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Die Diktaturen sind derzeit (2025) ganz deutlich im Vormarsch. Ein Großteil der Länder der Erde wird von Männern beherrscht, die entweder bereits Diktatoren sind oder die ganz deutlich danach streben, ein Diktator zu werden: Xi in China, Putin in Rußland, Trump in den USA, Netanjahu in Israel, Erdogan in der Türkei, Chamenei im Iran, Kim in Nordkorea - die Liste ließe sich noch eine ganze Weile fortführen. Wirklich sicher funktionierende Demokratien gibt es derzeit vor allem noch in Europa, Kanada, Australien, Neuseeland und Japan. Es ist an der Zeit, sich einmal genauer anzuschauen, wie Diktaturen entstehen und wie sie verhindert werden können ...
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Seitenzahl: 218
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Dominanz
Abgrenzung
Propaganda
Entmündigung
Zentralisierung
Fremdenphobie
Gleichschaltung
Gewalt
Fixierung
Härte
Dogma
Einsamkeit
Alle Bücher dieser Reihe haben genau 12 Kapitel – was sich ja auch in den Titeln dieser Bücher widerspiegelt. Warum?
In diesen Büchern wird der Tierkreis als Matrix von 12 verschiedenen Sichtweisen auf die Welt verwendet, um das Thema des Buches möglichst umfassend in 12 Kapiteln zu betrachten. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne ein solches Raster, ohne eine solche Matrix möglich wäre.
Der Tierkreis wird in dieser Buch-Reihe als Forschungs-Hilfsmittel benutzt, durch das die Einseitigkeiten in der Betrachtung zumindest vermindert werden können. Weiterhin werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als Ergänzungen zueinander, als organische Teile eines Ganzen deutlich.
Die Inspiration zu diesem Vorgehen stammt aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, für das er 1946 den Literatur-Nobelpreis erhielt. In diesem Roman beschreibt er die öffentlichen Darstellungen von Übersichten und Gesamtbetrachtungen, die mithilfe von verschiedenen allgemeinen Strukturen wie z.B. dem Ba Gua aus dem chinesischen Feng-Shui angefertigt und aufgeführt werden.
Diese Buch-Reihe ist ein Versuch, Hesse‘s Idee im ganz Kleinen konkret zu ver - wirklichen.
Die Blickwinkel der 12 Tierkreiszeichen sind:
Widder:
Spontaner
Stier:
Genießer
Zwilling:
Neugieriger
Krebs:
Familienmensch
Löwe:
Egozentriker
Jungfrau:
Handwerker
Waage:
Schöngeist
Skorpion:
Tiefgründiger
Schütze:
Idealist
Steinbock:
Realist
Wassermann:
Theoretiker
Fische:
Träumer
Das Symptom
Es gibt zwei Eigenschaften, die alle Autokraten, Diktatoren, Tyrannen und andere Alleinherrscher haben und die zunächst einmal zwei ganz neutrale Eigenschaften sind: Eigeninitiative und Durchsetzungskraft.
Die Alleinherrscher haben diese beiden Eigenschaften jedoch in weit überdurchschnittlichem Maße und sie setzen sie auch hemmungslos ein. Sie gehören daher zu dem Typ „Krieger“. Sie wollen siegen und streben daher nach Macht, die sie dann auch rücksichtslos einsetzen.
Die Alleinherrscher gehören daher zu den Extrem-Egoisten, für die ihre eigene Freiheit der höchste Wert ist, den sie auch gegen alles und jeden verteidigen, und die sich mit ihrem Willen gegen alles und jeden durchsetzen wollen. Sie sind also eher „rechts“ und lehnen jegliche soziale Spinnerei ab und ebenso jeglichen „linken Extremismus“ ab.
Sie sind die, die die Initiative ergreifen, die handeln und die rücksichtslos sind. Sie führen den politischen Putsch oder Militärputsch durch oder gelangen durch eine andere Art von Kampf oder List an die Macht – sie sind die Krieger.
Sie entmachten oft schrittweise alle Gruppen und Institutionen, die sie in irgendeiner Weise in ihrem Willen einschränken könnten – sie sind die Taktiker.
Die „zu laute“ Qualität
Die Alleinherrscher nutzen entweder die bereits vorhandenen Machtstrukturen und bauen sie nach ihren Vorlieben um, oder sie zerbrechen die alten Formen und Tradition und ersetzen sie durch die Formen, die ihren Zwecken besser dienen. Ihre Initiative und ihr Vorwärts-Preschen zu ihrem Ziel überfordert oft die bestehenden Institutionen, die gar nicht so schnell reagieren können, wie der angehende Alleinherrscher gegen die bestehenden Regeln verstößt.
