Arbeitsbuch muscle:coaching - Markus Hitzler - E-Book

Arbeitsbuch muscle:coaching E-Book

Markus Hitzler

0,0
19,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wer hat sie, spätestens ab dem Jugendalter, nicht? Kleine Beschwerden des Bewegungsapparates. Oft konsultieren wir mit diesen Themen den Facharzt unseres Vertrauens, der mit konventionellen Methoden gegen diese Beschwerden arbeitet, je nach individuellem Beschwerdefall nachhaltig, oder auch nicht. Wenige fragen sich aber, woher diese Probleme ursprünglich kommen. Das Herausfinden der Ursache dieser Beschwerden ist jedoch essentiell, sowohl um bereits den ernsten Grad dieser Probleme zu vermeiden, sodass diese eines Arztes, oder Physiotherapeuten in ihrem Ausmaß erst gar nicht würdig werden, aber auch für einen nachhaltigen Lösungsansatz gegen solche Probleme, damit sie nicht mehr wieder kommen, wenn sie schulmedizinisch austherapiert sind. Hierfür gibt es das Trainings-Konzept des muscle:coachings, welches ich in den rund 10 Jahren meiner bisherigen Sport-Praxis-Tätigkeit entwickelt habe. Dieses Konzept ist eine Fusion von verschiedenen Methoden, die sich in meiner Praxis vielfach bewährt haben. Du wirst mit diesem Buch lernen, woher Spannungen und Ungleichgewichte deiner Muskeln, Sehnen und Gelenke ursächlich kommen und wie Du diesen in einem Trainingsprozess gegensteuern kannst. Die Methodik, die ich Dir hier vorstelle, wird dich sehr wahrscheinlich nicht nur schmerzfrei halten, sondern deine Fitness über diesen Zustand hinaus stärken und fördern. Dies alles geschieht mit wenig zeitlichen und finanziellen Aufwand. Dein Training wird in den Alltag integriert, Großteils unabhängig von Zeit und Ort sein.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 174

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Markus Hitzler, MBA (Health-Management)

Heiligenstädter Lände 15/14

1190 Wien

[email protected]

www.markus-hitzler.at

Der Autor weist darauf hin, dass in diesem Buch ein komplementäres Gesundheits-Trainings-System dargestellt wird. Jeder Leser / jede Leserin dieses Buches, wendet die Techniken dieses Ratgebers auf eigene Gefahr an. Sollten Sie starke Schmerzen haben, die sich nicht bessern bzw. Sie eine schulmedizinische Diagnose benötigen, wenden Sie sich bitte an einen konventionellen Arzt.

Weiter, um die einfachere Lesbarkeit des Buches zu gewährleisten, wird für Personen nur die männliche Form (Leser, Arzt, Klient, Praktiker, usw.) verwendet. Aussagen gelten jedoch gleichermaßen für alle Geschlechter.

Da es sich bei diesem Buch um einen Praxis-Ratgeber handelt, habe ich von diversen wissenschaftlichen Schreibformen, wie Zitierregeln und detaillierten Quellenangaben, Abstand genommen und verwende auch, in weiterer Folge, das respektvolle „Du“ im Gegensatz zur Höflichkeitsform „Sie“.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Markus Hitzler, MBA (Health-Management)

Zur Lesbarkeit dieses Buches

Salutogenetischer Fitness-Ansatz

Neurologisches Fehllernen des Bewegungsapparates

Konventioneller Lernkreislauf (Sensomotorik)

Komplementärer Lernkreislauf (Meridiane & Sensomotorik)

