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Der Kampf der Eispiraten um Skyla gegen die beiden größten Machtblöcke der Welt eskaliert. Die NRA setzt im Krieg auf hochwertige künstliche Intelligenzen und marschiert in der Antarktis ein. Gleichzeitig erreicht die Angriffsflotte der VSE den Evakuierungspunkt an der Eiskante zur Davis-See. Skyla zieht sich angeschlagen zurück, doch pausenlose Attacken zehren an ihr und ihren Gefährten. Schließlich stehen ihre Begleiter aus Europa vor einer schweren Entscheidung. Der General der Space Force, John Nimiz ,schreitet unterdessen in einem unbekannten Land einer ungewissen Zukunft entgegen. Das Raumfahrtprogramm der Chinesen könnte Groß-China eine neue Perspektive eröffnen. In der NRA formiert sich mit der, vom Fanatiker Leo Henricus geführten, Anti-KI-Association of America eine gefährliche neue Kraft. Langsam rücken die Spieler auf dem globalen Schachbrett Erde ihre Figuren und nach der Eröffnung folgt das Mittelspiel. Die Risiken steigen, doch der potentielle Gewinn relativiert Menschen-, Tier-, und KI-Leben.
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Seitenzahl: 127
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Dem Mutigen allein gehört der Freiheit süßer Wein
Außerhalb von Snow Mechs Kanzel donnerte die Gatling-Kanone in kurzen Salven, was dank der exzellenten Dämmung der Kabine kaum zu hören war.
Der zitternde Zeigefinger um den Abzug der USP 2.4 löste sich, fast widerstrebend, vom kalten Metall. Dann senkte Silas die Waffe und steckte sie ein.
„Danke, danke, danke“, heulte Rasmus. Silas trat ihm in den Bauch.
„Ich habe dich nur leben lassen, weil ich keine unbewaffneten Krüppel erschießen will.“ Er wandte sich um und verließ die Kanzel von Snow Mech. Die Gatling-Kanone trat wieder in Aktion und hoch oben in der Luft detonierte eine der Lenkwaffen von King Raptor. Silas duckte sich und sprang von dem Roboter hinab in den tiefen Schnee. Er kam hart auf und rollte sich ab. Dann stand er geduckt da und sah sich um. Skyla blieb zitternd an ihrer Position und Kira, Hagelstolz und Komodo lagen unter ihr auf dem Eis. McFive und Siebeck waren zu dem Mech gerannt und duckten sich dort.
Snow Mech feuerte erneut und wieder explodierte eine der Lenkwaffen. Dann schaltete der Roboter in den Dauerfeuermodus. Kurz vor dem Einschlag, in knapp 100 Metern Höhe, detonierte die letzte Lenkwaffe unter dem steten Feuer der Wraith-Gatling- Kanone. Feuer und Splitter jagten hinab und schlugen in Eis, Fels und dem Metall der beiden Maschinen ein. Skyla schrie schmerzgepeinigt auf, als einige Splitter ihre Aluminiumhaut durchschlugen. Snow Mechs Panzerung wies den Beschuss ab, während Silas großes Glück hatte und nicht getroffen wurde. Nachdem die Explosion verklungen war, atmete Komodos Neffe tief durch und blickte kritisch in den Himmel.
„Was war das denn?“, fragte er die Welt im Allgemeinen.
Danach ging er zu Kira und Hagelstolz, die nach dem Angriff zusammen mit Komodo vor Skyla standen, die sich mittlerweile auf ihrem geschienten Fahrwerk aufrecht hielt. Komodo blickte den Jungen erstaunt an.
„Wo warst du denn?“, fragte er und legte ihm den Arm um die Schultern.
„Ach, ich hab nur dem schwedischen Trottel gesagt, dass er die Klappe halten soll.“
„Aha.“
„Und was war hier los? Wir wurden schon wieder angegriffen?“, stellte er mehr fest, als dass er fragte.
„Ja offensichtlich, Kleiner. Offensichtlich.“
Kira und Hagelstolz unterhielten sich mittlerweile leise.
„Dauernd werden wir bombardiert und unsere Notunterkunft ist zerstört“, flüsterte Kira und Hagelstolz nickte bestätigend.
„Ja, so scheint es. Zumindest hat Skyla es behauptet. Aber da wir so oder so auf unsere gegenseitige Hilfe angewiesen sind, glaube ich ihr.“
„Verdammt“, fluchte Kira und drehte sich weg von der Tupolew. „Aber was tun wir denn jetzt?“
Hagelstolz ergriff sie am Arm.
