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"Die 12 Fundamente des Wohnens" beschreibt verschiedene Aspekte des Wohnens von den Baumaterialien über die Städteplanung bis hin zum Feng Shui. Dadurch entsteht die Vision einer anderen, lebenswerteren Art des Wohnens. Neben architektonischen und ökologischen Aspekten wird auch die Bedeutung von Gebäuden in der Religion betrachtet und natürlich auch die generelle Entwicklung des Bauens. Da das Haus, in dem man wohnt, die eigene "3. Haut" nach der "2. Haut" der Kleidung ist, ist das Wohnen eines der Themen, die das eigene Leben und das eigene Lebensgefühl und folglich auch das eigene Wohlbefinden wesentlich mitprägen. In den Büchern dieser Reihe werden die zwölf Tierkreiszeichen als Hilfsmittel verwendet, um das jeweilige Thema möglichst umfassend in zwölf Kapiteln aus den Blickwinkeln dieser zwölf verschiedenen Sichtweisen auf die Welt zu beschreiben. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne solch ein Raster möglich wäre. Durch die Verwendung des Tierkreises als Forschungs-Hilfsmittel werden zum einen die gröbsten Einseitigkeiten in der Betrachtung vermieden und zum anderen werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als organische Teile eines Ganzen deutlich.
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Seitenzahl: 76
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Warum 12?
Häuser
Bauweise
Straßen
Gemeinschaften
Entfaltung
Strukturierung
Begegnung
Krisen
Entwicklung
Geschichte
Lebewesen
Lebensgefühl
Alle Bücher dieser Reihe haben genau 12 Kapitel – was sich ja auch in den Titeln dieser Bücher widerspiegelt. Warum?
In diesen Büchern wird der Tierkreis als Matrix von 12 verschiedenen Sichtweisen auf die Welt verwendet, um das Thema des Buches möglichst umfassend in 12 Kapiteln zu betrachten. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne ein solches Raster, ohne eine solche Matrix möglich wäre.
Der Tierkreis wird in dieser Buch-Reihe als Forschungs-Hilfsmittel benutzt, durch das die Einseitigkeiten in der Betrachtung zumindest vermindert werden können. Weiterhin werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als Ergänzungen zueinander, als organische Teile eines Ganzen deutlich.
Die Inspiration zu diesem Vorgehen stammt aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, für das er 1946 den Literatur-Nobelpreis erhielt. In diesem Roman beschreibt er die öffentlichen Darstellungen von Übersichten und Gesamtbetrachtungen, die mithilfe von verschiedenen allgemeinen Strukturen wie z.B. dem Ba Gua aus dem chinesischen Feng-Shui angefertigt und aufgeführt werden.
Diese Buch-Reihe ist ein Versuch, Hesse‘s Idee im ganz Kleinen konkret zu verwirklichen.
Die Blickwinkel der 12 Tierkreiszeichen sind:
Widder:
Spontaner
Stier:
Genießer
Zwilling:
Neugieriger
Krebs:
Familienmensch
Löwe:
Egozentriker
Jungfrau:
Handwerker
Waage:
Schöngeist
Skorpion:
Tiefgründiger
Schütze:
Idealist
Steinbock:
Realist
Wassermann:
Theoretiker
Fische:
Träumer
Wohnung und Kleidung sind die beiden Formen des Schutzes des Menschen vor allem gegen Kälte – die Wohnung ist zusätzlich auch noch ein Schutz gegen andere Menschen und Tiere.
Die Kleidung der Tiere besteht aus Fell, Schuppen und Federn. Jedoch sind lediglich das Fell und die Federn auch ein Wärmeschutz – ihn gibt es nur bei den Warmblütern, also bei den Säugetieren und den Vögeln. Die Fische, Amphibien und Reptilien haben hingegen keinen Wärmeschutz – also keine „wärmende Kleidung“.
Die ältesten Hütten der Menschen sind 1 Million Jahre alt und bestanden aus einem Kreis aus Steinen, der von Ästen und Laub überdacht war. Sehr wahrscheinlich hat es Vorläufer gegeben, die nur aus Stäben und Laub errichtet worden waren, da es eine allgemeine Dynamik ist, dass die einfacheren Formen (hier: Äste und Laub) den komplexeren Formen (hier: Steine, Äste und Laub) über längere Zeit vorausgehen. Doch von diesen einfachen Hütten hat sich nach über 1 Million Jahre nichts mehr erhalten können.
