Das Haus der Tausend Qualen - Rodrigo Thalmann - E-Book

Das Haus der Tausend Qualen E-Book

Rodrigo Thalmann

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Beschreibung

Dark Erotic Horror Sie hat ihr Gedächtnis verloren. Ist wach geworden in dem großen Haus, mit dem großen Garten und den schlossartigen Mauern. Sie wird angekettet, eingesperrt und gefoltert. Erst nach Jahren darf sie sich frei im Haus bewegen, wenn auch in Ketten und weiter extremen Strafen und grundloser Folter ausgesetzt. Der Folterer sagt, es gäbe einen Grund für das alles und sie könne ohne die Folter nicht leben und dürfe das Haus niemals verlassen. Doch eines Tages will sie es wissen, sie flüchtet... Für die Frau, die bislang nur "Sklavin" genannt wurde, wird alles... anders werden, als sie die schreckliche Realität erkennt und ihr Bild von der Wirklichkeit zusammenbricht. Ultra-harter SM-Thriller, Dark Erotic Horror. Schrecken, Folter. Alles im Namen einer höheren Gerechtigkeit.

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Seitenzahl: 225

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Das Haus der Tausend Qualen

Die Geschichte einer Sklavin

Roman

RODRIGO THALMANN

MARLISA LINDE

Thalmann-Buch Nr. THE12

Copyright © 2019-2023 Rodrigo Thalmann

Blog: rodrigo-thalmann.blogspot.com, E-Mail: rodrigo.thalmann@yahoo.com

Coverfoto: Wolfgang Eckert, modifiziert von R.Thalmann. Das urspr. Coverbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt. Umschlaggestaltung:  Rodrigo Thalmann

BoD E-Book: Auflage 12023

Alle Rechte vorbehalten.

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783743182158

INHALT

Ich habe Strafe verdient

Abendessen

Kopffolter

Präsentationstag

Trainer 8

Draußen

Die Bestie

Jenseits

Epilog

Flashback im Lager Eins

Bereits erschienen:

HINWEIS AN VERSTÖRTE LESER

ÜBER DIE AUTORIN

Ich habe Strafe verdient

Sie ist allein. Das Haus ist ihres, denn ihr Herr ist auf Besorgungen. „Herr“ nennt sie ihn. Den Mann, der sie in jeder Form besitzt. Besitzt, einhegt, erzieht, prägt und kontrolliert. Und foltert. Aber jetzt ist er nicht da und so kann sie frei in dem riesigen, alten Landhaus herumlaufen. Sie, die junge, blonde Frau mit der riesigen eintätowierten Nummer 6-64 auf der Stirn. Wobei Laufen nicht das richtige Wort ist. Denn sie muss sich vorsichtig bewegen. Vor allen Dingen wegen dem Ding, das er auf Englisch „Inhibitor Bar“ nennt. Auf Deutsch etwa „Behinderungsbalken“ oder dergleichen. Das Ding basiert auf einem Besenstiel, dessen oberes Ende einen dicken, schwarzen Gummidildo aufgepflanzt hat. Der wiederum steckt in ihrer Vagina. Das untere Ende des Besenstiels hat eine Metallkappe aufgesetzt, die über den alten Fliesenboden schabt und ein unschönes Geräusch dabei erzeugt. Ein Loch in dem unteren Ende des Besenstiels lässt ein etwa fünfzig Zentimeter langes Drahtseil durchlaufen, das wiederum an ihren schwarzen, ledernen Fußfesseln befestigt ist mit einem speziellen Vorhängeschloss. Die Fußfesseln sehen so aus, als würden sie aus irgendeinem SM-Studio stammen und das ist tatsächlich auch ihre ursprüngliche Herkunft. Da sie fleischfarbene Strumpfhosen trägt – im Schritt geschlitzt um Vagina und Anus zugreifbar zu machen - , reiben die Fußfesseln nicht mal besonders an ihren Fußgelenken. Ihre Füße sind bis auf den Strumpfstoff nackt und sie fühlt bei jedem kleinen Schritt den kalten Fliesenboden unter ihren Fußsohlen. Ihre Füße sind klein, wie ihr ganzer Körper filigran und nur 1.60 groß ist. Ihr Gesicht ist feingliedrig und schmal, ihr Alter Anfang Zwanzig. Sie schleift im wahrsten Sinne des Wortes mit Minischritten den langen Korridor entlang und ihr Gesicht ist schmerzverzerrt, denn der Inhibitorbalken – vielleicht ein besseres Wort – schmerzt bei jedem Schritt. Natürlich ist ihre Vagina längst völlig wund. Aber zu Zeiten, zu denen ihr Herr nicht da ist, muss sie den Balken natürlich tragen. Selbst wenn er eher Minuten als Stunden fort bleibt. Ihre Hände sind ihr keine Hilfe, denn da wo ihr dunkelblaues T-Shirt an der schmalen Taille endet, sitzt ein breiter Ledergürtel, der im SM-Stil unzählige Stahlringe hat, um Dinge daran zu befestigen. Dinge wie die ledernen Handfesseln, die wie ihre Fußfesseln auch mit kleinen Vorhängeschlössern gesichert sind, das man sie nicht aufschnallen kann. Und beide sind mit einem großen Vorhängeschloss hinten in der Mitte des Taillengurtes gesichert. Sie hat ihre Hände zu Fäusten geballt, die ihr aber nicht helfen können, gefesselt wie sie sind. Aber sie weiß, dass sie immer streng gefesselt sein muss, wenn ihr Herr nicht da ist.

