Der Schatzjäger: The Hunters Bride - Ladina Bordoli - E-Book

Der Schatzjäger: The Hunters Bride E-Book

Ladina Bordoli

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Beschreibung

Teil 6 der Reihe "Der Schatzjäger" Aufgrund eines dringenden Auftrages muss Hannas und Valerios bevorstehende Hochzeit bis auf weiteres verschoben werden. Ein neues Mysterium in der Wüste Gobi gibt dem Orden große Rätsel auf. Hanna und Valerio werden in die Mongolei gesendet, um erste Nachforschungen vor Ort zu betreiben. Dabei stellt sich rasch heraus, dass dieses Geheimnis die Fähigkeiten von bloß zwei Schatzjägern übersteigt. Valerio fordert bei der Bruderschaft Verstärkung an. Man sendet ihnen ausgerechnet Hannas Erzfeindin Elenor und den Schönling Kevin. Die Stimmung zwischen den vier Ordensmitgliedern verdüstert sich zunehmend. Hannas und Valerios Beziehung wird auf die Probe gestellt. Das Ganze wird von einem Geheimnis überschattet, dessen Ursprung tief in der Erde liegt und selbst den erfahrenen Schatzjägern in der Gruppe Kopfzerbrechen bereitet. Bisher waren die zu rettenden Mysterien stets magische Gegenstände. Tote Materie. Die neu aufgetauchten Phänomene in der Gobi scheinen jedoch beängstigend lebendig zu sein …

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Kurzbeschreibung:

Teil 6 der Reihe "Der Schatzjäger"

Aufgrund eines dringenden Auftrages muss Hannas und Valerios bevorstehende Hochzeit bis auf weiteres verschoben werden. Ein neues Mysterium in der Wüste Gobi gibt dem Orden große Rätsel auf. Hanna und Valerio werden in die Mongolei gesendet, um erste Nachforschungen vor Ort zu betreiben. Dabei stellt sich rasch heraus, dass dieses Geheimnis die Fähigkeiten von bloß zwei Schatzjägern übersteigt. Valerio fordert bei der Bruderschaft Verstärkung an. Man sendet ihnen ausgerechnet Hannas Erzfeindin Elenor und den Schönling Kevin. Die Stimmung zwischen den vier Ordensmitgliedern verdüstert sich zunehmend. Hannas und Valerios Beziehung wird auf die Probe gestellt. Das Ganze wird von einem Geheimnis überschattet, dessen Ursprung tief in der Erde liegt und selbst den erfahrenen Schatzjägern in der Gruppe Kopfzerbrechen bereitet. Bisher waren die zu rettenden Mysterien stets magische Gegenstände. Tote Materie. Die neu aufgetauchten Phänomene in der Gobi scheinen jedoch beängstigend lebendig zu sein …

Ladina Bordoli

Der Schatzjäger 6: The Hunters Bride

Edel Elements

Edel Elements

Ein Verlag der Edel Germany GmbH

© 2019 Edel Germany GmbHNeumühlen 17, 22763 Hamburg

www.edel.com

Copyright © 2019 by Ladina Bordoli

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Ashera Agentur

Lektorat: Catherine Beck

Covergestaltung: Marie Wölk, Wolkenart

Konvertierung: Datagrafix

Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des jeweiligen Rechteinhabers wiedergegeben werden.

ISBN: 978-3-96215-299-4

www.facebook.com/EdelElements/

www.edelelements.de/

Kapitel 1

Luzern, Schweiz

Mitte Juni 2017

»Das ist deine letzte Chance Hanna, danach müssen die Bewegungen sitzen«, erklärte Kevin und setzte zu einem erneuten Angriff an.

Sie wehrte ihn in letzter Sekunde ab und grinste triumphierend. Die Spitzen ihrer blonden, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Haare peitschten ihr über die Wange. Ihre Kondition war durch das anhaltende Training seit Anfang des Jahres beträchtlich besser geworden. Sie keuchte nicht mehr wie eine Dampflokomotive, wenn Kevin sie über eine halbe Stunde lang ununterbrochen mit Schlägen und raffinierten Handgriffen zu besiegen versuchte.

»Eine Heirat also ... so richtig traditionell mit Ring und allem, hm?«

Es sollte wohl belanglos klingen. Hanna spürte jedoch die mitschwingende Neugier in Kevins Tonfall. Der Themenwechsel überraschte sie, weshalb sie für eine Millisekunde ihre Aufmerksamkeit einbüßte.

