All the things we are - Claudia Balzer - E-Book

All the things we are E-Book

Claudia Balzer

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Beschreibung

Aus dem Schatten ins Licht - der neue New Adult-Roman von Claudia Balzer Femke ist ein Star in der DJ-Szene. Sie ist eine der wenigen Frauen, die Fans lieben sie, ihre Shows sind legendär. Und ihre Tracks berühren tausende Menschen. Denn Femke legt alles in ihre Musik: All ihren Schmerz, all die Angst und die Verluste ihrer Vergangenheit. Eine Zeit, in der Femke niemandem mehr vertraute, am allerwenigsten sich selbst. Als sie Niko kennenlernt, selbst eine Legende der Elektromusik, ist sie hin- und hergerissen. Zwischen dem Wunsch, endlich wieder Liebe in ihr Leben zu lassen, und der Furcht, ihren eigenen Gefühlen nicht gewachsen zu sein. Doch so schnell gibt Niko nicht auf. Er will für Femke alles sein, was sie braucht und viel mehr. Dabei ist er es, der gegen seinen eigenen Schatten kämpfen muss. Und nur Femke kann ihm dabei helfen ...

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Seitenzahl: 384

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All the things we are

Die Autorin

Claudia Balzer, Jahrgang 1987, wuchs vor den Toren Dresdens auf, wo sie noch heute mit Mann, Kind und zwei Katzen lebt. Schon im zarten Alter von fünfzehn Jahren hat sie sich in den Kopf gesetzt, ein Buch zu veröffentlichen, bevor sie dreißig wird. Dass sie ihr Ziel sogar deutlich vor ihrem dreißigsten Geburtstag erreicht hat, verdankt sie nicht nur einem ausgeprägten Hang zur Nachtaktivität, sondern vor allem ihrem Lieblingsgetränk: Kaffee.

Das Buch

Femke ist ein Star in der DJ-Szene. Sie ist eine der wenigen Frauen, die Fans lieben sie, ihre Shows sind legendär. Und ihre Tracks berühren tausende Menschen. Denn Femke legt alles in ihre Musik: All ihren Schmerz, all die Angst und die Verluste ihrer Vergangenheit. Eine Zeit, in der Femke niemandem mehr vertraute, am allerwenigsten sich selbst. Als sie Niko kennenlernt, selbst eine Legende der Elektromusik, ist sie hin- und hergerissen. Zwischen dem Wunsch, endlich wieder Liebe in ihr Leben zu lassen, und der Furcht, ihren eigenen Gefühlen nicht gewachsen zu sein. Doch so schnell gibt Niko nicht auf. Er will für Femke alles sein, was sie braucht und viel mehr. Dabei ist er es, der gegen seinen eigenen Schatten kämpfen muss. Und nur Femke kann ihm dabei helfen ... Von Claudia Balzer sind bei Forever erschienen: In der Burn-Reihe: Burn for Love - Brennende KüsseBurn for You - Brennende HerzenBurn for Us - Brennende LeidenschaftFlying HeartsMeant to beNothing Between UsJust one BreathAll the things we are

Claudia Balzer

All the things we are

Roman

Forever by Ullsteinforever.ullstein.de

Originalausgabe bei Forever Forever ist ein Verlag der Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin September 2021 (1) © Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2021Umschlaggestaltung: zero-media.net, München Titelabbildung: © FinePic® Autorenfoto: © privat E-Book powered by pepyrus.com ISBN 978-3-95818-589-0

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Inhalt

Die Autorin / Das Buch

Titelseite

Impressum

Forever – Martin Garrix, Matisse & Sadko

Clouds – Thomas Spielmann

Here With U – Appleby

Stressed Out – twenty øne piløts

Alien – Dennis Lloyd

Run Run Run – Junge Junge, Kyle Pearce

Are You With Me – Lost Frequencies

Bad Romance – Lady Gaga

Let’s Not Fall In Love – BigBang

Lullaby – R3hab, Mike Williams

High With Somebody – Sandro Cavazza

You & Me – Marshmello

Nothing Else – Angus & Julia Stone

Happier – Marshmello ft. Bastille

When We’re High – LP

When I Was Older – Billie Eilish

Human – The Faim

I Feel Like I´m Drowning – Two Feet

Immer wenn wir uns sehn – LEA

Waiting For Love – Avicii

Some Say – Felix Jaehn Remix – Nea, Felix Jaehn

Princesses Don´t Cry – CARYS

Listen To Your Heart – Roxette

Untitled, 2014 – G-Dragon

You Broke Me First – Tate McRae

Icarus – Dan Owen

Sun Is Shining – Lost Frequencies

Lost On You – LP

Wildfire – Alternate Version – SYML

Final Masquerade – Linkin Park

Empty House – Billy Lockett

Red Wine (feat. Empress Of) – MØ

Crawling – Linkin Park

Where Are You Now – Lost Frequencies, Calum Scott

Goodbye – Imanbek, Goodboys

It's Gunna Hurt Me – Evan Miles

Carefully – Demi Lovato

Rise – Lost Frequencies

High On Life (feat. Bonn) – Martin Garrix

Untold – RY X

Dancing with the Devil – Demi Lovato

Brother – Kodaline

Hugging You (Acoustic) – Tom Rosenthal, Billie Marten

No Way! – Bazzi

Million Dreams – Ummet Ozcan, Harris & Ford

Triggerwarnung (Achtung Spoiler!)

Danksagung

Leseprobe: Just one breath

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

Forever – Martin Garrix, Matisse & Sadko

Widmung

Sometimes we break so beautifuland you know you're not the only one.

Brian Fennell

Hinweis

Liebe Leser*in, dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Deswegen findet ihr am Ende des Buches eine Triggerwarnung. Achtung: Diese enthält Spoiler für die gesamte Geschichte. Wir möchten, dass ihr das bestmögliche Leseerlebnis habt.Eure Claudia Balzer und das Forever-Team

