Die versklavte Umwelt-Aktivistin - Rodrigo Thalmann - E-Book

Die versklavte Umwelt-Aktivistin E-Book

Rodrigo Thalmann

0,0

Beschreibung

Der Zusammenbruch der Zivilisation und die grausamen Schicksale hilfloser, junger Frauen in vier Geschichten. DIE GEFOLTERTE UMWELT-AKTIVISTIN Eine junge schwedische Umwelt-Ikone und ihre Journalisten-Freundin, beide in ihren 20ern, machen sich auf den Weg zu einer Umweltkonferenz in Amerika. Auf einer hochmodernen, ökologisch perfekten Jacht. Doch während der Überfahrt kommen verstörende Nachrichten vom Festland. Der Kapitän hegt schon lange dunkle Fantasien und sieht seine Chance gekommen. Niemand kennt den düsteren Raum mit all den Geräten, den er im Bauch der Jacht vorbereitet hat. Und seine Fantasien gehen noch viel weiter. DER FUSS-CHIRURG Ein junger Mann findet nach dem Zusammenbruch der Zivilisation durch eine neue Krankheit ein leerstehendes SM-Studio. Doch ganz so leer wie er dachte ist es doch nicht, denn in den Zellen sind junge Frauen eingesperrt, die der Besitzer des Studios, ein Fuß-Fetischist, seinen Neigungen entsprechend gestaltet hat... DIE STADT HINTER DEN HÜGELN ... ist Teil einer neuen Zivilisation, in der Frauen systematisch versklavt werden und Schlimmeres mit ihnen geschieht. Ein junger Mann in einer Grenzstadt, die noch an Resten der alten Zivilisation festhält, sieht seine Chance auf Rache an der Weiblichkeit gekommen, als seine Liebe zur Dorfschönheit unerfüllt bleibt... FRAUENJAGD ... in einer apokalyptischen Welt, in der Menschen Jagdbeute sind. >>Thalmann erzählt den Untergang unserer Zivilisation und die Entstehung einer grausameren, neuen, die sich gerade an Frauen auf brutale Weise vergeht, in grob zusammenhängenden Geschichten. Eine wild Anthologie und SM auf Overdrive in bekannter Thalmann-Manier.<< (Marlisa Linde)

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 443

Veröffentlichungsjahr: 2023

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die versklavte Umwelt-Aktivistin

Sklavin am Ende der Zivilisation

DARK EROTIC HORROR

RODRIGO THALMANN

MARLISA LINDE

Thalmann-Buch Nr. THE16dvUA

Copyright © 2020-2023 Rodrigo Thalmann

Blog: rodrigo-thalmann.blogspot.com, E-Mail: [email protected]

Coverfoto: Fernando Gimenez, leicht modifiziert von R.Thalmann. Das Coverfoto steht in keinen Zusammenhang mit dem Roman. Skizze zum „Fuß-Chirurg“ von R.Thalmann, basierend auf Fotografie von Fhaben ernando Gimenez. Umschlaggestaltung:  Tarantella Design, Taguig City, Metro Manila, Philippines

Der Roman war in anderen Ausgaben unter dem Titel „Die gefolterte Umwelt-Aktivistin“ erschienen

BOD E-Book: Auflage 12: 2023 2023letzte Zahlen rechts sind aktuell

(Ersterscheinung 2020)

Alle Rechte vorbehalten.

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt

ISBN der Printedition:

9783751918916

Über dieses Buch

Der Zusammenbruch der Zivilisation und die grausamen Schicksale hilfloser, junger Frauen in vier Geschichten.

Auch Fans apokalyptischer Szenarien werden in diesem Roman auf ihre Kosten kommen, denn Zombie-artige Wesen erobern die Erde und sie sind es, gegen die zum Schutz die neue, grausame Zivilisation im täglichen Überlebenskampf entsteht.

DIE GEFOLTERTE UMWELT-AKTIVISTIN

Eine junge schwedische Umwelt-Ikone und ihre Journalisten-Freundin, beide in ihren 20ern, machen sich auf den Weg zu einer Umweltkonferenz in Amerika. Auf einer hochmodernen, ökologisch perfekten Jacht. Doch während der Überfahrt kommen verstörende Nachrichten vom Festland. Der Kapitän hegt schon lange dunkle Fantasien und sieht seine Chance gekommen. Niemand kennt den düsteren Raum mit all den Foltergeräten, den er im Bauch der Jacht vorbereitet hat. Und seine Fantasien gehen noch viel weiter.

DER FUSS-CHIRURG

Ein junger Mann findet nach dem Zusammenbruch der Zivilisation ein leerstehendes SM-Studio. Doch ganz so leer wie er dachte, ist es doch nicht, denn in den Zellen sind junge Frauen eingesperrt, die der Besitzer des Studios, ein Fuß-Fetischist, seinen Neigungen entsprechend umgebaut hat...

DIE STADT HINTER DEN HÜGELN

... ist Teil einer neuen Zivilisation, in der Frauen systematisch versklavt und sogar rituell verstümmelt werden. Ein junger Mann in einer Grenzstadt, die noch an Resten der alten Zivilisation festhält, sieht seine Chance auf Rache an der Weiblichkeit gekommen, als seine Liebe zur Dorfschönheit unerfüllt bleibt...

FRAUENJAGD

Zwei junge Männer der Oberschicht der neu entstandenen Zivilisation gehen auf die Jagd...

„Thalmann erzählt den Untergang unserer Zivilisation und die Entstehung einer grausameren, neuen, die sich gerade an Frauen auf brutale Weise vergeht, in grob zusammenhängenden Geschichten. Eine Anthologie von chirurgischen Fetisch-Modifikationen, Folter, nicht medizinisch notwendigen Amputationen und sogar Kannibalismus. Alles an unschuldigen Frauen. SM auf Overdrive in bekannter Thalmann-Manier.“ (Marlisa Linde)

Siehe auch die ZEITLEISTE am Ende des Bandes.

INHALT

Über dieses Buch

Die gefolterte Umwelt-Aktivistin

Der Fuß-Chirurg

Die Stadt hinter den Hügeln

Frauenjagd

Zeitleiste

Auszug aus der Harten Edition von „Sklavin Null“.

HINWEIS AN VERSTÖRTE LESER

ÜBER DEN AUTOR

Gewidmet Charles, der von einem benachbarten Gebäude während der Arbeit an diesem Buch, hier in Taiwan – wo der Roman entstanden ist - kopfüber in den Tod sprang. Mögen leicht bekleidete Insulanerinnen ihm sein jenseitiges Dasein nun versüßen.

Die gefolterte Umwelt-Aktivistin

Eine junge Schwedin will in die Fußstapfen einer bekannten Vorgängerin treten und macht eine Überfahrt zu einer Umweltkonferenz auf einem modernen Boot über den Atlantik. Doch der Kapitän hat ganz eigene Ideen, wohin die Reise geht.

Vorspiel

Skipper Torsten Thomsen hat es sich in seiner Kajüte bequem gemacht. Eine große Kajüte, mit weißen Wänden und hellen Einbau-Holzschränken, nebst einem hellen Holzschreibtisch. Doch auf dem Notebook, in einer praktischen See-Halterung befestigt, ist eher Finsteres zu sehen. Eine junge Frau, die nur noch ein aufgeknöpftes Anzug-Jäckchen trägt neben fleischfarbenen Strümpfen mit einem weißen Strapsgürtel, kniet unter einem Galgen. Ihre nackten Brüste und ihre ausrasierte Scham sind gut zu sehen. Knien ist eigentlich nicht das richtige Wort, denn sie ruht gezwungenermaßen auf ihren Knien. Sind ihr die Unterschenkel doch mit mehreren Lederriemen an die Oberschenkel gebunden worden, so dass ihre nackten – nur zart strumpfbedeckten – Fußsohlen nach oben zeigen. Der Knoten der Wildwest-artigen Schlinge sitzt unter ihrem linken Ohr. Der Kopf der brünetten, hübschen Frau ist leicht schräg gestellt und als die Kamera in Großaufnahme auf ihr Gesicht geht, sieht man das starke Makeup, das sie Sekretärinnen-mäßig aufgelegt hat. „Bitte Gnade“, winselt die Frau. Doch jetzt zeigt die Kamera zwei Herren in langen, schwarzen Kapuzen, die rechts und links neben ihr stehen.

„Gnade gibt es später vom Herrgott“, brummt der Linke der beiden.

„Erst muss du diese herrlichen Beine noch für uns tanzen lassen“, gackert der Rechte.

„Last dance for Mary Jane“, gibt der Linke von sich. Die Kamera zeigt, dass er die zarten Fußsohlen der hilflosen Frau liebkost.

„Fast zu schade zum Hängen“, sagt er. „Heh, du hast sie doch schon gefickt“, antwortet der Rechte. „Und morgen holen wir uns eine andere.“

„Na denn“, stimmt der Linke zu.