Ehe sie sich versah, lag sie auf dem Rücken, Kevin schwer atmend über sich. Seine Augen glitten über ihr Gesicht. Sie konnte seinen Atem auf ihrem Mund spüren. Er machte keinerlei Anstalten, sie freizugeben.

»Dieses Thema scheint dich zu verunsichern. Du hast die Konzentration verloren. Das kann im Ernstfall tödlich enden.« Kevins Mundwinkel zogen sich nach oben. Die bernsteinfarbenen Augen glitzerten belustigt. Seine Brust berührte sie beinahe, und die Innenseite seiner Schenkel streiften flüchtig ihre Taille. Sie spürte, wie ihr der Schweiß aus den Poren trat. Irgendwas an dieser Situation beunruhigte sie. War es das Thema, Kevin, die Niederlage?

»Du bist doch sonst nicht so schweigsam, willst du nicht über die Heirat reden? Ich kenne keine Frau, die nicht ins Schwärmen verfällt, wenn um ihre Hand angehalten wurde.« Er erhob sich, fasste Hannas Hände und zog sie zu sich auf die Beine. Erneut umklammerte er ihre Handgelenke und verhinderte so, dass sie sich von ihm entfernen konnte.

»Das geht dich nichts an. Das Wichtigste weißt du ja, wir werden heiraten. Sobald die Mission in der Mongolei beendet ist.«

Kevin legte den Kopf schief und musterte sie mit seinen goldenen Augen. Sein Blick schien sich bis in ihr Inneres vordrängen zu wollen.

»Wie lange kennst du Valerio schon? Knapp ein Jahr?«

»Was willst du damit andeuten?« Hanna reckte das Kinn. Langsam ging ihr sein rätselhaftes Geschwafel auf die Nerven. Nach außen gab sie sich verärgert, innerlich trafen seine Worte jedoch auf Resonanz. Jeder Mensch, der auch nur einigermaßen bei Verstand war, hätte ihr davon abgeraten, ihr altes Leben – beruflich und privat – einfach so über Nacht an den Nagel zu hängen. Wie viel wusste sie denn wirklich von ihrer neuen Welt und den Leuten darin? Andererseits blieb ihr damals in Dubai keine andere Wahl. Was verheimlichte ihr Kevin über Valerio und seine Familie? Nahm er an, dass sie ihre Entscheidung bereute, sollte sie die ganze Wahrheit kennen?

»Du bist eine hübsche und kluge Frau Hanna ... du hast es nicht nötig, dich zu etwas drängen zu lassen ...« Seine Worte hingen wie düstere Gewitterwolken in der Luft. Sein Mund kam dem ihren gefährlich nahe, und das Glimmen in seinen Augen nahm einen dunkleren Ton an. Begierde flackerte darin auf.

Bevor Hanna ihre Gedanken ordnen und lauthals protestieren konnte, durchschnitt Valerios Bariton gebieterisch die Stille.

Sie hatte ihn nicht kommen gehört.

Schon stand er neben ihr.

Seine Hand umschlang besitzergreifend ihre Taille. Ein Schauer durchzuckte ihren Körper. Ob aus Schreck oder weil ihr in diesem Moment bewusst wurde, wie lange es her war, seit sie und Valerio überhaupt Zeit für Nähe gefunden hatten, wusste sie nicht.

»Wie kommt es eigentlich, dass du seit letztem Herbst, mit Ausnahme von kurzen Einsätzen, ständig hier auf dem Schloss bist? Ich kann mich nicht erinnern, dass dem früher jemals so gewesen wäre. Dein Trainingszentrum war doch in Spanien, richtig?« Valerios Worte klangen schneidend. Ein unterschwelliges Knurren schwang in seiner Stimme mit, als wolle er sich nächstens wie ein wildgewordener Tiger auf Kevin stürzen. Dieser strich sich mit einer lässigen Handbewegung die verschwitzten Haare aus der Stirn und schmunzelte verwegen. Er hob entwaffnend die Hände. »Nur ruhig Blut. Wie du dich vielleicht erinnern kannst, hat man mich mit der Ausbildung deiner zukünftigen Frau betraut. Bisher war man über ihre Fortschritte, die sie gewiss auch meinem Talent als Lehrer zu verdanken hat, hocherfreut.«

»Ab jetzt werde ich sie selber unterrichten!«, fauchte Valerio, und sein Kiefer mahlte, während einige Muskeln an seinem Hals bedrohlich zuckten.

