Am Sonnenhof - Hans Ernst - E-Book

Am Sonnenhof E-Book

Hans Ernst

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Beschreibung

Der 15-jährige Hans Schmederer hatte eine glückliche Kindheit. Als seine Mutter stirbt, wird der Vater haltlos in seiner Lebensführung und für Hans beginnt ein wahrer Leidensweg. Der Vater verkauft ihn an einen reichen Onkel, den kinderlosen Sonnenhofbauern. Langsam, aber stetig gewinnt Hans dessen Anerkennung. Doch dann tritt Regina in sein Leben, die in den Augen des alten Sonnenhofers für harte Bauernarbeit nicht geeignet ist. So versucht er mit allen Mitteln, das Glück der beiden jungen Leute zu zerstören. Fast geht seine Rechnung auf.

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LESEPROBE zu

Vollständig aktualisierte E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen 10., aktualisierten Auflage 2003

 

 

© 2021 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheim

www.rosenheimer.com

 

Titelfoto: © Patrick Daxenbichler – stock.adobe.com (oben) und Erika – stock.adobe.com (unten)

Satz: Carmen Oberlechner, Rosenheim

 

eISBN 978-3-475-54900-7 (epub)

Worum geht es im Buch?

Hans Ernst

Am Sonnenhof

Der 15-jährige Hans hatte eine glückliche Kindheit. Doch als seine Mutter stirbt, beginnt für ihn ein Leidensweg. Der Vater verkauft ihn an den reichen Sonnenhofbauern, dessen Anerkennung Hans nur langsam gewinnt. Als Regina in sein Leben tritt, die nach der Meinung des Sonnenhofers für ein hartes bäuerliches Leben nicht geeignet ist, versucht dieser mit allen Mitteln, das Glück der beiden zu zerstören. Beinahe gelingt ihm dies.

 

 

 

 

 

Ludwig Schmederer war einer von jenen, die an der Vergangenheit festhalten, obwohl es geradezu provozierend wirkte, wenn er zum Beispiel jeden Donnerstagabend in den Gasthof „Zur Post“ zum Stammtisch ging und dann so tat, als sei er noch der gutsituierte Schreinermeister Schmederer, der in der Kreisstadt vor Jahren ein Wohnhaus sein Eigen nannte und in seiner Werkstatt vier, fünf Leute beschäftigte.

Gewiss, damals war er noch ein wohlhabender, anerkannter Handwerksmeister, für den es angemessen sein mochte, am Stammtisch ein gewichtiges Wort zu sprechen. Er war ein Mann, der geachtet war im ganzen Städtchen und es sich leisten konnte, sich im Gasthaus das vorsetzen zu lassen, wonach sein Gaumen gelüstete.

Deswegen aber wäre er sicherlich nicht gleich „draufgegangen“, wie man seinen plötzlichen Sturz aus der Höhe bezeichnete. Nein, da war schon die Zeit auch ein wenig schuld: die Zeit mit ihren Neuerungen und der Geschmack des Publikums, das diesen Neuerungen so aufgeschlossen gegenüberstand. Es fiel einfach niemandem mehr ein, sich Möbel von einem Kleinbetrieb zu kaufen. Alles fand Gefallen an der viel billigeren Massenware. Die Möbelfabriken begannen den Markt damit zu überschwemmen, sie brachten eine neue Mode in Schwung. Und wer als Möbelschreiner zugleich auch Geschäftsmann war, hatte sich umzustellen. Aber Ludwig Schmederer war eben kein Geschäftsmann, er war ein biederer Handwerksmeister mit einer gehörigen Portion Berufsehre.

Eine Zeit lang behauptete er sich noch, aber dann zog es ihn in den Strudel hinein. Wie hätte er sich auch halten können, da er von Natur aus kein Kämpfer war! In seiner bürgerlichen Behäbigkeit kam es ihm lange nicht zum Bewusstsein, dass es ihn unerbittlich in die Tiefe zog. Und als ihm das bewusst wurde, da war es bereits zu spät, da hatte er auch das Haus schon schwer belastet. Eines Tages musste er auch den letzten Gesellen entlassen. Wortlos ertrugen seine Frau und seine zwei Kinder diese wachsende Not, und es wäre der Frau gar nicht eingefallen, dem Gatten etwa Vorwürfe zu machen.

