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Spitzkohl, Mairübe und Topinambur ... Auf dem Wochenmarkt erkennt man es am besten - heimische Gemüsesorten gibt es in großer, wunderbarer Vielfalt. Was aber machen mit all den schönen Sachen? Mit diesen Rezepten kann man Neues ausprobieren und Klassiker kennenlernen, Lieblingsgerichte finden und immer wieder köstlich essen.
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Seitenzahl: 85
ISBN 978-3-641-26967-8V001
1. Auflage
© 2020 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
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Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling
Herstellung: Elke Cramer
Projektleitung: Anja Halveland
Fotos: Karl Newedel, München; außer: Bild 1 – Alany, Großbritannien, Francis Amiand/ Bon Appetit; Bild 2, Bild 3, Bild 4, Bild 5 – Reinhard Tierfoto, Heiligenkreuzsteinach, Hans Reinhard; Bild 6 und Bild 7 – shutterstock: Bild 8 (Bruce Amos), (Bild 9 (AN NGUYEN); Bild 10 unten - iStockphoto, Canada / RF (john-nyscriv)
Die Autoren und ihre Rezepte: Konrad Geiger: Wirsingrouladen mit Knollensellerie- und Brezelfüllung, Drei-Kase-Lasagne mit Spinat (aus dem Buch »Frisch, bunt, regional«); Johanna Handschmann: Pastinaken-Kürbis-Klopse, Pastinaken-Soufflé, Warmer Petersilienwurzelsalat, Steckrübengratin aus der Pfanne mit Schweinebauch, Kalbssteak mit Steinpilzen und Teltower Rübchen, Rote-Bete-Suppe mit Garnelen, Topinambur-Suppe mit Waldpilzen, Schwarzwurzeln mit Kräutersauce und Schweinemedaillons, Meerrettich-Kartoffel-Püree mit Tafelspitz und Gemüse, Sellerieschnitzel „Cordon bleu“, Spitzkohl mit Morcheln und Fischfilet, Gratinierter Wirsing mit Salbei und Pilzen, Safranwirsing mit Puten-Röllchen, Kohlstreifen mit Kartoffeln, Rotkohl mit Äpfeln und Maronen, Rotkohlsalat mit Granatapfelkernen, Blumenkohl mit Käsesauce, Grünkohlpfanne mit Bratwurst, Grünkohllasagne mit Steinpilzen, Rosenkohl-Maronen-Auflauf, Rosenkohlsoufflé mit Bratkartoffeln, Süsses Kürbis-Soufflé, Flammkuchen mit Kürbis und Schafskäse, Pfifferlinge mit Speck und Semmel-Porree-Knödel, Steinpilzrisotto, Pfälzer Kastaniensuppe mit knusprigen Speckstreifen, Stangenselleriesalat mit Walnuss (aus dem Buch »Marone, Kürbis, Pastinake«); Martin Lagoda: Weisskohleintopf mit Speck, Feines Kohlrabigemüse, Kohlrabischnitzel mit Sesam-Kräuterdip, Blumenkohlröschen in Parmesanhülle (aus dem Buch »Kohl & Rübe«); Karl Newedel: Kalbsrahmgulasch mit Estragon-Karotten, Gemüsepfanne mit Dilljoghurt, Gefüllter Butternusskürbis, (aus dem Buch »Kürbis & Karotte«), Spargelpuffer mit Schnittlauchfrischkäse, Spargelknödel mit Salbeibutter (aus dem Buch »Grüner & weißer Spargel«), Brotsalat mit Rucola-Caprese, Bärlauchroulade mit Schinken (aus dem Buch »Bärlauch & Rucola«), Hirse-Spinat-Buletten mit Schafskäse, Fenchel-Orangen-Salat mit Hüttenkäse (aus dem Buch »Verführerisch vegetarisch«); Gabriele Redden Rosenbaum: Indische Pastinakensuppe, Petersilienwurzel-Kartoffel-Puffer, Steckrübengratin aus der Pfanne mit Schweinebauch, Steckrübensuppe mit Knödeln, Rüben-Risotto mit Limetten, Rüben-Torte, Borschtsch, Rote Bete in Orangenmarmelade Geschmort, Topinambur-Tortilla, Schwarzwurzeln mit Morchelsauce, Gefüllter Spitzkohl, Stielmusgemüse, Brennnesselsuppe, Bandnudeln mit Rauke, Mangold-Torte, Kichererbsen-Pfannkuchen mit Mangold, Spaghetti mit Löwenzahn, Portulak-Gnocchi (aus dem Buch »Vergessene Gemüse«)