»Aber sicher doch, werter Kollege. Die Ausbildung ist sowieso beinahe abgeschlossen, da ihr morgen nach Zentralasien aufbrechen werdet.«

Kevin tippte sich an einen imaginären Hut auf seinem Kopf, zeigte eine Reihe weißer Zähne und machte auf dem Absatz kehrt. Die Tür zum Trainingskeller fiel geräuschvoll ins Schloss.

Danach herrschte absolute Stille. Hanna hörte sich selbst atmen.

»Was ...«

»Baggert er dich schon lange an?« Valerio fasste sie am Arm und drehte sie zu sich herum. Das Schwarz seiner Augen schien von Gewitterblitzen durchzogen. So wütend hatte sie ihn noch nie erlebt.

Hanna würgte das Lachen, das sich in ihrer Kehle angestaut hatte, in letzter Sekunde hinunter, als sie die Wut abflauen und Verletztheit in Valerios Blick aufglimmen sah.

»Er macht mich nicht an, Valerio ... das ist Kevins Art. Er meint das nicht so.« Ihre Worte sollten beschwichtigend klingen. Sie bemühte sich, einen versöhnlichen Ton in ihre Stimme zu zaubern.

»Seit wir unsere Hochzeit aufgrund des neuen Auftrags verschieben mussten, das Training intensiviert wurde und die Vorbereitungen beinahe meine gesamte freie Zeit auffressen ... habe ich dich kaum mehr berührt, Hanna.«

Sie schluckte leer und senkte den Blick. »Du hast mir auch gefehlt, aber ... der Orden geht vor, oder nicht? Das war doch schon immer so. Wenn dem nicht so wäre, befänden wir uns längst in unseren Flitterwochen. Wie jedes normale Paar.«

Es sollte nicht vorwurfsvoll klingen. Ein Blick in Valerios Augen verriet ihr jedoch, dass sie mit ihren Worten noch mehr Schaden angerichtet hatte.

»Lass uns jetzt nicht streiten, Valerio, das ist bloß der Stress. Ich verstehe gar nicht, wie sich diese Situation überhaupt entwickeln konnte.«

Er trat näher an sie heran und zog sie an sich.

»Ich schon. Ich habe euch beobachtet. Kevin hat sich dir unschicklich genähert. Er war kurz davor, dich zu küssen. Wie naiv bist du denn, Hanna? Er gibt vor, dich trainieren und anfassen zu müssen. In Wahrheit glitzern seine Augen jedes Mal lüstern, wenn seine Hand deine Haut streift. Ich will gar nicht wissen, was diese Schlangenzunge währenddessen zu dir gesagt hat. Leider konnte ich es nicht hören.«

Hanna brach in schallendes Gelächter aus. Sie konnte sich nicht mehr beherrschen. »Jetzt übertreibst du aber, mein Lieber. Weder hat Kevin je versucht, mich unangebracht anzufassen, noch hätte er mich heute einfach so geküsst. Du fantasierst!« Komplett überzeugt war sie von ihren eigenen Worten jedoch auch nicht, weshalb sie noch nachdoppelte: »Und selbst wenn. Denkst du etwa, ich hätte seine Avancen erwidert?«

Sie erinnerte sich beschämt daran, dass Kevins Andeutungen sie sehr wohl zum Grübeln gebracht und in Zweifel versetzt hatten. War das Teil eines perfiden Plans zu ihrer Verführung gewesen?

Ohne auf ihre Frage zu antworten, brummte Valerio: »Kämpfe mit mir. So, wie du mit ihm gekämpft hast!«

»Aber ...« Hanna wollte ihn noch zur Vernunft bringen. War er etwa eifersüchtig? Wegen Kevin? Bevor sie jedoch etwas unternehmen konnte, griff er sie an.

Instinktiv machte sie einen Schritt zur Seite und versuchte, die Wing-Chun-Grundposition einzunehmen. Valerio setzte ihr nach und schonte sie keine Sekunde. Seine Arme sausten auf sie nieder. Sie wehrte die Schläge mit den Unterarmen ab, fasste sein Handgelenk und drehte es so, dass sie ihn kurzerhand auf die Knie zwingen konnte. Seine angestauten Emotionen machten ihn angreifbar. Ansonsten wäre es Hanna niemals gelungen, ihn zu besiegen.

