Auf dem Weg zur Sonnenkultur - Omraam Mikhaël Aïvanhov - E-Book

Auf dem Weg zur Sonnenkultur E-Book

Omraam Mikhaël Aïvanhov

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Beschreibung

'Wenn ihr auf eure Umwelt einen günstigen Einfluss ausüben wollt, dann verbindet euch jeden Tag mit der Sonne und fangt einige Teilchen von ihr auf, die ihr dann an die anderen weitergeben könnt. Nur die Sonne kann euch die beste Gesinnung den Menschen gegenüber verleihen. Solange man kein warmherziges, lichtvolles Vorbild hat, überlässt man sich seinen niederen Trieben. Seht einmal, wie es in der Welt zugeht: Man sieht nur Leute, die die anderen ausnutzen, unterdrücken, beiseite drängen wollen. All das ist gar nicht ruhmvoll. Die Sonne gibt euch hingegen das Bild eines strahlenden, weitherzigen Wesens, und ihr werdet von ihr beeinflusst. Selbst wenn wir annehmen, sie sei kein nach unseren Maßstäben verstandesfähiges, vernünftiges Wesen, so kann ihr Licht und ihre Wärme uns jedoch nur großzügigere Gedanken und brüderlichere Einstellungen vermitteln.' Omraam Mikhaël Aïvanhov

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Über den Autor

Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein »Überbringer des Lichts« und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte.

Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten – so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.

Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück.

In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen – stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.

Kurzbeschreibung

»Wenn ihr auf eure Umwelt einen günstigen Einfluss ausüben wollt, dann verbindet euch jeden Tag mit der Sonne und fangt einige Teilchen von ihr auf, die ihr dann an die anderen weitergeben könnt. Nur die Sonne kann euch die beste Gesinnung den Menschen gegenüber verleihen. Solange man kein warmherziges, lichtvolles Vorbild hat, überlässt man sich seinen niederen Trieben. Seht einmal, wie es in der Welt zugeht: Man sieht viele Leute, die die anderen ausnutzen, unterdrücken, beiseite drängen wollen. All das ist gar nicht ruhmvoll. Die Sonne gibt euch hingegen das Bild eines strahlenden, weitherzigen Wesens, und ihr werdet von ihr beeinflusst. Selbst wenn ihr annehmt, sie sei – nach euren Maßstäben – kein Wesen mit Verstand und Vernunft, so kann ihr Licht und ihre Wärme euch dennoch großzügigere Gedanken und brüderlichere Einstellungen vermitteln.«

Omraam Mikhaël Aïvanhov

Inhaltsverzeichnis

Über den Autor

Kurzbeschreibung

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Die Sonne, Begründerin der Kultur

Kapitel 2: Surya-Yoga

Kapitel 3: Die Suche nach dem Zentrum

Kapitel 4: Die nährende Sonne

Kapitel 5: Der Solarplexus

Kapitel 6: Der Mensch, Abbild der Sonne

Kapitel 7: Die Geister der sieben Lichter

Kapitel 8: Die Sonne als Vorbild

Kapitel 9: Die wahre Sonnenreligion

Vom selben Autor – Reihe Gesamtwerke

Vom selben Autor – Reihe Izvor

Vom selben Autor – Reihe Broschüren

Copyright

Da Omraam Mikhaël Aïvanhov seine Lehre ausschließlich mündlich überlieferte, wurden seine Bücher aus stenographischen Mitschriften, Tonband- und Videoaufnahmen seiner frei gehaltenen Vorträge erstellt.

Kapitel 1: Die Sonne, Begründerin der Kultur

Wenn die Sonne aufgeht, verbreitet sie ihr Licht, ihre Wärme und ihr Leben. Gerade dieses Licht, diese Wärme, dieses Leben drängt die Menschen zum Aufstehen, um ihre Arbeit zu beginnen. Manche gehen ins Büro, in die Fabrik oder aufs Feld, andere öffnen ihre Läden. Die Kinder gehen in die Schule. Die Straßen füllen sich mit Lärm, Fußgängern und Autos. Abends, wenn die Sonne untergeht, werden die Läden wieder geschlossen, die Leute verlassen ihren Arbeitsplatz, jeder geht nach Hause... und dann zu Bett! Die Sonne bestimmt den Lebensrhythmus der Menschen und ist die Begründerin von Ackerbau und Zivilisation.

