Das Lehramtsreferendariat - Alessandra Beck - E-Book

Das Lehramtsreferendariat E-Book

Alessandra Beck

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Das Lehramtsreferendariat und seine Hürden. Das Buch beschreibt, wie sehr einige Referendare in Deutschland unter der Willkür der Mentoren, der Schulleiter leiden. Es beschreibt, wie leistungsschwach viele Schüler in Deutschland immer noch sind und was sich im deutschen Bildungssystem verbessern muss.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 130

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Alessandra Beck

Das Lehramtsreferendariat

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Quellen

Impressum neobooks

Vorwort

Ist Deutschland, ein Entwicklungsland in der Schulpolitik und in der Lehrerausbildung?

„Es kann nicht sein, dass Länder, wie z.B. Holland, ein besseres Bildungssystem als wir Deutschen haben“. Wer in Deutschland Abitur macht und studiert oder eine Berufsausbildung macht, hat sehr gute Berufschancen, sowohl im Inland, als auch im Ausland, andere Länder, können da noch lange nicht mithalten.“

So ist das Denken vieler Deutscher. Aber warum schneidet Deutschland nur so mittelmäßig bei der Pisa Studie ab? Warum braucht man in Deutschland in der Regel 4 – 5 Jahre bis man ein Studium beendet hat und in vielen anderen Ländern nur im Durchschnitt 3 Jahre? Warum trifft auf uns Deutsche der Spruch der Fernsehwerbung zu, wo ein junger Akademiker in den Betrieb kommt und dort arrogant zu einer einfachen Mitarbeiterin sagt, als diese ihn um eine für ihn niedrige Erledigung einer Arbeit bittet: „Meine liebe Frau, ich habe studiert…“, worauf die Mitarbeiterin richtig antwortet: „Na dann muss ich es Ihnen wohl erklären, wie es funktioniert“? Womit man ausdrücken möchte, dass viele Studienabgänger zwar von der Theorie Ahnung haben, jedoch nicht von der Praxis.

Warum gibt es in Deutschland, trotz Rückgang, immer noch so viele Studienabbrecher?

Wie kann es sein, dass einige junge Menschen zu leistungsschwach sind, um in einem Unternehmen eine Ausbildung beginnen zu können?

Einige gute Ansätze in der Bildungspolitik sind bereits getan, wo man das Bildungssystem auf Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt hat und die Schulzeit wurde in einigen Teilen in Deutschland beim Gymnasium von 9 auf 8 Jahre verkürzt, aber warum findet diese Verkürzung der Gymnasialzeit von 9 auf 8 Jahren nicht in ganz Deutschland einheitlich statt? Will man durch diese unterschiedlichen Regelungen schon eine Ungleichheit für das spätere Berufsleben schaffen? Ich stelle mir die Situation wie folgt vor:

Es bewirbt sich bei einem Unternehmen nach dem Abitur ein Abiturient um eine Ausbildungsstelle der das Gymnasium mit 9 Jahren absolviert hat, während ein anderer Abiturient das Gymnasium mit 8 Jahren besucht hat, beide haben den gleichen Notendruchschnitt. Die Frage des Chefs wird wie folgt an den Abiturient mit 9 Jahren Gymnasialzeit lauten: „Waren Sie nicht fleißig und strebsam genug, um auch auf ein Gymnasium von 8 Jahren Laufzeit zu gehen?“ Besonders schlimm ist es noch, wenn man in einer Stadt einmal das Gymnasium G8 und G9 besuchen kann. Leider wurde das G8 in vielen Teilen in Deutschland von heute auf morgen eingeführt, ohne hierfür die Voraussetzungen zu schaffen. Es kann nicht sein, dass die Lehrpläne beim G8 so bleiben, wie beim G9 und die Schüler den gleichen Stoff, statt in 13 Schuljahren in 12 Schuljahren zu lernen haben. Dadurch, dass die Voraussetzungen für das G8 nicht geschaffen wurden, sind viele Eltern in Deutschland nun gegen Schulreformen, obwohl unser Schulsystem dringend reformiert werden muss. Ja, sogar in Niedersachsen geht man ab dem nächsten Schuljahr von G8 ganz weg und es wird wieder G9 eingeführt.

