Die "Black Knight" - Verschwörung - Pit Vogt - E-Book

Die "Black Knight" - Verschwörung E-Book

Pit Vogt

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Beschreibung

Ist es eine Verschwörung? Steckt eine geheime Macht hinter einem ebenso unergründlichen Geheimnis? Was verbirgt sich hinter "Black Knight" - ein außerirdisches Relikt vielleicht? Fest steht: Das gesamte Universum ist in Gefahr! Alles, was sich darin befindet, droht plötzlich zu vergehen! Waren alle wundervollen Entwicklungen, waren sämtliche Lebensformen einfach umsonst? Was kündigte sich bereits schon vor langer Zeit an? Kann die Intelligenz des Lebens eine Möglichkeit finden, um sich selbst zu erhalten? Folgen Sie uns auf den fantastischen Wegen ins All. Glauben Sie an das, was uns alle ausmacht: unsere Intelligenz und unsere Möglichkeit, mit unserem Wissen Lösungen zu finden! Gelangen wir bald zu einer anderen Wirklichkeit? Oder ist hier etwas Unglaubliches im Gange, was sich keiner auch nur im Traum vorzustellen vermag?

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Seitenzahl: 346

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Idee & Story: Pit Vogt

Layout & Design: Jack En Tii

Die Story ist frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht beabsichtigt, diese wären rein zufällig.

Örtlichkeiten sind zufällig gewählt.

Inhalt

the Jack En Tii book

Titel: 1. Vorwort

1. Vorwort

Titel: 2. Vorwort

2. Vorwort

Titel: Grundlage

Nachtwanderung (Erlebnis)

Titel: Die Entdeckung

Der Riss im All

Titel: Sequenzen (Aufzeichnungen)

Singularität (Aufzeichnung)

Geheime Mission – Titan (Aufzeichnung)

Oumuamua (Aufzeichnung)

Venus (Akte)

Die Bombe (Bericht)

Gewitter (Aus einer Polizeiakte)

Juana (Aufzeichnung/Datei/E-Mail)

Vulkan (Bericht/Aufzeichnung)

Nächtlicher Besuch (Bericht/Aufzeichnung)

Halluzinationen / Frankfurt am Main…

Das Geheimnis von Tikal (Aufzeichnung)

Jodis Geheimnis (Tagebuchaufzeichnung)

Der Angriff / Simbabwe…

Das Netz (Bericht)

Titel: Anmerkung (Autor)

Der Meteor (Persönliches Erlebnis)

Titel: Fragmente

Erkenntnisse / Teil 1

Erkenntnisse / Teil 2

Waldrand / Nähe Marienbach (Bericht)

Area-51 (Bericht))

Verloren (Bericht)

Illusionen (Bericht)

Der Agent (Bericht)

Das Interview (Aufzeichnung)

Persönliche Datei von Hank Meier (Akte)

Entführt (Aufzeichnung)

Das Geheimnis (Aufzeichnungen)

Phantomstadt (Aufzeichnungen)

Titel: Die Botschaft

Die Botschaft von Pegasus (Datei)

Titel: Rätsel

Das Pentagramm (Aufzeichnung)

Das Labyrinth (Aufzeichnung)

Nachtrag (Aufzeichnung)

Gammablitz (Aufzeichnung)

Die Erscheinung (Aufzeichnung/Datei)

Titel: Geheime Missionen

Geheime Mission „Black Knight“

Geheime Mission/Testflug ins Nirgendwo

Titel: Der Virus-Effekt

Das Corona Virus / Tote über Tote

Der Virus-Effekt (Aufzeichnung/Datei)

Erster Nachtrag / Tödlicher Sternenstaub

Zweiter Nachtrag / Coronavirus (Covid-21)

Der Corona-Effekt (Zwischenbericht)

Titel: Anmerkung (Autor)

COVID-19 (Anmerkung des Autors)

Titel: Die Bedrohung

Die Bedrohung/Annäherung

Die Bedrohung/Der Satellit

Eine Woche zuvor/Das Kartell

Titel: Protokolle

Signale (Geheime Datei)

Unfall (Protokoll – Kirk Trelleborg)

Zerstörung (Protokoll – Kirk Trelleborg)

Die andere Seite (Letzter Bericht)

Titel: Ende Teil 1

Titel: Personen/Örtlichkeiten/Begriffe

Personen/Örtlichkeiten…

Titel: Gliederung

Gliederung

Preview

Illustration

1. VORWORT

Seit ca. 13.000 Jahren soll ein geheimnisvoller Satellit in der Erdumlaufbahn seine Bahn ziehen, ein Satellit der Aliens, sein Name: Black Knight! Von dort aus werden sämtliche Vorgänge auf der Erde gesteuert, alles mit nur einem Ziel: die Erde eines Tages zu übernehmen! Unheimliche Begegnungen und seltsame Begebenheiten deuten immer wieder auf eine Macht hin, die uns Menschen beeinflussen soll. Alles soll so gesteuert werden, dass die Menschen von der Erde vertrieben werden. Seuchen, tödliche Viren, aber auch Sichtungen von Ufos oder das Erleben von merkwürdigen Vorgängen – all das soll auf den Satelliten „Black Knight“ zurückzuführen sein. Doch gibt es ihn wirklich, diesen unheimlichen Satelliten? Und falls es ihn geben sollte, wohin werden dann die Informationen gesendet – oder – woher bekommt „Black Knight“ seine Befehle? Gibt es einen Stützpunkt in unserem Sonnensystem, auf der Venus vielleicht? Sind all diese Geschichten wirklich wahr? Und – wird alles vom Satelliten „Black Knight“ gesteuert? Gibt es eine Weltverschwörung?

2. VORWORT

Was ist wichtiger, der Tod und das Nichts oder die Erkenntnis, dass die Wege, die Menschen gehen, zu einem Ziel führen, das die Menschheit in Gefahr bringt?

Keiner kann das sagen – oder vielleicht doch jemand – derjenige, der das erlebt?

