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"Jedenfalls ist die erste ›Hagenbuch‹-Geschichte 1975 entstanden. Wir waren in Graz auf dem ›Steirischen Herbst‹, da hatte ich plötzlich die Idee, spielte so mit Konjunktiv und indirekter Rede herum und sagte zu den anderen, ich werde da eine Geschichte schreiben von einem Hagenbuch, das wird so gehen: ›Hagenbuch hat jetzt zugegeben, dass die Erziehung seiner Kinder eine völlig verfahrene sei …‹ Mehr wusste ich noch nicht. Kurz drauf […] entstand diese Geschichte. […] Für mich stand fest, ich hatte da eine Form und eine Figur gefunden, wo ich meine ganzen Hüsch-Bilder, die in meinem anderen Kabarettprogramm keinen Platz hatten, unterbringen konnte. Meine Fantasie, meine skurrilen Farben und Töne, meine Sehnsüchte, meine an Thomas Bernhard, dem großen Vorbild, geschulten Denk- und Sprechweisen." [Quelle: Hanns Dieter Hüsch, 1985]
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Seitenzahl: 133
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»Jedenfalls ist die erste ›Hagenbuch‹-Geschichte 1975 entstanden. Wir waren in Graz auf dem ›Steirischen Herbst‹, da hatte ich plötzlich die Idee, spielte so mit Konjunktiv und indirekter Rede herum und sagte zu den anderen, ich werde da eine Geschichte schreiben von einem Hagenbuch, das wird so gehen: ›Hagenbuch hat jetzt zugegeben, dass die Erziehung seiner Kinder eine völlig verfahrene sei …‹ Mehr wusste ich noch nicht. Kurz drauf […] entstand diese Geschichte. […] Für mich stand fest, ich hatte da eine Form und eine Figur gefunden, wo ich meine ganzen Hüsch-Bilder, die in meinem anderen Kabarettprogramm keinen Platz hatten, unterbringen konnte. Meine Fantasie, meine skurrilen Farben und Töne, meine Sehnsüchte, meine an Thomas Bernhard, dem großen Vorbild, geschulten Denk- und Sprechweisen.« (Hanns Dieter Hüsch, 1985)
Hanns Dieter Hüsch (1925–2005) war Schriftsteller, Kabarettist, Liedermacher, Schauspieler, Synchronsprecher und Rundfunkmoderator. Mit über 53 Jahren auf deutschsprachigen Kabarettbühnen und 70 eigenen Programmen gilt er als einer der produktivsten und erfolgreichsten Vertreter des literarischen Kabaretts im Deutschland des 20. Jahrhunderts.
Herausgegeben anlässlich seines 90. Geburtstags am 6. Mai 2015 von Helmut Lotz
Ich sing für die VerrücktenDie poetischen Texte
Denn in jeder Leiche ist ein Kind verstecktDie kabarettistischen Texte
… so dass sich die Landpfleger sehr verwundernDie politischen Texte
Ich habe nichts mehr nachzutragenDie christlichen Texte
Das Gemüt is ausschlaggebend. Alles andere is dumme QuatschDie Niederrhein-Texte
… dass die Erziehung seiner Kinder eine völlig verfahrene warDie Hagenbuch-Texte
Gemacht aus Bauern- und BeamtenschwächeDie autobiografischen Texte
… am allerliebsten ist mir eine gewisse HerzensbildungDie Interviews
Hanns Dieter Hüsch
… dass die Erziehungseiner Kinder einevöllig verfahrene war
Die Hagenbuch-TexteDas literarische Werk, Band 6
Mit einem Vorwort von Thomas Quasthoff
Edition diá
Vorwort
