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Die Reihe Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit. Das Buch Das Tor zwischen Alltag und Tempel, zwischen Diesseits und Jenseits wird von den beiden Seelenweg-Säulen gebildet, die zusammen mit dem Querbalken, der sie oben verbindet, das Jenseitstor am Eingang des Tempels darstellen. In den Tempeln der Germanen befanden sich als wichtigstes Element wie in fast jedem Tempel die Statuen der Gottheiten, die deren zeitweiliger "Leib" sind, wenn sie zu den Menschen in den Tempel kommen. Die Sockel mit dem Hochsitz, auf denen diese Statuen stehen, entsprechen symbolisch den Plattformen und den Hochsitzen, die die Seherinnen und Magier benutzen. Auf dem Altar vor den Götterstatuen finden sich der Eid-Ring, das Tafl-Orakel, eine oder mehrere Schädelschalen, die zum Teil aus Gold hergestellten Trinkhörner und möglicherweise noch eine goldene Sonnen-Kugel. Der Opferkessel konnte vermutlich sowohl auf als auch neben dem Altar stehen. Wenn diese Dinge nicht während der Kulthandlungen benutzt wurden, lagen einige von ihnen, insbesondere der Ring, in einem Eschenholz-Kasten. Zu dem Kult gehört zumindest manchmal auch noch eine Harfe.
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Seitenzahl: 904
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Die Seelenweg-Säulen, die Statuen und der Altar, der Ring, die Harfe und das Tafl-Orakel
Bücher von Harry Eilenstein:
Astrologie (496 S.)
Photo-Astrologie (428 S.)
Horoskop und Seele (120 S.)
Tarot (104 S.)
Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)
Physik und Magie (184 S.)
Der Lebenskraftkörper (230 S.)
Die Chakren (100 S.)
Das Chakren-System mit den Nebenchakren (296 S.)
Meditation (140 S.)
Reinkarnation (156 S.)
Drachenfeuer (124 S.)
Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)
Schwitzhütten (524 S.)
Totempfähle (440 S.)
Muttergöttin und Schamanen (168 S.)
Göbekli Tepe (472 S.)
Hathor und Re 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)
Hathor und Re 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)
Isis (508 S.)
Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)
Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)
Der Kessel von Gundestrup (220 S.)
Der Chiemsee-Kessel (76)
Cernunnos (690 S.)
Christus (60 S.)
Odin (300 S.)
Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)
Dakini (80 S.)
Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)
Eltern der Erde (450 S.)
Blüten des Lebensbaumes 1: Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)
Blüten des Lebensbaumes 2: Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)
Blüten des Lebensbaumes 3: Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)
Über die Freude (100 S.)
Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)
Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)
Das Beziehungsmandala (52 S.)
Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)
König Athelstan (104 S.)
Herz des Tanzes – Tanz des Herzens (160 S.)
A Der Hochsitz
Wortschatz
„öndvegi“
Zusammensetzungen mit „öndvegi“
weitere Begriffe
Zusammenfassung
Der Sehersitz der Götter
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Lied des Skalden Thoralf
Odins Rabenzauber
Grimnir-Lied
Hochsitz von Lejre
Skirnir-Lied
Gylfis Vision
Thorstein Haus-Macht
Thorstein Haus-Macht
Hymir-Lied
Stabkirche von Gol
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Sitzende Götterstatuen
Zusammenfassung
Sehersitz der Göttinnen
Lodfafnir-Lied
Sonnenlied
Lodfafnir-Lied
Faröische Heldenlieder – Brünhild-Lied
Grimnir-Lied
Saga über Hedin und Högni
Die Saga über Halfdan Brana-Ziehsohn
Illugi-Saga
Bosi und Herraud
Sitzende Göttinnen-Statuen
Zusammenfassung
Der Sitz der Seherinnen
Sigdrifa-Lied
Erik der Rote
Norna-Gest
Fridthjof der Kühne
Hrolf Kraki und seine Krieger
Olaf Tryggvason
Hrolf Kraki und seine Krieger
Freya-Amulett
Sehersitz-Miniatur aus Haithabu
Viglund der Blonde
Zusammenfassung
Der Sitz der Magier
Gisli Sur-Sohn
Lachstal-Saga
Hrolf der Wanderer
Zusammenfassung
Der Sitz der Götter-Fürsten
Odins Rabenzauber
Zusammenfassung
Der Sitz eines Geistes im Hügelgrab
Thorstein Haus-Macht
Grettir
Saga über Hromund Greipsson
Grettir
Zusammenfassung
Der Sitz der Fürsten
Hrolf Kraki und seine Krieger
Wikinger-Stuhl
Zusammenfassung
Stuhl-Amulette
Der Hochsitz
B Die Seelenweg-Säulen
Die Säule hinter dem Sitz der Fürsten
Völsungen-Saga
Olaf Tryggvason
Landnahme-Buch
Cormac
Cormac
Pfeile-Odd
Die vier Runensteine an der Brücke von Täby Tä
Nials-Saga
Kenningar
Adam von Bremen
Rudolf von Fulda
Hildebert von Tours
Externsteine
Eirek der Fern-Reisende
Petrsdrapa
Mittelpfähle auf Hügelgräbern
Ibn Fadlan
Götter-Pfosten
Turm der Seherin
Zusammenfassung
Die Hochsitz-Säulen
Landnahme-Buch
Landnahme-Buch
Die Bewohner von Eyre
Landnahme-Buch
Gisli
Lachstal-Saga
Landnahme-Buch
Landname-Buch
Cormac
Lachstal-Saga
Landnahme-Buch
Egil
Landnahme-Buch
Wandteppich von Bayeux
Runenkästchen von Auzon
Die Siedler von Eyre
Fränkischer Grabstein von Niederdollendorf
Stabkirchen
Ibn Fadlan
Isländische Münze
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Der Vogelstab
Steinerne Totempfahl in der frühen Jungsteinzeit
Die Vogelstäbe von Nemrik
Der Totempfahl von Nevali Cori
Das Bruchstück eines Totempfahls von Nevali Cori
Der Totempfahl von Göbekli Tepe
Die Pfeiler in den jungsteinzeitlichen Tempeln
Der Totempfahl in der mittleren Jungsteinzeit
Der Turm von Çatal Höyük
Die beiden Symbole der Großen Mutter
Der Totempfahl in der Megalithkultur
Der Totempfahl im frühen Königtum
Der Totempfahl bei den Indogermanen
Der Totempfahl bei anderen Völkern
Die Seelenweg-Säulen
C Die Götterstatuen
frühe Berichte
Tacitus
Tacitus
Ibn Fadlan
Zusammenfassung
frühe Funde
Pfahlgottheiten
Tempel von Tröndelag
Pfostengötter von Brak
Ragnar-Saga
Zusammenfassung
Das Gesicht des Gottes
archäologische Funde
Zusammenfassung
Berichte und Darstellungen nach 1000 n.Chr.
