Chronik der Stadt Stadtlengsfeld - Rolf Leimbach - E-Book

Chronik der Stadt Stadtlengsfeld E-Book

Rolf Leimbach

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Beschreibung

Mit dieser Chronik tragen die Autoren einen vielfach geäußerten Wunsch von Einwohnern und Gästen der Stadt Stadtlengsfeld Rechnung, sich schnell und umfassend über die lange und abwechslungsreiche Geschichte des Ortes zu informieren. Ein Vorwort gibt Auskunft über erste urkundliche Erwähnungen, über noch sichtbare Zeugnisse vergangener Zeiten, über schicksalsentscheidende Ereignisse und über Personen, die weit über die Stadtgrenzen bekannt wurden. Die Chronik beschreibt knapp die geographische Lage und die wechselnden Besitzverhältnisse in den vergangenen 1000 Jahren. Der chronologische Teil nennt neben der Jahreszahl wichtige Ereignisse der Ortsentwicklung. Er ist reich mit über 100 Abbildungen versehen. Abschließend sind alle bisher bekannten Bürgermeister der Stadt und die Pfarrer der Kirchgemeinde aufgeführt.

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Seitenzahl: 43

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Inhalt

Vorwort

Stadtlengsfeld 2015

Geschichte

Wappen von Stadtlengsfeld

Stadt und ihre Bürgermeister

Evangelische Kirchgemeinde und ihre Pfarrer

Vorwort

Im Jahr 2012 beging Stadtlengsfeld seine 875-Jahrfeier. Da staunten manche Einwohner nicht schlecht und andere kamen ins Grübeln, wurde die Stadt doch 1985 gerade erst 750 Jahre alt. Was bewirkte das rasche Altern? Noch 1985 waren zwei Urkunden aus dem Jahre 1235 die Grundlage aller solcher Jubelfeste. In diesen Dokumenten wurde das Schloss und der Ort erstmals namentlich genannt. Aber wir sind älter. In einer Urkunde aus dem Jahre 1137 werden gleich zwei Personen genannt, die den gleichen Nachnamen aufweisen: Ludewic de Leingefelt und Erkenbert de Lengesfelt. Ersterer steht in der Reihe der adligen Herren, der zweite muss sich bei den etwas niedriger gestellten einfügen. Familiennamen waren zu jener Zeit nicht üblich. Um den Ludwig von Lengsfeld von dem Ludwig von Weilar zu unterscheiden, wurde der Herkunftsort angehängt. Also: 1137 wurde unser Ort in Form von Adelsnamen erwähnt. So kamen wir nach 27 Jahren schon wieder in den Genuss einer großen Jubelfeier und wurden 125 Jahre älter.

Dem Betrachter der Stadt mit wachen Augen fallen einige überdimensionierte Bauten inmitten der ansonsten eher bescheidenen Bausubstanz auf: die evangelische Kirche, die Schule gleich daneben, das ehemalige Amtsgericht (heute Rathaus), die Burg und das Schloss (ehemals eine Wasserburg) und das ehemalige Frauenhaus am Markt. Nicht mehr gegenwärtig ist die Stadtmauer mit ihrem Ober- und Untertor. Diese Bauwerke zeigen an: die Stadt war zu verschiedenen Zeiten ein Zentrum politischer und geistiger Macht im Feldatal.

Auch historische Ereignisse gingen nicht spurlos an ihren Mauern vorbei. So sammelten sich im Bauernkrieg tausende aufständische Bauern, um sich dem durchziehenden Werrahaufen unter Hans Sippel anzuschließen. Der 30 jährige Krieg brachte den Ort an den Rand einer wüsten Stätte. In der Stadt Lengsfeld rebellierten 1848 die Einwohner der Stadt gemeinsam mit Gehaus und Weilar gegen die feudale Willkür derer von Boineburg und von Müller. 1850 vereinigten sich die christliche und jüdische Schule beispielgebend zu konfessionsübergreifenden vereinigten Bürgerschule.