Hagenbuch und die ErziehungHagenbuch in Bless-Hohenstein IHagenbuch und die KulturkreiseHagenbuch und die KleiderHagenbuch in Bless-Hohenstein IIHagenbuch und das KindHagenbuch und sein erster HundHagenbuch und die GesundenHagenbuch und die KörperertüchtigungHagenbuch und der ununterbrochene HimmelHagenbuchs NameHagenbuch und die MusikHagenbuch und seine FreundeHagenbuch und die WörterHagenbuch und die GeschichteDer Fall HagenbuchHagenbuch und der GeburtstagHagenbuch in VenedigHagenbuch und das TheaterHagenbuch und die SchriftstellerHagenbuch und der König von PortugalHagenbuch und MozartHagenbuch-LiedHagenbuch und der Abschied
Editorische NotizImpressum
Es muss zu Beginn der achtziger Jahre gewesen sein, als ich Hanns Dieter Hüsch in einer Schulaula in Langenhagen ein einziges, kurzes Mal persönlich begegnete. Der Saal war völlig überfüllt, und somit bestand für mich bei einer Körpergröße von 1,35 keine Chance, gut zu sehen oder zu hören. So setzte ich mich also auf den äußeren Rand der Bühne. Hanns Dieter Hüsch, selbst von Geburt an gehbehindert, betrat die Bühne, sah mich, lächelte und sagte kurz: »Guten Abend, Kollege!«
Es war ein wundervoller, lustiger und besinnlicher Abend. Hüschs feine Beobachtungsgabe, seine Art, die Macken der Menschen vorzutragen, untermalt von sechs bis sieben impressionistischen Akkorden seiner Orgel, hinterließen Wirkung. Hüsch hatte mich seit diesem Abend gepackt. Nichts, was ich nicht von ihm gelesen oder gehört hätte. Ich war Fan. Und bin es bis heute. Irgendwann bin ich auf die Hagenbuch-Geschichten gestoßen, die mich wegen ihrer beißenden Ironie, ihres herrlichen Humors und ihrer fast schon penetranten Wortwiederholungen in Bewunderung für Thomas Bernhard begeisterten.
Hagenbuch geht seinen Weg in skurriler, witziger und manchmal auch trauriger Weise und ist dabei in vielen Situationen – auch als Insasse der Anstalt Bless-Hohenstein – normaler als viele der Protagonisten, die ihn für verrückt erklären. Irgendwie habe ich mich in dieser Person immer ein Stück wiedergefunden.
Es ist für mich eine Ehre und auch eine Pflicht, diese wunderbaren Texte nach dem Tod von Hanns Dieter Hüsch weiterhin einem breiten Publikum nahezubringen.
Wie gerne hätte ich mit ihm bei Bier oder Wein sämige Erbsen gegessen. Ich vermisse ihn sehr.
Thomas Quasthoff, 2015
Thomas Quasthoff (*1959) ist Sänger (Bassbariton) und Professor für Gesang an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin.
Ich widmeDiese Schrift-StückeAllen ErwachsenenDie plötzlich aussehenWie KinderDie sich noch mit nichts befasstAber alles verstanden haben
Hagenbuch
Hat jetzt zugegeben
Dass die Erziehung seiner Kinder eine völlig verfahrene war
Insbesondere die seiner Jüngsten
Mit Namen Katrin Theresa
Die er nun
So sagt Kastner
Von der Theodor-Dannenberg-Schule
Jener Schule für freie Entfaltung in freier Natur
Mit freien Kräften
Die selber in freier sozusagen aus eigener Einsicht in freier Wahl
Dort lehren und selber noch lernen
Aus freien Stücken für freies Geld
Von dieser Schule heruntergenommen
Immer hatte der Leiter der Schule
In den verschiedenen Pausen kleiner und größerer Art
Sein Fenster mehrmals geöffnet
Und in den Hof hinuntergerufen
Ungezwungen seid ungezwungen
Kinder seid ungezwungen ungezwungen
Mehrmals am Tage habe
So Kastner
Der Leiter dieses Stück Wort in den Hof gerufen