Spuren zu verfolgen mag vielleicht eine gewisse Erleichterung in sich bergen, könnte am Ende doch noch das Gute bewahren, auch, wenn es das Gute schon gar nicht mehr gibt. Doch es siegt am Ende wohl die dunkelste Seite in uns Menschen, weil eben diese Wesen gierig nach Sensation und Aufmerksamkeit sind. Es macht eben mehr her, ein böses Spiel mit seinesgleichen zu treiben, als ehrlich und in gewisser Weise auch normal und nüchtern sein Leben zu leben. Was ist eigentlich am Bösen so schön, was ist am Furchtbaren so interessant, dass man es am Ende noch wunderbar findet? Ist es der menschliche Urtrieb, andere Lebewesen zu jagen, sie zu unterdrücken, um diese letztlich aufzufressen? Schon immer war die Lust am Bösen ein unbezwingbarer Makel der Menschheit. Und schon immer haben Menschen Lügnern, Betrügern und Spinnern mehr Glauben geschenkt als ehrlichen und anständigen Leuten, die mit ihrer Hände Arbeit etwas zu schaffen vermochten. Untergangsszenarien sind vermutlich interessanter als die Vorstellung einer intakten und funktionierenden Welt. Spannend daran mag dabei wohl auch sein, Menschen zu täuschen, um einen ganz eigenen Wert zu erzeugen, um eigene Ziele zu erreichen, um selbstherrlich andere Menschen zu versklaven. Was lassen sich hochbegabte und hochzivilisierte Wesen einfallen, um Macht und letztlich auch Geld im Übermaß zu erlangen? Wenn man die Vorgänge genauer betrachtet, dann wird einem klar, dass wohl keinerlei Möglichkeit hier zu infam und zu unerträglich ist, um das Endziel der Übermacht zu erreichen. Lügen und Intrigen werden gesponnen und sind Bausteine auf dem Weg zum hohen Turm der Unnahbarkeit. Eine Eigenschaft des menschlichen Individuums, die eine Gesellschaft prägt und unterschwellig stets am weiteren Ausbau der Pfründe beteiligt ist – und sein wird. Das ist ein wesentliches Merkmal am menschlichen Zusammenleben. Es ist aber auch ein verheerender Baustein, der unter Umständen am Ende einer Zivilisation Anteil trägt. Wollen wir es soweit kommen lassen? Gibt es eine Antwort auf diese Frage – ich fürchte, diese wird es nicht geben.

GRUNDLAGE

Nachtwanderung

(Erlebnis)

September 2017

Eigentlich hatte sich Sid vorgenommen, diesen Vorfall nicht weiterzuerzählen. Er tat es dennoch. Vielleicht minderte das in der Bevölkerung ja die Angst vor einem diesbezüglichen – na, sagen wir mal: Kontakt!

Alles begann ziemlich normal. Es war am 12. September 2017. Wie so oft hatte Sid sich vorgenommen, durch einen nicht allzu weit entfernten Wald zu wandern, um auf andere Gedanken und vielleicht auch Ideen zu kommen. Diesmal sollte es eine Abend-Wanderung werden. So hielt er das Auto an und stieg aus. Es war schon ein sehr angenehmer und ziemlich würziger Geruch, der ihn da einhüllte. Er fühlte sich wohl, doch auch wieder nicht.

Stöhnend griff er nach seiner Brotbüchse, die er stets dabeihatte, wenn er wandern ging.

Ein wenig nervös schaute er auf die Uhr, sie zeigte kurz nach 21 Uhr. Es war stockdunkel und er lief los.

Für Notfälle hatte er eine Taschenlampe in der Jackentasche und hoffte, dass er sie auch mal einsetzen konnte. Sie war noch neu und leuchtete ziemlich hell.

Der Weg war holprig und überall lagen Äste herum, die ein erst kürzlich wütender Sturm von den Bäumen gerissen hatte. Viel ging ihm durch den Kopf: Zum Beispiel wie er die Jahre so gestaltet hatte, was er besser machen müsste, was er irgendwann noch vorhatte und so weiter.

21: 35 Uhr

Ihm schien, als sei er schon ewig unterwegs, doch es war noch gar nicht so lange. Irgendwie war er müde und wollte wieder umkehren.

Da knackte es neben ihm im Unterholz. Erschrocken blieb er stehen. Doch es schien nur ein Tier des Waldes gewesen zu sein, dass ebenfalls erschrocken aufgesprungen war.

Irgendetwas blinkte da zwischen den Bäumen. Er stutzte – was sollte hier in diesem Dickicht, in diesem dichten Wald blinken? Hier war nichts weiter als nur Wald. Sollte er mit der Taschenlampe…? Er griff nach ihr in seiner Jackentasche, doch dann zögerte er.

Das Licht blinkte und es war blau. Ein wenig irritiert lehnte er sich an einen Baumstamm. Hinter ihm und vor ihm war es pechschwarz, auch war es mucksmäuschenstill und er überlegte stöhnend. Irgendwie war er wohl neugierig, doch er wusste auch, dass es gefährlich werden könnte, wenn er den schmalen, mit Flechten und Gras überwachsenen Pfad verlassen würde. Alles nur wegen eines blauen Blinklichts?

Er zog sich umständlich und dutzende Male seine Funktionsjacke zurecht und kehrte erst einmal um. Doch umso mehr er sich wieder in Richtung Waldrand entfernte, umso stärker wurde seine Neugierde.

Noch einmal raffte er allen Mut zusammen, wischte sich die Müdigkeit aus den Augen und ging wieder zurück. Und da sah er es wieder, dieses komische blaue, blinkende Licht.

Jetzt hielt ihn nichts mehr! Und für eventuelle Eventualitäten hatte er ja auch einen kleinen Pfefferspray bei sich.

21:50 Uhr

Ein wenig wacklig verließ er den Pfad und drückte das Buschwerk und die tiefhängenden Äste der Bäume beiseite. So bemerkte er gar nicht, dass er immer vorsichtiger und zaghafter wurde. Wollte er wirklich dorthin, wo er das Licht vermutete?

Das blaue Blinken schien immer intensiver zu werden, was ihm sagte, dass er immer näherkam.

Irgendwann knickte er mit dem rechten Fuß um. Es schmerzte sehr, doch er biss sich auf die Zunge, wollte unter keinen Umständen, dass er irgendein lautes Geräusch erzeugte. Immerhin, wer konnte schon wissen, wer hinter diesem blauen Blinklicht steckte. Schließlich ging es nicht mehr weiter, doch er war auch schon unmittelbar davor. Das blaue Blinken drang grell und intensiv zwischen den Bäumen hindurch. Sid verbarg sich hinter dem dicken Stamm eines Baumes und beobachtete die Szenerie. Zunächst sah er nur das Blinken, denn das grelle Licht überlagerte das, was sich in seinem Umfeld befand. Aber dann verlosch das Licht und an dessen Stelle funkelte ein nicht allzu heller lilafarbener Ring. Der Ring breitete sich aus und dann sah Sid, was das Ding war, was da inmitten des Waldes stand. Genauer gesagt stand es nicht, es schwebte, es war eine bläuliche Kugel, die ungefähr die Größe eines Hubschraubers hatte, nur, dass sie eben kreisrund war.

