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In diesem handlichen Taschenbuch zeigt der Autor seine Auswahl der 100 schönsten und sehenswertesten Fachwerkhäuser Deutschlands. Von Bremen bis Bamberg, vom Spitzhäuschen in Bernkastel-Kues bis zum Schmuckkästchen in Bad Wimpfen sind 100 Fachwerkschönheiten, die einen Besuch lohnen, aufgelistet und beschrieben. Ein Appetitanreger für Fachwerkfreunde und solche, die es werden wollen.
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Seitenzahl: 50
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Vorwort
Einleitung
Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Hessen
Baden-Württemberg
Bayern
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Schlusswort
Über den Autor
Quellennachweis
Fachwerkhaus in Herdecke (Ruhr)
Ich bin ein Städte-Vielreisender und habe in Deutschland schon um die 1400 Städte besucht, darunter alle zwischen Aachen und Flensburg. Im Sommer 2022 fasste ich den Entschluss, Gesehenes, in verschiedenen Bänden darzustellen. Zuerst konzentrierte ich mich auf Personendenkmäler von Originalen, fiktiven Personen und Berufen.
Schließlich erinnerte ich mich, dass ich in den besuchten Städten immer wieder interessante Fachwerkhäuser gesehen und fotografiert hatte. So beschloss ich, ein Buch zu den 77 beeindruckendsten von mir besuchten Fachwerkhäusern zu machen und wichtige Lücken durch Kurzreisen zu schließen. Als ich meine Handy- und Kamerafotos durchging, fand ich jedoch eine größere Zahl von Häusern, als erwartet und beschloss so, die 100 besten auszuwählen, eine logischere und rundere Zahl (Top 100) der beeindruckendsten besuchten Fachwerkhäuser (bzw. Fachwerkgebäude, denn es sind auch Türme dabei). Und schließlich hatte ich auch genug Material, die Auswahl auf das fachwerkreiche Deutschland zu beschränken. Zu Europa soll es langfristig einen eigenen Band geben. Die Arbeit am Büchlein hat mir geholfen, besuchte Fachwerkhäuser nochmal in Erinnerung zu rufen und neu gesehene aufmerksamer zu betrachten. Oft sind es Aufnahmen mittels einfacher Handykameras, teilweise bereits 10 Jahre alt und nicht immer bei günstigen Lichtverhältnissen.
Ich freue mich jedoch, wenn das Buch interessierte LeserInnen findet, die es lehrreich und unterhaltsam finden. Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, das eine oder andere Fachwerkhaus selbst in Augenschein zu nehmen.
Viel Spaß beim Lesen und dem Betrachten der Fachwerkhäuser
Isny im Juli 2023 Richard Deiss
Als ich meine alten Fotos nach Fachwerkhäusern durchsuchte, hielt ich vor allem Ausschau nach bestimmten Häusern, die einen bleibenden Eindruck im Gedächtnis hinterlassen hatten. Eine interessante Frage war für mich deshalb auch, welches die 10 beeindruckendsten der besuchten Fachwerkhäuser waren. Die Auswahl fiel so schwer, dass ich mich dazu entschied, weitere Listen für zusätzliche Kategorien zu machen, um 25 Gebäude oder Ensembles abzudecken. Hier erstmal meine Top-10:
Meine Top-10 der Fachwerkgebäude allgemein
Alsfeld, Altes Rathaus
Duderstadt, Rathaus
Esslingen, Rathaus
Fritzlar, Kaufmannsgildehaus St. Michaelis
Fulda, Rathaus
Idstein, Schiefes Haus
Limburg, Goldener Löwe
Michelstadt, Rathaus
Wernigerode, Rathaus
Wetzlar, Haus zum Reichsapfel
Hier eine weitere Liste zu rekonstruierten Fachwerkhäusern. Dort ist vor allem die einst prächtige Fachwerkstadt Hildesheim, die im Krieg stark zerstört wurde, vertreten, aber auch Frankfurt (Neue Altstadt), Braunschweig und Rothenburg ob der Tauber.
Meine Top-5 der Rekonstruktionen
Braunschweig, Alte Waage
Frankfurt, Goldene Waage
Hildesheim, Knochenhaueramtshaus
Hildesheim, Wedekindhaus
Rothenburg, Gerlachschmiede
Einige Gebäude fallen vor allem durch ihre Kubaturen, teilweise durch aufgesetzte Türmchen, auf. Dazu gehört in der Hauptliste das Rathaus von Wernigerode aber auch jenes von Michelstadt. Weitere Gebäude mit interessanten Formen sind nachfolgend aufgeführt.