„Bitte nicht“, jammert die Frau und sieht ängstlich abwechselnd zu den beiden Kapuzenmännern hin. Doch dann ziehen die Männer sie mittels einer Kurbel ein Stückchen in die Höhe. Nur ein kleines Stück, so dass ihre Knie keine Bodenberührung mehr haben. Der zierlichen Frau kommen die Augen bald aus dem Kopf und ihre Zunge tritt hervor, als sich ihr Gesicht dunkelrot bis lila färbt und sie röchelt. Kapitän Thomsen lehnt sich vor dem Monitor sitzend mit einem Seufzen zurück und öffnet seine Hose. Und morgen soll er endlich diese heiße Umweltaktivistin kennenlernen. Er kann es kaum erwarten.

*

Kurz bevor er ins Bett geht, inspiziert er noch den „speziellen Raum“ im Bauch des Schiffes. Öffnet das schwere Stahlschott und knipst das Licht an. Hier steht alles vor den düsteren grauen Wänden. Ein gynäkologischer Untersuchungsstuhl mit vielen Schnallen. Ein altmodisches Krankenhausbett mit Draht-Liegefläche ohne Matratze. Und weiteren Schnallen. Zwei winzig kleine Sitzkäfige und ein etwas größerer samt Kettenaufhängung. Ein Andreaskreuz an der Wand. Ein Prügelbock. Und natürlich die beiden jetzt dunklen Wassertanks mit ihrer Glasfront. Sein ganzer Stolz und Fokuspunkt manch durchfantasierter Nacht. Damit eine Sub wirklich zum Sub wird, witzelt er immer.

Noch nie hat es eine seiner Gespielinnen bis hierher geschafft. Alle haben schon vorher bei ein bisschen Fesselsex und Schlägen auf den Arsch rumgejammert. Aber irgendwann... Er kann es spüren. Irgendwann wird er hier Gäste haben. Er kann es richtig fühlen.

Abfahrt

Linda Quist ist eine rothaarige Journalistin, Zweiundzwanzig Jahre alt. Sie hat sich wirklich darauf gefreut, hier am Kai in dem kleinen Jachthafen in Amsterdam, Ortsteil Irgendwas. Von hier aus soll sie losgehen. Die Reise von Agneta Maller, der schwedischen neuen Umweltikone, die sich anschickt, in die Fußstapfen der berühmten Zopf-tragenden Henrietta von vor sieben Jahren zu treten. Doch fällt Linda fast die Reisetasche runter, als Agneta fröhlich winkend auf sie zu rennt. Nicht nur trägt die junge Aktivistin ultraknappe und enge Hot-Pants, sondern auch noch mädchenhafte weiße Socken und rote, hochhackige Sandaletten mit langer Verschnürung am Unterschenkel nebst dicken Korksohlen. Was für eine geschmacklose Aufmachung das schon allein ist. Auch das über dem Bauchnabel verknotete T-Shirt mit einem Teddy-Aufdruck hilft da nicht. Was soll das vorstellen? Pippi Langstrumpf auf dem Lolita-Trip? Und ihre blonden Haare hat sie zu zwei langen Zöpfen links und rechts gedreht. Henriettas Markenzeichen einfach kopiert. Voll und ganz Henrietta, nur in einer bizarren Flittchenversion, die mit der charismatischen und ohnehin viel jüngeren Original-Aktivistin natürlich nichts mehr gemein hat.

„How dare you?“ schreit ihr Linda entgegen. Diese fast schon religiöse Formel, die in der letzten Zeit unter den Henriettianern zur Signaturzeile geworden ist.

„Wieso? Was?“ fragt Agneta.

„Du siehst wie eine Mischung aus Lolita und Pippi Langstrumpf aus!“ schleudert ihr Linda entgegen. Kritisch mustert jetzt im Gegenzug Agneta die rothaarige Journalistin. Sie sieht eine junge Frau mit perfekter Figur, die einen engen, beigen Rollkragenpullover trägt und deren Brüste sich perfekt formgehalten und fast schon spitz durch den Stoff drängen. Eine lange, schwarze Schlabberhose und schwarze Ledersandalen an den sonst nackten Füßen mit ihren roten Zehennägeln runden das Bild ab. Ihr Haar ist rot, bauschig und locker frisiert. Linda trägt wie fast immer leichtes, unaufdringliches Makeup.

„Selber siehst aus wie diese dicke... dicke Frau aus der US-Serie, wie heißt sie doch gleich?“ Agneta will offensichtlich eine Beleidigung ausstoßen, kriegt es aber wieder mal nicht hin. Linda rollt mit den Augen. „Schon gut“, sagt sie matt. „Roseanne Bar. Wenn du die meinst.„ Vielleicht ist es ja gerade dieser gewisse naive Sexappeal, den die zwanzigjährige Umweltaktivistin mit ihrer neuen Öko-Kampagne verbindet, der sie so erfolgreich macht. Und sich damit sehr vom fast schon historischen Vorbild unterscheidet.

„Lass dich von der Presse nicht wieder als sexgeile, naive Öko-Schlampe bezeichnen, wie letztes Mal Fox-News davon gemacht hat.“

„Fox-was?“ fragt Agneta. Linda rollt wieder mit den Augen. „Die Zöpfe zu imitieren ist doch eindeutig zu viel oder?“

Agneta zuckt nur mit den Schultern und Linda stellt zu ihrem Schrecken fest, dass ihre Freundin auch noch Kaugummi kaut.

„Da kommt die Presse schon!“, jubelt Agneta und winkt. Linda dreht sich um. In der Tat kommt da Agnetas Vater mit einem Korso von vier Reportern quer über den abgesperrten Platz angerannt. Man hat in weiser Voraussicht einen abgeriegelten Teil des Kais genommen, um ein Pressedesaster wie beim letzten Mal zu vermeiden.

„Oh Schreck“, sagt Linda. Doch da sind sie auch schon heran, angeführt von dem versierten, grauhaarigen Geschäftsmann in den Fünfzigern, der Agnetas Vater ist. Die Reporter lassen es blitzen und die Kameras klicken bzw. filmen. Doch Agnetas Vater bringt die nicht abgesprochenen Fragen schnell zum Versiegen, als er droht, das Interview abzubrechen. Er weiß zu genau, dass es nicht zu empfehlen ist, wenn seine Tochter einfach so auf Fragen antwortet. Stattdessen hält sie nun wie geplant ihre Rede, die ihr ihre gute Freundin Linda aus Henrietta-esquen Versatzstücken beigebracht hat. Eine Routine, die sicher mit dazu beigetragen hat, die blonde Agneta zur neuen Stilikone der Umweltbewegten zu machen.

„How dare you!“, ruft Agneta aus und hat vor Begeisterung ein rotes Gesicht. Tatsächlich jubelt einer der Journalisten aus der Truppe.

„How dare you drive a car!“, schreit die junge blonde Aktivistin fast schon hysterisch. „Mutter Natur stirbt und ihr fahrt Auto.“ Sie spricht Englisch mit starkem, schwedischen Akzent.

„Aber wer will noch Busse und Bahn fahren bei all den Epidemien?“ fragt einer der Reporter. Doch Gott sei Dank geht Agneta nicht darauf ein. Der Fragende ist der einzige mit Atemmaske in der Menge.

„How dare you ... Ihr fliegt immer noch mit dem Flugzeug.“

„Aber haben die Gewerkschaften nicht gerade dazu aufgefordert, wieder mehr zu fliegen, nachdem so viele Arbeitsplätze...?“ beginnt ein anderer Reporter eine sinnlose Frage.

„Wie könnt ihr es wagen, Strohhalme zu nehmen! Wie könnt ihr es wagen, Lederschuhe zu tragen!“

Agneta hat ihre zarte Faust zum Himmel gereckt und wippt so herum, dass ihre Zöpfe fliegen. Mehr als ein Reporter hat allerdings seinen Blick auf ihrem wippenden Bauchnabel. Oder Busen.

„Wir müssen alle sterben!“ kreischt Agneta. „Klar, irgendwann mal“, kichert der erste kritische Journalist.

„Sperrt die Innenstädte für Autos! Oder gleich alle Ortschaften!“ kreischt Agneta und wackelt jetzt sogar mit dem Hintern. Ihre wippenden Brüste lassen einen der Reporter seinen Kopf und die Kamera davor hoch und runter bewegen, bis ihn Vater Maller heftig in die Seite stößt.

„Aber die Wirtschaftskrise!“ ruft der kritische Journalist wieder. „Gibt es dann nicht viele Arbeitslose? Und die verödeten Innenstädte veröden ohne Autos doch noch mehr!“

Doch Agneta ist bereits bei einem anderen Thema. „We are the world, wie are the children!“ grölt sie mit erhobener Faust und wackelndem Busen. Linda rollt wieder mit den Augen. Agneta trägt halt immer zu dick auf.

„Green Deal! Arbeit für alle!“ Zufrieden nickt Linda. Den Teil haben sie geübt.