Sid spürte, wie sein Herz immer schneller pochte. Eigentlich hatte er bis zu diesem Tag jeden noch so kunstvoll gestalteten Beitrag über so genannte fliegende Untertassen, UFOs und Aliens, vehement abgewehrt. Er glaubte diesen Unsinn schlichtweg nicht. Und auch in diesem Augenblick zweifelte er daran, dass das da vor ihm möglicherweise ein solches UFO sein sollte. Ungläubig schüttelte er seinen Kopf und rollte die Augen. Nein, solchen Quatsch konnte er nicht glauben. Wer weiß, wer sich da einen Jux machte? Aber dann stellte er sich die Frage, was es wohl für einen Sinn machte, in der Dunkelheit der Nacht, tief im Wald einen solchen Jux zu veranstalten? Wer sollte etwas von diesem vermeintlichen Jux haben? Niemand! Plötzlich wurde ihm klar, dass er in großer Gefahr sein musste! Immerhin war ja gar nicht klar, was das komische Ding da vor ihm wirklich war. Vielleicht eine Waffe, oder? Ein wenig ängstlich sackte er hinter einem Baum zusammen, wollte unter keinen Umständen, dass ihn jemand bemerkte.

Doch dann musste er dennoch wieder hinsehen. Das bläuliche Licht war noch immer zu sehen. Aber dann vernahm er ein Geräusch, ein Surren, ganz leise, kaum hörbar, aber dennoch zu bemerken. Neugierig starrte er zwischen den Büschen und Ästen zu der blauen Kugel, die sich mehr oder weniger geräuschlos in die Luft erhob, kurz innehielt, und dann wie ein Blitz in den Himmel raste!

Dann war es wieder stockdunkel.

Sid stöhnte – nun hatte also er, ausgerechnet er, auch so ein albernes Ding gesehen! So etwas blödes, irgendwie passte ihm das ganz und gar nicht. Dieses alberne blaue Ding hätte nie hier sein dürfen! Allerdings hätte er auch vielleicht nie so neugierig sein dürfen, um dieses blaue blinkende Ungemach sehen zu wollen. Was sollte diese affige Neugierde?

Noch immer hockte er hinter seinem Baum und wusste ehrlich gesagt gar nicht mehr, ob er zum Auto zurückgehen sollte oder noch ein wenig warten müsste. Er nahm sich vor, zunächst den Ort der Sichtung etwas näher zu untersuchen und erst dann zum Auto zurückzulaufen.

Aus diversen Berichten von Leuten, die auch schon mal so etwas Verrücktes erlebt hatten, wusste er, dass die Landeplätze solcher UFOs meistens nach Chemikalien rochen. Schnell schaltete er seine Taschenlampe ein und lief los. Doch als er auf der kleinen Lichtung stand, wo eben noch das UFO schwebte, roch es nach gar nichts. Keine Chemikalien, keine schlechte Luft, keine komischen Gefühle und auch keine von einem magischen Magnetfeld beeinträchtigten umherschwirrenden Zeiger der Armbanduhr. Es war nichts zu bemerken. Doch halt – blinkte da nicht etwas im Gras? Vorsichtig näherte er sich – und tatsächlich! Da lag etwas im Gras, etwas kleines Rundes. Er bückte sich und hob es auf. Es war ein kleiner runder Gegenstand, der sich anfühlte wie das Soft-Touch-Gehäuse eines Handys. Aber es war kein Handy. Es blinkte blau und als er darauf herumklopfte, erhob er sich plötzlich ein ganz klein wenig in die Luft. Erschrocken warf er das Ding wieder ins Gras und sank alsbald auf den Erdboden zurück. Nervös leuchtete er mit der Taschenlampe an sich herab. Doch da war nichts, alles war noch so, wie eben noch. Sollte er vielleicht … er tat es! er hob das Ding wieder auf und drückte darauf herum. Und tatsächlich, wieder erhob er sich einfach so ein klein wenig über den Waldboden. Immer öfter drückte er auf das Ding und immer wieder wurde er sanft auf den Boden herabgelassen, dann wieder knapp über den Waldboden angehoben. Irgendwie fand er das lustig – und bei alledem fühlte er gar nichts. Ob ihn das Ding vielleicht auch zum Auto bugsieren konnte? Er bekam das zunächst nicht hin, aber dann kippte er das Ding ein wenig nach vorn und schon flog er über die Wiese. Erschrocken hielt er das Ding wieder gerade und blieb stehen. Mit der Taschenlampe suchte er nach einem Weg und kippte dann das Ding nach vorn. Wie ein Blitz sauste er zwischen den Büschen und Bäumen geradewegs der Parkstelle seines Autos entgegen. Als er dort ankam, kippte er das Ding wieder nach hinten und blieb stehen. Mit zittrigen Fingern drückte er darauf herum und schon sank er sanft auf den Boden zurück.

Da das Ding nicht sehr groß war, passte es gut in seine Jackentasche. Er setzte sich ins Auto und fuhr heim.

Bei der späteren Untersuchung zu Hause konnte er nichts Bemerkenswertes an diesem sonderbaren Ding entdecken. Die Oberfläche war bläulich und vollkommen glatt. „Vielleicht reagierte es ja auf Druck und auf die Lagerung“, murmelte er vor sich hin. Aber auch jetzt reagierte das Ding genauso wie im Wald: drückte er darauf, erhob er sich, kippte er es nach vorn, bewegte auch er sich geräuschlos nach vorn. Das war vielleicht verrückt! Er versteckte es in einer Schublade seiner Wohnzimmermöbel.

Tage später versuchte er, das seltsame Ding wieder in Betrieb zu nehmen, doch da funktionierte es nicht mehr. Auch öffnen ließ es sich nicht. Das Material war so hart, dass es nicht einmal Kratzspuren seiner Werkzeuge erkennen ließ. Es musste ein unzerstörbares Material sein, aus dem es bestand.

Nur eines geschah: Ein greller blauer Lichtstrahl fuhr unvermittelt aus dem Kästchen heraus, geradewegs in den Himmel, wo es in einem silbern schimmernden Objekt zu verschwinden schien. War das ein Flugzeug? Kurz danach verschwand auch das und nichts deutete mehr auf die Existenz des sonderbaren Gegenstandes hin.

DIE ENTDECKUNG

Der Riss im All

(Aufzeichnung des Rio-Observatoriums)

Es war ein Lichtstrahl, ein breiter, blauer Lichtstrahl, welcher unvermittelt aus dem Universum auf das Kuppeldach des Rio-Observatoriums in Bangu (Rio de Janeiro) fiel. Die Wissenschaftler, die an diesem Tag noch Nachtdienst hatten, staunten, denn so etwas Intensives, so etwas Kraftvolles hatten sie wohl noch nie gesehen. Allerdings geschahen noch mehr unerklärliche Dinge: Die Aufzeichnungsgeräte, welche rund um die Uhr das geheimnisvolle Rauschen des Universums auffingen, zeichneten ein Signal in Erdnähe auf und stuften es als neues „Wow-Signal“ ein, das Signal einer außerirdischen Intelligenz!