Eines Tages war dann der Mann, der bisher als gutherziger Gläubiger aufgetreten war, bei ihm erschienen und hatte erklärt: „Hören Sie, Schmederer, ich beabsichtige, meine Firma für Innenausbau hier zu vergrößern. Sie können bei mir mitarbeiten, wenn Sie wollen.“

Zuerst hatte Ludwig Schmederer den andern ganz entgeistert angestarrt. „Aber ich bitte Sie, mein Herr. Als was soll ich denn bei Ihnen arbeiten? Als Geselle vielleicht? Ich, Ludwig Schmederer, der schon seit vielen Jahren ein freier Meister ist? Dort, sehn Sie hin, dort hängt mein Meisterbrief!“

„Den können Sie gleich einwickeln und mitnehmen, wenn Sie bei mir nicht arbeiten wollen. Ich mache Sie aber darauf aufmerksam, dass ich das ganze Haus beanspruchen muss, Sie sich also um eine andere Wohnung umsehen müssen.“

„Gut, gut“, hatte der Schmederer geantwortet. „Wie Sie wollen. Ich werde eben auch wieder eine Werkstatt aufmachen. Da brauchen Sie gar nicht zu lächeln, mein Herr. Ich habe einen Namen hier und habe immer Qualitätsarbeit geliefert. Die Leute wissen das.“

„Wie Sie meinen“, antwortet der andere mit überheblicher Sicherheit und war gegangen.

Ach, es hatte alles keinen Sinn mehr. Eines Tages packte er seine Möbel zusammen und zog mit Frau und Kindern nach Birnegg. Ausgerechnet nach Birnegg, wo seine Frau beheimatet war.

So wurde Ludwig Schmederer Schreiner von Birnegg. Sein Auftauchen in diesem Bauerndorf gab den Leuten tagelang Gesprächsstoff, denn der Schreiner war in seinen jungen Jahren ein verflixter Bursche gewesen, denn sonst wäre es doch wahrhaftig nicht möglich gewesen, dass ihm die Tochter des reichen Sonnhofer verfallen wäre, die sich lieber vom Hofe hatte weisen lassen, als dass sie ihren Ludwig aufgegeben hätte. Es hatte viel Aufruhr gegeben damals. Der alte Sonnhofer ging monatelang nicht mehr unter die Leute, so sehr hatte er sich geschämt, dass seine Tochter einem Schreinergesellen nachgerannt war. Es konnte ihm auch kein rechter Trost sein, als er hörte, dass dieser Ludwig Schmederer in der Kreisstadt ein Geschäft gegründet hatte, und zwar mit dem Geld, das der Sonnhofer seiner Tochter notgedrungen als mütterliches Pflichtteil hatte ausbezahlen müssen. Schließlich trug man ihn frühzeitig auf den Kirchhof hinunter, und die Leute sagten, dass der Gram um die missratene Tochter ihn so bald ins Grab gebracht hätte. Auf alle Fälle, die Schmach ist ihm erspart geblieben, noch erleben zu müssen, wie die Tochter wieder ins Heimatdorf zurückkehrte, um dort eine winzige Wohnung und eine noch kleinere Werkstatt zu bekommen, in einem Haus, bei dem schon der Putz von den Wänden blätterte.

Sein Sohn Karl, der nach ihm den Sonnenhof bekommen hatte, ballte wohl in ohnmächtigem Zorn die Fäuste. Er war aber viel zu stolz, um in das Schicksal der Schreinersleute helfend einzugreifen. Die Schwester existierte für ihn längst nicht mehr, und er brachte es ohne Weiteres fertig, den Kopf auf die andere Seite zu drehen, wenn er an ihrem Haus vorüberging.

Den Ludwig Schmederer störte das nicht im Geringsten. Er fühlte sich wohl im Dorf und gewann seine alte Fröhlichkeit wieder. Die Leute schätzten die Qualität seiner mit Liebe gefertigten Möbel, und so litten die Schmederers durchaus keine Not, und die Kinder sahen geradezu prächtig aus. Dass die Frau an den veränderten Verhältnissen schwer zu tragen hatte, dessen wurde er gar nicht gewahr. Sie zeigte ihm auch nie ein trauriges Gesicht und wäre mit ihm, ohne zu fragen, durch viel tieferes Elend gegangen.

So ging der erste Sommer in Birnegg vorüber, und Ludwig Schmederer hatte bereits wieder einige tausend Euro auf die Seite legen können. Wenn er abends Hobel und Säge ruhen ließ und sich zu seiner unermüdlich wirtschaftenden Frau hinter den Tisch schob, dann konnte er schon wieder Luftschlösser bauen. Er träumte von einem eigenen Häusl, das er sich am Anger des Siedlbauern bauen wollte, der ihm ein Stückchen Grund verkaufen würde, dem Sonnhofer zum Trotz, mit dem er schon seit Jahren verfeindet war.