Forever – Martin Garrix, Matisse & Sadko

Femke

Die riesigen Lautsprecher schreien den Bass durch die Olympiahalle in München, dass dieser in meinem Körper widerhallt, obwohl ich mich noch hinter der Bühne befinde. Es ist der gleichmäßig musikalische Rhythmus, der mein Herz zum Weiterschlagen antreibt. Es sollte mich weniger überraschen, da genau dieser Herzschlag Inspiration für den Hook gewesen ist, der das Intro langsam einleitet. Der Takt des Seins. Ein einsamer und stiller Abend, an dem man nichts um sich herum wahrnehmen kann außer diesen Rhythmus im eigenen Körper, war Grundlage für diesen Song. Höchstens das Rauschen des Blutes in den Adern nimmt man nebenbei noch wahr. Als das Intro für meinen Auftritt einsetzt, wippe ich bereits mit meinen Füßen auf und ab. Das ist mein Leben als DJane im Bereich House, und das ist meine Welt. Dieses Set ist mir in Fleisch und Blut übergegangen, und doch ist es nie dasselbe. Die Bühne schreit meinen Namen, und nichts kann das Lächeln auf meinen Lippen wegwischen. Die Erwartungen des Münchner Publikums pushen mich zusätzlich nach vorn. Es verlangt mir einiges an Selbstbeherrschung ab, dass ich nicht einfach raus- und hinter mein Mischpult renne, sondern auf meinen Einsatz warte. Ein letzter Blick an mir herab zeigt mir die Kugelschreiberskizze des Nymphenburger Schlossparks auf meinem nackten Oberschenkel, die ich heute Nachmittag darauf gezeichnet habe. Auf meinen Unterarmen habe ich einige der bezaubernden Blüten der Anlage, die mir bei diesem Spaziergang ebenfalls begegnet sind, mit Wasserfarben festgehalten. Meine Haut ist eine Leinwand und die Musik meine Sprache. Mit beidem erzähle ich Geschichten. Ich schließe ein letztes Mal die Augen. Gleich setzen die Lichter und die Laser ein.

In der Dunkelheit stehle ich mich auf die Bühne. Das erste Mal an diesem Abend kann ich einen Blick auf das Publikum werfen. Es ist der Moment, in dem sich die ersten zarten Klänge einer Gitarre zum Bass gesellen. Die Schreie des Publikums werden lauter, doch sie können mich nicht sehen, nur meine Tracks hören. Wenn es nach mir ginge, könnte es den ganzen Auftritt über so bleiben. Sie müssen mich nicht sehen, um die Musik zu spüren. Sie brauchen mich nicht zum Tanzen. Sie brauchen nur die Klänge.

Die Boxen neben mir bringen meinen Körper immer mehr zum Vibrieren und lassen mich wissen, dass ich durchaus noch in der Lage bin, etwas zu spüren. Ich bin hier und die Taubheit hat noch nicht gesiegt. Ich bin lebendig – so lebendig, dass es sich fast wie fliegen anfühlt. Die Anspannung steigt, als ich die Pegel aufdrehe und die Showlichter einem Blitzlichtgewitter gleichen. Selbst mein Atem ist synchron mit meiner Musik. In dem kurzen Moment der Stille, als der Beat aussetzt, hört mich die ganze Halle, wie ich durch das Mikrofon ausatme.

Ich liebe diesen Augenblick. Es fühlt sich jedes Mal so an, als würden wir alle den nächsten Atemzug gemeinsam nehmen, bevor die Hölle losbricht. Der Augenblick, nachdem es kein Zurück mehr gibt. Lichter, Bass, Beat und Melodie kehren mit einem Schlag zurück, und sie bringen die Schreie und Jubelrufe des Publikums mit sich. Mein Körper pumpt mich mit Dopamin voll und ich kann nicht mehr stillstehen. Ich hüpfe auf und ab, wenigstens am Anfang eine Hand in der Luft und eine an den Reglern vor mir, bevor beide fleißig über das Mischpult fliegen. Die ersten Worte des Abends muss ich ins Mikrofon schreien, damit man mich ansatzweise verstehen kann.

»München! Lasst uns ein paar Stunden glauben, dass der Morgen nicht kommt. Unsere Probleme sind ganz weit weg. Hier und jetzt ist der einzige Moment, der zählt. Habt eine wundervolle Zeit!«

Die Tanzwütigen freuen sich genauso über den Tourauftakt wie ich. Wir wollen alle eine unvergessliche Zeit miteinander verbringen. Ich lasse mich von der Stimmung im Raum tragen und übersetze das mit meinem Set, das ich heute nur für sie spiele. Meine Ohren rauschen von der lauten Musik und dem Glücksgefühl, das dieser Moment in mir weckt. Mein Herz klopft weiter im Rhythmus des Beats und mein Körper bewegt sich zur Melodie, die ich darüberlege. Ich liebe diesen Ort.

Hinter dem Mischpult ist der einzige Platz auf dieser Welt, an dem ich mich derart fallen lassen kann und wieder eine Ahnung davon bekomme, wer ich sein kann. Auf den Bühnen dieser Welt trete ich zwar unter dem Namen LibraX auf, aber nirgendwo sonst bin ich mehr ich selbst: Femke. Nur hier lasse ich es zu, dass ich alles spüre.

Wir feiern heute Nacht das Leben, und das Leben feiert uns. Dieses Motto scheint zwischen uns allen in der Luft zu schweben. Der Frühling geht allmählich in den Sommer über und das heißt, dass die Festivalsaison nicht mehr lange auf sich warten lässt. Wir haben alle in den grauen Monaten darauf gewartet. Diese Lebenslust, diese Wanderlust spüre ich in jeder einzelnen Person, die ich vor meiner Bühne in der bebenden Masse ausmachen kann. Wir alle sind froh, endlich wieder für das zusammenzukommen, was wir so lieben: Musik, Freunde und eine gute Zeit.

Vor uns liegt ein Sommer voller Möglichkeiten und Überraschungen. Mein neues Album erscheint und beschert mir noch mehr Auftritte als ohnehin schon. Ich könnte mir keine schöneren Aussichten vorstellen. Diese Freude, Erleichterung und Dankbarkeit spürt man im Raum. Es ist zu meinem Markenzeichen geworden, dass keiner meiner Auftritte dem anderen gleicht. Deshalb kommen die Leute gern wieder oder besuchen mehrere Stationen auf derselben Tour. Sie erleben jedes Mal eine andere Show, eine andere LibraX, eine andere Femke. Die Lichttechniker hassen mich oft dafür, dass ich von der Probe abweiche. Andere sehen es als Herausforderung an, mit mir zu arbeiten. Ich habe sogar gehört, dass, wer eine Tour mit mir durchsteht, überall einen Job findet. Als wäre ich Miranda Priestly aus »Der Teufel trägt Prada«. Aber was soll ich machen? Ich kann meine Musik gar nicht anders spielen.

Meine Wangen schmerzen bereits vom Lächeln, das trotz meiner vollen Konzentration einfach nicht aus meinem Gesicht verschwinden will. Ich kann mir vorstellen, dass meine Augen auch leuchten und dass das nichts mit den Spots zu tun hat, die auf mich gerichtet sind. Song für Song vergeht die Nacht. Meine Stimme kratzt zum Ende hin, weil ich das Schreien und Mitsingen nach meiner kleinen Winterpause einfach nicht mehr gewöhnt bin. Schweiß rinnt mir unter meinem Top den Rücken herab, und die Frisur, in der ich meine kupfernen Haare gebändigt hatte, ist längst ruiniert. Lose Haare kleben an meiner Haut. Die Blüten auf meinen Armen sind verlaufen und sehen aus, als hätte ich kleinen Kindern erlaubt, mich mit Fingerfarben zu dekorieren. Selbst das Headset um meinen Hals kommt mir zeitweise zu heiß vor. Meine Oberschenkel sind das lange Stehen und Tanzen ebenfalls nicht mehr gewöhnt. Der ein oder andere Abend wurde auf der Couch verbracht anstatt auf der Laufstrecke oder der Yogamatte.

