Die Beatles und ihre Songs - Wolfgang Brockers - E-Book

Die Beatles und ihre Songs E-Book

Wolfgang Brockers

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Beschreibung

Die Beatles sind inzwischen Geschichte, aber in der Rock- und Popmusik haben sie unauslöschliche Spuren hinterlassen. Für viele Zeitgenossen sind sie ein fester Bestandteil ihrer Biografie geworden. Bis heute nach mehr als einem halben Jahrhundert sind ihre frischen und mitreißenden Songs immer noch populär und präsent. Trotz der Vielzahl der inzwischen vorliegenden Publikationen über die Beatles kommt die Analyse ihrer Songs jedoch meist zu kurz. Das vorliegende Bändchen verfolgt diesen Ansatz jetzt etwas genauer und beleuchtet 14 für die Beatles repräsentative Songs hinsichtlich Entstehung und Bedeutung.

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Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Vorwort

Die Beatles sind heute Geschichte und in der Geschichte der Rock- und Popmusik haben sie unübersehbare Spuren hinterlassen. Sie haben Maßstäbe gesetzt, an denen sich nachfolgende Popgrößen messen lassen müssen. Noch heute, fünfzig Jahre nach dem Ende der Band, wirkt ihre Musik immer noch so frisch und dynamisch wie in den Sechzigern, als die Beatles die Rock- und Popkultur dominierten und revolutionierten. Es war nicht nur ihre mitreißende Musik, wodurch sie die Herzen der Zeitgenossen, insbesondere der Jugend gewannen. Mit ihrem unkonventionellen, frech-fröhlichen Auftreten stellten sie erstarrte gesellschaftliche Strukturen in Frage. So wurden sie nicht nur Leitbilder der Jugend, sondern auch der Erwachsenen. Die Beatles zeigten ihnen, dass man auch als Angehöriger der Arbeiterschicht etwas Großartiges erreichen und viel Geld verdienen kann.

Die Beatles waren das herausragende kulturelle Ereignis der „Swinging Sixties“, wodurch sie vielfältige kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen in Gang setzten. Ihr Erfolg, ihre musikalische Kreativität und Produktivität sind bis heute beispiellos. Auch wenn die Fans von damals inzwischen in die Jahre gekommen sind, blieben doch zig Millionen von ihnen über Jahrzehnte hinweg ihren Idolen, den Fab Four, treu. Dies belegen unzählige Beatles-Fanclubs weltweit, in denen die Erinnerung an die Beatles und ihre Musik bewahrt wird. Auch unter den „Zu-spät-Geborenen“, die die Beatles nicht mehr als Band erleben konnten, gibt es eine riesige Fangemeinde, deren Begeisterung sich aus dem nachträglichen Erleben und Kennenlernen ihrer Musik entwickelte.

Man kann sich auch heute noch am Klangerlebnis der Beatles-Songs oder am Gesamtphänomen ihrer sagenhaften Karriere erfreuen und daraus ein positives Lebensgefühl beziehen. Die Beatles hatten sich nicht nur zu bemerkenswerten Persönlichkeiten entwickelt, sondern auch mit ihrer musikalischen Kreativität die damalige Fachwelt immer wieder in Erstaunen versetzt. Wer sich etwas genauer mit der Entwicklung und Charakter ihrer Songs und vor allem ihrer Texte befasst, kann darin einen Spiegel des Zeitgeistes, ihrer jeweiligen psychischen Verfassung und zuweilen auch des Innenlebens der Band erkennen. Dieser Aspekt ist m.E. bisher trotz der ungeheuer zahlreichen Bücher über die Beatles bislang zu kurz gekommen.

