Die drei ???, Nacht der Tiger (drei Fragezeichen) - Marco Sonnleitner - E-Book

Die drei ???, Nacht der Tiger (drei Fragezeichen) E-Book

Marco Sonnleitner

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Beschreibung

Wer ist der unbekannte Auftraggeber im neuen Fall der drei erfolgreichen Detektive aus Rocky Beach? Wie von Geisterhand erscheinen verschlüsselte Botschaften auf dem Computerbildschirm in der Zentrale. Justus' Ehrgeiz ist geweckt und die drei ??? beginnen zu ermitteln. Sie lösen die komplizierten Rätsel des Unbekannten und folgen seiner Spur. Dabei werden die drei Jungen immer tiefer in dubiose Machenschaften verstrickt. Als sich herausstellt, dass ein guter Freund von ihnen als Täter infrage kommt, stehen Justus, Peter und Bob vor einer schwierigen Entscheidung: Sollen sie ihren Freund ausliefern oder der Polizei die Wahrheit verschweigen? Justus fasst einen Plan - und die drei ??? entdecken das Unvorstellbare in der "Nacht der Tiger" ...

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Nacht der Tiger

erzählt von Marco Sonnleitner

Kosmos

Umschlagillustration von Silvia Christoph, Berlin

Umschlaggestaltung von eStudio Calamar, Girona, auf der Grundlage

der Gestaltung von Aiga Rasch (9. Juli 1941 – 24. Dezember 2009)

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele weitere Informationen zu unseren Büchern, Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und Aktivitäten finden Sie unter www.kosmos.de

© 2011, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan

Based on characters by Robert Arthur.

ISBN 978-3-440-13266-1

Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Bauchangelegenheiten

»Mach das noch mal!« Peter starrte Bob entgeistert an.

»Jetzt bist du dran, Kleiner!«

»Das ist ja unglaublich!« Peter sah verblüfft zu Tante Mathilda, Onkel Titus und Justus. Auch sie waren äußerst beeindruckt. »Nicht wahr?«

»Mich gruselt es richtig«, meinte Tante Mathilda.

»Los, noch mal!«, forderte der Zweite Detektiv Bob auf.

Bob lachte, schloss den Mund, drehte den Kopf etwas zur Seite und sagte: »Die nächste Kugel ist für dich!«

»Wahnsinn! Wie … wie … Wann hast du das gelernt? Und wie? Wie geht das?« Peter schloss den Mund, machte ein ernstes Gesicht und sagte: »Hände hoch!«

»Hört sich an, als hättest du Verdauungsbeschwerden«, amüsierte sich Onkel Titus. Keiner hatte ein Wort verstanden.

»Hände hoch!«, wiederholte Peter eindringlicher. Aber es hörte sich immer noch so an, als hätte man ihn geknebelt.

»Ich bin doch in diesem Varieté-Wahlkurs«, berichtete Bob. »Jeder von uns muss ein Kunststück lernen, das sich auf einer echten Bühne aufführen ließe. Ich wollte erst Jonglieren und dann Zaubern nehmen, aber jedes Mal hatte mir das schon ein anderer weggeschnappt. Am Ende fiel mir Johnny Boye alias Hugo Asmodi wieder ein.«

»Der Bauchredner aus der Singenden Schlange«, erinnerte sich Justus an einen ihrer frühen Fälle.

»Du hast die ganze Zeit kein Sterbenswörtchen darüber verloren«, beschwerte sich Peter.

»Na ja, am Anfang habe ich mich angehört wie du eben. Ich wollte erst sehen, ob ich das hinbekomme, bevor ich euch etwas vorführe.«

»Hört sich toll an«, staunte Onkel Titus. »Richtig professionell. Sogar deine Stimme ist dann eine andere. Viel tiefer und gefährlicher.«

»Aber wenn man genau hinsieht, kann man erkennen, dass du die Lippen noch bewegst«, sagte Justus.

»Ich mach das schließlich gerade mal ein paar Wochen«, verteidigte sich Bob.

»Müsst ihr das auch irgendwann aufführen?«, fragte Tante Mathilda.

»Ja, nach den Thanksgiving-Ferien ist es so weit. Und ich habe schon mächtig Muffensausen.«

»Musst du gar nicht«, widersprach Tante Mathilda. »Du machst das wirklich prima.«

»Kann unser Dritter auf einmal bauchreden!« Peter schüttelte den Kopf und versenkte die Gabel aufs Neue im Kartoffelsalat.

