Die 12 Grundlagen der Beziehungen - Harry Eilenstein - E-Book

Die 12 Grundlagen der Beziehungen E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

"Die 12 Grundlagen der Beziehungen" stellt die Strukturen und Dynamiken in Beziehungen, Freundschaften und Feindschaften dar, die alle auf ein ganz einfaches Grundprinzip bei der Entstehung von inneren Bildern zurückgehen. Allerdings muß man bei der Betrachtung der Beziehungen auch die Instinkte berücksichtigen, ferner ebenso die Notwendigkeit der Ernährungssicherung, die Vielfalt der Charaktere, Wünsche und Beziehungsformen, weiterhin die schon genannten inneren Bilder, dann auch die Selbsttreue, die Entwicklungsstufen im Laufe des eigenen Lebens, die Gespräche, die Wandlung, die allgemeine Entwicklung, die Geschichte der Beziehungen, den Wunsch nach Freiheit und schließlich auch noch das Eingebundensein in die gesamte Welt. Beziehungen sind eine vielschichtige und komplexe Angelegenheit ... In den Büchern dieser Reihe werden die zwölf Tierkreiszeichen als Hilfsmittel verwendet, um das jeweilige Thema möglichst umfassend in zwölf Kapiteln aus den Blickwinkeln dieser zwölf verschiedenen Sichtweisen auf die Welt zu beschreiben. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne solch ein Raster möglich wäre. Durch die Verwendung des Tierkreises als Forschungs-Hilfsmittel werden zum einen die gröbsten Einseitigkeiten in der Betrachtung vermieden und zum anderen werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als organische Teile eines Ganzen deutlich.

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Seitenzahl: 80

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsübersicht

Warum 12?

1. Instinkte

2. Ernährung

3. Vielfalt

4. Bilder

5. Selbsttreue

6. Stufen

7. Gespräch

8. Wandel

9. Entwicklung

10. Geschichte

11. Freiheit

12. Welt

Warum 12?

Alle Bücher dieser Reihe haben genau 12 Kapitel – was sich ja auch in den Titeln dieser Bücher widerspiegelt. Warum?

In diesen Büchern wird der Tierkreis als Matrix von 12 verschiedenen Sichtweisen auf die Welt verwendet, um das Thema des Buches möglichst umfassend in 12 Kapi-teln zu betrachten. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Ein-sicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne ein solches Raster, ohne eine sol - che Matrix möglich wäre.

Der Tierkreis wird in dieser Buch-Reihe als Forschungs-Hilfsmittel benutzt, durch das die Einseitigkeiten in der Betrachtung zumindest vermindert werden können. Weiter-hin werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als Ergänzungen zuein-ander, als organische Teile eines Ganzen deutlich.

Die Inspiration zu diesem Vorgehen stammt aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, für das er 1946 den Literatur-Nobelpreis erhielt. In diesem Roman beschreibt er die öffentlichen Darstellungen von Übersichten und Gesamtbetrach-tungen, die mithilfe von verschiedenen allgemeinen Strukturen wie z.B. dem Ba Gua aus dem chinesischen Feng-Shui angefertigt und aufgeführt werden.

Diese Buch-Reihe ist ein Versuch, Hesse‘s Idee im ganz Kleinen konkret zu verwirk-lichen.

Die Blickwinkel der 12 Tierkreiszeichen sind:

Widder:

Spontaner

Stier:

Genießer

Zwilling:

Neugieriger

Krebs:

Familienmensch

Löwe:

Egozentriker

Jungfrau:

Handwerker

Waage:

Schöngeist

Skorpion:

Tiefgründiger

Schütze:

Idealist

Steinbock:

Realist

Wassermann:

Theoretiker

Fische:

Träumer

1. Instinkte

Beziehungen sind so ziemlich das anspruchsvollste im Leben. Sie können glücklich machen, aber einen Menschen auch verzweifeln lassen – Liebeskummer ist eine häufige Ursache für Selbstmordversuche. Der Wunsch nach der Gemeinsamkeit mit einem Partner ist offensichtlich sehr intensiv.