Hamburgische Kirchengeschichte
Kjalnesinga-Saga
Wandteppich von Skog
Olaf Tryggvason
Olaf Tryggvason
Olaf Tryggvason
Njals-Saga
Sturlaug der Mühen-Beladene
Zusammenfassung
Statuetten und Reliefs des Gottes Tyr
Die beiden Figuren von Ped
Bosi und Herraud
Olaf Tryggvason
Gesta danorum
Fridthjof der Kühne
Heimskringla
Zusammenfassung
Statuen des Thor
Thor-Statue von Akureyri
Zusammenfassung
Statuen des Freyr
Statuetten des Freyr
Tempel von Lunda
Hrafnkell Freysgodi
Zusammenfassung
Statuen der Freya
Hagebyhöga
Revninge
Lille Soelv
Tissö
Elkidstrup
Viborg
Tuna
Vier Frauen-Statuetten aus Schweden
Itzehoe
Lejre
Zusammenfassung
Statuen der Thorgerdr
Hardar-Saga
Zusammenfassung
sonstige Berichte über Statuen
Färinger-Saga
Grimm – Deutsche Mythologie
Mit „Statue“ zusammengesetzte Begriffe
Der Ausspruch der Seherin
Gylfis Vision
Hamburgische Kirchengeschichte
Skaldskaparmal
Heimskringla
Grimm – Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Die Steinmetz-Prüfung
D Der Altar
Wortschatz
Die schriftliche Überlieferung
Strabo
Annalen
Kjalnesinga-Saga
Hyndla-Lied
Die Siedler von Eyre
Sturlaug der Mühen-Beladene
Die jüngere Version der Huldar-Saga
Haustlöng
Hervor und König Heidrek der Weise
Ynglingatal: König Alfr
Färinger-Saga
Olaf Tryggvason
Kenningar
Zusammenfassung
Der Altar
E Der Ring
Wortschatz
Skandinavische Steinritzungen
Achäologische Funde
Wendel-Ring
Opfermoor von Oberdorla
Opfermoor von Skedemosse
Opfermoor von Thorsberg
Merowinger-Halsreif
Kolben-Armringe
Schlangenkopf-Ringe
Ringe von Lilla Ullevi
Zusammenfassung
Bildsteine
Runensteine
Ringe und Schilde
Der Altar-Ring
Atli-Lied
Havamal – Lodfafnir-Lied
Die Siedler von Eyre
Landnahme-Buch
Kampf-Glum
Nials-Saga
Olaf Tryggvason
Färinger-Saga
Landnahme-Buch
Zusammenfassung
Der Krieger-Ring
Germania
Fibel von Strand
Zusammenfassung
Der Gold-Ring des Tyr
Wölund-Lied
Gesta danorum
Goldhörner von Gallehus
Zusammenfassung
Der magische Gold-Ring „Andvarinaut“ des Zwerges Andvari
Das andere Lied über Sigurd Fafnir-Töter
Völsungen-Sage
Skaldskaparmal
Der hürne Seyfried
Zusammenfassung
Der magische Gold-Ring des Zwergenkönigs Elberich
König Ortnits Meerfahrt und Tod
Der Ring des Helgi
Völsungen-Saga
Der magische Gold-Ring „Draupnir“ des Odin
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Skirnirs Fahrt
Bjarkamal
Skaldskaparmal
Egil-Saga
Cormac-Saga
Skaldskaparmal
Draupnir-Kenningar
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Zusammenfassung
Der Gold-Ring des Frodi
Skaldskaparmal
Gesta danorum
Zusammenfassung
Der goldene Halsreif „Brisingamen“ der Freya
Zusammenfassung aus Band 22
Die ältere Version der Huldar-Saga
Ragnarsdrapa
Beowulf-Epos
Zusammenfassung
Der goldene Haarreif der Fulla
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Kenningar
Zusammenfassung
Der magische Ring „Hnitud“ der Riesin Brana
Halfdan Brana-Ziehsohn
Norna-Gest
Zusammenfassung
Der magische Gold-Ring der Riesin Mana
Sörli der Starke
Der magische Ring „Gleser“ des Kol des Buckligen
Thorstein Viking-Sohn
Der Ring des Hödur
Gesta danorum
Der Jenseits-Ring des Thorsteinn Haus-Macht
Thorsteinn Hausmacht
Der „Gute Ring“ des Königs Helgi und der Ring „Sviagris“ des Königs Adils
Hrolf Kraki und seine Krieger
Skaldskaparmal
Zusammenfassung
Der Gold-Ring des Königs Gautrek
Gautrek-Saga
Der magische Zwergen-Ring des Garel
Garel von Blumenthal
Der verfluchte Ring der Visbur-Söhne
Heimskringla
Der Fluch-beladene Ring des Sigmund
Thrond von Gate
Der magische Ring des Lodmund von Skogar
Landnahme-Buch
Der magische Gold-Ring des Högni
Faröische Heldenlieder – Högni-Lied
Der Gold-Ring der Alcis-Zwillinge
Asmund Berserker-Töter
Ulfhedinn-Ringe
Völsungen-Saga
Der Ring der Luneta
Iwein mit dem Löwen
Burg Rodenegg
Der magische Elfen-Ring derer von Alvesleben
Grimm: „Die Frau von Alvensleben“
Der magische Ring derer von Orgewiler
Grimm: „Das Streichmaß, der Ring und der Becher“
Der magische Zwergen-Ring des Wilhelm von Scherfenberg
Grimm: „Der Scherfenberger und der Zwerg“
Der magische Zwergen-Goldring des Grafen von Hoia
Grimm: „Der Graf von Hoia“
Die Stein-Halskette des Halfdan Eysteinn-Sohn
Halfdan Eysteinn-Sohn
Der besondere Ring
Gesta danorum
Der kostbare Ring
Skaldskaparmal
Fridthjof den Kühnen
Beowulf-Epos
Nials-Saga
Zusammenfassung
König Hring
Zwei Statuetten eines Mannes mit Halsring
Schmuck-Ringe
Atli-Saga
Wegtam-Lied
Die Lachstal-Saga
Zusammenfassung
Ringe als Belohnung
Alwis-Lied
Kenningar
Personen-Namen
Ortsnamen
Zusammenfassung
Die Weihung des Ringes
F Das Tafl
Der Name „Tafl“
Schriftliche Überlieferung (Teil 1)
Vision der Seherin
Sturlaug der Mühen-Beladene
Sörli der Starke
Hervor und König Heidrek der Weise
Loka Tattur
Zusammenfassung
archäologische Funde
Runenstein von Ockelbo
Wandteppich von Overhögdal
Tafl-Spielbrett
Tawlbwrdd
Brandub
Ard Ri
Alea Evangelii
Tablut
Fidchell
Zusammenfassung
Spielsteine
Gunnarshaug
Birka
Birka
Skamby
Gokstad
Skandinavien
Vendal
Bawsey
Coppergate
Ile de Groix
Baldursheimur
Skandby
Trondheim
Sandnaes
Vordingborg
Vordingborg
Roholte
Eyrarland
Dublin
Hedeby
Hedeby
Lund
Woodperry
Mote Hill
Hedeby
Schleswig-Holstein
aa) Valsgarde
ab) Lund
ac) Hofstadir
ad) Akureyi
ae) Übersicht
af) Zusammenfassung
Schriftliche Überlieferung (Teil 2)
Fridthjof der Kühne
Halfdan Eysteinnsson
Orkneyinga-Saga
Ragnar Lodbrök
Gunnlaug Schlangenzunge
Hervor und König Heidrek
Viglund der Blonde
Die Siedler von Eyre
Völsungen-Saga
Viglund der Blonde
Grettir
Grettir
Cormac
Cormac
Hrafnsmal
Halfdan Brana-Ziehsohn
Sörli der Starke
Faröische Heldenlieder – Brünhild-Lied
Würfel
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Tafl
G Die Schädelschalen
Die Schädelschale
H Das Horn
Das altnordische Wort „horn“
Das Trinkhorn
Hattatal
Atli-Sage
Atli-Sage
Grimnir-Lied
Exeter-Buch
Exeter-Buch
Das Skaldenmet-Trinkhorn
Skaldskaparmal
Grimnir-Lied
Sigdrifa-Lied
Gosforth-Kreuz
Helgi Hiörvard-Sohn
Das Ritual-Trinkhorn
Sigdrifa-Lied
Skaldskaparmal
Grimnir-Lied
Cormac-Saga
Fornjot und seine Verwandten
Sturlaug der Mühen-Beladene
Skaldskaparmal
Thorstein Viking-Sohn
Indiculus superstitionum et paganiarum
Sonnenlied
Grimm – „Es rauscht im Hügelgrab“
Bildliche Darstellungen
Runenkästchen von Auzon
Runensteine
Runenstein von Snodelev
Statuette aus dem Tempel von Uppakra
Goldgubber von Bornholm
Kenningar
Das Ritualtrinkhorn-Paar
Helgi Thorisson
Thorsteinn Hausmacht
Sutton Hoo
Pikten
Die Goldhörner von Gallehus
Das Trinkhorn in der Magie
Das andere Gudrun-Lied
Völsungen-Saga
Sörli-Saga
Sigdrifa-Lied
Egil-Saga
Sinfiötlis Ende
Rinder mit Goldhörnern u.ä.
Thrym-Lied
Thulur
Helgi Hunding-Töter
Helgi Hiörward-Sohn
Hymir-Lied
Hörner in Tempeln u.ä.