Da sie keinen Rock und keine Hose trägt, sondern nur Strumpfhose ohne Slip darunter, würde ein Betrachter die zahlreichen Folterspuren an ihrem Unterkörper erkennen. Und natürlich sowieso das blaue Feilchen an ihrem rechten Auge. Sie wird viel geschlagen und ihr Po, ihre Oberschenkel und auch ihr Venushügel haben Striemen, Blutergüsse und großflächige blaue Flecken. Ihre zarte, weibliche Figur mit den hellblonden Haaren und dem Haarknoten hätten sicher die Beschützerinstinkte fast jeden Mannes geweckt. Doch ihr Herr kennt solche Gefühle der Zuneigung offenbar nicht. Oder sie hindern ihn nicht daran, immer wieder Gewalt gegen diesen zarten Frauenkörper auszuüben.

Sie schleppt sich bis an das Ende des langen Flures, dessen Fenster mit schweren Holzfensterläden verschlossen sind. Schmerzhaft wippen ihre mittelgroßen Brüste, die ohne BH unter dem T-Shirt herumwackeln. Sie sind blaugefleckt und gestriemt unter dem Stoff, das weiß sie. Sie hat die Ölbilder und die Säulen mit Marmorbüsten keines Blickes gewürdigt. Zu oft ist sie hier schon vorbeigekommen. Ihr Ziel ist der Raum am Ende des Ganges. Erleichtert schlurft oder trippelt sie schließlich durch die offen stehende Küchentüre. Sie befindet sich in einer Art Großküche, wie sie bei dem Herrenhaus sicher niemanden verblüffen würde. Sie beachtet weder die Schränke, noch die Messer und Töpfe oder Arbeitstische, sondern geht zielstrebig auf den großen Kühlschrank zu. Gefesselt wie sie ist, muss sie ihren Mund und ihre Nase verwenden, um ihn aufzubekommen. Mit triumphierendem Kichern zieht sie mit dem Mund einen Schokoriegel heraus. Sie verschlingt den Kinderriegel samt Papier – das sie anschließend aus ihrem schokoladenverschmierten Mund ausspuckt.

Sehr viel später kommt ihr Herr zurück. Er ist ein junger Mann in den Dreißigern, der mit einem schwarzen Jeansanzug und Turnschuhen ein bisschen ungepflegt daherkommt. Und doch ist er ihr Herr und das Zentrum ihrer Welt. Sie hat ihn erwartet, um 17 Uhr. Die große altmodische Standuhr zeigt die Uhrzeit an. Sein ovales, markantes Gesicht zeigt wieder dieses Zucken des linken Augenlieds und das leichte Tränen, das damit einhergeht. Womöglich wäre er ohne das regelrecht attraktiv, muss sie sich eingestehen. Wenn seine Stimme nicht so heiser wäre jedenfalls. Auch sein ständiges Schniefen, das wohl mit einem Nasenproblem zusammenhängt, macht ihn nicht besonders attraktiv.

