Das unerwartete Portal - Topaz Hauyn - E-Book

Das unerwartete Portal E-Book

Topaz Hauyn

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Beschreibung

Fünf fantastische Kurzgeschichten von Topaz Hauyn. Alle mit einem anderen Portal. Eine bisher unveröffentlichte Kurzgeschichte in dieser Sammlung. Enthaltene Geschichten: • Das Schaufenster des Buchladens • Eine Kugel aus Schaum • Soldat auf Brautschau • Erwartete Verkaufszahlen • Warndreieck zu Halloween Abenteuerliche Geschichten für Fantasy Fans mit magischen Portalen an unerwarteten Orten.

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Das unerwartete Portal

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich liebe Kurzgeschichtensammlungen. Für mich bieten sie als Leserin die Möglichkeit, viele verschiedene Geschichten in einem Buch versammelt zu lesen. Aus genau diesem Grund habe ich für dich diese, und die anderen fünf Kurzgeschichtensammlungen, die folgen werden, zusammengestellt.

Alle Kurzgeschichten bewegen sich im Fantasy Genre und sind doch ganz verschieden.

In dieser Sammlung findest du Kurzgeschichten, deren gemeinsames Thema Portale sind. Portale in eine andere Welt. Portale aus einer anderen Welt. Portale zwischen anderen Welten, die unsere überhaupt nicht berühren.

Das Schaufenster des Buchladens führt die Folgen von Neugier auf einen geschlossenen Laden vor Augen. Wer würde auch erwarten, dass die Fensterscheibe selbst, gegen die man die Nase drückt, das Portal auslöst?

Eine Kugel aus Schaum als Portal? Wohl kaum. Oder? So ein luftiges und winziges Gebilde ist doch viel zu kurzlebig, um einen Durchgang in eine andere Welt zu öffnen.

Soldat auf Brautschau ist meine märchenhafte Adaption von den zertanzten Schuhen. Eine etwas andere Adaption, als man sie erwarten würde.

Erwartete Verkaufszahlen dreht sich um den Blick in die Zukunft. Eine äußerst nützliche Angelegenheit, wenn man ein erfolgreiches Unternehmen führen will. Außer natürlich, man begeht dabei Fehler.

Warndreieck zu Halloween führt dich in eine andere Welt. Wenn du willst. Schließlich gab es eine freundliche Seele, die extra ein Warndreieck vor das Portal gestellt hat. Man sollte meinen, das ist Aufforderung genug, um umzudrehen.

Blättere weiter, tritt durch die Türe und tauche ein in die verschiedenen Welten und ihre Geschichten.

Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen.

Deine

Topaz Hauyn

Oktober 2023

Das Schaufenster des Buchladens

Marla schaute durch die sauber geputzten Fensterscheibe, auf der kein bisschen Schmutz war. Wie jeden Tag, seitdem der Laden vor zwei Wochen eröffnet hatte.

Falls man das plötzliche Erscheinen des Ladens so nennen konnte.

An einem Abend war noch ein Juwelier in den Räumen gewesen, am nächsten Tag der fertig eingerichtete Buchladen mit dem wohlklingenden Namen »gebrauchte Leseschätze«.

Es hatte keine Eröffnungsparty gegeben. Keine Werbung. Nichts. So, als wäre er schon immer hier gewesen.

Seitdem wartete Marla darauf, den Laden von innen ansehen zu können. Obwohl alle Läden ringsherum inzwischen geöffnet hatten, war dieser Buchladen noch geschlossen. Dabei war sie bereits eine Stunde später auf dem Weg zur Arbeit als sonst.

Absichtlich.

Sie musste weiter.

Trotzdem stand sie immer noch vor dem Schaufenster.

Nicht einmal ein Fingerabdruck oder ein Fliegenschiss war zu sehen. Der Buchladen »gebrauchte Leseschätze« legte offensichtlich mehr Wert auf geputzte Fenster als sie selbst bei sich zu Hause, oder ihr Arbeitgeber in seinem Bürogebäude.

In der Ecke vor der Eingangstüre sah Marla einen roten Plastikeimer, aus dem der Griff eines Abziehers herausragte. Die Fenster waren frisch geputzt worden. Trotzdem war das Glas in der morgendlichen Sommerhitze bereits getrocknet.