Beowulf-Epos
Der Tempel von Hofstadir
Das Signal-Horn
Der Seherin Ausspruch
Der Seherin Ausspruch
Gylfis Vision
Odins Rabenzauber
Olaf Tryggvason
Horn-Instrumente
Olifant
Exeter-Buch
Grimm: Deutsche Mythologie
Der Meistersinger Konrad Marner
Das „Schatz-Horn“
Hrolf Kraki und seine Krieger
sonstige Hörner
Gylfis Vision
Gosforth-Kreuz
Schleifstein von Strom
Der Kelch
Skaldskaparmal
Havamal
Beowulf-Epos
Beowulf-Epos
Personennamen
Die beiden Goldhörner von Gallehus
Das kleinere Goldhorn
Das größere Goldhorn
Zusammenfassung
West-Indogermanen
Kelten
Süd-Indogermanen
Hethiter
Ost-Indogermanen
Skythen
Griechen
Thraker
Indogermanen
Mesopotamien
Elam
Das Trinkhorn
I Der Teller
J Das Tuch
K Die Kugel
Mythen
Thorstein Haus-Macht
Sutton Hoo
Sagas
Halfdan Eystein-Sohn
Halfdan Brana-Ziehsohn
Helgi Thorisson
Märchen
Froschkönig
Ballspiel
Gisli-Saga
Die Bewohner von Eyre
Egil-Saga
Grettir-Saga
Viglund der Blonde
Hovard von den Eisfjord-Leuten
Bosi und Herraud
Gesta danorum
Landnahme-Buch
Heimskringla
Erik der Rote
Grimm – Deutsche Mythologie
Kenningar
Ortsnamen
Zusammenfassung
Die Goldkugel
L Die Harfe
Schriftliche Überlieferungen
Beowulf-Epos
Faröische Heldenlieder: Ismal-Lied
Widsith
Norna-Gest
Norna-Gest
Gamanvisur
Lausavisur des Rögnvald-Jarls Kali Koll-Sohn
Gesta danorum
Cormac der Skalde
Der Seefahrer
Beowulf-Epos
Völsungen-Saga
Heimskringla
Oddruns Klagelied
Völsungen-Saga
Bosi und Herraud
Der Skalden-Gott Bragi
Huldar-Saga
Loka Thattur
Die Vision der Seherin
Die Riesin Munnharpa
Norna-Gest
Ragnar Lodbrök
Bosi und Herraud
Skaldskaparmal
Atli-Lied
aa) Skaldskaparmal
ab) Völsungen-Saga
ac) König Ortnits Meerfahrt und Tod
ad) Viglund der Blonde
Bildliche Darstellungen
Runenstein von Västerljung
Zusammenfassung
West-Indogermanen
Kelten
Tocharer
Süd-Indogermanen
Hethiter
Ost-Indogermanen
Inder
Perser
Griechen
Thraker
Indogermanen
Die Nachbarn der Indogermanen
Finnen
Mesopotamien und Umland
Sumer
Ägypten
Kykladen
Juden
Asien
Altai
China und Korea
Zusammenfassung
Die Harfe
M Die Kiste
Der Eschenholz-Kasten
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Ragnar Lodbrök
Die Eisen-Kiste
Fiölswinn-Lied
Geirröds Kiste
Skaldskaparmal
Wielands Kiste
Das Wölund-Lied
Der Harfen-Klangkörper
Ragnar Lodbrök
Bosi und Herraud
Die Saga über Norna-Gest
Die Einweihungs-Kiste
Runenstein von Ardre
Das Runenkästchen von Auzon
Gesamtansicht
Vorderseite – rechts
Linke Seite
Deckel
Rückseite
Rechte Seite
Vorderseite – links
Die Sarg-Kiste
Atli-Lied
Sonstige Kisten
Lachstal-Saga
Heimskringla: Harald Hart-Rat
Beowulf-Epos
Zusammenfassung
Die Eschenholz-Kiste
N Der Kessel
Kult-Kessel
Strabo
Strabo
Lex Salica
Heimskringla
Hymir-Lied
Drittes Gudrun-Lied
Hromund Greipsson
Grimm: Deutsche Mythologie
Kessel in den Mythen
Grimnir-Lied
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Hymir-Lied
Kenningar
Personennamen
Sagas
Hromund Greipsson
Gisli-Saga
Gesta danorum
Yngvar der Weit-Fahrende
Grimm: „Die Osenberger Zwerge“
Kessel-Funde
Kessel
Kessel-Amulette
Zusammenfassung
West-Indogermanen
Kelten
Ost-Indogermanen
Inder
Perser
Griechen
Indogermanen
mittlere Jungsteinzeit
Malta
frühe Jungsteinzeit
Göbekli Tepe
Der Kessel
O sonstige Gefäße
Das Skaldenmet-Gefäß
Skaldskaparmal
Skaldskaparmal
Thorsteinn Hausmacht
Beowulf-Epos
Hymir-Lied
Hakon der Gute
Bosi und Herraud
Wegtam-Lied
Thorsteinn Hausmacht
Kenningar
Faröische Heldenlieder: Högni-Lied
Tempel von Uppakra
Der „Bragi-Kelch“
Hervor und König Heidrek der Weise
Der Blutkelch
Landnahme-Buch
Die Siedler von Eyre
Kjalnesinga-Saga
Heimskringla
sonstige Kult-Gefäße
Heimskringla
Der Eimer aus dem Oseberg-Schiff
Zusammenfassung
P Sonstiges
Themenverzeichnis
*
Der Begriff „Hochsitz“ ist die altnordische Bezeichnung für den Thron einer Gottheit, einer Seherin, eines Magiers oder eines Fürsten.
Die „Seelenweg-Säulen“ sind ein Teil des symbolischen Jenseits-Tores, das aus diesen beiden Säulen und einem Querbalken besteht.
Der Hochsitz steht oft vor diesen beiden Seelenweg-Säulen.
Der Hochsitz wurde meistens „öndvegi“ genannt. Das Wort „önd“ geht auf das germanische „and“ zurück, das „entgegen, gegenüber“ bedeutet und mit dem deutschen „anders“ und dem lateinischen „ante, anti“ verwandt ist. Daher wird in der Regel für den Hochsitz die wörtliche Übersetzung „Platz gegenüber dem Eingang“ angegeben.
Der Begriff „öndvegi“ kann jedoch auch noch auf mehrere andere Weisen gedeutet werden, da „önd“ auch die Bedeutung „Vorderes“, „Vorhaus“, „Gang“, „Ente“ sowie „Atem“ und „Seele“ haben kann und „vegi“ entweder ein „Weg“, die „Ehre“ oder ein „Hebel“ ist. Es ergeben sich somit die folgenden 18 Kombinationsmöglichkeiten:
Vorder-Weg Vorder-Ehre Vorder-Hebel
Gang-Weg Gang-Ehre Gang-Hebel
Atem-Weg Atem-Ehre Atem-Hebel
Vorhaus-Weg Vorhaus-Ehre Vorhaus-Hebel
Enten-Weg Enten-Ehre Enten-Hebel
Seelen-Weg Seelen-Ehre Seelen- Hebel
Von diesen Möglichkeiten ergeben die Kombinationen mit dem Wort „Hebel“ als Bezeichnung des Hochsitzes offenbar wenig Sinn, sodaß noch 12 Möglichkeiten bleiben. Auch die vier Kombinationen „Gang-Weg“, „Gang-Ehre“, „Vorhaus-Weg“ und „Vorhaus-Ehre“ kann man als die ursprüngliche Bedeutung von „öndvegi“ ausschließen, da kein Zusammenhang mit dem Hochsitz erkennbar ist.
Es bleiben somit noch acht Möglichkeiten übrig:
Vorder-Weg Vorder-Ehre
Enten-Weg Enten-Ehre
Atem-Weg Atem-Ehre
Seelen-Weg Seelen-Ehre
Der „Vorder-Weg“ könnte der „vordere Platz“, d.h. der „erste Platz“ sein, was als Bezeichnung für einen Thron schlüssig wäre.
Die „Vorder-Ehre“ ist als Bezeichnung eines Platzes nicht allzu plausibel, auch wenn der Sitzplatz gemeint ist, mit dem die größte Ehre verbunden ist.
Die Ente ergäbe in diesem Zusammenhang nur einen Sinn, wenn sie bei den Germanen der typische Seelenvogel gewesen wäre (was jedoch der Schwan gewesen ist), da der Hochsitz dann der „Ort, zu dem die Seelenvögel der Ahnen kommen“ sein könnte. Es heißt jedoch „Enten-Weg“ und „Enten-Ehre“ und nicht „Schwanen-Weg“ oder „Schwanen-Ehre“, sodaß man diese beiden Möglichkeiten einigermaßen sicher ausschließen kann.
Somit bleiben noch die vier Möglichkeiten „Atem-Weg“, „Atem-Ehre“, „Seelen-Weg“ und „Seelen-Ehre“.
Der Atem, das Leben und die Seele sind im Germanischen eng miteinander verbunden – wer atmet, lebt und es ist eine Seele im Körper. Dieser naheliegende Zusammenhang findet sich auch in sehr vielen anderen Kulturen – in der Bibel werden z.B. alle drei als „ruach“ bezeichnet.
Ein großer Teil der spirituellen und magischen Dinge und Tätigkeiten wurde im Germanischen daher durch das Wort „and“ für „Atem, Leben, Seele“ umschrieben. „Öndvegi“ könnte daher auch „Weg des Atems, des Lebens und der Seele“ bedeuten, was diesen Sitzplatz als mit den Göttern und den Ahnen verbunden kennzeichnen würde, was ausgesprochen gut zu dem Sitz der Seherinnen und Seher passen würde, die von diesem Stuhl aus eine Verbindung zum Jenseits haben.
Es bleiben nun die drei Deutungen „Platz gegenüber dem Eingang“, „Platz, der die größte Ehre verleiht“ und „Weg der Seelen“ übrig. Die letzte dieser Deutungen trifft die praktische Bedeutung des Hochsitzes am besten und hat auch den Vorteil, daß man das Wort „veg“, das „Weg“ bedeutet, nicht zu „Sitzplatz“ umdeuten muß.
Die Übersetzung von „öndvegi“ mit „Seelen-Weg“ ist somit die wahrscheinlichste.
Für diese Deutung spricht schließlich noch, daß auch der Begriff „öndvegis-säti“, also „öndvegi-Sitz“ bekannt ist, der nur dann einen Sinn ergibt, wenn „vegi“ nicht ebenfalls „Sitz“ bedeutet, da sich sonst ein „önd-Sitz-Sitz“ ergäbe. Die Übersetzung „Sitz vor dem Seelenweg“ für „öndvegis-säti“ ist hingegen sehr schlüssig.
Möglicherweise ist die Ente einst ebenfalls als Seelenvogel aufgefaßt worden, auch wenn ansonsten der Schwan diese Rolle innehat. In dem Wort „öndvegis“ wäre „Önd“ dann sowohl die abstrakt aufgefaßte „Seele“ als auch der konkrete Seelenvogel in der Gestalt einer „Ente“.
Es gibt vier Fachbegriffe, die mit „öndvegi“ zusammengesetzt worden sind:
öndvegis-madr
öndvegis-höldr
konungs öndvegi
öndvegis-sula
Ein wichtiges Element des Hochsitzes war der Pfosten oder die beiden Säulen, die ein Teil des Hochsitzes waren oder hinter ihm stand.
Diese einzelne Säule ist vermutlich mit dem Weltenbaum identisch gewesen, der der Weg zwischen den beiden Welten (Diesseits und Jenseits) ist. Es wäre daher denkbar, daß der Hochsitz seinen Namen „Weg der Seelen“ von dieser Säule übernommen hat, die der Weg der Seelen zwischen dem Diesseits und dem Jenseits ist.
Das Paar von Säulen bildet mit dem Querbalken über ihm ein Tor, das in das Jenseits führt – die Symbolik ist dieselbe: entweder der Weg in das Jenseits oder das Tor zum Jenseits.
Die Seherinnen setzten sich vermutlich vor diese eine Säule bzw. vor diese beiden Säulen, um den Kontakt zu den Göttern und Ahnen im Jenseits zu erhalten.