Diese Schutzbauten sind keineswegs eine Erfindung der Menschen. Es gibt Dachsbauten, Fuchsbauten, Mäusehöhlen, Schneckenhäuser, Bärenhöhlen, Vogelnester, Ameisenhügel, Termitenbauten, Adlerhorste, Eichhörnchenkobel, Rehbetten, Spinnennetze, Bienenstöcke, Wespennester, Biberburgen usw.
Fast alle diese Schutzbauten – die des Menschen und die der Tiere – haben dieselbe Grundform: ein kugelförmiger Innenraum und ein Gang, der zu ihm führt. Dies ist vor allem bei den Säugetieren fast durchgehend der Fall.
Dieser Wärmeschutz (Fell, Federn) und diese Schutzbauten reichen bis zu der Entstehung der Säugetiere vor 250 Millionen Jahren zurück. Die Vögel sind hingegen erst vor 100 Millionen Jahre entstanden.
Warum wurden diese Schutzbauten alle als „Kugel mit Gang“ – also wie ein Iglu – errichtet? Die Vermutung liegt nahe, dass das nicht einfach nur praktisch war, sondern dass hier der Mutterbauch nachgebaut worden ist: Die Kugel ist die Gebärmutter und der Gang zu dieser Kugel ist die Vagina. Man darf also mit einigem Recht vermuten, dass hier eine kollektive pränatale Erinnerung am Werk gewesen ist.
Die Vögel haben hingegen fast alle eine Halbkugel als „Wohnungs“-Grundform, denn sie schlüpfen ja auch nicht aus dem Bauch ihrer Mutter, sondern aus einem Ei – die Nest-Halbkugel ist die Hälfte der Eierschale. Die Vögel haben eine andere „pränatale“ Erinnerung als die Säugetiere …
Auf jeden Fall werden die frühen Hütten der Menschen, die allesamt Halbkugelförmige Bauten mit oft einem kurzen Gang gewesen sind, von den damaligen Menschen mit dem Mutterbauch assoziiert worden sein. Noch heute bieten das Haus, die Wohnung und das Bett und z.T. auch die Badewanne dieses Gefühl der Geborgenheit. Das Heimkehren ist also eine Rückkehr in den pränatalen Zustand …
Die Menschen in der Altsteinzeit hatten als einzigen Rückhalt die Eltern und die Sippe. Daher ist es verständlich, dass sie nach dem Tod der Eltern weiterhin von ihnen Rat und Hilfe erhalten wollten. Auf diese Weise entstand der weltweit als älteste Religionsform bekannte „Totenkult“, dessen Name allerdings ein wenig irreführend ist, da die Eltern ja nicht verehrt, sondern um Rat und Hilfe gebeten wurden. Der „Priester“ dieser Religion ist der Schamane: Er stellt – wie in den heutigen Familienaufstellungen – den Kontakt zu den Ahnen her.
Die damaligen Hütten wurden in den kälteren Gegenden der Erde – vermutlich seit dem Beginn der Eiszeit vor 600.000 Jahren – beheizt, indem Steine in einem Feuer vor der Hütte zum Glühen gebracht wurden und dann in die Hütte getragen und mit Wasser übergossen wurden. Das ist der Ursprung der Sauna.
Es lag nun nahe, diese drei Elemente – Hütte, Ahnen, Feuer – miteinander zu assoziieren. So entstand bereits in der Altsteinzeit die Schwitzhütte, die die älteste bekannte Zeremonie der Menschen ist. Die halbkugelförmige Hütte ist der Bauch der Mutter, die als die Erde aufgefasst worden ist (Erdgöttin); die in einem Kreis in der Erde steckenden Stäbe waren die Ahnen; und das Feuer war die Lebenskraft.
Dies ist auch heute noch die Grundstruktur aller Schwitzhütten. Sie sind am besten von den Indianern bekannt, aber es hat sie auch bei den Kelten, den Germanen, den Skythen, den Persern, den Griechen usw. gegeben. Aus ihnen sind dann später die finnische Sauna, das russische Banja, die griechischen Badehäuser, die römischen Thermen usw. entstanden. Die Schwitzhütten waren die ersten Tempel der Menschen – der erste Tempel war eine halbkugelförmige Hütte.
