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"Die 12 Strategien der Macht" untersucht, wo es überall Macht gibt, wo sie sinnvoll ist und wo sie mißbraucht wird. Weiterhin wird der Unterschied zwischen Kraft - etwas für mich tun - und Macht - andere beherrschen - genauer untersucht und Heilungsansätze für Mißstände beschrieben. Macht hat viel Gestalten, von denen manche offensichtlicher sind als andere, aber die alle gleichermaßen wirkungsvoll sind und die auch alle regelmäßig mißbraucht werden. Diese zwölf Formen der Macht sind Körperkraft, Besitz, Information, Emotion, Diktatur, Technik, Beziehungen, Sexualität, Ziele, Recht, Ideologie und Magie. Es ist förderlich, sich dieser verschiedenen Werkzeuge, mit deren Hilfe Macht ausgeübt wird, bewußt zu sein, um sich nicht allzu leicht durch andere "einfangen" und manipulieren zu lassen. In den Büchern dieser Reihe werden die zwölf Tierkreiszeichen als Hilfsmittel verwendet, um das jeweilige Thema möglichst umfassend in zwölf Kapiteln aus den Blickwinkeln dieser zwölf verschiedenen Sichtweisen auf die Welt zu beschreiben. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne solch ein Raster möglich wäre. Durch die Verwendung des Tierkreises als Forschungs-Hilfsmittel werden zum einen die gröbsten Einseitigkeiten in der Betrachtung vermieden und zum anderen werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als organische Teile eines Ganzen deutlich.
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Seitenzahl: 89
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Warum 12?
1. Körperkraft
2. Besitz
3. Information
4. Emotion
5. Diktatur
6. Technik
7. Beziehungen
8. Sexualität
9. Ziele
10. Recht
11. Ideologie
12. Magie
Bücher von Harry Eilenstein
Alle Bücher dieser Reihe haben genau 12 Kapitel – was sich ja auch in den Titeln dieser Bücher widerspiegelt. Warum?
In diesen Büchern wird der Tierkreis als Matrix von 12 verschiedenen Sichtweisen auf die Welt verwendet, um das Thema des Buches möglichst umfassend in 12 Kapiteln zu betrachten. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne ein solches Raster, ohne eine solche Matrix möglich wäre.
Der Tierkreis wird in dieser Buch-Reihe als Forschungs-Hilfsmittel benutzt, durch das die Einseitigkeiten in der Betrachtung zumindest vermindert werden können. Weiterhin werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als Ergänzungen zueinander, als organische Teile eines Ganzen deutlich.
Die Inspiration zu diesem Vorgehen stammt aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, für das er 1946 den Literatur-Nobelpreis erhielt. In diesem Roman beschreibt er die öffentlichen Darstellungen von Übersichten und Gesamtbetrachtungen, die mithilfe von verschiedenen allgemeinen Strukturen wie z.B. dem Ba Gua aus dem chinesischen Feng-Shui angefertigt und aufgeführt werden.
Diese Buch-Reihe ist ein Versuch, Hesse‘s Idee im ganz Kleinen konkret zu verwirklichen.
Die Blickwinkel der 12 Tierkreiszeichen sind:
Widder:
Spontaner
Stier:
Genießer
Zwilling:
Neugieriger
Krebs:
Familienmensch
Löwe:
Egozentriker
Jungfrau:
Handwerker
Waage:
Schöngeist
Skorpion:
Tiefgründiger
Schütze:
Idealist
Steinbock:
Realist
Wassermann:
Theoretiker
Fische:
Träumer
a) die Art der Macht
Da die Sprache nicht ganz so eindeutig ist, wie man manchmal anzunehmen geneigt ist, ist es ratsam, zu Beginn dieser Betrachtung zu beschreiben, wie einige wichtige Begriffe hier benutzt werden. Das soll nicht heißen, dass ihre Verwendung nur so richtig ist, sondern es soll nur Missverständnissen vorbeugen.
„
Stärke
“ wird in dieser Betrachtung als die Fähigkeit eines Menschen angesehen, also das Maß an Kraft, die er maximal mobilisieren kann.
Dieses Wort stammt von dem indogermanischen Verb „ster“ für „starr, steif, hart“ ab. Von diesem Wort sind auch „starren, störrisch, sterben, derb, Streit, stramm, streben, straff, Dorn“ und noch etliche andere abgeleitet worden.
Mit „Stärke“ ist also ursprünglich in etwa „Standhaftigkeit“ gemeint gewesen.
„
Kraft
“ ist die Fähigkeit eines Menschen, etwas für sich selber oder auch für andere zu tun und seinen eigenen Weg zu gehen. Diese Kraft ist etwas, was er „für sich“ und nicht „gegen andere“ anwendet. Diese Kraft ist daher eng mit der persönlichen Freiheit verbunden.
