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"Die 12 Tore zur Sophikratie" ist der Entwurf eines neuen politischen und wirtschaftlichen Systems, das es leichter machen könnte, die derzeitigen kollektiven Herausforderungen zu meistern. Dieses System wird in den zwölf Kapiteln schrittweise entwickelt, wobei auch das generelle Vorgehen, das zu einer solchen Veränderung führen kann, deutlich wird. In den Büchern dieser Reihe werden die zwölf Tierkreiszeichen als Hilfsmittel verwendet, um das jeweilige Thema möglichst umfassend in zwölf Kapiteln aus den Blickwinkeln dieser zwölf verschiedenen Sichtweisen auf die Welt zu beschreiben. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne solch ein Raster möglich wäre. Durch die Verwendung des Tierkreises als Forschungs-Hilfsmittel werden zum einen die gröbsten Einseitigkeiten in der Betrachtung vermieden und zum anderen werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als organische Teile eines Ganzen deutlich.
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Seitenzahl: 132
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Warum 12?
1. Was?
2. Wozu?
3. Wer?
4. Wo?
5. Woher?
6. Wie?
7. Wodurch?
8. Warum?
9. Wohin?
10. Womit?
11. Wann?
12. Wofür?
Alle Bücher dieser Reihe haben genau 12 Kapitel – was sich ja auch in den Titeln dieser Bücher widerspiegelt. Warum?
In diesen Büchern wird der Tierkreis als Matrix von 12 verschiedenen Sichtweisen auf die Welt verwendet, um das Thema des Buches möglichst umfassend in 12 Kapiteln zu betrachten. Dadurch wird eine ausgewogenere, umfassendere und tiefere Einsicht in das jeweilige Thema erlangt als es ohne ein solches Raster, ohne eine solche Matrix möglich wäre.
Der Tierkreis wird in dieser Buch-Reihe als Forschungs-Hilfsmittel benutzt, durch das die Einseitigkeiten in der Betrachtung zumindest vermindert werden können. Weiterhin werden durch dieses Vorgehen diese 12 Sichtweisen auch als Ergänzungen zueinander, als organische Teile eines Ganzen deutlich.
Die Inspiration zu diesem Vorgehen stammt aus Hermann Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“, für das er 1946 den Literatur-Nobelpreis erhielt. In diesem Roman beschreibt er die öffentlichen Darstellungen von Übersichten und Gesamtbetrachtungen, die mithilfe von verschiedenen allgemeinen Strukturen wie z.B. dem Ba Gua aus dem chinesischen Feng-Shui angefertigt und aufgeführt werden.
Diese Buch-Reihe ist ein Versuch, Hesse‘s Idee im ganz Kleinen konkret zu verwirklichen.
Die Blickwinkel der 12 Tierkreiszeichen sind:
Widder:
Spontaner
Stier:
Genießer
Zwilling:
Neugieriger
Krebs:
Familienmensch
Löwe:
Egozentriker
Jungfrau:
Handwerker
Waage:
Schöngeist
Skorpion:
Tiefgründiger
Schütze:
Idealist
Steinbock:
Realist
Wassermann:
Theoretiker
Fische:
Träumer
Ich: „Hi! Wer bist Du?“
Widder: „Der Widder. Was willst Du?“
Ich: „Ich hab Dich gerade um die Ecke kommen sehen – da hab ich Dich einfach mal angesprochen. Ich versuche was zu erreichen – kannst Du mir dabei helfen?“
Widder: „Was hab ich denn damit zu tun, was Du machen willst?“
Ich: „Ich denke schon, dass das auch mit Dir zu tun hat. Schließlich leben wir alle auf derselben Erde.“