Still glitt der dunkel schimmernde, geheimnisvolle Satellit „Black Knight“ in der Umlaufbahn der Erde dahin. Der kleine Raumgleiter „XX2“, welcher extra zur Erkundung des Satelliten und des vermutlich von ihm gefunkten „Wow-Signals“ vor drei Tagen aufgebrochen war, näherte sich langsam diesem seltsamen Objekt. Es sah aus, als ob der Satellit auf dem Kopf stand, jedenfalls schien er sich auch nicht ein bisschen zu bewegen. Die „XX2“ driftete noch ziemlich weit entfernt von dem Satelliten in der Umlaufbahn und nichts geschah.

Nie war der Satellit je aufgefallen, sogar seine Existenz wurde bis vor ungefähr einem Jahr geleugnet. Es hieß, „Black Knight“ gäbe es gar nicht, das sei nur eine Erfindung von Verschwörungstheoretikern. Doch dann fing das Rio-Observatorium sonderbare Signale auf, die so deutlich waren, dass sie nur von einem erdnahen Objekt stammen konnten. Es waren merkwürdige Signale, Signale, die dem in den Siebziger Jahren aufgefangenen „Wow-Signal“ ähnelten und doch vollkommen anders aufgebaut waren.

Außerdem traf erst kürzlich ein seltsamer Gegenstand als Eilpacket im Observatorium ein. Es war ein kreisrundes Ding, welches vollkommen eben war und sich einfach nicht öffnen ließ.

Schließlich war es ein Signal, welches zusammen mit einem blauen Lichtstrahl in die Erdatmosphäre strahlte. Das Ziel des Signals war dieser merkwürdige Satellit. Man fixierte den Punkt und glaubte, auch die Herkunft der früher aufgefangenen Signale entdeckt zu haben. Es musste sich demnach um den seit angeblich 13.000 Jahren in der Erdumlaufbahn kreisenden Satelliten einer außerirdischen Intelligenz handeln, es musste der Satellit „Black Knight“ sein!

Neuerdings kursierten sogar Gerüchte, dass die Erfindung der Computer auf das Konto dieser Außerirdischen gehen sollte. Doch so recht wollte das niemand glauben. Allerdings wollte jetzt keiner mehr leugnen, dass es diesen merkwürdigen Satelliten gibt.

Je näher sich das kleine Raumschiff auf den düster scheinenden Satelliten zubewegte, umso mehr schien sich dieser aufzulösen, beinahe so wie ein schlechtes Foto, welches sich bei Vergrößerung immer mehr verpixelte. Der Satellit schien regelrecht zu zerfließen. Kommandant Ron steuerte das Raumschiff wieder ein Stück zurück und der Satellit erschien deutlicher auf den Bildschirmen. War dieses seltsame Objekt vielleicht nur eine Täuschung, eine Projektion vielleicht, etwa eine Fata Morgana? Aber wieso? Und wer steckte dahinter? Lia, Rons Co-Kommandantin, beschwichtigte ihren Chef. Wieso sollte der Satellit nicht existieren? Doch auch sie verfolgte auf den großen Bildschirmen diese verwirrende Unverständlichkeit. Vielleicht handelte es sich nur um eine Projektion? Plötzlich flackerten die Bildschirme im Raumschiff grell auf, so grell, dass nichts mehr erkennbar war! Auch das Licht flackerte und ein merkwürdiges Brummen und Vibrieren durchzuckte das gesamte Raumschiff! Als das Flackern wieder verschwand, starrten die beiden Raumfahrer wie vom Donner gerührt auf die Bildschirme. Vor ihnen war eine deutlich lesbare Schrift zu erkennen, sie war schwarz und lautete:

Der Tag ist gekommen!

Kurz darauf verschwand die Schrift und das Licht schaltete sich wieder ein. Es war so still wie zuvor – kein Flackern des Lichts, kein Flackern der Bildschirme, nichts. Plötzlich schien sich das Bild auf dem Bildschirm des Kommandanten zu verschieben. Das All schien sich zu teilen, aus dem allgegenwärtigen Schwarz, welches das kleine Raumschiff umgab, wölbte sich eine riesige Beule! Es war, als wenn sich der Raum, das gesamte All verformen wollten. Was ging da nur vor? War es eine erneute Täuschung? Aus dem entstandenen Spalt drang Licht, es war so still und so ruhig, so erhaben und doch so mächtig, wie es die Besatzung des Raumschiffes noch nie zuvor gesehen und empfunden hatte. Das kleine Raumschiff verschwand in dem gleißenden Licht und der sonderbare Satellit „Black Knight“ bewegte sich aus der Erdumlaufbahn heraus.

Aber was hatte es mit diesem Satelliten wirklich auf sich, einem Satelliten, der vielleicht nicht einmal real existierte? Und was war hinter der Öffnung im All? Gab es die überhaupt? War die Besatzung des Raumschiffes etwa hinter ein Geheimnis gekommen, von dem niemand erfahren durfte? Wollten Außerirdische auf diese Weise den Kontakt zwischen der „XX2“ und der Erde stören?

Fest stand lediglich, dass auf der Erde ganz plötzlich der Kontakt zum Raumschiff „XX2“ abbrach. Auch der seltsame Satellit „Black Knight“ schien nicht mehr auffindbar.

Allerdings, etwas war seltsam, das blaue Licht, welches unvermittelt aus dem All auf die Sensoren im Kuppeldach des Rio-Observatoriums gefallen war, war nicht einfach nur ein blaues Licht. Das Licht beinhaltete einen Code! Und als der vermeintliche Code teilweise entschlüsselt werden konnte, saßen die erstaunten Wissenschaftler des Observatoriums vor dem vermeintlichen Bauplan eines Satelliten. Der Satellit setzte sich aus dem Code zusammen und löste sich sofort auf, wenn das Licht verlosch. Aber, gab es solch eine Art der Zusammensetzung tatsächlich? War auch das eine Täuschung?

Und noch etwas verwirrte die Wissenschaftler: Kaum hatte sich der Satellit aus diesem Code gebildet, loggte er sich auch schon in sämtliche Netzwerke auf der Erde ein, und das in Sekundenschnelle! Daraufhin erschien eine Gestalt auf sämtlichen Monitoren, eine Person in einem sonderbaren bläulich schimmernden Anzug! Den Wissenschaftlern stockte der Atem, denn die Person auf dem Bildschirm, die nun sämtliche Netzwerke kontrollierte, war nicht etwa ein Alien, nein, es war ein Mensch!