Sie sitzt in dem kleinen Zimmer, das eine Art Wohnzimmer für sie und ihren Herrn geworden ist. Sie steht mitten im Zimmer, in dem mit weißer Farbe auf die abgewetzten Dielen gemalten Kreis. Trotz der Fesselung und des Inhibitorbalkens deutet sie einen Knicks an, als ihr Herr durch die Tür eintritt und sie kritisch mustert. Sie senkt schnell den Blick und denkt, dass sie hoffentlich einen reizvollen Anblick für ihren Herrn bietet. Denn sie weiß, dass es immer besser ist, wenn er sie begehrt. Dann foltert er sie etwas weniger und steckt sein Ding schnell in sie. Hat sie Glück, spritzt er schnell ab und sie bekommt sogar etwas Ruhe. Vielleicht sogar ein paar der seltenen Zärtlichkeiten, die für sie wertvoll wie Goldtaler sind.

Er bleibt etwa zwei Meter vor ihr Stehen, in diesem Raum, vollgestopft mit alten Möbeln im englischen Klubstil.

„Gnädiger Herr Thomas, schön Sie zu sehen“, säuselt sie, bevor er etwas sagen kann. Thomas, nur diesen Vornamen kennt sie. Und nur mit „Gnädiger Herr Thomas“ oder einfach „Gnädiger Herr“ darf sie ihn ansprechen.

Er schüttelt den Kopf. Das Zucken seines linken Augenlieds wird noch stärker und sie sieht eine regelrechte Träne, die ihm über die Wange kullert.

„Redselig wie ein Wasserfall, was?“, fragt er forsch. Einen Augenblick lang überlegt sie, wie ein Wasserfall redselig sein kann, aber sie verdrängt den Gedanken. Was sie zu der Grübelei führt, wann sie das letzte Mal einen Wasserfall gesehen hat.

Denn manchmal – so wie jetzt – denkt sie darüber nach, wieso sie so wenig von der Welt weiß. Aber eine Antwort gibt es nicht für sie. Sie weiß es natürlich besser, als ihren Herrn zu fragen. Ihre Erinnerung fängt an, als sie nur in einem Nachthemd in einem Bett wachgeworden ist, das hier im Obergeschoss steht und das Krankenzimmer genannt wird. Sie war kahlgeschoren und eine Fußfessel hielt sie am Bett fest. Ihr Hirn war leer. Sie kannte zwar Dinge wie einen Wasserfall oder wusste, was eine Kaffeekanne oder ein Auto war und wie man damit umging. Aber sie hatte nur allgemeine Konzepte im Kopf. Ein konkretes Bild von einem Wasserfall, den sie irgendwann einmal gesehen hatte, hatte sie nicht. Sie kannte auch ihren Namen nicht, kennt ihn bis heute nicht. „Sklavin“, wird sie gerufen, wenn denn eine Art Name erforderlich ist.

„Du bist eine Sklavin Gottes“, hatte ihr ihr Herr einmal erklärt. Wenn er über Gott redet, nimmt seine Stimme immer so einen hysterischen Tonfall an, wie auch damals bei dieser Rede. „Eigentlich unwürdig zu leben, aber doch in seiner Gnade von ihm auserwählt, noch länger – wenn auch unter Schmerzen – existieren zu dürfen auf dieser Erde. Aber nur unter Schmerzen!“ Den letzten Satz hatte er mit sich überschlagender Stimme gesprochen.

So hatte es ihr Herr ihr einmal erklärt und der „Name“ Sklavin war einfach hängengeblieben. Vorher hatte er sie manchmal „Mädchen“ oder auch einfach „Du da“ gerufen, was er heute nicht mehr tat.

Sie kann nur mutmaßen, wieso sie damals ihr Gedächtnis verloren hat. Ihr Körper hatte damals natürlich, wie so oft die letzten Jahre über, zahlreiche Folterspuren gehabt. Blaue Flecke, Striemen, Fesselspuren, Blutergüsse und so wunde Stellen an Brüsten und Schamlippen, als seien da Metallklammern dran befestigt gewesen. Es ist ihr heute im Gegensatz zu damals klar, dass sie so hart gefoltert worden war, dass sie wohl einen kompletten Zusammenbruch hatte und dann mit verlorenem Gedächtnis wieder wach geworden war. Rührend gepflegt von ihrem Herrn. Damals war sie verwirrt und hatte große Angst. Ihre Widerborstigkeit und ihre vielen Fragen hatte er ihr schnell ausgetrieben. Mit neuen, harten Martern und keine einzige Frage war beantwortet worden. Wie dumm sie doch damals gewesen war, es gewagt zu haben, ihm Fragen zu stellen. Nie und nimmer würde sie das heute tun. Ihre Welt ist hier. Wichtig ist, die Zeit zur Entspannung und Erholung zu nutzen, wenn sie mal nicht von ihm gefoltert wird. Wichtig ist, ihn nicht zu verärgern oder zu belästigen und ihm gut zu dienen, wenn er ihren Körper benutzen will. Ihr Körper ist sein, ihr Geist ist sein. Nur das ist wichtig. Nur er ist wichtig.