Aus der späten Altsteinzeit (40.000-10.000 v.Chr.) sind etliche Höhlen mit Höhlenmalereien bekannt. Auch sie haben dieselbe Grundform: ein langer Gang und ein größerer Raum am Ende. Daher werden auch sie als die Gebärmutter und die Vagina der Erdgöttin angesehen worden sein.
Aus dieser Zeit stammen auch die vielen Frauenstatuetten, die aus Lehm geformt oder aus Elfenbein geschnitzt worden sind. Sie stellen dieselbe Muttergöttin dar, deren Gebärmutter und Vagina durch die Hütten, die Schwitzhütten und die Höhlen verkörpert wurde.
Zu Beginn der Jungsteinzeit (10.000 v.Chr.) wurden diese Schwitzhütten-Tempel in Göbekli Tepe in einem Seitental des oberen Euphrats etwas aufwendiger und deutlich detaillierter aus Stein hergestellt. Sie bestanden aus:
einer inneren kreisförmigen Mauer mit einem Kuppeldach – das Kind im Bauch der Mutter;
einer äußeren kreisförmigen Mauer mit einem Kuppeldach – der Bauch der Mutter;
einem überdachten Gang zu diesem äußeren Kreis – die Vagina der Mutter;
eine lange, schräge Mauer von dem äußeren Kreis zu dem inneren Kreis – die Nabelschnur;
meistens acht Steinpfeiler oder steinerne Totempfähle in der Mauer des inneren Kreises – die Ahnen (die Schwitzhütten-Stäbe);
in der Mitte des inneren Steinkreises zwei große Pfeiler – Leib und Seele.
Dieser Tempel war offensichtlich die Darstellung der Geborgenheit der Menschen, die in dem inneren Kuppelraum saßen – im Bauch der Erdmutter.
Grundriss der Tempel von Göbekli Tepe
Um 7.000 v.Chr. wurden die Mauern dieser Schwitzhütten-Tempel fortgelassen, sodass nur noch der Kreis aus den Ahnen-Steinpfeilern übrigblieb, zu dem zwei Reihen von Ahnen-Steinpfeilern (die Steinpfeiler in dem Tempel-Gang) führten. So entstanden die Steinkreise, zu denen eine Steinallee führte. Diese „Stehenden Steine“ der Megalithkultur sind – so wie es auch in den Überlieferungen berichtet wird – wie die Schwitzhütten-Stäbe noch immer die Verkörperungen der Ahnen.
Die Schwitzhütten-Tempel von Göbekli Tepe sind vielfach weiterentwickelt worden – u.a. zu den Tempeln, die aus einem Raum bestehen, der von Säulen umgeben ist und zu denen ein Gang führt. Dies ist z.B. die Grundform der Tempel bei allen Indogermanen, aber auch in Mesopotamien und Ägypten.
Vermutlich hat sich schon in der Altsteinzeit der naheliegende Brauch gebildet, über dem Grab der Toten eine Schwitzhütte als Darstellung des Schwangerschafts-Bauches der Erdgöttin zu errichten, damit der Tote von der Muttergöttin im Jenseits wiedergeboren wurde. Daraus sind dann als vereinfachte Formen schließlich die Reisighügel entstanden, die sich bis in die historische Zeit im Kult z.B. der Thraker erhalten haben.
Ebenfalls um 7.000 v.Chr. wurde damit begonnen, die Reisighügel auf den Gräbern durch einen Erdhügel dauerhafter zu errichten. In diese Hügel hinein führte ein Gang zu einem Raum in der Mitte des Hügels, in den der Tote gelegt wurde. Auch diese Hügelgräber sind eine Fortführung der Schwitzhütten: ein Gang, der zu einem Raum führt.
Durch die Gestaltung dieser Hügelgräber zu geometrischen Formen entstanden die Stufenpyramiden in Mesopotamien, China und Mittelamerika sowie die spitzen Pyramiden in Ägypten.
Wie sich durch diese kurze Betrachtung des Ursprungs der Häuser der Menschen zeigt, sind alle Häuser, Wohnungen, Zimmer und Betten sowie auch die verschiedenen Formen der Tempel und Gräber letztlich eine Darstellung des Mutterbauches: Gebärmutter und Vagina. In dem Unterbewusstsein der einzelnen Menschen und in dem kollektiven Unterbewusstsein der Menschheit ist diese Assoziation das prägende Bild für alle Häuser, Wohnungen, Zimmer, Betten und Badewannen.