Elbflorenz und Spree-Athen - Richard Deiss - E-Book

Elbflorenz und Spree-Athen E-Book

Richard Deiss

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Beschreibung

Das Buch enthält Listen von Städten, die per Beiname mit anderen Städten verglichen werden (Paris des Ostens, Venedig des Nordens). Zusätzlich enthalten ist eine Übersicht von Spitznamen von Städten und von Stadtbewohnern und Neuankömmlingen. Eine Fundgrube für alle, die sich für Städte und ihre Entwicklung interessieren.

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Inhalt

Vorwort

Synonymstädte

1.1 Manchester

1.2 Rothenburg

1.3 Venedig

1.4 Paris

1.5 Jerusalem

1.6 Athen

1.7 Rom

1.8 St. Tropez

1.9 Nizza

1.10 Chicago

1.11 Gibraltar

1.12 St. Moritz

1.13 Monte Carlo

1.14 Davos

1.15 Wien

1.16 Florenz

1.17 Bethlehem

1.18 Prag

1.19 Meran

1.20 Las Vegas

1.21 Dubai

1.22 Brasilia

1.23 Oxford

1.24 Berlin

1.25 Heidelberg

1.26 Weimar

1.27 Nürnberg

1.28 Neapel

1.29 Hongkong

1.30 Bagdad

1.31 London

1.32 New York

1.33 Hamburg

1.34 Bremen

1.35 Liverpool

1.36 Lübeck

1.37 Rio de Janeiro

1.38 Palermo

1.39 Shanghai

Ehemalige Städtenamen

2.1 Römische Stadtnamen

2.2 Europa-allgemein

2.3 Deutsche Städte allgemein

2.4 NS-Stadtbeinamen

2.5 DDR-Bezeichnungen

2.6 Südosteuropa

2.7 Ehemalige Sowjetunion

2.8 Indien

2.9 China

2.10 Ost/Südostasien

2.11 Afrika

Verballhornungen, Spitznamen

Neuankömmlinge, Alteingesessene

Kulinarisches

Heilige Zahlen

Anhang

Literatur

Vorwort

Alle kennen Städtebeinamen wie Paris des Ostens oder Venedig des Nordens und wissen, auf was dieser Vergleich anspielt. Doch was ist eigentlich gemeint, wenn eine Stadt mit dem englischen Manchester oder mit Florenz verglichen wird? Manchester war einst der Inbegriff einer Textilindustriestadt, andere Textilstädte wurden deshalb als Manchester von ... bezeichnet. Und obwohl dies schon mehr als hundert Jahre zurückliegt, steht Manchester immer noch an der Spitze der Städte, die als Beinamengeber dienen, auch wenn von der Textilindustrie meist mehr viel übriggeblieben ist. An frühere Verhältnisse wird mit `wurde einst genannt´ erinnert. Überraschenderweise liegt Rothenburg an der Tauber mit an der Spitze. In Deutschland ist es die Stadt, mit der die weitaus meisten anderen Städte verglichen werden. Keine andere deutsche Stadt schafft es unter die Top 15. Seltener als Inbegriff für gewisse Stadteigenschaften dienen Heidelberg, Weimar und Lübeck.

Insgesamt 39 Synonymstädte als Beinamengeber werden im Buch vorgestellt, zusammen mit Listen der mit ihnen zusammenhängenden Stadtbeinamen.

In der sechsten Auflage sind die Orte Monte Carlo, Hamburg, Bremen, Liverpool dazugekommen.

Dieser Inhalt wird abgerundet durch Listen ehemaliger Stadtnamen, Verballhornungen und spezielle Stadtspitznamen, und Bezeichnungen für Alteingesessene und Zuwanderer. Solche Sammlungen gibt es in Buchform nur wenige. Ich hoffe, dass das Buch trotz der vielen Tabellen interessanten und nützlichen Lesestoff bietet.