Dieses vorliegende kleine Bändchen verfolgt nun diesen Ansatz genauer. Der Leser kann sich damit auf Spurensuche nach besonderen Hinweisen begeben, die sich aus Song-Entstehung und näherer Textanalyse ableiten lassen. Dabei werden auch eingefleischte Beatles-Fans noch so manchen verblüffenden Aspekt kennenlernen, den sie beim Hören der Songs bislang noch nicht wahrgenommen hatten. Am Anfang steht ein kurzer Überblick über die Geschichte der Band sowie über den Charakter ihrer Songs als Spiegel ihrer Entwicklung. Ihrer Karriere folgend werden nachfolgend vierzehn Songs exemplarisch näher betrachtet, die entweder bezüglich der Band, der Protagonisten John Lennon und Paul McCartney oder der Textinhalte wegen besonders aufschlussreich sind. Das wird die jungen wie alten Beatles-Fans in die Lage versetzen, die Songs erneut mit wahrscheinlich noch mit größerem Vergnügen zu hören. Außerdem kann man dabei ein noch differenzierteres und vollständigeres Bild von den ‚Fab Four‘ gewinnen. Die LeserInnen können hiermit die Karriere der Beatles noch einmal etappenweisen nacherleben, was ihnen dann hoffentlich ein anregendes Lesevergnügen bereiten wird. In diesem Fall hätten sich Recherchen und Arbeit an diesem Bändchen für den Autor schon gelohnt.

Für ihre Hilfe beim mühsamen Korrekturlesen danke ich meiner Frau Monika und meinem Karatefreund Long Tang Chieu von Herzen. Meinem Musikkameraden Carsten Hendricks bin ich erneut für seine große Hilfe beim Layout und Hochladen des Manuskripts dankbar. Sollten sich trotz aller Mühen im Text noch unkorrigierte Fehler finden, gehen diese allein auf meine Kappe.

Mönchengladbach im Dezember 2020

Wolfgang Brockers

Inhalt

ERSTER TEIL

Die Beatles und ihre Songs

Die Beatles – ein Meilenstein der Musikgeschichte

Die Songs – Spiegel der Bandgeschichte

ZWEITER TEIL

Fab Songs

Love Me Do

I Saw Her Standing There

She Loves You

I Want To Hold Your Hand

Help

Yesterday

Nowhere Man

Michelle

Eleanor Rigby

She’s Leaving Home

A Day In The Life

All you need is love

Hey Jude

Let it be

ANHANG

Literatur- und Quellenverzeichnis:

Diskografie:

Zum Verfasser:

ERSTER TEIL

Die Beatles und ihre Songs

1. Die Beatles – ein Meilenstein der Musikgeschichte

Die Beatles werden oft als größte Rockband aller Zeiten bezeichnet. Was den Erfolg an Plattenverkäufen, Charts-Platzierungen sowie ihren musikalischen und sozialen Einfluss angeht, kann es daran auch keinen Zweifel geben. Ihre Musik und ihre phänomenale Popularität machten sie zum herausragenden kulturellen Ereignis der 1960er Jahre. Obwohl sich die Band 1970, also vor 50 Jahren trennte, ist ihr Einfluss bis heute spürbar, so dass viele Musikkritiker die Beatles sogar als das herausragende musikalische Ereignis des 20. Jahrhunderts ansehen.