Widder: „Sag endlich, was los ist und vergeude nicht meine Zeit!“
Ich: „Ich sehe überall Krisen und Gefahren und will …“
Widder: „Mit Weltverbesserern habe ich nichts am Hut. Tschüss!“
Ich: „Willst Du nicht auf einer Erde ohne Krieg leben?“
Widder: „Wer sollte das nicht wollen? Zeitverschwender!“
Ich: „Ist es Zeitverschwendung, den Klimawandel rückgängig zu machen? Die Atombomben abzuschaffen? Die Rohstoffvergeudung zu stoppen? Die Umweltzerstörung zu beenden? Die …“
Widder: „Jetzt fährst Du aber dicke Geschosse auf!“
Ich: „Schön, dass Du mir zustimmst, dass das dicke Themen sind. Wenn wir die nicht in den Griff bekommen, wird’s uns bald ziemlich schlecht gehen.“
Widder: „Jetzt mach mal halblang!“
Ich: „Glaubst Du denn, dass sich diese Schwierigkeiten von selber regeln?“
Widder: „Die Welt geht so oder so vor die Hunde … Da änderst Du nichts dran und da ändere ich nichts dran.“
Ich: „Du hast also schon aufgegeben? Und ertrinkst jetzt einfach ohne zu versuchen, ob Du schwimmen kannst?“
Widder: „Jetzt hör aber mal endlich auf! Du verdirbst mir den ganzen Tag!“
Ich: „Ja, das stimmt wohl. Aber ich verderbe lieber mir und Dir den ganzen Tag als dass ich nichts tue und uns dadurch das ganze weitere Leben verderbe.“
Widder: „Hm … Trotzdem – das ist vollkommen unrealistisch, daran irgendetwas ändern zu wollen. Ich bin nur ein kleines Licht – die Macht haben die da oben. Die Reichen.“
Ich: „Ja, Du bist ein kleines Licht und ich bin auch ein kleines Licht – aber zusammen sind wir schon zwei kleine Lichter.“
Widder: „Hahaha! Was kommt nun? Etwa 'Proletarier aller Länder, vereinigt euch!'? Oder 'Ökos aller Länder, vereinigt euch!'? So naiv kann doch niemand sein, dass er glaubt, dass das was bringt?“
Ich: „An den Spruch habe ich noch nicht gedacht … Aber, ja – im Prinzip denke ich das … Zumindest werde ich nicht einfach dasitzen und zusehen, wie die Welt zerstört wird, in der dann meine Kinder leben müssen.“
Widder: „Jetzt drückst Du aber auf die Tränendrüse!“
Ich: „Ich liebe meine Kinder.“
Widder: „Ehm … das meinst Du jetzt ernst, oder?“
Ich: „Ja – hast Du keine Kinder?“
Widder: „Doch … Und ja – ich will auch, dass sie in einer Welt leben, in der kein Krieg um die letzten Wasserstellen herrscht und in der es noch Reiher und Schmetterlinge gibt. Aber wie sollen wir das denn ändern? Wir können doch das, wie's heute überall läuft, nicht einfach anders machen!“
Ich: „Ich habe nicht die perfekte Lösung und schon gar nicht die einfache Lösung. Aber gar nichts tun, kann auch nicht.“
Widder: „Und was willst Du tun? Was hast Du schon getan?“
Ich: „Ich habe nachgedacht und mich gefragt, wie es aussehen müsste, damit es besser läuft mit uns Menschen auf der Erde.“
Widder: „Und?“
Ich: „Wir benehmen und wie Halbstarke, wie Jugendliche in ihrer Pubertät.“
Widder: „Das stimmt – und was anderes werden wir auch nie sein! Das kannst Du an allen Ecken und Enden sehen!“
Ich: „Na, ja … ich verstehe, dass man das so sehen kann. Aber gibt es nicht auch eine Chance, dass wir nicht nur als Einzelne älter und einsichtiger werden und vom Jugendlichen zum Erwachsenen werden? Könnten wir nicht auch kollektiv erwachsen werden?“
Widder: „Als Menschheit erwachsen werden? Wie soll das denn gehen?“