Dies habe Hagenbuch
Der gerade von seiner Arbeit aus Anchorage nun zurück
Um seinen neuen Bericht
Spuren und Spasmen von seltenen Pelztierjägern
Hier zu beschließen
Dies habe ihn selbst an eine Nacht erinnert
In der er in Uppsala zur Zeit einer Weltkirchentagung
Ebenfalls mehrfach sein Fenster geöffnet
Und mehrfach gerufen habe
Hinreichend hinreichend
Im Sinne von Jetzt ists genug
Hinreichend
Dies habe Hagenbuch dann endlich veranlasst
Katrin Theresa von der Theodor-Dannenberg-Schule herunterzunehmen
Um sie in Kürze
In einer wissenschaftlich technisch und philosophisch
Begründeten Anstalt
Auf medizinisch naturwissenschaftlichem Wege
Und historische Weise
Um sie dort unterzubringen
In einer Atmosphäre
So habe Hagenbuch wörtlich gesagt
Die einerseits fortschrittlich
Andererseits philosophisch von vorne
Und biologisch
So Hagenbuch wörtlich
Biologisch geradezu altmodisch sei
Also in einer Schule die historisch und biologisch
Anthroposophisch technisch und diszipliniert philosophisch
Und naturwissenschaftlich musisch
So Hagenbuch wörtlich
Sagt Kastner
Musisch und gleichzeitig Frühsport
Und gleichzeitig Religion und Hygiene
Und gleichzeitig medizinisch sich dokumentiere
Er Hagenbuch habe
Sagt Kastner
Dies auch mit den anderen Kindern nach und nach vor
Sie alle von der Theodor-Dannenberg-Schule
Von heute auf morgen herunterzunehmen
Um alle von heute auf morgen auf eine andere
Auf eine solche Schule auf eine andere Anstalt zu schicken
Wenn eine solche Schule zu finden sei
So müsse sie eben auf theosophischer Basis geleitet werden
Von einem Theosophen auf theosophischer Basis
Der nicht in den Pausen sein Fenster öffne und rufe
Ungezwungen ungezwungen
Wenn eine solche Schule
So Hagenbuch wörtlich
Sagt Kastner
Zu finden sei
Geleitet von einem dreifachen und mehrfachen Doktor
Oder von einem Gehirn auf philosophisch naturwissenschaftlicher Grundlage
Psychologisch und lerntheoretisch
Dazu musisch und gleichzeitig nichtmusisch
Dann gäbe er seinen Bericht
Spuren und Spasmen von seltenen Pelztierjägern erst später ab
Das habe Zeit
So Hagenbuch wörtlich
Sagt Kastner
Das habe Zeit und hänge zusammen mit Inhalt und Form
Wie Seele und Körper und Geist und Sein oder Seele und Inhalt
Und Raum und Geist und Form und Seele und Inhalt
Das sei für ihn klar
Er habe auch vor in der gleichen Art
Seine Möbel altenglischen Ursprungs zu entfernen
Restlos überall zu entfernen
Kein Stück Holz oder Glas oder Elfenbein altenglischen Ursprungs
Möchte er länger in seinen Räumen tagtäglich erblicken
Er wolle alles ersetzen durch altfranzösisches
Oder althispanisches oder auch altportugiesisches Mobiliar
Wenn diese Schule zu finden sei
Oder das wäre das Beste
So Hagenbuch wörtlich
Überhaupt keine Möbel
Oder ersetzen durch finnische oder durch Gartenmöbel
Die er dann wieder ersetze durch afrikanische oder durch nichts
Nichts an den Wänden nichts auf dem Boden nichts auf den Dielen
Sondern nur eine theosophisch disziplinierte
Wissenschaftlich politisch musische Gangart strebe er an
Wie damals in Uppsala
Wo er mehrmals zur Zeit einer Weltkirchentagung sein Fenster geöffnet
Und in die Nacht in Richtung Mitternachtssonne gerufen
Mehrmals gerufen
Hinreichend
