Der Bergdoktor 1685 - Andreas Kufsteiner - E-Book

Der Bergdoktor 1685 E-Book

Andreas Kufsteiner

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Beschreibung

Der ungewöhnliche Wunsch einer enttäuschten Frau. Es ist ein prächtiges Anwesen, gewachsen in Generationen, vergrößert und verschönert von jedem Bauern, der hier gelebt hat. Auch Georg Anhauser, der letzte Besitzer, hat seinen Reichtum stetig vermehrt und seiner jungen schönen Frau ein stattliches Vermögen hinterlassen. "Jetzt hat sie also ihr Ziel erreicht und bekommen, was sie von Anfang wollte. Wetten, dass schon bald die Freier bei ihr Schlange stehen", tuscheln die Leute im Dorf und machen einen großen Bogen um den Anhauser-Hof. Dass Marianne aufrichtig um ihren Mann trauert und dringend Trost braucht, sieht niemand...

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Inhalt

Cover

Impressum

Allein auf ihrem schönen Hof

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Michael Wolf / Bastei Verlag

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-8387-4940-2

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Allein auf ihrem schönen Hof

Der ungewöhnliche Wunsch einer enttäuschten Frau

Von Andreas Kufsteiner

Es ist ein prächtiges Anwesen, gewachsen in Generationen, vergrößert und verschönert von jedem Bauern, der hier gelebt hat. Auch Georg Anhauser, der letzte Besitzer, hat seinen Reichtum stetig vermehrt und seiner jungen schönen Frau ein stattliches Vermögen hinterlassen.

»Jetzt hat sie also ihr Ziel erreicht und bekommen, was sie von Anfang wollte. Wetten, dass schon bald die Freier bei ihr Schlange stehen«, tuscheln die Leute im Dorf und machen einen großen Bogen um den Anhauser-Hof. Dass Marianne aufrichtig um ihren Mann trauert und dringend Trost braucht, sieht niemand …

Graue Nebel waberten zwischen den Berggipfeln, der Himmel war trüb, und so recht hell wollte es nicht werden.

Es war eben November. Kalt und feucht war die Luft, und nur die Raben schienen ihren Spaß an dieser Trübseligkeit zu haben, denn sie hüpften krächzend in den kahlen Zweigen der alten Kastanie herum.

Die Kastanie stand im Wirtschaftshof des Anwesens von Georg Anhauser, mitten in St. Christoph im Zillertal.

Es war ein prächtiger Hof, gewachsen in Generationen, vergrößert und verschönert von jedem Bauern, der hier gelebt hatte, ein rechter Stolz für seine Besitzer und beeindruckend für den, der draußen vorbeiging. Dass es aber auch hinter den Mauern des schönsten Hauses Kummer und Leid geben kann, ist eine Binsenweisheit.

Marianne Anhauser, die eben aus dem Fenster ihrer Schlafkammer einen Blick nach draußen ins neblige Grau geworfen hatte, wandte sich nun mit einem leisen Seufzer ab und fuhr damit fort, ihre dunklen Locken zu bürsten.

Sie war eine hübsche junge Frau Mitte der Dreißig. In ihrem ebenmäßigen Gesicht bestachen die tiefblauen Augen, die einen ganz besonderen Schimmer hatten. Und wenn sie lachte, konnte Marianne Männerherzen aus dem Takt bringen.

Früher hatte sie sich etwas darauf eingebildet. Nun wünschte sie sich beizeiten, dass die Natur sie ein wenig mehr vernachlässigt hätte. Wäre sie unscheinbar, vielleicht sogar unansehnlich gewesen, hätte Georg Anhauser nie ein Auge auf sie geworfen. Niemals wäre sie seine Frau geworden. Und bereits nach wenigen Ehejahren seine Witwe.

Sie band ihr Haar zu einem Zopf, den sie geschickt zusammensteckte. Das schlichte, schwarze Kleid, das seit ein paar Wochen zu ihrer Trauergarderobe gehörte, konnte ihrer Ausstrahlung keinen Abbruch tun. Sie war und blieb die schöne, reiche Witwe vom Großbauern Anhauser.

Manch einer mochte sie beneiden. Schließlich hatte sie ein großes Vermögen, viel Land und den prächtigen Hof geerbt. Sie hatte die Kommentare, die auf Georgs Beerdigung hinter der Hand gesprochen worden waren, noch zu gut im Ohr.

Wenn die Leut wüssten, dachte Marianne und lächelte freudlos. Reichtum ist kein Ersatz für Glück!

