Die 12 Tempel der Religionen - Harry Eilenstein - E-Book

Die 12 Tempel der Religionen E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

"Die 12 Tempel der Religionen" schildert die Entstehung der Religionen, ihre Vielfalt und zugleich ihre Einheit. Da Religion naturgemäß keine rein akademische Beschäftigung ist, enthält jedes der 12 Kapitel jeweils dieselben sechs Fragen und dazu die Antworten auf diese sechs Fragen aus der Sicht des jeweiligen Sternzeichens. Dadurch wird der Zugang zu den Schilderungen des jeweiligen Aspektes der Religion in den Kapiteln erleichtert. In den Büchern dieser Reihe werden die zwölf Tierkreiszeichen als Hilfsmittel verwendet, um das jeweilige Thema möglichst umfassend in zwölf Kapiteln aus den Blickwinkeln dieser zwölf verschiedenen Sichtweisen auf die Welt zu beschreiben. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne solch ein Raster möglich wäre. Durch die Verwendung des Tierkreises als Forschungs-Hilfsmittel werden zum einen die gröbsten Einseitigkeiten in der Betrachtung vermieden und zum anderen werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als organische Teile eines Ganzen deutlich

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Seitenzahl: 116

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsübersicht

Warum 12?

1. Erlebnisse

2. Nutzen

3. Vielfalt

4. Verwandtschaft

5. Selbsterkenntnis

6. Ordnung

7. Harmonie

8. Kampf

9. Streben

10. Beständigkeit

11. Utopie

12. Grenzauflösung

Warum 12?

Alle Bücher dieser Reihe haben genau 12 Kapitel – was sich ja auch in den Titeln dieser Bücher widerspiegelt. Warum?

In diesen Büchern wird der Tierkreis als Matrix von 12 verschiedenen Sichtweisen auf die Welt verwendet, um das Thema des Buches möglichst umfassend in 12 Kapiteln zu betrachten. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne ein solches Raster, ohne eine solche Matrix möglich wäre.

Der Tierkreis wird in dieser Buch-Reihe als Forschungs-Hilfsmittel benutzt, durch das die Einseitigkeiten in der Betrachtung zumindest vermindert werden können. Weiterhin werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als Ergänzungen zueinander, als organische Teile eines Ganzen deutlich.

Die Inspiration zu diesem Vorgehen stammt aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, für das er 1946 den Literatur-Nobelpreis erhielt. In diesem Roman beschreibt er die öffentlichen Darstellungen von Übersichten und Gesamtbetrachtungen, die mithilfe von verschiedenen allgemeinen Strukturen wie z.B. dem Ba Gua aus dem chinesischen Feng-Shui angefertigt und aufgeführt werden.

Diese Buch-Reihe ist ein Versuch, Hesse‘s Idee im ganz Kleinen konkret zu verwirklichen.

Die Blickwinkel der 12 Tierkreiszeichen sind:

Widder:

Spontaner

Stier:

Genießer

Zwilling:

Neugieriger

Krebs:

Familienmensch

Löwe:

Egozentriker

Jungfrau:

Handwerker

Waage:

Schöngeist

Skorpion:

Tiefgründiger

Schütze:

Idealist

Steinbock:

Realist

Wassermann:

Theoretiker

Fische:

Träumer

1. Erlebnisse

Der erste Tempel der Religionen ist der Tempel der Erfahrungen.

Wann gibt Religion einen Sinn? Wenn man weiß, dass da wirklich etwas ganz Reales ist, über das man sprechen kann.

Dieses Erlebnis, das den Menschen gezeigt, hat, dass es noch mehr als nur die materielle Welt und den eigenen materiellen Körper gibt, ist das Nahtod-Erlebnis. Bei einem Nahtod erlebt man auch noch heute, dass man mit seinem Bewusstsein den eigenen Körper verlässt und dabei über sich selber schwebt und sich an fast jeden beliebigen Ort wünschen kann. In diesem Zustand nimmt man sich selber entweder nur als Bewusstseinspunkt wahr oder als ein milchigweiß leuchtendes und an den Konturen oft leicht verwaschenes Schemen, dass in etwas dieselbe Gestalt wieder eigene materielle Körper hat.

