Das Geheimnis der Brücke - Manfred Breddermann - E-Book

Das Geheimnis der Brücke E-Book

Manfred Breddermann

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Beschreibung

Im Vordergrund steht die authentische Sanierung einer Autobahnbrücke, die gegen alle Erwartungen und Widerstände der Experten erfolgreich verläuft. Der Erfolg gelingt erst nach einer genialen Entdeckung, die zum technischen Geheimnis der Brücke wird. Das kriminelle Geheimnis ist jedoch der zufällig bei den Bohrproben im Beton gefundene Fingernagel. Gehört dieser Fingernagel möglicherweise zu einer einbetonierten Leiche?

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Inhaltsverzeichnis

Teil I: Die Brückensanierung

Donnerstag, 21. April

Freitag, 22. April

Mittwoch, 04. Mai

Montag, 16. Mai

Mittwoch, 18. Mai

Donnerstag, 19. Mai

Dienstag, 07. Juni

Mittwoch, 15. Juni

Freitag, 17. Juni

Montag, 27. Juni

Freitag, 26. August

Mittwoch, 31. August

Teil II: Ein Fingernagel im Beton

Freitag, 02. September

Dienstag, 06. September

Mittwoch, 07. September

Donnerstag, 08. September

Freitag, 09. September

Montag, 12. September

Dienstag, 13. September

Mittwoch, 14. September

Donnerstag, 15. September

Montag, 19. September

Dienstag, 20. September

Dienstag, 27. September

Literaturhinweise

TEIL I

Die Brückensanierung

Donnerstag, 21. April

Das Straßenbauamt hatte Lohmann und seinen Chef zu einem Ortstermin bestellt. Seit dem frühen Morgen hatte es ununterbrochen geregnet, aber das war ja auch die Bedingung für den Besichtigungstermin. Man wollte ihnen vorführen, wie „wasserdicht“ ihre neu betonierte Brücke ist. Unterwegs hatte Lohmanns Scheibenwischer harte Arbeit zu leisten. Die Sicht war entsprechend schlecht und er konnte nur langsam fahren. Als er ankam, waren schon alle versammelt, die Herren vom Landestraßenbauamt, ebenso auch schon sein Chef und sein Bauleiter Schneider.

„Bringen Sie Ihren Regenschirm mit, hier regnet es mehr als draußen“, rief ihm zynisch ein Teilnehmer zu, als er aus seinem Wagen stieg. Tatsächlich war dies aber auch unbedingt erforderlich. Unter der Brücke gab es zwar keine Regentropfen, dafür aber fließendes, plätscherndes Wasser. Und das nicht nur an zwei bis drei Stellen, die gesamte Brückenplatte mit über 600 qm, schien nur ein durchlässiges Sieb zu sein. Es war so eine Situation, bei der man am liebsten aus seinem Beruf aussteigen möchte. Dieser katastrophale Zustand war für Lohmann nicht nur demütigend, er fühlte sich auch mitschuldig. Und diesen Vorwurf gegen ihn, glaubte er auch aus dem Verhalten der Anwesenden zu entnehmen, insbesondere bei seinem Chef.

Gut, er war der technische Leiter der Firma und somit lag bei ihm die Verantwortung. Aber Schuld setzt Fehlverhalten voraus, und da gab es nichts, was er sich vorwerfen konnte. Die Ursache für dieses Desaster war kein Geheimnis. Klar und eindeutig lag sie beim Abbindeverzögerer des angelieferten Betons und dafür war das Betonwerk zuständig. In dem Betonliefervertrag war von ihm, neben der Betonqualität die erforderliche Verzögerungszeit vorgegeben und die war auf wenige Stunden begrenzt. Dies war üblicherweise erforderlich, wenn bei sehr großen Betonmengen, die Einbauzeit über mehrere Stunden verläuft. Tatsächlich dauerte die Verzögerung aber über mehrere Tage. Der Beton schrumpfte bevor er fest wurde und bekam die Risse. Der Fehler des Betonwerkes lag entweder in der zu hohen Dosierung, oder an der unbekannten Qualität des verwendeten Verzögerers.