Vier junge Burschen aus der Liverpooler Arbeiterschicht, John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr, wurden in den „Swinging Sixties“ die größte Rock- und Pop-Sensation aller Zeiten. Sie setzten musikalisch neue Maßstäbe und machten aus dem Rock’n Roll eine globale Popkultur. Dabei initiierten sie zahlreiche soziale und gesellschaftliche Veränderungsprozesse, insbesondere im konservativen England, wo sie sich innerhalb eines Jahres den Status von nationalen Helden und die Gunst von Teilen der Königsfamilie erwarben. Mit ihren eingängigen Songs und ihrem frechfröhlichen Auftreten auf der Bühne und in der Öffentlichkeit vermittelten sie den Hörern und Zeitgenossen ein positives Lebensgefühl und eine Portion Zukunftsoptimismus. 1963 hatten sie in direkter Folge drei Nummer-Eins-Hits und belegten mit ihren beiden ersten Alben für 51 Wochen Platz eins in den LP-Charts, was ihnen auch mit fast allen weiteren Produktionen gelang. Sie trafen den Nerv der Zeit; ihre Songs kamen bei der Jugend an und brachten damit die Gefühlslage unzähliger Teenager zum Ausdruck. So wurden sie bejubelte Idole der Jugend, woraus sich zunächst in England die sogenannte ‚Beatlemania‘, eine Massenhysterie entwickelte, wo auch immer John, Paul George und Ringo auftraten. In den Folgejahren entstand daraus ein weltweites Phänomen, nachdem sie zu Weltstars, zum berühmtesten Exportschlager Englands geworden waren. Ihren Durchbruch zum Welterfolg verdankten sie zunächst der Tatsache, dass sie mit ihrem Song „I Want To Hold Your Hand“ erstmals auch in den USA einen Nummer eins-Hit hatten. Als sie darauf im Februar 1964 in der populären Ed Sullivan-Show auftraten, wurde das zu einem historischen Fernsehereignis mit der höchsten bis dahin gemessenen Einschaltquote. Fast die Hälfte der US-Amerikaner erlebte als Fernsehzuschauer den Auftritt der Beatles und wurde mehrheitlich vom Beatles-Fieber infiziert. Es folgten Tourneen (insgesamt vier in die USA) rund um den Globus und bald waren die Beatles und ihr „yeah, yeah, yeah“ auch im letzten Winkel der Erde bekannt. Dazu produzierten sie nahezu wie am Fließband erfolgreiche Hits und konnten ihre unglaubliche Popularität sogar mit drei Spielfilmen zusätzlich in ‚klingende Münze‘ umwandeln. Mit der Zeit wurden sie jedoch zunehmend Gefangene ihres eigenen Ruhms, die fast kein Privatleben mehr hatten. Bei ihren Konzertreisen konnten sie aus Sicherheitsgründen ihre Hotelzimmer nur noch für den Weg zur Bühne verlassen. Die Polizisten mussten für sie Schneisen durch Menschenmassen schlagen und Hysterie und Tumulte nahmen bei ihren Auftritten ein solches Ausmaß an, dass sie sich selbst nicht mehr hören konnten. Das hatte zur Folge, dass sie sich bei Auftritten kaum noch Mühe gaben und musikalisch immer schlechter wurden. Im August 1966, nach ihrem Konzert im Candlestick Park von San Francisco, beschlossen die Vier, keine Konzertreisen mehr zu machen, auch wenn sie damit auf ihre lukrativste Einnahmequelle verzichten. Nach einer schöpferischen Pause von einigen Monaten begannen sie als Studiomusiker eine neue Phase ihrer Karriere und überraschten im Sommer 1967 die Welt mit ihrem „Sgt. Pepper Album“, was bis heute allgemein als das beste und innovativste Pop-Album aller Zeiten angesehen wird. Es ist ein künstlerisches Statement ersten Ranges, das bis dahin Ohnegleichen war. „Sgt. Pepper“ sprengte den Rahmen der bisherigen Pop-Musik und entführte die Zeitgenossen und Fans in ganz neue, ungeahnte Klangwelten.

Die Musik der Beatles wurde für mehr als ein Jahrzehnt der vorherrschende Stil und Maßstab der Popmusik. Im Fahrwasser ihres Erfolgs und Ruhms entstanden in kurzer Zeit unglaublich viele Beat-Bands, von denen auch viele sehr erfolgreich und populär wurden wie etwa die Rolling Stones, die Dave Clark Five, die Kinks oder die Searchers. Auch wenn diese zuweilen sehr erfolgreiche Hits hatten, konnten sie jedoch die Dominanz der Beatles zu keiner Zeit in Frage stellen. Die immer größer werdende Beatwelle bewirkte jedoch, dass England in den 1960er eine Explosion an musikalischer Kreativität und Produktivität erlebte und Liverpool für eine Weile der Nabel der Popmusik wurde.