Eine am konkreten Aussehen des „Thrones“ orientierte Bezeichnung des Hochsitzes ist „ha-stoll“, was „hoher Stuhl“ bedeutet.
ha-stoll
ha-seti
hasetis-madr
Dieser Platz wurde auch „Stuhl des Weisen“ genannt, womit offenbar der Sitz eines Sehers gemeint ist. Der bekannteste dieser Seher-Hochsitze ist Odins „Hlidskjalf“, was „Tor auf der Insel“ bedeutet und diesen Sitz als das Jenseitstor auf der Jenseitsinsel „Walaskialf“ („Toteninsel“) bezeichnet, was genau zu der Bezeichnung der beiden Säulen hinter diesem Sitz als „Weg der Seelen“ paßt.
Die Inthronisierung eines Fürsten bestand im Wesentlichen darin, daß er sich auf den Hochsitz seines Vaters setzte. Bevor er dies tat, trank er den Erinnerungs-Met für seinen Vater, was der Rest eines Rituales sein könnte, durch den er um den Segen seines Vaters bat, d.h. bei dem er wie beim Utiseta (siehe „Utiseta“ in Band 50) in das Jenseits reiste, um dort von seinem Vater Rat und Hilfe zu erhalten.
Dieses Ritual wäre dann eine der wesentlichen Anwendungen dieses „Sitzes des Weisen“ vor den beiden „Seelenweg-Säulen“ in der Halle der König, Fürsten, Jarle und wohl auch der einfachen Bauern.
Die erste Handlung des Thronfolgers ist es, den Kontakt zu seinem toten Vater mithilfe des „Seelenweges“ aufzunehmen, sodaß der Thronfolger anschließend mit Berechtigung auf dem „Seelenweg-Sitz“ Platz nehmen kann, da er tatsächlich mithilfe des „Seelenweges“ den Kontakt zu seinem toten Vater im Jenseits aufgenommen hat und daher nun mit dem Rat und Schutz seines Vaters versehen von dem „Seelenweg-Sitz“ aus über sein Reich oder seine Grafschaft herrschen kann.
Die beiden Sitzplätze neben dem Hochsitz des König waren die Ehrenplätze, auf denen meistens die Frau des Fürsten, sein wichtigster Gefolgsmann und manchmal auch ein wichtiger Gast saß.
Der Hochsitz ist der meist etwas erhöhte Stuhl des Fürsten vor der einzelnen Säule, die den Weltenbaum als Verbindung in das Jenseits darstellt, oder vor den beiden Säulen, die das Tor in das Jenseits darstellen.
Auf diesem Hochsitz darf man nur sitzen, wenn man auch die Verbindung in das Jenseits (in der Regel zu dem eigenen verstorbenen Vater) hergestellt hat. Die Ahnen beraten und schützen denjenigen ihrer Nachkommen, der auf diesem „Thron“ sitzt.
Über einige Götter wird berichtet, daß auch sie auf Hochsitzen Platz nahmen. Vermutlich sind diese Götter-Hochsitze die Vorbilder für die Fürsten-Hochsitze.
Da frug Gangleri: „Was tat Allvater, nachdem Asgard gebaut war?“
Har antwortete: „Zuvörderst setzte er Herrscher ein, denen er gebot, mit ihm über das Schicksal der Leute zu entscheiden und die Herrschaft über die Asen-Stätte zu übernehmen. Das war an dem Orte, der Idavöllur („Werkstatt“) heißt und der in der Mitte der Stätte liegt.
Ihr erstes Geschäft war, einen Tempel zu errichten, in dem ihre Hochsitze standen – zwölf an der Zahl zusätzlich zu dem, der dort für Allvater stand. Es ist das beste und größte Gebäude auf der Erde – es scheint sowohl außen als auch innen aus lauter Gold zu bestehen. Diese Stätte nennt man Gladsheim („Glücksheim“).“
Der bekannteste Götter-Hochsitz ist Odins Seher-Sitz „Hlidskjalf“, dessen Name „(Jenseits-)Tor auf der (Jenseits-)Insel“ bedeutet. Von diesem Sitz aus überschaut Odin alle Welten – was eine Umdeutung des Blickes in das Jenseits ist.
In der Burg ist ein Ort, der Hlidskialf heißt, und wenn Odin sich da auf den Hochsitz setzt, so übersieht er alle Welten und aller Menschen Tun und weiß alle Dinge, die da geschehen.
An einer Stelle in der Edda wird der Ort, an dem sich Odins Seher-Thron Hlidskialf befindet, näher beschrieben:
Da ist ferner ein großer Saal, der Valaskialf („Toteninsel“) heißt: das ist Odins Saal. Ihn schufen die Götter und deckten ihn mit schierem Silber.
In diesem Saal ist der Hochsitz, der Hlidskialf („Insel-Tor“) heißt, und wenn Allvater auf diesem Hochsitz sitzt, so übersieht er die ganze Welt.
Da sah Loki, daß die Asen nicht weit von ihm waren, denn Odin hatte von Hlidskialfs Höhe aus seinen Aufenthalt erspäht.
Der Mächtige, der auf Hlidskialf sitzt (Odin),
sagte ihnen, was er wollte,
an dem Ort, an dem die Heere des furchtlosen
Harekr niedergemacht wurden.
Odin spähte von Hlidskialfs Sitz
Und blickte den in die Ferne Reisenden nach.
Die „in die Ferne Reisenden“ sind die drei Asen Heimdall, Loki und Bragi.
Manchmal teilte Odin diesen Seher-Sitz auch mit seiner Frau Frigg, von der aus dem Lied „Lokasenna“ bekannt ist, daß sie alle Dinge weiß, d.h. daß sie eine Seherin ist.
Odin und Frigg saßen auf Hlidskialf und überschauten die Welt.
Die beiden Raben und die beiden Wolfsköpfe an dem kleinen, nur 15,5mm hohen silbernen Stuhl aus Lejre, der ehemaligen dänischen Hauptstadt in der Nähe des heutigen Kopenhagen kennzeichnen ihn als Odins Hlidskialf. Es hat allerdings den Anschein, als ob eine Frau auf ihm sitzen würde – vielleicht seine Frau Frigg oder eine Seherin oder Odin in Frauenkleidern.
Zumindestens bei einer Gelegenheit saß auch der Gott Freyr auf diesem Seher-Thron:
Freyr, der Sohn Niörds, hatte sich einst auf Hlidskialf gesetzt und überschaute alle Welten.
Diese Begebenheit wird auch in „Gylfis Vision“ berichtet:
Eines Tages war Freyr auf Hlidskialf gegangen und sah über alle Welten. Als er nach Norden blickte, sah er in einem Gehege ein großes und schönes Haus. Zu diesem Hause ging ein Mädchen, und als sie die Hände erhob, um die Türe zu öffnen, da leuchteten von ihren Händen Luft und Wasser, und alle Welten strahlten von ihr wieder.
„Geirröd“ ist der ehemalige Göttervaters Tyr als der Riesenkönig im Jenseits. Als (ehemaliger) Göttervater besaß auch Tyr-Geirröd einen Hochsitz.
Godmund wurde zu dem königlichen Palast geleitet, in dem König Geirröd auf seinem Thron saß.
„Godmund“ („Gotteshand“) ist ein Beiname des ehemaligen Göttervaters Tyr. Er wird in dieser Saga als ein von Geirröd unterworfener König angesehen. Ursprünglich war er jedoch der Sohn des Tyr-Geirröd, dessen Position er auch am Ende der Saga einnimmt (siehe „Godmund“ in Band 5).
An dieser Stelle wird ein Teil des Inthronisierungs-Brauches beschrieben:
Godmund saß auf einer Stufe vor dem Hochsitz gegenüber dem König, denn es war üblich, daß sich der Sohn des Königs nicht auf den Hochsitz setzte bevor er den Titel seines Vaters übernommen und für ihn den Met getrunken hatte.
Der Riese Hymir ist der Vater des Tyr – d.h. Hymir ist der alte, am Abend gestorbene Tyr als Riesenkönig im Jenseits und Tyr ist der wiedergeborene, junge Göttervater am Morgen.
Im Hymir-Lied wird die Säule in der Halle des Hymir beschrieben, die vermutlich die Weltenbaum-Säule hinter dem Sitz des Hymir ist.
„Du siehst sie sitzen an des Saales Ende,
So bangen sie, daß die Säule sie birgt.“
Die Säule zersprang durch des Riesen Blick,
Und entzweigebrochen sah man den Balken.
Gol, Norwegen
Eine der Säulen in der norwegischen Stabkirche von Gol gibt vermutlich einen guten Eindruck einer solchen Hochsitz-Säule wie der in der Halle des Hymir wieder. Vermutlich ist das Gesicht auf dieser Säule ursprünglich der ehemalige Göttervater Tyr – später dann das Gesicht des Thor (siehe „Tyr“ in Band 3).
Die folgende Szene ist eine drastisch-ironische Umdeutung des Hochsitzes des Geirröd, neben dem normalerweise seine beiden Töchter saßen – also der ehemalige Göttervater Tyr mit seinen beiden Frauen (vermutlich Freya und Fulla).
Als Thor und Odin um 500 n.Chr. den Gott Tyr, der bis dahin der Göttervater gewesen war, absetzten, wurden alle Tyr-Mythen umgedeutet und die Einzelteile dieser Mythen in die Mythen des Thor und des Odin eingebaut.