Doch was hatte das alles zu bedeuten? Und wohin war das kleine Raumschiff „XX2“ mit seiner zweiköpfigen Mannschaft verschwunden? Während man auf der Erde noch rätselte, was es mit all den Ungereimtheiten auf sich hatte, spaltete sich erneut das Universum und ein grelles Licht hüllte die Erde und ihren kleinen Mond in sich ein!

Stand die Erde, stand die gesamte Menschheit vor einer neuen Herausforderung oder war das ihr ultimativer Untergang?

SEQUENZEN (AUFZEICHNUNGEN)

Singularität

(Aufzeichnung)

April 2020

Erschrocken schauten sich Ron und Lia an. Wo waren sie nur? Wohin war das Raumschiff, die „XX2“, nur geraten? Fest stand nur, dass sich plötzlich das All, das Universum, vor ihnen geteilt hatte, ein grelles Licht sie in das Innere, oder sollte man besser sagen „die andere Seite“ gezogen hatte. Und nun? Nun war wieder alles schwarz um sie herum. Das hieß, nicht so ganz, denn vor ihnen waberte irgendetwas Sonderbares.

Es war ein schwarzer Kreis, der von einer samtig dunklen Lichtaureole umgeben war. Es sah wirklich komisch aus, so etwas hatten die beiden Raumfahrer noch nie zuvor gesehen. Und noch merkwürdiger war die Tatsache, dass sie augenscheinlich von diesem „Ding“ angezogen wurden.

Immer größer wurde die samtschwarze Kugel, und die beiden Raumfahrer nahmen flugs in ihren Sitzen Platz. Leichte Erschütterungen, die immer stärker wurden, zuckten durch das kleine Raumschiff. Keines der Stabilitätssysteme schien zu reagieren. Lia starrte auf den Bildschirm vor sich und rief auf einmal die Worte, die sich auch Ron schon zusammensinniert hatte: „Ein `Schwarzes Loch´! Kein Zweifel, das da vor uns ist ein `Schwarzes Loch´!“ Die beiden starrten wie gebannt auf die düster-schwarze Scheibe und wussten, dass sie nichts mehr tun konnten. Doch was geschah dann? Mussten sie sterben oder gab es einen Weg in eine andere Realität? Niemand wusste das zu sagen, denn ein solches Mysterium hatte wohl noch niemand je so nah vor sich gesehen.

Das Raumschiff schien auf einmal wie ferngesteuert, es zog seine Bahn wie auf einer Linie geradewegs auf das Zentrum des schwarzen Kreises zu. Und irgendwie wurde alles immer leichter, immer klarer. Und doch, niemand konnte in ein Schwarzes Loch eindringen, das bedeutete doch mit ziemlicher Sicherheit den Tod! Oder war es das Ende und der Anfang zugleich? Waren die beiden einer unheimlichen und unglaublichen Wahrheit auf der Spur?

Die schwarze Scheibe nahm nun den gesamten Raum auf den Bildschirmen ein. Auch der schmale Lichtrand, der das Schwarze Loch umgab, wurde dunkler und dunkler. Er schien sich aufzulösen – oder wurde er ebenfalls in das Schwarze Loch eingesogen?

Plötzlich verschwand der Lichtring, und eine sonderbare schwarze Ewigkeit erstreckte sich am vermeintlichen Horizont. „Der Ereignishorizont!“, rief Ron, „Das muss der Ereignishorizont sein, der Punkt, an dem angeblich alles stillstehen soll!“ Lia starrte wie gebannt auf den Bildschirm. Das Vibrieren, welches durch das Raumschiff zuckte, verschwand abrupt und es wurde totenstill. Auch das Rauschen der Triebwerke und der Apparaturen im Raumschiff verstummte. Es war so still, dass man das Atmen hören konnte. Ron und Lia schauten sich an – was würde nun geschehen? Waren sie kurz davor, zu sterben? Sah so still und friedlich wirklich ihr Ende aus? Der sonderbare düstere Horizont verschwand und das Raumschiff tauchte in das Schwarze Loch ein. Doch nichts geschah: kein Ende, kein Tod, kein Verderben, nichts! Alles blieb, wie es war. Dafür zeichneten sich Linien aus purem Licht ab, die absolut geradlinig am Raumschiff entlangglitten. Die Linien flogen am Raumschiff vorüber und verschwanden alsbald in einem Zentrum, welches weit vor ihnen zu sein schien. Als die Anzeige, welche die Geschwindigkeit des Raumschiffes vorgab, stehenblieb, staunten die beiden. Damit hatten sie nun wirklich nicht gerechnet. Nichts bewegte sich und das Raumschiff stand vor einem dunklen Zentrum, in welchem vorher schon das Licht verschwunden war. Und nichts geschah, gar nichts. Doch dann geschah doch etwas: Im Zentrum vor ihnen verfärbte sich die Schwärze in ein düsteres Blau. Das Raumschiff schien sich wieder zu bewegen, doch angezeigt wurde das nicht. Wie von Geisterhand getragen bewegte es sich in das blaue Zentrum hinein. Schon umgab das Blau das gesamte Raumschiff, doch es war nicht beunruhigend, es war überaus angenehm. Es war einfach wunderbar und nichts schien diese gleichbleibende Erhabenheit zu stören.

Plötzlich erschienen Bilder vor ihnen, die alsbald wieder verschwanden. Es waren Planeten, die sich sanft bewegten und wieder vergingen, es waren seltsame Schatten, die durch den Raum stoben, sich auflösten, um gleich wieder zu erscheinen. Und dann formte sich ein fluktuierender Feuerball, der aus blauem Licht bestand, der zuckte und waberte und ständig seine Form veränderte. Gleichzeitig explodierten lautlos blaue Blasen, die sofort schwarze Kugeln bildeten, nachdem sie erloschen. Was war das für ein abstruses Schauspiel? „Weißt du, was das ist, Ron?“, erkundigte sich Lia nachdenklich. „Das ist der Urknall in ständiger Wiederholung. Hier werden immer wieder neue Universen gebildet, sie entstehen einfach so, und immer wieder neu!“ Ron wiegte seinen Kopf und konnte einfach nicht glauben, was er da sah. Sollte das wirklich alles wahr sein? Waren sie an der Wiege allen Seins oder war das alles nur eine unfassbare Täuschung? Und was war das nur für ein blaues Licht? Wo kam das nur her? Am Anfang allen Seins sollte wirklich alles blau gewesen sein, wirklich?

Das Raumschiff näherte sich einer der zahllosen blauen Blasen. Plötzlich wurde es wie von einem Magneten in die Blase gezogen. Dann wurde es wieder still und nichts war mehr blau. Sie befanden sich im Inneren von Irgendetwas, aber von was?