Wenn man einmal von den bewussteren Wünschen wie Lebensplanung, guten Gesprächen und gegenseitiger Unterstützung einmal absieht, liegen diesem intensiven Bindungswunsch auch mindestens drei Instinkte zugrunde:

die Sexualität, die dafür sorgt, dass es Kinder gibt,

die sogenannten Brutpflegeinstinkte, die die Kinder beschützen, und

der Sippeninstinkt, der die Sippe gegen Gefahren beschützt.

Diese drei Instinkte sind tief in der Psyche verankert – schließlich sollen diese drei Instinkte das Überleben der Menschen absichern. Und nur die Lebewesen, die das Überleben ihrer Art absichern, werden auch weiterhin als Art existieren. Ohne diese Instinkte kann keine Art von Lebewesen überleben.

Auch diese Buch-Reihe entspringt letztlich diesem Instinkt, da sie das Ziel hat, angesichts der derzeitigen Krisen das Überleben der Menschen auf der Erde – und ein möglichst gutes Überleben – zu sichern. Diese Motivation ist der Überlebens-Instinkt, der von der eigenen Person auf die eigenen Kinder, dann auf die Sippe und schließlich auf die Menschheit ausgedehnt worden ist – aufgrund der Einsicht, dass wir Menschen nur als Gemeinschaft dafür sorgen können, dass die Erde nicht durch die Klimaerwärmung zur Wüste oder durch Kriege zu einer radioaktiv verseuchten Landschaft oder sich durch das Artensterben immer mehr einer öden humanoiden Monokultur annähert.

Diese Instinkte sind sehr geradlinig: Das Verlangen nach Sex ist einer der größten Antriebe für das Handeln der Menschen; das Beschützen nicht nur der eigenen Kinder ist geradezu ein Reflex; und das Beschützen der eigenen Sippe ist – wenn es nicht durch bewusste Überlegungen überlagert wird – auch spontan wirksam, wenn man einen Menschen in Gefahr sieht.

Dieser letzte Instinkt – der Sippenschutzinstinkt – ist allerdings durch das Zusammenleben von so großen Gemeinschaften wie in den heutigen Städten ein wenig abgestumpft: Es gibt ja genügend andere, die sich um den Menschen in Gefahr kümmern können – ich selber habe es gerade sehr eilig … Das ist auch das Hauptproblem bei den heutigen Krisen wie der Klimakrise: Die anderen können sich ja darum kümmern.

Je abstrakter eine Situation oder eine Gefahr ist, je mehr Denken und Einsicht man benötigt, um die Gefahr als solche zu erkennen, desto weniger können die Instinkte wirksam werden … und die Menschen werden gleichgültig gegenüber dieser abstrakten Gefahr. Unsere Motivation hängt nun einmal in hohem Maße von unseren Instinkten ab – und unsere Instinkte lenken einen Großteil unserer Gefühle und unsere Gefühle lenken wiederum unsere Taten. Keine aktivierten Instinkte → nur wenige Gefühle → nur wenige Handlungen …

Das bewusste Ich eines Menschen ist in Bezug auf die Instinkte dieses Menschen ein bisschen in derselben Lage wie ein Reiter auf einem sehr eigensinnigen Pferd: Das Pferd läuft dahin, wo sich das Pferd hingezogen fühlt, und der Reiter kann nur ein bisschen lenken, damit das Pferd den besseren Weg läuft und sich nicht verletzt. Und wenn das Pferd mal keine Motivation zum Traben hat, kann der Reiter es noch so sehr antreiben – da geschieht dann einfach nichts außer vielleicht einem langsamen Schritt. Doch wenn das Pferd von sich aus zu galoppieren beginnt, kann der Reiter nur noch schauen, dass das Pferd nicht gegen den nächstbesten Baum rennt.

Das Wachbewusstsein, das man normalerweise als das eigene Ich ansieht, ist nicht der „Bestimmer“ in der eigenen Psyche, sondern nur der, der die Impulse, die aus dem Unterbewusstsein kommen, und die Einsichten über die Welt, die aus dem Verstand kommen, miteinander zu einer möglichst sinnvollen Einheit kombiniert.

Natürlich kann man lernen, sein Leben planen, Pläne schmieden, Unternehmen gründen und dergleichen mehr – doch wenn die Instinkte erwachen und etwas wollen, fällt es ihnen überhaupt nicht schwer, sich die Vorfahrt gegenüber allen Gedanken, Plänen und bewussten Absichten zu erzwingen.

