Das Haus Zamis 44 - Christian Montillon - E-Book

Das Haus Zamis 44 E-Book

Christian Montillon

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Beschreibung

Jaya sah an sich herab. Sie sah das Blut über ihre Beine rinnen, und plötzlich spürte sie auch den Schmerz. Er raste durch ihre Nervenbahnen und lähmte ihren Verstand.
»Wo - ist - das - Dämonenschwert?« Der Maskenträger leckte sich über die spröden Lippen. »Sag es!«
»Ich weiß es nicht«, stammelte Jaya.
»Doch, das Wissen darum ist in dir!«, beharrte der Folterknecht - und er behielt auf unheimliche Weise recht. Jayas Bauch platzte auf, genau an der Stelle, an der er ihr die erste Wunde zugefügt hatte. Warmes Blut spritzte ... und aus der Wunde kroch ein Lebewesen, eine Mischung aus Mensch und Ratte!

Coco hat den Todesflug überstanden und ist unversehrt in Kalkutta angelangt ... Unversehrt? Schockiert bemerkt sie, dass ihre Erinnerungen schwinden: an Wien, an ihre Familie. Kurz darauf wird sie von einem unheimlichen Rattenwesen attackiert, das offenbar schon seit Jahrhunderten sein Unwesen in Kalkutta treibt ...


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Inhalt

Cover

Was bisher geschah

SEI VERFLUCHT, COCO ZAMIS!

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

mystery-press

Vorschau

Impressum

Coco Zamis ist das jüngste von insgesamt sieben Kindern der Eltern Michael und Thekla Zamis, die in einer Villa im mondänen Wiener Stadtteil Hietzing leben. Schon früh spürt Coco, dass dem Einfluss und der hohen gesellschaftlichen Stellung ihrer Familie ein dunkles Geheimnis zugrunde liegt. Die Zamis sind Teil der sogenannten Schwarzen Familie, eines Zusammenschlusses von Vampiren, Werwölfen, Ghoulen und anderen unheimlichen Geschöpfen, die zumeist in Tarngestalt unter den Menschen leben und nur im Schutz der Dunkelheit und ausschließlich, wenn sie unter sich sind, ihren finsteren Gelüsten frönen.

Der Hexer Michael Zamis wanderte einst aus Russland nach Wien ein. Die Ehe mit Thekla Zamis, einer Tochter des Teufels, ist standesgemäß, auch wenn es um Theklas magische Fähigkeiten eher schlecht bestellt ist. Umso talentierter gerieten die Kinder, allen voran der älteste Bruder Georg und – Coco, die außerhalb der Sippe allerdings eher als unscheinbares Nesthäkchen wahrgenommen wird. Zudem kann sie dem Treiben und den »Werten«, für die ihre Sippe steht, wenig abgewinnen und fühlt sich stattdessen zu den Menschen hingezogen.

Während ihrer Hexenausbildung auf dem Schloss ihres Patenonkels lernt Coco ihre erste große Liebe Rupert Schwinger kennen. Als ihr schließlich zu einem vollwertigen Mitglied der Schwarzen Familie nur noch die Hexenweihe fehlt, meldet sich zum Sabbat auch Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, an und erhebt Anspruch auf die erste Nacht mit Coco. Als sie sich weigert, wird Rupert Schwinger in den »Hüter des Hauses« verwandelt, ein untotes Geschöpf, das fortan ohne Erinnerung an sein früheres Leben über Coco wachen soll.

Auf weitere Konsequenzen verzichtet Asmodi vorerst, als es Coco gelingt, einen seiner Herausforderer zu vernichten – durch die Beschwörung des uralten Magiers Merlin, der sich auf Cocos Seite stellt. Merlin aber ist seinerseits gefangen – im centro terrae, dem Mittelpunkt der Erde. Coco gelingt es, ihn zu befreien, doch im Anschluss verliert sie ihre Erinnerungen an die Reise ins centro terrae, so wie Merlin es ihr prophezeit hat.