Berlin, im April 2020

Richard Deiss

1. Synonymstädte

In diesem Kapitel werden Städte, die in Stadtbeinamen als Synonym für bestimmte Stadtmerkmale stehen, nach ihrer Häufigkeit aufgelistet. An der Spitze stehen Manchester und Rothenburg ob der Tauber, welches besonders in Deutschland häufig als Bezugsstadt eingesetzt wird. Zufall ist dies nicht. Als es durch die Industrialisierung immer mehr Manchesters gab, wuchs auch das Bedürfnis nach einer heilen Welt, einer romantischen Idylle. Und da man früher noch nicht so weit reiste, suchte und fand man diese in Mitteleuropa. Rothenburg ist als Bezugsstadt auch deshalb so häufig, weil es in Deutschland viele kleine Fachwerkstädte gibt und weil solche Vergleiche gern von der Tourismuswirtschaft generiert oder aufgegriffen werden. Das hat auch zu relativ vielen Nizzas und Merans in Deutschland geführt. Der Volksmund kreiert solche Begriffe eher selten.

Im Buch gelistete Stadtbeinamen (Zahl)

1 2

Manchester Rothenburg ob der Tauber

52 52

3

Venedig

48

4 5

Paris Jerusalem

41 34

6 7 8

Athen Rom St. Tropez

28 23 20

9 10 11 12 13 14

Nizza Chicago Gibraltar St. Moritz Monte Carlo Wien

17 15 14 14 13 12

1.1 Manchester

Stadt

Beiname

Deutschland

Apolda

Thüringisches Manchester

Engelskirchen

Kleines Manchester

Barmen u. Elberfeld

Deutsches Manchester

Forst

Deutsches Manchester

Augsburg

Bayerisches Manchester

Hof

Bayerisches Manchester

Chemnitz

Sächsisches Manchester

Heidenheim

Schwäbisches Manchester

Mönchengladbach

Rheinisches Manchester

Pfungstadt

Südhessisches Manchester

Neumünster

Manch. Schleswig-Holsteins

Wofür Manchester steht

Manchester (`Cottonopolis´) war eine Schlüsselstadt der Industriellen Revolution. Durch Manchester fließen zahlreiche Bäche, was die Entstehung von durch Wasserkraft angetriebenen Baumwollspinnereien begünstigt hat. Die Baumwolle konnte zudem kostengünstig über den nahen Hafen Liverpool eingeführt werden, der seit 1761 durch den Bridgewater Kanal mit Manchester verbunden war. Mit der raschen Entwicklung der Dampfmaschinentechnik in Großbritannien konnten die Fabriken ihren Energiehunger stillen und weiterwachsen. Mit den Kolonien standen zudem Exportmärkte zur Verfügung. Manchester wurde in Europa bald zum Inbegriff eines industriellen Kapitalismus, der wenig Rücksichten auf die Belange der Arbeiter nimmt (Manchester-Kapitalismus, Manchester Liberalismus). Friedrich Engels lebte von 1842 bis 1844 und von 1850 bis 1870 in Manchester. Die Beobachtungen der ersten Jahre hielt er im Buch ‚Die Lage der arbeitenden Klasse in England‘ fest. Vielleicht liegt es auch an dieser Schrift, dass Manchester in Deutschland und in Europa bald zum Inbegriff einer durch Textilfabriken geprägten Industriestadt wurde.

Etwa 50 Textilstädte weltweit hatten einst den Beinamen ‘Manchester’. In den meisten dieser Städte kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Niedergang der Textilfabriken. In Manchester selbst setzte dieser bereits mit der Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahren ein. Die Textilindustrie wanderte immer mehr in Niedriglohngebiete ab (lange vorher schon waren die meisten Fabriken in die Vororte Manchesters abgewandert). In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verlagerte sie sich immer mehr nach Asien, einem Kontinent, welcher bereits vor Jahrhunderten eine hochentwickelte Textilproduktion (Indien und China) hatte und einst unter der Verlagerung der Produktion nach Europa litt.

Deutsche Manchester

Mehr als 10 Städte in Deutschland galten wegen ihrer Textilindustrie einst als ‚Manchester‘, darunter Forst in der Lausitz. Hier wurde 1821 die erste Spinnerei eröffnet. 1840 führte der Tuchmachermeister Groeschke die Herstellung gemusterter Stoffe unter dem englischen Begriff Buckskin (‚Ziegenhaut‘) ein. Dies stieß auf großen Widerstand der konservativen lokalen Tuchmacherinnung. Doch Groeschkes Innovation setzte sich durch und die Buckskinherstellung verhalf Forst zu einem Wachstumsschub. Im Jahre 1906 gab es in der Stadt bereits 200 Fabriken, die Buckskins herstellten und in denen mit Zulieferbetrieben 11 000 Arbeiter beschäftigt waren. Forst erhielt in dieser Zeit den Beinamen ‚Deutsches Manchester‘. Im frühen 20. Jahrhundert kam zeitweise jeder fünfte deutsche Anzug aus Forst.