Kegelmodell

Häufige Haltungsmuster

Stehende Haltung

Geneigter Nacken im Stehen / zu niedere Arbeitsfläche

Überstreckte Beine im Stehen

Hohlkreuz durch zu hohe Arbeitsfläche

Rundschultern im Stehen

Sitzende Haltung

Zu weit entfernte Arbeitsfläche im Sitzen

Zu nahes Arbeitsgeschehen im Sitzen

Zu starke Vorneigung des Oberkörpers im Sitzen

Rundschultern im Sitzen

Zu hohe Arbeitsfläche im Sitzen

Zu niedere Arbeitsfläche im Sitzen

Zu niederer Sessel

Muskel-Meridiane

Haltemuskeln / Schutzmuskeln

Akupunkturpunkte

A Shi Xue Punkte

Blasen-Muskel-Meridian

Nieren-Muskel-Meridian

Magen-Muskel-Meridian

Milz-Pankreas-Muskel-Meridian

Gallenblasen-Muskel-Meridian

Leber-Muskel-Meridian

Dickdarm-Muskel-Meridian

Lungen-Muskel-Meridian

Dünndarm-Muskel-Meridian

Herz-Muskel-Meridian

3fach-Erwärmer-Muskel-Meridian

Perikard-Muskel-Meridian

Muskel-Meridian-Balancing

Cross-Taping

Soft-Akupressur / Punkte halten

Isometrics-Training

Golfball-Übungen

Muscle-Tension-Coherence

Detail-Trainings

PRAXIS: der Trainingsprozess

Funktionsstörungen Ferse

Fußsohle und Ferse

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Achillessehne und Ferse

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Funktionsstörung Sprunggelenk

Mediales Sprunggelenk

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Laterales Sprunggelenk

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Anteriores Sprunggelenk

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Posteriores Sprunggelenk

Funktionsstörung Knie

Mediales Knie

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Laterales Knie

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Anteriores Knie

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Posteriores Knie

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Funktionsstörung Hüfte

Mediale Hüfte / Oberschenkelansatz

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Laterale Hüfte

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Anteriore Hüfte / Leiste

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Posteriore Hüfte / Gesäß

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Funktionsstörung Rücken

Kreuz und Ischias

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Brustwirbelsäule

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Halswirbelsäule

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Funktionsstörung Ellbogen

Medialer Ellbogen

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Lateraler Ellbogen

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Anteriorer Ellbogen / Ellenbeuge

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Posteriorer Ellbogen

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Funktionsstörung Handgelenk

Mediales Handgelenk

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Laterales Handgelenk

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Anteriores Handgelenk

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Posteriores Handgelenk

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Funktionsstörung Schulter-Arm-Kombination

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Funktionsstörung Schulter-Nacken-Kombination

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Funktionsstörung Nacken-Kopf-Kombination

Warm-Up: Muskel-Meridian-Balancing

Isometrics & Golfball-Übungen

Cool-Down: Muscle-Tension-Coherence

Hand-Detail-Training

Nacken-Detail-Training

Fuß-Detail-Training

Bildnachweise

Vorwort

Wer hat sie, spätestens ab dem Jugendalter, nicht?

Kleine Beschwerden des Bewegungsapparates.

Oft konsultieren wir mit diesen Themen den Facharzt unseres Vertrauens, der mit konventionellen Methoden gegen diese Beschwerden arbeitet – je nach individuellem Beschwerdefall nachhaltig, oder auch nicht. Wenige fragen sich aber, woher diese Probleme ursprünglich kommen. Das Herausfinden der Ursache dieser Beschwerden ist jedoch essentiell – sowohl um bereits den ernsten Grad dieser Probleme zu vermeiden, sodass diese eines Arztes, oder Physiotherapeuten in ihrem Ausmaß erst gar nicht würdig werden, aber auch für einen nachhaltigen Lösungsansatz gegen solche Probleme, damit sie nicht mehr wieder kommen, wenn sie schulmedizinisch austherapiert sind.

Hierfür gibt es das Trainings-Konzept des muscle:coachings, welches ich in den rund 10 Jahren meiner bisherigen Sport-Praxis-Tätigkeit entwickelt habe. Dieses Konzept ist eine Fusion von verschiedenen Methoden, dich sich in meiner Praxis vielfach bewährt haben. Du wirst mit diesem Buch lernen, woher Spannungen und Ungleichgewichte deiner Muskeln, Sehnen und Gelenke ursächlich kommen und wie Du diesen in einem Trainingsprozess gegensteuern kannst. Die Methodik, die ich Dir hier vorstelle, wird dich sehr wahrscheinlich nicht nur schmerzfrei halten, sondern deine Fitness über diesen Zustand hinaus stärken und fördern.

Dies alles geschieht mit wenig zeitlichen und finanziellen Aufwand – dein Training wird in den Alltag integriert, Großteils unabhängig von Zeit und Ort sein.

Ich wünsche Dir viel Spaß und ein gesundes Leben mit den Inhalten dieses Buches.