Zurück auf der Erdoberfläche, erfährt Coco, dass Asmodis Groll auf die Zamis nicht geschwunden ist. Dennoch schließen Asmodi und Michael Zamis einen Burgfrieden. Die Leidtragende ist Coco, die in der Kanzlei des Schiedsrichters der Schwarzen Familie Skarabäus Toth von einer Armee von Untoten vermeintlich getötet wird. Im letzten Moment rettet sie ihre Seele in den Körper einer Greisin und kann erst nach einer Odysee über zwei Kontinente mit Hilfe des Seelenfängers Sheridan Alcasta in ihren eigenen Leib zurückkehren. In Wien hat inzwischen der Dämon Gorgon der Zamis-Sippe den Krieg erklärt. Coco kann nicht mehr verhindern, dass die gesamte Stadt – Menschen wie Dämonen – unter einer magischen Glocke zu Stein erstarrt. Sie flieht Richtung Flughafen und nimmt die erstbeste Maschine. Noch in der Luft erfolgt die nächste Attacke, doch Coco erreicht unbeschadet Kalkutta ...

SEI VERFLUCHT, COCO ZAMIS!

von Christian Montillon

Es bleibt nichts, als zu warten, gefangen und gequält.

Gefangen: im Feuer.

Gequält: der Aufgabe entrissen.

So wartet die Ratte, der Mensch, der Dämon.

Jayas Herz raste vor Angst und Entsetzen.

Man hatte sie überwältigt, verschleppt und an einen Holzp‍fahl gefesselt, nachdem sie Tage in einem dunklen Raum verbracht hatte. Ein Splitter bohrte sich durch das dünne, sackartige Gewand, das man ihr angezogen hatte. Blut floss zwischen den Schulterblättern die Wirbelsäule hinab.

Den Schmerz spürte sie kaum, denn sie befürchtete, dass ihr weitaus Schlimmeres bevorstand.

»Sie ist absolut perfekt«, hörte sie einen ihrer Entführer sagen. Jayas Augen schwammen in Tränen, sodass sie ihn nicht erkennen konnte. »Sieh dir ihren Körper an. Schlank und biegsam.« Die Stimme zitterte vor mühsam unterdrückter Erregung.

1. Kapitel

»Sie könnte genauso gut alt und hässlich sein«, erwiderte ein anderer. »Es kommt nur darauf an, was sie weiß!«

Eine dritte, dunkle Stimme ertönte, und Jaya erschauerte. Der Klang jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken, und für einen Moment vertrieb Abscheu die schreckliche Angst.

»Sie weiß nichts. Aber sie kann es in Erfahrung bringen. Sie wird es in Erfahrung bringen.«

Jaya schloss die Augen und stöhnte. Diese Worte löschten ihre letzte Hoffnung und den letzten Zweifel daran, dass ihre unheimlichen Entführer wussten, wer sie war. Was sie war.

Schwere Schritte näherten sich ihr. Gestank nach Tod und Verwesung schlug ihr entgegen.

»Sieh mich an!«

Die junge Inderin gehorchte. Sie wollte sich ihre Angst nicht anmerken lassen, konnte aber nicht verhindern, dass ihre Lippen bebten.

»Ich brauche das Dämonenschwert.« Die Worte klirrten vor unirdischer Kälte. Die Lippen und die Zunge, die sie geformt hatten, waren spröde, wie tot. Die Mundhöhle barg faulige Zähne. Der Großteil des Gesichtes war von einer metallenen Maske verborgen, aus deren Seite Auswüchse wie Widerhaken ragten. Hinter den Augenlöchern glomm rotes Höllenfeuer. Strähniges graues Haar umrahmte den Schädel, dessen Nase – ein verschrumpeltes, scheußliches Ding –pfeifend Luft einsog.

»Ich weiß von keinem Schwert«, presste Jaya heraus. Ihr Magen revoltierte, die Muskeln verkrampften sich. Hilflos warf sie den Kopf hin und her, die einzige Bewegung, zu der sie fähig war. Die Arme und Beine waren brutal hinter dem Pfahl gefesselt. Eine Kette schlang sich erst über die Hüfte, dann über Taille und Brustkorb. Die eisernen Glieder pressten sich in ihr Fleisch, rieben über die Knochen.

»Du weißt es nicht«, höhnte der Unheimliche mit der Maske. Er brachte sein Gesicht ganz nahe vor das der Gefangenen. Die Haut der freiliegenden unteren Gesichtshälfte war schuppig und trocken wie altes Pergament.