Dann kommt der Punkt der Show, über den ich eine heimliche Rangliste führe. Heute wird vielleicht nicht unter die Top Fünf kommen, doch ich versuche, den letzten Ton meines letzten Tracks immer so lang zu ziehen, dass es das Gefühl erweckt, als wäre die Nacht unendlich. Den Ton zu kurz zu halten kann mir kaum passieren, aber man muss spüren, wann es zu lange und das Hören unangenehm wird. Bei jedem Publikum ist dieser Punkt um wenige Millisekunden verschoben. Mal in die Kürze, mal in die Länge. Ich will einfach, dass diese Auftritte nie enden. Ich will in diesem Augenblick leben können. Mich und die Musik spüren und anderen eine gute Zeit bescheren. Doch leider sind diese Nächte eben nicht unendlich, und so gehen auch heute die Lichter viel zu früh aus und die Musik stoppt.

Mein Herz protestiert genauso laut wie die Besucher des Konzerts, als ich mich nach der zweiten Zugabe verabschiede. Doch ich habe jede Sekunde ausgereizt, und Henrik wird schon am Bühnenrand stehen und auf mich warten. Bisher habe ich den Blick in seine Richtung vermieden. Als ich mich endlich von meinem Pult wegreißen kann und die Metallstufen von der Bühne heruntergehe, entdecke ich ihn aber sofort.

»Schwesterherz, das war ein grandioser Auftakt«, lobt er mich und hält eine Wasserflasche in seiner Hand bereit. Er umarmt mich, bevor er sie mir reicht.

»Danke«, sage ich – sowohl für das Lob als auch für das Wasser. Ich bin kurzatmig vom Auftritt, aber noch immer voller Adrenalin. Ein Teil der Farbe von meinen Armen klebt nun am Shirt meines Bruders.

»Hast du Hunger? Wollen wir noch etwas essen?«, fragt er gähnend, dabei ist es nicht einmal Mitternacht. Henrik ist noch nicht in den Schlafrhythmus unseres Jobs zurückgekehrt. Aber das wird sich in den nächsten Tagen und Wochen von selbst einstellen. Ich gewöhne mir nie erst einen anderen an. Ob das gesund ist, weiß ich nicht, aber ich komme aus dem Trott nicht raus. Will ich auch gar nicht. Die Nächte sind für Kreativität reserviert.

»Nein«, sage ich und folge ihm in den Raum, der uns als Garderobe zur Verfügung gestellt wurde. Ich ziehe mich um. Raus aus den verschwitzen Klamotten. Raus aus Glitzer und Shorts und rein in die Jogginghose und einen ausgebeulten Hoodie. Im Hotel werde ich die übertrieben luxuriöse Dusche auf Herz und Nieren testen. Ich warte auf den Tag, an dem Henrik uns in ein Hotel eincheckt, in dem man nur noch in die Dusche einsteigt und quietschsauber wieder herauskommt, ohne einen Finger bewegen zu müssen. Mein Bruder steht auf solche Finessen. Genauso wie er immer das neuste Smartphone, Tablet oder was sonst gerade aktuell ist, haben muss. Ich habe nur ein neueres Smartphone, weil mein letztes mir so unglücklich zu Boden gefallen ist, dass es nicht mehr zu retten war. Mein Laptop dagegen ist noch derselbe wie vor fünf Jahren. Auf ihn und einigen externen Festplatten und USB-Sticks befindet sich meine gesamte Karriere. Es wäre fatal, etwas davon zu verlieren. Ich habe die Dateien gesichert und verschlüsselt, aber der Aufwand und die Nerven, die ich für eine Wiederherstellung investieren müsste, wären enorm.

Kurz darauf sitzen wir im Taxi, das uns zurück ins Hotel bringt. Ich betrachte die Stadtlichter, die an uns vorbeirauschen, und versuche sie in einem Foto einzufangen.

»Hey, dieser True Crime Podcast, den du so gerne hörst, hat ein Special zu einem ungelösten Mordfall hochgeladen«, informiert mich Henrik, als er in sein Telefon abtaucht.

»Das ist toll. Das kann ich mir anhören, wenn du alter Mann im Bett bist.« Henrik schnaubt. Mit unseren 24 Jahren gehören wir noch lange nicht in die Kategorie alt.

»Ich bin gerade einmal sieben Minuten älter als du«, beschwert er sich. Ich zucke mit den Schultern, als ich den angesprochenen Podcast aufrufe und mir die Folge zum späteren Hören vormerke. Ich liebe diese True-Crime-Thematik, genau wie Verschwörungstheorien oder Kulte und Sekten. Ich liebe auch Horrorfilme und Bücher von Stephen King. Sie geben mir die Gewissheit, dass nicht nur mein Verstand zum Gruseln ist und dass es noch skurrilere Figuren gibt als mich. Die Abgründe der menschlichen Psyche sind unglaublich spannend, und gleichzeitig halten diese Podcasts mir immer wieder vor Augen, wie viel schlimmer es mich hätte treffen können.

»Du benimmst dich aber immer so, als wären es mindestens sieben Jahre«, schmunzle ich. Seit meinem ersten Plattenvertrag, den ich mit 20 unterschrieben habe, ist er mein Manager, und ohne ihn hätte ich sicher schon längst aufgegeben. Er kümmert sich um alles, was nicht direkt mit Musik zu tun hat. Henrik steckt sein Telefon in seine Jacketttasche und streckt mir die Zunge raus, bevor er sich zurücklehnt und die Augen schließt.

»Fühlt sich manchmal auch so an«, gähnt er, und nach wenigen Minuten ist er tief und fest eingeschlafen. Ich nehme noch einen Schluck Wasser und betrachte wieder die vorbeiziehenden Lichter der Stadt. Dann öffne ich meine Social-Media-Kanäle und poste das Bild von mir, das ich vor dem Auftritt geschossen habe und das die Skizzen von heute auf meinem Körper zeigt und die Stadt widerspiegelt, in der ich heute gespielt habe. Im Text darunter bedanke ich mich beim Publikum und den Veranstaltern. Ein paar Minuten scrolle ich durch die Posts der Zuschauer, die mich verlinkt haben. Die Wirkung des Auftritts ebbt dennoch nach und nach ab, und so kehrt die gewohnte Anspannung und Stille in meinen Körper zurück.

Die Nacht ist meine Zeit. Sie gibt mir genügend Raum für ungestörte Kreativität, auch wenn es nur zur Flucht vor meinen Dämonen dient. Sie ziehen mich zu sich in die Tiefe, bis ich das Gefühl habe zu ertrinken oder die Welt nur noch durch einen dicken Schleier wahrnehmen kann. Als würde das Leben weitergehen, aber ich bleibe stehen und schaue von außen zu. Als wäre es ein Film über das Leben einer Fremden . Keine Medizin kann diese finsteren Gestalten so zähmen wie die Musik, die durch meine Adern fließt.