Im Gegensatz zu ihr selbst, denn sie schwitze, trotz ihres leichten Leinenkleides. Mit dem Arm wischte sie sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn.

Sie sollte aus der Sonne gehen. Weiter zur Arbeit. Sonst verpasste sie das morgendliche Meeting.

Sie wollte sich gerade wegdrehen, da bewegte sich etwas im Laden.

Marla blieb stehen und schaute weiter durch die Schaufenster. Sie kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung, mehr zu erkennen.

Sie sah viele Bücher, die im Schaufenster präsentiert wurden. Bücher, die sie ignorierte, obwohl sie sich sonst dafür interessierte.

Der schmale Spalt, zwischen den Wänden, auf denen die Bücher ausgestellt wurden, faszinierte sie viel mehr. Dazwischen hatte sie eine Bewegung gesehen. Dahinter glitzerte es.

Nicht das künstliche Glitzern von Licht auf einem Buchcover. Das kannte sie.

Nein. Es war ein Glitzern und Funkeln, welches ungleichmäßig war und viel intensiver als alles, was sie bisher gesehen hatte. Irgendetwas bewegte sich in Laden. Marla sah etwas Blaues, so hell wie der sommerliche Morgenhimmel kurz bevor die Sonne aufging, an dem Spalt vorbeifliegen.

War es wirklich geschwebt? Oder hatte sie sich das bei all dem vielen Glitzer nur eingebildet?

Sie ging noch näher an die Scheibe heran und drücke sich die Nase daran platt. Das glatte Glas kühlte ihre Haut kurz.

Dann gilt die hindurch. Hinein in die ausgestellten Bücher.

Marla stolperte. Verlor den Halt und ruderte mit ihrem Armen auf der Suche nach ihrem Gleichgewicht.

Es war fast unmöglich, durch eine Glasscheibe zu gleiten. Sicher war die Scheibe zersplittert.

Aber, ohne dass sie einen Ton gehört hätte? Unwahrscheinlich! Außerdem müsste sie dann Schmerzen haben, von den Schnittwunden der Scherben.

Marla verlor den Kampf ums Gleichgewicht und fiel in die Auslagen hinein. Besser gesagt, sie fiel hindurch und schlug mit ihren Handflächen und Knien auf einem harten, kalten Betonboden auf.

Der Schmerz in ihren Handflächen und Knien wunderte sie viel weniger, als der Ort ihres Aufpralls. Sie sah über ihre Schulter zurück. Die Scheibe war genauso ganz, wie zuvor. Die Regale mit den Büchern standen an ihrem Platz. Von dieser Seite, aus dem Inneren des Ladens war die Wand dunkel und dazwischen ein schmaler Streifen Licht von der Straße draußen.

Marla rappelte sich auf, tastete im fast dunklen Raum nach ihrer Handtasche und ergriff schließlich den Netz-artigen Stoff eines Seitenfaches. Sie hob die Tasche auf und richtete sich auf. Langsam drehte sie sich in Kreis. Bis auf den schmalen Streifen Licht, der von der Straße hereinfiel, war es dunkel. Dämmerung schimmerte es in der Tiefe des Raumes. Aber das Glitzern, das vorbeigeschwebt war, konnte die nirgendwo entdecken. Genauso wenig, wie eine Erklärung, was gerade mit ihr passiert war.

Sie umklammerte ihr Handtasche fester

Wo war die Türe?

Ihre Handflächen brannten vom Druck gegen ihre Tasche. Sie schob den Träger der Handtasche auf ihrer Schulter und lockerte ihren Griff. Das Brennen in ihren Handflächen schwächte sich ab. Genug, um ihre Knie wahrzunehmen, die ebenfalls schmerzhaft aufgeschlagen waren.

Lag das am Schock, dass sie das jetzt erst bemerkte? In ihren Ohren pochte ihr Herzschlag laut und dröhnend.

Marla ging ein paar Schritte zur Seite, den schmalen Lichtstreifen zu ihrer Linken. Dort müsste die Tür erkennen.

Sicher können sie diese von innen öffnen. Wegen des Brandschutzes konnte man bei ihr im Büro jede Tür von innen öffnen. Als Fluchtweg. Auch, wenn sie von außen versperrt war. Hoffentlich musste sich auch ein Buchladen daran halten.