Weiterhin kann es nicht sein, dass das Abitur in Bayern schwieriger ist, als das Abitur in anderen Bundesländern in Deutschland. Der Nachteil für Abiturienten aus Bayern beginnt dann schon bei der Suche nach einem Studienplatz. Hat z.B. ein Abiturient aus Bayern sein Abitur mit der Note „gut“ bestanden, ein anderer Abiturient aus einem anderen Bundesland hat aber sein Abitur mit „sehr gut“ bestanden, so wird der Abiturient mit dem Abitur „sehr gut“ zum Medizinstudium zugelassen, während der Abiturient aus Bayern vor dem Beginn des Studiums Wartezeit hat, obwohl wahrscheinlich der Abiturient aus Bayern ein größeres Wissen hat, als der Abiturient aus dem anderen Bundesland. Durch dieses unterschiedliche Leistungsniveau der einzelnen Bundesländer kam es auch dazu, dass eine Lehrerin, die in Niedersachsen ihre Lehrerausbildung vor ca. 20 Jahren beendete und in Hannover an einem Gymnasium unterrichtete, nach einem Umzug nach Bayern in einer Realschule unterrichten musste, weil ihr Abschluss aus Niedersachsen in Bayern nicht anerkannt wurde. Das kann doch nicht wahr sein, dass man innerhalb Deutschlands nicht vom Norden in den Süden ziehen kann und damit rechnen muss, dass man nicht mehr die Tätigkeit ausüben kann, die man zuvor jahrelang gemacht hat, nur weil es innerhalb Deutschlands solche Leistungsunterschiede gibt.

In Deutschland kann man sogar noch früher als beim Abitur mit der Feststellung der Mängel in dem Deutschen Bildungssystem beginnen. Als Eltern muss man in Deutschland bereits festlegen, ob das Kind, welches nach der Grundschule gerade einmal 10 Jahre alt ist, ein Gymnasium, eine Realschule oder eine Hauptschule besucht. Kann man eine solche Entscheidung, welche für das gesamte Leben und die Zukunft der Kinder ausschlaggebend ist, in diesem Alter bereits treffen? In anderen Ländern, wie Finnland, Holland, Frankreich, Italien usw. müssen die Eltern erst ab dem 8. oder sogar 9. Schuljahr die Entscheidung treffen, ob das Kind nun das Abitur oder einen anderen Weg einschlägt. In diesem Alter, in dem die Kinder in diesen Schuljahren sind, nämlich im Alter von 14 oder 15 Jahren, kann man die mögliche Entwicklung des Kindes besser sehen, als in Deutschland, wo man sich schon mit 10 Jahren festlegen muss. Die beste Schule Deutschlands im Jahre 2011 ist eine Gesamtschule in Niedersachsen gewesen. D.h. also, dass das gemeinsame Lernen von Hauptschülern, Realschülern und Gymnasiasten für Deutschland das Beste wäre und die einzelnen Schüler nur in den Hauptfächern getrennt unterrichtet werden, damit das individuelle Lernniveau der einzelnen Schüler berücksichtigt werden kann. Die Schüler haben aber die Möglichkeit in eine andere Schulform zu wechseln. So kann z.B. ein Realschüler, der im 5. Schuljahr beispielsweise noch nicht besonders gut war und daher im Realschulzweig war, sich aber im 6. Schuljahr deutlich verbessert hat, in den Gymnasialzweig wechseln.

In anderen Ländern wird die Gesamtschule gefördert und es findet keine Ausgrenzung der behinderten Menschen in Form einer Sonderschule statt, sondern die Schüler sind im normalen Schulalltag integriert. Zur Unterstützung dieser Schüler und der optimalen Förderung gibt es eine zusätzliche Lehrkraft. Durch die Doppelbesetzung kann sich eine Lehrkraft um die leistungsstärkeren Schüler kümmern, während sich die andere Lehrkraft, um die leistungsschwächeren, evtl. ausländischen und behinderten Schüler kümmert.

