Der Kieselstein hörte das und sprach zu Meister Koslowski - Ralph Melas Große - E-Book

Der Kieselstein hörte das und sprach zu Meister Koslowski E-Book

Ralph Melas Große

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Beschreibung

Lyrische, mantrische und gedanklich aphoristische Expressionen geistiger und sinnlicher Selbst- und Welterfahrung aus dem Ende des 20.und dem Beginn des 21. Jahrhunderts. Dabei geht es dem Autor substantiell immer darum, den Gedanken empfindsam und die Empfindung intelligent zu machen. Die Poetischen Schriften, Band 14 sind eine Fortführung der Gedichtbände1bis 13, die in kurzen Zeitabständen zuvor erschienen sind.

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Inhaltsverzeichnis

Neues von der Zen-Front

Kapitel

Kapitel

Der Sturm und manche andere seiner Art

Der Mensch und Meister

Müsine

Klingsor, mein Ego

Hommage an die Geister der Form

Denn solches weiß ich einzig und bestimmt...

Gespräche

Der Unerlöste

Berliner Liebeserklärung

Wenn Du liebest, was Du schauest...

Gott ist Nichts...

Kalauer unter Engeln

Kapitel

Kapitel

Rästselbotschaften vom Gral

An Christus

Wanderlied

Der Ahorn

Der dreifache Raum

Im Mantel des Schweigens

Wozu?

80 und 106

2 Aspekte für den Geistesschülerschaft

Kapitel

Kapitel

Unbedingt

Meine Lieben

Was wird unser Meisterstück sein?

Du armes Ich

Jesus Christus als Warenhausdetektiv

Ave

Die Ichlosen

Ich, Paulus...

Dankbare Erinnerungs-Botschaft an meine längst verstorbene Epochenlehrerin,

Nimm...

Die Liebe, das Ich und das Nichts

Geschwister

Das will selbstverständlich keiner...

Über das, was wir "Sinn" nennen

About what we call "essential meaning"

Sand

Loblied auf die bewegt-bewegende Tat

Der 10-ner-Rhythmus

Die freien und unfreien Bettlerhände

Wie frei? Hatte ich doch auch!

Neuer Besuch beim Meister Koslowski

Curriculi 1

Curriculi 2

Des Iches Du

Die Entflammung

Kleiner Beitrag zum Zeitenthema: "Scheidung der Ungeister von den Geistern"

Der sokratische Preis

Errichten Sie mich!

Drei Loslassungen

Die großen Drei

Staffel

Menschenkunde

Balde ists her

family

Im Taufspruch eines Dritten

Zwei Auf- und Einsichten

Der Wert der Persönlichkeit

Nur ohne Vorbestimmung wird man frei

Die wahren Täter

Weisung durch das Erdkind

Lobgedanken auf das Unvollkommene

Sommergedanken

Spur

Dynamische Tugenden

Selfi questions

Aufrufe

Deutsches Kuan

Komisch

Die Zeit ist nahe

Der kleine und der große Atem-Ausgleich

Insomnia

Tiefenpsychologisches Kuan

Erst

Vorstellen

Nach-Wort

Weitere Informationen

Neues von der Zen-Front

I.

Meister

versenkte sich in tiefster Einfalt

in einen Kieselstein,

den er in seiner Sandale fand.

Im Geiste sprach er in diesem :

O, wie unendlich entfaltbar

ist doch das All,

dass in dem Kleinsten

das Größte enthalten ist!

Der Kieselstein hörte das und sprach zu

Meister :

O wie unfassbar ist doch das All,

dass ein so großer Mensch

in mir Platz fühlend findet

und ich gleichwohl

in seiner Sandale!

II.

Der uralte blinde Meister

trat vor seinen treuesten Schüler,

der keine Beine hatte.

"Lieber treuer Schüler :

Heute will ich Dich prüfen,

ob Du außer zur Treue,

auch zum gelehrigen Gehorsam gereift bist.

Zudem : ob Du mit Schroffheit

ebenso umgehen kannst,

wie mit nachsichtiger Freundlichkeit.

Nun, lieber treuer Schüler

stehe ich also vor Dir zum Gruße.

Du aber sitzt vor mir.

Geziemt sich das?

Wohl kaum, also bitte erhebe Dich,

und biete mir den gehörigen Respekt."

Ich habe keine Beine, lieber Meister.

"Faule Ausrede! Dann muss ich Dir Beine machen!

Also hoch mit Dir auf Augenhöhe!

Sonst nehme ich Dir auch noch die Augen!

Und dazu benötige ich noch nicht einmal meine Hände!

Willst Du das?

Nein Meister!

Um es abzukürzen :

So rasch und kerzengrade wie der treue Schüler

ohne Beine grüßend vor seinem Meister stand,

hätte wohl sonst keiner mit Beinen zustande gebracht.

Wohl hätte auch keiner, der nichts als Augen im Kopf hat,

diese Treue auch nur annähernd würdigen können.

R.M.G.16.6.2021

Der Sturm und manche andere seiner Art

Der Sturm zog auf.