Die Frau nickte ihm dann lächelnd zu, träumte zuweilen vielleicht seinen Traum mit und konnte doch nicht recht dran glauben. Ihr Herz war oft so müde und schwer, und manchmal, mitten in der Arbeit, legte sie die Hand darauf, weil sie meinte, es ginge langsamer im Schlag oder wolle ganz aussetzen. Nur die Kinder lebten ganz unbekümmert. Sie begriffen vielleicht den Wandel nicht, der sich vollzogen hatte. Kinder werden bei jedem Umzug ganz einfach mitgenommen, so wie die Möbel mitgenommen werden, und es ist ganz gut, dass sie nicht darüber nachdenken, wie schwer das Schicksal bei so einem Umzug eingegriffen haben kann.

Vorerst also lebten die beiden Schmedererkinder ganz froh und unbelastet. Langsam taumelte der Sommer schon dem Herbst in die Arme. Und wenn es so zu herbsteln begann, dann war es im Saltertal ganz besonders schön. Die Waldberge legten ihr allerschönstes Kleid an; die Buchen leuchteten wie Blut im dunklen Grün der Tannen. Das gelbe Laub der Birken mischte sich vereinzelt drein und ergänzte das farbenfrohe Bild des Waldes, der noch einmal seine ganze Schönheit verschenkte, ehe der Winter ihn mit seinem weißen Bahrtuch bedeckte. Die Weidensträucher am Rande der Salter verloren schon ihre Blätter und ließen sie von den munter plätschernden Wellen hinaustragen zum großen Strom, soweit sie sich nicht in einem Rechen an irgendeinem Stauwehr verfingen, das der Bach auf seinem weiteren Weg noch zu passieren hatte. In dieser Salter gab es auch herrliche Forellen, und niemand verstand sich so darauf, in einem der vielen Ablaufgräben mit der bloßen Hand eine Forelle sicher herauszufischen, wie der Schreinerssohn Hans Schmederer.

So saß an einem noch recht warmen Sonntagnachmittag auch die sonst so unermüdliche Schreinersfrau Maria Schmederer zwischen den Sträuchern am Ufer des Bächleins, um sich einmal ein Stünderl Ruhe zu gönnen. Und wie sie so die Füße in das plätschernde Nass baumeln ließ, überraschte sie der Tod. Augenblicklich knickte sie in sich zusammen, lag dann hingekauert und wie schlafend im Ufergras.

Der Doktor stellte einen Herzschlag fest, und drei Tage später gaben die Leute von Birnegg ihr das letzte Geleit zu dem auf freier Höhe gelegenen Friedhof. Der Mann war ganz zerschlagen, und er ging mit kleinen, trippelnden Schritten zwischen seinen beiden Kindern, von denen der Knabe 15 und das Mädchen acht Jahre alt war. Erst als der Sarg in der Grube verschwand, hatte Ludwig Schmederer so viel Kraft, den Kopf zu heben und sich umzusehen unter den Menschen. Aber den seine Augen suchten, den fand er nicht. Mochte er noch so angestrengt über die Trauergemeinde hinschauen, den Sonnhofer konnte er nirgends entdecken. Hatte der Schreiner das wirklich erwartet?

Ja, er hatte gehofft, dass der Tod die jahrelange Feindschaft versöhnend überdecken könnte. Schließlich war die Verstorbene immerhin die leibliche Schwester des Sonnhofers, und es wäre ihm keine Perle aus der Krone gefallen, wenn er ihr die letzte Ehre als Bruder erwiesen hätte. Zumindest hätte er einen Kranz schicken können, fanden die Leute von Birnegg, die mit herzlicher Teilnahme hinter dem gebeugten Schreiner und seinen Kindern standen. Der Schmederer hatte es inzwischen aufgegeben, unter der Menge weiter nach dem Schwager zu suchen. Mit gesenktem Kopf stand er wieder da, und die Tränen fielen lautlos auf seine verschlungenen Hände, denn er hatte die Tote wirklich von Herzen liebgehabt. Scheute sich doch der Pfarrer auch nicht, in seiner Grabrede zu erwähnen, dass die Verstorbene eine Sonnhofertochter gewesen sei, die vor Jahren ihrem Gatten in die ferne Kreisstadt gefolgt sei und in recht glücklicher Ehe mit ihm gelebt habe. Beim Begräbnis war also der Sonnhofer nicht anwesend. Dafür erschien er drei Tage später in der Werkstatt des Schreiners.

