Blumepeter und Taubenmarie - Richard Deiss - E-Book

Blumepeter und Taubenmarie E-Book

Richard Deiss

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Beschreibung

Das Buch stellt mehr als 80 Denkmäler zu Stadt- und Dorforiginalen in den südlichen Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Teil einer Reihe zu Originaledenkmälern in Deutschland und Europa. Ein Panoptikum interessanter Menschen, vom armen Schlucker bis zum Knoblauchkönig, vom Gurkenverkäufer bis zum letzten Lachsfischer.

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Seitenzahl: 43

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Inhalt

Vorwort

1. Rheinland-Pfalz

2. Saarland

3. Hessen

4. Baden-Württemberg

5. Bayern

Schlusswort/Zum Autor

Anhang

Quellennachweis

Vorwort

Ich bin ein Städte-Vielreisender und habe in Deutschland bereits mehr als 1000 Städte besucht und im restlichen Europa 1000 weitere Städte. Bei diesen vielen Städtebesuchen stieß ich immer wieder auf interessante Personendenkmäler. Besonders beeindruckt hatte mich dabei die Bronzestatue des Hamburger Originals Zitro-nenjette. Im Spätsommer 2022 fasste ich dann den Beschluss, weitere Originale-Denkmäler für ein eigenes Buch zu diesem Thema zu sammeln. Im November 2022 publizierte ich dann das erste Ori-ginalebuch Aalweber und Zitronenjette. Als nach Städtebesu-chen weitere Originale-Denkmäler hinzukamen, beschloss ich, die Sammlung in zwei Bände aufzuspalten. Der zweite Band (Bienenkönig und Zementgretchen) umfasste die originalereichen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, sowie die Niederlande und Belgien. Mittlerweile habe ich weitere Denkmäler besucht und die Zahl reicht für ein drittes Bändchen (während der zweite Band künftig nur noch Nordrhein-Westfalen enthält) zu über 80 Originalen im Süden und Südwesten Deutschlands, sowie für einen weiteren Band zum europäischen Ausland. Die vorliegende Zusammenstellung, die sich damit ergab, zeigt hauptsächlich Bronzedenkmäler, aber auch Steindenkmäler, manchmal als Teil von Brunnenanlagen, teilweise auch Tafeln.

Ich freue mich, wenn das Buch interessierte LeserInnen findet. Rückmeldungen und Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, die eine oder andere Figur selbst in Augenschein zu nehmen.

Viel Spaß beim Lesen und dem Betrachten der Denkmäler.

Isny, im Februar 2024

Richard Deiss

1. Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz gibt es eine hohe Anzahl von Originale-Denkmälern. In diesem Buch sind 36 enthalten, also etwa 9 pro 1 Million Einwohner, der höchste Wert in Deutschland. Die höchste Dichte hat dabei die Region Trier (bzw. der ehemalige Regierungsbezirk Trier). In der Stadt Trier gibt es ein Brunnendenkmal mit fünf Figuren, in Wittlich eines mit sechs Figuren, weitere Denkmäler finden sich in Prüm und Traben-Trarbach. Die höchste absolute Zahl von Originale-Denkmälern sowie die meisten Einzeldenkmäler gibt es in der Region Koblenz. Alle Denkmäler finden sich hier südlich des Rheins. Dabei ist Koblenz eine ‚Originale-Hauptstadt‘. Dort sind in der Altstadt seit den 1980er Jahren drei von der örtlichen Karnevalsgesellschaft spendierte Steindenkmäler und drei von den Stadtwerken finanzierte Bronzeplastiken Koblenzer Originale zu finden. Das wurde damals von Kunstsinnigen als Kitsch bzw. als Hummelfiguren kritisiert, doch sind diese mittlerweile Teil des Stadtbildes. Damit ist Koblenz heute eine der deutschen Städte mit den meisten Denkmälern für lokale Originale. In Bad Kreuznach sind an einem Brunnen gleich fünf Originale zu finden. Es gibt in der Region zudem sechs weitere Orte mit Originale-Denkmälern. Solche Denkmäler gibt es in Rheinhessen nur in Mainz. In der Pfalz gibt es sie in Kaiserslautern, Ludwigshafen und Zweibrücken. Auch hier ist ihre Dichte weit geringer als in den nördlicher gelegenen Regionen des Bundeslandes.

Rheinland-Pfalz

Region

Denk- mäler

Bevölkerung (Millionen)

Denkmäler pro 1 Mio Einw.

Koblenz

17

1.5

11.3

Trier

13

0.5

26

Rheinhessen

2

0.65

3.1

Pfalz

4

1.4

2.9

Rheinland-Pfalz

36

4.05

8.9

1.1 Ehemaliger Bezirk Koblenz

Koblenz

Marktfrau Ringelstein (20. Jahrhundert)

Am Koblenzer Münzplatz findet sich das Bronzedenkmal einer Marktfrau, neben einem Polizisten, dem Schutzmann Otto. Obwohl es keine biographischen Daten zur Marktfrau Ringelstein und zum Schutzmann gibt, hat es ähnliche Personen wohl gegeben. Die Polizei hatte in der Davidswache am Platz von 1952 bis 1978 ein Revier und originelle Marktfrauen gab es damals einige, neben Frau Ringelstein auch Borns Käth, Hassels Liss und Lewersch Bäb.

Inschrift auf der Tafel am Standbild der Marktfrau „Die Maatfrau sät zom Schutzmann, dat es mir jetzt zo bont. Do hat gepinkelt an mein Mann dä Nobersch ihre Hond“

Bildhauer: Fritz Berlin (1924-1997), Bronze, 1987

Standort: Münzplatz

Pfefferminzje (Annemarie Stein,-1940er) 🁣

Von der aus Bonn stammenden Annemarie Stein ist kein genaues Geburtsjahr bekannt. Sicher ist nur, dass sie in den Wirren des Zweiten Weltkriegs starb. Weil sie sich ihr Geld mit dem Verkauf von Süßigkeiten, vor allem von Pfefferminz, verdiente, kam sie zu ihrem Spitznamen. Sie soll sehr gesellig gewesen sein und tanzte auf den Tischen von Gaststätten, reimte und wurde zu Alkohol und Bier eingeladen. Einmal soll sie zur Weihnachtszeit zur Krippe der Liebfrauenkirche gegangen sein und sich für Schnäpse und Zigarren beim Jesuskind bedankt haben. Darauf antwortete der Küster mit verstellter Stimme: „Muss es denn Schnaps, kann es denn nicht Wasser sein?“ Darauf beschimpfte die Pfefferminzje das ‚Jesus-Kind‘ „Was weißt du Schisser, was einer alten Frau gut tut“.

Bildhauer: unbekannter Bildhauer, Steinfigur, 1980er Jahre

Standort: Etzegäßchen

Dä Gummi (Peter Schneider, 1862-1928) 🁣

Der Hausierer Peter Schneider verkaufte in den 1920er Jahren aus seinem Bauchladen Kurzwaren und Zeitungen. Gesundheitsbe-dingt hatte er ein unstabiles Gangbild, das ihn zur Seite hin ausschlagen und einknicken ließ. Die Altstadtkinder hänselten ihn und wegen seines Ganges wurde er Gummi genannt. Auf seinem Grabstein stand später: ‚Der Volksmund nannte mich Gummi, der Herrgott warf mich ummi.‘

Bildhauer: Waldemar Kaspers, Sandstein, 1980er Jahre

Standort: Floriansmarkt/Mehlgasse

Spittals Andun (Anton Barthel, Mitte 20. Jahrhundert) 🁣

Anton Barthel