Manchester in Europa

Frankreich

Lille

Französisches Manchester

Mulhouse

(Mülhausen)

Französisches Manchester

Roubaix

Französisches Manchester

Polen

Bialystok

Manchester des Nordens

Bielsko Biala

Manchester Schlesiens

Lodz

Manchester Polens

Zary

Manchester Westpolens

Tschechische Republik

Brünn

Mährisches Manchester

Liberec

Böhmisches Manchester

Humpolec

Böhmisches Manchester

Usti nad Orlici

Ostböhmisches Manchester

Varnsdorf

Böhmisches Manchester

Belgien

Gent

Manchester des Kontinents

(Brüssel-)

Molenbeek Roeselare

Kleines Manchester Belgiens Manchester Flanderns

Italien

Biella

Manchester Italiens

Gallarte

Manchester Italiens

Prato

Manchester Italiens

Übriges Europa

Wald

Manchester der Schweiz

Norrköping

Schwedisches Manchester

Tampere

Finnisches Manchester

Velje

Dänisches Manchester

Iwanowo

Russisches Manchester

Leskovac

Serbisches Manchester

Athen

Manchester des Südens

Port Bou

Katalanisches Manchester

Gabrovo

Manchester Bulgariens

Sliven

Manchester Bulgariens

Covilha

Manchester Portugals

Als Deutsches Manchester wurde manchmal auch das dicht besiedelte Tal der Wupper zwischen Barmen und Elberfeld bezeichnet (Wuppertal wurde erst 1929 u.a. aus diesen Ortsteilen gebildet). Die führende Textilstadt im westdeutschen Raum war jedoch eher Mönchengladbach, im 19. Jahrhundert ein Zentrum der Baumwollindustrie. Die Stadt profitierte um 1810 davon, dass sie unter Napoleon von Frankreich annektiert wurde und dadurch zeitweilig Zugang zum französischen Binnenmarkt hatte.

Manchester in Europa

Zugang zum großen russischen Binnenmarkt bot im 19. Jahrhundert die westpolnische Stadt Lodz, da Polen damals zu Russland gehörte. Etliche Unternehmer aus dem Rheinland gingen damals nach Lodz und gründeten Textilfirmen. Als russisches Manchester wurde Iwanowo bezeichnet. Peter der Große hatte 1710 die Errichtung von Textilbetrieben in der Stadt angeordnet. Nach der Oktoberrevolution wurde Iwanowo zum ‚roten Manchester‘. Weil die Textilindustrie junge Arbeiterinnen anlockte, wurde die Stadt im Volksmund auch ‚Stadt der Bräute‘ genannt. Italien hat mehrere ehemalige ‚Manchester‘. In den Tälern um Biella im Piemont wurden bereits seit dem Mittelalter Schafe gehalten und Wolle von den Schäfern selbst verarbeitet. 1817 schmuggelte dann der Italiener Pietro Sella einen englischen maschinellen Webstuhl auf Eselsrücken über die Alpen. Der Maschinenwebstuhl wurde am Ort kopiert, das Wasser aus den Bergen lieferte nötige Energie und bald machten zahlreiche Manufakturen Biella zur Textilstadt. Anders als Biella ist Prato in der Toskana, einst wegen Textilienwiederverwertung Lumpenzentrum Europas genannt, noch heute Textilstadt. Hier leben mehr als 10 000 chinesische Einwanderer, die mit niedrigen Löhnen und chinesischem Unternehmergeist die örtliche Textilindustrie am Leben halten.

Manchester der Welt

Ludhiana im Punjab gilt als Manchester Indiens. Hier gibt es 8 große und mehr als 6000 kleine Textilfirmen.