Als die junge Lehrerin dem feschen Witwer beim Kraxeln zum ersten Mal begegnet war, hatte es gleich zwischen ihnen gefunkt. Marianne stammte aus Schwaz, doch sie kannte natürlich den großen Anhauser-Hof in St. Christoph. Und sie kannte auch die Skandalgeschichten über den unverbesserlichen Schürzenjäger Georg Anhauser.

Man war einhellig der Meinung, dass seine erste Frau am Kummer über seine Untertreue an gebrochenem Herzen gestorben war.

Seine Trauer hatte ihm jedenfalls niemand abgenommen, obwohl Georg nach ihrem Tod in sich gegangen war. Er hatte den Hof geführt und sich um seinen Sohn Bernd gekümmert, der damals noch ein Teenager gewesen war. Am Flirten schien er kein Interesse mehr zu haben.

Bis ihm Marianne begegnet war. Da war die Schonzeit sozusagen vorbei gewesen.

Obwohl er ihr gleich gefallen hatte, der fesche Charmeur, hatte sie es ihm doch nicht leicht gemacht. Lange hatte er um sie geworben. Und erst als sie sicher zu sein glaubte, dass er es wirklich ernst und ehrlich meinte, war sie die Seine geworden.

Die fünfzehn Jahre Altersunterschied hatten Marianne nie gestört. Georg war ein aktiver Mann, sportlich fit, und er hatte alles getan, um seine junge Frau glücklich zu machen. Dass sie sich Kinder gewünscht hatte, er aber davon nichts mehr wissen wollte, schien der einzige Wermutstropfen in diesem Becher des Glücks gewesen zu sein.

Marianne hatte an Georgs Liebe geglaubt, bis zuletzt. Dann war er beim Bergsteigen verunglückt. Aus heiterem Himmel hatte er einen Infarkt erlitten, mitten in der Wand. Es hatte keine Hilfe mehr gegeben.

Sein Tod war ein schlimmer Schock für die junge Frau gewesen. Doch noch schlimmer war das, was sie danach entdeckt hatte.

Im Nachlass ihres Mannes hatte Marianne einen Brief gefunden, an sie persönlich gerichtet. Es war eine Art Geständnis, das sie ihren Mann mit ganz anderen Augen sehen ließ.

Georg schrieb darin von zahlreichen Affären, die er während ihrer Ehe heimlich unterhalten hatte. Marianne konnte es nicht fassen, dass sie nie etwas gemerkt hatte. Sie war erschüttert gewesen, als ihr klar geworden war, was für ein perfekter Lügner ihr Mann gewesen war.

Das Schlimmste aber: Georg sprach auch von einer Frau aus Wien, mit der er längere Zeit zusammen gewesen war, und aus dieser Beziehung war sogar ein Kind hervorgegangen!

Diese Tatsache hatte Marianne einen richtigen Schock versetzt. Der Gedanke, dass Georg mit ihr keine Kinder hatte haben wollen, aber mit der anderen schon, hatte einen heiligen Zorn in ihr brennen lassen.

Leider war diese Flamme aber allzu schnell zu Asche geworden. Zurückgeblieben waren das Gefühl von Einsamkeit und Enttäuschung sowie die Gewissheit, mit einem Fremden verheiratet gewesen zu sein.

Kein Wunder, dass die junge Witwe sich häufig kraftlos und verloren fühlte. Sie war mit der Führung des Hofes überfordert und wusste nicht, in welche Richtung ihr Leben sich entwickeln sollte. Ein wenig kam Marianne sich vor wie ein führerloses Boot, das in einen Sturm geraten war.

So hoffte sie nun auf Bernd, ihren Stiefsohn. Der junge Mann besuchte die Landwirtschaftsschule in Mayrhofen und hatte seine Ausbildung fast beendet.

Marianne hatte ihm bereits auf der Beerdigung angeboten, die Hofführung zu übernehmen. Damals hatte Bernd sich nicht näher dazu geäußert. Und seither hatte er sich auch nicht mehr bei ihr gemeldet.

Dass Georg Anhauser alles seiner Frau vermacht hatte, dass ihr Stiefsohn nur das Pflichtteil bekam, daran dachte Marianne nicht. Für sie war es selbstverständlich, dass der Sohn den Hof des Vaters übernahm, so wie es immer Tradition gewesen war. Und sie hoffte, dass Bernd sie nicht mehr allzu lange würde warten lassen.

Wusste sie den Hof erst in guten Händen, dann konnte sie für sich selbst entscheiden, wie alles weitergehen sollte.

Ein leises Klopfen an der Kammertür beendete ihr Nachsinnen.

Es war Johanna, die Altmagd. Sie war schon seit über vierzig Jahren auf dem Hof und hatte der jungen Frau in den vergangenen schweren Wochen stets beigestanden.