Die Ratschläge in diesem Buch sind von den Autoren und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
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Satz: Nadine Thiel, kreativsatz, Baldham
E-Book Produktion: Vera Hofer
Impressum
Der Garten meiner Kindheit
Wurzeln, Rüben, Knollen
Pastinaken-Kürbis-Klopse
Indische Pastinakensuppe
Pastinaken-Soufflé
Petersilienwurzel-Kartoffel-Puffer
Warmer Petersilienwurzelsalat
Steckrübengratin aus der Pfanne mit Schweinebauch
Steckrübensuppe mit Knödeln
Rüben-Risotto mit Limetten
Rüben-Torte
Kalbssteak mit Steinpilzen und Teltower Rübchen
Borschtsch
Rote Bete in Orangenmarmelade Geschmort
Rote-Bete-Suppe mit Garnelen
Topinambur-Suppe mit Waldpilzen
Topinambur-Tortilla
Schwarzwurzeln mit Morchelsauce
Schwarzwurzeln mit Kräutersauce und Schweinemedaillons
Kalbsrahmgulasch mit Estragon-Karotten
Gemüsepfanne mit Dilljoghurt
Meerrettich-Kartoffel-Püree mit Tafelspitz und Gemüse
Sellerieschnitzel „Cordon Bleu“
Kartoffel-Sellerie-Püree
Wirsingrouladen mit Knollensellerie- und Brezelfüllung
Spargelpuffer mit Schnittlauchfrischkäse
Spargelknödel mit Salbeibutter
Kohl
Gefüllter Spitzkohl
Spitzkohl mit Morcheln und Fischfilet
Gratinierter Wirsing mit Salbei und Pilzen
Safranwirsing mit Puten-Röllchen
Stielmusgemüse
Kohlstreifen mit Kartoffeln
Krautsalat
Weisskohleintopf mit Speck
Feines Kohlrabigemüse
Kohlrabischnitzel mit Sesam-Kräuterdip
Rotkohl mit Äpfeln und Maronen
Rotkohlsalat mit Granatapfelkernen
Blumenkohl mit Käsesauce
Blumenkohlröschen in Parmesanhülle
Grünkohlpfanne mit Bratwurst
Grünkohllasagne mit Steinpilzen
Rosenkohl-Maronen-Auflauf
Rosenkohlsoufflé mit Bratkartoffeln
Kürbis, Pilze & Maronen
Süsses Kürbis-Soufflé
Flammkuchen mit Kürbis und Schafskäse
Gefüllter Butternusskürbis
Pfifferlinge mit Speck und Semmel-Porree-Knödel
Steinpilzrisotto
Pfälzer Kastaniensuppe mit knusprigen Speckstreifen
Blatt- und Stielgemüse
Brennnesselsuppe
Brunnenkresse-Suppe
Bandnudeln mit Rauke
Brotsalat mit Rucola-Caprese
Bärlauchroulade mit Schinken
Mangold-Torte
Kichererbsen-Pfannkuchen mit Mangold
Hirse-Spinat-Buletten mit Schafskäse
Drei-Kase-Lasagne mit Spinat
Spaghetti mit Löwenzahn
Löwenzahnsalat
Stangenselleriesalat mit Walnuss
Fenchel-Orangen-Salat mit Hüttenkäse
Portulak-Gnocchi
Erntekalender
Rezeptregister: nach Kapiteln • alphabetisch
nach Gemüsesorten
…, an den ich heute mit leichter Wehmut zurückdenke, lag im Länderdreieck Deutschland, Belgien, Holland. Ich lebte damals bei meinen Großeltern in einem großen, alten Fachwerkhaus. Hinter dem Haus lag ein riesiger, etwas verwilderter Bauerngarten mit vielen Blumen, blühenden Büschen und einer kleinen Wiese, die von einer dicken Linde überschattet wurde. Hatte man diesen romantischen Teil des Gartens durchquert und war durch eine schmale Öffnung der Ligusterhecke gegangen, die beide Gärten voneinander trennte, erreichte man gepflegte Gemüsebeete, die der ganze Stolz meiner Großmutter waren. Auf der rechten Seite standen zwei Apfelbäume, deren wohlschmeckende Apfelsorte man nirgendwo kaufen konnte, ein knorriger Birnbaum mit Blutbirnen – kleinen, süßen Früchten mit blutrotem Fruchtfleisch – und hinten in der rechten Ecke ein großer Kirschbaum, der im Juli die wunderbarsten, dicksten, gelbroten Kirschen trug, die man sich nur denken kann.