Ich: „Weiß ich noch nicht so genau. Aber kannst Du sehen, dass es das wäre, was wir brauchen?“
Widder: „Eine erwachsene Menschheit? … Ja, das wäre schon was …“
Ich: „Ganz einfach die mittelfristigen und die langfristigen Folgen des eigenen Handelns beachten. Das wäre doch schon mal was.“
Widder: „Hm …“
Ich: „Und wie in einer Familie zu sehen, dass es notwendig ist, dass alle einigermaßen zufrieden sind, da es sonst einfach keinen Frieden gibt … und schon gar nicht solche Dinge geben wird wie Lachen und Liebe und Freundschaft …“
Widder: „Nun sei mal nicht so pathetisch! Jeder denkt erst mal an sich selber.“
Ich: „Ich dachte, Dir seien Deine Kinder auch wichtig?“
Widder: „Ja, gut … das stimmt …“
Ich: „Und das Thema, über das wir gerade reden, scheint Dir auch wichtig zu sein, denn sonst würdest ja nicht mehr hier stehen.“
Widder: „Ja, gut … Aber wie willst Du es denn schaffen, dass die Menschheit erwachsen wird? Derzeit haben wir noch Kriege und eine Menge Egozentriker in den Regierungen.“
Ich: „Das ist schon wahr. Ich suche ja auch noch nach Lösung.“
Widder: „Und wie willst Du sie finden, diese … diese Erwachsenen-Herrschaft?“
Ich: „Indem ich mit Dir und mit anderen rede und schaue, was wir finden können, wo wir anfangen können.
Widder: „Wo wir anfangen können? Wenn Du was erreichen willst, braucht das Kind einen Namen.“
Ich: „Ehm … die ‚Erwachsenen-Herrschaft', die Du gerade vorgeschlagen hast?“
Widder: „Quatsch! So ein Name muss kurz und knackig sein, sonst klappt das schon wegen dem Namen nicht. Und man muss ihn verstehen können. … Fallt Dir da was ein?“
Ich: „Hm … Gaiakratie?“
Widder: „Was?“
Ich: „Na, ja – Gaia ist die Erdgöttin und die ist doch inzwischen auch ein bisschen zu einem Symbol für die Erde als Lebewesen und für ein ökologisches Verhalten geworden.“
Widder: „Ich finde, 'Gaiakratie' klingt eher wie 'Herrschaft der Erdgöttin' oder wie 'Herr der Erde' oder so was in der Art.
Ich: „Na, gut … Aber was dann? … Vielleicht 'Kooperkratie'?“
Widder: „Was soll denn das sein?“
Ich: „Erkennt man das nicht? 'Herrschaft der Kooperation'.“
Widder: „Viel zu lang, das Wort.“
Ich: „Puh – das ist ja gar nicht so einfach, da ein passendes Wort zu finden.“
Widder: „Wir brauchen aber was Knackiges, sonst kannst Du's gleich vergessen.“
Ich: „Vielleicht 'Cognikratie'? Also 'Herrschaft des Verstandes und der Vernunft'?“
Widder: „Klingt sehr verkopft. Und es geht doch um die Liebe zu den eigenen Kindern und zum Leben … Zumindest klingt das bei Dir so.“
Ich: „Ja, Du hast recht … und 'Solidarikratie'? Also 'Herrschaft der Solidarität'?“
Widder: „So wird das nichts. Was sollen diese Erwachsenen denn machen? Also die erwachsene Menschheit?“
Ich: „Also – 'Adultokratie' fände ich doof … also 'Erwachsenenherrschaft'. … Im Grunde soll die neue Form doch ganz einfach weise sein … Weise! Das ist es! 'Sophikratie'!“
Widder: „'Sophikratie' … das hat einen guten Klang … Ja – und Weisheit ist das, was wir brauchen.“
Ich: „Also eine Herrschaftsform oder besser noch eine Selbstverwaltungsform der Menschheit, die auf Weisheit beruht. … Ja, das ist das, was wir brauchen. … gut – also wir brauchen eine Sophikratie.“
Widder: „Und nun? Nun haben wir einen Namen für das, was wir suchen.“