Clouds – Thomas Spielmann

Niko

Als meine Augenlider über meine Augäpfel gleiten, fühlt es sich an, als hätte sie jemand von innen mit Sandpapier beklebt. Zu lange habe ich mich auf meine Arbeit konzentriert. Ich sehe vom Bildschirm meines Laptops auf und blinzele mehrmals, bis die Trockenheit nachlässt. Mit einer automatisierten Bewegung nehme ich meine Brille ab und reibe mir die Augen, bis das kratzende Gefühl verschwindet. Kontaktlinsen trage ich, wenn überhaupt, nur bei Auftritten und aus rein praktischen Gründen. Seit einer Stunde versuche ich den perfekten Cocktail aus Höhen und Tiefen für den Remix zu finden, der auf das Deluxe-Album einer bekannten Künstlerin kommen soll. Sie will unbedingt einen Housemix ihrer Sommerveröffentlichung haben. Sie will in den Clubs und Discotheken gespielt werden, um ein breites Publikum zu erreichen. Dabei teste ich das neuste Update von Frequelody. Die Jungs aus der Entwicklung haben mein Feedback unglaublich effizient umgesetzt. Dieses Programm wird die Szene revolutionieren. Ich bin gern das Werbegesicht für sie, wenn sie nächstes Jahr den Markt damit erobern. Kaum zu glauben, dass diese Idee aus einem Code entwickelt wurde, den ich mit gerade einmal sechzehn Jahren geschrieben habe. Bald kann wirklich jeder Musik machen, ohne, dass alles wie ein Einheitsbrei klingt oder man sofort erkennt, welches Programm verwendet wurde. Alles, wofür man sonst mehrere Programme braucht oder auch entsprechende Hardware, wird hier in einem vereint. Gleichzeitig kann man bei seiner gewohnten Arbeitsweise mit Apps, Programmen und auch einigen Instrumenten bleiben. Die Kompatibilität ist fast grenzenlos.

Mein Nacken ist steif vom langen Sitzen auf dem dunklen Teppich. Ich richte mich auf und nehme die Kopfhörer ab. Ich rolle meinen Kopf hin und her, bis die Anspannung etwas nachlässt. Um mich herum im Studio stehen Instrumente, die alle stumm darauf warten, gespielt zu werden. Für den Remix benötige ich keines davon. Ich bin hier wegen der Stille. Ich spiele diese Instrumente nicht oft. Mein Platz ist eindeutig hinter dem Mischpult und an den Midi-Geräten. Der Vorteil dieses Raumes ist, dass kaum ein Geräusch hinein oder hinaus dringt. Meine Konzentration ist hier geschärft und nichts kann mich ablenken.

Der Studioboss hat mir schon vor Wochen verboten, hier reinzukommen. Insbesondere, wenn ich meinen kleinen Begleiter bei mir habe. Als könnte Mr. Beat meine Gedanken lesen, klettert er über meinen Schuh und die Jeans hinweg auf den Ärmel meines Pullovers. Der Hamster zieht sich weiter hoch, bis er an meinem Hals ankommt und sich in den Spalt zwischen Kapuze und Schulter kuschelt. Ich habe immer etwas für ihn zu knabbern dabei. Jetzt sind es kleine Möhrenstückchen, die ich heute Mittag aus meinem Salat gefischt habe. Er nimmt sie gierig, als ich sie ihm hinhalte. Seine Barthaare wippen, während er kaut, und kitzeln mich am Kinn. Seit fast einem Jahr begleitet er mich so gut wie überall hin, egal, wohin es mich auf der Welt verschlägt. Früher hätte ich nie gedacht, dass ein Hamster derart entspannt sein kann und sich auf eine Person fixiert, sodass es einen Käfig fast überflüssig macht. Doch Mr. Beat hört auf Pfiffe und auf seinen Namen, wenn ich ihn rufe. Selbst wenn ich mit meinen Fingerspitzen auf Holzplatten bestimmte Rhythmen spiele, kommt er aus seinem Versteck hervor. Auf dieser Album- und Festivaltour bewegen wir uns in einem Privatjet von Land zu Land. Mies für die Umwelt, ich weiß, und ich zahle auch den CO2-Ausgleich, aber es ist ideal, um meinen kleinen Freund mitzunehmen und manchmal auch unbemerkt einzuschmuggeln. Außerdem bin ich an manchen Tagen an zwei Orten gleichzeitig gebucht, die viel zu viele Kilometer trennen.

Als das Wollknäuel sich erneut auf Erkundungstour begibt, setze ich die Kopfhörer wieder auf und widme mich abermals der Arbeit.

Ich weiß, welche Töne, Takte, Frequenzen und Melodien welche Regungen beim Hörer auslösen können. Das ist keine Magie, es ist pure Mathematik. Alles ist einer Logik untergeordnet, die jeder erlernen kann, wenn er sich die Mühe macht, sie zu verstehen. Diesmal versuche ich die Euphorie hervorzulocken, die man nur in der Dämmerung an einem warmen Sommerabend auf einem Festival spürt, auf dem man bis in die Nacht hinein tanzt. Frei, ungebunden, jung und mit der Überzeugung, dass der Song nie enden wird. All das kann man in Töne übersetzen. Musik folgt ihren eigenen Gesetzen, sie wurden alle bereits erprobt, niemand muss das Rad neu erfinden. Das mache ich mir zunutze. Es wurde schon so ziemlich jede Kombination an Tönen gespielt, die das menschliche Gehör als angenehm empfindet. Es gibt keine neuen Anordnungen mehr. Doch man kann auf Altbewährtes zurückgreifen, ohne jemanden zu kopieren.

Man muss nur wissen, was man ausdrücken will, und die entsprechenden Knöpfe drücken. Der menschliche Körper reagiert automatisch darauf. Es ist vergleichbar mit der Frequenz einer Hundepfeife. Der Vierbeiner vernimmt den Klang überdeutlich und reagiert entsprechend, während es den Menschen kaum berührt. Genauso gibt es diese Frequenzen für uns. Man muss nur wissen, wie man mit ihnen spielen kann, um die gewünschte Reaktion hervorzurufen. Man ist ein Manipulator der Gefühle.

Auch ich bin dagegen nicht immun. Ich bin ein Meister der mathematischen Musik, aber das heißt nicht, dass die Gesetze für mich nicht genauso gelten wie für jeden anderen auch. Nachdem ich derart an den Reglern geschraubt habe, dass ich mir den Nebel des durch das Tanzen aufgewirbelten Staubs und Sandes nicht nur vorstellen kann, sondern auch den Eindruck habe, ihn einzuatmen, bin ich zufrieden und klappe den Laptop zu.