Auf die Frage, wer den Menschen als Erster das Schreiben, die Kultivierung des Bodens, den Umgang mit Feuer oder gewissen Werkzeugen gelehrt hat, nennt man den einen oder anderen, aber in Wirklichkeit ist die Sonne der Ursprung aller Entdeckungen. Ihr meint, das sei unmöglich, die Sonne besäße keinen Verstand, kein Gehirn zum Denken, keinen Mund zum Sprechen? Also eurer Ansicht nach sind nur die unwissenden Menschen intelligent, und diejenige, die das Leben auf Erden überhaupt möglich macht, hat keinen Verstand!

Gerade die Sonne war es, die den Menschen als erste die Wissenschaft brachte. Wie? Das ist ganz leicht zu verstehen. In ihrem Licht können wir die Gegenstände, die Formen, die Reliefs, die Farben, die Entfernungen erkennen. Dank des Lichts können wir uns zurechtfinden, Dinge beobachten, vergleichen, berechnen. Ohne das Licht gäbe es keine einzige Wissenschaft, denn was könnte man schon in der Finsternis erkennen? Nichts.

Wenn ich jetzt frage, wer die Religionen eingeführt hat, werden manche, die sich für große Philosophen halten, antworten, es sei die Furcht, die Angst der Menschen vor den Naturkräften gewesen. Nein, diese Ansicht ist sehr begrenzt. Es war die Sonne. Sie hat mit ihrer Wärme im Menschen das Verlangen nach Entzücken, Liebe und Anbetung erweckt. In der Kälte kann keine Liebe entstehen, aber sowie jemand ein wenig erwärmt wird, entfaltet er sich, fühlt sich wohl und fängt an zu lieben. Seht ihr, die Religion ist auf Grund der Wärme entstanden. Anfangs mag es vielleicht nur die Zuneigung zu einem Mann, einer Frau oder sogar zu einem Tier: einem Hund, einer Katze oder einem Kanarienvogel sein... ganz gleich, es ist ein Anfang. Eines Tages wird diese Liebe wachsen und bis zum Herrn des Universums, zum Schöpfer, aufsteigen.

Schließlich war es auch die Sonne, die die Menschen in die Kunst eingeweiht hat, weil sie das Leben bringt. Sobald ein Wesen lebendig ist, will es sich bewegen, will handeln, sich äußern und schon entstehen Tanz, Gesang, Malerei, Bildhauerei. Die Kunst beginnt mit dem Leben. Schaut euch die Kinder an: Sie laufen herum, kreischen und kritzeln. Ihr Geschrei ist der Anfang der Musik, ihre Kritzelei ist der Anfang der Malerei, ihre kleinen Sandkuchen sind der Ursprung der Bildhauerei, ihre kleinen Höhlen sind die ersten Versuche der Architektur und aus ihrem Gelaufe wird später der Tanz. Ja, die Kunst beginnt mit dem Leben, und das Leben kommt von der Sonne.

Wie könnte ein Künstler etwas schaffen, wenn die Welt in Dunkelheit gehüllt wäre? Woran könnte er Modell nehmen? Wer würde ihm die Bewegungen, Formen und Farben eingeben? Ich sage den Malern: »Ihr schafft Gemälde, aber wer hat euch die Farben gegeben? Habt ihr sie selbst hergestellt? Nein. Durch die Mineral- oder Pflanzenextrakte hat die Sonne euch die Farben geschenkt. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht?« Die Maler danken der Sonne nie für die Farbenpracht, und man findet auch nur sehr selten eine Sonnenabbildung in ihren Werken.

Die Sonne bringt Licht, Wärme und Leben, deshalb ist sie die Begründerin der Wissenschaft, Religion und Kunst. Trotzdem wird sie aber von den Menschen als letzte geliebt und respektiert. Nun denn, ich bin der Anwalt der Sonne und verlange ihre alten Rechte! Ich bin empört über das Verhalten, das man ihr gegenüber zeigt: Den Betrügern errichtet man Denkmäler, aber der Sonne nie! Und dabei ist sie doch der Urquell, die Ursache aller Dinge! Die Erde und die anderen Planeten sind aus ihr entsprungen, sie hat sie gezeugt. Deshalb enthält die Erde die gleichen Elemente wie die Sonne, nur sind sie hier in festem Zustand kondensiert. Die Mineralien, die Metalle, die Edelsteine, die Pflanzen, die Gase, die feinen oder groben Körper, die sich im Boden, im Wasser, in der Luft oder in dem Ätherbereich befinden, stammen aus der Sonne: Zum Beispiel ist das Gold, das so sehr geschätzt wird, und für das die Menschen sogar Verbrechen begehen... ein Produkt der Sonne. Genau wie es auf der Erde Fabriken gibt, die alle möglichen Waren und Gegenstände herstellen, so gibt es auch unter der Erde Fabriken, in denen Millionen Wesen arbeiten und durch die Kondensierung des Sonnenlichts Gold produzieren.