In Ahmedabad im unternehmerisch eingestellten indischen Bundesstaat Gujarat wurde 1861 die erste indische Textilfabrik gegründet. 1905 gab es bereits 33 Textilfabriken in der Stadt. Faisalabad entwickelte sich erst nach der Gründung Pakistans zu einer Textilstadt. Als Bangladesh noch zu Pakistan gehörte, war dort die Textilindustrie konzentriert, vor allem in Narsingdi und Dhaka.

Amerika

Lowell

Manchester Amerikas

Manchester, NH

Manchester Amerikas

Cambridge

Manchester Kanadas

Orizaba

Manchester Mexikos

Juiz de Fora

Manchester von Minas Gerais

Asien

Ahmedabad

(Indien)

Manchester des Ostens

Ludhiana

Manchester Indiens

Coimbatore

Manchester des Südens

Faisalabad

Manchester Pakistans

Narsingdi

Manchester des Ostens

Osaka

Manchester des Ostens

Ozeanien

Melbourne

Manchester Australiens

Derryfield in New Hampshire wurde 1810 in Manchester umbenannt, denn es sollte dem britischen Vorbild nacheifern und zum Manchester Amerikas werden. Die Stadt beherbergte im 19. Jahrhundert die größte Baumwollspinnerei der Welt. In den 1930er Jahren schloss allerdings der größte Textilbetrieb. Eine weitere wichtige Textilstadt Neuenglands war Lowell. Den örtlichen Fluss säumen heute zahlreiche Backstein-Textilfabriken.

1.2 Rothenburg

Als die Industrialisierung auch in Deutschland einsetzte, wurde klar, dass dies die überlieferte Welt herausforderte, und bald wurde eine Art Gegenpol zur bedrohlich wachsenden Fabrikstadt, wie sie etwa Manchester darstellte, gesucht. Kein Wunder, dass der Romantiker Ludwig Tieck (1773-1853), der Zeichner Ludwig Richter (1803-1884) und der Maler Carl Spitzweg (1808-1885) das fränkische Rothenburg ob der Tauber entdeckten und idealisierten. Rothenburg gilt seither als Inbegriff einer von ansprechender mittelalterlicher Architektur geprägten Kleinstadt. Fachwerkhäuser, Stadtmauer, Tore und Türmchen ergeben in dieser Stadt ein harmonisches, Touristen ansprechendes Gesamtbild. Rothenburg ob der Tauber liegt an der Romantischen Straße und wird vor allem auch durch japanische und amerikanische Touristen besucht, war aber bereits um 1900 ein beliebtes Ziel französischer und britischer Reisender. Überraschenderweise war auch Rothenburg im Zweiten Weltkrieg Bombenziel. 40% der Bausubstanz der Altstadt wurden dabei zerstört. Nach dem Krieg wurden die Gebäude jedoch originalgetreu wiederaufgebaut.

Deutsche Rothenburgs

Heute werden mehr als 30 kleinere deutsche Städte mit gut erhaltener mittelalterlicher Altstadt als Rothenburg bezeichnet. Allein in Rheinland-Pfalz sind es 10 Städte, in Nordrhein-Westfalen 11. Allerdings handelt es sich dabei oft nicht um durch den Volksmund geprägte und seit langem eingeführte Formulierungen, sondern eher um neuere Kreationen der Fremdenverkehrswirtschaft. Oft wird ein Fachwerkensemble am Marktplatz als ausreichende Qualifikation für den Beinamen Rothenburg gesehen. Und Städte, die einen solchen Vergleich verdient hätten, wie etwa Schwäbisch Hall,