Mr. Beat putzt sich unter einem Hocker neben einer der Akustikgitarren. Außer Gemüse habe ich noch Sonnenblumenkerne und Weizenkörner dabei, die ich ihm vorsichtig zuwerfe. Er stopft sie sich gierig in seine Backentaschen, die immer dicker und dicker werden. Seine Schnurrbarthaare wackeln über den harten Teppich, als er nach mehr sucht, obwohl jedes weitere Korn ihn zum Platzen bringen könnte.

Neben mir beginnt mein Telefon zu vibrieren und ich nehme erneut die Kopfhörer ab. Magnus’ Grinsen leuchtet mir vom Display entgegen. Mir fällt sofort auf, wie spät es ist: kurz vor zwei Uhr am Nachmittag.

»Du bist um die Zeit wach?«, ist meine Begrüßung, und ich lache, als sein Gähnen durch die Leitung dringt.

»Wach wäre zu viel gesagt«, stellt er klar. Es wäre nicht unüblich, dass mein Kollege und bester Freund gerade erst aus dem Bett gerollt ist. Ob aus seinem eigenem oder einem fremden, will ich dabei gar nicht so genau wissen. »Bist du bereit für die große Tour?«

»Immer«, sage ich und ein Grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus, wenn ich nur daran denke, endlich wieder unterwegs zu sein. Magnus lacht. »Wirklich anders als die letzten Jahre ist es ja nicht«, füge ich hinzu. »Es sind nur ein paar Auftritte mehr und die Promotion für die Deluxeausgabe steht noch aus.«

»Schickst du mir deinen Tourplan zu? Dann gleiche ich ab, wann wir uns unterwegs treffen können.«

»Den habe ich dir schon vor Wochen geschickt, Magnus«, erinnere ich ihn.

»Ich weiß nur noch, dass Dänemark klappt. Keine Ahnung, wo der Rest ist. Schick ihn mir bitte einfach nochmal, okay?« Er gähnt abermals.

»Mache ich«, verspreche ich amüsiert über seine Verwirrung. »Es ist so ungewohnt, um diese Zeit wach zu sein. Aber das wird sich schnell ändern, sobald ich unterwegs bin.«

»Schlafen können wir, wenn wir tot sind, Niko«, zitiert er.

»Das klingt aber nicht sonderlich gesund«, halte ich dagegen.

»Aber es klingt nach Erfolg«, argumentiert er.

»Da ist was dran.«

Mr. Beat kommt plötzlich schnell auf mich zu und klettert wieder über meinen Schuh, Bein und Arm hinauf, bis er sich in meine Kapuze purzeln lässt. Entweder ist ihm eingefallen, dass er ein nachtaktives Tier ist - der Grund, warum unsere Leben so gut zueinanderpassen –, oder er hört jemanden kommen, dessen Schritte er nicht kennt.

»Ich glaube, Michi hat mich gefunden«, seufze ich.

»Wer ist Michi?«, fragt Magnus, und ich kann mir vorstellen, wie die Räder in seinem Kopf beginnen, sich auf Hochtouren zu drehen. Er überlegt, ob ihm dieser Name etwas sagen müsste.

»Er ist vom Label und soll mich die nächsten Monate begleiten. Assistent, Manager, Mädchen für alles.«

»Du hast Aufpasser vergessen«, verbessert mich Magnus. Ich lache auf.

»Schließ nicht von dir auf andere, mein Lieber.«

»Auch wahr«, amüsiert er sich glucksend. »Ist er neu? Sein Name sagt mir nichts.«

»Ja«, bestätige ich seine Vermutung.

»Sei nett zu ihm!«, mahnt mein Freund mich.

»Wann bin ich nicht nett?«, frage ich lachend.

»Wie viele haben wegen dir schon geschmissen?«, stellt er in den Raum.

»Wegen mir oder weil sie nicht für diese Branche gemacht sind? Das ist ein großer Unterschied.«

So logisch und mathematisch ich das Komponieren angehe, umso mehr Leidenschaft steckt in der Zusammenarbeit mit anderen. Ob Musikerin, Producer oder Musikvideoregisseur – mir ist ein gut funktionierendes Netzwerk wichtig. Gespür oder gar Talent ist wichtig, aber nicht alles. Um erfolgreich zu werden, muss man Beziehungen aufbauen, pflegen und nutzen. Und es gehört einfach auch ein bisschen Glück dazu. Doch man braucht weniger davon, wenn man die ersten beiden Zutaten hat. Jeder Job ist wichtig und sollte dementsprechend respektiert werden. Vom Praktikanten über den Assistenten und den Hausmeister bis hin zum Tontechniker, alles steht und fällt mit der Motivation der Mitarbeiter. Wer nur zum schnellen Geldverdienen auftaucht oder wem es nur darum geht, cool und besonders zu klingen, wenn man sagt, dass man im Musikbusiness ist, ist falsch hier. Hier überlebt nur, wer dafür brennt.

»Vielleicht drückt dir das Label die Neuen genau deshalb auf. Darüber schon mal nachgedacht?«, fragt Magnus, und seine Vermutung ergibt durchaus Sinn. »Ich muss duschen und du anscheinend los. Schick mir deinen Plan, ja?«

»Mache ich. Bis bald.« Wir beenden das Gespräch und ich verstaue meinen Laptop und die Kopfhörer in meinem Rucksack. Bevor ich aufstehe, gehe ich sicher, dass Mr. Beat nicht herausfallen kann. Blind mache ich ein Foto mit meinem Telefon hinter mir. Ich sehe darauf nur einen kleinen Fellball in der Kapuze. Er scheint schon zu schlafen. Auch ihm wird es gefallen, wenn der Rhythmus des Sommers zurück ist und wir nachts aktiver sind und den Tag verschlafen. Ich stehe auf, und Michi entdeckt mich bereits durch die Scheibe, die in die Tür eingelassen ist. Ich trete zu ihm auf den Flur, und man sieht ihm die Erleichterung an.

»Herr Pfeiffer, da sind Sie ja«, sagt er und fügt hinzu: »Wir müssen dringend zum Flughafen aufbrechen. Unser Flug geht bald.«

»Lass das Sie stecken. Ich bin Niko«, stelle ich klar und halte ihm meine Hand entgegen. Er kann kaum älter als 22 sein. Mit meinen 27 Jahren fühle ich mich noch lange nicht alt genug, dass er mich siezen müsste.

»Michi«, erklärt er, und die Anrede untereinander scheint etwas gewesen zu sein, das auf seiner Agenda stand. Ich kann ihm ansehen, wie er dieses Thema für sich abhakt. Manche Probleme lösen sich leicht, aber das wird nicht die ganze Zeit über so bleiben. Das wird er früh genug lernen.

