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Max Bräutigam, seines Zeichens darstellender Künstler, ist Autodidakt - hauptberuflich Ingenieur, zeigte er doch von Jugend an stets großes Interesse an Kunst in ihren vielfältigen Formen. Kaum verwunderlich somit, dass er schon bald selbst zu Bleistift, Tusche und Pinsel griff. Autodidaktisch zu handeln, die Dinge selbst zu erlernen, im eigentlichen Sinne schöpferisch zu sein und dabei doch stets offen für äußere Einflüsse zu bleiben: Im Laufe seines Lebens entstanden so über hundert Skizzen, Zeichnungen, Bilder, Linolschnitte und künstlerische Handwerksstücke. Hier präsentiert er nun neunzig seiner Werke, eine Auswahl aus sechzig Jahren des Schaffens. Ein langer, an Sehenswürdigkeiten reicher Spaziergang durch das Werk eines Künstlers, der nach eigenen Worten mehr und mehr in Öl malt - "denn die brennen besser", wie er mit feiner Ironie bemerkt.
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Seitenzahl: 38
Veröffentlichungsjahr: 2019
Dieses Buch beinhaltet eine Auswahl der eigenen Werke über eine Zeitspanne von über 60 Jahren bis in die Gegenwart. Skizzen, Zeichnungen, Bilder, Graphiken, Gegenstände – im Haus, an den Wänden, in den Schränken, Schubladen und Mappen. Zu den Werken sind kurze Anmerkungen zur Darstellung, der angewandten Technik, in welchem Jahr und aus welcher Situation diese „Werke“ entstanden sind, gegeben. Nachfolgend ist ein Verzeichnis der Abbildungen aufgeführt. Meine kritischen und offenen Worte, mein Verständnis zur Kunst sind mit gleichem Titel unter ISBN 978-3-7448-2429-3 erhältlich und zur Diskussion gestellt.
Er wurde 1939 in München geboren. Nach Volksschule, Handwerkerlehre und zweitem Bildungsweg folgte ein Ingenieurstudium für Maschinenbau. Er lebt heute im Chiemgau und in München. Mal- oder Zeichenuntericht besuchte er keinen – auch keinen diesbezüglichen VHS-Kurs. Autodidakt – pur! Bezüglich der schulischen Kunstbildung ist er ein Analphabet.
Er besuchte jedoch von Jugend an viele Kunstausstellungen. Auf seinen Reisen, wo immer es ihm möglich war, lernte er das Sehen und Verstehen der Darstellungen.
Einleitung
Katalog mit Kommentaren zu den Werken
Skizzen mit Bleistift oder Tuschestift
Zeichnungen, Skizzen – Tusche, teils laviert
Graphiken
Kurioses
Gegenständliches – Handwerkliches
Linolschnitte auf Büttenpapier
Aquarell auf Papier
Öl auf Leinwand oder Karton
Verzeichnis der Abbildungen
Nachtrag zur Zukunft der Kunst
Anhang, separat
Autodidakt – darunter versteht man – selbst Erlerntes.
In der Kunst wird es für manche Personen relativ einfach, denn bei der Anfertigung eines Kunstwerks weiß man noch nicht, wie es sein soll, und was richtig ist, man weiß auch nicht, selbst der Künstler weiß nicht, wann sein Werk fertig ist. Er legt den Pinsel weg und sag:t „Das ist es.“
Dennoch: Autodidaktisches Arbeiten ist schöpferisch im eigentlichen Sinne. Alles Weitere ist irgendwie erfahrungsbasiertes Handwerk, bis zur Perfektion. Was man weiß und was man redet, ist bei autodidaktischer Arbeitsweise absolut gleichwertig – aber anders. Sie wissen, von was sie reden.
Vorab, autodidaktisches Agieren im Alltag, eine von mir vorgenommene Bewertung ist das Kochen, Backen und Braten – die höchste Kategorie autodidaktischen Schaffens. In allen Phasen der Herstellung sind hierzu alle Sinne – das Sehen, das Fühlen, das Riechen, das Schmecken – gefordert, dazu noch die Kostenberechnung, ein detailliertes Timing und die Gestaltung, die Präsentation auf dem Tisch.
Die Bürgerlichen beten bei Tisch, das Personal betet in der Küche, und wenn die Köche (m./w.) gleich noch die Gastgeber sind, so ist diese Situation jeder Vernissage in einem Kunsttempel vorzuziehen.
Im Restaurant ist die Situation schon etwas abgeschwächt – der Koch erbringt eine Dienstleistung – und nach dem Menü wird abgerechnet.
Noch einfacher und ohne viel Esprit sind die Zubereitungen von Mahlzeiten in unserem Alltag. Statt mit einem Blick in die vererbten, handgeschriebenen, sorgsam gehüteten Kochbucher die vorletzte Generation zu würdigen, wird die Tiefkühlkost genutzt. Nicht minderwertig, Herstellung wissenschaftlich begründet, mit fachkundlicher Anweisung zur Bedienung der Mikrowellengeräte und Tiefkühlanlagen, mit Auftau- und Serviervorschlägen. Die von der Verpackung ausgeschnittenen Anleitungen liegen auf dem Küchentisch – dazu noch ein Profi-Foto des Produkts vom Hersteller.
Der Preis für dieses Produkt – ab Supermarkt – ist verlockend günstig. Bei jeder Preiskalkulation sind die Mengen oder die Stückzahl entscheidend. So auch in einer Pizzeria – die Pizzen werden aus vorgefertigten, tiefgefrorenen Teigscheiben zunächst nach freier Wahl belegt und in einem elektrischen Ofen, hinter dessen Verglasung Feuerschein vorgetäuscht wird, erhitzt. In einem anderen Ort steht der Bäcker an der Theke, die zugleich Küchentisch ist, mit freiem Blick zu seinen Gästen, jongliert und formt mit seinen beiden Händen akrobatisch aus einem Teigknödel einen Pizzaboden. Jede Pizza ein Unikat. Die Pizza erfüllt so alle Kriterien für ein Kunstwerk. Negativ ist nur, dass er hierzu etwas Geld verlangt. Aber das muss wohl sein, denn alles hat seinen Preis. Da müsste nur noch die Küche zum Atelier umbenannt werden.
Viele der Kunst-Schaffenden haben den Zusammenhang und die Abgrenzungen von Produzieren, Vermarkten, Publizieren – erkannt und suchen nun neue Wege. Dies ist seit alters her zu beobachten. Als in der Gotik vor etwa 1 000 Jahren deren Möglichkeiten handwerklich erschöpft waren, brach man den Stab darüber und wechselte zur Renaissance, anschließend und unter den gleichen Umständen kam es zum Barock usw. Die Perioden wurden dabei immer kürzer – und nun?
Geld spielt dabei immer eine wichtige Rolle. Ein Hauptsatz aus der Wirtschaftslehre ist eine gezielt gesteuerte Verknappung,