Ich: „Und wir wissen, dass das, was wir suchen, das Verhalten von erwachsenen und am besten auch noch weisen Menschen ist.“
Widder: „Und was bringt uns das nun? Nichts.“
Ich: „Das stimmt ja nicht so ganz. Wir wissen, wo wir hinwollen und wir haben dem Ziel einen Namen gegeben, der nun so eine Art Samenkorn, eine Mitte, ein Zentrum sein kann.“
Widder: „Aber das macht uns noch nicht klüger und das bringt uns auch noch nicht weiter.“
Ich: „Ja – aber wir fangen ja auch gerade erst an. Wir sagen, was wir wollen und wir denken jetzt schon beide darüber nach.“
Widder: „Worte bringen nichts. Wir brauchen Taten!“
Ich: „Letztlich ja. Das sehe ich auch so. Aber wäre es nicht erstrebenswert, ein Bild von dem zu haben, was wir anstreben?“
Widder: „Ein Bild?“
Ich: „Ja – eine Vorstellung davon, wie das, wir wollen, aussehen könnte. Wie das funktionieren könnte, wie das aufgebaut sein könnte, wie die Schritte dahin aussehen könnten.“
Widder: „Worte haben noch nie etwas geändert.
Ich: „Nein – dafür muss man konkrete Schritte gehen. Aber Worte können die Richtung klären, in der man losgehen will.“
Widder: „Ja, gut … und Du glaubst, dass Du herausfinden wirst, wie die bessere Zukunft aufgebaut sein muss?“
Ich: „Nein – nicht ich alleine … ganz bestimmt nicht. Aber wenn ich nicht meinen Teil dazu tue – wenn nicht jeder seinen kleinen Teil dazu tut, wird gar nichts passieren. Also tue ich lieber meinen kleinen Teil dazu als nichts zu tun.“
Widder: „Auch wieder wahr …“
Ich: „Und mir scheint, dass das am wirkungsvollsten ist, wenn jeder an der Stelle etwas zu der Entwicklung zu einer erwachsen gewordenen Menschheit dazutut, wo er die größten Talente und Fähigkeiten hat. Dann ist seine Förderung dieser Entwicklung am größten.“
Widder: „Und was ist Dein Talent?“
Ich: „Ich glaube, das ist die Forschung. Und Deins?“
Widder: „Einfach mal anfangen. Einfach mal laut brüllen und alle aufwecken.“
Ich: „Das könnte ich nicht – laut brüllen, meine ich. Gut, das wir alle so verschiedene Talente haben.“
Widder: „Dann werde ich jetzt mal laut brüllen … Ich hoffe, das hilft …“
Ich: „Und ich versuche, diese Sophikratie konkreter zu bekommen … also ein möglichst lebendiges Bild davon zu entwerfen, dass die Menschen wirklich überzeugen kann.“
Widder: „Mach mal … Das ist nichts für mich. Ich muss anpacken können. Etwas von da nach dort bringen oder ein Brücke bauen oder eine Mauer einreißen – so was in der Art.“
Ich: „Dazu wird es sicherlich noch reichlich Gelegenheit geben …“
Widder: „Dann bis bald mal! Da kommt auch gerade jemand, der Dich sprechen will. Ciao!“
Ich: „Ciao!“
Ich: „Hallo!“
Stier: „Einen wunderschönen Tag wünsche ich Ihnen.“
Ich: „Möge auch Ihr Tag wunderschön werden! Darf ich fragen, wie ich zu der Ehre dieser Begegnung komme?“
Stier: „Ich bin der Stier. Ich habe Ihr Gespräch mit dem Widder mitgehört – sie haben ja nicht gerade leise gesprochen.“
Ich: „Das ist wohl wahr … Aber es waren ja auch keine Geheimnisse, über die wir gesprochen haben …“
Stier: „Das klingt gut – das mit der erwachsenen Menschheit und der Sophikratie.“
Ich: „Danke.“
Stier: „Aber die Menschen sind träge – die arbeiten nicht gern … Und verändern tun sie schon gar nicht gerne was.“