»Michi, entspann dich, das Flugzeug wird nicht ohne uns starten. Wir und das Team sind die einzigen Passagiere.«

»Ich weiß, aber es macht trotzdem keinen guten Eindruck.« Dieser Punkt geht an ihn, und ich setze mich in Bewegung. Nur weil einige Leute auf dieser Welt meinen Namen kennen, heißt das nicht, dass ich mich über andere stelle. Das habe ich nie und ich werde auch jetzt nicht damit anfangen.

»Entspann dich«, bitte ich ihn dennoch, als wir in den Aufzug steigen, der uns in die Tiefgarage bringt. Michi steckt noch im Anfängerpanikmodus. Er wird schnell lernen müssen, sich zu entspannen, sonst endet die Tour für ihn mit seinem ersten Burn-Out. Er wäre nicht der erste, dem das passiert.

Here With U – Appleby

Femke

Sechs Jahre zuvor

Was macht man nicht alles aus Schwesterliebe? Noora hat nach ihrer Trennung vor ein paar Tagen ein gebrochenes Herz zu heilen. Ihrer Meinung nach klappt das am besten, wenn sie auf Partys geht, zu denen sie mit ihrem Ex-Freund eingeladen war. Natürlich im besten Outfit und mit einem frischen Haarschnitt. Nicht, dass sie es nötig hätte. Doch zu der Feier hat sie viele Bekannte und Freunde von ihm erwartet – vielleicht sogar ihn selbst –, und dann will sie natürlich umwerfend aussehen. Niemand soll sie leiden sehen. Aber wenn die Trennung ihr doch Schmerz bereitet? Warum kann sie nicht dazu stehen? Ist es nicht besser, sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen, als sie zu ignorieren? Oder ist es einfach Nooras Art, alles zu verarbeiten? Am meisten frage ich mich, ob die Trennung diesmal endgültig sein wird.

Auf alle Fälle habe ich mich breitschlagen lassen, sie zu begleiten. Es waren ein paar Bitten mehr ihrerseits nötig, doch ich habe schließlich nachgegeben. Sogar ein Konzert meiner Kommilitoninnen verpasse ich für sie. So selbstbewusst, wie sie in ihrem knappen, glitzernden Cocktailkleid tut, ist sie anscheinend doch nicht.

Kaum sind wir zur Tür herein, stehe ich allein da. So viel zur moralischen Stütze, die sie angeblich dringend braucht. Wie sich herausstellt, finden die Freunde ihres Verflossenen, dass Noora ohne ihn sowieso besser dran ist. Das nenne ich eine Hundertachtziggradwendung in ihrem Plan. Natürlich hat sie die Komplimente erhalten, die sie provozieren wollte, aber mit der Rückenstärkung seiner Freunde bekam sie anscheinend noch viel mehr Bestätigung. Ich glaube, ihre Erleichterung über die Situation hat sie mich vergessen lassen. Doch ich bin froh, dass es ihr gut geht und ich sie wieder lachen sehe. Da ich aber ohne sie keine Möglichkeit habe, nach Hause zu kommen, muss ich mir eine Beschäftigung suchen.

Wenn ich es schon nicht aufs Konzert schaffe, kann ich mich wenigstens mit meinem Notizbuch an einen ruhigen Ort zurückziehen. Die neue Komposition ist fast fertig. Ein paar Töne klingen noch schief, aber der Hook stimmt und der Beat auch. Es sind Kleinigkeiten. Ich bin gespannt, ob der Song etwas für meinen Professor sein wird oder sogar ein Kandidat für die Zwischenprüfung. Es ist ein wagemutiger Ausbruch aus den klassischen Stücken, die ich sonst spiele.

Auf der Suche nach einem ruhigen Ort ist er mir aufgefallen: Sören. Allein in einem Sessel, abseits der tratschenden und tanzenden Menge. Er fällt mir auf, weil er so allein aussieht, wie ich sein will. Doch dazu strahlt er eine Traurigkeit aus, die mein Interesse weckt. Macht das Sinn? Ist das normal, dass mich sowas neugierig macht? Aber es ist, als würde ich wie durch einen Magneten von solchen Situationen angezogen. Situationen, die die besten Songs schreiben. Das Leben eben.

Er tut mir einfach leid, und da Noora meine Hilfe nicht benötigt, kann ich sie vielleicht ihm anbieten. Immerhin haben wir beide eine Gemeinsamkeit: Wir scheinen beide fehl am Platz zu sein. Menschen verbinden sich immer über Gemeinsamkeiten, und wenn es die banalsten Dinge sind.

Wie sich herausstellt, ist seine Situation meiner ganz ähnlich. Er wurde auch eher mitgeschleift, als dass er freiwillig hergekommen ist. Keiner von uns beiden kann den Anlass der Party benennen. Ist es ein Geburtstag? Ein Jubiläum? Wir wissen es beide nicht.

Das ist das erste Mal, dass wir gemeinsam lachen. Sein selbstbewusstes Lachen übertönt mein peinlich berührtes. Der ganze Augenblick ist so unwirklich. Seine Ausstrahlung nimmt mich völlig ein und ich kann meinen Blick kaum von ihm abwenden.

Wir lernen uns darüber kennen, dass wir beide an diesem Abend abserviert wurden, ohne, dass wir mit einem Date da gewesen wären.

Wir kommen ins Gespräch und es fühlt sich an, als ob wir uns schon ewig kennen würden, und auch, als ob ich ihm alles erzählen könnte. Für keine meiner Ansichten verspottet er mich. Wenn ich Leuten erzähle, dass ich Musikerin werden will, wird oft die Nase gerümpft und gefragt, ob ich nicht erst einmal etwas Vernünftiges lernen will. Etwas, das sicheres Geld einbringt. Nicht Sören, er ist von Anfang an begeistert und will mehr wissen. Was ich für Musik mache, ob ich singe und welche Instrumente ich spiele. Er staunt ehrlich, als ich ihm alles aufzähle.

Ich habe seit langem wieder das Gefühl, verstanden zu werden. Ich weiß gar nicht, wann das das letzte Mal passiert ist. Wahrscheinlich nicht mehr, seit Henrik als Tourmanager nur noch unterwegs ist. Schließlich kommen wir auf das Thema Beziehungen und Liebe und Erwartungen zu sprechen und auf alles, was dazugehört. Die Stunden ziehen unbemerkt an uns vorbei. In fast allen Dingen gleichen wir uns.

Mein Herz klopft so wild!

Irgendwann befürchte ich, dass ich nur noch vor mich hin brabble. Doch Sören ist Gentleman genug, es sich nicht anmerken zu lassen, falls ich Unsinn rede. Stattdessen gehen wir dazu über, die Leute auf der Party zu beobachten. Wir versuchen Gäste zu finden, die dasselbe Schicksal ereilt hat wie uns. Wir erfinden Geschichten zu den Anwesenden: wie deren Leben aussehen könnte, ihre Hobbys, Karriere oder Familiensituation. Wir haben so viel Spaß.