Wenn dieser Alleinherrscher „in spe“ dann noch die Kontrolle über das Militär erlangt, hat er sein Ziel schon fast erreicht.
Bei ihrem Vorgehen zählt nur ihr eigener Impuls – Hindernisse und Andersdenkende gar oder Widersacher werden aus dem Weg geräumt.
Die „zu leise“ Qualität
Die Angst vor der Macht des aufstrebenden Diktators führt dazu, daß der größte Teil der anfänglichen Gegenwehr erlahmt und sich die meisten verstecken und möglichst unauffällig verhalten – sie geben die Initiative an den Imperator ab, der die Macht ergreift. Das Motto der Ängstlichen, mit dessen Hilfe sie überleben wollen, lautet: „Bloß nicht auffallen!“ Schließlich liegt die gesamte Initiative bei dem Diktator – er führt, die anderen folgen ihm. Daher haben sich sehr viele Diktatoren u.a. den Titel „Führer“ gegeben.
Wenn die Diktatur vollständig errichtet und gefestigt worden ist, entsteht ein von ständiger Angst geprägtes Duckmäusertum, in dem kaum noch jemand zu sagen wagt, was er denkt, oder gar wagt, das zu tun, was er tun will. Der Diktator hält alle Fäden in der Hand – die Angst lähmt die Initiative von allen anderen. Und die, die sich dem Diktator untergeordnet haben und seinem System aktiv beigetreten sind, nutzen die Macht, die ihnen durch das System zukommt, um über die anderen zu herrschen.
Die Heilung des Symptoms
Eins der Probleme in einer Diktatur besteht darin, daß die Initiative vollständig in den Händen des Diktators liegt: Er bestimmt alles und nichts wird getan, wenn er es nicht will.
Folglich liegt die Heilung dieses von einem Diktator geprägten Zustandes darin, sich die eigene Initiative zurückzuholen. Da dies in der Regel mit dem Tod bedroht wird, erfordert diese Form des Aufstands sehr viel Mut und die Bereitschaft zu konsequentem Handeln.
Diese Heilung des Systems läßt sich auch nicht durch einen Einzelnen oder durch eine kleine Gruppe erreichen, aber irgendjemand muß damit anfangen und die anderen dazu inspirieren, mitzumachen, damit dieser Aufstand zu einer Bewegung wird, die das System verändern kann. Beispiele dafür sind das Ende der DDR oder der „arabische Frühling“ in Ägypten, Algerien, Tunesien, Libyen, Bahrain, Dschibuti, Irak, Jemen, Jordanien, Kuwait, Marokko, Saudi-Arabien, Oman, Syrien und Tunesien.
Die Verhinderung des Symptoms
Um das Entstehen einer „Krieger-Diktatur“ zu verhindern, ist ein frühzeitiges Eingreifen notwendig, denn wenn die Diktatur erst einmal fest installiert ist, ist ihre Macht deutlich größer als zu dem Zeitpunkt, an dem sie gerade erst entsteht: „Wehret den Anfängen!“
Das Problem dabei ist, daß man diese Entwicklung oft nicht gleich erkennt, daß sie anfangs vielleicht nach einer Befreiung aussieht oder daß man den Eindruck hat, daß diese Entwicklung einen selber gar nicht betrifft, sondern nur eine kleine Randgruppe. Es wird also eine große Wachheit und eine große Handlungsbereitschaft gebraucht, um eine Diktatur schon bei ihrem Entstehen zu verhindern. Diese beiden Qualitäten sind – was nicht weiter verwundert – Eigenschaften des Sternzeichens Widder.
Das Prinzip „Gleiches heilt Gleiches“ gilt nicht nur in der Homöopathie, sondern auch in der Politik. Der großen Eigeninitiative der Diktatoren kann man nur mit einer ebenfalls großen Eigeninitiative entgegentreten.