Markus Hitzler, MBA

Wien, April 2020

Markus Hitzler, MBA (Health-Management)

Markus Hitzler ist Medical Fitness Instructor, Bewegungslehrer und Haltungsspezialist, tätig in den Bereichen Gesundheits-Management und körperliche Gesundheit im Körper-Geist-Ansatz. Neben einem akademischen Abschluss in Health-Management an der Middlesex University in London (Schwerpunkt: komplementäre Methoden und mentale Gesundheit), hat er verschiedene Ausbildungen im Bereich der Körpertherapie und in mentalen Trainings. Abseits seiner Expertise im Bereich Gesundheit, hat er Professionen im Bereich Wirtschaft und Sportunterricht (Tennis- und Fitnesstraining seit mehr als 20 Jahren). Ebenfalls seit rund 20 Jahren beschäftigt er sich privat mit dem Thema der komplementären Gesundheitsförderung und betreibt seit 2012 eine eigene Trainings-Praxis (Schwerpunkt: alltägliche Probleme des Bewegungsapparates) in Wien. Er ist weiter Autor von mehr als 20 Ratgebern im Bereich Gesundheitsförderung und hält Vorträge, Workshops und Seminare zu diesem Themengebiet.

Zur Lesbarkeit dieses Buches

Da das Trainings-Konzept des muscle:coaching eine Fusion von traditioneller asiatischer Heilkunde und westlichen Gesundheits-Training darstellt, werden besprochene Inhalte meistens von diesen zwei Seiten beleuchtet. Da die asiatische Philosophie jedoch die Grundlage des muscle:coachings stellt, wird diese die Erläuterungen dieses Buches dominieren. Der westlichen Sichtweise wird in erster Linie durch Exkurse, Rechnung getragen.

Diese sind wie folgt gekennzeichnet:

Exkurs – Beispielthema:

Text

Im Zuge der Exkurse werden Großteils wissenschaftlich belegbare Sichtweisen der jeweiligen Thematik dargestellt, um zu belegen, dass Funktionsweisen des muscle:coachings nicht nur praktisch wirksam, sondern auch die Wirkung rational begründbar ist.

Körperansichten im späteren Praxisteil:

Salutogenetischer Fitness-Ansatz

Bei der Arbeit am und mit Menschen stellt sich stets die qualitative Frage, arbeitet man mit ihm, oder gar nur an ihm, um lediglich ein konkretes körperliches oder geistiges Problem soweit zu beheben, wie es möglich ist, ODER will man nachhaltiger wirken. Ersteres ist die pathogenetische Sichtweise – der Therapeut kämpft gegen eine Krankheit. Sowohl aus traditioneller asiatischer Sicht, aber auch aus praktikabler Sicht, macht dies keinen Sinn, da der Zustand des Menschen im Bereich seiner Gesundheit hierdurch gedeckelt ist – es wird nur so lange gearbeitet, wie nötig, bis die konkrete Aufgabe bestmöglich erfüllt ist. Ob Du nach der Behandlung eines Problems einen Plan hast, auch auf Dauer gesund zu bleiben (allgemein und auf dein konkretes Problem bezogen), ist im System der Pathogenese eher weniger relevant.

Das Konzept des muscle:coachings geht hier einen anderen und ganzheitlicheren Weg – den der Salutogenese. Man stellt sich bei der Betrachtung des Menschen die Frage, wie dieser aussehen und agieren muss, damit er gesund bzw. fit ist. Durch diese Grundfrage greift man auf verschiedene Maßnahmen zurück, die Dir beibringen, Dich selbstverantwortlich und auf längere Dauer gesund zu erhalten.

Hierfür wird im muscle:coaching sowohl die Körperhaltung als auch die Bewegung anhand des Muskel-Meridian-Schemas betrachtet und somit individuelle Vorbedingungen erhoben. Auf Basis dieses Assessments werden Übungen ausgewählt, die den Menschen nicht vordergründig von seinen körperlichen Leiden befreien, sondern ihm ein gesundes und schmerzfreies Verhalten lehren. Funktionelle Probleme des Bewegungsapparates lösen sich oft von alleine und nachhaltig, mit dem kontinuierlichen Trainingsprozess.