Als Thor dann zu Geirröd kam, wurden die Gefährten zunächst zu ihrer Unterhaltung in den Ziegenstall gebracht, wo sich ein Stuhl für Thor befand, auf den er sich dann setzte.
Dann bemerkte er, daß sich der Stuhl unter ihm aufwärts zu der Decke bewegte. Da stieß er Grids Stab gegen die Dachbalken und drückte den Stuhl wieder hart nach unten. Da gab es ein lautes Krachen und es folgte ein lautes Geschrei. Unter dem Stuhl hatten Geirröds Töchter Gjalp und Greip gewartet, deren Rückgrat Thor nun zerbrochen hatte.
In der Baldur-Mythe wird gesagt, daß Baldur im Jenseits auf dem Ehrenplatz sitzt. Damit ist vermutlich einer der beiden Sitzplätze neben dem Hochsitz der Hel gemeint. Es ist allerdings auch denkbar, daß Baldur die Nachfolge des Tyr als Jenseitskönig angetreten hat und selber auf dem Hochsitz in der Halle der Hel sitzt.
Da ritt Hermod dahin, bis er an das Hel-Gitter kam: da sprang er vom Pferd und gürtete es fester, stieg wieder auf und gab ihm die Sporen: da setzte der Hengst so mächtig über das Gitter, daß er es nirgends berührte. Da ritt Hermod auf die Halle zu, stieg vom Pferd und trat in die Halle.
Da sah er seinen Bruder Baldur auf dem Ehrenplatze sitzen. Hermod blieb dort die Nacht über.
In einigen Texten wird über „sitzende Götterstatuen“ berichtet. Man wird vermutlich davon ausgehen können, daß diese Götter nicht auf Schemeln, sondern auf Hochsitzen gesessen haben werden.
Diese „sitzenden Götter“ sind:
Thor, Odin, Freyr (Hamburgische Kirchengeschichte)
Thor, Thorgerdr, Irpa (Njals-Saga)
Thor (Heimskringla)
Thor (Statuette von Akureyi)
Thor, Odin, Frigg, Freya (Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen)
Jomali, der „baltische Tyr“ (Saga über Bosi und Herraud)
Einzeln betrachtet, sind dies (zu den Göttinnen siehe das nächsten Kapitel):
Thor: 5x
Odin: 2x
Freyr: 1x
Jomali (Tyr): 1x
Als „sitzende Götter“ treten also nur die Götter auf, die auch mehr oder weniger deutlich Götterväter und Götterkönige sind – es fehlt jedoch Heimdall, der ebenfalls zu dieser Gruppe gehört. Von Odin, Thor und Freyr ist ihr „Sitzen auf dem Hochsitz“ auch aus ihren Mythen bekannt.
Es sind sechs Statuetten des Gottes Freyr gefunden worden, auf denen er jedoch im halben Lotussitz auf der Erde sitzt und nicht auf einem Hochsitz.
Insgesamt sind die folgenden „Götter auf einem Hochsitz“ bekannt:
Götter auf einem Hochsitz
25x ein Gott
10x Odin
(6x) Odin: Hlidkialf, Sehersitz (2x) sitzender Odin (2x) Freyr auf Odins Hlidskialf
6x Tyr
(2x) Tyr-Geirröd auf Hochsitz (1x) Tyr-Godmund auf Hochsitz (1x) Tyr-Säule (1x) Hochsitz-Säule des Tyr-Hymir (1x) sitzende Statue des Tyr-Jomali
5x Thor
(5x) sitzende Thor-Statue
3x Freyr
(2x) Freyr auf Odins Hlidskialf (1x) sitzende Freyr-Statue
1x Baldur
(1x) Hochsitz des Baldur (unsicher)
Anscheinend sitzt nur der Göttervater auf einem Hochsitz – analog den Fürsten auf ihren Hochsitzen.
Als Göttervater erscheint der ehemalige Göttervater Tyr, der neue Göttervater Odin, der zu Baldur umgedeutete Sonnengott Tyr, sowie die beiden Götter Thor und Freyr, die zusammen mit Odin die drei „Herren“ des schwedischen Haupttempels in Uppsala gewesen sind.
Zumindestens Odins Hochsitz Hlidskialf ist auch ein Seher-Sitz, von dem aus man die gesamte Welt überblicken kann.
*
Während es 25 Hinweise oder Beschreibungen von Hochsitzen der Götter gibt, sind nur halb soviele, d.h. 13 Teststellen zu den Hochsitzen der Göttinnen bekannt.
In diesem Lied wird von einem Thing an der Quelle der Norne Urd („Hel-Quelle“) unter dem Weltenbaum berichtet:
Odin:
„Zeit ist's zu reden vom Rednerstuhl.
An dem Brunnen Urdas
Saß ich und schwieg, saß ich und dachte
Und merkte der Männer Reden.“
Die Norne Urd ist eine Aspekt der Jenseitsgöttin Freya (siehe „Urd“ in Band 30). Vermutlich saß Odins auf dem Hochsitz der Urd.
Dasselbe Motiv erscheint auch in diesem Lied, in dem zusätzlich noch gesagt wird, daß der „Nornen-Stuhl“ ein Visions-Stuhl ist und somit dem Seher-Sitz „Hlidskialf“ des Odin gleicht.
Auf der Nornen Stuhl / saß ich neun Tage.
Den „Goldsitz“ der Riesin Gunnlöd in ihrem Hügelgrab-Jenseits wird man als einen Göttinnen-Hochsitz ansehen können, da Gunnlöd einer der vielen Namen der Jenseitsgöttin Freya als Norne, Wiederzeugungs-Geliebte und Walküre ist.
Gunnlöd gab mir
auf ihrem goldenen Sitz
einen Schluck des kostbaren Mets.
Die Umschreibung des Hochsitzes als „Goldstuhl“ findet sich auch in diesem Lied:
Brinhild sitzt in der Waberlohe, mitten in ihres Vaters Land.
Sie setzt sich zurück in dem Goldstuhl und lächelt unterm Linnen:
„Wer reitet in die Waberloh, der soll sein der Meine!“
Brinhild sitzt im goldenen Stuhl, dieses schöne Weib:
Sie zieht Sjurd aus andern Landen sich zur Sorgenzeit.
Odin und Frigg saßen auf Hlidskialf und überschauten die Welt.
Hedin verbrachte den Winter zuhause in Serkland. Es wird erzählt, daß Hedin einmal mit seinem Gefolge zur Jagd ausritt. Er fand sich alleine auf einer Lichtung wieder. Er sah eine Frau auf einem Sitz in der Lichtung, die hoch und schön anzusehen war. Er frug nach ihrem Namen und sie nannte sich Gondul.
Freya nennt sich hier „Gondul“, was im Darradar-Lied der Name einer Walküre ist und „Zauberstab“ („Gandr-wal“) bedeutet. Freya erscheint in dieser Geschichte in der Funktion einer Walküre, die einen Kampf anfacht.
Später trifft Hedin Freya-Gondul noch ein zweitesmal:
Und als er auf die Lichtung trat, sah er dort Gondul auf ihrem Stuhl sitzen. Sie tauschten freundliche Grüße aus. Hedin erzählte ihr seine Taten.
In dieser Saga begegnet Halfdan, nachdem er ein Riesen-Paar getötet hat, in der Höhle der getöteten Riesen einer „Frau auf einem Stuhl“:
Als Halfdan dies vollbracht hatte, ging in die Höhle und fand eine Seitenhöhle. Dort saß eine Frau auf einem Stuhl. Ihr Haar war um einen Stuhl-Pfosten mit einem geschnitzten Gesicht gebunden.
Die „Frau in der Höhle auf einem Stuhl“ ist die Jenseitsgöttin Freya in der Grabkammer eines Hügelgrabes, wo sie sich mit dem Toten vereint, damit er dann von ihr wiedergeboren werden kann.
Die Seherinnen banden recht wahrscheinlich ihr Haar um den Pfosten des Seherinnen-Stuhles, wenn sie in das Jenseits blickten. Freya wird hier also auch als Seherin aufgefaßt.
Ein ganz ähnliches „Stuhl und Haar“-Motiv findet sich auch in dieser Saga über die Göttin-Riesin Grid, die auch Thor seinen Stab gegeben hat:
Da ergriff Grid Illugi bei seinen Haaren und band ihn an ein Stuhlbein und mit ihrer anderen Hand setzte sie sehr hart und stechend ein blitzendes Messer an seinen Kopf, aber Illugi lag ruhig und ohne Angst.
Da sprach Grid voller Wut: „Hör mir zu, elender Kerl! Glaubst Du, daß ich es hinnehmen werde, daß Du meine Tochter verführst? Nein!“ sagte sie, „Du wirst dafür Deinen Tod erhalten!“
Da sagte Illugi: „Mein Herz schlägt nicht stärker bei Deinen Worten, denn wenn ich in Deine Höhle gekommen bin, dann hat die Norne Urd das so gewollt. Und kein Mensch stirbt mehr als einmal – deshalb fürchte ich mich nicht vor Deinen Drohungen.“
Auf diese Worte hin warf Grid ihn wieder nieder. Er entkam ihrem Stuhlbein und war sehr froh darüber.
Jomali ist der Name des baltisch-finnischen Göttervaters. Da es sich hier um eine Wikinger-Saga handelt, wird die Beschreibung des Jomali-Tempels wahrscheinlich weitgehend den Vorstellungen der Wikinger über ihre eigenen Tempel entsprechen.
