Dem Glück mit dir so nah - Karen Templeton - E-Book

Dem Glück mit dir so nah E-Book

KAREN TEMPLETON

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Beschreibung

Diese haselnussbraunen Augen, dieses verführerische Grübchen … Jedes Mal wenn Blythe den Politiker Wes Philipps trifft, bringt er sie zum Träumen. In Wirklichkeit ist der sexy Singledad natürlich tabu für sie! Blythe weiß schließlich, dass Beziehungen nur zu einem gebrochenen Herzen, Verwirrung und Reue führen. Doch als Wes sie als Designerin für sein Haus engagiert, kommt sie ihm immer näher. So nah, dass es ihr bald das Herz zerreißt. Denn Wes will sie ganz - oder gar nicht! Und noch größer als ihre Sehnsucht nach seiner Liebe ist die Furcht, erneut verletzt zu werden.

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Seitenzahl: 196

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Karen Templeton

Dem Glück mit dir so nah

IMPRESSUM

BIANCA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: 040/60 09 09-361 Fax: 040/60 09 09-469 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Christel BorgesGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2013 by Karen Templeton-Berger Originaltitel: „The Marriage Campaign“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: SPECIAL EDITION Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCABand 1916 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: Valeska Schorling

Fotos: Onyx/Royalty Free Foto/f1 online

Veröffentlicht im ePub Format in 12/2013 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733730680

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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1. KAPITEL

Es war ja nicht so, dass Blythe Broussard den Valentinstag hasste. Sie konnte nur nichts damit anfangen. Was natürlich nicht hieß, dass sie am Tag danach nicht zuschlug, wenn sie über Pralinen zum halben Preis stolperte. War ihr doch egal, in was für einer Schachtel sie steckten.

Früher hatte es mal eine Zeit gegeben, in der sie am Valentinstag voller Hoffnung aufgewacht war, wenigstens eine Karte von einem Jungen aus ihrer Klasse zu bekommen. Doch diese Erinnerungen gehörten genauso der Vergangenheit an wie die spärlichen Karten der paar Jungs, die sich nicht von einem Mädchen einschüchtern ließen, das in der vierten Klasse alle überragte – einen Makel, den Mutter Natur erst in Blythes fortgeschrittener Highschoolzeit behoben hatte.

Blythe hatte sich damals den ersten Jungen geschnappt, der ihrem Blick begegnete, ohne sich den Hals verrenken zu müssen. Und er sich sie. Wenn auch mit erheblich mehr Begeisterung als Erfahrung. Oder Stehvermögen. Als Blythe bewusst geworden war, dass ihr erstes Mal tatsächlich denkwürdig sein würde, war es leider schon zu spät gewesen, sich ihre Jungfräulichkeit zurückzuholen.

Das ganze Unglück war ausgerechnet am Valentinstag passiert. Vor exakt vierzehn Jahren, dachte Blythe missmutig, als sie auf der ausgeblichenen blauen Samtcouch in dem pseudoschicken Bridal Shoppe saß – jawohl, mit einem Extra-P und – E! –, in dem ihre Cousinen Mel und April für ihre Doppelhochzeit in vier Monaten Brautkleider anprobierten. Bei der Blythe, Gott sei ihr gnädig, nicht nur Ehrenbrautjungfer war, sondern auch noch alles organisierte. Denn wer beruflich Häuser einrichtete, war anscheinend auch qualifiziert, Hochzeiten zu planen und zu organisieren.

Als Kinder hatten die drei Cousinen die Sommerferien immer gemeinsam im Haus ihrer Großmutter in St. Mary’s Cove an der Ostküste Marylands verbracht. Sie waren damals wie Schwestern gewesen. Später hatten sie sich aus den Augen verloren, waren sich jedoch nach dem Tod ihrer Großmutter vor einem halben Jahr begegnet, um das Erbe zu regeln. Sie hatten sich auf Anhieb wieder so gut verstanden, als wären die letzten zehn Jahre nie gewesen. Blythe würde daher alles für ihre beiden Cousinen tun.

Sogar deren Hochzeiten planen.

Mels neben Blythe sitzende zehnjährige Tochter Quinn sprang plötzlich vom Sofa und lief zum Fenster. Ihre roten Locken glänzten in dem Licht der Deckenlampen. „Sieh doch nur, Blythe! Es schneit!“

Dicke, träge Schneeflocken fielen vom grauen Himmel und blieben sogar liegen, wie Blythe zu ihrer Bestürzung feststellte, als sie sich zu Quinn gesellte. Die Vorstellung, auf der Rückfahrt nach Alexandria am Rande Washington D. C.’s vereiste Brücken überqueren zu müssen, war nicht gerade verlockend.