„Wir machen genau so weiter wie wir es bisher getan haben. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wir sind Überlebende und wir werden weiter um unser Leben kämpfen. Wir werden uns anpassen und weitermachen und irgendwann, in zehn Jahren, werden wir an dieses Abenteuer zurückdenken und es fast ein wenig vermissen.“
„Ah ja. Ich glaube nicht, dass ich Bombardements, Lebensgefahr und Terror vermissen werde. Ne, eigentlich bin ich mir da ziemlich sicher.“ Kira grinste.
„Na siehst du. Du lächelst ja jetzt schon. Also kann es doch gar nicht so schlimm sein.“ Hagelstolz legte den Arm um Kira. Was in der Polarkleidung und dem Tarnanzug nicht gerade leicht war.
„Doch es ist schlimm. Das ist Galgenhumor. Nichts weiter.“ Doch Kira lächelte weiter und lehnte den Kopf an Hagelstolz.
Snow Mech drehte die Gatling-Kanone und scannte nach den Flugzeugen, die die Waffen auf sie abgefeuert hatten. Aber die Tarnkappeneigenschaften der aktuellen F-22 Generation waren so gut, dass Roboter sie nicht lokalisieren konnte.
„Ich empfehle, dass wir die Reparaturen fortsetzen und dann so schnell wie möglich von hier verschwinden“, erklang die junge Frauenstimme des Mechs.
„Ja, das sollten wir wohl tun“, stimmte Komodo zu. „Wie fangen wir am besten an?“
„Ich denke, wir sollten versuchen, die Klappen oder wie die Dinger an Skylas Flügel heißen, mit dem Rest des Panzerbandes zu reparieren“, schlug Kira vor und nahm die Rolle mit dem Band an sich. „Snow Mech, kannst du bitte heranfahren, damit ich auf deine Kette klettern kann? Sonst komm ich nicht an den Flügel ran. Bin zu klein.“
„Natürlich“, antwortete der Mech und fuhr näher an den Flügel der Tupolew heran.
Kira kletterte hoch und verklebte die zerfetzten Klappen. Bei jeder Berührung zuckte Skyla zusammen. Doch Kira war vorsichtig und so gelang es ihr, das Ganze provisorisch zu versorgen.
„Haben wir sie vernichtet?“, erkundigte sich Stephen Reichelt bei seinem Flugzeug. Die KI namens King Raptor beschickte den Holoschirm mit einem Scan des Zielgebiets.
„Negativ. Habe ich nicht gesagt, es sei eine schlechte Idee sofort alle Waffen abzufeuern?“
„Waaas?“, rief der Kampfpilot empört. „Ich glaub du spinnst. Das Ganze war dein Vorschlag. Du übernimmst gefälligst die Verantwortung für diesen Fehlschlag.“
„Das kann ich leider nicht, Sir. Ich bin nur eine KI, die Vorschläge unterbreitet. Verantwortlich sind Sie.“
Reichelt knurrte wütend und lehnte sich in den Pilotensitz zurück. „3,5 Milliarden für ne freche Antwort“, murmelte er.
Captain Santiago sah den Boden, insbesondere den harten, felsigen Eis- und Schneeteil davon, auf sich zurasen. Das Altimeter schrillte, die Schubkontrolle sang und die Warnung vor dem Strömungsabriss klingelte. Santiago riss am Hebel für den Schleudersitz. Das Cockpit wurde an den Sollbruchstellen abgesprengt, die Raketen des Sitzes zündeten und schossen ihn hinaus in die arktische Luft. Hundert Meter weiter schlug die F-354 auf dem Boden auf und explodierte, dank der leeren Treibstofftanks, in einer wunderschönen Feuerrose. Das Knattern detonierender Munition und der Lenkwaffen löschte diese jedoch sogleich aus und ein schwarzer Rauchpilz erhob sich am Horizont.
Santiago drehte sich wild im Kreis und taumelte durch die Luft.
Er sah Himmel, Boden, Himmel, Boden, dann aktivierte sich der automatische Fallschirmwerfer. Mit einem Ruck entfaltete sich dieser und Santiago schwebte, langsam hin und her schwingend, zu Boden. Die letzten fünfzig Meter reichten aus, um seine Sinkgeschwindigkeit auf ein überlebbares Maß zu reduzieren und mit einem harten Ruck krachte er auf das Eis. Santiago wartete, bis die Welt aufhörte, sich um ihn zu drehen und öffnete dann die Gurte, die ihn fest mit dem Sitz verbanden.