„Lass uns nach nebenan gehen, ich will dich nehmen.“ Glasig starrt sein linkes Auge, während das Rechte normal wirkt.

Das ist eine einfache und klare Ansage und die Klarheit und Problemlosigkeit der Situation, die sich nun entwickeln wird, erfreut sie. Denn sie weiß aus Erfahrung, dass dieses Prozedere wenig Qualen für sie bedeutet. Er ist offensichtlich geil, wie sie an der Ausbeulung seiner Hose sieht. Ihre Qual und Hilflosigkeit mit dem Inhibitorbalken macht sie geil, das weiß sie. Er wird sie ein Zimmer weiter bringen. In den kahlen Raum, der neben einem modifizierten gynäkologischen Stuhl und einem Andreaskreuz an der Wand nur die „Begattungsliege“ enthält, an der er sie so gern festschnallt und in der von ihm bevorzugten Art und Weise nimmt. Oft schlägt er sie dabei ein bisschen, aber nie so furchtbar viel. So ein paar einfache Schläge sind für sie fast schon Zärtlichkeit. Wenn er dann schnell fertig wird, empfindet sie nur mäßig viel oder keine Lust dabei, aber sie ist besser sowieso still oder tut so, als ob es ihr Schmerzen bereitet, sogar das Ficken. Das hat er am Liebsten, das weiß sie. Und hat er es so, wie er will, dann spritzt er eben schnell ab, was für sie besser ist.

„Ja Gnädiger Herr“, sagt sie fast ein bisschen keck und verkneift sich ein Lächeln. Das Ficken in ihre wunde Pussy wird ein bisschen weh tun, aber so schlimm wird es auch wieder nicht werden.

„Nachher bestrafen wir dich dann noch, denn du hast einen verschmierten Mund“, erklärt er ihr belustigt.

„Du Sau hast wieder verbotenerweise gefressen, oder?“ Seine Stimme überschlägt sich und nimmt eine fast kindliche Tonlage bei einigen Lauten an. Ein Umstand, der in drastischem Kontrast zu seiner sonst männlichen Erscheinung steht.

Sie antwortet scheu mit einem „Ja, gnädiger Herr, Verzeihung gnädiger Herr.“ Denn so hat sie gelernt mit ihm zu sprechen.

„Macht nichts“, sagt er jovial. „Wir nähen dir hinterher einfach das Maul zu oder ich setze dir ein permanentes Schloss rein. Muss ich mir noch überlegen.“

Er sagt es so leichthin, als hätte er mit ihr das Fernsehprogramm diskutiert. Sein linkes Augenlied hat dabei nicht mal gezuckt. Gott sei Dank weiß sie, dass er solche extremen Drohungen nicht immer wahr macht. Aber oft eben doch.

Das Rüberwackeln in den „Fickraum“, wie sie diesen insgeheim nennt, tut noch etwas weh, aber sie weiß, dass sie den Balken bald los sein wird und dafür bald seine Latte zwischen den Beinen spüren wird. Während sie mühsam, in kleinen, quälenden Schritten über den Flur auf die Nachbartür zuhält, fummelt ihr Herr ihr am Hintern rum. Da er sowieso nur durch den Strumpfhosenstoff eher weniger als mehr bedeckt ist, hat er da ein leichtes Spiel. Schmerzhaft spürt sie seinen festen Griff auf ihren immer malträtierten Backen. Aber natürlich ist ihr klar, dass sie da viele Spuren hat. Wenn man nicht den Hintern einer Sklavin ordentlich züchtigt, was dann?

Ein Teil von ihr weiß, dass das im Grunde genommen ein ungesunder Gedanke ist und dass es „da draußen“ Wertmaßstäbe gibt, nach denen sie alles völlig anders sehen müsste. Aber das „draußen“ ist zu einer höchst abstrakten Sache geworden, deren Existenz sie manchmal sogar in Zweifel zieht. Vielleicht gibt es ja nur die Villa mit ihren gepanzerten, undurchsichtigen Fenstern oder ihren zugezogenen Fensterläden und den Himmel über dem eckigen Gefängnishof mit den hohen Mauern hinter dem Haus, den sie noch kennt. Vielleicht ist das ja alles auf der Welt. Vielleicht gibt es ja nur ihren Gnädigen Herrn und sie, die Sklavin. Wäre das nicht ein logisches, in sich abgeschlossenes Konzept von der Welt?