„Ich sollte schon zurück in der Schule in Schweden sein!“, grölt Agneta, wieder eine Henrietta-Nachäffung verwendend, die ihr Linda eigentlich ausgeredet hat. Schließlich ist Linda nicht mehr auf der Schule und hat nicht mal eine höhere Schuldbildung. Doch es klickt und rollt und blitzt. Schließlich klettert ein in eine graue Uniform mitsamt merkwürdiger Mütze bekleideter Herr die Kaimauer hoch, so dass man seinen Kopf langsam nach oben kommen sieht. Man sieht von seiner unten wartenden Jacht nur einen Fahnenmast.

„Ah, da kommt Herr Kapitän Thomsen“, erklärt Herr Maller. Breitbeinig kommt der Skipper zu der versammelten Schaar und stellt sich gleich auffallend nah an Agneta. Ja, er legt ihr kurz sogar die Hand um die Taille, was diese schaudernd zur Seite springen lässt. Linda hat schon empört einen Schritt auf den tatschenden Skipper zu gemacht, doch da sieht sie, dass er jetzt korrekten Abstand hält.

„Hallo Leute, ich bin Skipper Thomsen!“ stellt er sich vor. Und dann kommen die Fragen. Zu seinem revolutionären Boot, der „THOMSEN 3“, die angeblich auch tauchen kann. Voll wasserdicht soll sie sein und mit einem revolutionären Fusionsreaktor ausgerüstet, der diese Reise auch sehr ökologisch macht. Ein nicht unwichtiger Tatbestand, wo es doch gilt, wie das historische Vorbild hier der ökologische Vorreiter bei der Atlantiküberquerung zu sein.

„Thorsten Thomsen mein Name“, grinst der Kapitän in die Kamera. „Skipper des modernsten Bootes unter der Sonne. Meine eigene Konstruktion.“

*

Nach einem längeren technischen Interview betreten Linda, der Kapitän und die fast auf die Nase fallende Agneta schließlich das Boot, das silbrig und weißglänzend am Kai liegt. Was für ein atemberaubender Anblick! Die Journalisten bleiben oben an der Kaimauer zurück und lassen es blitzen und die Motoren rattern.

„Eine Frage noch, Frau Maller. Beunruhigen Sie nicht die jüngsten Nachrichten von der Pandemie, bei der immer mehr Leute längere Zeit ohnmächtig werden? Und der Gedächtnisverlust, der damit einhergeht?“

Agneta kräuselt angestrengt die Stirn. „Nun, äh...“, beginnt sie. Doch schnell übernimmt Linda. „Frau Maller hat mir vorhin schon ein Statement gegeben dazu“, schreit Linda heraus und winkt den Journalisten zu.

„Ach, habe ich das?“, fragt Agneta laut. Linda ignoriert sie und rennt wieder den Aufgang zu den Journalisten hoch. Sie atmet tief durch.

„Also, Agneta Maller denkt dazu, dass diese Pandemie besser ist als die letzte, die wir die letzten Jahre hatten.“ Gemurmel bei den Reportern ist die Folge.

„Weil... wenn diesmal die Leute ihr Gedächtnis verlieren, dann vergessen sie vielleicht auch, mit ihrem dicken SUV rumzufahren und die Landschaft zu verpesten. Sie vergessen vielleicht so viel Plastik zu benutzen und vergessen, mit dem Flieger in den Urlaub zu fliegen!“

Der ein oder andere Journalist nickt. „Ich denke.... ich meine, Agneta denkt, die neue Seuche sei vielleicht ein Fingerzeig Gottes.“ Sie wendet sich der unten auf dem Deck des Bootes stehenden Agneta zu.

„Nicht wahr, Agneta?“

„Was ist los?“, fragt diese zurück.

*

Eine Weile später stehen Agneta, Linda und Agnetas Vater mit dem Kapitän auf der Brücke, während das Schiff langsam auf den Ausgang der Bucht zusteuert. Alle haben ihre vorher besorgten, weichledernen Bootsschuhe angezogen. Nervös sieht sich Herr Maller um. „Uns folgt kein Bootskorso“, stellt er fest. „Ganz anders als damals bei Henrietta.“

„Prima“, jubelt Agneta. „Hurra, bei Henrietta war alles besser!“, ruft sie aus, sich einen strafenden Blick ihres Vaters einfangend. Das Gespräch wird von Musik untermalt, die plärrend aus den zahlreichen Lautsprechern auf der recht geräumigen Brücke dringt.

“Da hinten folgt uns einer!“, ruft Agneta erregt aus und zeigt aus dem linken Fenster der Brücke. „Da links, das kleine Boot.“

„Backbord“, grummelt der Kapitän. „Was?“, fragt Agneta zerstreut.

„Links heißt auf dem Schiff Backbord“, erläutert ihr Linda.

„Oh“, kommentiert Agneta. „Ich dachte schon, es gäbe nachher Kuchen.“

Der Skipper klatscht sich mit der Hand vor der Stirn.

„Natürlich gibt es keine Backw...“, beginnt Linda, die das Wort „Backwaren“ noch nicht ganz ausgesprochen hat, als sie beschließt, sich diesmal nicht durch Agnetas Fehlschlüsse zu sinnlosem Gestammel verleiten zu lassen.

„Das da backbord ist auch nur ein Fischerboot“, erklärt Herr Maller und schüttelt enttäuscht den Kopf. „Die PR-Leute haben ihre Arbeit nicht gemacht“, fügt er mit wütendem Unterton an. „Oder wir konnten den alten Henrietta-Hype eben nur kurz für uns selbst nutzen“, denkt sich in diesem Augenblick Linda und merkt, dass es einer dieser Gedankengänge ist, bei denen man sofort merkt, dass man eine tiefe Wahrheit erkannt hat. Mag sie auch noch so unangenehm sein.

„Ein schönes Boot haben Sie hier“, sagt Herr Maller an den Kapitän gewandt, offensichtlich versuchend, das Thema zu wechseln. Er kratzt sich am Kopf. „Ist das noch ein Boot oder schon ein Schiff?“

Der Kapitän, der sonst missmutig geradeaus durch die Frontscheibe der Brücke auf die See starrt, wirft ihm einen missbilligenden Blick zu. „Schiff natürlich, wir sind gut siebzig Meter lang.“

Herr Maller brummt irgendetwas zwischen Entschuldigung und Zustimmung.

„Schönes Ding jedenfalls“, grunzt Herr Maller. „Sieht mit seinem Weiß, Silber und den getönten großen Glasflächen aus wie die Lieblingsjacht von einem saudischen Milliardär oder so etwas.“

Wieder ein strafender Blick vom Skipper. Jeder weiß doch, dass Skipper Thomsen eine Multimillionen-Dollar-Spritze vom US-Milliardär Leroy Connola erhalten hat, um mit diesem Schiffeinen Prototyp für ein modernes Seegefährt der Zukunft zu bauen. Thomsen, der Selfmade-Tüftler, der auch schon an einer eigenen Mondrakete tüftelt und mit Crowdfunding weit gekommen ist. Für dieses Projekt aber eben doch eine Geldspritze von Connola-Industries gebraucht hat.

Während Linda noch den Umstand verdaut, dass das feierliche Ausfahren des Bootes – oder Schiffes – mehr oder minder in die Hose gegangen ist, fängt sie an, das die ganze Zeit im Hintergrund laufende Radio zur Kenntnis zu nehmen.

„...mehren sich die Meldungen, dass Menschen, die aus der Ohnmacht erwachen, plötzlich aggressiv werden und sozusagen sofort nach dem Aufwachen Menschen in ihrer Nähe anfallen und regelrecht beißen. Sogar Angriffe auf Familienhunde und ähnliches sind berichtet worden. Man muss sich das mal vorstellen. Die Mutter wird nach ein paar Stunden Ohnmacht wieder wach und greift dann den Familienhund an! Hier ist noch eine Information. Es scheint sich bestätigen, dass zwei Drittel der Betroffenen Frauen sind. Männer sind weniger vertreten.“

Linda sieht entgeistert zum nächstgelegenen Lautsprecher, aus dem die Stimme des Nachrichtensprechers erklingt. Sie versteht zwischenzeitlich nicht alles.

„...in Krankenhäusern eine Katastrophe. Pflegepersonal ist völlig überfordert damit, dass die bislang nicht am Bett gesicherten Kranken plötzlich aggressiv werden. Auch sollen sie nur sehr schwer wieder unter Kontrolle zu bringen sein.“

Linda hört, wie der Nachrichtensprecher sich räuspert. Unterdessen verlassen Herr Maller und Agneta die Brücke und gehen aufs kleine Treppenhaus zu, das von der Brücke direkt in den Bauch des Schiffes führt.

„Kommst du, Linda?“, fragt Agneta im Weggehen. Linda weiß, dass Agneta nicht so gern mit ihrem Vater allein ist.

„Einen Augenblick noch!“, winkt Linda entschieden ab und gestikuliert in die Richtung des Lautsprechers. „Die Nachrichten!“

„...ins Überlegen. Ich meine, liebe Zuhörer, man könnte meinen, man wäre in einem schlechten Film. So fangen Zombie-Serien in der Flimmerkiste an, oder? Aber ich kann hier die Zuhörerinnen und Zuhörer gleich beruhigen“,fährt die Nachrichtensprecherstimme fort.