Diese Erfahrung wird auch „Astralreise“ oder „out of body“-Erlebnis genannt. In der psychologischen Literatur findet sich dafür der Begriff „Dissoziation“, der dieses Erlebnis jedoch nur bezeichnet, aber nicht erklärt, warum jemand in diesem Zustand z.B. Dinge und Vorgänge in anderen Räumen wahrnehmen kann, zu denen er gar keinen Zugang hat – und das zudem in dem Zustand der Ohnmacht, in dem sich der materielle Körper während einer solchen Astralreise befindet.

Der Auslöser für ein solches Nahtod-Erlebnis ist – wie der Name schon sagt – ein Beinahe-Tod. Das kann ein Unfall, eine massive Bedrohung durch einen anderen Menschen oder ein Tier und ähnliches mehr sein.

Da auch andere Menschen einen Astralkörper, der seinen materiellen Körper verlassen hat, sehen können, wenn sie solche Dinge ausreichend geübt haben („Hellsehen“), ist das Motiv eines leiblosen Menschen, der wie ein milchigweiß leuchtendes Schemen aussieht entstanden: die „Bettlaken-Gespenster“.

Dieses religiöse „Wurzel-Erlebnis“ wird nach und nach – nachdem klar war, dass es da etwas nicht-Materielles gibt – durch andere Erlebnisse wie Ahnungen und Telepathie oder Experimente wie die innere Bitte um Hilfe in Notsituationen und ähnliches ergänzt worden sein.

Das Erlebnis der Astralreise ist die Grundlage der gesamten Religion. Dieses Erlebnis hat gezeigt, dass der Mensch nicht nur einen materiellen Körper, sondern auch einen nicht-materiellen Körper hat: die Seele.

Der Priester in dem Tempel der Erfahrungen ist der Schamane.

Solche Astralreise-Erlebnisse wurden sicherlich auch weitererzählt, wodurch sich nach einer Weile eine allgemeine Beschreibung solcher Erlebnisse gebildet hat. Dadurch hat sich ein über die materielle Welt hinausgehendes Weltbild entwickelt, das standardisierte Bilder enthielt. Diese ersten Anfänge einer bildhaften Weltbeschreibung – also einer Mythologie – enthielten bereits eine ganze Reihe von Bildern:

Das

Astralreise

-Erlebnis bei einem Beinahe-Tod ließ sich am besten als „Ich war ein Vogel!“ beschreiben, da man dabei ja schwebt bzw. fliegt. Daraus hat sich das weltweit verbreitete Motiv des Seelenvogels ergeben: ein Vogel, ein Vogel mit Menschenkopf, ein Mensch mit Vogelkopf, ein Mensch mit Flügeln (Engel), ein Mensch mit Federkleid, ein Mensch mit Feder-Kopfschmuck usw.

Der „Vogel auf einem Stab“ als „fliegender Vogel“ und als Seelenvogel ist weltweit als Symbol im Kult verbreitet. Noch in christlichen Kirchen fliegt der Heilige Geist als Taube über Christus und den Heiligen. Der „Vogel-Stab“ ist im Grunde die erste – bildhafte – religiöse Verkündung: „Du bist mehr als nur Dein Leib – Du hast eine Seele!“

Nahtod-Bild aus Lascaux, 23.000 v.Chr.

Da die Menschen auch schon damals in der Erde bestattet wurden, lag die Assoziation der

Toten

in der Erde zu den Schlangen nahe. Daher konnten die Toten auch als Schlangen dargestellt werden.

Ein besonders guter Jäger war „wie ein Panther“. Man konnte Kraft also dadurch beschreiben, daß man ihn „

Panther-Mann

“ nannte oder ihn als Mann mit Pantherkopf darstellte.