Meine Schwester erinnert sich schließlich wieder an mich, als sie genug Schmeicheleien gesammelt hat und es ihrem Ego wieder besser geht. Ich dagegen bin auf einmal gar nicht mehr bereit dazu, den Abend einfach zu beenden. Doch Sören und ich tauschen schließlich Nummern aus.

Noch bevor wir das Auto erreichen, habe ich eine Nachricht auf meinem Handy. Ich lächle und Noora grinst mich wissend von der Seite an. Ich sage nichts.

Als ich ihm schreibe, dass ich sicher zu Hause angekommen bin, ruft er an.

Ganze vier Stunden telefonieren wir. Wir reden und reden und es wird nie langweilig. Wir unterhalten uns ohne Punkt und Komma, bis der Akku leer ist und die Geräte nicht mehr wollen. Ich weiß nicht, wann wir letztendlich aufhören. Die Zeit ist Nebensache.

Stressed Out – twenty øne piløts

Femke

Ich bin gern für mich allein. Nicht einsam, einfach allein – das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Gleichzeitig mag ich aber keine Stille um mich herum. Sie wiegt zu schwer auf mir. Diesen idealen Zustand finde ich auf Tour fast immer in den Lobbys und Bars der Hotels, in denen wir übernachten. Die Nachtportiers gehen ihrer Arbeit mit leisem Tippen am PC nach. Im unbelebten Eingangsbereich werden Reinigungs- und andere Arbeiten durchgeführt, die am Tag nicht erledigt werden, weil sie die Gäste stören könnten. Es ist genau das richtige Klima für mich. Nicht so still wie auf meinem Hotelzimmer, aber nicht laut genug oder zu überlaufen, dass es mich ablenken würde. Der perfekte Klangteppich aus Hintergrundgeräuschen.

Heute hatte ich keinen Auftritt und könnte wie Henrik im Bett liegen und Schäfchen zählen, nur will ich das nicht. Dunkelheit und Stille sind zwei Begleiter, die mir nicht guttun. Mit einem davon komme ich klar, aber nicht, wenn beide zugleich auf mich einwirken, denn dann sind die Dämonen um mich herum am deutlichsten und lautesten.

Doch ich nutze die dadurch gewonnene Freiheit. Es ist die einzige Zeit, in der mein Bruder nicht wie eine Glucke über mich wacht und jede meiner Bewegungen und Gesichtsregungen beobachtet. Mir ist bewusst, dass Henrik es nur gut meint. Doch er überschreitet viel zu oft die Grenze, ab der ich mich einfach nur noch entmündigt fühle. Keiner mag dieses Gefühl. Ich bin nicht Britney Spears. Doch das Ausmaß ihres Vaters hat mein Bruder zum Glück noch lange nicht erreicht. Vermutlich würde ich ihn noch vorher als meinen Manager feuern. Zwillingsbruder hin oder her. Das hält keine gesunde Beziehung aus.

Neben mir steht eine Tasse heißer Kräutertee, über der Dampf aufsteigt. Wie kleine Nebelschwaden breitet sich der Aufguss aus, bis das ganze Wasser eine gelbgrüne Farbe angenommen hat. Es hat eine beruhigende Wirkung. Als ich mich daran sattgesehen habe, setze ich meine Kopfhörer auf und öffne meinen Laptop. Ich gebe das Passwort ein, und sofort sehe ich die vertrauten Symbole und Farben des Musikprogramms vor mir. Nachdem ich mein Midi-Keyboard verbunden habe, kann ich sofort loslegen. Ich lege meine Finger auf die Tastatur und schließe die Augen. Man könnte meinen Prozess des Komponierens vielleicht mit dem Schreibprozess eines Autors vergleichen. Ich stelle mir immer vor, dass sie auch die Augen schließen und in sich hineinhören. Sie erschaffen Bilder vor ihrem inneren Auge, versetzen sich in die Gefühlslage ihrer Protagonisten und durchleben, was sie durchleben. Ich höre ebenfalls in mich hinein, nur versetze ich mich nicht in andere Gefühlswelten. Meine eigene bietet genügend Stoff. Jeder Tag ist anders. Manchmal ist sogar jede Stunde anders. Doch eins ist gleich: Jedes Mal versuche ich herauszufinden, wer ich bin. Den vielen Menschen, die ich mit meiner Musik erreiche, scheint es genauso zu gehen, und sie fühlen sich verstanden. Mehr braucht es manchmal nicht. Nicht immer muss jemand die Probleme lösen. Oft fühlt man sich schon besser, wenn jemand einen versteht oder einfach für einen da ist. Viele haben so eine Person nicht in ihrem Leben oder vertrauen sich aus Angst vor Abweisung niemandem an. Für diese Leute ist Musik oft der einzige Zufluchtsort.

Für mich ist diese Band Linkin Park. Seit meiner Teenagerzeit bin ich Fan von ihnen. Ich habe die Texte und Melodien immer geliebt und sie auf einer melancholischen Ebene verstanden. Aber erst Jahre später habe ich im innersten Kern meiner Selbst begriffen, was Chester und der Rest der Band ausdrücken wollten. Vermutlich braucht es ähnliche Erfahrungen. Gleichzeitig erklärt es den langjährigen Erfolg der Band. Auf dieser Welt gibt es zu viele gequälte und angeknackste Seelen, die empfänglich dafür sind. Doch sind alle Lieder aus dem Studio nichts im Vergleich dazu, sie live gesehen zu haben. Ich hatte die Ehre und die Chance, sie in dem Jahr zu sehen, bevor Chesters Dämonen gewannen. Dieses Konzert werde ich nie vergessen. In jedem gesungenen Ton, in jedem Schrei hat er sich uns offenbart und seinen Schmerz mit uns geteilt. Gleichzeitig hat er uns Hoffnung gegeben, dass es besser werden kann. Ich habe so viel von ihm gelernt und ich nehme mir ein Beispiel daran.

Vor jedem Auftritt versuche ich, alle Mauern um mich herum einzureißen. Ich nehme nicht nur die Liebe zur Musik und zu meinen Fans mit auf die Bühne, auch Schmerz, Hoffnung und Angst sind immer dabei. Nur dann ist alles echt und nichts vorgespielt. In keiner anderen Situation in meinem Leben lasse ich dies alles im selben Moment zu. Für gewöhnlich verdränge ich den Schmerz und die Angst, bis ein Taubheitsgefühl mich einnimmt. Aber wenn ich hinter mein Pult trete, bin ich nackt. Vielleicht weiß ich nur dort, wer ich bin, weil ich alles zulasse. Aber jede Sekunde an jedem Tag alles zu spüren, würde ich nicht überleben. Mir geht es schon viel besser, und ich bin weit gekommen, aber das kann ich nicht. Meine Empfindungen sind bereits seit einiger Zeit gestört. Manchmal fühlt es sich auch an, als würde ich mein Leben selbst nur beobachten, von außen betrachten. Als würde das alles gar nicht mir passieren. Manchmal spüre ich mich nicht mal mehr selbst. Meine Therapeutin hat diesem Zustand einen Namen gegeben: dissoziative Störung. Nur auf der Bühne lasse ich das nicht zu. Dort bin ich in mir und spüre alles, was durch eine einzige Person beinahe zerstört wurde.