In den Mauern der Stadt lebten Personen, die zu ihrer Zeit überregionale Bedeutsamkeit erlangten. Georg von Boineburg, Sohn des Ludwig von Boineburg, angesehener Diplomat im Dienste des Kaisers Karl V. erwirkte die Verleihung von drei Jahrmärkten und trug so zum wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes im späten Mittelalter bei. Dr. Christian Schreiber war 50 Jahre Pfarrer in der Stadt, lange Jahre Superindentent, Dichter und Pädogoge, Wegbereiter der vereinigten Bürgerschule in der Stadt Lengsfeld und Autor mehrer lutherischer Gesangbücher. Dankmar Adler, Jude, entwickelte in den USA als Architekt unter anderem die Stahlskelttbauweise zur Errichtung der Wolkenkratzer. Jeremias Rosenblatt, jüdischer Industrieller, wurde erster jüdischer Landtagsabgeordneter im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Hugo Fuchs, Rabbiner, war der Stiefvater von Stefan Heym. Carel Josef Centgraaf wurde in Rotterdam ein seinerzeit bekannter Dirigent und Komponist. Das Wirken dieser Personen – und noch einiger anderer – ist zwar verblasst, aber nicht vergessen.

Die Geschichte der Stadt ist bisher in über 20 Einzelpublikationen beschrieben worden. Eine knappe chronistische Übersicht hat es noch nicht gegeben. Diese Lücke soll mit dieser Veröffentlichung geschlossen werden.

Die Autoren dieser Schrift wenden sich an alle jetzigen und ehemaligen Einwohner von Stadtlengsfeld. Noch ruhen in den persönliche Nachlässen, in Familienalben und persönlichen Erinnerungen so manche Zeugnisse der Stadtlengsfelder Geschichte. Die Autoren würden sie dankbar zur Kenntnis nehmen.

Abbildung 1: Gesamtansicht von Stadtlengsfeld. Quelle: Archiv R. Leimbach 2012

Abbildung 2: Teilansicht der Stadt Stadtlengsfeld 2012. Quelle: Archiv R. Leimbach

Stadtlengsfeld 2015

Stadtlengsfeld bildet mit den Ortsteilen Gehaus, Hohenwart und Menzengraben eine Einheitsgemeinde im Wartburgkreis des Freistaates Thüringen. Der Ort gehört seit 2013 der Verwaltungsgemeinschaft Dermbach an. Die Höhe über NN liegt zwischen 274 und 300 Meter auf den Koordinaten von 50°46‘56“ nördlicher Breite und 10°07‘36“ östlicher Länge. Durch Stadtlengsfeld fließt die Felda.

In der Stadt leben etwa 1.900 Einwohner.

Stadtlengsfeld besitzt einen Kindergarten, eine Grundschule, eine Regelschule, eine evangelische und eine katholische Kirche. Im Gewerbegebiet haben sich mehrere Betriebe angesiedelt. Die medizinische Versorgung wird durch allgemeinmedizinische Ärzte, Zahnärzte, Physiotherapeuten und eine Apotheke abgesichert. Die Stadt beherbergt eine Klinik für psychsomatische Erkrankungen.

Historisch bedeutsam sind die evangelische Kirche, die Grundschule, die Burg und das Schloss sowie der jüdische Friedhof.

1896 wurde der Name „Stadt Lengsfeld“ zu „Stadtlengsfeld“ geändert. Zur Herkunft und Bedeutung des Namens „Lengsfeld“ gibt es unterschiedliche Ansichten. Manche deuten ihn als einen Ort „längs der Felda“. Andere leiten den Namen von einem größeren (ahd.: lenges) und ziemlich offenen, ebenen und flachen Siedlungsland (feld, ahd.: gefilde) her.

Schon lange vor der ersten Namensnennung war das Gebiet um Stadtlengsfeld besiedelt. Auf dem „Baier“ und dem „Oechsen“ finden sich Spuren keltischer Fliehburgen und Hügelgräber, die lange vor der Zeitrechnung angelegt wurden.

Abbildung 3: Ansicht von Stadtlengsfeld von Südwesten. Quelle: R. Leimbach 2015

Als Karl der Große dem Kloster Hersfeld 786 die „Mark Dorndorf“ schenkte, geriet das Gebiet um die heutige Stadt in den Herrschaftsbereich des genannten Klosters. Dienstadlige des Klosters übten nun in der schon vorhandenen Siedlung die Aufsicht aus. Die Nennung ihrer Namen in einigen Urkunden sind der Nachweis für die Existenz unseres heutigen Heimatortes (z.B. Ludewic de Leingefelt, Erkenbert de Lengesfelt).