Die Geschwindigkeitsanzeige des Raumschiffs zeigte eine Bewegung an – offensichtlich flogen sie wieder – aber wo – und wohin? Und noch etwas ließ die beiden Raumfahrer stutzen: Wieso waren sie eigentlich noch am Leben? Waren sie nicht eben noch am Rande eines Schwarzen Lochs?

Plötzlich wich die Schwärze und es sah ganz so aus, als würden sie aus der vermeintlichen Blase herausfliegen. Aber was war das? Jenes Ding, aus welchem sie kamen, war keine Blase, es war auch kein Schwarzes Loch, und auch kein fremdes Universum! Es war der Satellit, dem sie sich kürzlich in der Erdatmosphäre genähert hatten, es war der Satellit „Black Knight“!

Langsam entschwand der düstere Satellit, löste sich wie schon einmal hinter ihnen auf. Und vor ihnen thronte ein riesiger majestätisch dahindriftender blauer Planet, die Erde!

Im Rio-Observatorium hatte man das Erscheinen des vermissten Raumgleiters „XX2“wohl bemerkt und nahm sofort Kontakt mit der Crew auf. Ron und Lia meldeten sich und schilderten zunächst nichts von ihren unglaublichen Erlebnissen. Dafür erfuhren sie von dem todbringenden Virus „Covid-19“ auf der Erde. Wissenschaftler hatten demnach eine schwachbläuliche Verfärbung am Virus bemerkt. Es war wie ein Lichtschein, welcher die Hülle des Virus umgab. Nie zuvor hatte man das bemerkt. Erst seit zwei Tagen wusste man davon, hielt es jedoch geheim, um die Bevölkerung nicht noch mehr zu verunsichern. Bei allen Wissenschaftlern aber schien sich das gleiche Phänomen abzuzeichnen. Was hatte das zu bedeuten? Und gab es vielleicht Zusammenhänge zwischen den Vorkommnissen auf dem Raumschiff „XX2“ und auf der Erde? Was, in Gottes Namen, ging hier nur vor? War die Erde in Gefahr? Waren Außerirdische mit einer unermesslich hohen Intelligenz am Werk oder kehrte Jesus Christus tatsächlich auf die Erde zurück? Und was hatte es mit dem blauen Licht auf sich, welches überall auftauchte, welches immer wieder erschien? War das Raumschiff „XX2“ allen Ernstes in einem Schwarzen Loch? Und hatte letztlich die Besatzung des Raumschiffs die so genannte Singularität kennengelernt? Oder war alles ein riesiger Bluff, eine irrsinnige Täuschung, um etwas Ungeheuerliches, etwas Unvorstellbares zu inszenieren?

Geheime Mission

Titan (Aufzeichnung)

Mai 2020

Irgendwann, an einem ganz gewöhnlichen Tag im 21. Jahrhundert erhielt die Erdbevölkerung eine Nachricht, eine rätselhafte Nachricht vom Saturn! Die Nachricht beinhaltete einen merkwürdigen Spruch. Auch ein Bild vom Titan, einem geheimnisvollen Mond des Saturn mit einer eigenen Atmosphäre, einer orangefarbenen Atmosphäre, war in dieser Nachricht enthalten. Allerdings gestaltete sich die Entschlüsselung der Nachricht mehr als schwierig. Es waren Töne, die sich nicht zuordnen ließen, die keinen Sinnergaben, die sich anhörten wie dumpfes Murmeln aus der Tiefe des Ozeans. Auch das Bild vom Titan gab wenig Aufschluss und so blieb die gesamte Nachricht ein riesengroßes Rätsel. Die Wissenschaftler des Rio-Observatoriums wussten einfach nicht, wie sie zu entschlüsseln war. Aber dann, es war eine stürmische Nacht, hatten sie es herausgefunden: die Nachricht kam vom Saturnmond Titan! Und der Absender dieser geheimnisvollen Nachricht nutzte eine Frequenz, die es eigentlich noch gar nicht gab. Es war eine Frequenz, die man auf der Erde vielleicht als 6-G bezeichnen könnte, eine Frequenz, die sogar Hologramme lebensecht wiederzugeben vermochte. Als man die Nachricht endlich entschlüsselte, zeigte sich auf den Bildschirmen der Wissenschaftler ein Hologramm. Es war so lebensecht, dass sie glaubten, es stünde vor ihnen. Doch es war eben nur ein Bild, ein Bild, welches eine Felsenhöhle zeigte, in der ein blauer Kristall schwebte. In diesem Kristall bewegte sich etwas. Aber was es war, konnte beim besten Willen und mit allen technischen Möglichkeiten nicht herausgefunden werden. Allerdings konnte man schließlich auch die rätselhaften Töne zuordnen – es mussten SOS-Signale sein! Zumindest hatten sie diese Signatur. Aber wieso kam eine solche Nachricht gerade vom Saturnmond Titan? Was steckte dahinter, war es ein Hilferuf? Aber von wem? An und für sich galt der Titan als unbewohnt, dort konnte es kein Leben geben, auch, wenn eine frühere Mission Elemente des Lebens vorgefunden hatten. Elemente, die es in der Entwicklung der Erde, der frühen Erde gab, Elemente, die lebensnotwenig waren! Doch seine für Menschen recht ungastliche Oberfläche schien wohl wenig einladend, ausgerechnet Lebewesen ähnlich der Menschen dort existieren zu lassen. Schon einmal gab es eine Mission zum Titan, genauer, zum Saturn. Es war die Mission Cassini-Huygens. Damals landete die Sonde Huygens auf dem Titan und brachte wichtige Erkenntnisse des Mondes. Sollte es nun eine neue Mission geben? Wollte man auf der Erde der geheimnisvollen Botschaft auf den Grund gehen? Es sollte genauso kommen! Anhand der damaligen Mission konnte der Landeplatz exakt festgelegt werden. Auch die vielen Fotos, die damals von Huygens gemacht wurden, nutzten nun viel. Aber sie gaben keinen Hinweis auf die vermeintlichen Wesen, die sich mit dieser neuen Nachricht gemeldet hatten. Aber noch eine andere Frage schlich sich in die Gedankenwelt der Wissenschaftler ein: Waren es überhaupt Wesen? Oder war es vielleicht etwas völlig anderes, eine Reflexion von diversen Nachrichten von der Erde? Oder waren es nur Androiden, die eine fremde Zivilisation auf dem Titan hinterlassen hatten? Oder andere machten sich einen Spaß, was heutzutage nicht mehr so ganz unmöglich erschien? In jedem Fall aber war die Neugierde der Forscher geweckt. Und so wurde die Mission zum Titan vom Rio-Observatorium geplant und umgesetzt. Alles sollte so geheim bleiben wie nur möglich. Das Raumschiff war eines der X-Klasse, ein Raumgleiter, der eine Person in sich aufnehmen konnte. So sollte der Gleiter, namens „XX3“ im März des Jahres 2020 von der Erde aus starten, um dann in der Erdumlaufbahn seine neuartigen Photonentriebwerke zu zünden. So kam es dann auch. Am Tag des Stars war schönes Wetter, allerdings war es auch sehr kalt.