„Was fehlt bei dieser neuen Seuche, für die sich langsam der Name Sol eingebürgert hat, ist der Umstand, dass Gebissene selbst andere beißen. Das Risiko, sich durch einen Biss die Infektion zuzuziehen, liegt nur bei wenigen Prozent. Immerhin sind sowieso schon bis zu fünfzig Prozent der Weltbevölkerung mit Sol angesteckt, daran darf ich erinnern. Nur zeigen von diesen fünfzig Prozent eben nur wenige die zunächst grippeartigen Symptome, die dann zu starkem Kopfschmerz mit einsetzender Ohnmacht und neuerdings offenbar Aggressivität vergleichbar mit der Tollwut führen. Der Name Sol scheint sich für die Krankheit einzubürgern, obwohl ursprünglich von einem Witzbold...“

Der Nachrichtensprecher redet noch weiter, doch Linda kann es nicht mehr verstehen. „Deutsche Welle!“, schreit Thomsen förmlich und deutet auf seine Konsole, in der offenbar auch die Radio-Bedienelemente liegen.

„Leise bitte!“, ruft Linda zurück. „Das ist wichtig!“ Doch Thomsen grinst böse und dreht an einem Knopf. Mit widerlichen Störgeräuschen verschwindet die Stimme des Sprechers und schwülstige Tanzmusik erklingt auf der Brücke.

„In Rio, I am dancing with you til the morning...“, singt eine schwülstige Herrenstimme. Linda atmet wütend ein, verschluckt aber böse Kommentare und wendet sich auch um, um Agneta hinterher zu gehen. Gott sei Dank kann sie auf dem Smartphone die Nachrichten verfolgen.

Bärenhöhle

In seiner düsteren Kabine im Bauch des Schiffes sitzt der Skipper wieder an seinem Notebook. Er klickt sich durch die Nachrichtenseiten und kratzt sich am Kopf, der Nachrichten über die neuerdings aggressiven Sol-Kranken halber. „Sol“, was für ein verrückter Name das auch ist. Irgendwo in den sozialen Netzwerken als Witz verwandt, hat sich die irrsinnige Bezeichnung offenbar eingebürgert. „Lustig“, denkt er. „Jetzt beißen die Kranken die Gesunden.“ Doch er wird übellaunig, als er den Teil der Meldungen liest, in dem es heißt, die Krankheit würde so nicht übertragen.

„Da haben wir fast alles beieinander“, schimpft er laut vor sich hin, „um eine richtige Zombie-Epidemie zu machen, aber ganz am Schluss klemmt das System.“ Er schlägt mit der Faust auf den Tisch. Dann klickt er schnell auf seinen Ordner mit Seven-Seven Productions Videos. Klickt in den Ordner mit den Neuheiten. „Sklavin U und das Abendessen“. Er grinst hämisch. Schnell startet das Video und zeigt eine vollbusige. schwarzhaarige Frau, die mit goldenen, hochhackigen Sandaletten laut klackend durch die Gegend geht, wobei ihr geschlitztes, altweißes Kleid ihr schön gebräuntes Bein zeigt.

„Sie sehen ganz reizend aus, Madame“, sagt der ältere, graumelierte Herr zu ihr, während der Kellner in dem Restaurant ihr den Stuhl zurechtrückt. „Richtig zum Anbeißen.“ Die Angesprochene haucht einen Dank und rückt sich dann ihren Ausschnitt zurecht, so dass ihre großen Brüste fast herausquellen und man schon den Vorhof des Nippels der linken Brust sieht. Der ältere Herr starrt auf den Ausschnitt und leckt sich die Lippen.

„Wir sollten etwas Zartes als Hauptgericht bestellen“, sagt er mit Erregung in der Stimme und die irgendwie ein bisschen dumm wirkende Schwarzhaarige lächelnd ihn lasziv an. Thomsen wird es langweilig und er bewegt die Maus, um den Film bis nahe der Mitte vorzuspulen. Die Schwarzhaarige ist jetzt nackt und eine Frau, die wie eine klassische Domina aussieht, steht hinter ihr und lässt Handschellen klacken, die ihr ihre Handgelenke auf dem Rücken halten.

„Muss das wirklich sein?“, fragt die auf Zehenspitzen stehende Nackte, während der ältere Herr genüsslich mit ihren goldenen Sandaletten spielt, die er vor sich auf seinem geschnitzten Schreibtisch stehen hat.

„Wir wollen doch nicht, dass das Essen sich wehrt, oder?“

Die Frau weint und schluchzt.

„Ich weiß ja, dass ich getötet und gebraten werde“, haucht sie mit tränenschwerer Stimme. „Nur so geben Sie ja meiner Tochter das Geld für die notwendige Operation.“

Der alte Mann lacht dreckig. „Genau, genau“, sichert er zu.

„Aber muss denn die Fesselung sein? Ich werde mich auch ganz bestimmt nicht wehren...“

„Das sagen sie alle“, lacht der ältere Herr. „Bis dann der Spieß ihren Cervix durchbricht und die inneren Blutungen und die Schmerzen anfangen.“

„Oh Gott“, haucht die Frau, mit einem Ausdruck tumben Unglaubens in ihrem stark geschminkten Gesicht.

Wieder bewegt Thomsen die Maus und scrollt im Film nach vorne. Alles nur gestellt, aber gut in Szene gesetzt, denkt er. Jetzt sieht man die Nackte, die jetzt rosa Pumps trägt, in einem Metallgestell knien. Ihr Kopf ist unten und ruht auf einem Gestell, das einen Metallring in ihren Mund schiebt. Dieser wird auf diese Art weit geöffnet. Ihre Hände sind an waagerechten Streben des Gestells angebunden. Ebenso sind ihre Fußgelenke gesichert. Die Domina, die zu einem Pferdeschwanz gebundenes blondes Haar hat, zieht der gefesselten Frau den linken Schuh vom Fuß und streichelt die so dargebotene, nackte Fußsohle.

„Ist es nicht schöner ohne Schuh?“

Der Grauhaarige Mann lacht und nähert sich dem anderen Fuß der Angebundenen.

„Ja, so sehen wir, wenn sie vor Schmerz die Zehen krümmt.“ Er entfernt ihr den rechten Schuh. Beide Schuhe stellt er auf ein kleines Bord, als wenn sie Trophäen wären, gleich neben das Paar ihrer ursprünglichen, goldenen Sandaletten. Auch er liebkost ihre Fußsohle.

„Gah!“, stößt die Frau aus, die nicht sprechen kann. Lächelnd bewundert der ältere Herr ihren so hochgereckten Po und zieht mit beiden Händen ihre Pobacken auseinander. Die Kamera zoomt deutlich auf ihre Pflaume, die sich auf etwas öffnet.

„Was für eine herrliche Frucht“, gurrt der alte Mann. Die Domina versetzt der Gefesselten ein paar harte Schläge auf ihre linke Flanke, dass das Metallgestell knarzt.

„Ihre Grotte ist bereit, ihren letzten Liebhaber aufzunehmen.“

Der Alte lacht. „Das kann man wohl sagen.“

Thomsen spielt an sich herum, als die Domina einen langen, angespitzten Holzstab heranholt, der etwas länger als der Torso der Frau ist. Thomsens Masturbation wird schneller und heftiger und er stöhnt laut vernehmbar, als es an der Tür klopft. Schnell erstirbt seine Männlichkeit, als er erst das Video zumacht und dann den mittlerweile teilweise erschlafften Schwanz in der Hose verstaut.

„Fuck“, sagt er, ohne die Ironie dieser Aussage zu bemerken.

*

Abendessen

Das kleine „Captain’s Dinner”, das Thomsen im kleinen Speiseraum mit dem langen, eckigen Esstisch veranstaltet, entwickelt sich nicht so, wie von ihm gewünscht. Herr Maller hat ein halb aufgegessenes Würstchen vor sich, während Agneta und Linda lustlos in ihrem Kartoffelbrei mit Erbsen und Möhren samt Buttersoße stochern. Die Würstchen haben sie natürlich angeekelt abgelehnt.

„Herr Thomsen, bei allem Respekt, aber ihre Geschichten über die Stärken dieses Bootes sind nun wirklich gerade... sekundär“, erklärt Herr Maller, den vorhergehenden Monolog des Skippers unterbrechend. Linda sieht entsetzt auf ihr Smartphone und flucht, weil die Verbindung instabil ist. Agneta kratzt sich nervös am Kopf und bohrt in der Nase.

„Werden wir alle gefressen, Daddy?“, fragt sie zum x-ten Male ihren Vater.

„Na wenn sie meinen“, erklärt Kapitän Thomsen pikiert. „Dann höre ich halt auf mit meiner ... Information.“

„Gut!“, sagt Maller energisch. „Dann können wir gemeinsam überlegen, was wir nun als nächstes tun.“

„Was wollen Sie tun?“, fragt Thomsen an Maller gerichtet. „Die Krankheit heilen? Ich habe Aspirin an Bord.“ Thomsen kichert dazu, als sei es ein guter Witz. Maller schüttelt kurz den Kopf und wendet sich dann an Linda.