Die treue Seele hatte den verstorbenen Bauern in- und auswendig gekannt und konnte sich denken, was seine Witwe nun durchzumachen hatte.

»Du musst etwas essen, Bäuerin, und dann zu Dr. Burger, dein Termin ist in einer halben Stund«, mahnte Johanna sie.

»Ich hab gar keinen Hunger. Vielleicht geh ich gleich los und schau noch mal auf dem Friedhof vorbei«, überlegte Marianne.

Davon wollte Johanna jedoch nichts wissen.

»Du musst etwas essen, das geht net, dass du allerweil dünner wirst. Schau dich doch an! Der Kreislauf will schon nimmer, bloß, weil du nie was Gescheites im Magen hast. Eine Bäuerin braucht Kraft, wie soll sie denn sonst den Hof führen?«

»Ich bin aber keine Bäuerin, Johanna«, erwiderte Marianne unglücklich. »Ich hab nur einen Hof geerbt. Bernd ist der rechtmäßige Nachfolger seines Vaters.« Sie seufzte. »Ich hoffe, er kommt bald heim und nimmt mir diese Last ab.«

»Hoffen und Harren hält manchen zum Narren«, zitierte die Altmagd daraufhin bedeutungsvoll.

»Was willst du denn damit zum Ausdruck bringen?«

»Na, ganz einfach; du solltest dich net auf das Bürscherl verlassen, Bäuerin. Der Bernd ist ein Querschädel, das war er schon als Kind. Der will nie so, wie er soll. Und du weißt, dass er dich allerweil abgelehnt hat.«

»Das war doch aber früher. Und das hat ja auch gar nichts mit mir zu tun«, wehrte die junge Frau ab. »Es geht nur um den Hof.«

»Meinst du wirklich?« Johanna lächelte schmal. »Da kennst du den Bernd aber schlecht. So was von eigensinnig und nachtragend hab ich noch nie erlebt. Denkst du wirklich, der hat sich geändert? Ich sag dir jetzt mal was: Der wird net kommen, solange ihm der Hof net gehört. Dass du jetzt die Herrin hier bist, wird er nie verknusen.«

»Das werden wir ja sehen.« Marianne stand auf. »Ich gehe jetzt zum Doktor. Und vorher schau ich noch kurz nach Georgs Grab.«

»Und was ist mit Frühstück?«

Die junge Witwe zuckte nur mit den Schultern und verließ die Schlafkammer.

Johanna folgte ihr mit einem ungehaltenen Kopfschütteln.

»Wenn das so weitergeht, dann seh ich schwarz«, murmelte sie grantig.

***

Das Haus und die Praxis von Dr. Martin Burger, den in St. Christoph alle nur »unseren Bergdoktor« nannten, befanden sich am Ende der Kirchgasse, neben dem Friedhof. So war es für Marianne Anhauser kein Umweg, zunächst zum Grab ihres Mannes zu gehen und danach erst zu ihrem Termin beim Arzt.

Seit Georgs Tod war sie beim Bergdoktor in Behandlung. Sie litt unter Kreislaufbeschwerden, manches Mal wurde ihr ohne Vorwarnung sogar schwarz vor Augen.

Es war eben nicht nur die Trauer, die ihr Herz beschwerte, es waren die Geheimnisse, die sie so unglücklich machten, weil sie mit niemandem darüber reden konnte.

Als die junge Witwe nun das prächtige Familiengrab der Anhausers betrachtete, stieg wieder die Wut in ihr auf. Sie schaute sich um, denn was sie ihrem Mann zu sagen hatte, das sollte sonst keiner hören.

»Das hättest du mir net antun dürfen, Georg, das net. Du hast genau gewusst, dass ich dir vieles hätte verzeihen können. Aber nicht einen solchen Betrug, einen Verrat, einen schlimmeren Vertrauensbruch kann ich mir net denken! Hätte ich auch nur geahnt, zu was du in der Lage bist, nie und nimmer wäre ich die Deine geworden!«

Sie konnte sich denken, was er ihr geantwortet hätte: »Stell dich net so an, Marianne, das Leben ist bunt. Und du bist doch net schlecht gefahren. Jetzt hast du ausgesorgt, also sei zufrieden!«

»Nein, Georg, so einfach ist das nicht. Ich hatte ein geordnetes Leben, in das du einfach eingebrochen bist. Du hast alles mit Beschlag belegt, hast mein Leben umgemodelt. Und als ich nur noch zu dir gehört hab, da hast du das Interesse verloren, da bist wieder heimlich auf die Pirsch gegangen. Das will und kann ich dir net verzeihen, niemals.«

Sie wischte sich über die Augen und verließ rasch den Totenacker. Es war vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, hierher zu kommen.

