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Die Erde läuft zunehmend unrunder. Der Globus quietscht und eiert, der Rost sitzt überall (Chanson). Der Autor empfindet, dass sie sich schneller dreht. Schreckliche Ereignisse aus der Vergangenheit wiederholen sich. Auf Grund der veränderten Welt mit dem Klimawandel, der Explosion der Bevölkerung und der Epidemien, können, besonders in Verbindung dieser drei Veränderungen, sehr kritische Situationen entstehen, vermutlich sind wir mittendrin.
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Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2018
Präludium und Gesang: „Es brennt“, gesungen und gespielt von Belina NN und Siegfried Behrend
1 Einleitung
2.1 Kriege
2.2 Katastrophen
2.3 Epidemien
3. Gegenwärtige „Brandgefahr“ und deren Ursachen
3.1 Fortsetzung der Vergangenheit
3.2 Bevölkerungsexplosion
3.3 Endlichkeit der Ressourcen
4. Abgebrannt – Der Sturz der Menschheit
5. Verbrannte Erde – Chancen für einen Neubeginn
6. Prinzip Hoffnung
Es brannte, und es brennt noch gewaltig und großflächig, allerorts. Das jüdische Lied „Es brennt“, präsentiert von Belina, deren Nachname mir bisher unbekannt blieb, begleitet von Siegfried Behrend auf der Gitarre, sowie das Studium der Literatur „Licht aus dem Osten“, zehntes Kapitel „Der schwarze Tod“, haben mich auf diesen Weg, zu dieser persönlichen Niederschrift über das Weltgeschehen geführt.
„Es brennt“, lässt der grausamen Endzeit eine Antwort folgen. Es war das letzte Lied eines jüdischen Volksdichters, der 1942 im Getto von Warschau ermordet wurde.
Unter der mächtigen Mozarteiche mit freiem Blick auf das Kloster Seeon im Chiemgau, im späten Herbst. Das Laub liegt weitgehend auf dem Boden, doch einige Blätter können sich noch an den Ästen und Zweigen halten.
An einem anderen Spätherbsttag sitze ich hinter der Mauer des Pestfriedhofs am Ostufer des Chiemsees und beschäftige mich als unnützer Rentner mit dieser Niederschrift. Vielleicht liest später jemand diese Zeilen und wartet dabei wie ich auf den nächsten Frühling.
Die Erde läuft zunehmend unrunder. Der Globus quietscht und eiert, der Rost sitzt überall. Bald ist er ausgeleiert, der alte Erdenball … – so ein Chanson. Ich empfinde, dass sie sich schneller dreht. Schreckliche Ereignisse aus der Vergangenheit wiederholen sich. Auf Grund der veränderten Welt mit dem Klimawandel, der Explosion der Bevölkerung und der Epidemien können sehr kritische Situationen entstehen – vermutlich sind wir mittendrin.
Die Erde als Lebensraum ist ein riesiger Organismus, so die Bewertung von Alexander von Humboldt. Anthropozän ist die Zeitperiode der Erde, die von Menschen gestaltet wurde und wird. Die Menschen haben die Erde grundlegend verändert und werden gegenwärtig diese in beschleunigter Weise weiter verändern. Jedoch irgendwann ist Schluss und wir bzw. eine unserer nachfolgenden Generationen werden ein neues Erdzeitalter gründen. Aber auf welcher Basis und wie?
Bis dahin weiter so.
Feuer war für die Entwicklung der Menschheit sehr entscheidend. Beim Umgang mit dem Feuer gehören seit Anbeginn auch vorbeugende Maßnahmen zum Feuerschutz. Wenn es brennt, ist die erste Pflicht, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Nachfolgend wird das Feuer fachkundig und gemeinschaftlich gelöscht. Die Brandstätte wird geräumt. Schadensursache und Versicherungsschutz werden aufgedeckt. Und sofern keine Eigenverschuldung oder Brandstiftung festgestellt werden konnte und noch Kapitalreserven vorhanden sind, werden die Ärmel aufgestülpt und es wird neu angefangen. Aber wehe, wenn es unkontrolliert seinen Lauf nimmt, außer Kontrolle gerät und nur noch verbrannte Erde hinterlässt. Fast modellhaft für die Menschheit in der sich abzeichnenden Endzeit des Anthropozän.
In der weiteren Betrachtung zur Zerstörung unserer Welt werden die Akzeptanz der Naturgesetze und die Kontinuität in der Entwicklung sowie der Evolution der Geschöpfe vorausgesetzt. Der Kampf um Rangordnungen ist eine ständige Triebkraft, die man auch nicht schönreden kann. Demgegenüber steht der einfache Leitsatz für ein menschliches und gesellschaftliches Miteinander: Du darfst alles machen, jedoch nicht zu Lasten Dritter. Diese Rahmenbedingung würde in ein demokratisches, soziales, ökonomisches und ökologisches Gesellschaftssystem münden. Dies ordnungspolitisch weltweit gegen die menschliche Natur umzusetzen ist jedoch ein naives Wunschdenken aller staatstragenden Persönlichkeiten auf dieser Welt.
Brandursachen in der Vergangenheit waren Kriege, Katastrophen und Epidemien.
Kriege, die sich in der langen Geschichte der Menschheit ereigneten, haben Veränderungen bewirkt und so im Wesentlichen auch die Geschichte geschrieben.
Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 in der Mitte Europas war einer der schrecklichsten. Der äußere Anlass war ein Ständeaufstand in Prag. Daraus entwickelte sich ein europäischer Krieg – jeder gegen jeden – Katholiken gegen Protestanten, Spanien gegen Frankreich, Böhmen, Niederlande, Dänemark, Italien und alle einzelnen Fürstentümer – sie alle waren im Krieg gegeneinander. Ein Drittel der damaligen Bevölkerung ist bei dieser Auseinandersetzung in der Mitte Europas getötet worden.
Kriege sind seit Beginn der Menschheit eine Realität. In Friedenszeiten sind Leid und Elend überraschend schnell vergessen. So wie derzeit, wenn nach den beiden Weltkriegen in dem euphorischen Bemühen zur europäischen Einigung schon wieder spürbarer Zerfall erkennbar ist.
Jede Kriegsführung ist ausschließlich auf den Zugewinn an Gütern und billigen Arbeitskräften sowie auf das Vernichten von kriegswichtigen Einrichtungen des Gegners ausgerichtet.
In Realität sind die Menschen in ihrer Gesamtheit bezüglich der Begeisterung, in einen Krieg zu ziehen, in dieser Bewertung geteilt. Die einen eifern damals wie heute den religiösen Predigern und Phantasten nach, die anderen bewerten nur den Zugewinn. Der mögliche Tod in diesem Spiel – die einen erwarten die Aufnahme in den Himmel, die anderen akzeptieren den Tod als Teil des Risikos, basierend auf den Naturwissenschaften als Realität, bis hin zur Auflösung der Biomasse in ihre Bestandteile.
Der Trost der Letzteren ist: Es geht nichts verloren – die Masse bleibt konstant!
Im Krieg und nachfolgend entstanden immer eine große Not und ein unvorstellbares Elend. Diese bildeten jeweils die Basis für weitere Kriege, Katastrophen, Epidemien.
Katastrophen, wie sie uns die Natur vorgibt, mit Weltuntergangs-Szenarien – die hat es schon immer gegeben. Die Natur spielt manchmal verrückt, so die gängige Bewertung.
Alles ist eine Frage des Maßstabes!
Eine Katastrophe war für viele auch eine Chance – man musste nur überleben!