„Du hast recht“, sagte sie und warf einen Blick auf die Zeitanzeige ihres Handys. Schon seit zwei Stunden waren sie in dem Geschäft. Hinter sich hörte sie Aprils melodiöses Kichern aus einer der Umkleidekabinen. Bitte, lieber Gott, dachte sie, als sie zu dem Sofa zurückkehrte. Lass es diesmal das richtige Kleid sein …

Auch Quinn wirkte reichlich gelangweilt. Ihre momentane Begeisterung wegen des Schnees hatte sich schon wieder gelegt. Denn leider mussten sie nicht nur auf eine, sondern auf zwei Bräute warten, die sich Hochzeitskleider aussuchten. Gähnend ließ Quinn sich wieder neben Blythe fallen, die ihr lächelnd einen Arm um die Schultern legte. „Du wolltest mitkommen, schon vergessen?“

„Weil ich dachte, dass es mir Spaß machen würde. Wie lange dauert es denn, sich ein blödes weißes Kleid auszusuchen?“

Blythe lachte verständnisvoll. „Tja, das ist ein langer Prozess.“ Sie verdrängte die Erinnerungen an ihre eigene Hochzeit. Obwohl sie damals nicht viel länger für die Wahl ihres Outfits gebraucht hatte – das erste weiße Kostüm, das sie gesehen hatte, war ihrs gewesen – als für ihren Bräutigam. Hätte sie sich damit mehr Zeit gelassen, wäre sie heute vielleicht noch verheiratet.

Oder auch nicht. Auch wenn Giles nicht ganz … untalentiert gewesen war, dachte Blythe und verzog spöttisch das Gesicht. Leider hatte sein „Talent“ nicht ausgereicht, um ihre Ehe zu retten. Was sie sich beide gegenseitig eingestanden hatten, als sie vor drei Jahren die Schuld an dem Scheitern ihrer Ehe genauso fair untereinander aufgeteilt hatten wie ihre Williams-Sonoma-Kochtöpfe oder Pottery-Barn-Lampen.

Wenigstens hatten sich April und Mel, die inzwischen das Inn ihrer Großmutter leiteten, gute Männer ausgesucht – Männer nämlich, die verrückt nach ihnen, aber ansonsten nicht verrückt waren. Ihre beiden Cousinen schienen sich ihrer Entscheidung absolut sicher zu sein. Ihre Liebe strömte aus irgendeiner scheinbar nie versiegenden Quelle, die zu entdecken offenbar nur Blythe nicht vergönnt war …

„Oh, Mom!“ Quinn sprang wie von der Tarantel gestochen auf, als ihre strahlende Mutter in einem Satinkleid mit Korsage aus der Umkleidekabine kam. „Du siehst umwerfend aus!“

Das Kind hatte nicht übertrieben. Nicht nur, dass das Kleid Mels üppige Kurven an genau den richtigen Stellen betonte, es war einfach … Mel. Schlicht, aber nicht unscheinbar, elegant, aber verführerisch wie die Sünde. Genauso wie die Brünette, die es trug, und deren graugrüne Augen schelmisch unter einem dunkelbraunen Pony hervorblitzten.

„Oh, Mel …“ Blythe selbst bekam zwar Ausschlag bei der Vorstellung, wieder zu heiraten, aber sie freute sich aufrichtig für ihre Cousine. Nach zehn Jahren als alleinerziehende Mutter verdiente die Frau jemanden, der so wundervoll war wie Dr. Ryder Caldwell, den Mel schon als kleines Mädchen angehimmelt hatte. „Du siehst fantastisch in dem Kleid aus!“

Kurz darauf rauschte Blythes zweitjüngste Cousine April in einem mit Perlen bestickten trägerlosen Tüllkleid aus der Umkleidekabine, das die zierliche Figur der Rotblonden seltsamerweise nicht verschluckte.

„April!“ Mel stützte anerkennend die Hände in die Hüften. „Ich kann nur sagen – wow!“

„Du hast es erfasst“, sagte April strahlend. Sicher würde man Aprils Saum kürzen und Mels Oberteil am Busen weiten müssen, aber abgesehen davon waren die beiden Kleider perfekt. Und so unterschiedlich, dass sie einander ergänzten, anstatt sich gegenseitig auszustechen.

„Na los, her mit dem restlichen Gedöns!“, rief April und winkte die beiden schwarzgekleideten selbstgefällig lächelnden Verkäuferinnen heran. Kurz darauf hatte sie einen mit Perlen bestickten ellenbogenlangen Schleier auf dem Kopf, mit dem sie wie eine Madonna aussah, während Mel sich für einen Strauß Seidenkamelien über dem linken Ohr entschieden hatte. Und alles war herrlich und wundervoll und einfach unbeschreiblich schön.