Nachdem die Beatles die USA im Sturm erobert hatten, folgten ihnen im Windschatten viele weitere englische Beatgruppen und hatten ebenfalls Erfolg, so dass man in den USA von der „British Invasion“ sprach. Dadurch wurde für etwa eine Dekade auch in den USA die britische Popmusik tonangebend. Während die Beatles in England von der Jugend als Idole und Helden verehrt und vom Establishment immerhin als erfolgreiche, frech-fröhliche Rockstars akzeptiert wurden, erfuhren sie in den USA eine nahezu religiöse Verehrung, die sie zuweilen in göttliche Sphären erhob. Das war ihnen, die stets vermieden abzuheben, jedoch absolut zuwider. Spätestens mit ihrem Welterfolg „All You Need Is Love“ von 1967 wurden sie dann aber, ob sie es wollten oder nicht, zu Galionsfiguren des „Summer of Love“ und der „Flower-Power-Bewegung“. Als George Harrison die Hippie-Szene in San Francisco besuchte, wurde er dort fast wie ein Messias empfangen. Der sogenannte ‚Drogenpapst‘ Timothy Leary sagte in jener Zeit sogar über die Beatles:

„Die Botschaft aus Liverpool ist das Neueste Testament der vier Evangelisten - den heiligen John, Paul, George und Ringo (Timothy Leary in: Turner 2008, S. 205).“

Da Erfolg und vor allem großer wirtschaftlicher Erfolg immer auch eine politische Dimension hat, waren sich in England manche Politiker nicht zu schade, den Ruhm der Beatles für ihre politische Zwecke zu nutzen und sie vor ihren „Karren zu spannen.“ So ging auch von Premierminister Wilson die Initiative dazu aus, dass die Beatles im Jahr 1965 von Queen Elisabeth II den Orden „Member of the British Empire“ erhielten. Dabei dürfte auch der Umstand eine Rolle gespielt haben, dass die Beatles in den Jahren 1964/65 durch ihre Plattenverkäufe dem britischen Fiskus mehr Steuereinnahmen bescherten als die gesamte britische Autoindustrie, die damals noch eine bedeutende Rolle in Europa spielte. Da sich die Beatles aber als Rockmusiker sahen und nicht vom Establishment vereinnahmt werden wollten, hatten John, Paul, George und Ringo zunächst vor, die Ordensverleihung abzulehnen. Schließlich akzeptierten sie diese jedoch als Teil des Showgeschäfts, dem sie sich nicht entziehen konnten.

Während ihrer Tournee-Jahre 1963 bis 1966 hatten die vier Beatles kaum ein Privatleben gehabt und einen großen Teil dieser Zeit zusammen auf Reisen, in Hotels oder auf der Bühne gemeinsam verbracht. Als 1967 die Konzertreisen vorüber waren, nahm ihr lange vermisstes Privatleben zwangsläufig eine größere Rolle in ihrem Leben ein. Dazu verfolgten sie auch zunehmend individuelle Interessen. Sie waren inzwischen verheiratet (Paul heiratete als Letzter erst 1969), John und Ringo waren auch schon Familienväter. Dadurch wurde der bislang extrem enge Zusammenhalt der Band naturgemäß etwas lockerer. Dennoch verstanden sie sich zunächst weiterhin gut, auch wenn sie nun nur noch eine Studioband waren, die aber weiterhin Hits in Serie produzierte. Sie waren reifer und selbstbewusster geworden; bei ihren Songaufnahmen orientierten sie sich nicht mehr so sehr an den Erwartungen ihrer Fans, sondern suchten für ihre Songs und ihre Musik neue Herausforderungen und Horizonte. Auch wenn sie dabei sehr viel experimentierten und ihren Fans mit manchen Produktionen sehr viel Toleranz abverlangten, konnten sie auch in jener Phase immer noch tolle Rock’n Roll-Titel wie etwa „Lady Madonna“ oder „Revolution“ abliefern.