Für das Straßenbauamt war aber nur die ausführende Firma verantwortlich und die wurde jetzt hart attackiert.

„Da müssen Sie wohl wieder alles abreißen lassen, ich glaube kaum, dass diese Schäden saniert werden können“ wurde Lohmann vom Leiter des Landesstraßenbauamtes fast mitleidig begrüßt. Das tat Lohmann besonders weh. Hatte er sich doch gerade bei der Aufsichtbehörde einen guten Ruf erarbeitet. Man war ihm dankbar, dass er bei einer maroden Brückenbaustelle eingesprungen war und die komplizierte Brückenkonstruktion auch erfolgreich fertig stellte. Und nun dieses.

Lohmann blieb weitgehend stumm, zu entschuldigen gab es hier nichts. Er war nur froh, dass Herr Gräfe nicht in dieser Runde war, der hätte ihn sicherlich vor versammelter Mannschaft zur Schnecke gemacht. Bauassessor Gräfe war der Leiter des örtlichen Straßenbauamtes, mit dem Ruf eines zynischen Besserwissers, er kannte nur Kritik.

„Wo bleibt denn Euer Chef, der lässt sich das doch nicht entgehen“ fragt Lohmann vorsichtig Herrn Kramer, den Stellvertreter von Herrn Gräfe.

„Der ist aus seinem Urlaub noch nicht zurück, den müssen Sie heute nicht befürchten“ beruhigt ihn Kramer.

Viel Weiteres zu besprechen, gab es heute nicht. Lohmann musste erst einmal den Schock überstehen, bevor er sich überlegen konnte, ob es doch noch Möglichkeiten gibt, die Brücke zu sanieren.

Freitag, 22. April

Am Tag nach der Besichtigung war seine Meinung jedoch nicht gefragt. Sein Chef hatte für ihn immer noch den vorwurfsvollen Blick und bestimmte:

“Ab sofort kümmert sich Professor Kaminski um alles Weitere. Halten Sie sich bitte zurück. Auch mit dem Straßenbauamt übernimmt Herr Kaminski die Gespräche. Den Schneider habe ich erst einmal beurlaubt, ich überlege noch, ob ich ihn rausschmeiße“.

Professor Kaminski war der Leiter der Baustoffprüfung an der Technischen Hochschule. Zudem galt er als der renommierteste Betonexperte in Deutschland. Und diese bedeutende Persönlichkeit war ein Freund seines Chefs. Werner Lohmann mochte Herrn Kaminski nicht besonders. Bei seiner übertriebenen Höflichkeit kamen ihm immer Zweifel, wie ernst er etwas meint. Aber immerhin hatte er jetzt mit ihm ein „Aushängeschild“ für die noch möglichen Rettungsmaßnahmen.

Mittwoch, 04. Mai

Professor Kaminski bekam dann auch die Genehmigung vom Straßenbauamt, eine Sanierung zu versuchen. Voraussetzung war allerdings, dass der Beton die vorgesehene Festigkeit hat.

Die Betonfestigkeit wurde überprüft und war in Ordnung. Herr Kaminski konnte mit der Sanierung beginnen. Dazu legte er ein Raster an, mit den einzelnen Abständen von einem Meter. An den Schnittpunkten des Rasters ließ er in den Beton Löcher bohren, zusätzlich auch noch in die erkennbaren Risse. In diese Löcher wurde dann Epoxydharz injiziert. Das Ganze etwa über 20 Quadratmeter. Im Sinne seines Chefs war Lohmann nicht dabei und wartete gespannt auf die Ergebnisse.

Heute liegen die Ergebnisse vor, und die sind verzweifelt schlecht. Unter den verteilt angesetzten acht Bohrkernen gibt es nur zwei Volltreffer, das heißt, der vorhandene Riss ist mit Epoxydharz gefüllt. In drei anderen bleiben die Risse leer und in den drei übrigen ist weder ein Riss noch Epoxydharz zu sehen. Was nun Herr Professor?

Montag, 16. Mai