Nils Hansen, der schon auf dem Mond gewesen war, lag in seinem bequemen, aber sehr funktionalen Sitz und beobachtete gelassen die Bildschirme vor sich. Der Countdown lief ab, dann startete der Gleiter und verschwand schnell in den Wolken über Cape Canaveral. Schon nach einer halben Stunde befand er sich an genau der Stelle, an der die Photonentriebwerke zündeten. Auf einem gewaltigen violetten Feuerstrahl raste der Gleiter nun seinem Ziel entgegen, dem Saturnmond Titan. Nach einer weiteren halben Stunde flog der Gleiter bereits am Mars vorüber. Dann folgte der mächtige Gasplanet Jupiter und schließlich tauchte der riesige Saturn mit seinem Ringsystem aus der Schwärze des Alls vor dem bemannten Raumgleiter auf.

Nils hatte sich die ganze Zeit über mit den Daten des „Titan“ beschäftigt und die Ergebnisse an die Erde gefunkt. Die Verbindung war einwandfrei und die Computer an Bord der „XX3“ waren im Internet eingeloggt. Nils manövrierte durch die „Cassinischen Teilung“, einem Spalt, einem Zwischenraum der Ringe des Saturn. Was für ein mächtiger Planet, Nils staunte und die Ringe, die sich von hier aus anders darstellten als von der Erde, lösten sich auf in Myriaden von unterschiedlich großen Brocken aus eisigem Silikat-Gestein. Was für eine fremde, faszinierende Welt, was für eine Erhabenheit, was für eine Stille hier draußen in dieser unermesslich weiten Ferne. Langsam schwenkte das Raumschiff in die Umlaufbahn des Mondes Titan ein. Die Photonentriebwerke schalteten sich ab und das Ionentriebwerk übernahm die nächsten Schritte. Immer tiefer sank der Gleiter, stieß durch die dichte Atmosphäre schnell in die unteren Atmosphärenschichten vor. Dann verschwand der orange Schleier und es breitete sich eine unbekannte Welt, bestehend aus Felsen und tiefen Tälern, in denen sich Flüsse aus Methan schlängelten vor Nils´ staunenden Augen aus. Der Gleiter sauste zwischen den Felsen hindurch und fand schnell die Stelle, wo er landen sollte. Es war eine weiche Landung und dann war es totenstill.

Nils schaute sich die Bilder vom Überflug der Landschaft an. Sie waren gestochen scharf und voller Geheimnisse, die es noch zu lüften galt. Aber dann wechselte das Bild und die Daten des Observatoriums erinnerten Nils an seinen Forschungsauftrag. In wenigen Minuten würde er sich zu jenem Punkt aufmachen, von wo die Nachricht gekommen sein musste.

Er brauchte sich nicht umzuziehen, denn er trug bereits einen Raumanzug. So brauchte er nur aus seinem Sitz zu steigen und durch das Schott nach draußen zu klettern. Die schwache Gravitation des Mondes ließ ihn leichter sein als auf der Erde. Schon damals bei seiner Mondmission hatte er das erlebt und es war eine gewisse Erleichterung, die beim Laufen nützlich schien. Immerhin könnte er bis zum Zielort fliegen, ganz ohne Fluggerät, so gering war die Gravitation! Es dauerte nicht lang, bis sich Nils abmeldete, um zu seiner Erkundung aufzubrechen. Wie von Geisterhand getragen schwebte er mit großen Schritten bis hin zu einem Felsen, von wo die Botschaft gekommen sein musste. Nils hatte ein Spezialgerät bei sich, welches einerseits alles aufzeichnete, und andererseits die Position genau bestimmte. Vor der Felsformation blieb er stehen, wartete ab, was geschehen würde. Mit seinen Händen tastete er den harten Felsen ab. Doch er fand weder einen Spalt, in dem ein Tor eingelassen war noch einen anderen Hinweis auf irgendeine fremdartige Veränderung, nichts.

Dafür zeigte sein Messgerät eine Veränderung der Luft um ihn herum an. Sie war plötzlich anders als eben noch. Und dann entdeckte Nils einen kleinen runden Gegenstand, der zwischen den Felsen versteckt herumlag. Er lag einfach nur da und Nils hob ihn auf. Neugierig betrachtete er sich dieses sonderbare Ding. Es war kein Stein, sodass Nils die Vermutung hatte, es sei ein künstlicher Gegenstand. Offenbar hatte dieser Gegenstand die Luftzusammensetzung geändert, anders konnte es nicht sein.

Mehrmals tastete er die glatte Oberfläche des Gegenstands ab. Plötzlich erhob er sich wenige Zentimeter vom Boden. Zuerst erschrak er, aber dann fand er es lustig. Gleichzeitig wurde der Fels vor ihm transparent und Nils konnte sozusagen in die Felsformation hineinschauen. Dahinter war schwaches blaues Licht zu erkennen und Nils bewegte sich ganz langsam auf dieses Licht zu. Er spürte seine grenzenlose Neugier, aber auch die unheimliche Spannung, die ihn wie eine undurchdringliche Hülle in sich aufzunehmen schien. Er wollte unbedingt wissen, was in diesem Felsen war und driftete durch den Felsen hindurch, ganz langsam immer tiefer hinein. Es war eine blaue Welt, in welcher funkelnde Kristalle die Wände, den Boden, die Decke ausmachten. Es war ein Tunnel von leuchtenden glitzernden Kristallen. Und überall dominierte diese seltsam blaue Färbung. Was war das nur? War es gefährlich, oder? Nils schien es, als wenn er sich auf irgendein Zentrum zubewegte, denn der vermeintliche Kristalltunnel verlief bergab und wurde breiter. Aus den Winkeln und den Seiten des Tunnels mündeten weitere dieser Kristalltunnel in seinen Tunnel hinein. War das wirklich alles künstlich? Und wer hatte das alles gebaut? Und was war das für ein seltsames Gerät, welches ihm all das ermöglichte? Wer hatte sich das alles ausgedacht? Eine hochentwickelte Lebensform vielleicht? Nils konnte sich das alles nicht erklären und driftete immer tiefer in den Felsen hinein. Seine Messgeräte im Raumanzug zeigten eine deutliche Erhöhung der Außentemperatur an, sie betrug bereits 22 Grad Celsius und stieg weiter an. Auch die Zusammensetzung der Luft schien sich an die der Erde anzupassen. Es schien, als brauchte Nils den Raumanzug gar nicht mehr. Doch er tat nichts, schaute sich fortwährend um und driftete immer tiefer in die Felsformation hinein.