Dieses Wort stammt von dem indogermanischen Verb „ger“ für „drehen, winden, sich zusammenziehen, verkrampfen“ ab. Von diesem Wort sind auch „Krampf, Krapfen, Kreis, Kranz, Krampe, Krümmung“ und noch einige mehr abgeleitet worden.
Mit „Kraft“ ist also ursprünglich das Zusammenziehen der Muskeln und die dadurch entstehende Beugung eines Gelenkes gemeint.
„
Macht
“ ist Kraft, die gegen andere angewendet wird. Macht ist das Prägen des Verhaltens der anderen. Daher ist Macht mit Dominanz und Herrschaft verknüpft.
Dieses Wort stammt von dem indogermanischen Verb „magh“ für „können, vermögen“ ab. Von diesem Wort sind auch „möglich, Macht, Vermögen“. abgeleitet worden.
Mit „Macht“ ist demnach ursprünglich die Fähigkeit gemeint gewesen, etwas zu tun bzw. seinen Willen durchzusetzen.
„
Gewalt
“ ist schließlich eine Form der Macht, die zu großem Druck auf die anderen bereit ist, um sie zu dem Verhalten zu zwingen, das der Gewalttätige von ihnen verlangt.
Dieses Wort stammt von dem indogermanischen Verb „ualdh“ für „stark sein, beherrschen“ ab. Von diesem Wort sind auch „verwalten, Verwalter“. sowie der Personenname „Walter“ abgeleitet worden.
„Gewalt“ ist folglich ursprünglich die Fähigkeit eines Herrschers, sich durchzusetzen, gemeint gewesen.
Die Form der Macht, die zu dem Tierkreiszeichen Widder gehört, ist die ganz schlichte Körperkraft, mit der man sich gegen andere durchsetzen kann. Im Individuellen ist dies der Kampf, im Kollektiven ist dies der Krieg. Im Extremfall siegt in diesem Kampf/Krieg der, der diesen Kampf/Krieg überlebt.
Dieses „Recht des Stärkeren“ ist auf die Lebewesen als Ganzes gesehen auch ein Teil des Evolutionsprinzips: Der Stärkere bzw. genauer gesagt, der am besten an die Umstände Angepasste, überlebt.
b) Kraft und Macht
Die Unterscheidung zwischen Kraft und Macht ist hier noch recht einfach: Derjenige, der seine Kraft nutzt, tut und erschafft etwas für sich und für die Seinen, während derjenige, der Macht benutzt, danach strebt, dass die anderen ihm gehorchen und seinen Willen tun.
Diese Form der Macht ist im Königtum institutionalisiert worden und auch die heutigen Regierungen streben allesamt nach Macht, um die Ordnung im Staat aufrecht-erhalten zu können: Der Staat hat das Gewaltmonopol.
Das bedeutet, dass der Staat die Macht über die Einzelnen hat: Er kann sie maßregeln, von ihnen Steuern verlangen, sie vor Gericht zitieren, sie bestrafen und in manchen Ländern sogar töten. Während das Töten eines anderen Menschen für das Individuum verboten ist und das größte Verbrechen darstellt, kann der Staat seinerseits das Töten von anderen im Krieg befehlen.
Der Einzelne hat seine Kraft, aber die Macht liegt beim Staat. Natürlich hat z.B. auch ein Arbeitgeber Macht über den Arbeitnehmer, aber die ganz schlichte Widder-Macht, die sich in Kampf und Krieg zeigt, ist in einem Staat ein Monopol des Staates. Was dem Einzelnen verboten ist, ist dem Staat erlaubt: Töten. Der Staat kann sogar einzelnen Agenten die Erlaubnis zum Töten erteilen – die aus den „James Bond“-Filmen so gut bekannte „licence to kill“.
c) sinnvolle Macht
Gibt es in diesem Bereich so etwas wie „sinnvolle Macht“? Man könnte durchaus sagen, dass die Polizei eine sinnvolle Macht hat, wenn sie die Bürger beschützt, und auch, dass der Staat eine sinnvolle Macht hat, wenn er das Land durch das Militär beschützt. Weiterhin sind auch jegliche Gesetze wirkungslos, wenn sie nicht durch eine Macht durchgesetzt werden können. Auch das Einziehen von Steuern erfordert eine Form der Macht.
In Stammesgemeinschaften und in Dorfgemeinschaften, also auf der sozialen Organisationsebene der Jungsteinzeit, gibt es keine derartige Macht. Dort kann sich zwar der Stärkere im Kampf gegen einen Schwächeren durchsetzen, aber es gibt keinen „Gruppenzwang“ wie in einem Königreich oder in einem heutigen Staat, in dem die Regierung den Rahmen bestimmt, an den sich alle halten müssen, weil dieser Rahmen durch die Macht des Staates durchgesetzt wird.
Es ist leicht einzusehen, dass ein soziales Gebilde von der Größe eines Staates nicht anders als durch allgemeine Regeln, die zur Not auch mit Macht gegen den Willen von Einzelnen durchgesetzt wird, denkbar ist.