Außerhalb der Bühne ist es harte Arbeit, mich mit meinem Inneren zu verbinden und zu fühlen, was ich zu verdrängen versuche. Nur mithilfe von Atemtechniken und Entspannungsübungen schaffe ich es, bei mir selbst zu bleiben. Diese sind mir in der Öffentlichkeit schon lange nicht mehr peinlich. Die Balance ist schwer zu halten und das Gleichgewicht äußerst zerbrechlich.

Heute bin ich nervös, angespannt und aufgeregt. Das Zittern in mir kann ich nur durch ein Ventil rauslassen: Musik. Also atme ich tief durch und lasse alles zu, spüre alles: die Anspannung, wie das neue Set bei den Fans ankommt, die Zweifel, ob es gut genug ist oder ob ich nicht noch mehr hätte tun können, die immer präsente Angst, dass dieses Leben und dieser Erfolg von heute auf morgen vorbei sein können. Schließlich bewegen sich meine Fingerspitzen über die Tasten.

Nach und nach fällt alles von mir ab. Die Sorge, wie mein neues Album sich schlagen wird oder ob alles auf Tour und den Festivals glattgeht. Die Anspannung wegen der Interviews, die anstehen.

Leben. Atmen. Jeder Ton symbolisiert etwas davon, und wenn jemand anderes den Song später hört, wird er oder sie es in die eigene Gefühlswelt übersetzen und sie hoffentlich auch bewältigen. Das ist auch so ein Aspekt, den ich liebe: Ich kann so viel Bedeutung in einen Text und eine Melodie stecken, wie ich will, für jeden wird es ein Stück anders klingen. Manchmal braucht es auch den richtigen Zeitpunkt im Leben, um ein Lied zu begreifen. So wie bei mir und Linkin Park.

Meine Finger spielen die Tasten und das Touchfeld, als wären sie Instrumente. Nach so vielen Jahren mit demselben Programm und denselben Geräten ist das Spielen und Komponieren damit Intuition und Gewohnheit geworden. Es macht den Prozess des Komponierens so viel einfacher und auch schneller. Nicht lange, und ich beginne sanft zu summen. Noch ein Vorteil meiner Nachtaktivität: Ich störe niemanden wirklich damit. Ich kann in Ruhe an jedem Ton arbeiten, bis es sich richtig anfühlt. Hier in diesem Moment habe ich nicht den Drang, dass alles beim ersten Versuch perfekt sein muss. Ich darf Fehler machen, während ich auf die Tastatur blute.

Ich merke nie, wie die Zeit vergeht, und weiß nicht, wie lange ich tatsächlich vor meinem Laptop sitze. Manchmal geht bereits die Sonne wieder auf. Manchmal kommt Henrik mich suchen, wenn er mein Zimmer leer vorgefunden hat. Manchmal schlafe ich über der Tastatur ein, wenn ein Song mich besonders ausgelaugt hat, und einer der Hotelangestellten weckt mich irgendwann.

Heute ist es die überalterte externe Festplatte, die die Tischplatte sanft zum Vibrieren bringt, als ich alles zwischenspeichere. Sie ist bereits heiß, als ich meine Hand darauflege. Ich mag keine neue kaufen, aber viel länger werde ich es nicht vor mir herschieben können. Ich könnte zwar alles in der Cloud speichern, aber dazu habe ich zu wenig Vertrauen. Zu viele Kollegen sind Opfer von unbeabsichtigten Leaks geworden oder private Daten wurden veröffentlicht. Nein danke.

Zurzeit muss ich beten, dass die Festplatte so lange durchhält, bis die Tour zulässt, dass ich mich mit dem Thema auseinandersetzen und mir eine neue besorgen kann. Ich bin mir sicher, dass Henrik diese Aufgabe auch übernehmen würde, aber er macht bereits tagtäglich genug für mich. Andererseits ist er der Letzte, der sich über einen Ausflug in ein Elektronikgeschäft beschweren würde.

Alien – Dennis Lloyd

Niko

Michi und ich sind bereits einige Tage zusammen unterwegs, und ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass wir noch kein eingespieltes Team sind. Er nimmt vieles zu ernst und zu genau und sieht einiges zu engstirnig. Jede Tour- und Festivalsaison birgt seine eigenen Hürden. Er sollte dringend flexibler werden, ansonsten kann es ihn seinen Verstand kosten und meinen gleich mit.

Aus diesem Grund flüchte ich für ein paar Stunden vor ihm. Nicht weit, nur in die Hotelbar. Zum Glück schließt sie hier nicht zu zeitig. Es ist bereits kurz vor Mitternacht. Michi wird sich erschrecken, wenn er zum fünften Mal an diesem Abend an meine Tür klopft und ich ihm das erste Mal nicht öffne. Was wird ihm diesmal eingefallen sein? Ob ich auch genügend Unterwäsche eingepackt habe? Hat er herausgefunden, dass uns Mr. Beat begleitet und ich keine Ahnung habe, ob das legal ist? Braucht er eine Schulter zum Anlehnen? Steht die Apokalypse bevor? Ich werde es nie erfahren, weil ich ihm die Tür nicht öffnen werde. Ich würde nur gern sein Gesicht dabei sehen. Der Schreck wird ihm hoffentlich den Druck rausnehmen.

Außerdem wird es nicht schaden, wenn ich einen Abend nur mit mir verbringe. Die nächsten Wochen oder gar Monate wird das kaum möglich sein.

Da es unter der Woche ist, ist zu dieser Stunde in der Hotelbar kaum etwas los. Während ich auf meinen Drink warte, lasse ich meinen Blick durch den Raum wandern. Ein Herr mittleren Alters sitzt im Anzug unweit des Ausgangs vor seinem Laptop und hackt wie wild darauf ein. Seinem zerzausten Haar nach zu urteilen, scheint ihm entweder gerade viel Geld durch die Finger zu rutschen oder er hat eine karrierewichtige Datei verloren. Mit ihm will ich eindeutig nicht tauschen. Weiter hinten vor der Fensterfront sitzt noch eine Frau, die wahrscheinlich ein wenig jünger ist als ich. Sie blendet die Außenwelt mithilfe großer Kopfhörer aus. Auch ihr Gesicht wird von dem Bildschirm eines Laptops erhellt. Sonst sitzt nur noch ein Pärchen an einem Tisch und flüstert sich lächelnd über Weingläser hinweg Liebesschwüre zu.

Mein Getränk wird mir gereicht und ich bedanke mich für den schnellen Service. Ich bleibe an der Bar sitzen, anstatt ebenfalls an einen Tisch umzuziehen.