Es verging fast kein Tag, an dem nicht etwas im Garten zu tun war: der Kampf gegen das Unkraut, der nie gewonnen wurde, die Erde, die immer wieder gelockert werden musste, und die Pflanzen, die Wasser brauchten, wenn es längere Zeit nicht geregnet hatte.
Am liebsten war uns Kindern das Ernten. Was immer wir roh essen konnten, probierten wir natürlich erst einmal. Unser Garten kannte keine Chemie, deshalb wurden Erdbeeren, Möhren, Herbstrüben etc. mit der Schürze nur kurz abgewischt und – nach dem Motto „Dreck putzt den Magen" – knirschend verspeist.
Gehen Sie mit diesem Buch auf eine Entdeckungsreise in die Sortenvielfalt der heimischen Gemüse, und finden Sie heraus, welch wunderbarer Genuss ein frischer Löwenzahnsalat, ein Stielmusgemüse oder ein Rüben-Risotto mit Limetten sind.
Ihre
Gabriele Redden Rosenbaum
Die optisch unscheinbaren Knollen und Wurzeln gewinnen sicherlich keinen Schönheitswettbewerb; ihr wahrer Wert verbirgt sich in ihrem Inhalt und Geschmack, denn die Vertreter dieser Gemüsefamilie gehören zu den nahrhaftesten überhaupt.
WURZELN wie MÖHREN, PETERSILIENWURZELN und PASTINAKEN sind miteinander verwandt und werden ähnlich verwendet. Petersilienwurzeln und Pastinaken sind weiß bis cremefarben und meist etwas dicker als Möhren. Geruch und Geschmack sind kräftig aromatisch, leicht nussig und erinnern an Petersilie und Möhre. Da sie Stärke und Zucker enthalten, eignen sie sich bestens für Saucen, Suppen, Pürees und Eintöpfe. Die fingerdicken Schwarzwurzeln gibt es auch mit weißer Schale. Sie haben ein milchig-weißes Fruchtfleisch und erinnern in Farbe und Geruch etwas an Spargel.
TOPINAMBUR ist bei uns weniger bekannt, aber äußerst vielseitig. Man kann ihn roh, gebraten, gedünstet, gekocht oder frittiert genießen. Mit der Sonnenblume verwandt, ist die Pflanze sehr dekorativ, die Knolle delikat und prägnant im Geschmack.
STECK- oder KOHLRÜBEN und WEISSE RÜBEN sind nahe verwandt. Steckrüben sind meist etwas größer und haben gelbes Fruchtfleisch. Ihr Geschmack ist etwas kräftiger und derber als der der weißen Rüben. Weiße Rüben sind rund oder länglich, ihr Fruchtfleisch ist weiß, während die Schale rötlich oder violett gefärbt sein kann. Ihr Aroma erinnert etwas an Rettiche. Die besonders kleinen, rundlichen Rüben aus dieser Familie sind als Teltower Rübchen oder Navets bekannt. Man kann sie roh oder gegart verzehren. Besonders gut schmecken sie mit Butter, Sahne und Muskatnuss als Püree, Gratin oder Eintopf zu einem herzhaften Schweinebraten.