Justus stellte sein Glas auf den Tisch. »Wobei der Begriff Bauchreden eine missverständliche Vorstellung von den tatsächlichen anatomischen und physikalischen Vorgängen wiedergibt. Denn keiner der Laute wird bei dieser Art zu sprechen im Bauchraum erzeugt. Man unterscheidet grob die sogenannten Kiefer- und Lippenlaute.«

Peter sagte etwas in seiner Knebelsprache. Justus blickte kurz zur Seite und fuhr dann fort: »Bei den Kieferlauten handelt es sich um Buchstaben des Alphabets, die ohne Lippen erzeugt werden können. Die Vokale beispielsweise. Oder L und S.«

Peter wiederholte seinen Knebelsatz lauter. Justus sah ihn wieder an und runzelte die Stirn.

»Die Lippenlaute sind dagegen viel komplizierter zu bilden.«

Peter würgte den Satz zum dritten Mal hervor. Er sah dabei die anderen fast flehentlich an und hob beschwörend die Arme. Undeutlich waren jetzt die Worte ›Justus‹ und ›fesseln‹ zu verstehen.

»Was ist los, Zweiter? Was willst du?«, blaffte der Erste Detektiv.

»Bob«, wandte sich Peter scheinbar verzweifelt an seinen Freund, »wie sagt man auf Bauchrednerisch: Lasst uns Justus knebeln und fesseln, bevor uns allen der Kopf platzt?«

Jeder am Tisch lachte. Nur Justus nicht. Er konnte es gar nicht leiden, wenn man ihn in seinen Ausführungen unterbrach.

Tante Mathilda lächelte ihm begütigend zu.

Doch Peter ließ nicht locker: »Weißt du, was der Arzt nach deiner Geburt zu deiner Mutter gesagt hat?«

»Nein, weiß ich nicht.«

»Gratuliere, Mrs Jonas, Sie haben soeben ein acht Pfund schweres Lexikon zur Welt gebracht!«

Wieder lachten alle. Und nach einer Weile musste auch der Erste Detektiv grinsen. »Jaja, hab schon verstanden.«

Onkel Titus klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. »Manchmal muss das Zeug eben raus, nicht wahr? Dann geht’s einem gleich besser.«

»Titus!« Tante Mathilda funkelte ihren Mann an. »Was soll das denn heißen? Der Junge hat keinen Schnupfen, er ist nur sehr intelligent und gebildet. Was nicht jeder an diesem Tisch von sich behaupten kann.«

»Ist ja gut, meine Liebe«, murmelte Onkel Titus in seinen Bart und zog sich hinter sein Weinglas zurück.

»So!« Tante Mathilda nahm die Greifzange und blickte sich am Tisch um. »Wer will noch?«

Peter winkte ab. »Ich bin pappsatt, wirklich. Vielen Dank!«

Bob klopfte sich auf den Bauch. »War wie immer superlecker, Mrs Jonas, aber ich kann nicht mehr.«

»Och ja, einen kleinen Hotdog würde ich –«

»Nein, Justus«, fiel Tante Mathilda ihrem Neffen ins Wort, »du nicht. Du hattest schon vier.«

Justus stellte grummelnd seinen Teller wieder hin. Natürlich wusste er, dass seine Tante recht hatte. Wenn er seine überschüssigen Pfunde wirklich einmal los sein wollte, musste er irgendwann damit anfangen, seine Essgewohnheiten umzustellen. Und mit vier Hotdogs im Bauch schien ihm dieser Anfang möglich zu sein.

Ein paar Minuten später verabschiedeten sich Peter und Bob von der Familie Jonas. Draußen war es inzwischen merklich kühler geworden und im Westen verblassten eben die letzten Schleier der Dämmerung.

»Kommt gut nach Hause, ihr zwei!«, rief Tante Mathilda den beiden Jungen nach. Dann schloss sie die Tür.

»Ich werde auch bald zu Bett gehen.« Justus deutete in den ersten Stock hinauf, wo sein Zimmer lag. »Gute Nacht.«

»Gute Nacht, Junge. Träum schön.«

Nachdem Justus sich gewaschen und umgezogen hatte, las er noch eine Weile in seinem Bett. Er hatte sich vor Kurzem mehrere Computer-Fachzeitschriften gekauft, um auch in diesem Bereich auf dem Laufenden zu bleiben. Als ihm immer öfter die Augen zufielen, legte Justus das Heft zur Seite und schaltete seine Nachttischlampe aus.