Einer der letzten seiner Art.

Die Menschen dachten, wie sie immer dachten

und machten, was sie immer machten.

Die wenigen,

die weder dachten, noch machten

wie bisher,

sondern wie noch niemals vorher,

noch nachher,

wurden durch eine superiore Macht,

die keiner

auf dem geistigen

oder technischen Radar hatte,

in einem Nu

zu glühenden Sturmvögeln verwandelt,

die, als ob

sie das nicht anders wollten oder sollten,

unverzüglich in das geöffnete Auge Gottes hinaufflogen

und zu jubelnd-abdämmernden Sternlein

darein entschwanden.

Die Menschen aber,

die dachten weiter, wie sie immer dachten,

bis jener Sturm und noch so manche andere seiner Art

sie gnädig niedermachten.

R.M.G.3.6.2021

Der Mensch und Meister

Der Mensch

in vorgeburtlich nackter Hülle,

weiss eigentlich alles,

was er bald vergisst,

wenn er der Sehnsucht folgt

nach dunkler Schwerheit Fülle

und sich in leibliche Vergängnis giesst.

Dass er ein Geist ist

unter tausend Geistern,

erinnert nur

ein Zwölferkreis von Meistern.

Der Mensch

erfährt auf seinen harten Wegen

von Ihnen Lieb,

aus sich den Schmerzens-Segen,

und jedem tropft das Blut

in Reinheit durch ihr Sieb.

Dass er ein Geist ist

unter tausend Geistern

bewahret so

ein Zwölferkreis von Meistern.

Der Mensch

nach höchster Bräuche Ziel :

Einst soll er ordnen selbst

der Weltgefüge und ihr Wandelspiel.

Ob er dann Gütegeist,

ob er dann geistlos schlecht,

entscheiden Meister nicht,

denn Meister sind gerecht.

Der Mensch wird ,

was er liebt und hasst.

Ein Meister nur,

wer eignen Geist erfasst.

R.M.G.3.6.2021

Müsine

Zärtlich schwebt,

als hätt´ sie keinen Fuß,

die Müsine durch den frühen Garten.

Nah betrachtet

ist sie nur ein Hauch von Gruß

aus sylphischer Cousine Sonnenschein-Erwarten.

Und nicht, weil sie es wollte,

sondern weil sie´s muß,

legt sie mir flugs

aus frischem Frühe-Perlentau die Karten.

Ach, Müsine,

Aderblut des Zarten,

weisest Du mir fernes Ziel Genom?

Soll ich meiner Soheit ungezielt entarten

zu einer Quelle,

die entspringt dem Strom?

Zu einem Abgrund,

in dem unwägbare Wandelkeime gründen?

Zu einem Nichts,

in dem das All noch unerforscht erglänzt?

Sei´s drum!

Ich folge also traulich ihrem Gruss,

von des Verheißens Wunderziel ergänzt,

und tue mich in Freiheit an sie binden.

Doch leider :

tat mich nur das prallen Tages

pflichtengrelle Sonne finden,

die mich mit spitzer Dornen

Nüchternheit bekränzt.

R.M.G.4.6.2021

Klingsor, mein Ego

Klingsor, mein Ego,

bist durchs Tor der Welt gekrochen

und hast Dich selbst

samt unsereins verspeist.

Zuerst schien alles nur

geschworen und gebrochen,

dann wusste niemand mehr

wie Gott im Himmel heißt.

Es war zu Ostern,

dann noch bis sechs Wochen,

Die Luft verbrannte

hell zu Trockeneis.

So manchem Letzten,

der zum toten Nachbarn rannte,

erfror die Absicht,

denn das war sein Preis.

Danach nur Blindberichte,

Chroniken vor keinen Zeugen,

weil nichts mehr da war,

dem sich Augen beugen.

Ich selber bin

versehentlich aus herzschwach flatterhaftem Sinn

aus diesem Tor entsprossen,

Ach, hätte ich es in mir fest verschlossen ...!

R.M.G.4.6.2021

Hommage an die Geister der Form

Ich bin nicht ICH

ohne zur Form gestaltet,

zu unikatem Gottesbild

-Schicht über Schicht-

aus goldnem Licht gefaltet,

In Wärmeheben

sterngekühlt gehalten,

im Schwereblut wohl temperiert,

erdfeurig warm gemacht

entgegen dem Erkalten,

Ich bin nicht ICH

ohne Gestalt zu geben,

dem, der es braucht,

damit er könne leben.

In mir ist allem Kreisen

wesentlich die Mitte,

dem Lauten, Leisen

als das Wort der Dritte.

So wie ICH bin,

so formet sich die Welt,

die ohne mich

in finstres Nichts zerfällt.

R.M.G.4.6.2021

Denn solches weiß ich einzig und bestimmt...

Ich weiß ja nicht

wie Sie darüber denken,

ich aber freue mich mit Lust,

wie alle Zeit weitherzlich

sich verschenken

die Feurigkeit, das Licht und auch der Wind

an jeden von uns Geistern,

die im Leben sind...