Ihr fragt: »Wie kann Gold kondensiertes Sonnenlicht sein?« Nehmen wir zur Verdeutlichung das Beispiel eines Baumes. Die Bäume, und hauptsächlich bestimmte Arten, wie Kiefern, Tannen, Eichen, Nussbäume haben eine äußerst harte und feste Beschaffenheit und werden deswegen gern als Baumaterial für Häuser, Boote usw. verwendet. Der Baum wächst aus der Erde heraus und wird demzufolge als ihre Schöpfung betrachtet. Nun denn, das stimmt nicht: Er besteht aus dem Licht der Sonne. Nehmt einen Baum, so groß er auch sein mag, und verbrennt ihn –, was geschieht? Eine Unmenge von Flammen lodert auf, Gase verbreiten sich, etwas Wasserdampf steigt auf, und am Ende bleibt ein kleines Häufchen Asche, und das ist die Erde.

Der Baum besteht aus Erde, Wasser, Luft und Feuer, aber gerade das Feuer, die Sonnenstrahlen, bilden den größten Teil. Folglich ist er nicht Erde, sondern kondensiertes Sonnenlicht. Wenn ihr Wälder besucht, solche, wie ich in Indien, Ceylon, den USA, Kanada oder in Schweden gesehen habe, könnt ihr übrigens feststellen, dass die Bäume, die viele Milliarden Tonnen wiegen, den Boden nicht eindrücken. Hätten sie ihre Aufbaustoffe aus der Erde geholt, hätte der Erdboden um viele, ja, hunderte von Metern einsinken müssen. Dies beweist wiederum, dass der Baum kondensiertes Sonnenlicht ist. Wenn es der Pflanzenwelt gelingt, die Sonnenstrahlen aufzufangen und sie zu materialisieren, warum sollten dann nicht auch bestimmte Wesen, die unter der Erde arbeiten, das Gleiche tun, um Gold herzustellen? Ja, hier gibt es reichlich zu überlegen.

Eines Tages lernte ich einen leidenschaftlichen Goldgräber kennen. Er hatte sich alle möglichen Bücher, sowohl über verborgene Schätze als auch über Zauberübungen besorgt, die zu deren Entdeckung verhelfen sollten. Ich ließ ihn eine Weile handeln, ohne dass ich mich einmischte. Er fand natürlich nichts. Dann fragte ich ihn: »Warum blinzeln sie dem Zimmermädchen zu, anstatt die Freundschaft der Schlossherrin zu gewinnen?« Da erwiderte er entrüstet: »Ich? Ich bin verheiratet und liebäugle mit niemand!« – »Ja, ich weiß, Sie sind verheiratet und sind ein treuer Ehemann, aber trotzdem merke ich, dass Sie mit dem Stubenmädchen flirten.«

Als er immer noch nicht verstand, erklärte ich ihm: »Sie suchen Gold, aber das Gold entspricht nur dem Zimmermädchen. Die Schlossherrin ist das Sonnenlicht, dessen Kondensation im Erdinneren Gold ergibt. Wenn jedoch die Hausherrin merkt, dass Sie nur hinter der Magd her sind, anstatt ihr Wohlwollen, ihr Lächeln, ihre Blicke zu gewinnen, ist sie beleidigt und verschließt Ihnen die Türen. Von nun an sollten Sie sich direkt an die Herrin, an die Sonnenstrahlen wenden und versuchen, sie zu lieben, zu verstehen und ihre guten Wirkungen anzuziehen. Dann wird früher oder später auch das Gold auf Sie zukommen. Warum wenden Sie sich nicht an die höchste Stelle? Wer den König zum Freund hat, wird auch von dessen Untertanen geschätzt. Wer jedoch nur mit dem Hauswart befreundet ist, der bleibt in dessen Kreisen und den anderen unbekannt.« Er war ganz bestürzt und sagte: »Das leuchtet mir ein.« Aber ich glaubte ihm nicht ganz, denn er schielte weiterhin nach dem Hausmädchen.

