Der Fremde liegt unten - Topaz Hauyn - E-Book

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Topaz Hauyn

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Beschreibung

Rosemarie liest fantastische Liebesromane. Ihr Leben besteht aus arbeiten und schlafen. Heute verlockt sie die Idee eines Spaziergangs. Sie wanderte zwischen den Feldern hindurch. Bis zum Waldrand. Begleitet von einem Vogel. Einer Eule? Die Eule verschwindet. Die Nacht dagegen bleibt ihr in Erinnerung. Ein lustvoller Dämon auf Besuch in der modernen Menschenwelt. Eine fantastisch erotische Kurzgeschichte.

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Der Fremde liegt unten

Der Fremde liegt unten

Der Fremde liegt untenLeseprobe: Sandmanns VerlobungWeitere BücherFantasyRomanceScience FictionSpannung / KrimiGegenwartImpressum

Der Fremde liegt unten

Die hellgelbe Fassade des fünfstöckigen Mehrfamilienhaus reflektierte die letzten Sonnenstrahlen des ausklingenden Herbsttages. Der rot verfärbte Himmel dunkelte minütlich mehr vom hellen Blau des Tages in ein dunkles Blau und dann in das Schwarz des Nachthimmels. Bald würden die ersten Sterne sichtbar werden. Nur ein paar, denn im Speckgürtel der Großstadt erhellten Straßenlaternen und beleuchtete Fenster die Nacht so stark, dass eine Lichtglocke über allem lag.

Rosemarie Schneider stand vor ihrer Haustüre und betrachtete den Sonnenuntergang. In ihrer Hand hielt sie den kalten Hausschlüssel. An ihrer Schulter baumelte die Handtasche mit der leeren Trinkflasche und ihrem Smartphone auf dem sie während der S-Bahnfahrt romantische Geschichten las.

Die Höhepunkte der Gefühle in den Büchern waren die Höhepunkte in ihren gleichförmigen Tagen.

Im Büro glich ein Tag dem anderen: Bankkonten abrufen. Geldeingänge im Computersystem verbuchen. Ausstehende Zahlungen mahnen. Der Jahreswechsel warf bereits seine Schatten voraus, war aber noch nicht nahe genug, um wirklich wichtig zu sein. Davor lagen noch drei Monatsabschlüsse. Zuhause wartete eine Drei-Zimmer-Wohnung darauf abgestaubt und gelüftet zu werden. Kein Grund zur Eile.

Das letzte Orangerot der Sonne rutschte hinter den Horizont.

Sofort dunkelte der Himmel noch stärker nach.

Die Straßenlaternen und die automatische Beleuchtung außen am Haus schalteten sich ein. Sie blendeten das dunkelblau-schwarz des Abendhimmels in einen Grauton.

Der erste Stern, den Rosemarie beobachtet hatte, verblasste. Er leuchtete zu schwach.

Als Kind hatte sie gerne den Sternenhimmel angeschaut. Bei ihrem Großvater in dem abgelegenen Dorf auf der schwäbischen Alb. Dort war die Nacht schwarz und dunkel gewesen. So würden die Leute sagen.

Rosemarie empfand das nicht so.

Im Gegenteil.

Der Mond leuchtete hell und in den Nächten, in denen der Mond nicht leuchtete, da leuchteten die Sterne über den ganzen Nachthimmel. Das Sternenlicht war ihr am liebsten. Dabei konnte sie wunderbar träumen. Von Märchen, die Wirklichkeit wurden und von gefühlvollen Liebhabern und Liebhaberinnen aus ihren Romanen, die sich für eine rundliche Kauffrau mit glatten, braunen Haaren interessierten.

Rosemarie atmete langsam ein und aus. Die Luft kühlte ab. Der Herbst streckte seine Arme aus.

Wie lange war sie nicht mehr im nahen Wald spazieren gegangen, weil es zu heiß war? Wie lange nicht mehr zwischen den Feldern gewandert, weil ihr dort zu viele Familien, Kinder und Senioren spazierten, die sie überholen, oder hinter denen sie langsamer gehen musste?

Ob es jetzt, nach Sonnenuntergang, ruhiger war?

Rosemarie spürte die runde Form ihres Hausschlüssels in der Hand. Das Metall war inzwischen von ihrer Körperwärme aufgewärmt.

Wenn sie jetzt aufschloss, die Treppen hinaufstieg und ihre Schuhe auszog, dann würde sie Abendessen, einen Roman lesen und schlafen gehen.

---ENDE DER LESEPROBE---