Die Benutzung eines Großraubtiers zur Bezeichnung der großen Kraft eines Menschen ist die einfachste Möglichkeit, ein Adjektiv zu erschaffen. Diese „substantivischen Adjektive“ wie „Panther-Mann“ entsprechen der untersten Verarbeitungsschicht der Psyche: die Assoziation, die auch das Erinnern und daher auch das Lernen ermöglicht.

Eine besonders fruchtbare Frau war nach demselben Muster ein „

Kuh-Frau

“ und ein zeugungsstarker Mann ein „

Stier-Mann

“ genannt, da die Herdentiere angesichts ihres Lebens in großen Gruppen offensichtlich sowohl fruchtbar als auch zeugungsstark sein mussten.

Aus den Höhlenmalereien und aus den Elfenbein-Schnitzereien der späten Altsteinzeit sind sowohl Kuh/Frau-Mischwesen als auch Stier/Mann-Mischwesen bekannt.

Wenn man mit seinem Seelenvogel den eigenen Leib verlassen kann, stellt sich die Frage, was denn eigentlich nach dem Tod mit diesem Seelenvogel geschieht. Zunächst einmal wird man vermutlich gedacht haben, dass diese Ahnen-Seelenvögel unsichtbar bei der Sippe bleiben, doch nach einer Weile wird die Vorstellung hinzugekommen sein, dass nicht nur die Leichen der Toten, sondern auch deren Seelen in der Erde liegen – dadurch entstand das Motiv der Unterwelt, in der die Toten wohnen.

Die Welt der Toten war für die Lebenden offensichtlich unzugänglich. Man konnte daher auch vermuten, dass die Toten in den tiefen Wassern der Flüsse und Seen lebten. Da zudem die Regenwolken am Horizont aus der Erde emporzusteigen scheinen und das Süßwasser aus Quellen aus der Erde heraufkommt, musste irgendwo unter der Erde ein großer Süßwassersee sein. Dieses Süßwassermeer wurde daher zu einem zweiten Jenseitsbild neben der Erdunterwelt: die Wasserunterwelt.

Da es nun auch die Vorstellung einer Wasserunterwelt gab, entstand auch das Motiv der Seelen als

Fische

in den Wassern unter der Erde. Dieses Motiv wurde in der Altsteinzeit zwar recht selten dargestellt, doch es muss vorhanden gewesen sein, da es die die späteren jungsteinzeitlichen Mythen stark geprägt hat.

Nachdem die Vorstellung einer Unterwelt entstanden war, gab es nun das Bild einer in die Menschenwelt und in die Unterwelt zweigeteilte Welt. Genaugenommen ist die Menschenwelt lediglich die Welt der „Seelen in einem Körper“ und die Unterwelt die Welt der „Seelen ohne Körper“. Das Jenseits ist kein Ort irgendwo in der Welt – in der Erde oder in einem tiefen Wasser. Hier ist die Beschreibung eines Erlebnisses (Astralreise) bereits in ein eigenständiges Bild übergegangen, das sich aus einer Eigendynamik heraus und nicht mehr aus einer genauen Beobachtung heraus entwickelt hat – und deshalb auch keine präzise Beschreibung der Welt mehr ist wie es das Bild des Seelenvogels noch gewesen ist.

Die

beiden Welten

wurden verschieden dargestellt: als die Welt auf der Erde und als die Welt unter der Erde, als die Menschenwelt und die Wasserunterwelt, als der Süden und der Norden, als der Tag und Nacht, als Yang und Yin, als Feuer und Eis. Im Süden war das warme, helle, von Feuer erfüllte Yang-Lebensreich – im Norden war das kalte, dunkle, von Eis erfüllte Yin-Totenreich.