Man sagt in Deutschland, dass sich zu wenige junge Leute für den Sport oder für die klassische Musik begeistern. Eine z.B. allein erziehende Mutter von 2 Kindern, die beide sehr talentiert in ihrer Sportart sind, fehlt das Geld, um die beiden Töchter auf ein Elitesportinternat zu geben, wo die Kinder optimal Schule und den Leistungssport verbinden können. Die Unterstützung vom Staat reicht da bei Weitem nicht aus und so stellt sich für diese Mutter auch noch die Frage, ob ihre Kinder überhaupt noch den geliebten Sport weiter betreiben können, denn leider werden die Kosten für die Sportkleidung, für die Fahrten zu Wettkämpfen usw. immer teurer. Außerdem wachsen die zwei Mädchen im Alter von 8 und 10 Jahren sehr schnell aus ihrer Sportkleidung heraus, so dass fast jedes Jahr wieder neues Geld für die Kleidung investiert werden muss. Entscheidet man sich in Deutschland für den Leistungssport und ist ein Leistungssportler dann ca. 20 Jahre alt, so muss dieser sich in Deutschland die Frage stellen: „Betreibe ich meinen Sport weiter und nehme für Deutschland an Wettkämpfen teil oder mache ich eine Berufsausbildung oder ein Studium?“ Denn leider können die wenigsten Leistungssportler von ihren Erfolgen bei Wettkämpfen ein ganzes Leben davon bestreiten.

Weiterhin müsste die Talentsuche für den Leistungssport bereits im Kindergarten und in der Schule beginnen. Doch anstatt z.B. Schwimmen oder andere Sportarten im Kindergarten anzubieten wird ganz oft, wenn überhaupt, nur einmal in der Woche in einer Turnhalle geturnt. Diese Entwicklung liegt aber hauptsächlich an der Ausbildung der Erzieher / Kindergärtner. In dieser Ausbildung lernt man zu wenige sportliche Elemente und in der Schule setzt sich diese Entwicklung fort. Nimmt man hierbei nur den Schwimmunterricht als Beispiel heraus, so wird in den meisten Schulen den Schülern im Schwimmunterricht beigebracht, dass der Kopf über Wasser zu halten ist und man daher überhaupt nicht erkennen kann, welches Kind oder welcher Jugendlicher ein gutes Wassergefühl hat und wer sich in diesem nassen Element gut bewegen kann. Außerdem führt dieser oft beigebrachte Schwimmstil bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu großen Verspannungen im Nackenbereich.

Ein weiteres großes Problem in unserer Gesellschaft, ist, dass viele Menschen als Schönheitsideal ein Modeltyp wie Paris Hilton sehen, als einen durchtrainierten Sportler, der natürlich ein paar Muskeln hat. Models behaupten natürlich, dass sie unendlich viel Sport treiben, obwohl jeder weiß, dass das nicht stimmen kann. Außerdem ist es in unserer Gesellschaft viel wichtiger geworden „Spaß und Freizeit zu haben“, als für ein Ziel zu kämpfen.

In Deutschland gibt es viele Missstände im Bildungssystem und in unserer Gesellschaft, so kann es beispielsweise auch nicht sein, dass Medizinstudenten, die bereits Rettungssanitäter sind und in Entwicklungsländern, wie z.B. in Indien bei Organisationen wie „Ärzte im Einsatz“ mitgeholfen haben, damit dort die Menschen so weit es geht ärztlich versorgt sind, Probleme im Studium haben. Diese angehenden Medizinstudenten haben mehr Erfahrung als ein anderer Student, der evtl. nur gut auswendig lernen und die Ankreuzaufgaben bei den Prüfungen gut lösen kann.