Er war ein großer, hagerer Mann, der sich bücken musste, als er über die Schwelle trat, um nicht am Türbalken anzustoßen. Ludwig Schmederer war gerade dabei, ein Brett mit der Hobelmaschine zu bearbeiten, während sein Sohn Hans gegenüber gerade irgendetwas zurechtsägte. Zwischen ihnen hing eine kleine Lampe mit einem grünen Schirm, der das Licht nur gedämpft in die Dürftigkeit des Raumes fallen ließ, in dessen hinterstem Winkel beim Ofen die kleine Margret saß und mit einer Puppe spielte, deren rechter Arm ausgerissen war. Der Sonnhofer räusperte sich, weil Ludwig Schmederer unentwegt weiterhobelte. Vielleicht hatte er im Eifer seiner Arbeit den Angekommenen wirklich nicht bemerkt. Es kann aber auch sein, dass es eine große Verlegenheit war, die ihm den Mut nahm, aufzublicken. Nach einer ganzen Weile sagte der Hans: „Vater! Der Sonnhofer ist da!“

Der Schreiner stellte die Hobelmaschine ab und wandte sich um. Sein Gesicht tauchte aus dem spärlichen Lichtschein der Lampe heraus in den Schatten des Raumes hinein. Dann wischte er einen Stuhl ab und schob ihn dem Sonnhofer hin.

Der Bauer tat, als sähe er das nicht. Nur seine Hand umklammerte die Stuhllehne. Noch ein tiefes Atemholen, dann sagte er:

„Ich habe dir einen Vorschlag zu machen, Schreiner.“ Seine Stimme war ein wenig heiser und stand in einigem Widerspruch zu der Gestalt des kraftstrotzenden Mannes.

Der Schmederer antwortete nicht. Er war verärgert, weil der andere ihn mit „Schreiner“ angeredet hatte. Er hätte ihn ruhig Schwager nennen und sich hinsetzen dürfen, wie ein anständiger Mensch es tut, wenn man ihm einen Stuhl anbietet. Der Mann hatte ihm einen Vorschlag zu machen, er wollte also etwas. Und wenn man von einem anderen Menschen etwas will, dann darf man nicht so hochmütig dastehen, als sei man der Fürst eines Landes, der seine Befehle an seine Untertanen ausgibt. Und hochmütig, nein, stolz konnte auch Ludwig Schmederer sein, wenn man ihn herausforderte. So hob er nur leicht die Hand zu einer Geste, die ungefähr besagen konnte: Rede du nur, es hilft ja doch nichts …

Der Sonnhofer zog den Kopf zurück und wies mit dem Kinn ein paarmal auf den Hans.

„Den Buben dort, den nehm’ ich auf meinen Hof. Das Dirndl wird meine Schwester in den nächsten Tagen holen, und du …“

„Karl, das muss ich mir erst überlegen“, unterbrach ihn Ludwig Schmederer heftig. Es war aber doch mehr Angst aus seiner Stimme zu hören als Auflehnung, denn er wusste im Voraus, dass er gegen den Willen des Sonnhofers nicht anrennen konnte.

„Ich möchte wissen, was es da zu überlegen gibt“, meinte der Sonnhofer und verschränkte die Arme über der Brust. „Das Dirndl wird es gut haben bei meiner Schwester im Schwäbischen draußen. Vielleicht weißt du zufällig, dass sie sich gut verheiratet hat, die Martha, im Gegensatz zu …“

„Sei ruhig“, stieß der Schmederer heftig hervor. „Du kannst nicht wissen, dass wir trotz allem recht glücklich waren, die Marie und ich.“ Mit diesem heftigen Ausbruch bewirkte er aber weiter nichts, als dass der andere zornig den Stuhl hob und zu Boden stieß.

„Ich rede so, wie es mir lieb ist, verstehst du, Schreiner? Und du wirst dich daran gewöhnen müssen. Schick deine Kinder ins Bett. Ich meine, dass sie nicht alles zu wissen brauchen, was wir zwei uns heute zu sagen haben.“

Bis hierher hatte die Kraft des Schreiners gereicht. Aber nun zerstob und zerbröckelte sie förmlich. Er ließ den Kopf sinken, und sein Schnauzbart hing so lächerlich zerzaust über seine Lippen, dass er unweigerlich komisch wirkte. „Also, geht ins Bett, Kinder“, sagte er hilflos.

Da stand der Hans auf. „Was ist es, Vater, dass du nicht die einzig richtige Antwort gibst? Hast du Angst vor ihm? Und du, Sonnhofer, wenn du glaubst, du könntest mich auf einen Hof zwingen, dann täusch dich nur nicht. Ich will nicht von deiner Gnade leben.“

Der Sonnhofer schob die Brauen hart zusammen, betrachtete lange und schweigend den Knaben, der so trotzig vor ihm stand, und sagte dann: „Kein Mensch hat gesagt, dass du von meiner Gnade leben sollst. Du bist alt und kräftig genug, um dein Brot mit eigenen Händen zu verdienen. Hier aber verhungert ihr zum Schluss noch alle drei. Und nun geh und lass mich mit deinem Vater allein. Du wirst doch noch nicht alles begreifen, was wir zu besprechen haben.“

