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Faszinierende Felsstrukturen, die sich vor Millionen Jahren bildeten. Tausend Jahre alte Artefakte der mysteriösen Fremont Kultur. Lebendige Erinnerungen an die Pioniere des letzten Jahrhunderts. All das präsentiert im südlichen Utah der Capitol Reef Nationalpark in Verbindung mit seiner einzigartigen Natur. Den Park zu erforschen - egal ob als Wanderer, mit dem Mountain Bike oder mit einem Kfz - ist immer wieder ein kleines Abenteuer und wird in dem vorliegenden Guide ausführlich beschrieben.
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Seitenzahl: 68
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Vorwort
Die US Nationalparks
Der Capitol Reef Nationalpark
Anreise
Ein wenig Geschichte
Capitol Reef heute
Das Wetter im Capitol Reef NP
Die Gesteinsschichten
Sehenswürdigkeiten
Behunin Cabin.
Fruita Schoolhouse
Gifford Farm
Die historischen Obstplantagen
Petroglyphen der Fremont Kultur
Pioneer Register
Aktivitäten - Wanderungen
Vorsichtsmaßnahmen
Gesundheitsrisiken.
Trails im Capitol Reef NP
Goosennecks Overlook
Sunset Point
Capitol Gorge Trail
Cassidy Arch Trail
Fremont River Trail
Hickman Bridge
Golden Throne Trail
Grand Wash Trail
Fremont Gorge Overlook
Frying Pan Trail
Cohab Canyon Trail
Chimney Rock Loop
Rim Overlook / Navajo Knobs Trail
Old Wagen Trail Loop
Burro Wash
Cottonwood Wash
Sheets Gulch
Upper Muley Twist Canyon
Aktivitäten - Mountain Biking
Scenic Drive
Cathedral Valley Loop
South Draw Road
Burr Trail Road / Notom Bullfrog Road
Aktivitäten - PKW Touren
Senic Drive
Cathedral Valley
Waterpocket Fold Loop
Anhang
Unterkünfte
Capitol Reef von A-Z
NP Vokabeln
Capitol Reef ist sicherlich nicht der bekannteste und auch nicht der am meisten besuchte Nationalpark der USA, aber er hat mehr zu bieten, als nur das, was man bei der schnellen Durchfahrt über den Highway 24 zu sehen bekommt.
Wie so oft, sind die Highlights eher im Hinterland, abseits der Hauptstraßen und gut versteckt. Man muss sie suchen, einen gewissen Aufwand betreiben und Zeit investieren. Aber es lohnt sich! Wer die Natur mag und außergewöhnliche Landschaften schätzt, ist hier an der richtigen Stelle.
Viel Spaß im Capitol Reef Nationalpark!
Ihr
Wolfgang Förster
Auf dem Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten von Amerika gibt es heute 59 staatliche Nationalparks. Sie werden von einer, dem US-Innenministerium unterstellten Behörde, dem National Park Service (NPS) betreut und verwaltet.
Ursprünglich stand der Naturschutzgedanke nicht im Vordergrund. Statt dessen sollten die Parks als Vergnügungsstätte zum Nutzen und zur Freude der Bevölkerung dienen. So steht es in der Gründungsurkunde des Yellowstone NP von 1872 wie folgt beschrieben: „As a public park or pleasuring ground for the benefit and enjoyment of the people“. Erst Jahre später setzte sich dann auch der Gedanke an den Naturschutz und an die Bildung der Bevölkerung durch. Heute hat die Natur, die Flora und Fauna, absolute Priorität. Zur Information und Aufklärung der Besucher wurden attraktive Visitor Center, teilweise mit Museumscharakter, installiert.
Den NPS gibt es seit 1916. Mit einem aktuellen Jahresbudget von rund 4,2 Milliarden Dollar (2016) verwaltet diese Institution nicht nur die Nationalparks, sondern insgesamt 408 Einheiten im US Bundesbesitz mit kultureller, historischer oder landschaftlich herausragender Bedeutung (dazu gehören unter anderem auch die Freiheitsstatue in New York und das Mount Rushmore National Memorial in South Dakota).
Seit 1952 ist der „Arrowhead” das Logo des NPS und der Nationalparks. Der Sequoia-Baum und der weiße Bison stehen für Fauna und Flora der Schutzgebiete, die Bergkuppe und der See für die Landschaften. Die Pfeilspitzen-Form des Logos symbolisiert die Historie und die Archäologie.
Dieser enorme Aufwand ist jedoch nur möglich, weil die ca.16.000 festangestellten NPS-Mitarbeiter von rund 2,5 Millionen ehrenamtlichen Helfern (Volunteers) tatkräftig unterstützt werden. Da der jährlich Haushalt nur selten an die aktuellen Gegebenheiten angepasst wurde, muss derzeit in allen Bereichen massiv gespart werden.
Die Nationalparks verteilen sich über die komplette USA und bieten daher eine entsprechende Vielfalt. Vom Unterwasserpark in Florida bis zum ewigen Eis in Alaska, von der Mohave-Wüste bis zu den Sümpfen der Everglades - das Spektrum der Nationalparks deckt so ziemlich alles ab, was Mutter Natur zu bieten hat.