Das Ich ist eher ein guter Kutscher als der Auftraggeber für die Kutschfahrt. Das heißt nicht, dass der Kutscher bedeutungslos ist – keineswegs – aber es hilft dem Kutscher sehr, wenn er seine eigene Rolle erkennt. Es geht auch nicht darum, dass der Ich-Kutscher die Psyche-Kutsche woanders hin lenkt, als es die Instinkt-Pferde wollen, sondern nur darum, dass der Kutscher erkennt, dass er nur ein Teil einer größeren Einheit ist, die er nicht vollständig bestimmen kann.

Die sinnvolle Haltung für das Ich ist es, in dem Augenblick, in dem es gerade ist, wach zu sein, die inneren und äußeren Strömungen zu spüren. Das ist wie bei dem Kapitän eines Segelschiffes, der die Strömungen des Meeres und die Richtung des Windes erkennt, und dann die Segel so setzt und das Steuerruder so ausrichten lässt, dass das Schiff an seinen Zielhafen gelangt.

Man kann sich natürlich fragen, wie zutreffend dieses Bild ist und ob der Ich-Kapitän sein Psyche/Leib-Schiff wirklich so unabhängig zu einem Ziel-Hafen lenken kann und ob nicht die Instinkt-Strömungen das Schiff an einen anderen Ort bringen werden als an den, zu dem der Kapitän das Schiff lenken wollte.

Unabhängig davon, wie groß man das Maß der eigenen Selbstbestimmtheit – d.h. der Fähigkeit des Wachbewusstseins, die eigenen Taten zu lenken – einschätzt, ist es offensichtlich, dass der Menschen noch immer zu einem großen Teil von seinen Instinkten gelenkt wird.

Und das trifft auch für die Beziehungen des Menschen zu.

2. Ernährung

Die Instinkte führen zu Beziehungen – wobei das Ich ein wenig lenken darf – aber wenn die Beziehung da ist, muss das Ich schauen, was nun alles nötig wird. Es wird eine gemeinsame Wohnung gebraucht, und auch Nahrung, Kleidung und noch so manches andere.

Solange man noch ein kleines Kind ist, sorgen die eigenen Eltern für diese Dinge; der Jugendliche sorgt dann für sich selber; dann wird man Vater oder Mutter und sorgt für die eigene Familie; dann, wenn die Kinder aus dem Haus sind, sorgt man nur noch für sich als Paar; und schließlich sorgt der Staat mit der Rente für die alten Menschen.

Dieses „für die Familie sorgen“ ist nur rudimentär durch Instinkte abgesichert, die vor allem in Notsituationen aktiv werden, aber nicht dann, wenn man morgens zu dem Amt geht, in dem man arbeitet, oder wenn man Anzeigen liest, um eine günstigere Wohnung zu finden, die trotzdem noch groß genug für die ganze Familie ist.

Diese nicht durch die Instinkte abgedeckten Tätigkeiten für die Familie brauchen aber auch eine Motivation. Dies ist die Liebe zu dem Partner und zu den eigenen Kindern – wenn man sich bewusst macht, warum man so viel arbeitet und warum man so viele mühsame Dinge tut, dann kann man die Motivation aus den eigenen Instinkten in diese Arbeit und in diese mühsamen Dingen lenken.

In der Regel wird das jedoch nur dann funktionieren, wenn man sich in der Familie wohlfühlt, wenn man gerne in der Familie ist, wenn man sich die meiste Zeit mit seinem Partner gut versteht – sonst fehlt dieses haltgebende Wohlfühlen. Man muss das Beisammensein auch oft genug genießen können, um weiterhin gerne so zu leben wie es jetzt gerade ist.

Wenn dieses Wohlfühlen zu wenig wird, entsteht der Fluchtreflex: Man will an einen anderen Ort, sucht einen anderen Beruf oder man sucht – was die häufigste Reaktion ist – nach einer anderen Beziehung.

Die Instinkte drängen dazu, eins Beziehung zu beginnen und sie helfen auch in Notlagen, doch den Alltag muss man von seinem Verstand her so organisieren, dass man zusammenleben kann – dass man gerne zusammenlebt. Doch das ist nicht immer einfach.

Es gibt viele Dinge, die man als so selbstverständlich ansieht, dass man gar nicht auf