Die Tannhoferbuben - Hans Ernst - E-Book

Die Tannhoferbuben E-Book

Hans Ernst

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Beschreibung

Die Tannhoferbuben sind Zwillinge, doch im Wesen völlig verschieden. Christoph ist forsch und kraftvoll, Robert dagegen empfindsam und künstlerisch begabt. Er hat es damit nicht leicht, und vor allem die Bäuerin auf dem Tannhof hat wenig Verständnis für die Talente des Hoferben. Doch eines Tages lernt Robert eine Frau aus der Stadt kennen, die sich nicht nur für seine Schnitzereien lebhaft interessiert.

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LESEPROBE ZU

Vollständige E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2005

© 2017 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheim

www.rosenheimer.com

Titelbild: Albert Gruber, Lajen (© Rosenheimer Verlagshaus)

Bearbeitung, Lektorat und Satz: Pro libris Verlagsdienstleistungen, Villingen-Schwenningen

eISBN 978-3-475-54739-3 (epub)

Worum geht es im Buch?

Hans Ernst

Die Tannhoferbuben

Die Tannhoferbuben sind Zwillinge, doch im Wesen völlig verschieden. Christoph ist forsch und kraftvoll, Robert dagegen empfindsam und künstlerisch begabt. Er hat es damit nicht leicht, und vor allem die Bäuerin auf dem Tannhof hat wenig Verständnis für die Talente des Hoferben. Doch eines Tages lernt Robert eine Frau aus der Stadt kennen, die sich nicht nur für seine Schnitzereien lebhaft interessiert.

1

Robert Meißner pflügt auf dem Grandlacker, der so steil ist, dass man keinen Traktor dort einsetzen kann. Herb liegt der Geruch der frisch gebrochenen Erde in der Luft, und zuweilen dringt aus dem Wald der helle Klang einer Axt durch den kalten Frühlingstag. Die Pferde dampfen, und Robert wischt sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Sein Blick schweift den Hang hinunter, den nach Süden hin ein dunkler Wald begrenzt.

Weit unten liegt wie eine alte Burg auf einem sanften Hügelrücken der Tannhof in der blassen Aprilsonne. Zur Haustür führen drei Stufen mit einem schmiedeeisernen Geländer hinauf. Daneben steht in einer kleinen Nische eine handgeschnitzte Muttergottes. Auf dem Balkon, der sich um das ganze Haus zieht, sind noch keine Blumenkästen. Sie stehen im Keller, wo die Knospen der Geranien und Fuchsien bereits aufbrechen.

Weißer Rauch steigt aus der Esse und legt sich über den Dachfirst hin, als ob die graue Wolkenbank ihn niederdrückt, die sich von Westen her schon wieder vor die Sonne schiebt. Gleich wird ein neues Schneegestöber niedergehen und für eine kurze Weile alles verwischen, was von der Höhe aus zu sehen ist: den kleinen See in der Tiefe, an dessen Nordufer sich die Häuser und Höfe vom Markt Kirchzell entlangziehen, und oberhalb auf dem Hang das rote Dach des Kindersanatoriums Bergfried.

Über die Schulter zurückblickend, sieht Robert Meißner die Wolke näherziehen. Er schnalzt mit der Zunge und klatscht dem Leitpferd die Zügel auf die gut gepolsterte Kruppe. Die Pferde schlagen eine schärfere Gangart an worauf die blanke Pflugschar die Erde aufreißt, so dass eine Furche entsteht. Bahn um Bahn bearbeitet der Bauer den Acker auf diese Weise. Es sollen heuer Kartoffeln angebaut werden.

Wind kommt auf, die Baumwipfel rauschen und ächzen und bewegen sich wie ein dunkles Meer. Aus der Wolkenwand beginnt es zu graupeln. Die Pferde heben die Köpfe, ihre hellen Mähnen flattern in den Böen. Robert lenkt sie dem schützenden Waldrand zu und wartet dort mit ihnen, bis der Schauer vorüber ist.

Robert ist jetzt zweiundzwanzig Jahre alt, ein groß gewachsener Bursche, mit einem schmalen, kühn geschnittenen Gesicht. Ein Büschel seines blonden Haares zwängt sich eigenwillig unter dem Hut hervor. Seinen Händen merkt man die schwere Bauernarbeit wohl an, aber sie sind lang und feingliedrig geblieben und wissen neben dem Pflug auch das Schnitzmesser zu führen.

Das ist keine Seltenheit in dieser Gegend. Die Bauern betreiben das Schnitzen von jeher auf den Einödhöfen als Liebhaberei, fertigen hölzerne Löffel, Holzteller mit verschnörkelten Rändern, mitunter auch einmal ein äsendes Reh, Krippenfiguren und sonstige kleine Dinge. Zu einer wahren Meisterschaft hat es noch keiner gebracht, es sei denn, man lässt die Muttergottes in der Mauernische auf dem Tannhof dafür gelten. Die hat Roberts Urgroßvater geschnitzt, und sie mag schon über hundert Jahre alt sein.