„Frau Quist, Sie haben die neusten Infos trotz der schwankenden Verbindung, oder?“

„Ja Herr Maller.“

„Dann subsummieren Sie doch bitte mal, wie die Lage ist.“

„Okay“, sagt Linda gedehnt. „Also, mehrere Staaten der EU haben den nationalen Notstand ausgerufen. Wohl vor ein paar Stunden. Die meisten EU-Staaten machen damit nach irgendwelchen neuen Seuchenprotokollen die Grenzen dicht. Auch Häfen werden damit anfangen, überall Schiffe abzulehnen.“

Maller kratzt sich am Kopf. „Wir sind kleiner, vielleicht kommen wir als Privatboot ja noch durch...“

„Ha, klein!“, lacht Thomsen zynisch.

„He, keiner redet von ihrem Pimmel!“, erklärt die sonst weitgehend still gewesene Agneta plötzlich in Richtung Thomsen. Dieser sieht sie entgeistert an und ihm fällt buchstäblich der Kartoffelbrei von der Gabel.

„Agneta!“, ruft sie ihr Vater zur Ordnung.

„Meine ja nur“, gibt Agneta in seine Richtung quengelnd von sich.

„In den meisten großen Städten ist Chaos. Auch in kleineren wohl und die Rettungskräfte und die Polizei kommen nicht mehr nach.“ Sie scrollt auf dem Display herum. „Der US-Präsident setzt die Nationalgarde ein und in Pittsburgh ist scheinbar scharf auf Zivilisten geschossen worden. In der Nähe eines Krankenhauses.“

„Schwarze Zivilisten?“, fragt Maller Senior.

„Nein, diesmal schießen sie auf alle.“

Maller nickt. „Trump ist auch auch nicht mehr Präsident...“

„Pittsburgh im Chaos heißt es hier“, liest Lida ab.

„Mist“, ruft Maller aus. „Da habe ich ein paar Immobilien.“ Thomsen lacht dreckig. Dann steht er auf und klopft ein paar Mal entschlossen mit der rechten Faust auf die Tischplatte, was alles Geschirr scheppern lässt.

„Ähem“, räuspert er sich. Tatsächlich verstummen die Gespräche und alle sehen ihn erwartungsvoll an.

„Sie brauchen sich alle keine Sorgen machen“, erklärt Thomsen mit weit ausholenden Gesten. „Wir haben...“, beginnt er.

„Was?“, fragt Maller-Senior. „Aspirin an Bord?“ Sein Tonfall trieft nur so vor Sarkasmus.

„... ein hochmodernes Schiff mit Fusionsantrieb, der uns unbegrenzt Energie gibt. Wir brauchen also keinen Hafen anlaufen.“ Er sieht sich erwartungsvoll um, wohl Lob für die Aussage erwartend.

„Und Frischwasser?“, fragt Maller.

„Ich will duschen!“, kreischt Agneta im hysterischen Tonfall.

„Die THOMSEN 3 hat 200 Liter Brauchwasser an Bord und eine hochmoderne Entsalzungsanlage dazu. Das neueste Gimmick von Connola-Industries. Wenn wir damit das Brauchwasser nachfüllen, sollten wir es aber erhitzen vor dem Verzehr.“

Agneta zieht die Stirn kraus und scheint angestrengt nachzudenken. „Also 600 Liter!“, erklärt sich freudig, als habe sie etwas wichtiges ausgerechnet. Alle sehen sie erstaunt an, ignorieren den Einwurf dann aber.

„Und Essen?“, fragt Agneta den Skipper mit vor Hysterie überschlagender Stimme.

Thomsen grinst schief. „Fische!“ erklärt er. „Ja und?“, fragt Agneta genervt zurück. „Da könnten Sie auch Gras! sagen, davon hätte ich immer noch keinen gemischten Salat auf dem Teller. Jetzt zieht Thomsen die Stirn kraus.

„...fangen!“, erklärt ihr Linda, mit einer rollenden Bewegung ihrer rechten Hand.

„Ja und dann? Wie wird da ein Salat draus?“, fragt Agneta und tritt den Tisch, dass er wackelt. Sie schmollt regelrecht.

*

Personalwechsel

Nachdem die illustre Runde noch eine Weile weiterdiskutiert hat und kein Ergebnis erzielt wurde, vertagten sich alle zu später Stunde in ihre jeweiligen Kabinen. Thomsen in seine große mit der auf dem Laptop wartenden Schwarzhaarigen und Maller Senior und Tochter in die große Gästekabine. Linda in ihre winzige Kajüte, die wohl vorher eine Abstellkammer war.

Sogar Thomsen verzieht kurz schmerzlich das Gesicht, als später im Video der schreienden Schwarzhaarigen der lange Spieß in den After geschoben wird. Der Körper der Frau ist schweißbedeckt und Blut läuft aus der Rosette heraus, die den langen und dicken Pfahl aufgenommen hat. Der Pfahl steckt immer noch mehrere Armlängen lang heraus.

„Wie ein Stier mit Spieß im Leib“, lacht der ältere Mann im Video, während sich die Domina die schweißverklebten Hände am Haar der Nackten abreibt, die mit zugekniffenen Augen die grausame Folter erträgt.

„Schade, dass das gestellt ist“, spricht Thomsen zu sich selbst und bemerkt dann frustriert, wie seine Erektion zusammenfällt. Er scheint eine Weile zu überlegen.

„Der Kater fährt Kanu mit zwei leckeren Mäusen und einem alten, hässlichen Mäuserich und es verschlägt sie auf hohe See“, lacht er. Und lacht. Und lacht, bis es von den Wänden wiederhallt.

*

Eine Weile später geht er zu einem der Einbauschränke. Er öffnet eine Schublade. Steckt etwas in die Jacke, schließt die Kabinentür auf und geht hinaus.

Es klickt leise, als Thomsen die Tür der Kajüte der beiden Wallers öffnet. Vater und Tochter schlafen zusammen in dem Doppelbett. Was eine völlig unschuldige Szene ist, wird im kranken Hirn des Skippers zu etwas anderem. „Verdammte Schweine, pervers!“, presst er hervor. Seine Pistole hat einen Schalldämpfer aufgezogen. Es macht nur mehrmals Plopp, als die drei Schüsse im Körper von Maller Senior einschlagen. Der bäumt sich auf, sieht mit geweiteten Augen panisch ins Nichts und japst noch einmal nach Luft, bevor er tot ins Bett zurücksinkt.

„Sayonara, Creep!“, ruft Thomsen aus. Panisch fährt die neben ihrem Vater schlafende Agneta hoch und starrt ihn mit schreckgeweiteten Augen an. Es dauert eine ganze Weile, bis sie versteht, was passiert ist. Die Gestalt in der dunklen Kajüte erkennt sie nicht.

„Wer...?“, fragt sie entsetzt.

Thomsen sieht sich nervös in Richtung der offenen Kajütentür um. Nichts rührt sich da. Die Journalistin Linda liegt offenbar noch immer schlafend in ihrer Koje.

„Auf die Knie, Nutte!“, kommandiert Thomsen. „Oder ich jage dir eine Kugel in den Kopf.“

Thomsen tritt auf die wie erstarrt im Bett sitzende junge Frau zu, die abwechselnd panisch auf ihn und auf ihren toten Vater schaut. Er sieht, dass sie ein dünnes, weißes Hemdchen mit Spagettiträgern anhat, das viel von ihren festen, mittelgroßen Brüsten zeigt. Ihre Nippel stechen förmlich durch den dünnen Stoff hervor und sogar ihre Vorhöfe erkennt man. „Fluffy“ nennt man solche aufgeplusterten Vorhöfe im Englischen, weiß er als emsiger US-Porno-Konsument. Er zieht den nochmals in weiches Tuch eingeschlagenen Totschläger mit seinem harten Metallkern aus der Hosentasche. Der Schlag ist dumpf und die junge Umweltaktivistin sackt mit einem „Arg“-Ton und einem Furz bewusstlos in sich zusammen. Thomsen dreht sich zur Tür um.

„Und nun zum nächsten Suppenhuhn“, sagt er laut, nachdem er sich vergewissert hat, dass die junge Frau noch lebt.

*

Thomsen steht grinsend in der winzigen Kajüte, die Linda bekommen hat. Das Licht ist längst eingeschaltet, doch die rothaarige junge Frau schläft immer noch. Er nimmt lächelnd die Pappschachtel Tabletten hoch, die auf dem winzigen Beistelltisch liegen. Schlaftabletten! Frau Quist hat sich selbst ausgepowert. Er lacht dreckig. Ihre Bettdecke hat sie bis zum Hals gezogen und er ist wirklich begehrlich, mehr von ihr zu sehen. Er legt die Hände an den unteren Rand ihrer Bettdecke. Bereit, jederzeit den Totschläger zur Betäubung einzusetzen, sollte das notwendig werden. Denn manche junge Frau kann, wenn sie in Panik ist, doch einiges an Kräften mobilisieren. Das Schiff ist auf Autopilot, da kann er sich mal so richtig Zeit nehmen für seine zwei überlebenden Passagiere.