Diese Zweiteilung der Welt hatte auch noch eine weitere Auswirkung auf das damalige Weltbild:

Wie kommt man eigentlich ins Jenseits? Da jeder Menschen im Diesseits durch die Geburt ankommt, sollte das ja auch für das Jenseits gelten – es musste also auch eine Jenseits-Geburt, eine zweite Geburt, eine Wiedergeburt geben.

Diese Vorstellung setzte natürlich voraus, dass es im Jenseits auch eine Mutter gibt. Das konnte am ehesten eine bereits verstorbene Frau aus der eigenen Sippe sein – vorzugsweise die eigene Mutter. So entstand das Bild einer zweifachen Mutter: die Mutter der Diesseits-Geburt und die Mutter der Jenseits-Wiedergeburt.

Diese zweifache Muttergöttin wurde bereits in den Höhlenmalereien und in den Höhlengravuren dargestellt. Sie hat manchmal die Gestalt von zwei Frauenoberkörpern, die wie bei einer Skatkarte zusammengefügt worden sind und auf diese Weise deutlich die Mutter in der Menschenwelt und die Mutter in der Unterwelt darstellt. Eine andere Form, die sich bis heute erhalten hat, ist die Frau, die den linken Arm nach oben erhebt und mit ihrem rechten Arm nach unten weist. Diese Geste, die auf die beiden Welten hinweist, findet sich noch heute z.B. im Tarot bei dem „Magier“ und bei dem „Teufel“ und auch in der anthroposophischen Christengemeinschaft in der Anrufungsgeste des Priesters.

Südfrankreich 30.000 v.Chr.

Catal Höyük 9.000 v.Chr.

Göbekli Tepe (ein Arm oben, einer unten) 9000 v.Chr.

Ägypten (Säule mit zwei Gesichtern der Hathor) (1000 v.Chr.)

Bilder der zweifachen Göttin

Nachdem die Vorstellung entstanden war, dass der Seelenvogel auch noch nach dem Tod weiterexistiert, lag es nahe, sich auch noch nach dem Tod der eigenen Eltern an sie zu wenden und sie um Rat und Hilfe zu bitten – schließlich waren die eigenen Eltern damals der größte Rückhalt, den man im Leben hatte. Auf diese Weise ist der weltweit verbreitete Ahnenkult entstanden. Eigentlich ist die Bezeichnung „Ahnenkult“ ein wenig irreführend, da sie suggeriert, dass die Lebenden etwas für die Toten tun – obwohl doch die Toten den Lebenden helfen.

Wenn man sich selber nicht zutraute, den Kontakt zu den toten Eltern herstellen zu können, wandte man sich naheliegenderweise an jemanden, der bereits eine Astralreise erlebt hatte, da dieser ja bereits das Jenseits kannte.

Nachdem diese Astralreisenden, die einen Nahtod erlebt hatten, dann diese Astralreise so lange übten, bis sie sie willentlich durchführen konnten, wurden sie zu einem der ersten spirituell-magischen Spezialisten: Sie wurden zu einem Schamanen.

Diese Form des Totenkultes, bei der man unter Anleitung eines „Profis“ Hilfe bei den Ahnen sucht, hat sich lange Zeit als Spiritismus erhalten können. Mittlerweile hat er sich unter einem neuen Namen wieder eingebürgert und als hilfreiche Methode zur Selbstheilung bewährt: die Familienaufstellungen.

Die damaligen Sippen waren recht klein und bestanden nur aus gut einem Dutzend Menschen. Daher wird es nicht in jeder Sippe einen Schamanen gegeben haben. Wenn nun jemand eine Astralreise erlebt hatte und sich zum einem Schamanen weiterbilden wollte, der die Astralreise gezielt durchführen und den Kontakt zu den Ahnen herstellen kann, musste er sich umhören, in welcher Sippe es einen Schamanen gab, der ihm dabei helfen konnte.