Robert scheint diese künstlerische Ader geerbt zu haben. Zwar schlummert das Talent noch und kommt nur zuweilen zutage, aber ein wenig wild und störrisch, völlig undiszipliniert, und er versucht sich dann an allerlei seltsamen Figuren. Seine künstlerische Begabung muss noch in rechte Bahnen gelenkt werden, um ihr zum Durchbruch zu verhelfen. In solchen Stunden gärt und lodert es in ihm. Danach fällt alles Sehnen wieder trostlos zusammen.

Was will er denn? Seine Welt ist begrenzt, das heißt, sie wurde ihm begrenzt. Der Vater ist aus dem Krieg nicht heimgekommen, und die Mutter hat ihn zum Hoferben bestimmt, obwohl sein Zwillingsbruder Christoph auch noch da ist. Ausgerechnet ihm musste sie diese Zukunft weisen in der Überzeugung, dass keiner sich besser dazu eigne, einmal Bauer auf dem Tannhof zu sein. Nur weil der Vater es so gewollt hatte.

Da hört das Schneegestöber auf, die Wolken werden emporgerissen und flattern auseinander wie zerschlissene Betttücher. Ein Stückchen Blau zeigt sich, ganz dunkles Blau und feucht schimmernd. Die Ferne hellt sich auch auf, man sieht die Höfe wieder, den See, den Marktflecken und die Berge über dem Wald. Sie sind jetzt wie von Zucker bestreut, bis weit hinunter. Robert setzt den Pflug ein. Furche um Furche zieht er, weich legt die Erde sich zur Seite, bis vom Wald her die Schatten länger fallen. Daran misst er die Zeit. Eine Uhr braucht er nicht. Er spannt aus und zieht mit den Pferden zum Hof hinunter, der schon in der Dämmerung liegt. Im Stall brennt bereits Licht.

Christoph, der Bruder, kommt und hilft ihm, die Pferde in den Stall zu bringen. Die beiden Brüder sehen sich sehr ähnlich, nur trägt Christoph das helle Haar kürzer und ohne Scheitel. Auch ist er in den Schultern breiter und in seinem Wesen lärmender. Christoph rührt nie ein Schnitzmesser an. Stubenhocken ist nicht sein Fall. Ein scharfer Tarock im Wirtshaus, eine fröhliche Unterhaltung auf der Kegelbahn, das ist ihm lieber. In der Wahl seiner Freunde ist er auch nicht gerade zimperlich, und was die Mädchen betrifft, da weiß er weit besser Bescheid als sein Bruder. Wo der andere träumt, da greift Christoph beherzt zu und erobert so manches Mädchenherz.

Ja, so grundverschieden sind die Zwillinge. Christoph geht forsch und bedenkenlos an die Probleme heran, während sein Bruder Robert alles mit bedächtiger Sorgfalt abwägt. Darum vielleicht hat die Tannhoferin es sich in den Kopf gesetzt, dass Robert der Erbe sein soll.

Auf dem Hof lebt neben zwei altgedienten Leuten, die bereits ihre Rente beziehen, auch noch die junge Bärbel. Sie ist das Kind einer Magd, die bei der Niederkunft gestorben war. Ohne viel Umschweife hatte die Tannhoferin sich mit den Behörden auseinander gesetzt, damit sie das Kind bei sich behalten und großziehen konnte. Wie eine Schwester ist die Bärbel mit den beiden Buben aufgewachsen und geht nun in ihr achtzehntes Lebensjahr hinein.

Sie richtet gerade den Tisch in der großen Stube für das Abendbrot, während die Tannhoferin in der Küche hantiert. Sie ist eine große, schlank gewachsene Frau mit feinen Silbersträhnen im dunklen Haar. Klug und mit starker Hand bewirtschaftet sie den großen Hof, seit sie vom Schicksal so hart geschlagen wurde. Kaum fünf Jahre war sie mit dem Andreas Meißner verheiratet gewesen, als sie die Nachricht erhielt, dass er nicht mehr auf den Tannhof zurückkehren würde. Damals hat man es ihr sehr übel genommen, dass sie in die Todesanzeige im Kreisblatt nicht schreiben ließ, dass der Bauer für Führer und Volk gefallen sei. »Nur fürs Vaterland«, hatte sie gesagt, »das genügt.«

Die Stallarbeit geht zu Ende.

