Depression? Können Sie vielleicht später wiederkommen? - Dennis Riehle - E-Book

Depression? Können Sie vielleicht später wiederkommen? E-Book

Dennis Riehle

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Beschreibung

Wenn Menschen mit einer psychischen Erkrankung konfrontiert werden, gehen ihnen viele Fragen durch den Kopf: Was bedeutet die Diagnose für mich? Was sage ich Angehörigen und Arbeitgeber? Wie finde ich einen Therapie-Platz? Wie bewältige ich meinen Alltag mit der Erkrankung und wie lasse ich sie behandeln? Und kann für mich eine Selbsthilfegruppe dienlich sein? Auf diese Überlegungen gibt der Autor mit seinem ergänzenden Ratgeber Antworten, die ein erster Impuls sein können, damit Betroffene ihr Seelenleiden besser verkraften und es als Chance ansehen können.

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Seitenzahl: 40

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Inhaltsverzeichnis

Selbsthilfegruppe – Gibt es die auf Rezept?

Nach der Diagnose: Ruhig Blut!

Der Nächste, bitte!

Mama, ich bin ein Psycho!

„Sie kommen gerade ungelegen!“

Keine Angst vor den bunten Pillen!

Hinweise

Selbsthilfegruppe – Gibt es die auf Rezept?

Zwar gibt es sie (noch) nicht „auf Kasse“, trotzdem kann sich einen ganz wesentlichen Beitrag zum Umgang mit einer Erkrankung oder einer sozialen Ausnahmesituation leisten.

Deshalb kann sich die Selbsthilfegruppe (SHG) auch weit nach 50 Jahren seit ihrer Entstehung noch immer eines großen Zulaufs und Zuspruchs erfreuen – und wird sicherlich nicht umsonst als zusätzliche Säule des Gesundheits- und Sozialwesens betrachtet.

Doch viele Betroffene und Angehörige wissen oftmals gar nichts von diesem Angebot, weil öffentlich noch allzu wenig über die SHG gesprochen wird.

Deshalb an dieser Stelle einige Antworten auf die häufigsten Fragen, die in Bezug auf die Selbsthilfearbeit wiederkehrend aufkommen:

1.) Was ist eine Selbsthilfegruppe – und was nicht?

Eine Selbsthilfegruppe ist ein loser Zusammenschluss von Menschen, die ein ähnliches Schicksal durchlaufen (haben) und sich zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch regelmäßig treffen.

Dabei geht es darum, aus dem Gespräch mit Gleichbetroffenen und/oder Angehörigen Tipps und Ratschläge des Anderen für sich zu entdecken und auf die eigene Situation anzupassen.

Die Selbsthilfegruppe ist damit eine niederschwellige Ergänzung zum medizinischen, therapeutischen und heilkundlichen Versorgungswesen und kann die dortige Konsultation, Diagnostik und Behandlung keinesfalls ersetzen.

Allerdings kann sie übergangsweise und parallel zu einer Therapie in Anspruch genommen werden. Sie besteht zumeist aus einer Zahl von mindestens 4 bis 6 und höchstens 14 bis 16 Teilnehmenden.

2.) Folgt die Gruppe bestimmten Vorgaben?

Selbsthilfegruppen sind in der Regel politisch und religiös unabhängig.

Vereinzelt folgen sie einem bestimmten weltanschaulichen Gedankenmodell und einer wiederkehrenden Konzeptionierung und Schemata, besonders anonyme Gruppen haben oftmals eine derartige Ausrichtung.

Andernfalls gestaltet sie sich aus dem freien Gespräch untereinander, verfolgt einen edukativen Ansatz (Aufklärung über Krankheit etc.) und hat gleichsam aber vor allem einen intervisionellen, beratenden Mehrwert von und für Gleichgesinnte untereinander in einem geschützten Rahmen und behüteten Umfeld, das gruppenspezifisch definiert wird.

3.) Ist die SHG für jeden offen?