Das heile Leitbild
Es stellt sich natürlich die Frage, welche Qualität ein gesellschaftliches System benötigt, damit es gar nicht erst zu einer Diktatur kommt. Das ist die Bereitschaft zum Handeln und zum sofortigen Reagieren, wenn man Mißstände oder drohende Machtkonzentrationen wahrnimmt. Das ist der heile Widder-Zustand …
Dieser Zusammenhang ist das Grundproblem aller Pazifisten: Sie wollen keinen Krieg, aber müssen sich notfalls trotzdem gegen die verteidigen können, die einen Krieg beginnen wollen oder ihn schon begonnen haben. Es gibt immer Menschen, die nach Macht streben und die zur Ausweitung ihrer Macht bereit sind, Kriege zu führen.
Also: „Taten statt Warten!“
Widder-Diktatoren
Einige der bekannteren Alleinherrscher – von denen ihr Geburtsdatum bekannt ist – sind von ihrem Sonnenzeichen her Widder:
Timur Lenk (8.4.1336 – 19.2.1405) war ein turko-mongolischer Militärführer. Sein Name „Timur“ bedeutet „Eisen“ und sein Beiname „Lenk“ bedeutet „der Lahme“, weil eines seiner Beine lahm war. Sein Name wird oft zu „Tamerlan“ verkürzt.
Er wollte das Mongolen-Reich mit ihm selber als Herrscher wiederherstellen – diesmal im Rahmen des islamischen Glaubens. Sein Vater und Dschingis Khan hatten denselben männlichen Vorfahren. Um diese Verbindung zu Dschingis Kahn zu betonen, heiratete er eine Frau aus der Familie des Dschingis-Kahn.
Timur Lenk nahm an vielen Stammeskriegen teil und wechselte dabei des öfteren (nach Widder-Weise) die Seiten zwischen seinem Onkel und dessen Gegner, einem Mongolen-Fürsten. Dieser Fürst ernannte Timur Lenk schließlich zum Herrscher von Transoxanien (nördlich des heutigen Afghanistan). Timur Lenk wollte Alleinherrscher werden, aber mußt schließlich fliehen. Er versammelte ein Heer von Abenteurern und Söldnern und eroberte Transoxanien, wurde aber nicht zum Khan ernannt und mußte nach einer Weile wieder fliehen, aber kehrte mit einem Heer zurück und eroberte.
Er führte viele Kämpfe gegen das mongolische Heer der Goldene Horde und besiegte es schließlich. Er gewann anschließend auch viele Schlachten gegen verschiedene Gegner und eroberte und plünderte Sarai, die Hauptstadt der Goldenen Horde, weiterhin Delhi, Damaskus, Bagdad, Samarkand, Kabul und ganz Persien. Er starb auf seinem Weg zu einem Feldzug gegen China.
Seine Kriegsführung war von großer Grausamkeit und Brutalität und vielen Toten geprägt und seine Herrschaft war eine rücksichtslose Tyrannei.
Sein Reich, das eines der größten in Zentralasien war, zerfiel nach seinem Tod, weil er keine langfristig tragfähige Verwaltung aufgebaut hatte. Als Widder lebte Timur Lenk im Augenblick und in der Tat, aber nicht in langfristigen Zukunftsplänen.
Timur Lenk ist für den Tod von ca. 1.000.000 Menschen verantwortlich.
Er war ein „Eroberer-Diktator“.
König Leopold II von Belgien (9. 4.1835 – 17.12.1909) unternahm weite Seereisen nach Ägypten, Indien und China. Dabei erkannte er, das Kolonien die vielversprechendste Grundlage für großen Reichtum waren. Darin wurde er u.a. von den Holländern, Engländern, Franzosen, Spaniern und Portugiesen inspiriert.
Da Leopold II kein Alleinherrscher, sondern nur der König der belgischen konstitutionellen Monarchie war, konnte er diese Kolonial-Pläne nur als Privatmann durchführen, was ihm möglich war, da er durch Erbschaften sehr reich war. Der von ihm gegründete Kongo-Freistaat war sein persönliches Eigentum und er war dort der Alleinherrscher. Sein Tatendrang und seine große Eigeninitiative und seine Alleingänge sind typisch für den Widder.
Als Kolonialist ließ er Elfenbein sammeln und Kautschuk anbauen, der in immer größerem Maße für die Produktion von Autoreifen benötigt wurde. Dabei führte er die Sklaverei ein, um die anfänglichen wirtschaftlichen Verluste auszugleichen. Er ließ die Bevölkerung mißhandeln und ausbeuten. Wer nicht genügend Kautschuk ablieferte, dem wurde die rechte Hand abgehackt. Es gab ständig Massaker, Hungersnöte und Seuchen. Als dies allmählich in Europa bekannt wurde, wurde Leopold II von den übrigen europäischen Adligen weitgehend isoliert.