Die alte Burgl kommt mit dem leeren Kälberschaff in die Küche, der Steffl wäscht sich am Brunnen die Hände und eilt dann, so schnell es seine Füße noch erlauben, die Steinstufen herauf unter das schützende Dach, denn es geht ein neuer Schneeschauer über dem Hof nieder. Nur etwa drei Minuten dauert das, dann zeigen sich wieder blaue Lücken am Firmament, das nun schon nachtblau ist. In einer der Lücken steht funkelnd der Abendstern.

»Essen!«, schallt die Stimme der Tannhoferin durch den Flur, und die Bärbel trägt die dampfende Suppenschüssel von der Küche in die Bauernstube.

Nach der Mahlzeit nimmt sich die Tannhoferin das Wochenblatt »Der Landwirt« vor, das sie immer gewissenhaft von vorn bis hinten studiert. Die Burgl liest in einem Buch über das Leben des heiligen Franz von Assisi, das sie längst auswendig kennen müsste, so oft hat sie es schon gelesen. Der Steffl sitzt im Winkel des mächtigen Kachelofens, der von der Küche aus geschürt wird. Seine müden, krummen Hände liegen auf den Knien und sehen aus wie die Wurzeln einer alten Fichte. Im fast zahnlosen Mund hält er die Pfeife, an deren Mundstück er den Gummiring einer Bierflasche angebracht hat, weil sie ihm sonst leicht aus dem Mund fallen würde. Der Rauch steigt auf und hüllt sein Gesicht ein, zieht sich dann unter den wuchtigen Balken hin, die die Stubendecke tragen. Zuweilen wirft die Burgl einen schiefen Blick über die Nickelränder ihrer Brille und räuspert sich vernehmlich.

Ohne von der Zeitung aufzublicken, sagt die Tannhoferin: »Lass ihm doch sein Pfeiferl, wenn es ihm schmeckt.«

»Dann soll er keinen so stinkenden Tabak rauchen«, brummt die Burgl.

»Kauf mir halt du einen besseren«, antwortet der Alte. Er hat eine hohe, etwas raue Stimme, gerade als ob sie wieder zurückgekehrt wäre in den jugendlichen Stimmbruch.

Die beiden scheinen nicht gut aufeinander zu sprechen zu sein, aber das stört schon niemanden mehr. Das ist schon seit mehr als zwanzig Jahren so. Und doch sind sie einander auf ihre Weise zugetan. Die Burgl flickt und bügelt dem Steffl die Hemden, stopft seine Strümpfe, und er hilft ihr im Stall, brummend zwar, aber doch mit stillen Handreichungen, wo es nötig ist. Eigentlich hätten sie ja gar nicht mehr zu arbeiten brauchen. Die Tannhoferin hätte ihnen auch so Heim und Verköstigung gegeben nach so viel Jahren treuer Dienste. Aber sie können eben nicht stillsitzen, greifen überall zu und halten sich an die alte Lebensweisheit: Wer rastet, der rostet.

Die Tannhoferin ist froh um die beiden, denn Dienstboten sind rar geworden, und auf einen abgelegenen Berghof geht so leicht niemand mehr. Sie schafft ihnen selten etwas an, die beiden wissen immer, wo sie hinzulangen haben und wo Not am Mann ist.

Nach einer Weile kommt auch die Bärbel herein, setzt sich an den Tisch und beginnt an einer Decke zu sticken. Robert hat einen Holzklotz unterm Kanapee hervorgezogen und beginnt daran zu schnitzen. Es ist schönes, fein gemaßertes Lindenholz.

Aus dem Radioapparat tönt gerade der Acht-Uhr-Gongschlag. Dann folgen die Nachrichten und der Wetterdienst.

Die Tannhoferin legt die Zeitung beiseite und horcht.

»Von Westen her Auflockerungen mit gelegentlichen Regenschauern, die in höheren Lagen in Schnee übergehen.«

»Heuer lässt das Frühjahr aber ganz schön auf sich warten«, meint die Bäuerin. »Dabei wär’s jetzt schon an der Zeit, dass wir die Kartoffeln auf dem Acker anpflanzen.«

»Übermorgen kann’s schon ganz anders sein«, sagt Christoph, der eben zur Tür hereinkommt und seinen Hut von der Ofenstange nimmt. »Und eingelegt sind’s ja dann schnell, die Kartoffeln. Beim Lechbruckner sind’s auch noch nicht weiter.«

»Das braucht kein Maßstab zu sein«, meint der Steffl aus seinem Ofenwinkel heraus. »Der ist doch überall der Letzte.«

»Gehst denn du heut’ schon wieder fort?«, fragt die Tannhoferin, und auf ihrer Stirn steht eine Unmutsfalte.

»Ja, zum Hirschwirt. Ausschusssitzung«, antwortet Christoph.

