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Es handelt sich um den achten Fall der Kriminalhauptkommissarin und Autistin Carmen Siebert. Ein Familienvater, der von seiner Frau getrennt im selben Haus wohnt, ist betrunken durch die Glasscheibe einer Zimmertür gestürzt und verblutet. Handelt es sich um einen Unfall oder ein Verbrechen? Das Team der Mordkommission taucht ein in eine ihr unbekannte Welt der Abhängigkeiten, Süchte und seelischen Verwahrlosung.
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Seitenzahl: 57
Veröffentlichungsjahr: 2025
Rolf Horst
Der Tod des Alkoholikers
Da hing er nun in seiner Wohnzimmertür! Überall waren Glasscherben, zwei oder drei ganz spitze ragten ihm aus dem Rücken. War er betrunken gefallen und in die Glastür gestürzt oder hatte ihn jemand versehentlich oder sogar absichtlich gestoßen?
Diese Fragen stellt sich die Mordkommission um Carmen Siebert und Bernadette Pohlmann.
Sie tauchen ein in eine ihnen unbekannte Welt, die aus Selbsthass, Alkoholismus, Co-Abhängigkeit, Krankheit und Gewalt besteht und in der Kinderseelen unbemerkt leiden und verwahrlosen. Bis sie selbst in diesen Kreislauf von Sucht geraten oder sich dagegen auflehnen und die alten, weitergegebenen Muster durchbrechen.
Rolf Horst
Der Tod
des
Alkoholikers
Der Autor: Rolf Horst wurde 1960 in Bremen geboren. Er lebt mit seiner Ehefrau und der Hündin, die aus dem Tierschutz kommt, nahe einer norddeutschen Kleinstadt. Nieke Horst, heute 60, ist Asperger Autistin, studierte Germanistik, Französisch, Erwachsenenpädagogik und Sport, übte viele Jahre japanisches Rinzai-Zen nebst Klosteraufenthalt in Japan und entwickelte daraus mit ihrem Mann ihre Lebensform der Stille, Schlichtheit und Struktur, die es ihr möglich macht, am Rande einer gehetzten, ignoranten NT-Gesellschaft zufrieden zu leben.
© 2025 Rolf Horst
ISBN Softcover: 978-3-384-72456-4ISBN Hardcover: 978-3-384-72457-1ISBN E-Book: 978-3-384-72458-8Druck und Distribution im Auftrag des Autors:tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany.
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung:
Bernadette Pohlmann: Kriminalinspektorin und Leiterin der Mordkommission
Carmen Siebert: Kriminalhauptkommissarin (KHK) und hochfunktionale Autistin.
Peter Weigand: KHK – Dienstältester Kollege von Carmen und sehr erfahrener Kriminalist
Lars Wessels: Kriminaloberkommissar (KOK)
Dietmar Bernd Kommissar (KOM) – IT-Spezialist. Er wechselt sich mit Carmen im Innendienst ab.
Uschi Lerbs: Kriminaloberrätin, Polizeichefin
Gesine Pieskowa: Rechtsmedizinerin
Klaus Meinert: Spurensicherung/Forensik
Peter Krüger: ein nasser Alkoholiker - tot
Beate Krüger: seine getrennt lebende Ehefrau
Else Krüger: die Mutter des Toten
Frank Krüger: der Vater des Toten
Gerd Stoltze: ein Freund und Arbeitskollege
Leon Heintz: ein Arbeitskollege
Herr Winter: der Arbeitgeber
Mia Wolters: Mieterin
Rolf Wolters: Mieter
Frau Dr. Leni Hanfke: die Hausärztin
Tod 9
Ehefrau und Kinder 17
Mutter 27
Vater 35
Mieter 41
Arbeitgeber 49
Freund 55
Kollegen 59
Nachbarn 63
Ärztin 71
Polizei 75
Essay von Nieke Horst: Das Wesen
der Sucht 83
Beate Krüger wurde förmlich aus dem Schlaf gerissen. So hatte sie ihre kleine Tochter Sabrina noch nie schreien hören. So schnell und so früh war die Mutter an einem Sonntag noch nie aus dem Bett gekommen.