Wie in Antwerpen wie in Venedig
Und vor allem in Straßburg und Wuppertal
Wo er ebenfalls mehrmals gerufen
Hinreichend
Ebenso wolle er nun mit seinen altenglischen Möbeln verfahren
Ebenso seine Kinder anhalten zu längerem Rufen von einzelnen Worten
Wie Wladiwostok oder Transalpin
Nichts habe ihm mehr Erfahrung gebracht
Als das Rufen von Worten
Auch sein Bericht Spuren und Spasmen von seltenen Pelztierjägern
Enthalte nur Worte
Ja bestünde eigentlich nur aus Rufen wie
Ist jemand da
Oder
Wir gehen nach Fort Jackson
Oder
Flussabwärts
Auf jeder Seite seines Berichts käme das Wort Flussabwärts
Hundertmal vor
Und er wisse genau dass das die einzige Möglichkeit sei
Eben musikalisch zu denken
Und deshalb sei auch seine Entscheidung die Kinder auf eine andere Schule
Zu schicken und die Möbel altenglischen Ursprungs restlos aus seinem
Haus zu entfernen kein Widerspruch
Sondern folgerichtig die Folge des absoluten Gehörs
Also losgelöst von allem
Wie in Antwerpen und in Venedig
In Straßburg und Wuppertal
1974 oder 1975
Hagenbuch
Hat jetzt zugegeben
Dass sein Aufenthalt in der Anstalt
Bless-Hohenstein
Ihn um Jahrhunderte zurückgeworfen habe
Er habe angenommen
Dass er durch seinen Aufenthalt in der Anstalt Bless-Hohenstein
Jahrhunderte vorankomme
Aber in Wahrheit sei er um Jahrhunderte
Zurückgeworfen worden
Da wo er
Aufregung und Anregung
Erwartet habe
Sei er um In-sich-Gehen
Und Atemübungen gebeten worden
Um stundenlanges In-sich-Gehen und stundenlange Atemübungen
Und da wo er
Schlaf und Schweigen gesucht habe
Sei ihm Rastlosigkeit
Und Ritualisierung
Empfohlen worden
Habe er seine Füße
In ein Moorbad stecken wollen
Habe man seine Arme
Mit heißem Sand massiert
Habe er singen wollen
Sei ein Pfleger mit dem Essen erschienen
Habe er essen wollen
Sei ein allgemeines Andachtslied über die Hausanlage
In alle Zimmer hineingespielt worden
Dies alles
Habe ihn
Hagenbuch
Um Jahrhunderte zurückgeworfen
Sagen Prager und Kretzschmer
Holzer
Der Omnibusfahrer
Sagt
Es sei alles ganz anders gewesen
Anders als Prager und Kretzschmer es jetzt behaupten
Das Ärzte-Team Löchel Pietsch und Zehetbauer
Bekannt geworden durch die Triptychon-Therapie im Rondo-Verfahren
Intensivstation dann Offensivstation dann Defensivstation
Und dann wieder Intensivstation
Das Ärzte-Team erklärt
Hagenbuch sei ihnen unbekannt
Holzer
Der Omnibusfahrer
Sagt
Er habe Hagenbuch zwar gefahren
Aber nicht um ihn in die Anstalt Bless-Hohenstein zu bringen
Das sei nicht bewiesen
Behaupten Prager und Kretzschmer
Holzer sagt aber
Hagenbuch habe an einer Besichtigungsfahrt zu den sieben Talsperren im Almütztal
Teilgenommen
Und jedes Mal
Wenn er Holzer der Omnibusfahrer
Sein Mikrofon genommen
Das ihm sein Sohn
Sagt Holzer
Kurz vor der Abfahrt persönlich umgehängt habe
Wenn er Holzer
Nun das Mikrofon genommen
Sei Hagenbuch
Der ganz hinten
Fast versteckt
Im Omnibus gesessen
Sei Hagenbuch ihm immer zuvorgekommen
Er Holzer
Habe gerade mit der Erklärung und Beschreibung und der geschichtlichen Bedeutung
Der ersten Talsperre
Der Quenzbach-Sperre
Beginnen wollen
Worauf die Mitreisenden
Meist Deutsche und Engländer
Immer mit Spannung gewartet hätten
Da sei Hagenbuch schon aus sich herausgegangen