Das Gute am Medizinstudium ist allerdings, dass die Prüfungsaufgaben bei den schriftlichen Prüfungen, wie z.B. beim Examen, alle an dem gleichen Tag und in ganz Deutschland einheitlich gestellt werden, so dass man nicht sagen kann, wer in Hamburg das Medizinstudium macht, hat es leichter als jemand der in München studiert.

Ein besonders Augenmerk in meinem Buch gilt jedoch der Lehrerausbildung in Deutschland:

In Deutschland muss man zunächst ca. 5 Jahre studieren, dann hat man ca. 2 Jahre Referendariat und im Anschluss daran muss man noch einmal ca. 1 1/2 – 2 Jahre aushalten, wenn man in das Beamtenverhältnis kommt, um Beamter auf Lebenszeit zu werden. Das ist einfach viel zu lange! In anderen Ländern ist man in ca. 4 Jahren mit der vollständigen Lehrerausbildung fertig.

Außerdem erzählt eine junge Frau über die Missstände im Referendariat in Deutschland, wie man sie und andere Mitreferendare systematisch nieder machte, wie machtlos man gegenüber den Mentoren, Schulleitern und Fachleitern ist, wie man zum Teil vom Ort der Schule, welcher auch meist der Wohnort war, über 3 Stunden Fahrzeit für nur eine Strecke bis zum Seminarort in Kauf nehmen musste, die ganzen Familien angefangen von den Eltern bis zu den Geschwistern und Partnern bei Kopier- und Sortierarbeiten zur Unterrichtsvorbereitung am Wochenende mithelfen mussten, weil man ansonsten gar nicht alles geschafft hätte. Außerdem wird über das extrem schwache Leistungsniveau einiger Schüler, die z.B. eine Berufsausbildung zum Groß- und Außenhändler machten und noch nicht einmal wussten, was ein Sortiment ist, berichtet. Die Schüler, sich dann natürlich über den „anspruchsvollen Unterricht“ der Referendare beschwerten, und erst als die Referendare einen Unterricht wie für Hilfsschüler machten, konnten die Schüler dem Unterricht folgen. Man redete ganz offen im Lehrerkollegium darüber, dass wohl einige Referendare nicht für den Lehrerberuf geeignet wären und diese Lehrer schreckten noch nicht einmal zurück diese Aussagen vor den Schulklassen zu wiederholen. Es kann nicht sein, dass junge, engagierte und kompetente Referendare an vielen Orten in Deutschland die Lust am Lehrerberuf schon verlieren, bevor überhaupt alles beginnt und man evtl. sogar aus dem Lehrerberuf heraus gemobbt wird und die Lehrergewerkschaft von all den Äußerungen und Beschwerden der Referendare nichts wissen will. Der Lehrermangel in Deutschland wird immer größer, doch man verscheucht und schreckt junge Menschen ab, den Lehrerberuf zu ergreifen und die Lehrer, wie z.B. die Hauptschullehrer werden noch dafür finanziell bestraft, dass sie kein Gymnasiallehrer geworden sind, sondern sich um die „Problemfälle unserer Gesellschaft kümmern“.

Das Deutsche Bildungssystem muss grundlegend verändert werden.