Stadt

Beiname

Baden-Württemberg

Gengenbach

Badisches Rothenburg

Bönnigheim

Rothenburg des Zabergäus

Gochsheim

Rothenburg des Kraichgaus

Bayern

Berching

Rothenburg der Oberpfalz

Landsberg am Lech

Bayerisches Rothenburg

Nabburg

Oberpfälzische Rothenburg

Ostheim

Rothenburg an der Streu

Seßlach

Rothenburg Oberfrankens

Nordrhein-Westfalen

Bad Münstereifel

Rothenburg der Eifel

Hückeswagen

Rothenburg ob der Wupper

Kampen

Niederrheinisches Rothenburg

Kronenburg

Rothenburg der Eifel

Monschau

Rheinisches Rothenburg

Remscheid-Lennep

Bergisches Rothenburg

Schwalenberg

Lippisches Rothenburg

Tecklenburg

Westfälisches Rothenburg

Westerholt

Westfälisches Rothenburg

Warburg

Rothenburg Ostwestfalens

Zons

Rheinisches Rothenburg

Rheinland-Pfalz

Hachenburg

Rothenburg des Westerwaldes

Dausenau

Rothenburg an der Lahn

Beilstein

Rothenburg an der Mosel

Ediger-Eller

Rothenburg an der Mosel

Meisenheim

Rothenburg an der Glan

Freinsheim

Pfälzisches Rothenburg

Neu Leiningen

Pfälzisches Rothenburg

Herrstein-Rhaunen

Rothenburg des Hunsrücks

Brandenburg

Wittstock

Märkisches Rothenburg

Hessen

Büdingen

Hessisches Rothenburg

Münnerstadt

Rothenburg der Rhön

Herborn

Nassauisches Rothenburg

Niedersachsen

Celle

Norddeutsches Rothenburg

Hornburg

Niedersächsisches Rothenburg

Otterndorf

Rothenburg des Nordens

Quakenbrück

Rothenburg des Nordens

Sachsen, Sachsen-Anhalt

Wolkenstein

Sächsisches Rothenburg

Stolberg

Rothenburg des Vorderharzes

Tangermünde

Norddeutsches Rothenburg

Thüringen

Mühlhausen

Thüringisches Rothenburg

Ummerstadt

Thüringisches Rothenburg

Füssen, Wernigerode oder Goslar, führen den Rothenburg-Beinamen nicht, weil sie bereits so schon bekannt genug sind oder andere Beinamen haben. Die an der Romantischen Straße gelegenen Städte Dinkelsbühl und Nördlingen können von ihrer Bausubstanz durchaus mit Rothenburg mithalten, liegen aber zu nahe am Original, um mit diesem direkt verglichen werden zu wollen. So gibt es in Baden-Württemberg und Bayern, verglichen mit Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, trotz reichlichem Fachwerk, relativ wenige Rothenburgs von.

Andere Städte nennen sich wiederum mit viel zu wenig Berechtigung Rothenburg von.. Wenn Einwohner aus diesen Städten, besonders aus solchen in Nordrhein-Westfalen, das fränkische Original besuchen, konzedieren sie oft, dass ihre Stadt es mit dem echten Rothenburg doch nicht aufnehmen kann.

Rothenburgs in Europa

Polen

Habelschwerdt

Schlesisches Rothenburg

Löwenberg

Schlesisches Rothenburg

Paslek

Ostpreußisches Rothenburg

Pyritz

Pommersches Rothenburg

Stargard

Pommersches Rothenburg

Übriges Europa

Glurns

Rothenburg Südtirols

Elbogen/Loket

Böhmisches Rothenburg

Kamjanec Podilskij

Ukrainisches Rothenburg

Levoca

Slowakisches Rothenburg

Ribe

Dänisches Rothenburg

Riquewihr

Elsässisches Rothenburg

Sighisoara

Rumänisches Rothenburg

Znaim

Mährisches Rothenburg

Rothenburgs in Europa

Rothenburg ist allerdings ein nur in Deutschland verwendetes Synonym und schloss einst die nach dem Krieg verlorenen Gebiete und andere deutschsprachige Regionen in Europa ein. Habelschwerdt und Löwenberg galten als schlesische Rothenburgs, Paslek und Stargard als pommersche Rothenburgs. In diesen Städten verwendet man heute den Begriff nicht mehr, da in Polen Rothenburg als Bezugsstadt relativ unbekannt ist. So wird die Weltkulturerbestadt Zamosc im Osten Polens nicht mit Rothenburg verglichen, sondern mit Padua.

Etliche der bunten Fachwerkkleinstädte im Elsass kämen für einen Rothenburgvergleich in Frage. Doch nur für Riquewihr hat sich dieser Beiname eingebürgert. Auch in der Schweiz, wo es zahlreiche hübsche Fachwerkstädte gibt, ist es nicht üblich, eine Stadt mit Rothenburg zu vergleichen.