Sobald er begonnen habe
Sagt Holzer
Habe Hagenbuch sich sofort bemerkbar gemacht
Nur wenn er schon
Sagt Holzer
Einfach gesagt habe
Links sehen wir nun
Habe Hagenbuch schon von hinten aus der hintersten Omnibusecke
Sofort gerufen
Das interessiere ihn nicht
Er Holzer
Wäre gar nicht zu seinen doch immerhin nicht unbedeutenden
Für die Mitreisenden
Meist Deutsche und Engländer
Interessanten Ausführungen gekommen
Hagenbuch habe sogleich bei jeder Talsperre
Aus der hintersten Omnibusecke gerufen
Das interessiere ihn nicht
Dann sei er Hagenbuch
Sagt Holzer
Langsam nach vorne gekommen und habe die Reisenden von der Besichtigung abgelenkt
Und habe fortwährend von seinem
Hagenbuchs anhaltenden Desinteresse an
Talsperren gesprochen
Habe erstaunlicherweise sogar kleinste Details
Berechnungswerte
Vermessungen
Und komplizierteste
Statische Ziffern und Daten
Den Reisenden angegeben
Allerdings immer mit dem Vermerk
Das stimme in Wahrheit alles nicht
Und alle sollten lieber vor sich gucken
Oder alle sollten lieber auf den Fahrer
Also auf mich
Holzer
Gucken
Sagt Holzer
Um mich
Sagt Holzer
Zu studieren
Ich hatte den Eindruck
Sagt Holzer
Ich
Der ich
Jahr für Jahr
Monat für Monat
Woche für Woche
Tag für Tag
Den Leuten die sieben Talsperren im Almütztal erkläre
Ich
Sollte jetzt den Leuten erklärt werden
Ich
Sollte jetzt an Stelle der Talsperren
Von Hagenbuch
Den Leuten erklärt werden
Er Hagenbuch
Habe dann weiterfort ohne die kleinste Unterbrechung
Und ohne jeden Übergang
Den Leuten einen Vortrag über Geschmack und Geschmackskriege gehalten
Er Holzer
Habe zwar immer wieder versucht das Gespräch noch mal
Auf die Talsperren zu bringen
Aber gleichzeitig habe Hagenbuch davon gesprochen
Dass der Geschmack eines Studienrats ein anderer sei
Als der Geschmack eines Arztes
Immer wenn er
Holzer
Versucht habe noch einmal das Sehenswürdige der Talsperren
Hervorzuheben
Habe Hagenbuch sofort damit begonnen
Zum Beispiel den Reisenden zu sagen
Dass die Schrankwand eines Studienrates
Naturgemäß
Eine andere Schrankwand sei
Als die Schrankwand eines Arztes
Wobei weiter zu differenzieren die Pflicht sei
Zwischen der Schrankwand eines sogenannten Chirurgen
Und der Schrankwand eines sogenannten Internisten
Hagenbuch
Sagt Holzer
Habe sich sogar zu der Behauptung verstiegen
Dass die Schrankwände von sogenannten Chirurgen meist kleiner wären
Als die Schrankwände von sogenannten Internisten
Weil Chirurgen immer noch einen Flügel unterzubringen hätten
Immer wenn er
Holzer
Von der Bauzeit oder auch von den Unglücksfällen beim Bau der Talsperren
Habe berichten wollen
Habe Hagenbuch gleichzeitig gesagt
Dass Chirurgen immer noch einen Flügel unterzubringen hätten
Und dass es immer der Geschmack sei
Der ganze Stände und Konfessionen auseinanderbrechen ließe
Und dass der Geschmack eines Oberstudienrates besser zu sein habe
Als der Geschmack eines Studienrates
Und dass ein Studienreferendar sich am besten
Seinen Geschmack bei einem Studienassessor abgucken solle und so fort
Immer habe Hagenbuch
Sagt Holzer
Dies alles mit größter Freundlichkeit gesagt
Auch dass er sich auf keinen Fall auf die Beschreibung von
Sogenannten Sehenswürdigkeiten einlassen könne
