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Deutschland muss werden, was es noch nicht ist: verteidigungsbereit. Schnellstens. Die europäische Sicherheitsarchitektur ist aus dem Osten und dem Westen unter Druck. Derzeit entwickelt sich die geopolitische Lage exponentiell weiter und erfordert entschlossenes Handeln der Bundesregierung, damit Deutschland kein Zaungast dieser Veränderungen wird. Der wichtigste Aspekt: die Wiederherstellung von durchhaltefähigen und verteidigungsbereiten Streitkräften. Wer glaubt, es ginge dabei nur um Hunderte Milliarden Euro für die Bundeswehr, der springt zu kurz. Dieses handliche Booklet skizziert in konzentrierter Form sieben Punkte zur Erlangung der Verteidigungsbereitschaft, die in der aktuellen Lage der anhaltenden Wehrlosigkeit elementar sind. Manche der Vorschläge sind einfacher umsetzbar als andere, aber realistisch, zielführend und machbar sind alle. Diese sieben Punkte dienen der Diskussion über unsere Wehrhaftigkeit und ist für alle geeignet, die der festen Überzeugung sind: Deutschland muss sich selbst verteidigen können.
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Seitenzahl: 54
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Wiebke Köhler ist seit 25 Jahren Top Management Strategieberaterin. Sie arbeitete während ihrer beruflichen Laufbahn in den Top Management Beratungen bei McKinsey & Co und Roland Berger. Als Partnerin im Executive Search begleitete sie internationale, globale Konzerne bei der Besetzung von Vorstandspositionen und bekleidete im Anschluss die Position als Personalvorstand bei der AXA Konzern AG in Deutschland. 2019 hat sie die Top Management Beratung impactWunder gegründet und berät Konzerne im Marketing und HR.
Mit vier Büchern über die Bundeswehr und 65 Truppenbesuchen ist Wiebke Köhler zudem nicht nur eine anerkannte Sicherheitsexpertin. Sie verfügt auch über ein hochrangiges Kompetenznetzwerk von Generalen aus Bundeswehr und NATO, Diplomaten und Nachrichtendiensten – und über den nötigen politischen Hintergrund, unter anderem als ehemaliges Mitglied im Landesvorstand Hamburg wie auch im Landes- und Bundesfachausschuss Außenpolitik & Sicherheit der FDP. Seit Sommer 2024 ist sie Mitglied der CDU und dort Vorsitzende des Landesfachausschusses Außen- und Sicherheitspolitik in Hamburg. Auch ist sie Mitglied im Bundesfachausschuss und im Netzwerk Nationale Sicherheit des Bundesvorstands der CDU. Weitere Informationen unter www.wiebke-koehler.com.
„Unsere Soldaten – Porträt einer unterschätzten Armee“, BoD 2023, Norderstedt
„Antreten! Wiebke will zum Bund“, BoD 2021, Norderstedt
„Dreizehn Holzwege guter Führung“; Cyriax, Hans-Ulrich; Köhler, Wiebke; BoD 2021, Norderstedt
„Manager und Mensch – Werte und Tugenden auf dem Prüfstand“, BoD 2021, Norderstedt
„Besuch bei der Truppe – Menschen in Uniform“, BoD 2020, Norderstedt
„Führen im Grenzbereich – Was Manager aus Grenzsituationen für den Unternehmensalltag lernen können“, BoD 2020, Norderstedt
„Wettbewerbsfaktor Mensch – Wie man durch Mitarbeiterbegeisterung und moderne Führung Mehrwert schafft“; Hamm, Ingo; Köhler, Wiebke; Springer Gabler 2020, Berlin
„Schach der Dame! Was Frau (und Mann) über Machtspiele im Management wissen sollte“, BoD 2019, Norderstedt
Auf den folgenden Seiten finden Sie ausschließlich die maskuline Form von Nomen. Damit ist keinerlei politische, diskriminierende oder nonkonformistische Aussage verbunden – es liest sich einfach nur flüssiger und leichter; wahrscheinlich sogar für sämtliche Geschlechter.
Sicherheitspolitische Einordnung
Erster Punkt
Verabschiedung eines mehrjährigen Finanzplans
Zweiter Punkt
Deutliche Beschleunigung der Beschaffung
Dritter Punkt
Sicherstellung der Combat Readiness der Bundeswehr
Vierter Punkt
Dienstpflicht und verpflichtende Freistellung von Reservisten
Fünfter Punkt
Fundamentale Strukturveränderungen
Sechster Punkt
Wehrhaftigkeit in der Gesellschaft
Siebter Punkt
OPLAN Zivilverteidigung
Übersicht und Bewertung aller Punkte und Einzelmaßnahmen
Schlusswort
Europa muss sich allein verteidigen können. Das ist spätesten seit der Münchner Sicherheitskonferenz 2025 deutlich geworden. Denn einerseits betrachten die USA den Systemrivalen China und dessen Pläne, die USA als bedeutendste Großmacht der Welt abzulösen, als ihren hauptsächlichen potenziellen Gegner und richten daher ihre geopolitische Aufmerksamkeit auf den Indopazifik. Mit der Bedrohung Taiwans durch China und die Garantie eines militärischen Beistands durch die USA verlagern sich auch die militärischen Schwerpunkte und mit ihnen die Truppenanteile der USA in diese Region – und damit weg von Europa. Andererseits sieht sich Europa zunehmend von den hegemonialen Bestrebungen Russlands und durch seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine bedroht.
