Wenn die MollKrähen lachen - Ralph Melas Große - E-Book

Wenn die MollKrähen lachen E-Book

Ralph Melas Große

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Beschreibung

Lyrische, mantrische und gedanklich-aphoristische Expressionen aus dem Ende des 20.ten und dem Beginn des 21.ten Jahrhunderts. en. Die Poetischen Schriften, Band XI sind eine Fortführung der Gedichtbände I bis XI, die in kurzen Zeitabständen zuvor, erschienen sind.

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Seitenzahl: 58

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Träume

Das arme Verhängnis

Als die Wasser stiegen...

Die persönliche Dreiheit

Kleine Wahrheiten

Da freuen sie sich!

Der freie Geist

Wissenschaftliche Erwägungen

Ansbach, 17.Dezember 1833

Audienz eines Esels bei der Meisterin aller MollKrähen

Gefangenenbefreiung

Yapp!

Christopherus

Es soll Angler geben...

Werde-Spruch

Hoffnungsgedanken um eine Geistes-Schüler-Seele

Nichts gegen die Natur! Jedoch...

Erwachende Traumstücke

Mittelländisches Bettlerlied

Hugo von der Frühe

Der Moooond

21.12.2020

Logica moderna

Menschenerdenzukunft

Vegetarisches Kindergedicht

Meditative Willensworte

Richt-Worte eines inneren Lehrers an seinen im Leben stehenden Schüler

Tanzlied für den vierten Rooster

Meine Mutter

Eilmeldung

Gespräch mit einem in drei Jahren rechtmäßig erwachsenem Sohne

Der Nachtkaper

Wer jemals liebt

Mein Engel

Er hat Dein Ich erwählet...

Trakl 2021 in Grodeck

Ich bin Du

Das gute Brot

Abgebereim

Gefährliche Meeresfahrt

Frag Dich...

Gassen- Büro. und Stubenhauer für den Leierkasten zur Entlarvung schräg riechender Dämonen

Traumliedchen

Wo soll ich bleiben, wenn die Bleiben treiben,

Der süsse Dorn

Jetzt ist die Zeit

Seelenhabitate

Summand

Ort der Heilung

Kinderlied

Ach, Gärtner Tietze!

What´s up, my brother?

Erwartung

Mittendrin und quer durch´s Leben

Christa Fellinger

Alles ist auf einmal anders

Der schlaflose Schlaf

Der Warnschuss

Ein Frauendilemma

Erinnere Dich

Es ist still

Mai 2020

Im Juli 2020

Zersplitterte Herzen

Zufällig

Wer Du bist - für mich

Und immer noch

Rätselhaft

Sie

Mittendrin

Oft schon

Niemegk im November 2020

Weitere Informationen

Nachwort

VorWort

MollKrähen sind bekanntlich

blauen oder schwarzen Gefieders.

Ihr Gekrächze durchätzt das Gehör

von Mensch und Natur.

Ihnen zuzuhören

macht keinen Spaß. Im Gegenteil :

sie verkünden meist totalitäre Unheile,

die sich in ihrer Krähengegenwart

gerne von selbst herbeireden.

Das sind jene, über die keiner

ein bekennendes Wort verlieren will.

Wenn nun diese unheilen, umherflatternden Hüpfehinker,

die leibhafteigen Kassandren

unserer Nebenstraßen und Mülltonnen,

plötzlich zu lachen anfingen,

dann sollten wir uns endgültig Gedanken machen

- und zwar um alles! -

denn dann stimmt dieses Alles nicht mehr...

R.M.G.2020/21

Träume

1

Reine, bedeutungslose Freude.

Es ist nicht emotional.

Ich suche Schutz vor dem Sturm.

Ein Mann kommt in einem Hoody

und weist mich an.

Er führt mich zu der Frau

mit dem goldenen Schlüssel.

Endlich zuhause, denkt es in mir.

Aber wo bin ich?

Und wer?

Mir ist, als ob ich die Frau flüstern höre :

„Nur für Dich ist dieser Schlüssel geschmiedet.

Wenn Du Dein Haus wirst erbaut haben,

wird er Dir ausgehändigt.“

Dann erwache ich.

Vor meinem Bett steht der liebe Gott.

Er spricht:

„Hast Du gedacht,

das alles sei ein Traum gewesen?“

R.M.G.11.12.2020

2

Sie sind verhaftet!

Aber was genau wird mir denn vorgeworfen?

Ich kenne Ihren Namen

noch vor seiner Tilgung aus dem Buch des Seins.

Und in meiner Erinnerung

wird sich alles so ereignen,

wie es Ihr freier Wille verwirklicht.

Sie haben keinerlei Beweise gegen mich!

Die Zukunft ist Beweis.

Sie haben sie verhindert.

Das kann nicht sein.

Alles habe ich aus freiem Willen

dieser Zukunft geopfert!

Nein, haben Sie nicht!

Sich selber haben Sie alles geopfert

vor dem Spiegel,

den zu zerbrechen,

Sie Ihren freien Willen

an unserer statt

geschenkt bekamen.