Ein großes Problem der Nationalparks ist ihre Attraktivität bzw. der Massentourismus. Die Besucherzahlen der beliebtesten Parks sind gigantisch. So werden im Great Smoky Mountains NP jährlich über 9 Millionen Besucher gezählt. Jahr für Jahr fahren rund 5 Millionen Touristen zum Grand Canyon NP. Und das enge Haupttal des Yosemite Nationalparks in Kalifornien wollten im Jahre 2014 fast 4 Millionen Menschen besuchen. Hier ist die Situation besonders prekär: Am 4. Juli (Nationalfeiertag) oder an verschiedenen Wochenenden in den Sommerferien mussten die Zufahrtsstraßen schon mehrfach wegen starkem Besucherandrang geschlossen werden. Im Zion NP in Utah hat man bereits die Konsequezen gezogen. Der fast 10 km lange Zion Canyon Scenic Drive ist von März bis Oktober für den öffentlichen Straßenverkehr gesperrt. Statt dessen bringen kostenlose Shuttle-Busse die Besucher zu den touristischen Attraktionen und Wanderwegen entlang des Virgin Rivers.
Für jeden, der mehrere Nationalparks besuchen möchte, lohnt sich der Erwerb des Nationalpark Passes (Annual Pass). Das scheckkartengroße Dokument kann in allen NPS Visitor Centern oder an den Parkeingängen, aber auch schon vorab online erworben werden. Er kostet derzeit 80 $, ist vom Kauftag an für ein ganzes Jahr gültig und garantiert seinem Besitzer sowie drei Mitfahrern im PKW/Wohnmobil freien Eintritt in fast allen Parks und Einrichtungen des
NPS National Park Service
(www.nps.gov)
USDA Forest Service
(www.fs.fed.us)
USFWS Fish & Wildlife Service
(www.fws.gov)
BLM Bureau of Land Management
(www.blm.gov)
Bureau of Reclamation
(www.usbr.gov)
Für Kinder ist der Eintritt frei.
Im Internet kann der Annual Pass unter www.store.usgs.gov/pass/index.html bestellt werden. Die Gültigkeitsdauer beginnt jedoch immer mit dem Ausstellungsdatum.
Info:
National Park Foundation
1101 17th St NW
Washington, DC 20036
Tel. 202-785-4500
Im Süden des heutigen US Bundesstaates Utah bildete sich vor 50 bis 70 Millionen Jahren eine gewaltige, bis zu 160 km lange Verwerfung in Nord-Süd-Richtung, die Waterpocket Fold genannt wird. Die westlichen Teile dieses Bruches, das sogenannte Colorado-Plateau, wurden dadurch um über 2.000 Meter angehoben.
Doch nicht nur diese geologische Besonderheit war ausschlaggebend dafür, dass das Gebiet rund um die Waterpocket Fold am 2. August 1937 zum National Monument ernannt und am 18. Dezember 1971 sogar zum US Nationalpark „befördert” wurde.
Und so sahen die Gründer auch nicht nur die Natur im Capitol Reef Nationalpark als schützenswert an, sondern auch die vielfältigen Hinterlassenschaften der Menschen, die hier früher siedelten. Das begann mit den Ureinwohnern Amerikas aus der sogenannten „Freemont Kultur”, die von 700 n. Chr. bis etwa 1250 n. Chr. an den Ufern des Flußes lebten und endete mit den Mormonenpionieren, die ab dem Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls den fruchtbaren Boden des Talbodens nutzten. Sie alle hinterliessen ihre Spuren.
Letztere waren es auch, die dem Gebiet seinen heutigen Namen gaben. Die gewaltigen Felsformationen erinnerten die ersten Siedler an ein mächtiges Riff. Der Name Capitol Reef ist bis heute geblieben.
Der Capitol Reef NP liegt irgendwo, im Süden Utahs, sehr einsam „in the middle of the nowhere”. Eventuell ist dies ein Grund, warum er nicht unbedingt zu den am stärksten frequentierten Nationalparks gehört. Die 350 km lange Anfahrt von Salt Lake City dauert mit dem PKW etwa vier Stunden, vom 550 km entfernten Las Vegas braucht man rund sechs Stunden.
Dabei lohnt sich der Besuch auf jeden Fall, zumal es auch im direkten Umland noch weitere interessante Locations gibt. So liegt z.B. der außergewöhnliche Goblin Valley State Park mit seinen pittoresken, aber äußerst fragilen Formationen nur 60 km in nordöstlicher Richtung entfernt. Im benachbarten Ort Torrey beginnt der Utah Scenic Byway 12, der an den touristischen Höhepunkten wie z.B. Boulder mit dem Anasazi State Park Museum, dem Calf Creek Wasserfall, der legendären Hole in the Rock Road, dem farbenprächtigen Kodachrome Basin State Park vorbei bis zum Bryce Canyon Nationalpark führt.
Aus dem Osten anreisend, führt der Weg zum Capitol Reef NP über den Interstate I-70, den man an der Abfahrt 149 in Richtung Süden verlässt. In der kleinen Ortschaft Hanksville biegt man rechts auf den Utah State Highway 24 ab, der nach etwa 50 km den Nationalpark durchquert. Die Anreise aus dem Süden über den Utah Scenic Byway 12 bietet besondere Anreize (s.o.) Und aus dem Norden kommend, verlässt der Besucher den Interstate I-15 bei Scipio (Exit 188), fährt auf dem Highway 50 etwa 50 km bis Salina, biegt dort nach rechts auf den Utah State Highway 24 ab, der einen direkt nach Torrey und zum Capitol Reef Nationalpark bringt.