Abstrakt weiß sie, dass es da draußen viele Länder und viele andere Menschen geben soll und dass diese völlig anders Leben. Und dass es wohl einen Grund gibt, wieso sie dort nicht sein kann. Nicht im Licht wandeln kann, bei den anderen Menschen. Nicht lachen und entspannen kann mit ihnen, sondern nur unter Schmerzen „vor Gott“ hier in der Villa existieren kann. Ein Gott, der ihr als Konzept bekannt ist, der aber mindestens so abstrakt wie die Welt da draußen ist.

„Sklavin, du kannst nicht draußen sein. Draußen ist der blanke Horror für dich. Du wärst schnell tot und alles Schreckliche würde dich einholen.“

Sklavin hat er sie genannt, denn das ist ihr Name. Er kneift jetzt sein linkes Augenlied richtig zu. Das tut er manchmal, insbesondere wenn er über die Welt da draußen spricht. „Macht er das immer wenn er lügt?“, fragt sie sich. Sie hört die Worte ihres Herrn in ihrem Kopf, während sie auf die Fickliege oder Begattungsliege zutrippelt. In ihrem Kopf ist irgendeine schwache Stimme, die ihr sagt, dass sie als Frau eigentlich selbst bestimmen müsste, wann und wo sie gefickt wird und dass das nur stattfinden dürfte, wenn sie zustimmt. Aber der Gedanke ist leer und abstrakt wie Gott und die Welt draußen.

Da ist die Liege. Fickzeit. Er befreit sie von dem Balken, der in ihrer Vagina steckt. Kurzzeitig tut es ihr noch mehr weh, sie zappelt auf der Stelle, geht vor Schmerz in die Knie und Tränen quellen ihr aus den Augen. Ihr Folterer trinkt den Schmerz von ihrem Gesicht. Dann zieht er ihr das T-Shirt aus, wobei er kurzzeitig ihre Fesseln löst. Die dicken, ledernen Fesselbänder behält sie natürlich an. Er hat ihr den Taillengurt abnehmen müssen, doch jetzt legt er ihn ihr wieder an und fesselt ihr auch die Hände wieder auf dem Rücken – hinten am Taillengurt. Sie kennt das Prozedere schon und blickt schamhaft auf den Balken aka Besenstiel, dessen oberes Ende dunkel und nass von ihren Fotzensäften ist. Sie wird rücklings auf die gepolsterte Liege gelegt und hilft dabei mit. Ihre hinter dem Rücken gefesselten Hände drücken ihren Rücken durch und ihre Brust raus. Er betatscht grob ihre Brüste, zieht an ihren dicken Brustwarzen, die er schon so oft viel schlimmer misshandelt hat und knetet ihr Brustfleisch.

„Hure“, murmelt er, ohne erkennbaren Bezug. Aber streichelt sie dabei zärtlich.

„Bezahlt werde ich ja nun nicht“, denkt sie sich und hätte es fast ausgesprochen. Er legt ihr ein Halsband um, das an der Liege befestigt ist und zieht es unangenehm fest, so dass sie keuchen und husten muss. Aus Erfahrung weiß sie, dass ihn Erstickungsgeräusche eher noch geiler machen. Er kreuzt ihre bestrumpften Füße übereinander und sie hat ihre Beine angezogen, so dass sie in Positur für die Begattung liegt. Er lässt den Karabiner, der an einer Fußfessel befestigt ist, in den Ring der anderen Fessel einrasten. Fest hält er ihre Füße im eisernen Griff und holt seinen harten Schwanz aus der Hose. Da ihre Strumpfhose eh einen langen Schlitz für den Inhibitorbalken hat, der sogar bis zu ihrem After reicht, kann er sie problemlos nehmen und in dieser Stellung hat sich ihr Schoß bequem geöffnet. Er betatscht ungelenk ihre nackte Scham und sie erschaudert, als seine raue Hand an den inneren und äußeren Schamlippen reibt und diese etwas öffnet. Verdammt, denkt sie, sie ist wirklich sehr wund. Er dringt in sie ein und liebkost mit den Lippen die bestrumpften Sohlen ihren Füße, die er in dieser Position direkt vor dem Gesicht hat. Seine Lippen liebkosen ihre Fußsohlen – oder den Strumpfstoff? – auf eine fast schon zärtliche Art und Weise. Dann fühlt sie ihn fest in sich, als er seinen erigierten Schwanz mit einem Ruck in sie einführt. Es schmerzt sehr. Seine Rechte hält ihre Füße fest und vor seiner Brust, während seine Linke ihre rechte Brustwarze sucht. Er findet sie prompt und malträtiert sie mit den Fingernägeln, dass sie schmerzhaft aufschreien will, was jedoch wegen dem engen Halsband in ein Röcheln und Husten übergeht. Das macht ihn nur noch geiler und er stößt gnadenlos zu, was ihren ganzen Körper auf der Liege kräftig hin und her ruckeln lässt.