Jaya fragte sich, ob er sie wirklich sehen konnte mit den leuchtenden breiten Augen der Maske. »Lass mich frei«, wimmerte sie.

Der Maskenträger lachte und schlug seine widerlichen Zähne in ihre Schultern.

Die junge Inderin schrie. Ihr Peiniger entfernte sich von ihr, spuckte Blut, Stoff- und Hautfetzen aus. »Ich werde dich niemals freigeben, meine Schöne. Lange habe ich nach dir gesucht, so lange.«

»Nach – mir?« Ihre Wunde pochte. Langsam ebbte der Schock der plötzlichen, unerwarteten Verletzung ab, ihre Gedanken klärten sich – und gleichzeitig kam der Schmerz.

»Nach jemandem wie dir. Du bist einmalig. Nur dein Schmerz wird mich an mein Ziel bringen. Deine Pein bringt die Erfüllung.«

Der Maskierte wandte sich ab. »Setzt euch«, befahl er den beiden anderen barsch.

Die Angesprochenen ließen sich auf zwei Stühlen nieder, die rechts und links des Pfahles platziert waren. Der Maskierte verschwand aus Jayas Gesichtsfeld. Sie hörte, dass auch er sich setzte, hinter ihr.

Damit ist eine Art Kreis geschlossen, dachte Jaya und erschauerte. Die Séance kann beginnen, und ich bin das Medium.

»Was nun, Betaphor?«, fragte der Korpulente.

»Sie wird unsagbare Qualen leiden, unsere kleine Seherin«, antwortete die kalte Stimme. »Im Bann der Schmerzen zeigt sich ihre wahre Befähigung.«

Die schwere Tür, durch die Jaya in dieses Verlies gebracht worden war, quietschte in den Angeln. Jemand kam herein.

Die Gefangene hörte nur Schritte, die sich ihr näherten, und das Nachschleifen eines Fußes. Ihr entging nicht, dass der Jüngere ihrer Entführer das Gesicht vor Ekel und Entsetzen verzog.

Eine kleine, gebückte Gestalt schlurfte an Jaya vorbei. Das Gesicht wirkte seltsam verwachsen. Die Glatze glänzte im Feuerschein der Fackeln an den Wänden. Kugelrunde Basedowaugen quollen weit aus den Höhlen, und anstelle der Augenbrauen zog sich eine gezackte Narbe über die Stirn.

»Ich darf dir deinen Folterknecht vorstellen«, dröhnte die Stimme des Maskierten durch das Verlies.

Die Gestalt stellte einen Koffer ab, den sie mit Mühe hierher geschleppt hatte, bückte sich und öffnete zwei Schnappschlösser.

Jaya wollte nicht hinsehen, aber etwas zwang sie dazu. Sie entdeckte Skalpelle, kleine Sägen und etwas, das wie ein winziger Morgenstern aussah.

»Das ist nicht alles, was ich mitgebracht habe«, sagte der Folterknecht. »Dieser Koffer hat noch viele Fächer.« Er griff nach einem der Skalpelle und besah sich die Klinge. Er setzte sie auf seine Handinnenfläche und schnitt sich selbst. Sofort quoll Blut aus der winzigen Wunde. »Gut, gut«, murmelte er und kam auf die Gefangene zu.

Er setzte das Skalpell an ihren Kehlkopf.

Jaya hielt die Luft an. Ihr wurde schwarz vor Augen.

Der Glatzköpfige kicherte. »Ich töte dich doch nicht. Betaphor braucht dich. Er braucht deinen Schmerz.«

Während er das letzte Wort sprach, schlitzte er das sackartige Gewand auf. Jayas nackter Körper trug nicht die geringste Verletzung davon.

Noch nicht.

Der Folterknecht rammte das Skalpell neben ihrem Hals in das Holz des Pfahles und riss die Fetzen der Kleidung ab, die von den Ketten gehalten wurden. Dann bückte er sich über seinen Koffer.

Als er sich wieder aufrichtete, sah Jaya nichts außer einer handspannenlangen, rasiermesserscharfen Schneide.

Dann folgte ein undefinierbares Gefühl in ihrem Bauchraum.

Sie sah an sich herab.