Die ROTE BETE oder ROTE RÜBE war schon bei den alten Römern geschätzt. Zwischenzeitlich fristete sie mit ihrem leicht erdigen Geschmack ein Schattendasein als preiswerte, rustikale Beilage, doch diese Zeiten sind vorbei. Entdecken auch Sie die moderne Seite dieses Powergemüses: Es lässt sich nämlich auf neue und interessante Weise zubereiten und hilft gleichzeitig, die Immunkräfte des Körpers zu stärken.
Der KNOLLENSELLERIE gehört zu den beliebtesten Gemüsen der deutschen Küche. Die Knollen müssen großzügig geschält werden. Das Fruchtfleisch kann man roh verzehren, braten oder kochen. Geschätzt wird das kräftige Aroma in Suppen, Saucen und Salaten.
Diese raffinierten vegetarischen Frikadellen passen als Beilage zu Salat und Gemüse, aber auch zu kurzgebratenem Fleisch oder Fisch.
FÜR 4 PORTIONEN
300 g Pastinaken
200 g Hokkaido-Kürbis (küchenfertig)
2–3 cm Ingwer
4 Eier
40 g Parmesan oder Pecorino am Stück
1 Prise Kurkuma oder Currypulver
1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
2 EL Butterschmalz oder Öl
1
Die Pastinaken waschen und dünn schälen. Pastinaken und Kürbis fein raspeln und miteinander vermischen. Den Ingwer schälen, ebenso fein raspeln und zugeben.
2
Den Käse reiben. Die Eier in einer Schüssel verquirlen. Käse, Kurkuma, Muskat, Salz, Pfeffer und die Pastinaken-Kürbis-Raspeln untermischen.
3
Das Butterschmalz in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Die Masse mit einem Löffel in kleinen Portionen hineingeben und die Küchlein bei schwacher bis mittlerer Hitze auf beiden Seiten goldbraun braten.
Kräuterdip
Zu den Küchlein passt dieser Dip ganz hervorragend: 4 bis 5 EL gehackte frische Gartenkräuter (zum Beispiel Schnittlauch, Dill, Petersilie) in 300 g Sahnejoghurt einrühren und mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.
Onkel Jakob war ein weit gereister Mann, der seiner Schwester, meiner Großmutter, die köstlichsten Sachen aus fernen Ländern mitbrachte. Auch den Curry samt Rezept. Sie machte häufig Gebrauch davon.
FÜR 4 PORTIONEN FÜR DEN CURRY
1 gehäufter TL Koriander
1 gestrichener TL Kreuzkümmel
1 getrocknete Chilischote
1 gestrichener TL Kurkuma
¼ TL Fenugreek (Bockshornklee)
FÜR DIE SUPPE
1 mittelgroße Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 daumengroßes Stück Ingwer
2 Pastinaken
2 EL Butter, 1 EL Mehl
1 l Fleischfond
150 g Schlagsahne
Salz
1 Bund Koriander oder Schnittlauch
1 kleiner Apfel oder 20 halbierte, kernlose Trauben
1
Alle Zutaten für den Curry in einem Mörser zerkleinern. Sie werden nicht alles für dieses Gericht brauchen, verschließen Sie den Rest in einem Glas und würzen Sie Linsengemüse oder Spinat damit.
2
Die Zwiebel und den Knoblauch für die Suppe pellen. Die Zwiebel würfeln und den Knoblauch in Scheiben schneiden. Ingwer und die Pastinaken schälen. Ingwer fein würfeln und die Pastinaken in Stücke schneiden.
3
Die Butter in einem Topf zerlassen und Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Pastinaken zufügen. Zudecken und bei geringer Hitze 10 Minuten dünsten.
4
Das Mehl und 1 Esslöffel des Currys einstreuen und etwa 2 Minuten weiterdünsten, gelegentlich umrühren.
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