Auch in dieser Saga findet sich eine gefangene Frau, deren Haare an einen Stuhl gebunden worden sind. Diese Frau ist die Schwester des Königs Godmund, der die Sagen-Variante des ehemaligen Göttervaters Tyr ist. Diese Frau ist daher die Jenseitsgöttin (siehe „Inzest“ in Band 51).
Die geheime Kammer, in der sie sich befindet, ist ursprünglich vermutlich ein Hügelgrab gewesen. Dazu paßt auch die steinerne Tür vor ihrer Kammer.
Sie kamen dorthin, wo Jomali saß. Sie nahmen ihm seine goldene Krone, in die zwölf Edelsteine eingelassen worden waren, und eine Kette, die dreihundert Mark wert war, und von seinen Knien nahmen sie einen silbernen Kelch, der so groß war, daß ihn selbst vier Männer nicht leeren konnten. Er war voller rotem Gold. Aber der wertvolle Baldachin, der über Jomali hing, war mehr wert als die Ladung von drei der reichsten Schiffe, die das Mittelmeer befuhren. Dies alles nahmen sie für sich selber.
Dann fanden sie einen geheimen Seitenraum in dem Tempel. Vor ihm war eine Steintür, der stark befestigt worden war, und zu deren Aufbrechen sie einen ganzen Tag benötigten, bevor sie hineingehen konnten.
Dort saß eine Frau auf einem Stuhl. Sie hatten noch nie eine schönere Frau gesehen. Ihr Haar, das so schön wie gedroschenes Stroh oder Goldfäden war, war an die Pfosten gebunden worden. Um ihre Hüfte lag ein eisernes Band, das fest verschlossen war.
In den Sagas wird über einige sitzende Göttinnen-Statuen berichtet:
Thorgerdr, Irpa (Njals-Saga)
Frigg, Freya (Saga über Sturlaug der Mühen-Beladene)
sitzende Göttin (Färinger-Saga)
Insgesamt finden sich Hinweise auf die folgenden Göttinnen-Hochsitze:
Göttinnen auf einem Hochsitz
13x Göttin
6x Freya-Göttinnen
2x Frigg
(1x) (1x)
sitzende Frigg-Statue Frigg zusammen mit Odin auf dessen Sehersitz Hlidskjalf
1x Freya
(1x)
sitzende Freya-Statue
1x Gunnlöd
(1x)
goldener Sitz der Gunnlöd im Hügelgrab-Jenseits
1x Brünhild
(1x)
goldener Sitz der Walküre Brünhild in der Waberlohe
1x Hild
(1x)
Stuhl der Hild in Höhle; ihr Haar ist an einen Stuhl-Pfosten gebunden, in den ein Gesicht geschnitzt ist
2x Urd
(1x) (1x)
Rednerstuhl am Urd-Brunnen Visions-Stuhl der Nornen
2x Thorgerdr
(1x) (1x)
sitzende Thorgerdr-Statue sitzende Göttinnen-Statue (Thorgerdr?)
1x Irpa
(1x)
sitzende Irpa-Statue
1x Grid
(1x)
die Riesin Grid bindet Illugis Haare an ein Stuhlbein
1x Jenseitsgöttin
(1x)
die Jenseitsgöttin ist im Tempel in einer geheimen Kammer (Hügelgrab) mit ihrem Haar an einen Stuhl gebunden worden
Insbesondere die Jenseitsgöttin (Freya, Frigg, Urd, Grid) scheint auf einem (goldenen) Hochsitz in der Unterwelt (Waberlohe, Hügelgrab) gesessen zu haben (10 von 13 Textstellen).
*
Die Seherinnen haben bei ihren Visionen anscheinend oft auf einem Hochsitz gesessen.
Die Walküre Sigdrifa sagt über die Orte, an denen Runen geritzt worden sind, die folgenden Verse:
Auf dem Schilde stehen sie vor dem scheinenden Gott,
Auf Arwakrs Ohr und Alswidrs Huf,
Auf dem Rad, das da rollt unter Rögnirs Wagen,
Auf Sleipnirs Zähnen, auf des Schlittens Bändern.
Diese Strophe beschreibt den ehemaligen Sonnengott-Göttervater Tyr auf seinem von zwei Rossen gezogenen Streitwagen. Aus den beiden Rossen wurde später Odins achtbeiniges „Doppelpferd“ Sleipnir.
Auf des Bären Tatze, auf Bragis Zunge,
Auf den Klauen des Wolfs und den Krallen des Adlers,
Auf blutigen Schwingen, auf der Brücke Kopf,
Auf des Lösenden Hand und des Lindernden Spur.
Auf Gold und Glas, auf dem Glück der Menschen,
In Wein und Würze, auf der Wala Sitz,
Auf Gungnirs Spitze und Granis Brust,
Auf dem Nagel der Norne und der Nachteule Schnabel.
Offenbar befanden sich auf den Hochsitz-Pfosten der Seherinnen („Wala“) manchmal Runen-Inschriften.
In dieser Saga wird ausführlich über eine Seherin bei der Arbeit berichtet. Zu den Vorbereitungen für ihre Visionen gehörte auch die Herrichtung eines Seherinnen-Sitzes.
Nachdem der größte Teil des nächsten Tages vorüber war, wurden die Dinge für sie vorbereitet, die sie für die Durchführung ihres Zaubers benötigte.
… … …
Die Frauen formten nun einen Ring um Thorbjorg, die auf das Gerüst stieg und sich auf den Sitz, der für ihren Zauber bereitet worden war, setzte.
Ich wuchs in meines Vaters Haus an einem Ort, der Gräning genannt wurde, auf. Mein Vater war recht wohlhabend und führte einen großzügigen Haushalt.
Zu dieser Zeit zogen Seherinnen, die Prophetinnen genannt wurden, im Land umher und sagten den Leuten ihre Zukunft. Zu diesem Zweck luden die Leute sie in ihre Häuser ein und bereiteten Feste für sie und gaben ihnen Geschenke, wenn sie fortgingen.
Auch mein Vater hielt es so. Sie kamen in der Begleitung von Männern um mir mein Schicksal vorherzusagen. Ich lag in meiner Wiege und sie sollten nun mein Schicksal vorhersagen. Über mir brannten zwei Kerzen. Sie sprachen zu mir und sagten, daß ich sehr glücklich sein werde, größer als meine anderen Vorfahren oder die Söhne der Anführer in dem Land und sie sagten, daß alles entsprechend meinem Wyrd (Urd, Schicksal) geschehen werde.
Die jüngste der Nornen dachte, daß sie im Vergleich zu den beiden anderen nicht genug wertgeschätzt würde, da sie nicht nach solchen Prophezeiungen gefragt wurde und die beiden anderen daher höher geachtet wurden. Es waren auch einige grobe Männer dort, die sie von ihrem Sitz stießen, sodaß sie zu Boden fiel.
Die jüngste Norne und vermutlich auch die anderen beiden Nornen, d.h. Seherinnen haben also auf einem Seherinnen-Sitz Platz genommen.
Dann ließen sie zwei Zauberinnen, Heid und Hamglom, herbeirufen und gaben ihnen Lohn dafür, daß sie über Fridthjof und seine Männer einen so gewaltigen Sturm herbeiriefen, daß er sie alle vernichten würde.
Da sangen die Zauberinnen ihre Zauberlieder und stiegen auf das Magie-Gerüst mit Zauberei und Anrufungen hinauf.
Als Fridthjof und seine Männer jedoch aus dem Sogn-Fjord hinausgefahren waren, brach ein heftiger Sturm und ein großes Gewitter über sie herein und die See wogte gewaltig.
Fridthjof und seine Männer gerieten durch diesen Zauber in einen Sturm, der tagelang anhielt, aber sie konnten sich schließlich retten, indem sie die beiden Zauberinnen töteten, die auf einem Wal reitend das Drachenschiff des Fridthjof verfolgten:
Dann warf er den Dreizack auf eine der Gestaltwandlerinnen und der Bug des Schiffes Ellide zerschlug den Rücken der anderen und beider Rücken ward zerbrochen. Der Wal jedoch tauchte hinab und schwamm davon und sie sahen ihn nie wieder. Da beruhigte sich das Wetter.
Der Tod der Zauberinnen auf dem Wal führte auch zu dem Tod der Zauberinnen an Land, die ihre Astralkörper ausgesandt hatten, um das Drachenschiff durch Stürme zu versenken:
Während die beiden Zauber-Frauen ihre Zaubersprüche sprachen, stürzten sie plötzlich von ihrem Magie-Gerüst herab und beide brachen sich ihren Nacken.
Frodi forderte sie (die Seherin Heid) auf, ihre Fähigkeiten zu benutzen und zu schauen, ob sie irgendetwas über die Jungen herausfinden könne. Er ließ ein großes Fest für sie veranstalten und ließ sie sich auf den Hochsitz setzen.
… … …
Danach sprang sie von der Seid-Plattform.
König Valdemar hatte eine Mutter mit dem Namen Gerda, die so alt und gebrechlich war, daß sie immer im Bett lag. Sie war wundersam geschickt als Seherin und es war Brauch, daß seine Mutter in der Jul-Zeit, wenn sich die Gäste in der Halle des Königs versammelt hatten, dort hinein getragen und auf den Hochsitz gesetzt wurde. Dort sagte sie alle Gefahren, die das Königreich bedrohten, und ähnliche Dinge voraus – jenachdem, welche Fragen man ihr stellte.
