Der Ehediskurs in Wittenwilers "Ring" - Barbara Schilling - E-Book

Der Ehediskurs in Wittenwilers "Ring" E-Book

Barbara Schilling

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät II, Germanistische Institute), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Ehedebatte in Wittenwilers Ring wird ein recht differenziertes Bild der Ehe entworfen, indem zahlreiche Vor- und Nachteile gegenübergestellt werden. Im Ganzen wird die Frau respektive die Ehe recht negativ beurteilt, vornehmlich von den Männern: „Ofenstek da wider sprach:/ `Jamer, not und ungemach / Ist noch an den weiben vil, / Sam ich euchs beschaiden wil.`“ Dennoch wird die Ehe zwischen Mätzli und Bertschi geschlossen – allerdings beinhalten bereits die Voraussetzungen und vollzogenen Rituale den Ansatz des „Falschen“ und des Scheiterns: Die Ehe beginnt mit einem „doppelten“ Betrug (Mätzli ist bereits schwanger von einem anderen Mann, Bertschi liebt Mätzli nur um ihres "Schoßes“ willen: „Triefnass andacht die was gross / Gen seines lieben Mätzleins schoss.“ ) und endet mit Tod und Krieg.

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Inhaltsverzeichnis
Kapitel
2.1) Kirchliche Aspekte
2.2) Weltliche Aspekte
3) Ehediskurse in der (spät)mittelalterlichen Literatur
4) Die Darstellung der Ehe, der Partner und der Verhaltensweisen in der
4.1) Die Ehe im Kontext: „Apokalypse“
4.2.1) Genderaspekte
4.2.2) Jugend und Alter
5) Parodistische Elemente bei der Eheschließung
5.1) Mittel der Parodie: Übertreibung, Klischees, Verfremdung / Groteske
5.2) Die Paradoxie von Name und Rat
5.3) Die Umstände und Gründe für die Ehe zwischen Mätzli und Bertschi
6) Wittenwilers Intention in der Beschreibung der Ehe

Page 1

HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Institut für deutsche Literatur / Philosophische Fakultät II Hauptseminar „Der komische Roman des Spätmittelalters“

Sommersemester 2006

Der Ehediskurs in WittenwilersRing

Die Bedeutung der verschiedenen Ehekonzepte und die Frage nach der Didaxe-Intention

Page 3

1) Einleitung

In der Ehedebatte in WittenwilersRingwird ein recht differenziertes Bild der Ehe entworfen, indem zahlreiche Vor- und Nachteile gegenübergestellt werden. Im Ganzen wird die Frau respektive die Ehe recht negativ beurteilt, vornehmlich von den Männern: „Ofenstek da wider sprach:/ `Jamer, not und ungemach / Ist noch an den weiben vil, / Sam ich euchs beschaiden wil.`“1

Dennoch wird die Ehe zwischen Mätzli und Bertschi geschlossen - allerdings beinhalten bereits die Voraussetzungen und vollzogenen Rituale den Ansatz des „Falschen“ und des Scheiterns: Die Ehe beginnt mit einem „doppelten“ Betrug (Mätzli ist bereits schwanger von einem anderen Mann, Bertschi liebt Mätzli nur um ihres "Schoßes“ willen: „Triefnass andacht die was gross / Gen seines lieben Mätzleins schoss.“2) und endet mit Tod und Krieg.

2) Über die gesellschaftliche, soziale und religiöse Bedeutung der Ehe im Mittelalter und im Spätmittelalter

Die Ehe war im Mittelalter und Hochmittelalter die Norm. Die meisten Menschen waren verheiratet und akzeptierten die Ehe als die erstrebenswerte oder notwendige Form des Zusammenlebens, nicht zuletzt um die gesellschaftliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Im Spätmittelalter kamen verstärkt theoretische und vor allem praktische Überlegungen auf, wie und warum eine Ehe zu führen sei. Gerade in der Literatur für Adlige und Bürger, aber auch in theologischen Summen und Predigten wurde dieses Thema behandelt.