Durch diesen Ansatz hast Du den Vorteil, nicht nur die Chance zu bekommen, körperlich-geistige Ungleichgewichte und Spannungen zu lösen, sondern dich über das Ausmaß der Beschwerdefreiheit (die sich, wie gesagt, meistens zwangsläufig einstellt), im Bereich deiner körperlich-geistigen Fitness zu verbessern. Genau aus diesem Grund wirst Du im späteren Praxisteil dieses Buches keine konkreten, schulmedizinischen Beschwerdebilder, wie Tennisellbogen, Karpaltunnelsyndrom, Migräne usw. behandelt finden – Du wirst nur maximal Querverweise erhalten. Wir sprechen im Kontext des muscle:coachings eher von Funktionsstörungen – diese sind allgemeiner gültig als die Beschreibung von Krankheitsbildern. Nehmen wir zum Beispiel die Funktionsstörung des Handgelenkes: Hieraus können, wenn diese nicht beachtet wird, später ein Karpaltunnelsyndrom, aber auch diverse Sehnenscheidenentzündungen im Bereich des Handgelenks entstehen. Auch Überbeine sind aus einer Funktionsstörung heraus möglich.

Eine Funktionsstörung tritt dann auf, wenn Du grundsätzlich gesund bist, bzw. ein optimierungsbedürftiger Teilbereich deines Körpers gesund ist, Du aber aufgrund deines Verhaltens seine Funktionalität soweit einschränkst, sodass er überlastet, Spannungen ausbildet und später vielleicht einmal Schmerzen – auch reflektorisch an anderen Körperstellen – verursacht.

Lass mich hierfür ein weiteres Beispiel bringen: Nehmen wir deine Nackenmuskulatur. Diese muss deine Kopfhaltung stabilisieren und den Kopf auf der Wirbelsäule halten – dein Leben lang. Sie ist von ihrer Eigenschaft her eine Schutzmuskulatur – sie schützt deine Halswirbelsäule davor, Schaden zu nehmen, wenn Du sie schlecht behandelst, indem zum Beispiel deine Kopfhaltung schlecht ist. Dies macht sie, indem sie sich anspannt und damit die Halswirbelsäule stabilisiert. Sitzt du daher tagein-tagaus schlecht und viel vor dem PC – zum Beispiel mit Rundschultern und vorgeneigten Kopf zu einem Geierhals – dann ist es sehr wahrscheinlich, dass deine Nackenmuskulatur überlastet, da sie durch die schlechte Kopfposition bis zu 13 Kg mehr an Last tragen / halten muss, als wenn dein Kopf gerade auf der Halswirbelsäule sitzt.

Fazit: Aufgrund deines schlechten Verhaltens (schlechte Körperhaltung und zu starres Verhalten deiner Nackenmuskulatur über den Tag verteilt), verkrampft deine grundsätzlich voll funktionsfähige Muskulatur. Durch eine dauerhafte Überspannung entsteht eine Funktionseinschränkung, z.B. in der Form von Bewegungseinschränkungen – dies ist eine funktionelle Störung. Das Problem kann in weiterer Folge, früher oder später zu Spannungskopfschmerzen, Migräne oder sogar Tinnitus führen. Du siehst, wie aus einer eigentlichen Funktionsstörung, eine Krankheit im herkömmlichen Sinn entstehen kann.

Der Krux bei der Geschichte ist nun folgender: Du kannst mit deiner bereits entstandenen Krankheit, wenn Du die Funktionsstörung davor missachtet hast, zum Arzt gehen. Der wird Dir Medikamente, vielleicht Massagen, oder gar Physiotherapie verschreiben. Gehst Du diese konventionelle Behandlungsmethodik durch, ist es möglich, dass die Krankheit zwischenzeitig verschwindet, aber wenn Du das Verhalten, dass die zugrundeliegende Funktionsstörung ausgelöst hat, nicht veränderst, dann ist es leider auch möglich, dass die Krankheit wieder kommt.

Daher macht es Sinn, bevor Krankheiten entstehen, oder nachdem Krankheiten wieder abgeklungen sind, ein funktionelles Training zu beginnen, dass folgendes schafft:

Deine Selbstwahrnehmung für eigenes, richtiges oder schlechtes Verhalten oder Körperhaltung zu schulen.

Dir Methoden an die Hand zu geben, diese Wahrnehmung in den Alltag zu integrieren.

Dir ein Trainingskonzept bereitzustellen, dass dich unaufwändig im Alltag und gezielt für deine Fitness-Voraussetzungen und deine Problembereiche trainieren lässt, JEDOCH über das pathogenetische Ziel der Schmerzfreiheit hinaus – Du sollst damit richtig fit werden.