Mit ihrem Fingerspitzen strich Marla über glatte Buchcover, weiches Gewebe, das Filz sein könnte, und kühles Metall, auf dem die Bücher vermutlich standen. Zu schade, dass sie die Cover nicht sehen und die Titel nicht lesen konnte. Bestimmt hatte sie ein neues Buch für lange Abende gefunden. Aber jetzt wollte sie erst einmal hier heraus aus diesem seltsamen Laden, in den sie auf noch seltsamere Art hineingelangt war.

Nach mehreren, vorsichtig vorwärts geschobenen Schritten blieb Marla stehen.

Wo war die Tür?

Nach ihrem Bauchgefühl sollte sie längst bei der Tür angekommen sein.

Sie schaute zurück. Der Lichtstrahl war noch da. Darin funkelten Staubkörner auf. Vermutlich von ihr aufgewühlt.

Nichts war im Laden zu hören, als ihr eigener Herzschlag und flacher Atem.

Es roch noch nicht einmal nach Druckerschwärze, Kleber und neuen Büchern. Auch nicht nach Putzmitteln oder Holz von den Regalen. Es roch nach nichts außer dem leicht blumigen Duft ihres Waschmittels, der von ihrem leichten Sommerkleid ausging. Einen Duft, den die sonst gar nicht mehr wahrnahm.

Marla rümpfte ihre Nase.

Dieser Laden würde immer seltsamer und ihr liegt die Zeit davon, um rechtzeitig zu ihrem Meeting bei der Arbeit zu kommen. Besser, sie schrieb ihrem Chef eine kurze Nachricht.

Vorsichtig, um ihre schmerzenden Handflächen nicht mehr als nötig zu strapazieren, zog Marla den Reißverschluss ihrer Handtasche auf und ihr Smartphone heraus. Sie wischte mit einem Finger über die Tastatur und verschickt eine kurze Nachricht.

Danach hob Marla den beleuchteten Bildschirm ihres Smartphones höher und sah sich um. Nichts zu erkennen.

Sie schaltete die Taschenlampe an ihrem Smartphone ein.

Nachdem bisher niemand gekommen war und sie erwischt hatte, während sie durch den geschlossenen Laden schlüpfte, würde auch niemand kommen, wenn sie Licht machte. Redete sie sich zumindest ein.

Der schmale, grelle Lichtstrahl schnitt durch das Dämmerlicht und versenkte alles außerhalb des Lichts in Schwarze, undurchdringliche Dunkelheit.

Vielleicht war die Taschenlampe doch keine gute Idee gewesen? Jetzt fühle sich Marla beobachtet. Aus der Finsternis. Aus allen Richtungen gleichzeitig.

Sie schluckte und lecker sich häufig mit der Zungenspitze über ihre trockenen Lippen.

Marla leuchtete in die Richtung, in der sie die Tür vermutete. Schließlich konnte sich der Grundriss innen nicht von dem von außen unterscheiden. Sicher lag ihr Bauchgefühl nur deswegen mit der Entfernung daneben, weil sie geschlitzt war, statt ihrer gewohnten Schritte zu gehen.

Der grell-weiße Lichtstrahl sich oben die Wand. Rote und blaue Schrift leuchtete aus dem Dunkel auf und verschwand darin. Braune Farbe erschien, vermutlich die stoffbezogene Wand, an der die Bücher präsentiert wurden.

Marla leuchtete weiter an der Wand entlang, bis sich das Licht der Taschenlampe in der Ferne verlor.

Unmöglich!

Es war keine Türe zu erkennen!

Dabei war der Laden nicht so breit. Nur ein Schaufenster und daneben die Tür.

Marla drückte ihre Schultern durch. Sie beleuchtete die Wand neben sich und tastete sich langsam weiter vorwärts. Immerhin konnte sie jetzt sehen, dass nichts auf dem Boden lag und mit gewohnten Schritten weitergehen.

Nur ihre Knie schmerzten trotzdem bei jedem Schritt.

Mit ihrer freien Hand tastete die zusätzlich nach einer Türklinke oder einem Türrahmen.

Sie fand nichts. Es kam auch keine Wand, gegen die sie stieß und die ihr zeigte, dass der Laden in der Breite endete.

Marla blieb stehen, schaltete ihre Taschenlampe am Smartphone aus und drehte sich um.

Erst erkannte die nichts.