Habe er mit einer solchen Leichtigkeit gesagt
Die er Holzer
Sonst noch nirgendwo sagt Holzer
So deutlich herausgehört habe
Sagt Holzer
Lediglich
Sagt Holzer
Die Haftschalengeschichte
Habe er erzählen können
Bei der Bruggtalsperre
Wo damals selbst so erfahrene Leute wie die Alpinisten Kösel und Wenger
Abstürzten
Weil Kösel nach einer durchzechten Nacht in einer Absteige
Dort seine Haftschalen habe mutwillig oder im Rausch liegenlassen
Diese Geschichte heißt deshalb Haftschalengeschichte
Und ist in der ganzen Welt
Unter diesem Namen bekannt geworden
Sagt Holzer
Immer
Sagt Holzer
Wenn jemand von der Bruggtalsperre spricht
Spricht man auch gleichzeitig von der Haftschalengeschichte
Und immer wenn jemand von der Haftschalengeschichte spricht
Spricht man auch gleichzeitig von der Bruggtalsperre
Auf der ganzen Welt
Sagt Holzer
Einzig bei dieser Geschichte habe Hagenbuch nichts gesagt
Er habe ihn Holzer
Ausreden lassen
Aber bei allen anderen Talsperren
Habe Hagenbuch gleich
Wenn man den ersten richtigen Blick auf die Talsperre habe werfen können
Habe Hagenbuch gleich von den Geschmackskriegen zwischen den Ständen
Und zwischen den Generationen gesprochen
Von den tausenderlei Vorwürfen
Die die Geschmackvollen den Geschmacklosen hinterrücks machen
Hagenbuch sei dabei meist im Omnibus hin und her gegangen
Und habe immer wieder gerufen
Hinterrücks
Meine Damen und Herren
Hinterrücks
Tausenderlei Vorwürfe
Meist auf dem Heimweg
Meist auf dem Heimweg
Tausenderlei Vorwürfe
Hinterrücks
Dadurch habe er
Holzer
Seine Ausführungen über die verschiedenen verdienstvollen Männer und Firmen
Beim Bau der Talsperren
Fallenlassen müssen
Er
Holzer
Habe den Reisenden lediglich durch Zeichen erklären können
Dass dieser Mann
Also Hagenbuch
Wohl ein Verrückter sei
Der
Sie müssen entschuldigen
So habe er
Holzer
Den Reisenden vorsichtig gesagt
Ihm Holzer
Völlig unbekannt sei
Allerdings habe Hagenbuch durchaus einen gepflegten und sauberen Eindruck gemacht
Und bei den Reisenden meist Deutsche und Engländer
Sei im Verlaufe des Durcheinanders
Sagt Holzer wörtlich
Des Durcheinanders
So etwas wie Mitleid aufgekommen
Und er Holzer
Sei dann eben auf die Idee gekommen
Ob er nicht nach den sieben Talsperren auf kurzem Wege
Zur Anstalt Bless-Hohenstein fahren solle
Wo man Hagenbuch vielleicht abliefern
Oder wenigstens aussetzen könne
Sagt Holzer
Prager und Kretzschmer sagen Holzer lüge Holzer lüge
Denn Hagenbuch hätte aus eigenem freien Entschluss
Nach Bless-Hohenstein gewollt
Und hätte die Fahrt vorbei an den sieben Talsperren
Dafür in Kauf genommen
Holzer sagt aber
Dass er Hagenbuch nur habe absetzen wollen
Zumal die Anstalt beileibe nicht auf seinem normalen Wege läge
Sagt Holzer
Hagenbuch habe dann Fotos an die Reisenden verteilt
Und die Fotos als Kuriosa ausgegeben
Fotos von seinen
Hagenbuchs Großeltern
Die zwischen Zengen und Klaren
Das habe Hagenbuch dreimal laut wiederholt
Zwischen Zengen und Klaren
Mühsam einen winzigen Bergbauernhof in Gang gehalten hätten
Holzer sagt
Das wäre genau an der Krummtalsperre gewesen
Dort habe er
Holzer
Auch den allerletzten Versuch gemacht
Seine Pflicht als Reiseführer zu tun
Aber Hagenbuch habe aus seiner linken Rocktasche