Der Makronenmord - Siegfried Schwarz - E-Book

Der Makronenmord E-Book

Siegfried Schwarz

4,7

Beschreibung

Spektakuläre Verbrechen aus der DDR. Der ehemalige Kriminalist Siegfried Schwarz stellt in "Der Makronenmord" sieben authentische Fälle der DDR-Kriminalgeschichte vor.

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Seitenzahl: 34

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Siegfried Schwarz

Der Makronenmord

Erster von sieben Kriminalfällen aus der DDR

Unter Mitarbeit von Antje Penk

Bild und Heimat

Von Siegfried Schwarz liegen bei Bild und Heimat außerdem vor:

Mord nach Mittag (Blutiger Osten, 2012)

eISBN 978-3-86789-595-8

1. Auflage

© 2015 by BEBUG mbH / Bild und Heimat, Berlin

Umschlaggestaltung: fuxbux, Berlin

Umschlagabbildung: © arfo, shutterstock

Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:

BEBUG mbH / Verlag Bild und Heimat

Alexanderstr. 1

10178 Berlin

Tel. 030 / 206 109 – 0

www.bild-und-heimat.de

Im Interesse des Schutzes der Persönlichkeitsrechte der Täter, Opfer und Zeugen wurden die Namen der Beteiligten sowie einiger Handlungsorte verändert.

Vorbemerkung

Am 20. Mai 1971 titelte die Kreisausgabe der Freiheit in Wittenberg: »Staatsanwalt plädiert für Todesstrafe«. Für mich als langjährigen Mordermittler stellte sich dabei, wie schon einige Male zuvor, die Frage: »Wo werden denn die in der DDR ergangenen Todesurteile vollstreckt?« Auch die Art des Vorgehens bei der Vollstreckung des Urteils nach 1968 blieb für mich bis nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten ein gutgehütetes Geheimnis.

Bis 1968 war zumindest die Vollstreckung eindeutig: Der Verurteilte wurde durch das Fallbeil vom Leben zum Tode befördert. Mit der neuen Strafgesetzgebung der DDR erfolgte die Hinrichtung ab 1968 durch einen sogenannten »unerwarteten Nahschuss in das Hinterhaupt«. Aber wie wurde die Erschießung des Delinquenten vollzogen? Gab es ein Erschießungskommando? Oder gab es eine Maschinerie für ein automatisches Erschießen, für den Genickschuss?

Erst 1987 wurde die Todesstrafe per Gesetz aufgehoben. Die letzte Hinrichtung der DDR fand am 26. Juni 1981 in der Zentralen Hinrichtungsstätte im Gebäude der Strafvollzugsanstalt Alfred-Kästner-Straße in Leipzig statt. Der letzte Henker der DDR, Hermann Lorenz, erschoss mit der vorgegebenen Methode den Hauptmann des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR Werner Teske. Pro Exekution erhielt Lorenz einhundertfünfzig Mark, seine beiden Helfer je einhundertfünfundzwanzig Mark.

In einem Fernsehinterview 1991 des MDR antwortete Lorenz: »Für Gefühle war kein Platz.« – »Mit dem Schuss war das für mich vorbei.« – »Ich habe keinen erlebt, der geschrien oder Widerstand geleistet hätte. Dafür ging alles viel zu schnell.«1 Hermann Lorenz starb 2001 in Leipzig.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle ein Geständnis einfügen: Wenn ich zu einem Tatort gerufen wurde und dort Mordopfer, insbesondere bestialisch getötete Kinder, ansehen oder untersuchen musste, dann hatte ich doch ab und an den Gedanken, dass dieser Mörder hingerichtet werden müsse. Andererseits beweisen Länder, in denen bis heute die Todesstrafe vollstreckt wird, dass die Hinrichtung in keiner Weise Täter davon abhält, Morde zu begehen.

Im Jahr 1992 wurde das Urteil auf der Grundlage des 1. SED-Unrechtsbereinigungsgesetzes überprüft. Ergebnis: Es gab keinerlei Beanstandungen der 1971 geltenden Rechtslage in der DDR.

Mein besonderer Dank gilt meiner guten Freundin Antje Penk (Kemberg), die mir beim Aufschreiben der Fälle eine sehr große Hilfe war. Weiter danke ich Herrn Prof. Manfred Kleiber (Halle), Jens Schwarz (Aschersleben), Wolfgang Henn (Naumburg), Jürgen Krebs (Teutschen­thal), Remo Kroll (Wandlitz), Irene Robus (Schulzendorf), Gerhard Röthe (Wittenberg) und Detlef Schulze (Bergholz-Rehbrücke), die mich bei der Recherche zu diesem Buch hervorragend unterstützt haben.

Siegfried Schwarz

Die blutige Hand

Bei meinen Überlegungen, mit welchem Kriminalfall ich ein neues Buch beginnen sollte, kam mir eines Morgens ein Zufall zu Hilfe. Im Bad erfuhr ich aus meinem kleinen Radio die neuesten Nachrichten. Es gab auch Hinweise zum Fernsehprogramm. An diesem Tag wies man auf eine Mankell-Verfilmung hin: Mord auf einem Bauernhof. »Bauernhof« – sofort kam mir in Erinnerung, wie ich vor vielen Jahren und noch jung in der Mordkommission als Tatortuntersucher zusammen mit unserem Kriminaltechniker die Suche und Sicherung von Beweisen zu einem Doppelmord an einem Ehepaar auf einem Bauernhof vorgenommen hatte.