Vor einem großen leuchtenden Kristall blieb er stehen. Nichts geschah und es war totenstill. Und dann brach die Verbindung zum Gleiter „XX3“ ganz plötzlich ab! Nils erschrak zwar zunächst, denn nun konnte sein Erlebnis nicht aufgezeichnet und zur Erde gefunkt werden. Doch er faste sich recht schnell wieder, denn er war einfach zu neugierig, um den ganzen langen Weg zurückzulaufen. Vielleicht geschah ja doch noch etwas Aufregendes? Ihm war aber auch klar, dass er sich jetzt nicht mehr wehren konnte, wenn er angegriffen würde.

Plötzlich formte sich vor ihm eine blaue Blase. Wie ein unheimlicher Geist schwebte sie vor ihm und wurde transparent. In ihrem Inneren bewegte sich etwas! Es hatte die Umrisse eines Menschen und erhob sich ganz langsam vor Nils, der das unfassbare Geschehen nicht glauben konnte! Sein letzter Ausspruch hörte sich seltsam an und verklang beinahe ungehört:

„Oh mein Gott, es ist ja alles völlig anders!“

Auf der Erde herrschte große Aufregung – die Verbindung zum Raumgleiter „XX3“ und zum Astronauten Nils Hansen war abrupt abgebrochen! Auch konnte seine Position, und die des Gleiters nicht mehr bestimmt werden. Es schien, als seinen Raumgleiter und Astronaut von der Oberfläche des „Titan“ verschwunden. Waren sie noch am Leben oder gab es keine Rettung mehr für sie? Fest stand aber auch, dass von der Erde so schnell keine Hilfe kommen könnte. Es gab einfach keine Möglichkeit, dem Raumfahrer zu Hilfe zu eilen. Man konnte nur eines tun: Abwarten! So lang aber galt Nils als vermisst und nichts deutete darauf hin, dass er sich noch einmal melden würde!

Und in der „Cassinischen Teilung“, jenem Zwischenraum innerhalb der Ringe des Saturns, driftete still ein geheimnisvoller Satellit, dessen Herkunft nicht die Erde war.

„Oumuamua“

(Aufzeichnung)

Mai 2020

Im Rio-Observatorium in Bangu (Rio de Janeiro) war man in heller Aufregung. Die Verbindung zum Spionagesatelliten „Hurley“ war abgebrochen und niemand konnte herausfinden, was dahinterstand.

Astrophysiker Hank Meier wusste sich keinen Rat mehr, doch die Wissenschaftler hatten absolut keinerlei Zugriff mehr auf den Satelliten. Unkenrufe, die Russen könnten dahinterstecken, bewahrheiteten sich nicht. Und doch fing man seit dem Morgen völlig andere, sehr sonderbare Signale auf. Es war ein merkwürdiges Morsezeichen, welches seit Jahren nicht mehr genutzt wurde. Und es war immer wieder die gleiche Reihenfolge der Zeichen – niemand konnte sich erklären, was das zu bedeuten hatte. Den Spionagesatelliten musste man aufgeben, doch die Rätsel begannen gerade erst.

Da platzte eine junge Mitarbeiterin, Rina Close, in Hanks Büro und meinte, er sollte sofort mitkommen, weil sie etwas sehr Seltsames bemerkt habe. Hank folgte seiner Kollegin und beide liefen zu Rinas Büro. Am dortigen PC waren unklare Kurven und Sequenzen zu sehen. Gleichzeitig flimmerte ein verschwommenes Bild über den Desktop, es war schlecht zu erkennen, doch es hatte die Umrisse einer Zigarre. Darunter konnten die beiden die Daten der vermeintlichen Zigarre lesen: es handelte sich offensichtlich um ein Objekt, welches sich im Universum bewegte. Als sich die beiden näher mit den Daten beschäftigten, wussten sie, worum es sich handelte. Es war der am 29. Oktober 2017 entdeckte Asteroid „Oumuamua“.

Er hatte diese zigarrenförmige Struktur und war eigentlich aus Stein. Doch wieso sendete dieser Stein Signale? Und warum waren es einfache Morsesignale? Das ging irgendwie nicht so recht zusammen und die Wissenschaftler starrten ratlos auf das Bild des Asteroiden auf dem Desktop.

Schließlich entschied sich Prof. Clark, der Direktor des Observatoriums, unter breiter Zustimmung seiner Wissenschaftler, eine Sonde zu schicken. Sie sollte sozusagen hinter dem Asteroiden herfliegen, um Genaueres herauszufinden. Doch eine Sonde stand nicht zur Verfügung, deswegen erinnerte man sich an einen alten Forschungssatelliten, der in der Atmosphäre des Saturnmondes Titan kreiste, allerdings keine Aufgaben mehr hatte. Dessen Energievorräte dürften, wenn man Glück hatte, noch nicht ganz aufgebraucht sein. Man musste es zumindest versuchen.

Oumuamua kreuzte in Kürze die Umlaufbahn des Saturn um die Sonne und würde sich danach vermutlich aus dem Sonnensystem entfernen. Das stand zwar noch nicht fest, doch man musste handeln. Die neuen Programme waren schon bald geschrieben, alles passte ins Zeitfenster von ca. einem Monat und schließlich funkte man den Forschungssatelliten an. Es kam so, wie gedacht: Oumuamua kreuzte die Bahn des Planeten Saturn und der Forschungssatellit versuchte, mit dem Asteroiden Kontakt aufzunehmen. Was dann geschah, konnten sich die Wissenschaftler auf der Erde nicht erklären. Der Kontakt gelang zwar, doch dann stürzten die Netze auf der Erde ab. Offenbar war es diesem merkwürdigen Asteroiden gelungen, sich in die Netzwerke der Erde einzuloggen, um diese mit einer unbekannten und schädlichen Software zu verseuchen. Das geschah, wie man herausfand, mit Hilfe der Morsezeichen. Denn innerhalb der Morsezeichen, die eine einfache Struktur hatten, verbargen sich Oberwellen, die in sich die gefährliche Software trugen. „Genial!“, rief Hank, als er das herausfand. Doch damit war es noch nicht genug, denn kaum waren die irdischen Netze mit der Schadsoftware befallen, nahmen sie auch schon Kontakt mit etwas Unbekanntem auf. Es war eine sehr starke Strahlung, die zwar aus Richtung des Asteroiden kam, doch ihren Ursprung in einer ganz anderen Hemisphäre hatten. So fand Hank heraus, dass es ein völlig unbekanntes Netz war, welches sich mit den irdischen Kommunikationsnetzen verbunden hatte. Es hatte seinen Ursprung im Sternbild Pegasus, einer fernen Galaxie im All! Oumuamua