Er betonte immer wieder die Wichtigkeit des Militärs für die Neutralität und Eigenständigkeit Belgiens, doch die von ihm schon lange angestrebte allgemeine Wehrpflicht konnte er erst drei Tage vor seinem Tod durchsetzen.
König Leopold II ist für den Tod von ca. 10.000.000 Menschen verantwortlich.
Er war ein „Sklavenhalter-Diktator“.
Kim Il-sung (15.4.1912 – 8.7. 1994) war ein stalinistischer Diktator von Nordkorea, der noch heute als „Ewiger Präsident“ angesehen wird. Auf ihn folgte sein Sohn Kim Jong-il und auf ihn wiederum dessen Sohn Kim Jong-un, die beide ebenfalls als Diktator herrschen. (In vielen asiatischen Sprachen steht der Familienname und nicht der Eigennamen vorn – hier also „Kim“.)
Er begann seine Karriere auf Widder-typische Art als Partisanenkämpfer gegen Japan. Er wurde Kommandant, zog sich vor der japanischen Kolonialmacht in die Sowjetunion zurück, wo er eine Kommandeur-Schulung bei der Roten Armee mitmachte und zum ausgebildeten Soldaten wurde.
Kim Il-sung wurde schließlich von der Sowjetunion als Regierungschef von Nordkorea eingesetzt. Er „säuberte“ die Partei und die Verwaltung und ließ Störsender gegen den Empfang der amerikanisch geprägten südkoreanischen Sender installieren.
Die 100-bändige Gesamtausgabe seiner Schriften, die Erinnerungen an seine politische und militärische Tätigkeit sind, bilden noch heute die Grundlage der Bildung in den Schulen und an den Universitäten und in den Umerziehungslagern in Nordkorea. Sie dienen der einheitlichen ideologische Ausrichtung der Bildung. Kim Il-sung verfolgte Dissidenten und ließ alle ehemaligen Weggefährten aus der Geschichtsschreibung streichen, sodaß Kim Il-sung als der eine Mann erscheint, der ganz Nordkorea aufgebaut hat.
Er strebte – wieder auf Widder-typische Weise – die Autarkie und Unabhängigkeit von Nordkorea an anstatt sich als Teil des internationalen Kommunismus zu sehen.
Es gibt seit seiner Zeit in Nordkorea keine Achtung der Menschenrechte mehr.
Kim Il-sung überlebte ein südkoreanisches Attentat. Schon zu Lebzeiten erfuhr er eine beinahe schon religiöse Verehrung. So verbeugen sich die Menschen vor seinen Statuen und legen vor ihnen Blumen nieder. Kim Il-sung wurde im kommunistischen Bereich als einziger neben Lenin und Stalin als „Führer“ bezeichnet.
Kim Il-sung ist für den Tod von ca. 1.000.000 Menschen verantwortlich.
Er war ein „Krieger-Diktator“.
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In diesem Buch werden die insgesamt 42 Diktatoren kurz vorgestellt, die einen größeren Einfluß gehabt haben und von denen ihr Sternzeichen bekannt ist – was z.B. für Cäsar oder Dschingis Khan nicht der Fall ist.
Bei einer gleichmäßigen Verteilung auf die 12 Tierkreiszeichen ergibt sich ein Durchschnitt von 3,5 Diktatoren pro Sternzeichen – man sollte also 3 oder 4 Diktatoren pro Sternzeichen erwarten, was für die 3 Widder-Diktatoren auch zutrifft. Einige der anderen Sternzeichen weichen jedoch deutlich von diesem Mittelwert ab.
Die vielen Könige, Kaiser, Zaren, Khane usw., die ja auch alle Alleinherrscher gewesen sind, sind nur in einigen wenigen Fällen in diese Liste mitaufgenommen worden. Diese Monarchen sind keine Ausnahmen in einem ansonsten demokratischen System gewesen, sondern waren Vertreter eines gesamt-diktatorischen Gesellschaftssystems – eben Vertreter des weltweit verbreiteten Königtums. Die meisten Diktatoren in diesem Buch sind daher erst nach 1800 geboren worden.