Mit einem Ruck zieht er die Bettdecke weg. Dann lacht er lauthals. Frau Linda Quist schläft völlig nackt, ohne Schlafanzug. Na, da ist sie ja gleich richtig zurecht gemacht, denkt er sich.

Er legt sich zu ihr ins Bett. Sie redet irgendetwas im Schlaf und bewegt sich ein bisschen, doch ihre Augen bleiben zu. Er atmet tief ein, genießt den fraulichen Geruch, der noch einen Rest von Parfüm in sich trägt. Sanft streichelt er ihr über ihre Schultern. Ihre vollen Lippen gehen auf und zu und sie murmelt etwas. Er beugt sich vor und küsst sanft ihre warme Brust. Mittelgroß und vielleicht ein bisschen voller als Agnetas denkt er sich. Oh was er für ein Glück hat. Ein blondes und ein rothaariges Spielzeug auf seinem Schiff. Umgeben von einer Welt, die im Chaos versinkt und sicher nicht nach ihnen fragen wird. Er zieht ihr linkes Auge mit zwei Fingern auf. Ihre Pupille ist verdreht.

„Die pennt wie eine ausgepowerte Puffnutte“, kichert er. Dann knetet er ein bisschen ihre prallen Pobacken. „Hast einen Arsch wie ein junges Brauereipferd“, lacht er leise. Vergewissert sich, dass die Reporterin immer noch schläft und steht dann auf. Er deckt sie sogar wieder zu.

„Sperren wir erst mal Agneta in den Käfig“, denkt er sich. „Dann kann ich anschließend direkt meinen Spaß mit der schlafenden Prinzessin hier haben.“

Zwei Fische

Als Linda erwacht, merkt sie, dass sie ihre Hände nicht benutzen kann. Sie sind ihr hinter dem Rücken gefesselt, wie sie erkennen muss. Sie strampelt mit ihren langen, nackten Beinen. Doch das geht auch nicht richtig, weil sie schwarze Lederfesseln an den Fußgelenken hat, mit einer kurzen Kette dazwischen. Leder und Metall knarzt und klirrt. Noch schläfrig denkt sie, dass sie ihr Freund Tim mal wieder mit seinem „scheiß SM-Zeug“ angezogen hat. Der Unmensch hat es gemacht, während sie geschlafen hat! Na, der wird was erleben!

Doch dann wundert sie sich. Sie hat doch Tim schon vor drei Jahren verlassen. Wieso...

„Hallo mein kleines süßes Schweinchen“, säuselt es und da merkt sie, dass jemand neben ihr liegt. Sie dreht sich schreckensstarr um. Es ist nicht Tom. Oh Gott, da merkt sie wo sie ist und sieht den nackten Thomsen in ihrem Bett, der gerade an seinem erigierten Schwanz herumhantiert.

„Sollen wir die vernünftige Kurzversion machen oder die Langversion, wo du rumschreist, ich dich schlage und knebele und ich dann doch mit dir mache, was ich will?“ Sie hört Thomsens Erregung durch seine Worte, aber sonst ist er ruhig. Sie schluckt. Ihr Mund ist trocken.

„K...kurz“, stottert sie. Er lächelt.

„Gut. Hör zu, Mädchen. Ich habe weiter Radio gehört. Und Nachrichten gelesen. Die Welt da draußen bricht zusammen. Die Zivilisation verschwindet und damit gilt das Recht des Stärkeren.“

Sie sieht ihn entsetzt an und bleibt wortlos. Auch wenn sich ihr Mund kurz öffnet, als hätte sie reden wollen.

„Du bist eine nackte, gefesselte Frau in meiner Domäne. Meinem Reich. Ich habe jedes Recht, dich zu besitzen. Ein Naturrecht. Verstehst du das?“ Er sieht sie ernsthaft an.

„Aber...“, beginnt sie.

„Kein aber!“, sagt er bestimmt. „Entweder du bist ein folgsames kleines Ding und ersparst dir viele Schmerzen und verlängerst damit deine Lebenserwartung deutlich...“

Plötzlich hat er ein Messer in der Hand, das gefährlich im Licht der Deckenlampen blinkt.

„...oder ich schneide dir gleich hier die Titten ab und gucke dann, ob du es überlebst, wenn ich die Wunde kauterisiere.“

Er nähert sich mit der Klinge ihrer linken Brust und sie versucht panisch, sich wegzudrehen, während sie schrill etwas kreischt, was sie selber nicht versteht. Doch er dreht sie auf ihren Rücken und setzt sich einfach auf sie. Er ist so schwer, als er nach Schweiß und Erregung riechend wie ein gefährlicher Affe voller Haare auf ihr drauf sitzt. Seine Linke drückt ihr den Vorhof und den Nippel der linken Brust zusammen und seine Rechte nähert sich mit der langen Messerklinge bis auf einen Millimeter.

„Nein!“, kreischt sie verzweifelt.

„Also, Titte behalten oder sollen wir erst Mal Nippel und Vorhof abschneiden?“

„Nein!“, kreischt sie erneut.

„Also wirst du lieb sein?“

Sie nickt heftig, wie ein kleines Kind. Erpicht drauf, ihm zu gefallen. Er geht mit dem Messer weg.

„Dann werde ich dich jetzt ficken und du wirst brav mitmachen. Aber vorher wirst du mich bitten, dir erst ordentlich den Arsch und die Titten zu verdreschen. Verstehst du?“

Sie hat nicht so ganz verstanden, was er will. Nur so ungefähr.

„W...was ist mit A..Agneta?“, fragt sie.

„Im Folterkeller im Käfig. Sie ist dusselig vom Schlag auf dem Kopf, wird aber okay sein.“ Er scheint nachzudenken. „Ich habe mich immer noch nicht entschieden, ob ich nun eine oder zwei Sklavinnen an Bord brauche.“ Er verdreht die Augen zur Decke, als würde er nachdenken.

„U...und H...Herr Maller?“, fragt sie.

„Der hat es nicht geschafft“, erklärt Thomsen, der immer noch auf ihr sitzt in einem merkwürdig nachgeäfft klingenden, tiefen Tonfall. Dann kichert er hoch wie ein kleines Kind. „Den Satz aus den Filmen wollte ich schon immer mal sagen!“

Sie denkt nach. Hektisch und schnell. Aber dann hat sie die Lösung. Sie muss erst mal mitmachen. Zeit gewinnen. Für sich und Agneta. So schlimm wird das mit dem Chaos in der Welt schon nicht werden. Irgendwann wird ein Küstenwachboot kommen oder so etwas. Oder ein Kriegsschiff. Und nach der bekannten Umweltaktivistin Agneta Maller suchen. Ihre Redaktion wird sie auch suchen lassen, wenn der Agneta-Urlaub vorbei ist, den sie genommen hat. Gott sei Dank weiß ja die Redaktion, wo ist hingefahren ist und warum.

„I...ich mache was sie sagen!“, erklärt sie und macht dazu ein Gesicht, von dem sie annimmt, dass es irgendwie nach Kleinmädchen und Folgsamkeit aussieht.

„Gut!“, lacht der Nackte ehrlich erfreut. „Dann wird alles einfacher und du, die fette Journalistenkuh, bleibst vielleicht am Leben.“ Er klatscht sogar freudig in die Hände. Er hat sie absichtlich fett genannt, obwohl er ihren schlanken, aber gut gerundeten Körperbau mag. Desto mehr er sie erniedrigt, desto eher fügt sie sich in die Sklaverei ein, denkt er sich. Sklaverei in einer neuen Weltordnung, in der nackte, schwache Weiber von starken Männchen wie ihm dominiert werden.

„Du wirst dich nützlich machen müssen, Mädchen.“ Er lacht dreckig. „Gut im Bett sein.“ Er schlägt ihr ein paar Mal fest auf die nackten Oberschenkel. „Sonst schlachten wir dich bei der zu erwartenden Fleischknappheit und braten dich am Spieß!“

Sie erschaudert, als sie ihm in die Augen sieht. Was sie da gelesen hat lässt sie vermuten, dass das nicht nur eine Metapher war.

*

Eine Weile später geht eine völlig nackte Linda einen kalten, metallverkleideten Gang im Schiff entlang. Handschellen und die ledernen Fußfesseln mit kurzer Kette dazwischen sind ihre einzige Bekleidung. Die Handschellen fesseln ihr die Hände auf den Rücken und sind unangenehm eng gestellt. Die rothaarige Frau lässt den Kopf hängen und geht Thomsen voran. Weiß sie doch genauso sicher, dass sie keine andere Wahl hat, als ihm zu gehorchen, wie sie weiß, dass er die ganze Zeit auf ihre von links nach rechts wackelnden Hinterbacken schaut. Thomsen hinter ihr trägt die ebenfalls nackte Agneta über die Schulter geworfen. Seine rechte Hand hat er auf Agnetas nackten Hinterbacken ruhen und tätschelt sie heftig beim Gehen. Die junge Umweltaktivistin ist immer noch bewusstlos.