Exkurs - Schulung der intramuskulären und intermuskulären Koordination:

Wenn wir das Ziel des muscle:coachings von der Seite der westlichen Trainingswissenschaften beleuchten, geht es bei dem Konzept darum, deine intramuskuläre und intermuskuläre Koordination zu trainieren.

Hierbei bedeutet der Begriff der intramuskulären Koordination, dass Du die Geschicklichkeit und die Effektivität der Arbeit von einem Muskel in sich trainierst – mit anderen Worten, wie effektiv er sich durch die Reize deines Nervensystems anspannen und entspannen lässt. Du bringst ihm mit dem Training wieder bei, auf die bewussten Anweisungen deines Nervensystems zu reagieren. Das fördert weiter seine physiologischen Parameter, wie Durchblutung und Regenerationsfähigkeit.

Da aber bei allen alltäglichen Bewegungen und Körperhaltungen, die Du ausführst oder einnimmst, nicht ein einzelner Muskel, sondern Muskelketten und Muskelgruppen arbeiten, fördern wir mit dem Training des muscle:coachings auch die intermuskuläre Koordination. Wir bringen deinen Muskeln eine bessere Zusammenarbeit bei, indem wir ihre Geschicklichkeit und ihre Kommunikation mit dem bewussten Nervensystem fördern.

Dies alles funktioniert über einen bewussten und ausgefeilten Trainingsprozess, bei dem wir zuerst das Nervensystem an den lokalen Körperarealen für das Training und die späteren Alltagsbewegungen bereit machen, aber auch Dich als Ganzes in einen bewussten Prozess bringen. Nur so kann deine Selbstwahrnehmung zusammen mit der intra- und intermuskulären Kommunikation wachsen.

So hast Du später Werkzeuge an der Hand, nachhaltig und einfach, Krankheiten vorzubeugen, bevor sie erstmalig entstehen, oder bevor sie wiederkommen. All dies kann das muscle:coaching-Konzept. In diesem Arbeitsbuch wirst Du effektive „Kochrezepte“ für deinen Bewegungsapparat an die Hand bekommen, die Dir viele weitere Probleme ersparen können, wenn Du mit ihnen einen regelmäßigen Trainingsprozess startest.

Neurologisches Fehllernen des Bewegungsapparates

Wir haben im vorigen Kapitel über Funktionsstörungen gesprochen und dass diese in Wirklichkeit das Resultat falsch angelernten Verhaltens sind. Aus diesen Funktionsstörungen können sowohl funktionelle Schmerzen, aber auch später Pathologien – Krankhafte Veränderungen des betroffenen, schmerzenden Gewebes entstehen.

An einem praktischen Beispiel erklärt, kann es sein, dass Du Rückenschmerzen aufgrund einer schlechten Arbeitshaltung und zu einseitigen Bewegungen hast. Du hast die Funktion deiner Rückenmuskulatur (ihre Beweglichkeit und Kraft) durch dein wiederholtes unvorteilhaftes Verhalten eingeschränkt und dadurch sind Spannungen entstanden, die für die betroffenen Muskeln nicht verhältnismäßig sind. Durch diese konstante Spannung können dann besagte funktionelle Schmerzen entstehen. Zu diesem Zeitpunkt kannst Du noch mit einem Körpertraining in deine körperliche Entwicklung eingreifen und diese positiv beeinflussen. Ignorierst Du dieses Ungleichgewicht und beginnst in dieser Phase keine Gegenmaßnahmen, wie ein gezieltes Training, zu setzen, kann es passieren, dass sich eine Pathologie entwickelt – im Fall der funktionellen Rückenschmerzen kann zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall oder die übermäßige Abnützung von Wirbeln passieren, wenn man zu lange Raubbau an seinem Körper betreibt, ohne einen Ausgleich zu schaffen.

Dem allen liegt ein Fehllernen von Verhalten zugrunde, dass man vielleicht sogar schon von Beginn seines Lebens an, als Kind begonnen hat. Wie dieser Lernprozess sowohl aus konventioneller, westlicher Sichtweise, aber auch in Fusion mit der fernöstlichen Sicht funktioniert, will ich Dir in diesem Kapitel erklären. Es ist notwendig zu verstehen, wie dein Körper funktioniert, um eine gute Selbstwahrnehmung für die Ursache von Spannungen zu entwickeln, damit Du einen zielgerichteten Trainingsprozess entwickeln und durchführen kannst.