Das Symptom
Ein leicht erkennbares Symptom der Diktaturen ist die Abgrenzung gegen andere. Eine Diktatur ist ein geschlossenes System, in das man nicht so leicht hineinkommt und aus dem man noch schwerer hinauskommt. Die Grenzen eines diktatorischen Systems sind sehr gut bewacht – sowohl nach außen hin als auch nach innen hin. Diese Grenzen des eigenen Systems sind ein wesentliches Merkmal des Sternzeichens Stier.
So wie der „Widder-Diktator“ über eine extrem große Initiative und Durchsetzungskraft verfügt und dadurch zum Krieger wird, beschützt der „Stier-Diktator“ mit derselben Intensität die eigenen Grenzen. Er will das, was innerhalb der Grenzen ist, besitzen, sichern, die volle Verfügungsgewalt und Gestaltungsmacht darüber erlangen und es genießen – sofern er noch zum Genießen in der Lage ist …
Diese Haltung und diese Fixierung auf die Grenzen des eigenen Systems führt zu zwei weiteren Haltungen: erstens die Angst, daß das Eigene von einem anderen weggenommen wird, und zweitens das Bestreben, anderen etwas fortzunehmen, d.h. andere Länder zu erobern.
Die „zu laute“ Qualität
Die „zu laute“ Stier-Qualität besteht offenbar aus Gier und Neid und einem unstillbaren Verlangen nach immer mehr Reichtum und außerdem auch noch aus einer großen Verlustangst. Diese Gefühle sind unter reichen Menschen ganz allgemein sehr weit verbreitet.
Diese Gier und diese Angst sind das, was zu dem Errichten von fest verschlossenen Grenzen führt und auch dazu, alles kontrollieren zu wollen. Das Problem ist hier das Grundgefühl eines Mangels, die das Handeln des Betreffenden durch eine unersättliche Gier prägt.
Die „zu leise“ Qualität
Die Gier des Stier-Diktators führt notwendigerweise dazu, daß er den anderen fast alles fortnimmt und selber immer reicher wird – und die anderen in dieser Diktatur immer ärmer werden. Daher sind Armut und Ausbeutung ein markantes Merkmal in Diktaturen, die durch die „zu laute“ Stier-Qualität geprägt sind – Dies führt unweigerlich zur Armut des großen Teils der Menschen in einem solchen System. Die Kluft zwischen Arm und reich ist in solchen Systemen besonders groß.
Die Heilung des Symptoms
Die Heilung dieses Diktatur-Symptoms ist einfach zu erkennen: die psychologischsoziale Heilung des Mangel-Gefühls. Leider ist die Heilung dieses Symptoms nicht genauso einfach zu durchzuführen wie ihre Notwendigkeit zu erkennen ist.
Man kann auch des öfteren beobachten, daß es gerade die Armut eines großen Teils der Bevölkerung ist, die die Bevölkerung für Stier-Diktatoren anfällig macht.
Es geht auch nicht primär darum, daß alle reich sind, sondern darum, daß der Wohlstand so verteilt wird, daß es allen gut geht. Zu diesen Wohlergehen gehört auch die Erkenntnis, daß man nicht unbedingt viel Besitz braucht, damit es einem gut geht, sondern daß der Frieden mit sich selber, lebendige soziale Kontakte und eine intakte Natur genauso wichtige Elemente sind.
Die Verhinderung des Symptoms
Die Natur zeigt deutlich, wie eine gesunde, intakte und förderliche Stier-Qualität aussieht: Die Grenzen aller Lebewesen sind „semipermeable Membranen“. Das bedeutet, daß jedes System eine Grenze hat und daß diese Grenze auf eine differenzierte Weise durchlässig ist. Die Grenze erkennt, was dem System förderlich ist und was nicht: Sie nimmt das Förderliche auf und behält es im Innen – und sie hält das Schädliche draußen oder scheidet es aus.
Das heile Leitbild
Das heile Stier-Leitbild ist das Genießen. An diesem Prinzip haben sich die griechischen Philosophen der Hedonismus-Richtung orientiert: Das, was wahr ist, kann man daran erkennen, daß man es von Herzen genießen kann.
Das bedeutet auch, daß man die beiden Sprüche über dem Eingang des griechischen Orakels von Delphi kennt, verstanden und umgesetzt hat: „Erkenne Dich selbst“ und „Nichts im Übermaß“.
Solange man sein eigenes Leben genießen kann, ist die Stier-Qualität im eigenen Leben in Ordnung. Wenn man sein Leben nicht genießen kann, sollte man schauen, was die Ursache dafür ist – und wenn man diese Ursache gefunden hat, sollte man wieder nach der Ursache dieser Ursache suchen, bis man die eigentliche Wurzel gefunden hat.