Der Sohn des Schreiners war groß und mager, sein Körper wirkte aber durchaus nicht schwächlich. Nur sein Gesicht war von der Werkstattluft ein wenig blass. Darin glänzten seine dunklen Augen fast fieberhaft. Ausgehungert ist er, dachte der Sonnhofer, und ein leiser Zorn flog ihn an, dass dieser Knabe so trotzig dastand und von Gnade sprach, wo sich im Herzen des Sonnhofer nach so langen Jahren des Grolles eine Spur von Bereitschaft zeigen wollte. Und noch während der Bauer dies bedachte, trafen ihn bereits wieder die schneidenden Worte dieses halbwüchsigen Burschen.

„Lass dir noch etwas sagen, Sonnhofer! Als unsere Mutter gestorben ist, da warst du zu stolz, ihr ein Sträußlein ins kalte Grab zu legen, obwohl sie deine Schwester war. Jetzt kommst du daher und möchtest dich als Wohltäter aufspielen. Jetzt, weil es draußen Nacht ist und dunkel. Diese Zeit hast du wohl abwarten müssen, damit ja kein Mensch sieht, dass du zum kleinen Schreiner gehst. Klein freilich nur nach deiner Meinung, denn wir haben noch nie gehungert. Und mehr als sattessen kannst auch du dich nicht. Ja, da stehst du nun da und weißt gar nicht, wie du eigentlich dastehen sollst, damit wir deinen Reichtum spüren sollen. Und da verlangst du, dass ich gehen und dich mit dem Vater alleinlassen soll. Warum? Weil du weißt, dass der Vater keinen starken Willen hat, dass du mit ihm nach deinem Belieben umspringen kannst, weil du hoffst, ihn gefügig zu machen. Wer gibt dir denn überhaupt das Recht, Schicksal zu spielen und in mein Leben einzugreifen? Ich gehe aber nicht auf deinen Hof, es sei denn, dass wäre der Wille meines Vaters.“

„Jetzt schweig!“, schrie der Bauer, und in seinem Gesicht spannten sich die Muskeln. „Muss ich mir das sagen lassen?“, fragte er auffordernd den Schreiner.

Der zuckte nur hilflos mit den Schultern und blinzelte scheu auf seinen Sohn. „Geh ins Bett, Hansl. Es ist besser, wenn ich mit dem Sonnhofer allein rede. Und du geh auch mit, Margret. Es ist schon Zeit zum Schlafen.“

Lautlos schloss sich die Werkstattüre hinter den Kindern.

Der Schmederer wischte abermals über den Stuhl und wollte den Sonnhofer unbedingt zum Sitzen zwingen, weil es ihn noch hilfloser machte, wenn der andere so groß und mächtig vor ihm und seiner Armut stand.

„Was ich dir zu sagen habe, lässt sich im Stehen auch erledigen. Im Übrigen müsste ich mir alles noch mal gründlich überlegen, was ich mir vorgenommen hatte. Der Kerl, dein Herr Sohn, hat Manieren an sich wie ein Erwachsener.“

„Seine Mutter hat ihn so erzogen, dass er stets nur das sagt, was er fühlt und für richtig findet. Und seine Mutter war ja eine Schwester von dir.“

„Leider ja. Du brauchst mich durchaus nicht daran erinnern.“

„Es ist aber eine Tatsache, die man nicht aus der Welt schaffen kann.“

Der Sonnhofer machte eine heftige Bewegung mit der Hand. „Reden wir nicht mehr davon! Ich will also den Buben zu mir auf den Hof nehmen. Zu ihren Lebzeiten habe ich nichts tun können, denn sie hat mir die Schande angetan, dich zu nehmen, wo sie mit Leichtigkeit als gutsituierte Bäuerin auf einem der großen Höfe im Tal hätte sitzen können.“

„Ja, das ist dir gegen den Strich gegangen“, antwortete der Schmederer in einem Ton, in dem etwas Schadenfreude klang. „Darum hast du uns ja gemieden wie Aussätzige, obwohl der Wille zur Güte bei uns reichlich vorhanden gewesen ist. Weißt du noch, wie wir dir schrieben, ob du dem Hansl nicht den Firmpaten machen möchtest? Du hast uns gar keine Antwort gegeben. Freilich ist der Hans auch ohne dich gefirmt worden. Und überhaupt – wir haben recht gut zusammen gehaust und waren glücklich. Es ist nicht so, dass wir immer nur drei Zimmer gehabt hätten wie hier.“