Selbsthilfegruppen sind meist für Betroffene ab 18 Jahren offenstehend.

Es gibt auch Gruppen für Kinder und Jugendliche, wobei die mehrheitliche Meinung vorherrscht, wonach die Ausrichtung einer SHG ab einem Alter von 14 Jahren zur Teilnahme geeignet erscheint.

Viele Gruppen erfordern eine Anmeldung und führen manches Mal auch ein erstes Kennenlern-Gespräch unter vier Augen mit dem Gruppenleiter durch, ehe man schließlich der Gruppe zustoßen kann.

Zumeist sind Betroffenen- und Angehörigen-Gruppen aus gutem Grund voneinander getrennt.

Prinzipiell ist jede SHG für alle Teilnehmenden offen, die unter jener Problemstellung (Krankheit, Behinderung, Schicksalsschlag, soziale Schieflage) leiden, der sich die Gruppe verschrieben hat – beziehungsweise, wenn sie Angehöriger solch einer Person sind. Grundsätzlich herrscht bei den meisten Gruppen ein Leitbild des Willkommenseins.

4.) Kostet die Gruppe etwas?

In den meisten Fällen ist die Teilnahme an einer SHG kostenlos, weil sie in der Regel von den Krankenkassen finanziell unterstützt wird, aber von Wirtschaft und Pharmaindustrie unfinanziert bleiben soll – um Lobbyismus und Einflussnahme zu verhindern.

Manchmal kann es dazu kommen (besonders in der Aufbauphase einer SHG), dass die Gruppe für die Bestreitung der Unkosten (Raummiete, Büromaterial, Kommunikationsmittel…) geringe Teilnehmerbeiträge erhebt.

Dies kann auch dann der Fall sein, wenn sich die Gruppe als Verein institutionalisiert hat und im Rahmen ihrer Satzung Mitgliedsbeiträge erhebt oder selbige an eine Dachorganisation weitergeben muss.

Der Leitgedanke aber ist eine kostenfreie Selbsthilfegruppe, die damit für alle gesellschaftlichen Gruppen ohne finanziellen Aufwand zugänglich ist.

5.) Muss die Teilnahme an der Gruppe verordnet werden?

Eine ärztliche oder therapeutische Verordnung für die Teilnahme an einer SHG bedarf es nicht. Die Selbsthilfegruppe ist auch nicht mit einer Gruppentherapie zu verwechseln, welche einen psychotherapeutischen Anspruch hat und zu deren Teilnahme ein Antrag von der Krankenkasse genehmigt werden muss, was für die Inanspruchnahme einer SHG nicht gilt.

6.) Kann ich in der SHG anonym bleiben?

Sofern es sich nicht explizit um eine anonyme Gruppe (beispielsweise „Anonyme Alkoholiker“) handelt, spricht man sich in der SHG zumeist mit dem Vornamen an. Entsprechende Offenlegung persönlicher Daten wird in der Regel nicht erwartet. Eine Erhebung und Verarbeitung dergleichen ist nach geltenden Gesetzen auch nur mit schriftlichen Einwilligungen der Teilnehmenden möglich.

Deshalb wird hiervon in den allermeisten Fällen aus bürokratischen Gründen und zum Schutz der Privatsphäre abgesehen.

7.) Muss ich verbindlich und regelmäßig teilnehmen?

Selbstverständlich bietet eigentlich jede SHG ein oder mehrere Kennenlerngespräche mit der Gruppe an, denn tatsächlich muss jeder für sich herausfinden, ob dieses Konzept individuell stimmig ist und auch die „Chemie“ und Atmosphäre mit den anderen Teilnehmern passt.

Sollte man sich allerdings für die regelmäßige Teilnahme an der Gruppe entscheiden, ist es allein aus organisatorischen Gründen und für die Dynamik der SHG hilfreich, zuverlässig teilzunehmen und sich im Zweifel bei einem etwaigen Fehlen rechtzeitig zu entschuldigen.