„Du bist die letzte, die noch lebt!“, schreit er halb irr vor Geilheit. Was er damit nun wieder meint? Andeutungen, dass es hier außer ihr noch mehr Gefangene gegeben hat, hat sie allerdings schon früher bekommen.

„Ich ficke dich zu Tode wie die anderen, Sklavin!“, entfährt es ihm, während er sich selbst zum Erguss in sie hämmert.

„6-13“, stöhnt er. „Die habe ich ins Maul zu Tode gefickt mit Nasenklammer drauf. Ist erstickt unter meinem Schwanz. Mann, das war der Maulfick des Jahrhunderts.“ Sein linkes Augenlied zuckt, als wolle es auf dem Auge Hiphop tanzen.

Später Zeit im Käfig, im großen Folterzimmer. Gewaschen ist sie und völlig nackt und ohne Fesseln in einer fleckigen Wolldecke eingewickelt in dem großen „Affenkäfig“, der aber nur einem Schimpansen das Stehen erlauben würde. Fünf mal fünf Meter oder dergleichen kann sie sich auf der Gummimatte bequem ausstrecken. Ein bisschen Ruhe – sie genießt es wirklich. Eine ganze Zeit döst sie mit offenen Augen vor sich hin, bis sie es sieht. Es. Einen Zettel auf dem Boden. Vorhin, als sie noch ausgepowert nach dem Fick war und sich erlaubt hat, sich in ihrem privaten Himmel zu verkriechen – in dem er kein Kerkermeister, sondern ein zärtlicher Liebhaber ist – da hat sie kaum bemerkt, wie er ein paar alte Kartons aus einem Schrank genommen und dann das Zimmer verlassen hat. Dabei muss einer der Zettel herausgefallen sein, der jetzt mit der weißen Seite nach oben vielleicht zwei Meter von ihr entfernt auf dem Boden liegt. Zwei Meter knapp, so dass sie gerade ran kommen kann, wenn sie ihr Bein zwischen den Käfiggittern hindurch steckt. Sie sieht sich vorsichtig um. Natürlich ist außer ihr niemand im Raum. Die massive Holztür ist zu, wenn sie ihr Herr auch nicht abgeschlossen hat. Da die Käfigtür mit ihrem massiven, integrierten Schloss abgeschlossen ist, wäre das auch sinnlos. Nur Foltergerätschaften wie der gynäkologische Stuhl mit seinen zig Schnallen und das Andreaskreuz neben den Kommoden und dem Schränkchen mit all ihren Folterutensilien sind Zeuge ihrer Gedanken. Sicher hat er den Zettel absichtlich fallen lassen, damit sie versucht ihn aufzuheben und zu lesen. Um dann ins Zimmer zu stürmen und sie für die Aufmüpfigkeit zu foltern.

Sie grübelt noch eine Weile und dann streckt sie das Bein durch das Käfiggitter. Gefoltert wird sie ja eh immer und eine Mundvernähung hat sie ja sowieso noch in petto, oder? Aber sie weiß natürlich, dass irgendwelche anderen echten oder eigebildeten Verstöße ihrerseits noch viel mehr nach sich ziehen können. Nadeln unter die Fingernägel hatte sie lange nicht mehr. Wann war das letzte Mal, fragt sie sich. Sie hat nur diese diffuse Ahnung, mal so gefoltert zu sein, ohne genau den Vorgang vor sich zu sehen. War das vor ihrem Gedächtnisverlust?

Sie zieht den Zettel heran und beobachtet angstvoll die Tür. Nur noch einen Meter. Nichts geschieht. In ihrem Geist sieht sie ihren Folterer wütend durch die Tür preschen. Doch sie bleibt zu. Nur noch ein paar Zentimeter. War da ein Geräusch?