Sie rief nach Sabrina, konnte diese aber nicht finden. Erst als sie durch die Eingangstür trat, die das obere Stockwerk, in dem ihr Noch-Ehemann wohnte, vom Erdgeschoss trennte, da sah sie das kleine Häufchen Elend. Völlig hysterisch und gleichzeitig total apathisch saß ihre fünfjährige Tochter auf dem Fußboden an eine Wand gelehnt, weinend und zitternd.
Der Blick von Beate wanderte den kleinen Flur entlang bis zur Wohnzimmertür des von ihr getrennt lebenden Vaters ihrer beiden Kinder. Als sie dasselbe sah, wie vorher ihre Tochter, musste sie sich sofort übergeben.
In der zertrümmerten Scheibe der Zimmertür hing Peter, ihr Mann, einige sehr spitze Glasscherben hatten ihn durchbohrt und waren am Rücken wieder ausgetreten. Während sich die Beine noch im Flur befanden, lag der Oberkörper in einer riesigen Blutlache auf dem Fußboden des Wohnzimmers. Beate wusste sofort, dass er tot war und mit ihrer Tochter auf dem Arm verließ sie die Wohnung, um die Polizei und den Rettungsdienst anzurufen.
Der Notarzt konnte tatsächlich nur noch den Tod von Peter Krüger feststellen. Auch wenn der erste Anschein auf einen tragischen Unfall hindeutete, forderte die Besatzung des Streifenwagens trotzdem den Kriminaldauerdienst zur weiteren Klärung des Sachverhaltes an.
Da die Mitarbeiter des KDD bereits bei zwei weiteren Fällen aktiv waren, rief einer der Kollegen bei Carmen Siebert von der Mordkommission an und bat um Unterstützung.
Der Notarzt hatte den Leichnam bereits zum Abtransport freigegeben, als Carmen vor dem Haus eintraf. Ein schmuckloses Siedlungshaus, das schon sehr in die Jahre gekommen war und, genau wie der Garten, ungepflegt wirkte. Es gab viele Risse in der Hauswand, die Farbe am Gebäude und am Zaun war verwittert. Den Rasen hatte vor Monaten das letzte Mal ein Mäher gekürzt.
Sie warf einen Blick auf den Toten und wies die Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens an, diesen in die Gerichtsmedizin zu bringen.
Oben in der Wohnung des Verstorbenen angekommen, ließ Carmen sich von den Polizeibeamten, die als erste vor Ort waren, über die Auffindesituation in Kenntnis setzen.
Da sie nun schon einmal hier war, sah sie sich ein bisschen in der Wohnung um, die genauso ungepflegt war, wie das Haus und der Garten.
Sie fand im Wohnzimmer gleich mehrere leere Flaschen und benutzte Gläser. Der Tote war an diesem Abend also nicht alleine gewesen.
Carmen bedankte sich bei den beiden Beamten des Streifendienstes für ihr umsichtiges und vorausschauendes Handeln und gab die Anweisung, dass niemand die Wohnung betreten dürfe, dann forderte sie die Spurensicherung an.
Sie ging in die Wohnung der Ehefrau. Der Notarzt hatte ihr und der Tochter ein Beruhigungsmittel verabreicht. Er bat Carmen darum, mit den sicherlich notwendigen Fragen bis zum Nachmittag zu warten. Der 14-jährige Sohn hatte bei einem Freund übernachtet, war aber von der Mutter über den Todesfall informiert worden und daraufhin sofort nach Hause gekommen.
Carmen nahm die Bedenken des Arztes zwar ernst, aber eine Frage stellte sie der Ehefrau trotzdem: „Haben Sie gestern Abend mit Ihrem Mann getrunken?“ Ihre Stimme klang wie immer emotionslos.
Als Auswirkung ihres Autismus konnte sie einfach keine Gefühlsregungen in ihrer Sprache zum Ausdruck bringen. Beate Krüger schüttelte den Kopf zu einem »Nein«.
Carmen wartete noch eine halbe Stunde, bis die Spurensicherung eintraf. Sie instruierte den Kollegen Klaus Meinert und fuhr dann zurück ins Büro. Der Sonntag war ohnehin für sie gelaufen.
Das sah auch die Gerichtsmedizinerin Doktor Gesine Pieskowa so. Sie hatte an diesem Vormittag gleich zwei Leichen auf den Tischen der Rechtsmedizin liegen und natürlich wollte jede Abteilung zuerst Ergebnisse haben.