Was man zu Blythes Entsetzen vom Wetter nicht behaupten konnte. Als die beiden Bräute nämlich wieder ihre normalen Sachen trugen, tobte draußen ein Schneesturm, gegen den auch Aprils schicker Lexus nicht ankommen würde.

So viel zu Blythes Vorsatz, nach D. C. zurückzufahren. Oder überhaupt irgendwohin. Bei dieser Erkenntnis bekam sie prompt Kopfschmerzen.

Ihre Cousinen waren auch nicht gerade begeistert. Sie hatten nämlich große Pläne für den Abend. Schließlich war Valentinstag.

„Kannst du bei diesem Wetter überhaupt fahren?“, fragte Mel ihre jüngere Cousine.

April schüttelte den Kopf. Zitternd vor Kälte griff sie nach ihrem Handy. „Auf der anderen Straßenseite ist ein großer Supermarkt“, sagte sie. Der Laden war im dichten Schneetreiben kaum zu erkennen. „Falls wir hier festsitzen, wird man uns zumindest nicht verhungert in unserem Wagen finden.“ April war wie immer ganz Optimistin.

„Und was ist mit euren Gästen im Inn?“, fragte Blythe.

„Im Februar? Keine Sorge, in den nächsten beiden Wochen haben wir keine Buchungen …“ April hob einen Zeigefinger. Anscheinend hatte der Mensch abgehoben, den sie erreichen wollte. „Hey, Schatz“, flötete sie. Offensichtlich sprach sie mit ihrem Verlobten Patrick. „Es schneit hier gerade ziemlich heftig. Sieht so aus, als würden wir hier festsitzen …“

Auf der anderen Seite von Blythe führte Mel praktisch dasselbe Gespräch mit ihrem Schatz. Blythe hörte also stereo. Sie selbst hatte natürlich niemanden, den sie anrufen könnte. Kein Mensch machte sich Sorgen um sie oder würde enttäuscht sein, wenn sie abends nicht nach Hause kam. Niemand hatte auch nur eine Ahnung, dass sie in der Einkaufszeile einer Kleinstadt festsaß.

Meistens fand Blythe es herrlich, niemandem über ihr Kommen und Gehen Rechenschaft ablegen zu müssen. Aber heute Abend …

Na ja, vielleicht hatte das etwas mit dem plötzlichen Fallen des Barometers zu tun.

„Okay, ich buche uns zwei Zimmer“, sagte April mit leuch­tenden Augen, nachdem sie aufgelegt hatte. „Lass uns rasch etwas zu essen einkaufen. Ich werde dafür sorgen, dass wir ein Zimmer mit Kühlschrank bekommen.“

Und schon ging sie los. Sie stapfte so unerschrocken durch den Schneesturm wie eine Pionierin des 19. Jahrhunderts.

Niemand kann uns vorwerfen, Feiglinge zu sein, dachte Blythe, als sie sich beeilte, mit ihren lachend über den Parkplatz schlitternden Cousinen Schritt zu halten.

„Oh mein Gott“, japste Quinn, als sie sich dem Supermarkt näherten, in dem sich die Menschen untergestellt hatten, als sei der Sturm ein Vorbote des Weltuntergangs. „Seht mal, da sind Jack und sein Vater!“

Jack war Quinns guter Kumpel Jack Phillips, der ein paar Häuser vom Inn entfernt wohnte, und Jacks Dad war Blythes schlimmster Albtraum. Oder ihre kühnste Fantasie – je nachdem, in welche Richtung ihre nächtlichen Träume gingen.

Als wären dieser Tag oder ihre Kopfschmerzen nicht auch so schon schlimm genug.

Oh ja, Blythe kannte Wes Phillips mit seinen Grübchen und seinem umwerfenden Politikergrinsen. Letzterem hatte der neue Kongressabgeordnete es vermutlich zu verdanken, dass er bei der letzten Wahl zweiundsechzig Prozent der Stimmen gewonnen hatte, dabei war er parteilos.

Immerhin war sein politisches Programm genauso überzeugend wie sein Aussehen, das musste Blythe widerstrebend zugeben. Neben den Grübchen hatte er nämlich ehrlich dreinblickende haselnussbraune Augen mit sexy Fältchen und ein Kinn, das Michelangelo zum Weinen bringen würde. Außerdem war er groß. Groß genug zumindest, um trotz ihrer zehn Zentimeter hohen Absätze auf Höhe seiner verdammten Schlafzimmeraugen zu sein.

Aber …