Nicht nur Gold ist eine Kondensierung des Sonnenlichts, sondern auch Kohle, Öl, Holz und sämtliche anderen Stoffe, aus denen alles Mögliche hergestellt wird. Sämtliche Industrieprodukte und sogar die Kleidung, die wir tragen, sind von der Sonne geschaffen worden. Die ganze Wirtschaft beruht auf den Hervorbringungen der Sonne, aber sie selbst wird dabei vergessen. Man vernachlässigt den Herrn und rennt hinter einigen Rinden, Schalen und Schlacken seiner Schöpfung her. Folglich stimmt in der menschlichen Einstellung etwas nicht, und gerade darin liegt die Ursache des größten Unheils; denn wer das Wesentliche für das Nebensächliche, das Zentrum für den Umkreis aufgibt, der muss sich unweigerlich den Hals brechen, und gerade das passiert den Menschen. Deshalb müssen sie jetzt dem Urquell aller Dinge, der Sonne, wieder den ersten Platz einräumen. Dann wird sich die Situation zuallererst in ihrem eigenen Verstand klären und anschließend auch in der Gesellschaft, wo dann bald alles wieder besser läuft. Ihr fragt: »Wie kann unsere Einstellung zur Sonne derartige Folgen haben? Dies ist doch nur eine Kleinigkeit.« Ja, scheinbar ist dies nur eine Nebensache, aber auf die Dauer hat die Umwälzung der wahren Werte in allen Lebensbereichen außerordentlich schwere und komplizierte Folgen mit sich gebracht.

Wir brauchen nur ein wenig nachzudenken, um zu begreifen, dass die Sonne Ursprung aller auf unserer Erde existierenden Dinge ist. Bittet sie, euch zu erklären, wie sie meditiert und gearbeitet hat, um den Menschen die Lebensbedingungen, günstige Atmosphären, Temperaturen, usw. zu schaffen, wie sie das Licht und die Wärme dosiert hat, damit das Leben auftritt. Zuerst gab es die Pflanzenwelt, dann erschienen die Fische, Vögel, Säugetiere und schließlich der Mensch. Die Sonne hat alles für die Entfaltung einer Kultur und Zivilisation vorbereitet. Die Sonne war auch der erste Landwirt, denn von ihr hängt die Verbreitung der Pflanzenwelt ab, ebenso deren Wachstum und Gedeihen. Sie bestimmt über Elend und Reichtum, über Hungersnot und Überfluss.

Als ich 1937 in Frankreich ankam, sagte ich, dass die Menschen in Zukunft weder Holz, noch Kohle, noch Öl, sondern nur noch die Sonnenstrahlen als Energiequelle verwenden werden. Zu der Zeit glaubte man mir natürlich nicht, aber jetzt gibt man mir so langsam Recht, denn jeder sieht nun ein, dass die heute verwendeten Energievorräte bald erschöpft sein werden, und man sich feinstofflicheren Treibstoffen zuwenden muss, die unerschöpflich sind. In Zukunft wird man mit Sonnenenergie beleuchten, heizen, reisen, wird sich sogar vom Sonnenlicht ernähren.

Ohne das Leben der Sonne hätten die Menschen nie existieren, handeln und arbeiten können. Ohne ihre Wärme hätten sie nie Gefühle empfinden können, ohne ihr Licht hätten sie nie sehen können, und nicht nur sehen, sondern auch verstehen, denn das Verständnis ist nichts anderes als eine höhere Sicht im intellektuellen Bereich. Die Wärme hat alles erweckt, was den Herzen nahe liegt: Kontakte, Austausch, Liebe, Freundschaft. In ihr liegt der Ursprung der Ehe, der Familie, der Gesellschaft und aller anderen Formen von Gemeinschaften. Wer kaltherzig ist, wird von den anderen nicht geliebt, er wird eher umgangen. Ist er jedoch warmherzig, dann gehen alle zu ihm, wollen sich bei ihm wärmen und sind ihm für seine Wärme dankbar. Die Wärme bringt die Wesen einander näher und verleiht ihnen die Fähigkeit zu empfinden, gerührt und entzückt zu sein und zu beten... Folglich ist die Sonnenwärme der Urquell von Moral und Religion.

Über solche Äußerungen würden die Christen natürlich empört sein, denn sie messen der Sonne keine Wichtigkeit bei; für sie ist die Messe das Wesentliche. Nun frage ich sie aber: »Wie wollt ihr denn ohne Sonne eure Messe abhalten? Wer könnte in der Finsternis und in der Kälte eine Predigt halten? Wo würde man Wein und Hostien für das Abendmahl hernehmen?« Ich will den Wert der Messe nicht herabsetzen, ich kann euch sogar offen gestehen, dass ich diesbezüglich viel mehr weiß, als die meisten Priester. Sie haben gelernt die Messe zu lesen, wissen aber nichts über ihren tiefen, magischen Sinn. Ich kenne ihn jedoch und habe deshalb vor der Messe einen viel tieferen Respekt als die Christen selbst. Trotzdem wiederhole ich meine Frage: »Ohne die Sonne, wer würde da die Messe lesen? Und wer würde daran teilnehmen?« Ihr seht, dass sie nicht überlegen.