„Nachher ziehen wir euch nackerten Huren was Schönes an“, ächzt Thomsen beim mühsamen Schleppen der nackten Agneta. „Eure Ärsche, Fotzen und Titten sollen immer nackt sein, aber eure Beine können wir ruhig in sexy Strümpfe stecken.“

„Oh Gott“, denkt Linda. „Was für ein perverser Chauvinist.“

Thomsen kichert heiser. „Solange deine Freundin hier bewusstlos ist, können wir ein paar wilde Spiele mit ihr treiben. Verrückte Sachen machen. Dann wundert sie sich, wenn sie wach wird.“ Dann kichert er heiser wie ein Verrückter.

„Willst du da mitmachen, Linda?“

Sie versucht die Frage zu ignorieren.

„Linda?“, fragt er laut.

„Ja, Herr. Ich will mitmachen Herr.“

Thomsen kichert erneut.

*

Als Agneta wach wird, hat sie furchtbare Kopfschmerzen. Es dauert eine Weile, bis sie gegen das schreckliche Klopfen im Schädel ankommt: gerade an der einen Stelle dort hämmert es besonders. Sie sieht Visionen von einem verrückt aus den Augen guckenden Thomsen vor sich, sich selbst im Bett und sieht dann, wie er sie mit irgendetwas hartem geschlagen hat. Autsch, wie die Beule an der rechten Kopfseite pulsiert. Dann merkt sie, dass sie festgebunden ist. Sie ist mit gespreizten Beinen auf einem medizinischen Untersuchungsstuhl festgeschnallt. Wie beim Frauenarzt. Sie will sich bewegen und wendet richtig Kraft auf, doch letztlich knarzt nur Leder auf Metall. „Mist, zu fest, die Schnallen.“ Sie drückt die aufkeimende Panik nieder, doch als sie sich gerade selbst beruhigen will, sieht sie Thomsen. Der steht in Hose und Hemd neben „ihrem“ Untersuchungsstuhl. Seine Hose ist offen und vor ihm, nackt und auf Knien ist... Linda! Ihre Freundin ist emsig damit beschäftigt, ihm einen zu blasen. Seine Hände halten beide ihren Kopf und drücken ihn jetzt noch mehr auf ihren Schwanz. Jetzt, wo Thomsen bemerkt, dass Agneta wach ist. Er drückt sie so fest auf seinen Schwanz, dass er offensichtlich noch viel tiefer als vorher in ihren Hals eintaucht. Mein Gott, man sieht richtig, wie ihr Hals arbeitet und vorne seine Form verändert, als der Schwanz vom Kapitän tiefer und tiefer in den Rachen der Rothaarigen eindringt. Ihr kommen die Augen fast aus dem Kopf und Blasen schießen ihr aus der Nase. Sie prustet und gurgelt herzergreifend.

„Schön anblasen, Leichtmatrose!“, kommentiert Thomsen und hat dabei einen völlig entspannten Gesichtsausruck.

„Guten Morgen mein Hase“, begrüßt Thomsen lächelnd Agneta und zieht Linda noch tiefer auf seinen Schwanz. Mit suppentellergroßen Augen hustet die jetzt furchtbar und Schaum tritt auch aus ihrem Mund. An den Seiten jedenfalls, denn sonst ist er ja gegen den Hosenlatz von Thomsen gepresst. Das Prusten von Linda ist entsetzlich mit anzuhören. „Lass sie los, du Schwein!“, will Agneta rufen, doch erstens ist sie noch ziemlich matt und zweitens will ihr ihre Zunge nicht gehorchen. Thomsen lacht dreckig und lässt Linda etwas Luft, die deutlich hörbar japsend einatmet, den Schwanz noch immer recht tief im Hals. Agneta versucht erneut zu sprechen, doch mehr als ein von Prusten begleiteter Murrlaut ist es nicht geworden.

„asss iii oooo“, schafft sie schließlich prustend zu sagen, in dem sie alle Konzentration aufbringt, zu der sie fähig ist. Wieder lacht Thomsen.

„Du wirst feststellen...“, gurrt er, während der das Vor- und Zurückpumpen von Lindas Kopf geniest, „dass deine Zunge dir nicht mehr so ganz gehorcht. Ich habe mich schon länger mit Medizin als Hobby beschäftigt und es zu ganz beachtlichen Fähigkeiten gebracht.“ Man sieht ihm an, wie sehr er das Eigenlob geniest. Deine Zunge ist durch eine lähmende Injektion zumindest die nächsten Stunden kaum zu gebrauchen. Habe ich dir vorhin gespritzt. Und wenn ich es richtiggemacht habe, wird die Zunge immer etwas gelähmt bleiben. Denn ich habe aufgepasst, dass ich einen Nerv treffe dabei. Wenn ich es geschafft habe, den zu beschädigen sprichst du von nun an nur noch so undeutlich.

„eische!“, ruft Agneta.

„Das kann man wohl sagen“, lacht ein ausgelassener Thomsen.

“U ein ... schdamm..sch”, versucht Agneta zu schreien und ist sich selbst nicht ganz sicher, was das hatte werden sollen. Unterdessen gibt Linda, deren Kopf sich zwangsweise heftigst vor und zurück bewegt, kräftige Gluckslaute von sich. Es dauert eine Weile bis Linda versteht, dass diese nicht von ihren Stimmbändern erzeugt werden, sondern durch die ein- und austretende Luft, die Thomsens Schwanz verursacht.

„Genau, Linda, genau“, pflichtet Thomsen ihr zynisch bei, so tuend, als ob die rothaarige Journalistin etwas gesagt habe. Agneta sieht, dass ihrer Freundin die Fußgelenke mit schwarzen Lederbändern gefesselt sind und eine kurze Kette dazwischen glänzt.

„Ach, wir drei werden hier viel Spaß haben, während draußen die Welt im Chaos versinkt.“ Er zieht kurz Lindas Kopf an ihren Haaren zurück, dass sein steifer Penis richtig herausfloppt und zitternd vor ihr in der Luft vibriert. Wie ein Pfeil in einer Wand, so zittert er herum, denkt sich Agneta. Und „oh fuck, mein Vater, der ist tot“, kommt ihr erst da in den Sinn. Thomsen gibt unterdessen Linda eine so schallende Ohrfeige, dass Rotz quer durch den Raum fliegt. Und was für ein Raum das ist! Erst jetzt sieht sie, dass er richtig scheußlich mit Sado-Maso-Mobiliar überall eingerichtet ist. „Fuck. Der hat sogar Käfige und so“, denkt sie. Aus ihren Augenwinkeln wirft ihr die erschöpfte Linda einen richtiggehend entschuldigenden Blick zu. Sie will gerade anfangen zu sprechen, da bekommt sie noch eine schallende Ohrfeige und ihr Kopf fliegt richtig wild herum.

„Blasen, nicht reden, Hure!“

Bald darauf hat sie sein Glied ebenso tief im Hals wie vorher und Thomsen verdreht vor Genuss die Augen. Lindas Hände bewegen sich hilflos hinter ihrem Rücken, dass ihre Handfesseln klirren.

„Und guck dir mal deine Titten an!“ Es dauert eine Weile, bis Agneta bemerkt, dass der Satz an sie gerichtet ist. Da sieht sie erschaudernd an sich runter. Dann erst sieht sie es. Sie hat in jeder ihrer Brüste zwei lange Spieße, die an der Basis jeder Brust links hineingetrieben worden sind und rechts mit der Spitze ausgetreten sind. Sie wundert sich, dass das gar nicht weh tut, von einem leichten Ziehen vielleicht abgesehen. Die Spitzen der vier Spieße, je zwei in jeder Brust, scheinen etwas Blut an den Spitzen zu haben.

„Brüste halten mehr aus, als man denkt. Sind einfache Drüsen“, doziert Thomsen. „Da kann man viel mit machen. Oder, Linda?“ Er bewegt den Kopf der kräftig und verzweifelt blasenden Frau etwas hoch und runter und stöhnt dazu heftig.