*

Die kleine, schlanke Gestalt, starr vor Schmutz und mit wilden Haaren ist in die Ecke des Abbruchhauses gekauert. Durch leere Fensterhöhlen fällt grelles Tageslicht. Soll sie es wagen? Vorsichtig kriecht sie zur Wand mit den Fensterhöhlen und dem Durchgang, dessen Tür schon längst nicht mehr in den Angeln hängt. Sie bleibt soweit sie kann vom Ausgang entfernt, bleibt immer geduckt. Greift mit ihren Händen nach dem Fensterbrett – oder was davon übrig ist – und beginnt sich hochzuziehen.

Ein Betrachter hinter ihr hätte ein schlankes Mädchen gesehen, vielleicht grade volljährig. Dürr und knochig, mit Lumpen als Kleidung. Auf ihrer Stirn eine lange, schmale Narbe. Zeugin einer längst verheilten Verletzung.

*

Endlich hat Sklavin – um ihren einzigen „Namen“ zu verwenden - den Zettel mit dem Fuß zu sich herangeschoben. Sie nimmt ihn hektisch in die Hand, dreht ihn um.

Oh. Da ist kein Text drauf. Das ist ein Foto, gedruckt per Computer. In Schwarzweiß, nicht gerade feinpixelig. „Pixelig“, auch so ein Wort aus der Vergangenheit, das fremd in dieser Umgebung aus alten Möbeln und Foltergerätschaften wirkt. Das Foto aber passt hierher.

Es zeigt eine kniende junge Frau. Eine Frau muss es sein, denn sie hat keinen Penis. Und man erkennt auf dem schlechten Druck jedenfalls die Andeutung eines Schlitzes zwischen ihren Beinen. Eine Scheide also. Das Wort befreit sich mühsam aus ihren Hirnwindungen. Denn hier wäre es eine Fotze, eine Muschi vielleicht oder ein Höllenloch. Doch das Mädchen – fast ist die Frau noch eines – hat nur einen sauberen Schlitz dort unten. Sie ist dünn. Sehr dünn, man sieht die Rippen. Ihre Brüste fehlen. Zwei liegende Halbmondnarben sind dort, wo sie sein sollten. Ihre Hände hat sie wohl nach Sklavenart auf dem Rücken, sicher jede Hand an dem jeweils anderen Ellbogen. Sie kniet auf einem simplen Steinboden, wie er hier im Keller des Hauses zu finden ist. Wieder hat sie nur vage Impressionen vom Keller und was dort früher mit ihr geschehen ist. Ganz nackt ist die Frau, auch an den Beinen. Also keine Strümpfe und Strapse als Fickuniform, wie sie sie selbst so oft trägt. Ihr Kopf ist kahlgeschoren, allerdings sieht man eine Andeutung von Stoppeln. Ihr Kopf ist gesenkt, nach Sklavenart. Auf ihrer Stirn, da ist eine Nummer! Das Herz der im Käfig gefangenen Frau klopft ihr bis zum Hals und sie krallt sich in das Papier, als sie versucht, die Nummer trotz der Unschärfe des Fotos am Kopfbereich zu erkennen. Sie sieht den hoffnungslosen, unterwürfigen Gesichtsausdruck der Frau und entziffert mühevoll die Nummer auf ihrer Stirn. Es ist 6-88 oder 6-08, sie ist sich nicht sicher. Vermutlich 6-08, das macht mehr Sinn. Weil sie selbst die 6-64 hat, aber kann natürlich auch anders sein.

Die Frau war auch hier in diesem Haus! So vermutet sie jedenfalls mit klopfendem Herzen. Ist sie noch hier? Das Papier zerreißt an den Rändern, so fest hat sie zugefasst. Doch wohin mit dem Papier? „Oh Gott, da sind Geräusche an der Tür. Er kommt!“, schreit sie in ihren Gedanken.

Abendessen

Er führt Sklavin in den Salon. Es ist nicht die Art, freundschaftlicher oder galanter Führung, sondern die Art dominanter Führung. Eine Führung, die der Geführten keine andere Möglichkeit lässt, als mitzumachen. Sie trägt ein spezielles „Abendkleid“, das sie seit ihrem Gedächtnisverlust schon mehrfach getragen hat. Es lässt ihr wenig Raum, sich selbständig oder gar energischen Schrittes zu bewegen.