Ich: „Das habe ich auch schon bemerkt. Wisst Ihr denn, was die Menschen dazu bewegen kann, etwas zu tun oder gar zu ändern?“
Stier: „Da gibt es nur zwei Dinge: Ausreichend großer Schmerz oder ausreichend große Lust. Wir Menschen meiden den Schmerz und suchen die Lust … Wir sind Genießer …“
Ich: „Hm … dann müssten die Menschen also klar genug sehen, was sie Gutes erreichen könnten und was sie an Gefährlichem meiden könnten. Sie brauchen also offene Augen und ein bisschen Weitsicht?“
Stier: „Ja – wenn sie die Pfirsiche am Baum nicht sehen und auch die Krokodile im Fluss nicht sehen, tun sie nichts.“
Ich: „Dann wäre der nächste Schritt also, ihnen zu zeigen, welche Möglichkeiten wir haben und welche Gefahren uns drohen?“
Stier: „Wir Menschen haben ein großes Talent, unsere Augen fest zu verschließen, wenn wir sonst etwas Unbequemes sehen würden … die 'Vogel Strauß'-Taktik …“
Ich: „Die 'Vogel Strauß'-Technik? … Ach, ja … 'Was sich nicht sehe, ist auch nicht da.' … Da fällt mir ein alte Spruch ein: 'Wer heute den Kopf in den Sand steckt, knirscht morgen mit den Zähnen.“
Stier: „Sprüche sind nett, aber sie motivieren nicht.“
Ich: „Nein, da stimme ich Ihnen zu. Aber immerhin können sie manchmal einen komplexen Zusammenhang auf den Punkt bringen. … Also: Die Frage ist demnach, wie die Menschen zu der Motivation kommen, etwas ändern zu wollen.“
Stier: „Lust und Leid – sonst nichts …“
Ich: „Hm … Damit wären wir schon wieder bei der Weitsicht, bei der Einsicht, bei der Weisheit …“
Stier: „Ja – man muss die guten und die schlechten Möglichkeiten sehen … und sie auch sehen wollen. Sonst wird man nichts entscheiden können – oder überhaupt nur etwas entscheiden wollen.“
Ich: „Hm …“
Stier: „Und da die Menschen egoistisch sind, schauen sie lieber auf den Apfel in ihrer Hand, den sie jetzt essen wollen als auf die Bäckerei in der Ferne … oder auf den Panzer an der Grenze … Das ist jetzt bildhaft gemeint.“
Ich: „Ja, das habe ich verstanden. … Dann ist also der Egoismus das Problem … der kurzsichtige Egoismus.“
Stier: „Der kurzsichtige Egoismus?“
Ich: „Ja. Nichts kann existieren, das nicht egoistisch ist, denn sonst könnte es sich nicht selber am Leben erhalten und wäre folglich schon nach Kurzem raus aus dem Spiel. Das gilt für Menschen, für Staaten, für Tiere, für Pflanzen – selbst ein Molekül existiert nur dann weiter, wenn es egoistisch ist, d.h. wenn es sich selber erhalten kann, also stabil genug ist. Sonst löst es sich einfach wieder in seine Atome auf …“
Stier: „Das ist leicht einzusehen. Egoismus muss also sein, weil man sonst sterben würde. Es kann also nur das geben, was ausreichend egoistisch ist. … Und die Kurzsichtigkeit des Egoismus?“
Ich: „Damit meine ich, dass wir oft nur das sehen und bedenken, was gleich vor unseren Füßen liegt, aber nicht das, was zwanzig Schritte weit entfernt liegt. Dadurch bekommen wir den kleinen Vorteil gleich vor uns, aber auch den großen Nachteil, der dann anschließend zwanzig Schritte weiter kommt. Auf diese Weise haben wir durch einen kurzsichtigen Egoismus etwas getan, was uns selber schadet. Das ist ein kindliches Verhalten – kein erwachsenes Verhalten.“
Stier