Meine Top 5 der besonderen Kubaturen
Bamberg, Rottmeisterhäuschen
Einbeck, Altes Rathaus
Frankenberg, Rathaus
Marktzeuln, Rathaus
Neustadt (Hessen), Hans Junker Turm
Zusätzlich gibt es Orte, wo nicht ein einzelnes Gebäude allein den Ausschlag gibt, sondern ein Ensemble. Ein typischer Fall ist das Plönlein in Rothenburg, wo ein Fachwerkhaus zwischen im Hintergrund zu sehenden Stadttoren das Bild auf pittoreske Art vervollständigt. Ähnlich sieht es im Malerwinkel von Marktbreit aus. In Freudenberg ist es ebenfalls kein Einzelgebäude, was heraussticht, die Gesamtheit der Fachwerkhäuser im Alten Flecken wirkt pittoresk, im Schnoorviertel von Bremen sind es die engen Gassen mit den schmalen Häuschen. In Schwäbisch Hall scheinen die Fachwerkhäuser am Kocherufer direkt aus der Ufermauer zu wachsen. In Herten-Westerhold wundert man sich über die Tatsache, dass sich mitten im Schwerindustrie-Ruhrgebiet die Idylle eines westfälischen Fachwerk-Bauerndorfes erhalten hat.
Meine Top 5 der idyllischen Fachwerkensembles
Freudenberg, Alter Flecken
Rothenburg o.T., Plönlein
Marktbreit, Malerwinkel
Bremen, Fachwerk im Schnoorviertel
Schwäbisch Hall, Häuser am Kocherufer
Im Norden treten Fachwerkhäuser zugunsten von Backsteinarchitektur zurück. Manchmal ist auch beides kombiniert, so beim Alten Rathaus von Wilster. Im Schnoorviertel in Bremen gibt es einige Fachwerkhäuser, die pittoresk aussehen, jedoch nicht besonders alt sind.
Bremen
Wohnhaus Wüstestätte 1 (nach 1860)
Das Wohnhaus entstand erst nach 1860, die Fachwerkfassade sogar noch später. Seit 1973 steht es unter Denkmalschutz. Heute ist im Erdgeschoss ein Teestübchen untergebracht.
Standort: Wüstestätte 1, Schnoorviertel
Wilster
Altes Rathaus (1585)
Das Alte Rathaus in Wilster gehört zu den schönsten Renaissancebauten Holsteins. Eigentlich eher ein Backsteinbau als ein Fachwerkhaus mit weitgehend backsteinsichtiger Fassade, finden sich im Obergeschoss und Giebel dennoch Fachwerkelemente.
Standort: Op de Göten 8
In Niedersachsen sind Fachwerkbauten vor allem im Süden des Landes zu finden. Nach Norden wird der Anteil der Backsteinbauten immer größer, dort gibt es auch Kombinationen von Backstein und Fachwerk. Häufig sind Fachwerkhäuser im Süden des Landes mit Schnitzereien verziert, bunt bemalt und mit Sinnsprüchen versehen. Im Zweiten Weltkrieg wurden leider die meisten Fachwerkhäuser der bedeutendsten norddeutschen Fachwerkstädte Braunschweig und Hildesheim zerstört. Wichtige Bauten wurden seit Ende der 1980er Jahre jedoch wieder rekonstruiert, vor allem in Hildesheim, so das Knochenhaueramtshaus. In Braunschweig wird gerade das älteste Fachwerkhaus restauriert (Bild unten). Daneben gibt es gut erhaltene kleinere Fachwerkstädte, so wie Celle, Hannoversch Münden oder Goslar.
Fachwerkensemble Ackerhof 2 (Magniviertel)
Der Ackerhof 2 im Magniviertel in Braunschweig trägt auf einem Balken die Jahreszahl 1432, was es zum ältesten durch eine Bauinschrift datierten Fachwerkgebäude der Stadt macht. Eventuell ist es sogar das älteste datierte Fachwerkhaus Deutschlands. In den letzten Jahren wurden Vernachlässigung und Verfallserscheinungen beklagt. Mittlerweile wird der Gebäudekomplex mit seinen 6 Einheiten jedoch saniert.
Ein weiteres Gebäude, dessen Anmutung nicht für einen Platz in den Top-100 reicht, welches jedoch durch sein Alter erwähnenswert ist, ist das Waffenschmiedhaus in Hildesheim, das älteste Fachwerkhaus der im Krieg stark zerstörten Stadt.
Waffenschmiedhaus in Hildesheim (1548)
Das 1548 erbaute Waffenschmiedhaus