„Du hast es ja so weit gebracht mit deiner Gescheitheit. Aber sei es, wie es will. Der Toten will ich nichts nachtragen. Und wie gesagt, den Buben will ich zu mir nehmen, weil mir selber keine Kinder geschenkt worden sind, und weil, – weil, – ich habe es vorhin gesehen –, weil er doch etwas von der Sonnhoferschen Art in sich hat. Darum nehm’ ich ihn zu mir.“

„Als billige Arbeitskraft willst ihn haben. Einen Knecht soll er dir machen.“

„Es muss immer einer Knecht sein, bevor er Herr sein kann.“ Der Sonnhofer sah den Schreiner von oben herab an. „Wächst er sich gut aus, der Bursche, so kann es leicht sein, dass ich ihm einmal den Hof überschreiben lasse. Darum will ich ganzes Recht haben über den Buben. Ich will ihn dir abkaufen.“

Der Schreinermeister war so tief getroffen von diesem Wort, dass ihm die Knie zu zittern begannen. Er ließ sich auf seinen Schemel fallen, stützte die Ellenbogen auf die Knie und sah starr an dem anderen vorbei auf die Türe, hinter der die Kinder schliefen oder auch nicht schliefen und alles mithörten.

Plötzlich riss er den Kopf zurück. „Abkaufen?“ Ein heiseres Lachen. „Wer verkauft denn seine Kinder? Nur ein Lump kann so schlecht sein! Ich habe meine Fehler und Schwächen. Aber ein Lump war ich nie. Ja, Sonnhofer, wenn ich für dich immer nur ein Fretter war, eines habe ich dir voraus: Du hast den größten Hof weit und breit, Geld hast und alles, was dein Herz begehrt. Aber Kinder fehlen dir. Der größte Reichtum, den es auf Erden gibt. Und nur ein Narr oder ein Lump kann seinen Reichtum verkaufen.“

Der Bauer verlor in dieser Minute viel von seiner stolzen Überlegenheit. Verlegen schob er eine Hand in die Hosentasche und trommelte mit den Fingern der anderen auf die Stuhllehne. Schließlich nahm er dann ohne Aufforderung das an, was er zuerst zweimal verweigert hatte. Er setzte sich auf den Stuhl und fand gleichwohl mit der umständlichen Bewegung seines Körpers seine Sicherheit wieder zurück. Ja, er war geneigt, dem anderen begütigend zuzureden wie ein Viehhändler, der ein schönes Stückl günstig zu seinem Vorteil erwerben wollte.

„Schau, Ludwig“, begann er wohlwollend, obwohl er seinen Schwager noch nie beim Vornamen genannt hatte. Er war für ihn immer nur „der Fretter“ und der „Taugenichts“ gewesen. „Du hast mich vielleicht nicht ganz verstanden vorhin. Natürlich hab’ ich das mit dem Abkaufen nicht so wörtlich gemeint. Ich denke nur, wenn ich einmal dem Buben meiner Schwester Marie meinen schönen Hof vererben will, so müsste ich auch ein unbeschränktes Recht auf ihn haben. Ich will dir 25 000 Euro bieten, weniger für deinen Buben, sondern mehr für dich. Du sollst fortgehen von hier und dir in der Kreisstadt meinetwegen wieder ein Geschäft aufbauen. Sollst dir wieder Gesellen halten, und vielleicht heiratest du noch einmal. So alt bist du ja noch nicht. Dann wären dir die Kinder der ersten Frau doch im Wege. Darum sollst du dich nicht störrisch zeigen, wenn meine Schwester in den nächsten Tagen kommt und deine Margret abholt. Es geschieht ja doch alles zu deinem und deiner Kinder Wohl.“

„Ach?“, rief der Schreiner gepeinigt aus. „So viel Barmherzigkeit auf einmal, wo du vorher nur Verachtung gekannt hast?“

„Sagte ich dir nicht schon, dass der Tod manches auslöscht?“

„Ja, ja, der Tod“, seufzte Ludwig Schmederer, kroch in sich zusammen und fuhr sich mit gespreizten Fingern über die schütteren Haare, dann mit dem Handrücken über die Augen, als wollte er einen trüben Schleier wegscheuchen.

Der Sonnhofer nutzte die Stille und flüsterte eindringlich: „25 000 Euro sind kein Pappenstiel, Ludwig. Du kannst dich wieder aufrichten damit und brauchst dafür eigentlich gar kein Opfer zu bringen.“

„Ist es kein Opfer, wenn man die Kinder hergeben soll?“, fragte der Schmederer und hatte ganz verstörte Augen.