Die Wut und Enttäuschung konnte sie nicht loswerden, die nahm sie wieder mit. Und die Vergangenheit ließ sich doch nicht mehr ändern. Alle Vorwürfe dieser Welt würden Georg nicht mehr berühren und nichts daran ändern, dass Marianne sich betrogen und verhöhnt fühlte.

Ein schlimmer Druck lastete auf ihrer Brust, sie hatte fast das Gefühl, kaum noch den kurzen Weg zum Doktorhaus zu schaffen. Und sie war froh, als sie sich ins Wartezimmer setzen konnte, denn sie fühlte sich furchtbar matt.

Bärbel Tannauer, die langjährige Sprechstundenhilfe von Dr. Burger, sah gleich, wie blass die Bäuerin war. Sie brachte ihr einen Becher Kaffee.

»Trink den in kleinen Schlucken, das wird den Kreislauf ein bisserl ankurbeln. Bist auch bald an der Reih, Anhauserin.«

»Ich dank dir, Bärbel.« Marianne war ganz gerührt. Im Doktorhaus schienen alle ein Herz aus Gold zu haben.

Die junge Witwe spürte, wie die Kälte des Novembermorgens langsam von ihr abfiel. Sie fühlte sich tatsächlich ein wenig besser, nachdem sie den heißen Kaffee getrunken hatte. Und ihre Wangen bekam sogar etwas Farbe.

Trotzdem war Martin Burger nicht ganz zufrieden mit seiner Patientin. Der hochgewachsene, sportliche Mann im weißen Kittel wiegte verdrießlich den Kopf hin und her, nachdem er Marianne den Blutdruck gemessen hatte.

»100 zu 60, das ist zu niedrig. Hast du heut Morgen schon deine Tropfen genommen, Bäuerin?«, wollte er wissen.

»Ich hab keine mehr. Und außerdem soll man sie doch nach dem Essen einnehmen, gelt?«

Dr. Burgers klare Augen richteten sich mit nachsichtiger Strenge auf die Patientin.

»Das bedeutet wohl, du hast heut noch nix gegessen. Dann ist es kein Wunder, wenn dein Kreislauf nicht in Schwung kommen will. Ich verschreibe dir noch mal die Tropfen und gebe dir jetzt eine Spritze.«

»Muss das sein? Ich fürchte mich vor Nadeln.«

»Es muss sein. Sonst könnte es passieren, dass dir auf den Heimweg schwarz vor Augen wird und du als Notfall hier landest. Und das wollen wir doch net, oder? Mach einmal den Arm frei. Ich verspreche dir auch, dass es nicht wehtun wird.«

Dr. Burger hielt Wort, Marianne spürte den Einstich kaum. Das Kreislauf stärkende Mittel tat bald seine Wirkung. Sie fühlte sich ein wenig besser, hatte wieder Schwung. Die ständige Müdigkeit verflog allmählich.

»Und wie geht es auf dem Hof?«, wollte der Bergdoktor noch wissen, der stets Anteil am Schicksal seiner Patienten nahm.

Die junge Witwe hob mit einer trostlos wirkenden Geste die Schultern.

»Ich schlag mich so durch. Der Jockel, unser Großknecht, ist tüchtig, auf den kann ich mich verlassen. Aber auf die Dauer ist er auch kein Ersatz für einen Bauern. Ich hoffe halt auf den Bernd.«

»Hat er dich denn seit der Beerdigung mal besucht?«

»Leider net.« Sie seufzte leise. »Wissen Sie, Herr Doktor, der Bernd und ich, das ist ein Kapitel für sich. Ich hab immer versucht, mit ihm auszukommen, aber er hat mir von Anfang an keine Chance gegeben.«

»Der Bernd ist jetzt erwachsen«, gab Dr. Burger zu bedenken. »Da sollten alte Unstimmigkeiten nicht mehr wichtig sein.«

»Ja, das hab ich auch gehofft. Als er hörte, dass sein Vater einen Infarkt hatte, war er gleich mit Vorwürfen bei der Hand. Von wegen die junge Ehefrau, die den älteren Mann überfordert hätte. Ich hab das richtigstellen können, aber selbst die Trauer hat uns einander nicht näher gebracht.«

»Und trotzdem willst du ihm den Hof übergeben?«

»Was soll ich denn sonst tun? Vielleicht einen Verwalter einstellen, einen Fremden, dem ich net trauen kann? Und wie würde das für den Bernd ausschauen? Nein, das kommt net infrage. Für mich ist es selbstverständlich, dass der Bub den Hof übernimmt. Wie das zwischen uns geht, wird sich noch zeigen. Ich will es ihm auf jeden Fall leicht machen.«