»Gestern Plattlerprobe, vorgestern Kegelabend. Du bist schon bald keinen Abend mehr hier daheim bei uns!«

»Nur nicht übertreiben«, sagt Christoph grinsend und fährt mit dem Ellbogen über den Rand seines Filzhutes, den ein Gamsbart ziert. »Ich hab halt kein Talent zum Schnitzen wie der Robert.«

»Mich wundert bloß, wie du mit deinem Geld auskommst«, meint die Bäuerin, »Das Wirtshausgehn kostet doch Geld. Dein Vater, Gott hab ihn selig, ist in der Woche halt nur einmal fortgegangen.«

»Ja, ich weiß, am Samstag. Und da hat er dann das Sonntagsfleisch mit heimgebracht.« Robert schmunzelt lausbubenhaft. »Ein paar Mal hab ich mir schon denkt, ob die Frau Mutter den Wochenlohn nicht ein bissl aufbessern könnt.«

»Es ist immer gut, wenn der Mensch was denkt«, antwortet die Tannhoferin. »Solang der Mensch denkt, schläft er nicht.« Sie lächelt dabei auf eine anmutige, fast mädchenhafte Art. Dahinter jedoch steht ihr eiserner Wille, niemals übers Maß hinauszugehen, wenn es sich um Geldsachen handelt. Die Buben haben keinen Lohn, sie haben ihr Taschengeld, jeder hundert Mark in der Woche. Das scheint ihr genug, zumal sie sonst für nichts aufkommen brauchen. Christoph nennt es Geiz und weiß sich im Übrigen selber zu helfen. Nur meint er manchmal, er müsse eine Kleinigkeit zu seiner Verteidigung sagen. »Im Großen und Ganzen hab ich ja Glück beim Kartenspiel«, protzt er. »Kürzlich hab ich an einem Abend sechsundvierzig Mark gewonnen.«

Robert lässt das Schnitzmesser einen Augenblick sinken und blickt auf.

»Aber nicht beim Tarocken.«

»Nein, tarockt haben wir nicht.« Christoph wirft einen mitleidigen Blick auf Roberts Schnitzarbeit. »Was soll denn das werden?«

»Du solltest eigentlich erkennen, dass das ein Auerhahn wird.«

»O weh, o weh!« Christoph lacht gerade heraus. »Verlegst dich jetzt auf Federvieh! Vorige Woche hab ich noch einen balzen hören. Das ist mir durch und durch gegangen. Es gibt bloß nimmer viele in unserer Gegend. So, so, ein Auerhahn wird das. Wie man nur seine Zeit so vertrödeln kann! Mir wär’s zu langweilig. Also, ich geh jetzt. Gut Nacht miteinander.«

Man hört seine Schritte über die Flurdielen gehen und die Haustür ins Schloss fallen. Der Wind pfeift im Kamin, und an die Fenster prasseln die Graupel.

Eins nach dem andern verlässt die Stube. Man geht immer zeitig schlafen auf dem Tannhof. Robert betrachtet sein Schnitzwerk. Stolz hebt der Vogel den Kopf. Er ist in Balzstellung. Ganz zart sind die Federn herausgearbeitet, ein bisschen gesträubt, als würden sie vom Morgenwind aufgepludert.

Schweigend ist die Tannhoferin hinter ihn getreten und blickt ihm über die Schulter.

»Schön«, sagt sie dann. Kein Wort mehr, aber in diesem einem Wort ist alles ausgedrückt, was ihr einfacher Sinn zu geben hat für derlei Dinge.

Roberts Augen leuchten auf. »Gefällt er dir?«

»Ich hab ja schon gesagt, dass er schön ist.«

Schon ist sie weggegangen, zum Spiegel hin, vor dem sie die geflochtene Haarkrone öffnet, so dass das Haar wie ein dunkler Mantel, reich gewellt, ihr über die Schultern fällt. Robert ist fasziniert. Ihm ist, als erhielte er von irgendwoher den Auftrag, dies zu gestalten. In diesem Augenblick dreht sich die Tannhoferin um. »Musst denn du allweil bis in die späte Nacht hinein schnitzen, Robert?«

Er legt das Messer weg und schaut zu ihr auf. »Jetzt hast du es richtig getroffen, Mutter. Ja, ich muss. Etwas zwingt mich einfach dazu.«

»So, wer denn? Die Linde Burgstaller wahrscheinlich«, schlägt ihm die gereizte Antwort entgegen. »Ich weiß nicht, wie du dir das vorstellst. Das ist doch nie im Leben eine Frau für dich!«

»Warum nicht? Früher hast sie immer gelobt über den Schellenkönig. Und jetzt auf einmal ...«

»Ja, jetzt auf einmal. Als ihr noch Kinder gewesen seid, war das was anderes. Aber jetzt — nein, Bub, sie ist keine Frau für dich.«

»Du meinst keine Bäuerin.«

»Genau das. Oder glaubst du vielleicht, dass der Doktor Burgstaller damit einverstanden ist?«