„Nur wenn man sie ins Ungewisse gibt. Denkst du denn, dass es ihnen schlecht gehen wird? Die Martha hat zwei Buben und hat nach Aussagen des Doktors kein Kind mehr zu erwarten. Sie möchte so gerne ein Mädl. Wie kannst du bloß denken, dass es deiner Margret dort schlecht gehen wird? Oder denkst du, dass es dein Sohn bei mir nicht gut haben wird?“

Ach, Ludwig Schmederer war wohl ein recht guter Vater. Er war aber auch ein Mann, der unter der Armut litt und dem sich bei dem Angebot des Bauern die Zukunft in leuchtenden Bildern auftat. Wieder ein Geschäft haben, in einer belebten Straße, ein paar Gesellen, eine große, helle Werkstatt. Oh, sein Herz schlug plötzlich in einem anderen Rhythmus. Den Kindern erschloss sich ja ebenfalls eine bessere Zukunft. Und was ihn betraf, so wollte er sich nicht mehr weiter dem Neuen verschließen. Nein, vielleicht sollte er versuchen, sich statt der zeitintensiven Fertigung nur noch dem Verkauf zu widmen?

Der andere schien seine Gedanken zu erraten, weil er plötzlich aufstand und mit harter Betonung sagte: „Ich hocke da, als ob ich es nötig hätte, auf deine Antwort zu warten. Erwarte nur nicht, dass ich ein zweites Mal so ein Angebot mache, wo ein anderer bedenkenlos mit beiden Händen zugreifen würde.“

Rasch erhob sich auch der Schreiner. „Musst mich das schon überdenken lassen, Karl.“

„Braucht man solch ein Angebot lange zu überdenken?“

„Du weißt nicht, wie das ist, wenn man so ein Kind von klein auf heranwachsen sieht. Sie wachsen einem ans Herz, und man ist so oft über ihrem unschuldigen Schlaf gestanden und hat zugesehen, wie sie atmen und wie ihr Leben schlägt an der kleinen Ader am Hals.“

„Werde bloß nicht sentimental jetzt! Also, wollen wir zu einem Ende kommen oder nicht?“

„Du setzt einem das Messer auf die Brust“, stöhnte der Schmederer.

„Wenn ja“, spricht der Sonnhofer ungerührt weiter, „dann setz dich hin, nimm einen Stift und schreib.“

Ludwig Schmederer kratzte sich verlegen hinter dem Ohr und wurde schließlich weich.

„Will hoffen, dass bei allem ein Glück dabei ist“, sagte er. Und während er umständlich seinen Füller hervorsuchte, war in seinem Gesicht ein stilles Lächeln. Bei allem, was er nun tun wollte, ging es ihm nur darum, der Pfiffigere zu sein und dem reichen Schwager eins auszuwischen. Ergebungsvoll saß Ludwig Schmederer da und wartete. Dann kratzte die Feder über das Papier.

„… erkläre ich mich bereit, meinen Sohn Johann Schmederer auf den Sonnenhof zu geben“, diktierte der Bauer, ging dabei, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, in der Stube auf und ab. „Hast es? Also, dann weiter. … und räume dem Sonnhofer die volle Erziehungsgewalt ein. Ich selbst erhalte von meinem Schwager Adam Breitenwieser 25 000 Euro zur Gründung eines Geschäftes in der Stadt. So, mehr braucht es eigentlich gar nicht.“

„Halt“, sagte der Schreiner. „Auf alle Fälle muss noch hinein, dass der Hansl den Sonnenhof einmal erben wird.“

„Das kommt ganz drauf an, wie er sich führt. Schreibst also: Bei guter Führung besteht die Möglichkeit, dass obengenannter Johann Schmederer einmal den Sonnenhof erben kann.“

Da sind sie nun alle beide recht zufrieden. Der Sonnhofer meint, dass er es schlau angepackt habe, und der Schmederer ist der Meinung, dass er den gescheiten Sonnhofer nun doch überlistet hätte.

„So, und jetzt noch deinen Namen“, sagte der Sonnhofer. „Und damit’s dir leichter fällt, kriegst gleich einen Vorschuss.“ Mit diesen Worten zog er seine Brieftasche heraus und zählte 25 nagelneue Hunderter auf den Tisch. Wie ein wahrhaftiges Wunder sah das aus in der ärmlichen Stube. Der Sonnhofer hatte vorher schon gewusst, dass er seinen Willen durchsetzen würde, wie er es gewohnt war. Er tat so, als sähe er nicht, wie die Hand des Schreiners zitterte, als er seinen Namen unter das Schriftstück setzte und schwer atmend den Federhalter weglegte.

Der Sonnhofer griff nach dem Schriftstück und schwenkte es einige Male hin und her, dass die Tinte trockne, las es dann aufmerksam durch, legte es zusammen und steckte es in seine Brieftasche.

„Im Lauf des morgigen Tages erwarte ich deinen Sohn“, sagte er noch. Dann tippte er an den Hutrand und verließ ohne weiteren Gruß die Stube.