Alles war voller Blut, das warm über ihre Hüfte und Beine rann.

Als sei der Sichtkontakt nötig gewesen, damit ihr Verstand das Unfassbare akzeptierte, folgte erst jetzt der Schmerz. Und er kam mit unaufhaltbarer Wucht. Raste durch ihre Nervenbahnen und lähmte ihren Verstand.

»Die Wunde ist nicht tief«, teilte der Folterknecht beiläufig mit, bückte sich und schnitt über die samtbraune Haut zwischen Jayas Brüsten. »Auch das wird ihr nicht wirklich schaden.«

Jaya schrie, bis ein stahlharter Griff Kinn und Wangen umschloss und sie befürchtete, ihre Kieferknochen würden zerbrechen.

»Wo – ist – das – Dämonenschwert?« Der Maskenträger leckte sich über die spröden Lippen. Speichel tropfte herab und vermischte sich mit dem Blut der Gemarterten. »Sag es!«

Er drückte noch fester zu, und in Jayas Schädel hallte ein entsetzliches Knirschen wider. Etwas Hartes und Spitzes rutschte über die Zungen in die Kehle.

Sie würgte, riss den Mund gegen den Widerstand auf und schnappte nach Luft. Der Zahn glitt durch den Hals nach unten, sie hustete, und ihr war, als würden ihre Lungen zerreißen. »Weiß ... nicht«, hauchte sie undeutlich.

Der Maskierte lockerte den Griff.

Sofort ebbte der Schmerz ab..

Jaya öffnete die Augen und empfand sogar so etwas wie Dankbarkeit.

Dann raste eine muskulöse, klauenartig gekrümmte Hand auf sie zu. Der Handballen schmetterte gegen ihre Stirn, ihr Hinterkopf schlug gegen den Pfahl.

Sie schrie nicht, denn sie konnte nicht mehr schreien.

»Weitermachen«, sagte der Maskierte mit der Stimme des leibhaftigen Todes.

Die junge Inderin versank abwechselnd in glühender Lava und eisigen Fluten, als ihre Kniescheiben zertrümmert wurden, Knochen brachen und sich etwas durch ihren Gehörgang wand.

Doch noch immer wusste sie nichts über das Dämonenschwert.

Als alles endete und sich nur noch ein schleimiges Ding hinter ihrem Trommelfell wand, kam sie zum ersten Mal seit Sekunden und Ewigkeiten dazu, einen klaren Gedanken zu fassen. Mit diesem Gedanken verfluchte sie ihre Gabe als Seherin, nur unter größten Schmerzen mit der jenseitigen Welt in Kontakt treten und Geister herbeirufen zu können.

»Weißt du es?«, fragte die kalte Stimme.

Sie wusste nichts.

Der Maskierte drehte sich zu Jayas Entführern um. »Beteiligt euch an der Folterung. Die Künste meines Knechtes reichen nicht aus.«

Das Ding kroch aus ihrem Ohr heraus und platschte auf den Boden. Betaphor hob einen Fuß und zerquetschte es. »Kommt!«, schrie er die beiden Menschen an, die noch immer reglos auf den Stühlen saßen.

Jetzt erhoben sie sich zögernd.

Der Korpulente beugte sich über den Koffer und holte etwas hervor. Jaya sah nicht hin und fragte sich, warum sie nicht sterben konnte. Der Schlankere stand unschlüssig. »Tu es«, rügte sein Partner ihn. »Ich habe dich bereits fürstlich entlohnt!«

Kurz darauf bearbeiteten sie Jayas Körper zu dritt. Doch was machte eine weitere Wunde für einen Unterschied? Was bedeutete es schon, noch mehr Blut zu verlieren?

Jaya erbrach sich, als sie wieder einmal die Augen öffnete und einen bleichen, ausgebluteten Lappen ihrer Haut in den wulstigen Händen des Folterknechtes entdeckte. Aber selbst das änderte nichts daran, dass sie nach wie vor unwissend war.

»Weg, weg von ihr, weg!«, schrie der Maskierte, stieß die beiden Menschen und den Folterknecht – Ist er auch ein Mensch?, durchzuckte es Jaya – zur Seite und trat vor die Gefangene.