Zunächst ihr Kopf. Er ist von einer ledernen Haube bedeckt, die an der Rückseite vertikal geschnürt ist. Da die Haube ganz und gar eng sitzt, ist sie völlig zugezogen. Die Haube überdeckt auch die Ohren und die Haare, deren Haarknoten nur als leichte Ausbeulung hinten erkennbar ist. Vorne lässt die Gesichtsaussparung Augen und Nase frei und ein paar goldene Haarsträhnen hängen ihr dekorativ ins Gesicht. Ihr gesamter Mund ist allerdings von dem derben Leder stramm verdeckt. Nur andeutungsweise zeichnen sich ihre Lippen unter dem schwarzen Material ab. Auch die derbe Knebelung, bei der ihr Herr ihr ein ganzes Tischtuch in den Mund gezwängt hat und sogar den Raum zwischen Wangen und Zahnreihen seitlich kräftig ausgestopft hat, ist perfekt überdeckt. Knebeltypisch sieht man allerdings ihre Augen übergroß hervorstehen. Wo der Knebel viel Raum einnimmt und die Haube einzwängt, werden die Augen leicht aus dem Kopf getrieben. Ein Blick in die großen Augen lässt erkennen, wie unbequem es der Frau mit dieser Kopfschnürung ist.

Das Kleid, das sie trägt, lässt ihre Schultern frei. Selbst an ihren zarten Frauenschultern sieht man die gnadenlosen Striemen einer Peitsche. Es verwundert nicht, gibt es doch kaum eine Stelle an ihrem Körper, die nicht von Folterspuren gezeichnet ist. Das Abendkleid ist sonst recht konventionell, wenn auch altmodisch genschnitten und lässt dreiviertel von ihren wohlgeformten Brüsten erkennen, die verdeckt durch das schwarze, samtige Kleid mit einem BH hoch gestützt sind. Die beiden nackten Kuppeloberteile hätten jedoch in jeder Bar oder jedem Restaurant Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sind sie doch voller blauer Flecke und Blutergüsse – zwischen den roten alten und neuen Striemen.

Ihre Arme sucht man zunächst vergeblich. Sie sind mit einem One-Glove für beide Arme auf dem Rücken fest verschnürt. Diese Armkorsetts halten beide Arme stringent auf dem Rücken und zwingen die Ellbogen, recht nah aneinander zu gehen. Eine Haltung, die ihr Herr durch vorhergehende Fesselung an den Ellbogen noch forciert hat. Unten sind ihre in dem One-Glove steckenden, übereinander liegenden Hände elegant an ihrer linken Hüfte befestigt, wo sie an einem engen Beckengürtel – der ihre Taille extrem einschnürt – mittels eines Ledergurts befestigt sind.

Das Kleid liegt bis kurz vor den Knien eng an – es wird im Rücken von oben bis unten geschnürt und es hat einen um den Rocksaum umlaufenden, eingearbeiteten Ledergürtel, der ihre Oberschenkel hier zusammenzwingt. Daher wirkt das Kleid wie eine Beinfessel und erlaubt der Frau, nur sehr kleine Schritte mit ihren Füßen zu machen, da sie die Knie beim Gehen eben nicht auseinander bekommt. Ihre Beine stecken in schwarzen, halterlosen Strümpfen und relativ flachen Schuhen mit zwei Zentimeter Absatz, die vorne eine kleine Aussparung haben, in der man Zehen unter dem Strumpfstoff erkennen kann. Eine recht kostspielige Fetischaufmachung, kein Zweifel.

Sie trippelt ins Zimmer, er führt sie. Ihre Augen tränen wegen der stringenten Knebelung unter der Gesichtshaube, weshalb sie schlecht sehen kann. Doch sie erkennt den gedeckten Tisch. Ihr Platz hat einen weißen Porzellanteller, Messer und Gabel und ein leeres Weinglas. Seine Seite des Tisches hat bereits einen dampfenden Braten mit Kartoffeln und Gemüse aufgetan, daneben Nachtisch und eine Flasche Wein steht für ihren Herrn Thomas bereit. Er führt sie zu dem Stuhl und zieht ihn für sie in Positur.

„Gnädige Frau“, sagt er ernsthaft, so als sei sie wirklich sein geehrter Gast. Er mag kleine Schauspiele, das weiß sie. Und erst da fällt ihr auf, dass der Stuhl keine Sitzfläche, sondern nur ein leeres Holzquadrat hat, in das ihr Hinterteil womöglich hineinfallen kann.

*

Es ist Nacht. Die Frau in Lumpen hat sich aus der Ruine getraut. Sie geht den schmalen Pfad zwischen den Büschen entlang, auf die Lichter der Straße zu. Unschlüssig steht sie schließlich an der Fahrbahn.

*



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