Königin Skuld hatte keine ihrer Zauberkünste benutzt, solange der Bär in den Reihen des Königs Hrolf gewesen war, und saß dort in ihrem schwarzen Zelt auf ihrem Seid-Stand.
sibernes Freya-Amulett
In Hagebyhöga in dem Bezirk Aska in Östergötland in Schweden ist ein 3,8cm hohes silbernes Amulett gefunden worden, das eine Göttin darstellt und um ca. 850 n.Chr. hergestellt worden ist.
Es sind mehrere Details erkennbar:
Das Haar ist entweder kunstvoll gelegt oder mit einem Tuch bedeckt;
Mund und Ohren;
eine Kette um den Hals;
ein Gewand, das den Leib bedeckt;
das Gewand ist am unteren Ende vorgewölbt (Bedeutung?);
ein Halstuch (?), das den Ausschnitt bedeckt;
eine breite (abgescheuerte) Auswölbung auf dem Oberkörper scheint einen Schwangerschafts-Bauch zu markieren;
die Arme sind unter dem Bauch verschränkt;
die Füße stehen auf dem äußeren Ring;
die Beine sind gespreizt, was eine Geburt andeuten könnte – in diesem Fall würden die Arme vermutlich die Preßwehen unterstützen;
der Außenring ist wie viele keltische Torques oben dünn und unten dick;
der Ring ist in ca. 28 sichtbare Segmente unterteilt (Mond-Zyklus?);
der Kopf der Frau ragt über den Ring hinaus, wodurch der Ring den Schoß der Frau in seinem Zentrum betont und die Frau sozusagen dem Ring „überordnet“ statt sie dem Ring „einordnet“ – die Frau besitzt diesen Ring.
Es ist also wahrscheinlich eine Gebärende zu sehen, die eine Halskette trägt und in der Mitte eines Ringes abgebildet ist, wobei ihr Kopf über diesen Ring hinausragt, dessen Zentrum ungefähr ihr Schoß sein müßte. Möglicherweise sind dieser Ring und die Halskette der Frau derselbe Gegenstand, der zweimal dargestellt worden ist. Als Symbol für die Reise der Toten ins Jenseits könnte dieser Ring, der symbolisch gesehen mit Odins Draupnir identisch ist, auch die Reise der Seele der Neugeborenen ins Diesseits darstellen.
Dieser Ring wäre dann bei diesem Amulett nicht das „Totentor“ Walaskialf/Hlidskialf, sondern das „Lebenstor“. Dieses Tor mit dieser zweifachen Funktion entspricht den beiden Säulen mit dem sie oben verbindenden Dach in den Tempeln und hinter den Hochsitzen – sie wurden „öndvegis-sula“, d.h. „Seelen-Weg“ genannt, was genau der Deutung des Ringes um die Gebärende entspricht.
Aus der Hervorhebung des Ringes bei diesem Amulett ergibt sich, daß die Gebärende recht sicher die Göttin Freya ist, die mit ihrer goldenen Halskette Brisingamen abgebildet worden ist, die zumindestens hier als ein Halsreif aufgefaßt worden ist.
Seherinnensitz, Haithabu
Seherinnensitz, Haithabu
Diese silberne Skulptur ist 1,5cm hoch und stellt einen Sitz mit zwei Vögeln als Lehne dar. Das Loch unten an der Rücklehne wurde möglicherweise zur Befestigung einer Statuette benutzt – aber diese Deutung als „Steckverbindung“ ist unsicher.
Da diese Skulptur aus einem Frauengrab stammt, könnte es sich um das Amulett einer Seherin und daher um die Darstellung eines Seherinnen-Sitzes handeln. Die beiden Vögel wären dann zwei Seelenvögel.
Aber Kiolvor wußte all dies und ging zu ihrem Zauberhaus hinauf und wedelte mit ihrem Schleier zu dem Ostviertel hinüber und davon braute sich schon bald ein Unwetter zusammen.
Das „Zauberhaus“ ist entweder ein Tempel oder das Gerüst, auf dem der Seherinnen-Stuhl stand.
Der Seherinnen-Hochsitz steht auf einer Empore („Seherinnen-Gerüst“) und ist zumindestens in einigen Fällen mit Runen beschrieben. Auf ihm liegt manchmal ein Daunenkissen.
Die Seherin sitzt auch schon bei der Vorstellung der Ratsuchenden auf dem Hochsitz. Sie reist dort sitzend innerlich in das Jenseits, während die Frauen in einem Kreis um sie stehen und eine von ihnen die „Wächter-Anrufung“ singt. Von diesem Hochsitz aus verkündet sie das Schicksal der Neugeborenen, die Zukunft eines Dorfes und von dort aus übt sie auch Magie (Verfluchungen, Sturmzauber u.ä.) aus.
Der Hochsitz der Seherin und des Fürsten im Diesseits ist sozusagen das Gegenstück zu dem Hochstuhl des Göttervaters bzw. der Göttin im Jenseits. Die Verbindung der beiden Hochsitze bzw. Gottheiten ist die Weltenbaum-Säule bzw. das aus zwei Säulen bestehende Jenseitstor.
*
Das Vorgehen der Magier unterscheidet sich nicht von dem der Seherinnen: auch sie benutzen einen Hochsitz – wie ihr Vorbild Odin …
Da begann Thorgrim mit seiner Magie und bereitete alles so vor, wie er es gewohnt war. Er errichtete sich ein Podest und führte dann seine Zauberei mit viel Bosheit und Arglist durch.
Auch in dieser Saga wird ein hölzernes Gerüst beschrieben, auf dem ein Fluch ausgesprochen, also Schadens-Magie (Windzauber) ausgeübt wird. Es ist leider nicht bekannt, wie hoch dieses Holzgestell gewesen ist, aber allzuhoch kann das Gerüst nicht gewesen sein, da seine Errichtung begonnen wurde, als ein Schiff gerade die Küste verlassen hatte, und es benutzt wurde, solange das Schiff noch nicht weit fort war.
Thord hatte alles bewegliche Gut, das seine Mutter dort besessen hatte, an Bord seines Schiffes gebracht und ließ das Vieh um die Spitze der Landzunge treiben.
Sie waren zu zwölft zusammen mit Ingun und einer weiteren Frau in dem Schiff. Thord und zehn weitere Männer gingen zu dem Ort, an dem Kotkell wohnte. Die Söhne des Kotkell waren nicht daheim. Da klagte er Kotkell und Grima wegen Dieb-stahl und Zauberei an und verlangte, daß sie dafür ausgestoßen werden. Er brachte den Fall vor das Allthing und kehrte dann zu seinem Schiff zurück.
Hallbjorn und Stigandi kamen heim, als Thord erst ein kleines Stück vom Land entfernt war und Kotkell berichtete ihnen sofort, was geschehen war.
Die beiden Brüder waren darüber voller Wut und sagten, daß die Leute bisher immer darauf geachtet hätten, die sie ihnen nicht in solch unverhüllter Feindschaft begegnet wären.
Da ließ Kotkell ein großes Gerüst für das Sprechen von Zaubersprüchen errichten. Sie stiegen alle hinauf und sie sangen sehr üble Lieder, die Zauberlieder waren. Da erhob sich ein großer Sturm.
Thord Ingud-Sohn und seine Gefährten waren draußen auf der See und erkannten schon bald, daß dieser Sturm gegen sie heraufbeschworen worden war.
Da wurde das Schiff nach Westen bis hinter Skalmness getrieben und Thord zeigte großen Mut in seiner Seefahrer-Kunst. Die Männer an Land sahen, daß er alles über Bord werfen ließ, was an Ladung in dem Schiff war, um die Menschen zu retten. Die Menschen an Land dachten, daß es Thord gelingen würde, an die Küste zu gelangen, denn sie hatten den felsigsten Teil schon durchquert, aber da erhob sich ein Brecher vor einem Felsen kurz vor der Küste, an dem noch niemals jemand gesehen hatte, daß sich dort ein Brecher aufbäumte, und traf das Schiff so heftig, daß es sich kieloben drehte.
Dort ertrank Thord und alle seine Begleiter und das Schiff wurde in Stücke zerschlagen und der Kiel an einem Ort angespült, der seitdem Kiel-Insel heißt. Thords Schild wurde an einer Insel angespült, die seitdem Schild-Insel heißt. Die Leichen des Thord und aller seiner Begleiter wurden an einer Stelle ans Ufer geschwemmt, die nun Hügelgrab-Bucht heißt.
Diese Neuigkeiten verbreiteten sich weit und breit und man sprach sehr übel darüber und sah alle, die solche Zauber bewirkten wie Kotkell und die seinen, als Männer mit verwirkten Leben an.
In dieser Saga wird über einen Seidr-Hochsitz berichtet, der auf vier Pfosten errichtet worden ist.
Die Magier zaubern auf einem Podest. Manchmal singt auf diesem Podest, das dem der Seherinnen entspricht, auch eine ganze Familie Zauberlieder, um Feinde auf dem Meer durch einen Sturm zu töten.
Einer dieser Magie-Hochsitz wird gleichzeitig von zwölf Zauberern benutzt. In diesem Fall steht das Podest auf vier Pfosten.
*
Manchmal ist der Hochsitz der Götter kein Seher-Sitz, sondern ein einfacher Thron, der die Stellung des betreffenden Gottes betont.
„Heil Dir, Hangatyr, glücklichster Ase,
Mögest Du auf dem Hochsitz des Mets walten!“ –
„Setzt euch in Freuden, ihr Götter, zum Trink-Fest,
Mögt ihr zusammen mit Yggjungur ewigen Segen genießen.“
Odin sitzt als Götterkönig auf einem Herrscherthron, der jedoch wahrscheinlich mit seinem Sehersitz identisch ist.