»Weiß nichts«, stammelte Jaya. Die Worte kamen kaum verständlich über die geschwollenen Lippen. Dass sie überhaupt noch in der Lage war zu reden, grenzte an ein Wunder.

Betaphor schwieg. Ein langes, dünnes Stilett ragte aus seiner Faust. Er hob es vor Jayas rechtes Auge. »Gleich wirst du wissen.«

Er behielt Recht.

Jaya wusste, und ihr Wissen äußerte sich auf höchst ungewöhnliche Art und Weise.

Ihr Bauchraum platzte auf, genau an der Stelle, an der ihr die erste Wunde zugefügt worden war. Warmes Blut bespritzte Betaphor, und ...

...etwas kroch aus Jayas Körper heraus.

Eine abstoßende Kreatur fiel mit einem Quieken kopfüber zu Boden. Sie war etwa einen halben Meter lang, besaß einen fast menschlichen, kahlen Schädel, einen schmalbrüstigen Oberleib, lange dünne Arme und Hände, die eher Pfoten glichen. Die embryonal angewinkelten Beine entfalteten sich, und nun gab es keinen Zweifel mehr.

Dieses Wesen war zur Hälfte Mensch, zur Hälfte Ratte. Ein langer Schwanz reichte bis auf den Boden und wand sich um die Klauenfüße.

Seltsamerweise war die Haut der Kreatur völlig frei von Jayas Blut und glänzte golden.

»Jerôme LaRatte«, sagte das Ding, und es gab keinen Zweifel daran, dass es sich dabei um seinen Namen handelte. »En outre, it became time, Betaphor!«

Das Schlimmste war, dachte Jaya, dass sie immer noch lebte und all das miterlebte. Hätte sie nicht längst tot sein müssen?

»Ich wartete Jahrhunderte darauf, dich wiederzusehen, LaRatte«, sagte der Maskierte. »Wie ich höre, hast du meinen Namen nicht vergessen und immer noch nicht gelernt, dich nur einer Sprache zu bedienen.«

»Jerôme LaRatte! Tell mein whole name!« Der Schwanz der hässlichen Kreatur peitschte über den Boden und wickelte sich um einen Fuß der blutüberströmten Gefesselten.

»Wir sollten vollenden, was damals nicht gelang«, sagte der Maskierte triumphierend. »Ich will das Dämonenschwert!«

»Slowly, slowly, toujours lentement!« LaRatte sah sich aus verschlagenen Äuglein um, schnüffelte und beugte die Nase bis auf den Boden. Dann leckte er etwas Blut auf. »Immer langsam, old demon!«

»Ich habe dich aus dem Zwischenfeuer befreit, wo du gefangen warst«, drang es hinter der Maske hervor. »Zeige dich erkenntlich und weise mir den Weg!«

Jayas Geist begann abzudriften. Die kalte Stimme Betaphors klang seltsam gedämpft. Noch einmal schlug die Gemarterte die Augen auf, und sie war dankbar, so dankbar, dass die Schmerzen vergangen waren.

Weil mein Körper bereits tot ist, erkannte sie.

Sie sah ihre beiden Entführer, die mit bleichen Gesichtern auf das Rattending starrten. Offenbar hatten sie selbst nicht gewusst, was sie mit der Séance auslösen würden.

Jaya hörte die zischelnde Stimme der beschworenen Kreatur etwas von curse und Hellfeuer murmeln.

Was geht es mich noch an?, dachte sie.

Dann dachte sie nichts mehr.

2. Kapitel

Ich erwachte aus wilden Träumen, in denen jedoch nicht die zurückliegenden Ereignisse im Flugzeug eine Rolle spielten, sondern gänzlich andere Triebe ihre Existenz anmeldeten. Im Traum hatte Kai Vandermar noch besser ausgesehen als im wahren Leben – obwohl er auch da nicht zu verachten war.

Ernüchtert schüttelte ich die Erinnerung ab und fragte mich, warum ich gestern Abend dem Abenteurer und Professor für Geschichte hierher ins Park Hotel gefolgt war. Ich hatte impulsiv gehandelt, aus einer Laune heraus.

Todmüde war ich ins Bett gefallen, kaum dass ich in mein Zimmer getreten war.

Ich tastete hinter mich, fand das Kabel und knipste die Nachttischlampe an.