Konventioneller Lernkreislauf (Sensomotorik)

Wenn man vom sensomotorischen Lernen, oder Bewegungslernen spricht, verbinden hiermit viele Menschen automatisch das Lernen von komplexen Bewegungsabläufen wie Sporttechniken. Wenige denken daran, dass auch jede einfache Alltagsbewegung – ja sogar jede Körperhaltung so gelernt wird bzw. einmal gelernt wurde – oft bereits von der Kindheit an. In Wirklichkeit ist auch jede Körperhaltung, auf feiner muskulärer Basis (intramuskuläre Koordination), Bewegung. Deine Muskeln müssen konstante Arbeit leisten und sich minimal bewegen, sodass Du eine statische Körperhaltung einhalten kannst.

Um zu verstehen, wie dieses Lernen von Bewegungen, im westlichen konventionellen Weltbild, funktioniert, sehen wir uns den Begriff der Sensomotorik genauer an. Dieser Begriff setzt sich aus den Begriffen Sensorik und Motorik zusammen. Die Sensorik ist die Wahrnehmung deines Muskels – über das periphere Nervensystem, dass direkt an deinen Muskeln andockt, wird der Zustand des Muskels wahrgenommen und an das Zentralnervensystem (motorisches Zentrum im Gehirnstamm) weiter gegeben. Hier wird diese Information verarbeitet und soweit adaptiert, dass eine für Dich bewusste oder unbewusste Bewegung oder Körperhaltung eingenommen werden kann. Diese adaptierte Information (Sollwert der Muskelspannung) wird zurück an den Muskel gesandt und er wird damit zur Arbeit angeleitet. Eine Bewegung, eine motorische Leistung entsteht. Die Motorik beschreibt somit die Eigenschaft deiner Muskeln, deinen Körper zielgerichtet bewegen zu können.

Hierdurch entsteht ein konstanter, für Dich oft unbewusster Kreislauf an Kommunikation, zwischen Skelettmuskeln und Nervensystem.

Nun kannst Du natürlich die berechtigte Frage stellen, wie hier Fehllernen passieren kann. Dies entsteht oftmals aufgrund einer äußeren Situation oder einem Gedanken, welcher eine emotionale Reaktion bei uns auslöst, die eine Erhöhung des Muskeltonus zur Folge hat.

Der Mechanismus wird in der Literatur oft Kampf-Flucht-Reflex genannt. Dieser passiert unbewusst und konstant in deinem Körper – Du bewertest andauernd, ob eine momentane Situation, in der Du dich befindest, für dich angenehm ist, oder nicht. Ist eine Situation für Dich unangenehm, erhöht dein autonomes (nicht direkt beeinflussbares) Nervensystem automatisch deinen Muskeltonus und setzt deinen Bewegungsapparat in Alarmbereitschaft. Hierbei ist egal, wie gefährlich oder unangenehm eine Situation ist – in dieser Bewertung gibt es für deine Neurologie keine Abstufungen. Entweder etwas ist positiv oder negativ, schwarz oder weiß.

Aber auch einfach eine unachtsame, schlampige Körperhaltung kann so eingelernt werden. Ab diesem Zeitpunkt, wo wir in das Konzept die Erhöhung des Muskeltonus durch das autonome Nervensystem, oder gedankenloses, ungenaues Verhalten, integrieren, ist der Rest des Fehllernens ident zu jeder anderen gewöhnlichen Form des Lernens – es geht über Wiederholung. Je öfter Du ein Verhalten an den Tag legst, umso automatisierter und unbewusster wird dieses Verhalten für Dich. Du lernst sozusagen immer besser ein Fehlverhalten in Bezug auf die Funktion deines Bewegungsapparates ein.