„Wusste ich’s doch... das du mir da zustimmst.“

*

Alltag, 6 Wochen später

Verschlafen schlurft Thomsen die Treppe herunter in das „Mädchenzimmer“, wie er es nennt. Er öffnet die schwere Luke und tritt vorsichtig durch die recht kleine Öffnung in das Zimmer. Gynäkologischer Stuhl, Stahlgitter-Bett und die drei Käfige sind unbesetzt, ebenso wie der Prügelbock. Die unbenutzten Schnallen an den Geräten schreien seiner Meinung nach richtig danach, das bald wieder zartes Mädchenfleisch an ihnen befestigt wird. „Zartes Mädchenfleisch, auch so ein verlockender Begriff“, denkt er feixend. Denn schließlich gehen die Vorräte des Schiffes zur Neige und das gilt insbesondere für das von ihm bevorzugte Fleisch. Aber dennoch wäre es zu schade, eines seiner beiden Spielzeuge jetzt zu opfern. Da ist er mit sich im Reinen. Leider ist es die letzten sechs Wochen zu risikoreich gewesen, irgendwo einen Hafen anzulaufen. Denn viel von der Zivilisation ist nicht mehr übrig. Den Sol-Virus, anfangs scherzhaft nach der mexikanischen Biermarke benannt mit dem Namen der letzten Pandemie im Hinterkopf, nennt man mittlerweile den Blau-Virus. Weil die Erkrankten mittlerweile nicht nur aus Ohnmachtsphasen erwachen und Umstehende mit Zähnen und Klauen anfallen, sondern weil sie am Ende in einem permanent aggressiven Zustand ohne Ohnmachtsphasen überwechseln, der von starker, tierisch anmutender Aggression gekennzeichnet ist. Und blauen Flecken. Neben den offenbar vorhandenen überbordenden Selbstheilungskräften und der weitgehenden Schmerzunempfindlichkeit. Ja, die Blau-Seuche ist mittlerweile nicht mehr viel anderes als die gängigen Weltuntergangsfantasien, die es vorher nur aus Hollywood gab. THE WALKING BLUE ist eine der letzten Schlagzeilen auf einer Nachrichtenseite im Internet, an die er sich erinnert. Als es das Internet noch gab. Die Staaten der Erde sind in einer Art Hyper-Lockdown mit Ausgangssperren und Resten des Militärs, die offenbar auf alles schießen, was sich an Land bewegt. Wobei es mangels Internet und Rundfunk nicht so ganz klar ist, ob da wirklich noch überall richtige Menschen in den Wohnungen verbarrikadiert sitzen. Oder vielleicht eher diese blaufleckigen Monster, in die sich die Kranken verwandelt haben.

Sich zwischen den Beinen kratzend stellt er sich vor die zwei Wassertanks mit ihrer Metalleinfassung. Durch die großen Sichtscheiben, die die beiden Tanks im Prinzip zu Aquarien machen, sieht man deutlich das düstere Wasser darin, das dunkelgrün wirkt und von hellen Luftblasen durchsetzt ist. Der Atmung wegen. Im linken Tank sitzt Linda und im rechten Agneta.

„Wie wunderbar sie dort aufgehoben sind“, denkt Thomsen und fühlt eine merkwürdige Woge der Wärme über sich schwappen. Ein Gefühl, das er nur selten hat. In seiner Wahrnehmung ist es ein friedlicher Anblick, den er da hat. Der Geborgenheit und vor allen Dingen Kontrolle signalisiert. Denn Kontrolle, gerade über Frauen, ist Thomsen unsagbar wichtig.

Linda und Agneta sind auf identische Art und Weise in den Tanks befestigt. Beide Frauen sind kräftig mit Vaseline eingebrieben, was ihnen ein fast Alien-haftes Aussehen gibt. Die dicke Creme soll natürlich ihre Haut vor dem Verschrumpeln schützen, das wegen des Feuchtigkeitsaustausches sonst immer stattfindet, wie jeder Schwimmbadbesucher weiß. Auch ihre Schädel sind deswegen kahlrasiert. Die beiden jungen Frauen haben nur noch einen einzigen, winzigen Zopf auf ihren kahlen Schädeln, der jeweils mit einem rosa bzw. einem weißen Schleifchen versehen ist, das lächerlich über den Köpfen der Frauen im Wasser hin und her weht. Auch die Köpfe der Frauen sind dick eingecremt und ihre Augen mit gelbweißen Latex-Augenklappen verschlossen, die eng am Kopf anliegen. Die recht großen Klappen schließen sauber ab. Darunter ist eine dicke Schicht Klebeband und dann wiederum Vaseline darüber. Das alles soll verhindern, dass die beiden „Tank-Girls“ das Bestreben haben, ihre Augen zu öffnen. Der resultierende sensorische Input, so argumentiert Thomsen vor sich selbst, würde nur ihre Anpassung an ihr neues Leben stören. Denn in dieser Initiierungsphase brauchen sie vor allem eines: Ruhe und Isolation. So theoretisiert er jedenfalls. Luftblasen kommen aus dem Mundstück des tauchermäßigen Beatmungsgeräts, das die beiden Frauen in den Mündern haben. Ihre Nasen hingegen sind mit kleinen Metallklemmen zugepresst. Die beiden jungen Schwedinnen tragen jeweils ein schwarzes, kunstfasernes Kopfgeschirr, dass den Beatmer am Platz hält. Nur für den Fall, dass die Damen auf den Gedanken kämen, Selbstmord zu begehen. Doch sie hängen friedlich in ihren Seilen. Längst haben sie deutliche Zeichen der Anpassung an ihre konsequent kontrollierte, aber auch sichere Existenz gezeigt. So hält Thomsen seinen inneren Monolog, wieder begleitet von dieser warmen Gefühlswelle, die er dabei spürt.

Beide Frauen hängen an einem dicken Bambusrohr, das hinter ihrem Rücken auf Höhe der Schulterblätter und unter ihren Achseln verläuft. Die Oberarme klemmen es so fest, denn vorne enden die Bambusrohre vorne gleich unterhalb der Schultern. Sie ragen seitliche etwas hervor und hier sind Karabiner und Ketten befestigt, mit denen die beiden Bambus-Halterohre oben an der Tankdecke befestigt sind. Schließlich ist er Ingenieur und hat das alles sorgsam konstruiert und schon vor langer Zeit nach seinen Fantasien anfertigen lassen.

Die beiden jungen Frauen haben ihre Beine angezogen und mittels schwarzer, enger Gummifesselbänder sind Hand- und Fußgelenke auf jeweils einer Seite eng beieinander. So schweben die jungen Damen mit angezogenen Beinen in ihrem Tank. Sie sind wie meistens regungslos. Denn Widerstand haben sie schon vor langer Zeit aufgegeben und hängen stattdessen in der warmen Tankflüssigkeit sicher wie im Mutterleib, wie Thomsen das gerne vor sich selbst formuliert. Thomsen sieht auf seine Armbanduhr. Sein bevorzugter Tour-de-France – Chrono in Übergröße, der wie eine Chrom-Untertasse an seinem Handgelenk hängt. Er rechnet nach. Jetzt sind die Mädels neun Stunden ununterbrochen in den Tanks gewesen. Ein neuer Rekord. Er besieht sich die beiden Damen genau. So völlig ruhig wie sie sind, könnten sie auch ein paar Stunden mehr schaffen. Irgendwann einmal zwölf Stunden zu schaffen. Oder besser die Mädels die schaffen zu lassen, das ist sein Ziel. Aber er muss auch an das „Kotieren“ denken, wie er es nennt. Denn die Mädels dürfen in die Aquarien pinkeln. Liegen ja schließlich nur sie selbst drin in der Soße, denkt er vor sich hin schmunzelnd. Nur das mit der Kackerei, das geht nicht so einfach, denn so eine Schweinerei will er nicht haben. Also hat er den Mädels etwas in den Hintern geschoben, das die After gut verschließt. Ein verdammt teures SM-Spielzeug, das er irgendwann früher mal aus dem Netz bestellt hat, als er selber noch nicht daran geglaubt hat, dass er es wirklich einmal an Frauen ausprobieren würde können. Das Gerät basiert auf einer mittelalterlichen „Birne“. Oder „Pear“ auf Englisch, wie das Ding auf der Webseite damals genannt worden war. Diese Metallbirne war ein Foltergerät der Inquisition, das grob birnenförmig ist, aber unten einen langen Stiel mit einem Drehknopf nicht unähnlich einem Schlüssel hat. Dreht man am „Schlüssel“, so spreizen sich oben die Metallfinger, die zusammengelegt die Birnenform bilden langsam auf, so dass das Ding in den Anus oder die Vagina eingeführt reinste Folterqualen auslösen kann. Steckt man es einer Frau in den Hintern und übertreibt es nicht mit der Spreizung, dann verschließt sie wunderbar den After und die Frau kann, wenn sie wie die beiden hier ein Dauergast ist, des Nachts keine Sauerei in ihrem Käfig machen. Oder eben ihrem Tank. Klar, dass die Hände da aus dem Spiel sein müssen, denkt er, damit nicht an der famosen Apparatur herumgedreht wird. Seine Gedanken und das Betrachten der hilflosen und ruhig im Tank schwebenden Frauen hat ihn erregt. Er zieht sich seine Jogginghose herunter und sein schon versteifter Schwanz springt heraus und er fängt an, an sich herumzuspielen. Wie erregend die beiden nackten und durch die Vaseline irgendwie sehr bleichen Frauen doch aussehen, in ihren Tanks. So ruhig und sicher und behütet, denkt er, während er sich selbst massiert. „Ach, wenn doch jetzt noch was Kurzes da wäre