Das ist natürlich etwas, was sich kollektiv nicht so ganz einfach durchführen läßt – zumal unsere westliche Kultur durch das „immer mehr“, „immer größer“, „immer schneller“ und durch die Philosophie des ständigen Wirtschaftswachstums geprägt ist. Das sind alles Symptome eines Mangels, der auf „zu laute“ Weise beseitigt werden soll.
Die Lösung besteht darin, auf ganz altmodische Weise ernsthaft nach dem eigenen Seelenfrieden zu suchen. Das bedeutet keineswegs auf materiellen Wohlstand zu verzichten – aber diesen materiellen Wohlstand in einem sinnvollen Rahmen zu halten und ihn als eben als Rahmen für andere Dinge zu begreifen.
Also: „Genießen statt Horten!“
Stier-Diktatoren
Bei den Stieren findet sich die größte Anzahl an Diktatoren, was zeigt, daß das Gefühl von Mangel und von äußerer Bedrohung, gegen die man sich schützen muß, wesentliche Elemente bei der Entstehung von Diktaturen sind: Der Schutz von Haus und Heim … Blut und Erde … das eigene Volk …
Hier finden sich 8 Diktatoren statt des zu erwartenden Durchschnittswertes von einem Zwölftel (wegen der 12 Tierkreiszeichen) der 42 in diesem Buch angeführten Diktatoren. Man sollte also bei jedem Tierkreiszeichen 3,5 Diktatoren erwarten, also entweder 3 oder 4 – und nicht gleich 8 wie hier bei den Stier-Diktatoren. Ein Fünftel der Diktatoren ist vom Sternzeichen her Stier – also 19% statt der zu erwartenden 8%.
Maximilien de Robespierre (6.5.1758 – 28.7.1794) war ein Musterschüler, erhielt ein Stipendium, studierte sieben Jahre lang allgemeine Studien und vier Jahre lang Rechtswissenschaften, war Klassenbester und bester Student der Universität und wurde zum Vorsitzender der Akademie ernannt.
Er wurde Rechtsanwalt, war als „Anwalt der Armen“ bekannt, wirkte kurze Zeit auch als Richter, doch er legte dieses Amt nieder, als er eine Todesstrafe verhängen sollte, die er grundsätzlich ablehnte. Er sprach sich auch gegen die Sippenhaft aus, und setzte sich für Frauenrechte und Menschenrechte sowie für ein naturwissenschaftliches Denken ein.
Mit 31 Jahren war er schon Delegierter des 3. Standes in der Versammlung der Generalstände, die von dem französischen König Ludwig XIV zur Lösung der Steuerprobleme einberufen worden war. Die Erklärung dieser Generalstände durch sich selber zur Nationalversammlung war der Beginn der Französischen Revolution.
Robespierre forderte die Pressefreiheit, gleiche Chancen vor dem Recht, das allgemeine Wahlrecht für Männer, die Abschaffung der Sklaverei in den Kolonien, die Aufhebung der Todesstrafe, die Beseitigung der kirchlichen Privilegien, die Abschaffung des Zölibats, die Aufhebung des Veto-Rechts des Königs und eine wirkliche Volksherrschaft.
Er wurde zum Präsidenten der Jakobiner (fundamentale Demokraten), zum stellvertretenden Präsidenten der Nationalversammlung und zum Richter von Versailles gewählt.
Im Rahmen eines Aufstandes wurde Robespierre in das neue Nationalkonvent gewählt, aber es wurden über 1000 Häftlinge in den Pariser Gefängnissen ermordet, die andere politische Ziele hatten. Kurz danach legte er seine Ämter teilweise nieder, um unbestechlich bleiben zu können.
Schließlich kam er zu der Ansicht, daß die Hinrichtung des Königs notwendig war, um das alte System zu beenden. Er begründete die Notstandregierung, um die Erfolge der Revolution nicht zu gefährden. Er erklärte die Terrorherrschaft als eine Notwendigkeit, um die Errungenschaften der ersten Französischen Republik verteidigen zu können.
Robespierre kämpfte als Stier also an der Grenze des von ihm mitbegründeten Systems und wollte es mit aller Macht gegen die Gegner dieses Systems verteidigen. Durch diesen Kampf gegen die Feinde der Revolution wurde er zum „Blutrichter“, der sehr viele Abweichler von seiner Linie hingerichtet hat. Um das Zeil der Gerechtigkeit zu erreichen wurde Robespierre immer radikaler und rücksichtsloser.