R.M.G.11.12.2020

Das arme Verhängnis

Wann sonst,

als mitten in der Hauptverkehrszeit

trat das Verhängnis

mit üblichem Protz und Trara

auf die Mainstreet,

um aller Welt

mal wieder die finale Pestilenz zu zeigen,

und niemand war da,

es zu begrüßen.

Bin ich zu spät gekommen?

War da einer schneller als ich?

Haben die Schriften gelogen?

Denn nicht nur,

dass niemand flanierte, hastete,

vor sich hin grummelte,

kunstvoll als Hinker bettelte,

pralle Tüten voll Tinnef schleppte,

rücksichtslos hupte,

vorwärts, hintwärts und um Biege-Ecken raste,

es war einfach keiner mehr da.

Nichts und Niemand war mehr da,

außer vielleicht

was dem Verhängnis sein ärgstes Ärgernis wäre,

ein gewaltiges Heer unauffindbar Ausgestorbener,

sich selig drängelnd durch die leiblose Menschenleere.

Aber ein Vielleicht ,

eine bloße fiktionale Möglichkeit,

dazu - im Falle, dass es tatsächlich der Wahrheit entspräche-

außerhalb jeglicher Einflussnahme des Verhängnisses -

wäre nun wirklich diesem gar kein Trost!

Trost durch Bestätigung, Erfüllung durch Erfolg

war doch desselben eingeborener Sinn!

So war das arme Verhängnis

mit sich selber ganz allein!

Ein absolutes Novum in der langen,

schreckensreichen Menschheitsentwicklung.

„Existenziell bedrohlich!“, dachte es.

„Verhängnis dem Verhängnis?“

krächzte es lachend von oben.

„Da ist also doch noch einer, außer mir, in der Mainstreet“.

Ein kurzer Blick genügte,

und das Verhängnis fiel wieder enttäuscht in sich zurück.

Nur eine von diesen blöden MollKrähen,

die so-oder-so

immer nach allen Kathastrophen munter überleben,

hatte es von der Spitze des G-5-Sendemastes herab auf dem Kieker.

„Du wirst mir bestimmt nicht verraten,

wo die Massen geblieben sind, oder?

„Könnte ich schon, aber werde ich nicht!

Nur so viel :

Wäre es allzu abwegig, wenn Deine jahrtausendelangen

aufmerksam-gelehrigen Schüler,

nun höchst selbst Deinen Job übernommen hätten?

Wenn sie nicht ausgelastet gewesen wären mit den zahllosen

Überschwemmungen, Feuersbrünsten,

Erdbeben,Infektionen und dem Artensterben?

Nägel mit Köpfen, nennen die Menschen das!

Also was wöre, wenn sie Nägel mit Köpfen gemacht hätten?

Obwohl es dem Verhängnis sichtlich peinlich war,

was die MollKrähe da von sich gab, -möglich ware es schon!

Aber das Verängnis ist das Verhängnis!

Was anderes hat es nicht gelernt

Und so rief es entschlossen hoch zur MollKrähe :

Ich werde sie finden! Ganz gleich, wo sie jetzt sind!

Egal, ob sie nun ins Jenseits

oder in ihre Computer hinein verschwunden sind!

Ich werde sie finden!

Niemand kann dem Verhängnis entkommen! Niemals!

„Na, dann viel Spaß und good luck alter Junge!“

Krächzte unter spöttischem Lachen

die MollKrähe von oben.

Und als das Verhängnis mit Protz und Trara

wieder verschwunden war,

flog die MollKrähe

die gesamte Länge der Mainstreet hinunter

mit ihrem unnachahmlich lachenden Krächzen.

Das war die Entwarnung!

Da wussten nun alle,

dass die Luft rein war

und kamen nach und nach

aus ihren Verstecken wieder hervor

und gingen

als ob nichts gewesen war

und nie sein würde,

wieder ihren Geschäften nach.

Was aus dem Verhängnis geworden ist,

ob und wann die Finte der Krähe

von ihm durchschaut wird

und es mit neuer,

vielleicht endgültiger Riesenkraft

von einem Herzschlag zum nächsten

wieder auf die Mainstreet zurückkehrt...

Ja, das weiß ich doch nicht!

Bin ich etwa ein Hellseher?

R.M.G./12.12.2020

Als die Wasser stiegen...

Als die Wasser stiegen,

waren die hohlen Tragesäulen unserer Kultur

die ersten,

welche Auftrieb bekamen,

aus der Verankerung rissen

und ihre ziellose Reise

über die Meere der Haltlosigkeit begannen.

„Kein Wunder,“ - krächzten lachend die MollKrähen.

„Archimedus läßt grüßen!

Warum habt Ihr sie nicht

mit moralischen Schwergewichten gefüllt

anstatt mit der Raubluft

Eurer atemlosen Bedürfnisse`?“

„Ach, Ihr MollKrähen, Ihr wisst doch, wie das ist:

Jeder Einzelne will für sich das Beste für alle.