Derzeit ist Europa ohne die USA nur für eine gewisse Zeit verteidigungsbereit. Diese Zeit bemisst sich nicht nach Monaten, sondern nach Wochen, legt man die derzeitigen Munitionsbestände der europäischen NATO-Staaten zugrunde. Diese beunruhigende Tatsache sollte für uns alle in Europa und Deutschland der nötige Weckruf sein, jetzt mit Hochdruck die Weichen neu zu stellen, um Europa wieder verteidigungsbereit zu machen. Das bedeutet, in militärischer Hinsicht aufzurüsten und in politischer Hinsicht eine viel stärkere europäische Einigkeit und Geschlossenheit zu erreichen.
Verteidigungsbereitschaft impliziert vorrangig militärische Verteidigungsfähigkeit. Doch wie im Kalten Krieg müssen wir hier und heute von einer Gesamtverteidigung sprechen. Es muss auch auf gesellschaftlicher Seite eine nachhaltige Zivilverteidigung gewährleistet werden. Schweden, Finnland und andere Länder haben hierfür bereits seit langem die Weichen gestellt. In Deutschland hat die Friedensdividende seit Ende des Kalten Krieges nicht nur die Bundeswehr, sondern auch den Zivilschutz hart getroffen: Dort wurde über Jahrzehnte eingespart, wegrationalisiert und abgebaut. Es herrscht sowohl auf der militärischen wie der zivilen Seite ein großer Investitionsbedarf an Material, Mensch und Infrastruktur. Zudem sind viele Prozesse, Abläufe und Abstimmungen zwischen Bundeswehr, Blaulichtorganisationen, Rettungsdiensten, Krankenhäusern, den Ländern und Kommunen aus der Übung geraten. Fakt ist: Es muss viel getan werden – nur, welche Prioritäten sind dabei besonders zu beachten?
Um die neue Bundesregierung mit einer zielgerichteten Agenda zu unterstützen, habe ich mich im Herbst 2024 in Dutzenden Gesprächen mit verschiedensten Generalen und Stabsoffizieren der Bundeswehr intensiv ausgetauscht und ihre und meine Ideen zusammengetragen. Ergänzt wurden diese Ideen durch Gespräche mit Behördenvertretern des Zivil- und Katastrophenschutzes und Vertretern der Blaulichtorganisationen, um entsprechende Maßnahmen auch für die Zivilverteidigung zu benennen. Dennoch blieb das Hauptaugenmerk dieses Booklets auf der militärischen Seite und auf der Bundeswehr, weswegen Maßnahmen für die zivile Verteidigung lediglich in zwei der sieben Punkte beleuchtet werden. Diese Punkte müssen sicherlich an anderer Stelle noch weiter ergänzt werden.
Insgesamt stammen alle Ideen von Fachleuten ihres Metiers; sind also weder politisch noch ideologisch motiviert, sondern ganz einfach und im Sinne des Wortes notwendig.
Die Aufzählung der folgenden 7 Punkte ist nicht abschließend. Es sind lediglich jene sieben Punkte, die meines Erachtens ausschlaggebend sind – ganz im Sinne des übergreifenden, wenn nicht überragenden Ziels:
Deutschland muss verteidigungsbereit werden.
Jeder dieser sieben Punkte wird in einem der folgenden sieben Kapitel vertieft; hier sind sie im kompakten Überblick:
1. Verabschiedung eines mehrjährigen Finanzplans
im Umfang von sieben bis zehn Jahren zur Vollausstattung und -ausrüstung der Streitkräfte – unter zwei Anforderungen: a) Der Einzelplan 14 wird mit >100 Mrd. Euro jährlich ausgestattet. b) Die jährlichen Verteidigungsausgaben werden auf mindestens 3 Prozent des BIP Deutschlands gesteigert.
2. Deutliche Beschleunigung der Beschaffung
u.a. durch Nutzung des Tatbestands „nationale Sicherheit“ (Art. 346 Abs. 1b AEUV), vermehrten „Kauf von der Stange“ z.B. von Drohnen sowie durch Erhöhung der Schwelle der 25 Millionen Euro-Vorlagen auf >100 Millionen Euro und Abschaffung der zivilen Klausel.
3. Sicherstellung der
Combat Readiness
der Bundeswehr
u.a. durch Nutzung des OPLAN Deutschland als bedarfs- und haushaltsbegründendes Dokument sowie durch ständige (Groß-)Übungen, Nutzung marktverfügbarer Waffensysteme und die Implementierung konventioneller Erst- und Zweitschlagfähigkeiten
.
4.
Einführung einer
einjährigen Dienstpflicht
für Männer und Frauen in der Bundeswehr oder wahlweise in Blaulichtorganisationen und
verpflichtende Freistellung
von Reservisten durch die Arbeitgeber (2 Wochen pro Jahr).
5.
Umsetzung umfangreicher, effizienzsteigernder
Strukturveränderungen
, insbesondere Änderung des
Art. 87b GG.
6.
Aufbau ausreichender
Wehrhaftigkeit in der Gesellschaft
.
7.
Erstellung eines
OPLAN Zivilverteidigung
inkl. Sicherstellung resilienter Verkehrsinfrastruktur, Drohnenabwehrfähigkeit, „roter IT“ und Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen im Vor-Spannungsfall.
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