»Das weiß ich nicht.«

»Dann werd ich ihn fragen.«

»Das lass bleiben!«, fährt Robert auf. »Du bildest dir ganz einfach ein, dass ich Bauer werden muss. In den Gedanken hast du dich verbohrt, und ich muss mich fügen. Was hast du denn gegen die Linde?«

»Nichts. Sie ist bildhübsch, aber eine Bäuerin wird sie nie sein. Es ärgert mich einfach, dass sie dir Flausen in den Kopf setzt. ›Du müsstest Bildhauer werden, auf eine Schule müsstest du‹ und lauter so dumme Sachen.«

»Sie scheinen nur dir dumm, weil du dich nicht hineinversetzen kannst in eine andere Welt.«

»Gott sei Dank! Ich steh immer noch auf dem Boden der Tatsachen! Einer muss ja schließlich einen klaren Kopf behalten. Solange ihr noch Kinder gewesen seid, da hab ich mir gedacht, lass sie nur träumen. Einmal werden sie schon ausgeträumt haben.«

Robert starrt auf die Dielenbretter unter seinen Füßen. Dann richtet er sich auf. Seine Augen funkeln. »Soll ich vielleicht hingehen und einfach sagen: Linde, zwischen uns ist es aus. Ich mag dich nicht mehr. Und alles, was ich dir gesagt habe, war Lüge! So einfach stellst du es dir vielleicht vor. Aber dann hättest du mich anders erziehen müssen oder mir weniger von deiner Aufrichtigkeit vererbt haben sollen.«

Die Tannhoferin wird nun doch ein wenig nachdenklich. Sie zwingt den Zorn nieder, der aufkommen will und lässt den Kopf sinken.

»Ich hab nicht gewusst«, sagt sie nach einer Weile, »dass es so um euch beide steht.«

»Schließlich bin ich zweiundzwanzig, Mutter, und die Linde neunzehn.«

»Man vergisst zuweilen, dass die Jahre so schnell dahingehen«, antwortet die Mutter aus tiefem Sinnen heraus.

Robert kneift die Lippen zusammen. Was weiß denn die Mutter schon, auf welche Weise er dieser Rosalinde Burgstaller verbunden ist! Sein Herz ist angefüllt für sie mit großer Dankbarkeit, denn nur sie allein hat ihn immer verstanden. Sie hat das Verborgene in ihm zu lösen versucht, und von ihr sind viele Anregungen zu künstlerischem Schaffen wie ein loderndes Feuer auf ihn übergesprungen. Und Liebe? Sie haben sich ein paar Mal geküsst, weiter nichts. Für Robert ist es einfach unsinnig, dass die Mutter immer nur an den Hof denkt, auf den Linde nicht passen würde. Darüber hat er mit Linde nie gesprochen.

In letzter Zeit, ja, da hat sich tatsächlich etwas verändert, und mit prickelnder Neugier, sogar mit etwas Angst sieht er dem Wiedersehen entgegen, wenn sie Ostern in die Ferien heimkommt.

Rosalinde, die Tochter des Landarztes Burgstaller, schreibt ihm, dass sie aufs Abitur zusteuert. Davon versteht er zwar nicht viel, aber ihm macht das, was er zwischen den Zeilen zu lesen meint, zu schaffen. Kürzlich hat sie ihm ein Foto beigelegt, auf dem ihre blonden Locken ihr liebes Gesicht umschmeicheln. In ihrem Blick liegt ein wundersamer Zauber. Immer wieder hat sie ihm in ihren wöchentlichen Briefen ihr Verständnis für sein schöpferisches Wollen gestanden. Sonntags schreibt sie diese Briefe, und an jedem Dienstag kommen sie an. Und jeder Brief ist ein Lobgesang auf ein Leben, wie er es bisher nicht kennt. Zwischen den Zeilen läuten die Glocken von Liebesseligkeit, aber es schreibt sich eben alles leichter, als man dann zu tun bereit ist. Immerhin bewirken diese Briefe, dass er mit großer Unruhe und wachsender Sehnsucht auf die Osterferien wartet.

Robert verschließt die Briefe in einer kleinen Holzkassette, deren Schlüssel er immer bei sich trägt. Sie sind sein Geheimnis, und niemand soll sie zu lesen bekommen. Er weiß nicht, dass der Christoph sich längst einen zweiten Schlüssel verschafft hat. Nein, daran denkt er nicht im Traum.

2

Mit vollem Klang läuten die Glocken von Kirchzell nach dreitägigem Schweigen den Ostersonntag ein. Die Glocken, so heißt es im Volksmund, seien nach Rom geflogen gewesen und nun zurückgekehrt, um noch schöner zu klingen als vorher. Es ist ein strahlender Frühlingstag. Kleine weiße Wolken schwimmen im tiefen Blau des Himmels und ziehen langsam über die Berge hin.

Der Hausgarten vor Tannhof ist mit Schneeglöckchen übersät. Es schaut aus, als hätte es in der Nacht geschneit. Jedoch Schnee und Kälte sind längst vergessen. Der Frühling ist ins Tal eingezogen.

In der Stube steht die Bäuerin vor dem Spiegel und drückt den schwarzen, goldbestickten Bänderhut aufs Haar. Die Goldkette mit dem Rubinschmuck funkelt an ihrem Hals in der Morgensonne, die durch die Fenster hereinfällt. Die Ohrgehänge zittern bei jeder Bewegung des Kopfes.

Die Tannhoferin lächelt ihrem Spiegelbild zufrieden zu, darüber, dass ihr Haar nur wenige graue Strähnen aufweist und ihr Gesicht keine Falten hat.

Und so etwas ist Witwe geblieben, denkt mancher im Marktflecken drunten und darüberhinaus. Vielleicht lächelt die Tannhoferin auch darüber, denn sie weiß, was man über sie redet. An Freiem hätte es ihr wahrhaftig nicht gefehlt. Doch was die Gemeinschaft von Mann und Frau einmal für sie bedeutet hat, das liegt weit zurück und ist begraben in fremder Erde. Aber der Mann lebt in ihrem Herzen in der Erinnerung weiter, dieser große, breitschultrige Mann mit den hellen Augen und den sparsamen Gesten, dem schmalen Mund, der gerne schwieg und doch so herzhaft lachen konnte.

›Ich bewahre mich für dich auf, Andreas‹, hat sie sich damals gelobt, weil sie nicht hat glauben können, dass so viel Lebensfreude und -kraft ausgelöscht sein konnten, gestürzt wie ein Baum im Herbststurm. So hat die Tannhoferin dem Toten die Treue gehalten. O ja, sie hätte mehrere Male heiraten können, aber neben der Treue zu ihrem Mann spielte auch der Gedanke eine Rolle, den Buben keinen Stiefvater zu geben. Sie sollten in ihrem Erbe nicht geschmälert werden.

Sie ist vom Spiegel weggetreten und schaut zum Fenster hinaus.

Der Morgenwind streicht sanft über die ersten Tulpen und Narzissen im Hausgarten und eine Amsel singt im Wipfel des alten Nussbaums. Weit öffnet die Tannhoferin das Fenster, als wollte sie, dass alles ungebrochen hereinfalle in die Stube: das Glockenläuten, das sanfte Rauschen des Bergwindes und das Lied der Amsel.

Die Stubentür geht auf, die Vorhänge bauschen sich leicht im Zuwind, und über das Gesicht der Tannhoferin huscht ein Lächeln. Christoph und Robert sind in die Stube getreten, gekleidet in den hellgrauen Trachtenanzügen, die sie zu Ostern bekommen haben. Sie sind wirklich eine Augenweide in ihrer Schlankheit und mit den braun gebrannten Gesichtern. Wenn sie fast gleich gekleidet sind, kann man sie auf den ersten Blick kaum unterscheiden. Aber das Auge der Mutter täuscht sich nicht. Außerdem hat Christoph eine kleine Narbe über dem linken Auge, an die er nicht gerne erinnert wird.

»Können wir gehen?«, fragt die Mutter und greift nach dem Gebetbuch, das auf dem Fenstersims liegt.

»Es eilt noch nicht«, meint Christoph. »Ist ja noch nicht einmal halb acht.« Dabei greift er in das Körbchen mit den geweihten Eiern, das die Bärbel aus der Frühmesse mitgebracht hat. Er nimmt eins davon heraus und klopft es an der Tischkante auf. »Die Schale geht schlecht runter«, stellt er fest und streut etwas Salz auf das Ei. Dann lacht er in seiner lauten, unbekümmerten Art. »Mein Lieber! Der neue Kaplan hat Haare auf den Zähnen! Der hat mich gestern ganz schön hergenommen im Beichtstuhl und hätt mich bald nicht absolviert, weil er gemeint hat, ich hätt was getrunken. ›Ühr Atem rücht nach Bür‹, hat er gesagt.« Und wieder muss Christoph lachen, weil es ihm so gut gelungen ist, den jungen Geistlichen nachzumachen. »›Rücht nach Bür‹, hat er gesagt. Dabei hab ich bloß noch schnell beim Bruckwirt ein Bier und einen Schnaps getrunken.«

»Und das hat sein müssen?«, fragt die Mutter mit strengem Blick.

»Ja, weil ich einen Durst gehabt hab auf das Kraut vom Mittag«, antwortet Christoph und schiebt den Rest des Eis in den Mund. »Aber das versteht so ein junger Pfarrer noch nicht. Und — ein neuer Besen kehrt immer besser als ein alter. Der lässt schon noch nach, wenn er länger da ist.«

»Oder auch nicht«, meint die Tannhoferin.

»Doch, doch«, behauptet Christoph. »Es ist doch so, dass ein Pfarrer sich nach uns richten muss und nicht wir uns nach ihm.«

»Da wär er schön dumm«, sagt die Mutter mit leichter Erregung in der Stimme. »Du hast in letzter Zeit überhaupt so komische Ansichten.«

»Ja, wie denn?«, fragt Christoph und bürstet den Staub von seinem Hut sorgfältig ab.

»Ein bissl rot kommst du mir vor. Das hätte dein Vater noch erleben sollen!«

Darüber ist sogar Christoph verblüfft. Was die Mutter mit rot meint, das weiß er zwar. Aber politisch hat er sich noch nie betätigt. Dazu hat er gar keine Zeit und auch keine Lust. Christoph nimmt das Leben so, wie es ist. Und es hat ihm allerhand zu bieten.

»Gehen wir jetzt?«, fragt Robert, der bisher geschwiegen hat. »Die Burgl läuft schon beim Wegkreuz unten!«

»Die holen wir noch leicht ein«, meint Christoph und stülpt den Hut übers Haar, ein bisschen schief und verwegen. Der Gamsbart breitet sich seidenweich mit feinen Silberspitzen über den dunkelgrünen Filz. Robert hat nur ein paar Reiherfedern auf seinem Hut. Aber er hat es aufgegeben, darüber nachzudenken, woher Christoph das viele Geld hat. Ein solcher Gamsbart ist immerhin ein paar hundert Mark wert.

Herrlich erglänzen Äcker und Wiesen im hellen Morgenlicht. Die Glocken beginnen wieder zu läuten, und es ist, als verstumme für einen Augenblick aller Vogelsang, um hernach um so jubilierender einzusetzen. Von allen Richtungen her sieht man die Menschen zum Kirchgang talwärts wandern.

Trotz aller modernen Errungenschaften, die Zeit und Welt erfassen und verändern, haben sich in diesem Tal noch einige alte Bräuche hartnäckig erhalten. Einer davon ist die »Kirchenwacht«. Sie geht reihum auf den Einödhöfen. Jeden Sonntag wird ein anderer damit bedacht. Wahrzeichen dieses Wächterdienstes ist eine uralte Hellebarde. Der mit ihr bewehrte Mann hat achtzugeben, ob während der Kirchenzeit ein Feuer ausbricht oder Diebe an die verlassenen Höfe heranschleichen.

An diesem Ostersonntag trifft es den alten Steffl vom Tannhof. Den Spieß unter den Arm geklemmt, geht er die Jährlingsweide hinauf. Von dort hat er eine wunderschöne Sicht auf den Marktflecken hinunter, auf den Lindlhof hinüber und auf all die anderen Höfe, die verstreut auf den Hängen liegen. Ruhig wandert sein Blick umher. Auf dem Krandlhof bellt ein Hund eine ganze Weile. Dann verkriecht er sich in seine Hütte und alles ist wieder still ringsum.

Er geht seine Runde, der alte Steffl, und hängt seinen Gedanken nach, die fünfzig Jahre zurückschweifen, solange wie er bereits auf dem Tannhof ist. Sein Geist ist noch wacher als seine Füße. Er muss sich niedersetzen und zündet seine Pfeife an. Er schaut den blauen Wölkchen nach, die langsam aufsteigen und davonziehen. Dann geht sein Blick wieder reihum, zum Marktflecken hinunter, auf den Kirchplatz, vor dem eine Menge Autos parken, genau wie auf dem breiten Vorplatz beim Kirchenwirt. Das ist auch eine von den neuen Zeiterscheinungen. Vor dreißig Jahren standen dort höchstens ein paar Pferdekutschen.

Ach ja, denkt der alte Steffl, vieles hat sich verändert und gewandelt in den langen Jahren. Nur die Äcker sind gleich geblieben, die Wiesen, die Wälder und die Berge. Der Steffl lächelt auf seine Weise, ohne die Lippen zu bewegen, so wie ganz alte Leute lächeln, wenn sie die Spieluhr ihres Lebens aufziehen und spielen lassen, Melodie um Melodie, fröhliche und traurige, wie Bilder in einem Film.

Das Wasser des Bannsees da unten glitzert von leicht gekräuselten Wellen. Wenn der Wind sich ein bisschen hebt, kann man aus den offenen Kirchentüren den Lobgesang vernehmen.

Langsam wandert sein Blick wieder zurück zum Tannhof. Auch der hat sich verändert in den fünfzig Jahren. Es ist immer etwas daran verbessert worden, der Stall zum Beispiel, das Dach des Hauses. Gleichgeblieben ist nur der Nussbaum vor dem Hausgarten. Breiter und ausladender ist er geworden in den Jahren, und er spendet seinen Schatten über den halben Hofraum hin. Die Stare pfeifen in seinem Geäst, und die Bank ist auch noch da, die er, der Steffl, vor vielen Jahren um den Stamm gezimmert hat.

Die Hellebarde im Arm, geht er dem Hof zu und ist anzusehen wie ein alter Landsknecht aus der Zeit der Bauernkriege. Er setzt sich auf die Bank unter dem Nussbaum, lehnt den Spieß neben sich, verschränkt die Arme über dem Bauch und schließt die Augen. Alles ist still, und die steigende Sonne fällt auf die Lider des alten Mannes und auf die blauen Adern, die wie ein Geflecht seine braunen Hände durchziehen. Da hört er Schritte vom Haus kommen und zum Brunnen gehen. Steffl öffnet die Augen und sieht die Bärbel mit einer Schüssel am Brunnen hantieren. Ganz hingegeben ist sie in ihre Tätigkeit, summt ein Lied und verstummt wieder. Im Aufblicken sieht sie den Alten unter dem Nussbaum und lächelt ihm zu.

»Ah, du bist da, Steffl! Schläfst du?«

»Ich darf nicht schlafen, muss den Hof bewachen und alles ringsum. Komm, Bärbel, setz dich ein bissl zu mir.«

»Ja, gleich, ich muss bloß schnell nach dem Braten schauen.«

Wenig später setzt sich die Bärbel zu dem Alten auf die Bank und schlingt die Arme um die aufgezogenen Knie. Aus dem Stall hört man das Rasseln der Rinderketten, und einmal schlägt ein Pferd donnernd gegen die Bohlen. Die Hühner gackern im Schuppen, und eben schleicht der Kater Muck an der Hauswand entlang und verschwindet im Stall.

»Alles musst du bewachen, sagst du. Mich auch?«, fragt Bärbel spielerisch in die Stille hinein.

Der Alte sieht sie eine Weile nachdenklich an.

»Dich sollt man bewachen, ja«, meint er dann ruhig. »Aber dazu langt meine Macht wohl nicht.«

»Wie meinst du das?«

»So wie ich es sage.«

»Ich versteh dich nicht, Steffl.«

Steffl holt die Pfeife wieder hervor und setzt sie in Brand. Durch den Schleier der Rauchwolken sagt er: »Du verstehst mich ganz gut, Bärbel. Mit dir ist nämlich irgendwas nicht mehr in Ordnung.« Er sieht, wie Röte in ihr Gesicht steigt. »Weißt, Bärbel, wenn meine Augen auch in die Weite hin nimmer alles sehen – was um mich vorgeht, das seh ich noch recht gut. Und was ich nicht sehe, das fühl ich. Und du, junges Weiberl, brauchst dich nicht zu verstellen vor mir. Dich kenn ich besser als alle andern dich kennen! So ein kleines Putzen warst noch, als ich dich umeinander getragen hab. Und immer hab ich dich gern gehabt. Hab dich heut noch gern, aber ich spür, dass eine große Sorg auf dich zukommt.«

»Ah geh, was du nicht alles spürst!«, lacht Bärbel. Aber es klingt nicht echt.

»Lach nur. Das Weinen ist dann nicht weit weg. Und du wirst noch weinen genug, wenn du dir das Unsinnige nicht aus dem Kopf schlägst. Sei ganz ehrlich, Bärbel: Du bist doch verliebt in den Robert?«

Ein heftiges Erschrecken. Schnell bedeckt die Bärbel mit den Händen ihre Augen, als schäme sie sich, dass jemand den Schleier von ihrem Geheimnis gerissen hat. Erst nach einer langen Weile nimmt sie die Hände wieder herunter und schüttelt den Kopf. »Ich bin nicht verliebt, wie du meinst, Steffl. Das ist viel mehr.«

»Dann ist es um so schlimmer.«

»Ich weiß schon, die Frau Mutter darf es nicht erfahren. Ich bitt dich, Steffl, sag nichts.«

»Nein, ich sag nichts. Aber das allein ist es ja gar nicht.«

»Ich weiß schon. Die Burgstaller Linde schreibt ihm doch dauernd.«

»Auch die wird ihn nicht erreichen, den Robert. Jetzt ist er noch ganz zahm, aber wart nur, wenn er die Flügel einmal spreizt und in die Welt hinausfliegt! Die Bäuerin meint, sie könnt ihn halten. Aber das kann sie nicht, sie nicht, du nicht und wahrscheinlich auch die vom Doktor Burgstaller nicht.«

Ein tiefer Seufzer. Dann streicht Bärbel eine lockere Haarsträhne hinters Ohr. Vergeblich versucht sie, das Zittern ihrer Hände zu verbergen.

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