Um dies alles besser zu verstehen, gebe ich Dir wieder ein Beispiel:

Eine der häufigsten Reaktion, wenn man erschrickt, ist es die Schultern hochzuziehen und damit den Nacken zu verstecken bzw. zu schützen. Diese Bewegung hast Du bereits als kleines Kind so oft gesehen und den Zusammenhang mit Erschrecken oder Angst verstanden, dass Du dieses Muster ebenfalls übernommen hast. Nun hast Du beispielsweise eine emotional intensive Zeit, in der Du oft ängstlich bist – anfangs bemerkst Du noch, dass Du die Schultern häufig hochziehst, aber irgendwann ist dieses Verhalten so automatisiert, dass es Dir nicht mehr auffällt. Noch viel verheerender ist der zweite Effekt: Umso konstanter Du diese Überspannung der Nackenmuskeln hältst, umso unbeweglicher und fester werden deine Muskeln. Die Verspannungen können dann mit der Zeit Schmerzen verursachen, obwohl deine Muskeln eigentlich gesund sind – Du hast selbst mit deinem Verhalten ihre Funktionen (Kraft und Beweglichkeit) eingeschränkt.

Exkurs – Physiologie des Muskels:

Wenn wir im Zuge dieses Buches über Muskeln sprechen, meine ich damit die Skelettmuskulatur, denn genau genommen sind auch Organe, eine andere Art von Muskeln, die für das muscle:coaching jedoch keine Relevanz haben.

Die für uns relevanten Muskeln des Bewegungsapparates besitzen ausnahmslos eine aktive Fähigkeit – das Zusammenziehen, die Kontraktion. Für die zuvor besprochene Wahrnehmung hat der Skelettmuskel, zwei integrierte Sinnesorgane (Rezeptoren): Die Muskelspindel und das Golgi-Sehnen-Organ. Durch das richtige Zusammenspiel dieser beiden Rezeptoren ist es den Muskeln möglich, sowohl Körperhaltungen als auch Bewegungen, zielgerichtet auszuführen, indem eine Koordination von Kontraktion und Loslassen bestimmter Muskeln stattfindet.

Muskelspindel:

Die Muskelspindeln sind die Dehnungsrezeptoren des Muskels. Diese sind parallel zu herkömmlichen Muskelfasern in den Muskel integriert. Je nachdem wieviel Arbeitsleistung ein Muskel übernehmen muss, vermehrt oder vermindert sich die Anzahl der Muskelspindeln im jeweiligen Muskel, die er grundsätzlich besitzt – umso mehr Arbeitsleistung, umso mehr Muskelspindeln.

Die Muskelspindel misst jegliche Dehnung des Muskels und gibt diese Information an das Rückenmark und den Hirnstamm weiter, welche diese Information verarbeiten, adaptierend und einerseits wieder an die Muskelspindel selbst (Gamma-Motoneuron), aber auch an den Muskel (Alpha-Motoneuron) weitergeben, um ihn bei Bedarf zu einer Kontraktion zu bewegen. Hieraus kommt auch die Information, welchen Grundtonus der Muskel halten soll, auch wenn dieser zu hoch eingelernt sein sollte. Dies ist sozusagen der Sollwert, der im Zentralnervensystem gespeichert und an den Muskel übergeben wird.

Golgi-Sehnen-Organ (Golgi-Tendon-Organ / GTO):

Das Golgi-Sehnen-Organ ist der Spannungsrezeptor des Muskels. Es ist ein Nervengeflecht, welches am Übergang zwischen Sehne und Muskel sitzt. Werden die freien Nervenenden dieses Geflechts komprimiert, da der Muskel unter zu starke Spannung gerät, sodass sich die Abstände zwischen den Sehnensträngen vermindern – hier sitzen die freien Nervenenden dazwischen - dann sendet das GTO einen Nervenimpuls an das Rückenmark. Durch diesen Impuls wird das Alpha-Motoneuron gehemmt – seine Aktivität vermindert – welches den Muskel zur Kontraktion anregt (siehe Muskelspindel). Aufgrund dieses Effekts werden der Muskel und die Sehnen vor Überspannung durch zu starke Kontraktion geschützt. Früher dachte man, dass das GTO nur als Rezeptor für einen Notfallsreflex dient, wenn der Muskel und die Sehne, durch eine schnelle Überspannung vom Abriss bedroht ist – hier lässt es den Muskel sofort erschlaffen, damit kein Schaden im konkreten Muskel entstehen kann. Jüngere physiologische Forschungen zeigen jedoch, dass es ebenfalls, als Gegenspieler zur Muskelspindel, an der konstanten Muskeltonusregulation beteiligt ist.

Komplementärer Lernkreislauf (Meridiane & Sensomotorik)