Dadurch sind Kontakte zwischen den verschiedenen Sippen entstanden, die letztlich zu der Entstehung der Schamanenbünde geführt hat. Diese Bünde sind heutzutage am besten durch die Druiden bekannt, die sich – wie man aus „Asterix“ weiß – hin und wieder im Karnutenwald treffen.

Diese Schamanenbünde waren die erste Organisation der Menschen, die über das Zusammenleben in Sippen hinausging: Sie waren der erste Verein … und sie waren sogar nicht nur ein „e.V.“, sondern ein „g.V.“, da sie schließlich gemeinnützig waren.

Wenn nun die angehenden Schamanen die Astralreise übten, benutzten sie entweder die „laute“ Technik der „Trommel und Tanz“-Ekstase oder die „leise“ Methode der todesähnlichen Tiefentspannung. Beide Methoden führen jedoch nicht nur zur Astralreise, sondern auch zum Erwecken der Kundalini, also der im Körperinneren aufsteigenden Lebenskraft. Die Anleitungen zum Erlernen der Astralreise und die Anleitungen zum Erlernen der Kundalini-Erweckung stimmen zu über der Hälfte überein. Das hat dazu geführt, dass die Schamanen schon ziemlich früh auch das Kundalini-Feuer entdeckten, das es ihnen ermöglichte, deutlich mehr Lebenskraft in sich zu aktivieren als es ohne dieses Erwachen der Kundalini möglich gewesen wäre.

Daher finden sich schon zu Beginn der Jungsteinzeit vor 12.000 Jahren Darstellungen von an einem Menschen aufsteigenden Schlangen und einem Kopf, an dem an der Rückseite eine Schlange aufsteigt. Auf diese Weise wird auch noch heute die Kundalini dargestellt.

Zu Beginn der Jungsteinzeit vor 12.000 Jahren findet sich die Schlange nicht nur als Ahnen-Symbol, sondern auch noch als Symbol der Lebenskraft, die die Ahnen aus der Erde zu den Lebenden empor senden (Kundalini). Diese Symbolik wird dadurch entstanden sein, dass alles Gute von den Eltern/Ahnen kam und weil die Kundalini eben im Menschen von unten nach oben hin aufsteigt. Es lag weiterhin nahe, auch noch den Weg zwischen Diesseits und Jenseits durch eine Schlange darzustellen – der Jenseitsweg ist ein „Schlangenweg“.

Kundalini an Kopf, Nevali Cori, 9000 v.Chr.

Die ältesten bekannten Hütten der Menschen sind eine Million Jahre alt. Sie bestanden aus einer runden Steinmauer und darüber einer Kuppel aus Ästen und Laub. Sehr wahrscheinlich werden diesen Hütten einfachere Formen vorausgegangen sein, die nur aus Ästen und Laub bestanden haben.

Da diese Hütten die einzigen Innenräume waren, die die damaligen Menschen kannten, lag es nahe, die Hütte mit dem Mutterbauch, der ja auch ein „Innenraum“ ist, zu assoziieren.

Als die sich Menschen vor 600.000 Jahren in Nordeurasien – damals noch der Homo erectus – vor der Kälte der beginnenden Eiszeit schützen wollten, lernten sie, diese Hütten durch Felle besser abzudichten und zudem in dem Feuer vor der Hütte Steine zum Glühen zubringen und sie auf dem Schulterblatt-Knochen z.B. eines Hirsches in die Hütte zu tragen, um sie zu beheizen. Als dann einmal versehentlich Wasser auf die heißen Steine gekommen war, entdeckte man, dass man sich auf diese Weise noch besser wieder aufwärmen kann. So wurde die Sauna erfunden.

Da die Hütte bereits mit dem Mutterbauch assoziiert worden war, saß man in dieser Sauna-Hütte also in dem wärmenden Mutterbauch. Das Motiv der Wiedergeburt durch die Jenseitsmutter unter der Erde legte es weiterhin nahe, diese Schwitzhütte als den Bauch der Jenseitsmutter-Erdgöttin aufzufassen.