*
Auch die Totengeister in ihren Hügelgräbern sitzen manchmal auf einem Hochsitz, der vermutlich vor allem ein Ausdruck ihrer gehobene Stellung in ihrem früheren Leben – sonst besäßen sie auch kein Hügelgrab. Evtl. ist dieser Hochsitz auch ein Hinweis auf ihre Magie-Kenntnisse und ihre Seher-Fähigkeiten.
Der Wikinger Thorstein reist durch ein Hügelgrab in das Jenseits und findet dort einen König und eine Königin – die er als Wikinger natürlich beraubt …
Ein König und eine Königin saßen auf einem Thron und all die Leute dort vergnügten sich.
In dieser Szene aus der Unterwelt könnten der König und die Königin ursprünglich Odin und Frigg gewesen sein. Der Hochsitz der beiden wird auch hier wieder eine Mischung aus Seher-Sitz und Herrscher-Thron sein.
Da betrat Grettir das Hügelgrab, in dem es völlig dunkel war und in dem Geruch nicht gerade der süßeste war. Da tastete er umher, um zu sehen, wie die Dinge dort unten beschaffen waren. Als erstes fand er Pferdeknochen, dann stieß er gegen die Armlehne eines Hochsitzes und in diesem Stuhl fand er einen sitzenden Mann. Große Schätze aus Gold und Silber waren dort aufgehäuft und eine kleine Truhe voll Silber war unter die Füße des Mannes gestellt worden.
„Es lebte einst ein Berserker, der wurde Thrain genannt; ein großer, starker Mann, der tief bewandert in der Zauberkunst war. Er eroberte Valland und wurde dort König. Als er starb, wurde er in ein Hügelgrab gelegt mit einem Schwert, Rüstung und großen Schätzen; aber niemand hatte es eilig, dorthin zu dem Hügelgrab zu gehen.“
Hromund frug, in welche Richtung sie segeln sollten, um diesen Ort zu erreichen, und der Mann antwortete, daß sie ihn erreichen würden, wenn sie sechs Tage genau nach Süden segeln würden. Hromund dankte ihm für diese Auskunft, reichte ihm einige Münzen und gab ihm sein Vieh zurück. Dann segelten sie in die Richtung fort, die der Mann angegeben hatte, und am Ende des sechsten Tages sahen sie das Hügelgrab genau vor dem Bug ihres Drachenschiffes.
Sie begannen sofort damit, das Hügelgrab aufzubrechen. Und nachdem sechs Tage vergangen waren, stießen sie auf eine Falltür in dem Hügelgrab. Unter ihr erblickten sie eine große schaurige Gestalt, schwarz und riesig, ganz in Gold gekleidet und auf einem Thron sitzend. Er brüllte laut und spie Feuer.
Aufgrund der Vorstellung eines Jenseits unter der Erde wurden damals die Seelen der Toten als Schlangen angesehen – deshalb verwandelte sich auch Odin in eine Schlange, als er in den Berg zu Gunnlöd kroch. Diese Schlangen wurden mit dem Bestattungsfeuer assoziiert und wurden dadurch zu feuerspeienden Drachen. Offenbar konnten auch die Toten selber das Feuer speien, in dem sie bei ihrer Bestattung verbrannt worden waren.
In der folgenden Szene scheint der Totengeist des Sklaven Glam das Dach eines Hauses als Magie-Gerüst zu benutzen – falls dies nicht nur die Schilderung einer speziellen Art von Poltergeist sein sollte.
Der Tag neigte sich seinem Ende zu und als die Männer schlafen gingen, zog Grettir sich nicht seine Kleider aus, sondern legte sich auf den Sitz vor der Bettnische des Bauern. Er hatte einen groben Wollumhang („Poncho“) über sich gezogen, eines seiner Ende unter seine Füße geschoben und eines unter seinen Kopf gesteckt und blickte durch die Kopf-Öffnung hinaus.
Vor dem Sitz befand sich ein ein sehr dicker Sitzbalken, gegen den er seine Füße stemmte.
Die Beschreibung ist leider zu ungenau, um erkennen zu können, ob dieser „Sitzbalken“ evtl. der Pfosten hinter dem Hochsitz des Bauern gewesen ist.
Der Türrahmen der äußeren Tür war vollständig herausgebrochen worden und in die Öffnung war nur auf die erbärmlichste Weise eine brüchige Tür gebunden worden. Die Täfelung, die einst vor dem Sitz auf der anderen Seite der Halle gewesen war, war sowohl oberhalb als auch unterhalb des Querbalkens fortgebrochen; alle Betten waren aus ihren Nischen gerissen worden – es war ein trostloser Ort …
In der Halle brannte die ganze Nacht über Licht und als der dritte Teil der Nacht vorüber war, hörte Grettir draußen einen großen Lärm und dann stieg jemand auf das Haus und ritt auf der Halle und stieß seine Hacken so sehr gegen die Schindeln, daß jeder der Dachbalken krachte.
Das ging so lange Zeit und dann kam er von dem Haus herunter und ging zu der Tür und als er die Tür öffnete, sah Grettir, daß ein Sklave seinen Kopf zur Türe hereinsteckte, der ihm ungeheuer groß und erstaunlich dick schien.
Ein König und eine Königin (Odin und Frigg?) sitzen im Jenseits auf einem Hochsitz.
Es wird zweimal über einen Totengeist auf einem Hochsitz in einem Hügelgrab berichtet. Der eine von ihnen, der „Thrain“ heißt, geht evtl. auf Tyr zurück.
Es ist zudem eine Szene in einem Spuk-Haus bekannt, in der ein Sitz mit einem „Sitz-Balken“ (Hochsitz-Pfosten?) steht.
*
Die Könige und Jarle und oft auch die einfachen Bauern besaßen einen Hochsitz und Hochsitz-Säulen.
In dieser Saga wird ein besonderer Hochsitz beschrieben, der denjenigen zum König macht, der den Platz auf ihm füllen kann. Dieses Motiv klingt wie eine umgedeutete mythologische Szene.
Elch-Frodi erzählte seinem Bruder Thorir alles darüber: „Es ist das Gesetz der Goten, daß eine große Versammlung einberufen wird, zu der alle Goten kommen müssen. Dieser große Hochsitz, auf dem reichlich Platz zum Sitzen für zwei Männer ist, wird in der Versammlung aufgestellt, und wer immer den Platz ausfüllen kann, wird König. Und mir scheint, daß Du ihn gut ausfüllen wirst.“
Mit diesen Worten trennten sie sich und jeder wünschte dem anderen Lebewohl.
Thorir zog seines Weges nach Gotenland bis er zu einem gewissen Jarl kam. Der Jarl empfing ihn gut und er verbrachte die Nacht dort. Jedermann, der Thorir sah, daß er mit dieser Größe der König der Goten werden könne und daß es nicht viele geben würde, die ihm glichen.
Als die Männer versammelt waren, verlief alles so, wie es sein Bruder Frodi gesagt hatte. Ein Richter wurde bestimmt, der über die Angelegenheit gerecht richten sollte. Viele setzten sich auf den Sitz, aber dem Richter schienen alle unpassend zu sein. Thorir ging als letzter und setzte sich ohne großes Getue nieder.
Der Richter sagte: „Der Sitz paßt Dir am besten und Du bist dazu bestimmt, hier zu herrschen.“
Da ernannten ihn die Männer zu ihrem König.
Wikinger-Stuhl
Möglicherweise handelt es sich bei die-sem Stuhl um einen „Hochsitz“, der einst vor zwei Hochsitz-Säulen gestanden hat – sicher ist dies jedoch nicht.
Die rechte Armlehnen endet vorne in der Gestalt eines vierbeinigen Tieren – vermutlich eines Pferdes.
Die oberen Bretterenden der Rücklehne könnten Drachen darstellen.
Die vordere Schnitzerei stellt einen Baum mit fünf Ästen dar – den Welten-baum?
Der Hochsitz der Könige ist ursprünglich ihre Verbindung zu ihren Ahnen und zu den Göttern gewesen, aber wurde mit der Zeit zunehmend zu einem „Rangabzeichen“ umgedeutet.
Es sind etliche Amulette in der Form von Stühlen gefunden worden, die sich vermutlich auf die Hochsitze der Götter oder der Seherinnen und Magier beziehen.
Funde von Stuhl-Amuletten
Land
Material
Grab
gesamt
Silber
Kupfer-Legierung
Bernstein
Mann
Frau
Mensch
Schweden
4
-
-
-
.(2)
-
4
Gotland
2
2
2
.(1)
-
-
6
Dänemark
4
-
-
-
.(2)
-
4
Deutschland
1
-
-
-
-
.(1)
1
gesamt
11
2
2
.(1)
.(4)
.(1)
15
Die Stuhl-Amulette beziehen sich am wahrscheinlichsten auf die Hochsitze der Götter. Vermutlich wurden sie wie das Seelenweg-Tor auch als Verbindung zu den Ahnen aufgefaßt.
Das typische Hochsitz-Amulett besteht aus Silber, gehört einer Frau und kommt aus Südskandinavien (Schweden/Dänemark). Das läßt vermuten, daß diese Hochsitz-Amulette auch Berufs-Abzeichen von Seherinnen statt Schutz-Amulette gewesen sein könnten.
*
Das Meditations- und Magie-Gerüst der Germanen ist auch von anderen Völkern bekannt: