Der E-Eater - Johannes O. Jakobi - E-Book

Der E-Eater E-Book

Johannes O. Jakobi

0,0
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

So unglaublich ungewöhnlich der E'EATER aussieht, so seltsam und überraschend tritt er in das Leben eines 14-jährigen deutschen Jungen, der in Namibia lebt, weil sein Vater als Wasserbauingenieur dort arbeitet. Damian ist von etwas dunklerer Hautfarbe, seine Ma stammt aus Botswana. Damian hätte so gerne eine Freundin, aber da steht ihm seine Hautfarbe ziemlich im Wege. Er stößt auf tiefe Vorurteile. Wie vom Himmel geschickt, tritt da plötzlich der E'EATER in Damians Leben und stellt alles auf den Kopf. Doch wer oder was ist dieser E'EATER eigentlich? Ein Junge oder ein Mädchen? Gute Frage, aber keine Antwort, denn der E'EATER weiß das selbst nicht. Sonst aber weiß er ungemein viel: am meisten natürlich über Elektrizität. Das muss er auch, denn er ernährt sich davon. Richtig, er frisst Strom. Direkt aus der Leitung, "hhhheiß, aber guuttt"! Gerne macht er sich auch über Autobatterien her, die er samt der Säure leert! Kennt sich mit Fußball aus und wird Damians elektrischer Trainer. Der E'EATER ist einfach da, will nur bei Damians sein, wohnt bei ihm im Zimmer, schläft mit in dessen Bett. Und weil der E'EATER und Damian nun Freunde sind, hilft der kleine Stromfresser diesem, eine tolle Freundin zu finden. Doch der E'EATER macht das nicht allein aus Freundschaft. Keineswegs! Der E'EATER ist total neugierig, will unbedingt wissen, worin sich Mädchen und Jungen voneinander unterscheiden. Er weiß nämlich selbst nicht, ob er ein Junge oder ein Mädchen ist. Damian kennt diesen, ahem, kleinen Unterschied aber auch nicht so genau, wüsste ebenfalls gerne mehr darüber. Diese entscheidende Frage könnte allein die schöne Jennifer beantworten. Vielleicht tut sie es ja, vielleicht aber auch nicht. Zumindest liefert sie dem E'EATER, der Jennifer bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit gerne mit seinen sanften, elektrischen Wellen streichelt, reichlich Material für seine Studien an Mädchen und Jungen. Natürlich kommt es dabei zu ganz erheblichen Missverständnissen. Ernsthafte Probleme aber treten erst auf, als Mike, Jennifers Bruder, anfängt, Damian und dem E'EATER Schaden zufügen zu wollen. Da wird es ziemlich eng für die beiden ungleichen Freunde. Und die schöne Jennifer steht dazwischen und weiß nicht, wie sie sich verhalten soll. Wieder muss der E'EATER die Sache richten, obwohl er dabei sein elektrisches Leben aufs Spiel setzt.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 108

Veröffentlichungsjahr: 2012

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über den Autor

Jahrgang 1948, verheiratet, von 1998 bis 2001 Aufenthalt in Namibia, lebt jetzt in Schlangenbad.

Studium der deutschen Sprache und Literatur, Politologie und Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe - Universität in Frankfurt am Main. Erstes und Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien; 1982 Promotion zum Doktor der Philosophie. Studienrat am Gymnasium in Frankfurt am Main.

Veröffentlichungen:

Der lange Tod der Hibiskusblüte

Im Haus der Nachtkatze

Africamerone

Hommage to Africa

(in der Anthologie „Meandering Paths“)

Die schönen Töchter der Morbid Invest (2011)

Moderation Mord (2011)

Colour Undetermined- Farbe unbestimmt (2011)

Stories For Africa (2012)

Für meine Freunde Eike und Terence Beedle

von Johannes O. Jakobi

www.tredition.de

©2012 Johannes O. Jakobi

Umschlagbild: Brigitte K. Jakobi

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

Printed in Germany

ISBN: 978-3-8472-8691-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

1. DIE UNHEIMLICHE SCHULTASCHE

2. ICH WILL DEIN FREUND SEIN

3. WAS, DU BIST EIN STROMFRESSER?

4. WO BITTE IST HIER DIE TOILETTE?

5. MEIN FREUND, DU BIST ZU DICK GEWORDEN

6. AUF STRENGER DIÄT

7. OH, JENNIFER!

8. VERFLIXTE MATHE-ARBEIT

9. WAS ZIEH ICH NUR AN?

10. TOLLER ANFANG – BÖSES ENDE

11. DAMIAN IST EIN „TOTER MANN“

12. ZWEITE NIEDERLAGE

13. DER „KUGELBAUCH“ IST VERSCHWUNDEN

14. KANNST DU FUSSBALL SPIELEN, DAMIAN?

15. SPIELE NIE BEI GEWITTER!

16. PICKNICK MIT VERBRANNTEN FINGERN

17. ABSCHIED FÜR IMMER?

18. DOPPELTES ENTSETZEN

Vorwort

In diesem Buch geht es um die unglaubliche Freundschaft eines 14-jährigen deutschen Jungen in Namibia mit einem kugeligen Wesen, das sich von Elektrizität und Batteriesäure ernährt. Der E’EATER stellt Damians Leben völlig auf den Kopf, aber im positiven Sinne, denn nichts Besseres hätte Damian passieren können. Der kleine Stromfresser ist unglaublich liebenswert, dabei schlau und listig, macht Damian zu einem selbstbewussten Jungen. Doch das Wichtigste ist: Der kleine E’EATER verhilft Damian zu dessen erster Freundin – der schönen Jennifer. Aber der E’EATER handelt nicht ganz uneigennützig! Sein wirkliches Interesse gilt …

1. DIE UNHEIMLICHE SCHULTASCHE

„Autsch! Quetsch mich doch nicht so! Du brichst mir ja alle Rippen!“

Ein dünnes, hohes Stimmchen war zu vernehmen und schien direkt aus Damians Schultasche zu kommen. Vor lauter Schreck ließ Damian die Tasche zu Boden fallen.

„Au, au, au! Jetzt wirfst du mich noch in den Dreck. Ich werde ja ganz schmutzig!“

Entsetzt blickte Damian auf seine am Boden liegende Schultasche und sprang vorsichtshalber gleich drei Schritte zur Seite. Dort stand er nun und zitterte an allen Gliedern; die Tasche lag im Staub und bewegte sich leicht hin und her. Irgendetwas versuchte, von drinnen die Tasche zu öffnen.

„Hey, hilf mir doch! Dieser Riemen sitzt so fest, dass ich ihn von hier drinnen nicht aufmachen kann. Hilf mir sofort hier heraus!“

Vorsichtshalber sprang Damian zwei weitere Schritte zurück, um mehr Abstand zwischen sich und seine sprechende Tasche zu bekommen.

„Hey, renn nicht weg! Lass mich hier nicht allein!“

Wieder rumpelte die Tasche, und die dünne, hohe Stimme schimpfte:

„Dieser verflixte Riemen sitzt so fest, ich krieg ihn einfach nicht auf!“

Während die Stimme sprach, beulte sich die Schultasche jetzt nach hinten und nach vorn und an den Seiten aus, rutschte im Staub hin und her und machte sogar einen kleinen, heftigen Sprung in die Luft.

'Die Tasche muss verrückt geworden sein', dachte Damian und schaute mit schreckgeweiteten Augen der mit sich selbst kämpfenden Schultasche zu. Doch als sich plötzlich ein langes, bleistiftdünnes Ärmchen aus einer schmalen Öffnung, die es offenbar schon geschaffen hatte, schob und eine Hand mit knotigen Fingern wie die eines Frosches versuchte, den Riemen von außen zu lösen, da war es um Damian geschehen. Vor Entsetzen schrie er laut auf und rannte davon, so schnell ihn seine Beine nur tragen konnten. Seine unheimliche Schultasche ließ er einfach dort im Staub liegen; um keinen Preis in der Welt hätte er sie jetzt angefasst oder gar mit nach Hause genommen. Hinter sich hörte er noch das bekannte hohe Stimmchen quieken:

„Lass mich nicht zurück! Lauf nicht weg! Ich will mit dir gehen! Mit zu dir nach Hause! Ich möchte dein Freund sein!“

Verständlicherweise aber hatte Damian nicht die geringste Lust auf einen Freund, den er gar nicht kannte und der in einer Schultasche hockte und solch einen langen Arm mit knotigen Fingern daran besaß. Während er rannte, hielt er sich mit beiden Händen die Ohren zu, um das schrille Jammern nicht mehr hören zu müssen.

Völlig außer Atem kam Damian zu Hause an. Natürlich ohne seine Schultasche, denn die hätte er mitsamt ihrem sprechenden Inhalt sowieso nicht mehr angefasst. Gut, dass seine Mutter hinter dem Haus auf dem Wäscheplatz beschäftigt war, so konnte sie nichts Verdächtiges an Damian bemerken. Aufatmend ließ er sich in seinem Zimmer auf den Schreibtischstuhl sinken und blickte gedankenverloren in den sonnendurchglühten Garten hinaus. 'Was das bloß gewesen sein mochte? Ein Tier sicherlich nicht, denn dieses Es hatte ja sprechen können. Quietschend und schrill zwar, aber durchaus verständlich. Ob es wohl eines dieser afrikanischen Zauberwesen war, vor denen sich gerade die Schwarzen so fürchteten? Vielleicht ein Tokoloshe, ein böser, kleiner Teufel, der des Nachts unter dem Bett hervorgekrochen kam, um einen zu beißen?' Damian hatte nie zuvor an derlei Geschichten geglaubt, doch jetzt packte ihn das nackte Grauen und schüttelte ihn. Und, als hätte diese Begegnung nicht ausgereicht, fielen ihm die unzähligen Horrorstorys ein, die man sich überall in Afrika erzählte. Damian fror trotz der schwülen Hitze, die jetzt, Ende November, hier in Windhoek herrschte.

„Damian! Damian bist du schon da?“ rief es von oben aus der Küche. Seine Ma hatte offensichtlich das Mittagsessen fertig. Damian war heilfroh, aus seinen dunklen Gedanken gerissen worden zu sein.

„Ja. Ma, ich komme gleich!“

Draußen im Garten spazierten die Sandhühner mit ihren Küken. Im Zitronenbaum am Swimmingpool turnten und flatterten die wilden Wellensittiche im Geäst. Alles schien so friedlich, nur von Damian war die Angst nicht gewichen.

2. ICH WILL DEIN FREUND SEIN

Damian blickte auf seine Armbanduhr, 13.09 Uhr. Gleich würde der Gong ertönen und damit Schulschluss sein. Im Klassenzimmer, welches zur Sonnenseite hin lag, war es jetzt um die Mittagszeit kaum noch auszuhalten. Afrika war eben doch ganz anders als Deutschland. Damian war noch nicht allzu lange hier an der DHPS, Deutsche Höhere Privatschule, Windhoek. Sein Vater arbeitete als Wasserbauingenieur für die Stadtverwaltung und NamWater am Goreangab-Damm und der dortigen Wasseraufbereitungsanlage. Bevor seine Familie nach Namibia zog, hatten sie in Sambia, Botswana und Südafrika gelebt. Überall im südlichen Afrika, wo die Menschen Wasser brauchten, hatte Papa seine Staudämme gebaut, und Damian war sich sicher, dass er später ebenfalls als Ingenieur durch die ganze Welt ziehen würde.

Nun jetzt war gottlob endlich Schulschluss, und Damian zog es weniger in die weite Welt hinaus als doch eher nach Hause. Draußen auf dem frisch gerechten Schulhof war es brüllend heiß, 37 Grad im Schatten. Noch zwei Wochen, dann würden am 6. Dezember die Sommerferien beginnen. Damians Schuluniform klebte wie eine zweite Haut nass an seinem Körper. Ohne sich weiter aufzuhalten, machte er sich sofort auf den staubigen Heimweg. Gut, dass er seine schwere Schultasche heute nicht tragen musste, lag sie doch sicherlich noch irgendwo am Weg herum. Bevor Damian die letzte Straßenkreuzung überquerte, sah er noch wie Jennifer in den Garten ihrer Eltern in der Pienaarstraat 22 einbog. Oh, wie gerne hätte er sie als Freundin gehabt, aber sie hatte keine Augen für ihn. Nicht, dass Damian hässlich gewesen wäre, ganz im Gegenteil. Aber etwas war an ihm, das bei den meisten Leuten hier nicht gut ankam: Damians Haut war zwei, drei Schattierungen dunkler als gewöhnlich, ein Coloured, ein Farbiger also. Keine Chance darum bei den weißen Mädchen. ....

Beim Mittagessen war Damian heute äußerst schweigsam. Mehrmals fragte ihn seine Ma, ob irgendetwas in der Schule gewesen war, denn seine Tasche wäre nicht da, aber Damian tat, als hätte er die Frage nicht gehört, genierte sich auch, über den seltsamen Vorfall zu sprechen, denn ihm würde sicherlich kein einziges Wort geglaubt werden. Ein 14-jähriger Junge, der vor seiner eigenen Schultasche davon gerannt war! So schmeckte ihm selbst sein Lieblingsessen – Steak vom Springbock mit Karottensalat und Ananas, danach Melktert - heute überhaupt nicht, und er war froh, dass seine Mutter gleich danach in die Küche musste und ihn in Ruhe ließ.

Aufatmend schloss er die Tür seines Zimmers hinter sich und warf sich auf das Bett. Eigentlich hätte er ja seine Schularbeiten machen müssen, aber das ging ja nun nicht, weil seine Tasche mit den Büchern und Heften irgendwo dort draußen auf dem staubigen Weg verschwunden war. Aber nicht nur mit den Büchern und Heften, sondern auch mit diesem Dings darin. Es schauderte ihn, auch nur daran zu denken, und, um sich abzulenken, setzte er seine Headphones auf und lauschte der Musik seiner Lieblingsband.

An der Zimmertür klopfte es zaghaft. Damian konnte es nicht hören, weil die Musik in seinen Ohren dröhnte. Erneutes Klopfen, aber etwas stärker und fordernder dieses Mal. Von Damian kam keine Reaktion. Da öffnete sich die Tür und herein watschelte ein Wesen von etwa 30 Zentimeter Größe und schleifte Damians Schultasche hinter sich her.

„Hey, ich bringe dir deine Tasche, damit du deine Schularbeiten erledigen kannst!“ fistelte ein hohes Stimmchen.

Damian, der mit geschlossenen Augen von der unerreichbaren Jennifer geträumt und leise 'love to love you, baby' mitgesummt hatte, sprang wie von einer Killerbiene gestochen von seinem Bett auf, riss sich das Headset vom Kopf und wich ängstlich in die hinterste Ecke seines Zimmers zurück.

„Wa, wa, was machst du hier? Wi, wi, wie kommst du hier herein? Und we, we, wer bist du überhaupt?“

„Nun, was ich hier mache, das habe ich schon gesagt; deine Schultasche habe ich dir zurückgebracht, die du einfach im Staub hast liegen lassen. Und herein bin ich durch diese Tür da gekommen.“

Mit seinem langen bleistiftdünnen Arm und seinen knotigen Froschfingern wies er nach hinten über seine Schulter auf Damians Zimmertür hin.

„Kannst du nicht anklopfen, wenn du ein fremdes Zimmer betrittst?“ war alles, was dem geschockten Damian einfiel.

„Ich habe geklopft“, widersprach da das Wesen. „Sogar zweimal.“

Und wie um zu beweisen, dass er wirklich zweimal geklopft hatte, hob es zwei knotige Froschfinger seiner anderen Hand und hielt sie in die Luft. Damian sah entsetzt, dass dieser Arm viel kürzer war als der andere, dafür aber wesentlich dicker und kräftiger.

Das Wesen grinste spitzbübisch und ließ dabei eine Reihe spitz zulaufender Zähne blitzen:

„Und zu deiner letzten Frage, we, we, wer ich bin. Nun, ich bin der E'EATER und ich werde von jetzt an hier bei dir in deinem Zimmer wohnen. Deshalb halte ich es für besser, wenn wir ganz schnell Freunde werden, damit wir uns hier in unserem gemeinsamen Zimmer gut verstehen.“

Mit diesen Worten ließ E'EATER seinen langen, dünnen Arm nach vorne schnellen, und seine Hand mit den knotigen Fingerchen hing direkt vor Damians verstörten Augen in der Luft. Den kurzen, dickeren Arm hielt E'EATER flach vor seinen fetten Kugelbauch gepresst, wohl um zu zeigen, dass er es ganz freundschaftlich meinte. Damian rührte sich nicht, stand bloß starr da und glotzte.

„Du bist ganz schön schüchtern, mein Freund“, fistelte die hohe Stimme, „aber das gefällt mir.“

Und so schnell, dass Damian kaum die Bewegung wahrnehmen konnte, stand das kleine Wesen plötzlich an seinem Hosenbein, griff mit dem langen Arm nach oben, stützte sich geschickt mit dem kurzen, stärkeren Arm nach unten ab, und ruck, zuck, hoppla hopp, war es am Hosenbein geschickt wie ein Affe hochgeklettert, saß nun auf Damians Schulter und schaute aus unmittelbarer Nähe mit seinen tellerrunden, goldenen Augen in Damians Gesicht.

Angeekelt versuchte Damian, den Kleinen mit der Hand abzuwehren und von seiner Schulter zu stoßen, da fühlte er wie die knotigen Finger des kürzeren Armes ihn packten und festhielten, während der lange sich um seinen Hals schlang und Damians Gesicht sanft, aber mit unwiderstehlicher Kraft zu dem zerknitterten Gesicht des E'EATERs hindrehte. Die spitzen Zähne grinsten wieder wie vorhin, und dann drückte das kleine Wesen mit seinen wulstigen Lippen einen schmatzenden Begrüßungskuss auf Damians Nase. Bei dieser fremdartigen Berührung lief ein unheimlich angenehmer, warmer Strom durch Damians Körper, sodass er sich sofort entspannte. Gleich ließ auch der sanfte Druck des langen Armes um Damians Hals nach, und E'EATER, nun ganz relaxed auf Damians Schulter sitzend, schlug seine stämmigen Beinchen übereinander, verschränkte die knotigen Froschfinger über dem runden Bauch und quietschte:

„Nun sind wir Freunde. Damian und E'EATER sind nun gute Freunde.“

Er klatschte in seine Händchen:

„Wie schön!“

Dann ließ er sich mit einem lauten Plumps von Damians Schulter hinab auf dessen Bett fallen, kroch hoch bis zum Kopfkissen, schlug an einer Ecke mit dem kräftigeren Arm eine deutliche Kuhle ins Kissen und kommandierte dann mit Bestimmtheit:

„Hier, an dieser Stelle, werde ich künftig schlafen!“

3. WAS, DU BIST EIN STROMFRESSER?