Schließlich wurde Robespierre von einer Gruppe von Männern, die fürchteten, daß sie als nächste hingerichtet werden würden, verhaftet. Sein Todesurteil wurde vom Wohlfahrtsausschuß fast einstimmig beschlossen. Er konnte zwar fliehen, wurde jedoch schon kurze Zeit später gefangen und getötet.
Es sind 650 Reden von ihm aufgezeichnet worden, die auch noch nach seinem Tod eine große politische Wirkung gehabt haben.
Robespierre ist für den Tod von ca. 16.500 Menschen verantwortlich, die er hinrichten lassen hat.
Er war ein „Systemschutz-Diktator“. Er ist – stark vereinfacht gesagt – getötet worden, weil er alle töten ließ, die gegen die Abschaffung der Todesstrafe waren.
Wladimir Lenin (22.4.1870 – 21.1.1924) war ein russischer Politiker, marxistischer Theoretiker, kommunistischer Revolutionär und der Gründer der Sowjetunion.
Lenin hat die Schule mit Auszeichnung bestanden. Er hatte viele intellektuelle Interessen und war ein guter Schachspieler. Er begann ein Studium der Rechtswissenschaften und war auch dort ein Musterschüler. Als sein Bruder wegen eines Attentats auf den Zar hingerichtet wurde, schloß sich Lenin marxistischen Sozialisten an, die eine kommunistische Revolution anstrebten.
Er lebte vom Familienvermögen, unternahm lange Wanderungen und beendete sein Jurastudium als Autodidakt. Er war in der externen Prüfung in allen Fächern der Beste. Anschließend arbeitete er als Rechtsanwaltsgehilfe und studierte verschiedene politische Theorien. Dabei wurde er zunehmend radikal und vertrat die Ansicht, daß das ganze Zarenhaus getötet werden muß. Er unternahm Reisen durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz und wurde wegen der Herausgabe einer illegalen Zeitung drei Jahre nach Sibirien verbannt.
Er verbrachte fünf Jahre im Ausland – vor allem in München – um eine unabhängige Zeitung herausgeben zu können. Er skizzierte den Entwurf einer straff organisierten Kader-Partei, die den Zar stürzen sollte und hat in London seine „Diktatur des Proletariats“ in der Sozialistischen Arbeiterpartei Rußlands durchgesetzt.
1907 mußte er vor der russischen Geheimpolizei nach Finnland fliehen, war anschließend in Genf, hielt Vorträge in Paris und gab ab 1912 Prawda heraus, die bis heute das Hauptpresseorgan der Partei ist, gab theoretische Werke über den Imperialismus als der höchsten Form des Kapitalismus heraus, und verfaßte Aufrufe zur Revolution in Rußland und wurde deshalb verfolgt.
1917 kehrte er nach Rußland zurück und hielt seine Grundsatzrede, die später „Aprilthesen“ genannt wurde. Er gründete die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Rußlands – die spätere Kommunistische Partei Rußlands (KPDSU). In diesem Jahr wurde der Zar durch die Bürger gestürzt und anschließend dann die bürgerliche Regierung durch die erfolgreiche Oktoberrevolution unter Lenin. Rußland wurde nach und nach vollständig unterworfen und andere alle anderen Parteien durch den „Roten Terror“ vernichtet.
Nach der Oktoberrevolution wurde Lenin der Vorsitzender des Rates der Volkskommissare. Nach dem Verlust der Mehrheit in dieser Versammlung ließ Lenin sie jedoch auflösen und verteilte Grund und Boden an die Bauern und die Fabriken an die Arbeiter. Er führte auch eine Bildungsreform durch, die als Grundlage die allgemeine Alphabetisierung und die Gründung von Kleinstbibliotheken im ganzen Land hatte.
1918 wurde die Rote Armee gegründet. Lenin wurde bei einem Attentat durch zwei Schüsse verletzt, wodurch er dauerhaft geschwächt wurde und nur noch zwei Jahre lang Reden halten konnte. Trotzdem blieb er weiterhin die höchste Autorität und der Staatschef.