Ludwig Schmederer saß nun da wie ein Mann, den Gott geschlagen hat. Seine Augen konnten sich gar nicht recht freuen an der bunten Pracht der Geldscheine. Immer wieder überfiel ihn der schwere Gedanke, dass er für die bunten Scheine seine Kinder weggegeben hatte. Er drängte aber die geheimen Stimmen zurück, die ihn anklagen wollten: Du hast heute einen Handel abgeschlossen, Ludwig, der eines Lumpen würdig ist.

„Ich bin kein Lump“, sagte er laut vor sich hin und räumte das Geld fort. „Damals haben sie mich überlistet mit ihrem billigen Möbelzeug aus den Fabriken. Jetzt habe ich den Sonnhofer überlistet, denn es fällt mir ja gar nicht ein, meine Kinder zu verkaufen …“ Leise und ohne Licht zu machen, betrat er die Schlafkammer. Zuerst neigte er sich über das Bett der kleinen Margret. Sie lag in tiefem Schlaf und hatte ihre einarmige Puppe eng an sich gedrückt. Dann wandte er sich zurück und entkleidete sich langsam. Der Sohn schlief neben ihm im Bett der verstorbenen Mutter. Und da der Vater ihn nicht stören wollte, legte er sich sehr vorsichtig ins Bett, damit die Matratze nicht knarrte. Vielleicht hatte er Angst, dass der Sohn aufwachen und ihn fragen könnte, wie der Handel mit dem Sonnhofer ausgegangen sei. Dies ließe sich wohl im Dunkel der Nacht leichter beantworten als morgen beim hellen Tageslicht.

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Im Herrgottswinkel

eISBN 978-3-475-54622-8 (epub)

Seit Generationen sind die Seefischer im »Herrgottswinkel« am See zu Hause. Die Söhne sind längst erwachsen: Sebastian ist als Einziger in der Heimat geblieben, Bernhard zieht als Musiker durch die Lande, und Andreas ist Jurist geworden. Zur Silbernen Hochzeit kommen die drei Brüder wieder zusammen. Bernhard bringt seine Verlobte Tina mit, doch die kann sich als richtiges Stadtkind mit dem einfachen Leben im Herrgottswinkel nicht anfreunden, zumal Bernhard seine alten Freunde trifft und nicht viel Zeit für sie hat. So kümmert Sebastian sich um sie und verfällt ihr ganz und gar. Die Vroni vom Nachbarhaus beachtet er nicht. Wird er erkennen, wo sein Glück wirklich liegt?

Der Waldprophet

eISBN 978-3-475-54387-6 (epub)

Seit zweihundert Jahren geht die Weissagung eines Waldhirten und Aschenbrenners aus dem Bayerischen Wald um. Es ist der berühmte Mühlhiasl, dessen Prophezeiungen noch heute die Menschen bewegen. Paul Friedl hat sich ein halbes Leben lang mit der bis dahin nur mündlich überlieferten Geschichte beschäftigt und lässt in seinem Roman „Der Waldprophet“ den Weissager und seine Zeit lebendig werden.

Flammen auf dem Buchberger-Hof

eISBN 978-3-475-54859-8 (epub)

Andrea möchte sich eigentlich als Trachtenmoden-Designerin in ihrem Heimatdorf Seefeld niederlassen, allerdings muss sie den Hof ihrer Eltern übernehmen, solange sich ihr Bruder in Neuseeland befindet. Als der Erntehelfer Gregor auf den Hof kommt, um im Sommer bei der Heuernte auszuhelfen, verändert sich Andreas Leben dramatisch. Die beiden verlieben sich ineinander, doch ein Brand zerstört den Heustadel, und Andreas Liebhaber wird verdächtigt: Hat er etwas mit dem Feuer zu tun?

Das Geheimnis vom Birkental

eISBN 978-3-475-54337-1 (epub)

Nach dem Tod seines Sohnes zieht sich Korbinian Leitner völlig verbittert mehr und mehr zurück. Dass seine Tochter Bärbl das Erbe antritt, lehnt er entschieden ab: Einer Frau möchte er den Hof auf keinen Fall übergeben. So scheint ihm der geplante Autobahnanschluss des Dorfes der einzige Ausweg zu sein, denn sein Land würde als Baugrund einen guten Preis erzielen. Bärbl hingegen schließt sich der Protestbewegung gegen den Autobahnbau an, wo sie den Sägewerksbesitzer Leo Burger kennenlernt. Die beiden verlieben sich auf Anhieb ineinander. Sie ahnen jedoch nicht, dass ihre Familien durch ein dunkles Geheimnis miteinander verbunden sind. Kann das junge Glück dieser Bewährungsprobe standhalten?

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