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- Herausgeber: via tolino media
- Kategorie: Fantasy und Science-Fiction
- Sprache: Deutsch
- Veröffentlichungsjahr: 2023
Leonie, Chef-Astronomin von Verina, liest beim Frühstück in der Zeitung: Datum für die doppelte Sonnenfinsternis festgelegt! Es steht in Großbuchstaben auf der Titelseite. Das Datum, welches sie noch nicht berechnet hat! Vor Wut schleudert sie die Zeitung vom Tisch. Inklusive ihrer Tasse. Kochend heißer Tee kippt über ihren Handrücken. Bevor sie sich um ihre schmerzhafte Verbrennung, die bereits Blasen wirft, kümmern kann, muss sie das Datum korrigieren lassen! Unbedingt! Eine Science Fiction Kurzgeschichte in einem Doppelsternsystem mit einem unvorhersehbaren Schluss.
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Der Termin der doppelten Sonnenfinsternis
Wie jeden Morgen vor der Arbeit, lehnte sich Leonie in ihrem gemütlichen, weich gepolsterten Holzstuhl zurück und biss in ein frisch gebackenes Croissant. Die Chef-Astronomin des Doppelsternsystems zu sein, war eine große Ehre. Eine, die auch ihre angenehmen Seiten hatte. Wie zum Beispiel, diese wunderschön eingerichtete Wohnung, mit bequemen Möbeln und integriertem, automatischem Haushaltssystem. Das war vielleicht die praktischste Eigenschaft. Das Haushaltssystem reinigte, putzte und bestellte Essen. Außerdem konnte es kochen und passte sich an Leonies Bedürfnisse an. Ein selbstlernendes System.
Dafür trug sie natürlich jede Menge Verantwortung. Zum Beispiel dafür, den Termin für die nächste Doppelsonnenfinsternis zu errechnen. Das Jahrhundertereignis sollte mit einem rauschenden Fest gefeiert werden. So, wie all die Jahrhunderte davor. Schließlich galt das Ereignis als die Quelle für Glück, Reichtum und Wohlstand von Verina, dem einzigen, bewohnbaren Planeten im ganzen Doppelsternsystem.
Leider hielten sie nun sein Monaten andere Aufgaben und Eskalationen davon ab, die Berechnungen endlich fertig zu stellen. Wo immer möglich arbeitete sie ein paar Minuten daran. Es fehlte nicht mehr viel. Hoffentlich konnte sie heute die nötige Zeit dafür finden. Schließlich brauchten die Organisatoren endlich den Termin.
Trotzdem war das kein Grund ihre eigene Gesundheit zu ignorieren.
Leonie atmete den frischen Duft von frischem Gebäck ein. Sie lehnte sich in ihrem bequemen Stuhl am Frühstückstisch zurück und nahm das angenehm warme und wunderbar knusprige Croissant von seinem weißen Teller. Unter ihren Fingern war es warm und fluffig. Das Haushaltssystem hatte es für sie zubereitet und bereits den Tisch gedeckt. Für dieses Privileg machte sie gerne Überstunden.
Sie biss hinein.
Die äußere Schicht des knusprig braun gebackenen Croissants knackte splitternd zwischen ihren Zähnen. Durch die samtigen, warmen Schichten darunter schnitten ihre Zähne mühelos hindurch.
Für einen Moment schloss Leonie die Augen und genoss die ersten Bissen. Ob es bei den Feierlichkeiten ähnlich leckeres Gebäck geben würde?
Obwohl sie jeden Morgen ihr Lieblingsfrühstück bekam, wurde es für sie nie zu einer Selbstverständlichkeit.