Von 1918 bis 1921 tobte ein Bürgerkrieg mit großer Härte zwischen den verschiedenen Bestrebungen in Rußland, der mit dem Sieg von Lenins Roter Armee und des Roten Terrors endete. Dabei wurden viele Prostituierte, Offiziere, die noch aus dem Zarenreich stammten, unbeugsame Priester, Streikende usw. erschossen. Ab 1919 führte er auch eine Kampagne gegen die Kirche.
1922 wurde schließlich die UdSSR gegründet. Zu dieser Zeit war Lenin schon schwer krank und erlitt zusätzlich noch zwei Schlaganfälle. Er starb 1924.
Lenin ist für den Tod von ca. 10.000.000 Menschen verantwortlich.
Er war ein „Besitzverteilungs-Diktator“ – Besitz ist die Einheit, in der Stiere denken. Er war wie Robespierre ein Idealist und Jurist, der die Ungerechtigkeit nicht ertragen konnte und dagegen vorging und dabei aber selber extrem grausam wurde.
Adolf Hitler (20.4.1889 – 30.4.1945) ist zweimal in der Schule sitzen geblieben. Bei einer Wagner-Aufführung beschloß er, ein Volkstribun zu werden. Nach der Schule scheiterte er bei der Aufnahme-Prüfung zu einem Malerei-Studium. 1909 wohnte er zeitweise in einem Obdachlosenheim und verdiente anschließend seinen Lebensunterhalt mit nachgezeichneten Aquarellen. In dieser Zeit las er viele völkische, antisemitische, rassistische und ähnliche politische Schriften.
1914-1918 war er während des Ersten Weltkrieges freiwilliger Soldat und erhielt eine Auszeichnung. Nach dem Krieg blieb er bis 1920 in der Wehrmacht und arbeitete ab 1919 als V-Mann (Spitzel) für das Heer.
Ab 1920 konnte er von den Honoraren für seine Reden leben, bei denen er sich selber durch einen langen Regenmantel, einen Revolver und eine Hundepeitsche als „harten Kerl“ inszenierte.
1921 wurde zum er zum Vorsitzenden der damals noch recht kleinen NSDAP gewählt und führte 1923 von München aus einen Putsch gegen die Regierung in Berlin, der jedoch scheiterte und ihm eine Gefängnisstrafe von 9 Monaten einbrachte. Diese geringe Strafe erhielt er durch einige Abmachungen mit dem Richter über seine Aussagen vor Gericht, da der Richter einige der Zeugen schützen wollte, die Hitler hätte belasten können.
1926 schrieb er das Buch „Mein Kampf“, in dem er das Führerprinzip beschrieb, antisemitische und rassistische Theorien ausführte und als politisches Prinzip die Eroberung von Lebensraum darstellte. Dieser „Landraub“ ist ein typisches Stier-Phänomen, das auf eine Kompensation von emotionalem Mangel zurückgeht – den Hitler in seiner Kindheit reichlich erlebt hat. Den Juden warf er Geldgier, Parasitentum und das Anstreben der Weltherrschaft vor.
Er fand unter anderem aufgrund des Streites zwischen den vielen damaligen Parteien im Reichstag und wegen der hohen Reparationszahlungen an die Sieger-Staaten des Ersten Weltkrieges viel Zuspruch.
1933 wurde er zum Reichskanzler gewählt und wandelte diese Position innerhalb von nur wenigen Monaten in die eines Diktators um. Dazu benutzte er Terror, Notverordnungen, das Ermächtigungsgesetz, die Gleichschaltungsgesetze, Organisationsverbote, Parteiverbote usw. Dadurch wurde die Gewaltenteilung, die Demokratie, der Föderalismus und der Rechtsstaat abgeschafft und durch eine Zentralregierung mit Hitler an der Spitze und durch ein Propagandasystem ersetzt. Er begann mit der Folterung und Ermordung politischer Gegner und der Entrechtung der Juden.
Die Wirtschaftskrise versuchte er mit einer gewaltigen Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Dies ist ein typischer Stier-Ansatz: Durch Besitz bzw. Geld Probleme lösen.
1934 wurde die Wehrpflicht wiedereingeführt und das Rheinland besetzt. In diesem Jahr ernannte sich Hitler per Gesetz selber auch zum Reichspräsidenten.
1938 war Hitler auf dem Höhepunkt seiner Popularität. Er begann mit der Enteignung der Juden und er wurde auch der Oberbefehlshaber der Wehrmacht. Er erreichte den Anschluß von Österreich und des Sudetenlandes (Teile der Tschechoslowakei) an Deutschland.