Merkwürdige Szenen aus ihrer Zentrale schwirrten dem Ersten Detektiv durch den Kopf, während er in den Schlaf hinüberglitt. Auf dem Monitor erschien ein Robotergesicht, das Befehle von sich gab. Die Sessel mussten sich in Reih und Glied stellen und zusammen mit den Stühlen eine Pyramide bilden. Der Kühlschrank sollte Morsezeichen funken und dazu seine Tür auf- und zumachen. Den Büchern in den Regalen befahl der Monitor, sich nach Größe zu ordnen, und ein hektisches Geschiebe und Geflatter begann auf den Regalbrettern. Die Telefontasten mussten eine bestimmte Melodie immer wieder spielen und das Fax dazu leise schnurren.

Irgendwann stand auf einmal Tante Mathilda in der Zentrale und machte ein kleines Licht an. Sie hatte ein riesengroßes Lexikon in der Hand und sprach mit geschlossenem Mund. Dennoch hörte Justus, wie sie seinen Namen rief.

»Justus!«

Peter tauchte neben ihr auf und beglückwünschte sie zu ihren Bauchrednerkünsten.

»Justus!« Sie schüttelte das Lexikon.

»Aufwachen, Junge!«

»Was?« Justus fuhr in die Höhe.

Tante Mathilda stand im Schein der Nachttischlampe über ihn gebeugt und hielt ihn an der Schulter. Ihre Augen flackerten ängstlich.

»Justus! Da draußen ist wer!«

»Was? Wo ist wer? Wer ist wo?« Der Erste Detektiv blinzelte benommen.

»Da draußen! Auf dem Schrottplatz ist ein Einbrecher! Dein Onkel hat schon die Polizei gerufen. Sie müsste jeden Moment da sein.«

Justus sprang aus dem Bett. »Wo habt ihr ihn gesehen?«

»Wir haben ihn nicht gesehen. Nur gehört. Dein Onkel konnte nicht schlafen, weil er zu viel gegessen hat, und ist noch einmal raus, um eine Pfeife zu rauchen. Da hat er ihn gehört.«

»Wo?« Justus schlüpfte in Windeseile in seine Sachen.

»Dein Onkel glaubt, dass der Kerl in der Freiluftwerkstatt ist.«

»Ist Onkel Titus etwa allein raus?« Justus lief zur Tür.

»Nein, er wartet unten auf dich.«

Der Erste Detektiv hastete die Treppe hinunter. Sein Onkel stand an der Haustür und spähte durch das kleine Guckfenster hinaus auf den Schrottplatz.

»Komm, schnell, Justus, vielleicht können wir uns den Kerl schnappen.« Onkel Titus drückte Justus einen Feuerhaken in die Hand. Er selbst war mit einem Baseballschläger bewaffnet.

»Wartet doch lieber, bis die Polizei da ist«, flüsterte Tante Mathilda.

»Bis dahin ist der doch schon längst über alle Berge!« Er trat hinaus in die Nacht und Justus folgte ihm.

Sie blickten sich um. Nichts war zu sehen. Und zu hören. Völlig friedlich lag der Schrottplatz da.

»Und du bist dir ganz sicher?«, wisperte Justus.

»Ja doch! Da waren Geräusche. Es knackte. Und jemand redete, als habe er ein Tuch vor dem Mund.«

»Ein Tuch? Was hat er denn gesagt?«

»Das habe ich nicht verstanden. Aber glaub mir, da draußen ist jemand!«

»Die Polizei ist gleich da.« Justus nickte zur anderen Seite des Schrottplatzes. Über dem hohen Holzzaun flackerte der Widerschein eines Signallichtes.

In diesem Moment schepperte es in der Freiluftwerkstatt und in der nächsten Sekunde huschte ein Schatten über den Hof.

»Da!«

»Halt! Stehen bleiben!«, rief Justus und hetzte die Treppe hinunter.

»Stopp!« Onkel Titus lief hinterher.

Die Gestalt sah kurz zu ihnen her und riss dann den Kopf herum. Jetzt hatte auch sie die Signallichter bemerkt. Sie erhöhte das Tempo und setzte nach ein paar Schritten leichtfüßig über das Tor hinweg auf die Straße.

»Ich verfolge ihn! Sag du der Polizei Bescheid, in welche Richtung er lief!« Der Erste Detektiv rannte zum Tor.

»In Ordnung. Aber sei vorsichtig!«

Justus nickte grimmig. Dann kletterte auch er über das große Einfahrtstor und nahm die Verfolgung auf.

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