Eine Zäsur stellte für die Beatles jedoch der Tod ihres Managers Brian Epstein dar, der für sie jahrelang alle organisatorischen und geschäftlichen Dinge erledigt und die Band stets zusammengehalten hatte. Ohne ihn tat sich für die Vier ein großes Vakuum auf. Kein Außenstehender konnte Brian ersetzen. Da keiner der anderen Drei dafür Interesse zeigte, nahm Paul McCartney nach und nach die Zügel der Bandführung in die Hand. Daraus ergab sich jedoch für die Band, in der es bis dahin immer gleichberechtigt und demokratisch zugegangen war, ein Problem, insbesondere wenn Paul mit seinen Ideen und Projekten bestimmend auftrat. Mit immer neuen Projektideen wie der „Magical Mystery Tour“ versuchte Paul die auseinanderdriftenden Interessen der Bandmitglieder zusammenzuhalten. Insbesondere seit John mit der japanischen Künstlerin Yoko Ono eine neue Lebenspartnerin gefunden hatte, erlahmte allmählich Johns Interesse an seiner Band. Dazu kam, dass George mit seiner Hinwendung zur indischen Kultur und Religion auch nur noch wenig Begeisterung für die Band empfand, zumal ihn Pauls Dirigismus zunehmend nervte. Häufig gab es Streit zwischen Paul und John, wessen Song als A-Seite der nächsten Single gelten sollte. George war schon lange unzufrieden, da er seiner Meinung nach mit seinen Songs nicht angemessen bei Plattenveröffentlichungen berücksichtigt wurde. Es knirschte heftig im Bandgefüge.

Kurz schien es so, als könnte ihr Meditationsseminar in Indien 1968 alle noch einmal zusammenführen. Doch konnte weder Yogi Maharishi ihre spirituellen Bedürfnisse und Interessen erfüllen, noch wurde der gemeinsame Bandgeist dadurch gestärkt. Allerdings waren sie während ihres Indienaufenthalts sehr kreativ und schrieben viele neue Songs. Weil sie sich aber nicht auf eine Auswahl der Songs einigen konnten, erschien nicht statt wie üblich eine LP, sondern eine Doppel-LP, das ‚Weiße Album‘. Es ist ein vielsagendes Indiz zum damaligen Zustand der Band, dass für dieses Album bei keiner Songaufnahme alle Vier mitwirkten. So wurde dieses Album ein merkwürdiges Sammelsurium unterschiedlicher Musikrichtungen ohne erkennbaren roten Faden. Dabei sind darauf viele starke Titel enthalten, die unter Verzicht der schwächeren Titel wieder ein großartiges Album ergeben hätten.

Um den alten Bandgeist wieder zu beleben, schlug Paul McCartney vor, wieder mal ein Livekonzert zu geben, wozu er jedoch von den Anderen, besonders von George, eine klare Abfuhr erhielt. Sie konnten sich gerade noch dazu verständigen, ihren dritten Spielfilm zu produzieren, zu dem sie noch vertraglich verpflichtet waren. Doch die Dreharbeiten zum Film „Let It Be“, der die Vier bei Proben und Aufnahmesessions für die nächste LP im Studio zeigt, gerieten zu einem Fiasko und manifestierten letztlich das Auseinanderbrechen der Band. Um ihren Fans, für die TV-Aufzeichnungen kein Ersatz für ein Live-Konzert waren, noch einmal ein echtes Beatles-Erlebnis zu ermöglichen, gaben sie ein Spontankonzert auf dem Dach ihres Apple-Hauses in der Londoner ‚Savile Row‘. Dabei spielten sie die markantesten Titel ihrer künftigen LP „Let It Be“ und zeigten den Beobachtern und Hörern, dass sie beim Musizieren immer noch als großartige Band harmonierten. Allerdings konnten sie sich erneut nicht einigen, welche Songs auf die geplante LP kommen und wie der Film geschnitten werden sollte. Darum legten sie das ganze Projekt zunächst auf Eis und gaben das ganze Material zur finalen Bearbeitung an den Produzenten Phil Spector. So erschienen Film und LP erst 1970, nachdem sich die Beatles schon getrennt hatten.

Ernüchtert und betroffen über diesen kläglichen Misserfolg erschien Paul McCartney bald darauf bei ihrem geschätzten Produzenten George Martin und bat ihn, noch einmal mit ihnen eine LP in alter bewährter Art und Weise aufzunehmen. Daraus entstand dann mit „Abbey Road“ in relativ kurzer