Sie hatte das Wort besiegen noch nicht zu Ende gedacht, als ein Schlag gegen ihre Kniekehlen sie zu Boden riss. Ehe sie sich versah, saß Valerio rittlings auf ihr und nagelte ihre Arme und Beine auf der Trainingsmatte fest.

Die Spitzen seiner schulterlangen Haare kitzelten Hannas Wangen, und sein stoßweiser Atem strich wie eine Sturmbö über ihr Gesicht.

Er war noch immer wütend.

Seine Augen sprühten Funken.

Er beugte sich langsam zu ihr hinunter und raunte ihr ins Ohr: »Und du willst mir weismachen, dass ein Mann, der so über dir verharrt, dies mit unschuldigen Absichten tut?«

Sein Mund strich von ihrem Ohr ihren Hals entlang und hinterließ eine glühende, prickelnde Spur. Hitze sammelte sich in Hannas Bauch. Von einer inneren Sehnsucht getrieben, rüttelte sie an Valerios Fesseln, bis er ihre Beine freigab. Sie schlang sie um seine Mitte und zog ihn so an sich.

Ein zufriedenes Raunen entwich seiner Kehle. Seine Lippen suchten die ihren. Sein Kuss war hart und fordernd. Wie der Kampf, den sie soeben ausgetragen hatten.

»Ich weiß, dass ich mich in letzter Zeit zu wenig um dich gekümmert habe. Ich hätte Kevin nicht die gesamte Ausbildung überlassen sollen. Er hat viel zu viel Zeit mit dir verbracht. Es ist mir bewusst, dass der weibliche Körper auch nicht vor Versuchungen gefeit ist«, hauchte er zwischen zwei Küssen. Seine Zunge strich sanft über Hannas pulsierende Lippen und bat stumm darum, ihren Mund erforschen zu dürfen.

Sie erwiderte sein Fordern breitwillig und ließ ihre Hände unter sein vom Schweiß feuchtes Shirt gleiten. Sie streifte ihm das Stoffteil kurzerhand über den Kopf und strich über seinen Rücken. Das Spiel seiner Muskeln unter ihren Fingerspitzen ließ sie erbeben. Mit einer ruckartigen Bewegung riss auch er ihr das verschwitzte Trainings-Top vom Leib. Sie beugte sich ihm entgegen und genoss die sanften Berührungen seines Mundes auf ihrer nackten Haut.

Wie Feuertropfen. Überall.

Diese zügellose Leidenschaft hatte ihr gefehlt.

Hatte sie sich von Kevin wirklich subtil verführen lassen? Bloß weil er attraktiv war und sie sich durch das intensive Training stets nahe waren? Weil er sie in Bezug auf ihre bevorstehende Hochzeit mit mehrdeutigen Bemerkungen verunsicherte?

»Liebe ist, wenn man warten kann, Valerio. Liebe ist, wenn man seine Sehnsüchte so lange zu zügeln weiß, bis man sie mit dem richtigen Menschen teilen kann. Liebe ist, wenn Trennung Nähe schafft.« Ihre Stimme war ein ersticktes Flüstern, während sie jeglichen Widerstand aufgab und sich dem Rhythmus und der Glut ihres Körpers hingab.

In diesem Moment wurde die Tür zum Trainingskeller geräuschvoll aufgerissen und knallte schwungvoll an die Wand.

Einige Sekunden herrschte Totenstille. Hanna hörte ihr Herz gegen die Rippen schlagen. Das nervtötende Summen einer Stubenfliege drang an ihr Ohr.

»Wenn ihr dann mit dem Training fertig seid, erwartet euch Roberto in seinem Büro. Er möchte noch die Details für eure morgige Abreise durchgehen.« Kevins Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen, als er unerwartet im Türrahmen erschien.

»Habe meine Jacke vergessen.« Er wies auf ein blaurotes Stoffknäuel am anderen Ende des Trainingskellers, schlenderte gelassen darauf zu, bückte sich mit einem künstlichen Seufzer danach und deutete mit dem Zeigefinger auf ein kuppelförmiges, faustgroßes Gebilde neben der Tür.