Dann blinzelte die und wartete darauf, dass sich ihre Augen wieder an das dunkle Dämmerlicht gewöhnten. Der Lichtstrahl von draußen, welcher zwischen den beiden Regalen hereinfiel, war ein fernes, schwaches Schimmern. Er war viel zu weit weg für die Schaufensterbreite, schließlich gab es nur eines. Marla hatte in den letzten Tagen oft genug davor gestanden.

Immerhin war die Finsternis jetzt nicht mehr so absolut und damit weniger gruselig. Das Gefühl beobachtet zu werden, verschwand so schnell, wie es gekommen war. Fast, also ob die Bücher auf den Regalen das Geld Taschenlampenlicht misstrauisch beäugt hatten und sich im fahlen Dämmerlicht wieder schlafen legten.

Was für ein absurder Gedanke, schallte Marla sich und schüttelte über dich selbst denn Kopf. Auch wenn der Buchladen »gebrauchte Schätze« seltsame Öffnungszeiten hatte, und die durch das Schaufenster hereingefallen war, hieß das noch lange nicht, dass die Bücher lebendig waren. Ihre blühende Fantasie ging ganz offensichtlich mit ihr durch.

Ihre Arbeit wartete.

Marla müsste einen Weg aus dem Laden herausfinden.

Sollte sie zurückgehen und versuchen, ob sie wieder durch das Schaufenster hinauskam? So, wie sie hereingefallen war?

Marla schob ihr Smartphone zurück in ihre Handtasche und zog den Reißverschluss zu. Jedes Geräusch, das sie machte, schien hier wie von einem Echo zurückgeworfen zu werden, fast, als wäre sie in einem riesigen leeren Raum. Dabei hatte sie die Wände mit den daran ausgestellten Büchern gerade noch im Schein ihrer Taschenlampe gesehen.

Immerhin war sie sicher, dass die kein Traum war, den dort hatte sie sich keine schmerzenden Knie und Handflächen geholt.

Marla ging, immer den Fingerspitzen an der Wand entlang tastend, auf den Lichtschein zu, der nur langsam näher kam.

Immer noch fehlte der Geruch nach Büchern oder irgendein Geräusch, dass nicht von ihr verursacht und einem Echo zurückgeworfen wurde. Kalt kribbelt es über Marlas Arme. Gänsehaut.

Sie ging schneller auf den schwachen Lichtschein zu.

Sie wollte hier heraus. Der Buchladen wurde ihr langsam zu unheimlich.

Mit den Fingerspitzen glitt Marla über die Wand mit den Büchern und dem weichen Gewebe dazwischen. Das war ihr bester Wegweiser neben diesem fahlen Licht.

Sie ging schneller und blieb hängen.

Ein Buch rutschte von seinem Platz auf dem Metallständer an der Wand.

Marla drehte sich zum Buch, griff danach, wollte es auffangen, und verfehlte es.

Dumpf donnerte das Buch auf dem Boden.

Der Aufprall hallte mehrfach im dunklen Dämmerlicht zurück.

Weiße Seiten leuchteten vom Boden zu ihr herauf.

Marla bückte sich und ergriff das Buch.

Es war dick und schwer. Sie konnte es problemlos lesen. Die Seiten strahlten hell genug, um die Buchstaben darauf gut entziffern zu können.

Marla blieb mit dem Buch in der Hand stehen und begann zu lesen, wie es aufgeschlagen war. Die Geschichte handelte von einer Reisepause in einem Restaurant und der Schwierigkeit dieses wieder zu verlassen.

Marla blickte aus dem Buch auf und auf die dunkle Wand vor sich.

Das klang so ähnlich wie ihr eigene Situation. Sie hatte ebenfalls Schwierigkeiten, diesen Buchladen mit gebrauchten Schätzen zu verlassen.

Marla blätterte im Buch nach vorne.

Die Seiten raschelten leise beim Blättern.

Sie überflog die Seiten. Wie war die Heldin ins Restaurant gekommen? Würde ihr das Wissen weiterhelfen?

Marla vertiefte sich ins Lesen.

Für Heldin im Buch war durch die offene Eingangstür und Restaurant getreten. Also nichts im Vergleich zu ihrer eigenen Situation.

Marla blätterte im Buch nach hinten, schließlich kam die Heldin nicht mehr aus dem Restaurant heraus.

---ENDE DER LESEPROBE---