Kapitel 1

Es war ein Mittwoch im Juni als endlich der Postbote mit der seit Wochen erwartete Nachricht vom Schulministerium Laura erreichte. Endlich wusste Laura wo sie nun ihr Lehramtsreferendariat machen würde. Laura war sehr zuversichtlich, dass sie das Referendariat zwar mit Anstrengung, aber mit Freude und Engagement meistern würde, hatte sie doch erst vor 5 Wochen ihr Lehramtsstudium an der Universität von Haidenberg (Name ist erfunden) in Französisch, Spanisch und Italienisch mit der Note 1,5 bestanden. Sofort als Laura den Brief vom Schulministerium in den Händen hielt, hätte sie „die ganze Welt umarmen können“. Laura wusste, dass für sie in ein paar Wochen ein neuer Lebensabschnitt beginnt, sie wird zwar von ihrem Heimatort 4,5 Stunden mit dem Zug entfernt sein, wird ihren Freund, ihre Familie und vor allem ihren geliebten Hund vermissen, andererseits wartete auf sie ihre erste eigene Wohnung, neue Lehrerkollegen, mit denen sie arbeiten muss, Mitreferendare und natürlich die Schüler. In ihren Schulpraktika während ihres Studiums konnte sie schon ein paar Eindrücke vom Schulalltag gewinnen und die Mentoren im Schulpraktika teilten ihr mit, dass sie mal eine richtig gute Lehrerin werden wird, die zwar jetzt noch ein paar kleine Defizite hätte, die sie aber mit Sicherheit ohne Probleme abstellen könnte und man teilte Laura außerdem mit, wer mit ihr Probleme hat, der hat selbst Probleme mit sich, denn Laura besitzt eine hohe soziale Kompetenz. Laura rief sofort ihren Freund Pierre an, um ihm die Neuigkeiten mitzuteilen, denn Laura lebte zu diesem Zeitpunkt noch bei ihren Eltern und ihrem Bruder Massimiliano in einem wunderschönen Haus mit einem riesigen Garten. Pierre, der bereits ausgebildeter Lehrer für Mathe und Chemie war, war einerseits traurig, dass er Laura jetzt nur noch ganz selten sehen würde, denn er wusste, was es heißt, wenn man das Referendariat „durchleben muss“, andererseits freute er sich für Laura, dass sie einen Referendariatsplatz bekommen hat.

Die Wohnungssuche gestaltete sich für Laura sehr leicht. Bereits auf die erste Anzeige, die sie in den Wochenendausgabe der Tüblungen ( Name ist erfunden) Zeitung aufgab, meldeten sich 5 eventuell zukünftige Vermieter. Der gesamte Familienclan von Laura setzte sich zusammen und beriet, welche Wohnung man besichtigen will und welche nicht. Mama und Papa wollten nur das Beste für ihre kleine Tochter. Mama sagte: “Laura, Du musst wissen, dass Du 3 mal alle 2 Wochen und einmal in jeder Woche zum Seminar in 3 verschiedene Städte musst, es geht auf den Winter zu und da kann es nicht sein, dass Du es weit zum Bahnhof hast und ich möchte auch nicht, dass Du im Dunkeln in einer einsamen Gegend herumstapfst“. Papa sagte: „Laura darf es aber auch nicht weit bis zur Schule haben“. Es vergingen knappe 2 Stunden bis man alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Wohnungen besprochen hatte. Dann rief Laura die verschieden Vermieter an:

„Frau Rossi, Sie, Ihr Vater und Ihr Freund können gerne am Sonntag um 12.00 Uhr die Wohnung besichtigen. Ich werde persönlich nicht da sein, aber eine andere Mieterin wird Ihnen alles zeigen“, hieß es auf der anderen Seite der Telefonleitung. Nach einer halben Stunde hatte Laura alle Besichtigungstermine auf den Sonntag legen können. Insgesamt standen 3 Besichtigungstermine an.

Laura war aufgeregt, als es in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 4.00 Uhr Richtung Alpenrand losging. Ihre Mutti passte in dieser Zeit auf Haus und Hund auf, zuvor wurden aber noch ein paar „Klappbrote“ geschmiert. Klappbrote wurden sie deshalb genannt, weil man das Brot in zwei Hälften teilt und man sie dann aufeinander legt. Lauras Cousin Andreas hatte diesen Ausdruck in der Kindheit gebraucht und so war es ein gängiger Begriff in der Familie Rossi geworden.

Gegen 8.30 Uhr erreichten Laura, ihr Vater Herbert und ihr Freund Pierre Tüblungen. Man war viel zu früh zur Wohnungsbesichtigung und somit setzte man sich in ein Café und anschließend schaute man sich in der Stadt um. Der Ort war im Vergleich zu Lauras Heimatort sehr klein, hatte wenig Sehenswürdigkeiten und einen hohen Ausländeranteil. Dafür fiel ihr gleich der große schöne Stadtpark auf, der sehr gepflegt war und wo Kinder viele Spielmöglichkeiten haben.