Der springende Punkt bei dieser Macht des Staates ist offensichtlich die Art des Gebrauchs, die der Staat von dieser Macht macht. Nutzt er diese Macht möglichst zurückhaltend und sorgt er für das Wohlergehen von allen? Oder nutzt er diese Macht, um die eigene Macht noch zu vergrößern und um einer Elite zu Wohlstand zu verhelfen, während ein Großteil der Bevölkerung in Armut lebt?
Bei dieser Frage kommt man wieder zu dem Gegensatz von Freiheit und Gemeinwohl, der eine alte philosophische und politische Frage ist, die in dieser Buch-Reihe u.a. in den beiden Bänden „Die 12 Säulen des Naturrechts“ und „Die 12 Bausteine einer neuen Gesellschaftsform“ betrachtet werden.
Man kann nicht sagen, dass Macht prinzipiell falsch und immer ein Übel ist, aber bei jeder Form der Macht besteht die große Gefahr des Machtmissbrauchs, der ganz einfach darin besteht, dass die Mächtigen – seien sie nun Könige, Minister oder Konzernleiter – zunächst einmal für ihren eigenen Wohlstand sorgen und der übrigen Bevölkerung auch ein bisschen abgeben, damit sie nicht gegen die Herrschenden revoltiert.
Bodyguards, Schlägertrupps, Personenschützer und dergleichen findet man auch nur bei den Wohlhabenden, die sich den Aufbau einer solchen ganz physischen Widder-Macht leisten können.
d) laut, leise und wechselhaft
Der „zu laute“ Typ der physischen Widder-Macht ist der Täter – der „zu leise“ Typ ist das Opfer. Dazwischen gibt es noch diejenigen, die mal Täter und mal Opfer sind. Allen dreien ist das Grundgefühl der Angst gemeinsam ist: Der Täter greift aus Angst an, das Opfer rennt aus Angst weg, und der Wechselhafte, weiß nicht so richtig, ob er angreifen oder fliehen soll.
Das Problem bei dem Kampf zwischen Täter und Opfer ist bei beiden die Angst. Im großen Stil ist dies die Angst im Krieg, die sowohl beim Angreifer als auch beim Verteidiger zu finden ist – beide könnten im Krieg getötet werden.
Diejenigen, die den Krieg befohlen haben, befinden sich jedoch meistens fern der Front in relativ großer Sicherheit. Sie sind nicht die, die von einem Messer oder einer Kugel getroffen werden könnten.
Angst führt dazu, dass der Blick auf das, was die Angst auslöst, eingeengt wird – was wiederum das bewusste Ich, das bewusste Entscheidungen treffen kann, weitgehend handlungsunfähig macht. Wird die Angst erst einmal richtig aktiv, übernehmen die Instinkte die Regie – und dann kann man weder mit dem Angreifer noch mit dem Verteidiger noch vernünftig reden. Täter und Opfer sind beide in ihren Angst-Bildern gefangen und kommen nur noch schwer aus diesem „Film“. wieder heraus.
Angst führt bei den „zu lauten“ Tätern zu Machtstreben – und die Macht der Täter führt zu Angst bei den Opfern. Wo Macht ist, ist auch Angst … sowohl bei den Mächtigen als auch bei den Ohnmächtigen. Schließlich fürchten die Mächtigen stets, ihre Macht wieder zu verlieren …
e) die individuelle Heilung
Nach Heilung suchen nur die Opfer – die Täter streben bei der Lösung ihrer Probleme hingegen nach noch mehr Macht und erscheinen daher so gut wie nie in den Zimmern von Therapeuten, Heilern, Astrologen u.ä.
Eine naheliegende Taktik eines Opfers, die auf den ersten Blick nach einer Heilung aussehen kann, besteht darin, selber mächtig zu werden.
Ein wirksameres Vorgehen ist jedoch, sich den eigenen Ängsten zu stellen und diese Ängste zu heilen, was zugegebenermaßen nicht gerade einfach ist. Doch da ein friedliches Leben nicht dadurch entsteht, dass man den dickeren Bizeps hat als der andere oder den dickeren Knüppel, sondern dadurch, dass man selber in sich ruht und eine andere Ausstrahlung bekommt, gibt es auch für die Schwachen einen Weg aus der Opfer-Rolle.
Dieser Weg ist nicht einfach, aber er ist möglich – ich bin selber jahrzehntelang der Prügelknabe gewesen. Als Opfer lernt man zunächst die Rolle des Täters kennen und verhält sich auch selber einmal wie ein Täter – dadurch ist man dann im gesamten Bandbreite der Möglichkeiten präsent und kann nun die Mitte zwischen Täter und Opfer finden, d.h. die Kraft in sich selber.
Diese „Kraft in sich selber“ bedeutet nicht, dass man dann besonders stark wird, sondern nur, dass man in sich ruht – und Täter greifen nur Opfer an, aber niemanden, der in sich ruht.