Er sah sich um. Er stand inmitten der provisorischen Basis, die die Marines angelegt hatten. Männer rannten auf ihn zu und wurden langsamer, als sie sahen, wie Santiago sich bewegte.
John Hopkins und Mary Goßberg wankten durch die brennenden, zerstörten Reste der Hobart Air Base und waren erschrocken, ob der gewaltigen Vernichtung, die ihre Waffen angerichtet hatten. Sie kamen zurück zu ihrer B2 Max Destroyah und kletterten an Bord, nachdem sie den anderen Piloten signalisiert hatten, dass es losging.
„So Suicide Bomb. Berechne einen Kurs zur Beale Air Force Base.“
„Berechnung abgeschlossen. Damit haben wir Zeit über einige der besten Schmorgerichte der Welt zu sprechen. Die brauchen nämlich ebenso lange wie wir für den Flug. Ich empfehle texanisches BBQ. Nichts geht über Rind im Smoker. Zumindest hab ich das im Internet gelesen.“
„Höchst interessant“, lachte Hopkins und fuhr die Triebwerke hoch. „Dann wollen wir mal.“
General a.D. John Nimiz folgte den beiden Herren, am Zoll und der Security vorbei, nach draußen. Die smogverpestete Luft der Großstadt brannte in seinen Lungen und er war froh, als die beiden chinesischen Agenten, dafür hielt er sie zumindest, ihn in ein Auto einsteigen hießen. Nimiz nahm in der Limousine, ein deutsches Fabrikat, Platz, während die zwei Geheimagenten den Beifahrer- und Fahrerplatz beanspruchten. Sie fuhren los. Da Nimiz Bejing nicht kannte, hatte er keine Ahnung wo sie hinfuhren. Es dauerte nur sehr lange, bis der Wagen sich durch den dichten Verkehr gekämpft hatte und an seinen Zielort, ein schmuckloses Bürogebäude, gelangt war. Die beiden Herren stiegen aus und einer öffnete Nimiz die Tür.
„Bitte folgen Sie uns“, sagte der Fahrer, den Nimiz in Gedanken mittlerweile als Schnurrbart bezeichnete, und schritt voraus. Der andere blieb hinter Nimiz und ignorierte die ausgestreckte Hand, mit der der General ihm den Vortritt lassen wollte.
„Dann eben nicht“, dachte der ehemalige Kommandierende der NRA Space Force und folgte dem Fahrer. Sie betraten das Bürogebäude. Spätestens jetzt wurde klar, dass es kein Verwaltungsklotz im herkömmlichen Sinne war. Eine Sicherheitsschleuse, die dem Weißen Haus Ehre gemacht hätte, schloss sich an die Türen an. Nimiz war froh, dass er gerade aus dem Flugzeug kam und nichts dabeihatte, was irgendwie kontrollierenswert war.
Er durchschritt die Scannerschleuse und ließ sich dann abtasten. Nachdem die Sicherheitskräfte nichts fanden, ließen sie ihn durch. Zusammen mit dem Paar, das ihn abgeholt hatte, schritt er zu den Aufzügen. Die Türen glitten auf Knopfdruck auf und sie betraten die Kabine. Schnurrbart drückte auf den Knopf für die zehnte Etage und die Türen schlossen sich. Kaum waren sie im gewünschten Stockwerk angekommen, wurde Nimiz in einen Raum geführt und er durfte sich auf einen bequemen Sessel setzen.
„Möchten Sie etwas trinken, Sir?“, fragte der Fahrer und öffnete die in einer Wandkonsole versteckte Minibar.
„Ja gerne. Haben Sie einen Whiskey?“
„Natürlich Sir. Wir haben hier irischen und amerikanischen Whiskey.“
„Dann nehm ich den irischen, danke.“
Der Mann goss ihm zwei Fingerbreit ein und stellte die Flasche neben Nimiz auf den Beistelltisch. Er reichte ihm das Glas, zögerte und fragte dann:
„Mit oder ohne Eis, Sir?“
„Mit Eis bitte“, antwortete Nimiz. Der Agent öffnete einen kleinen Kühlschrank in der Minibar, holte mit einer Zange ein paar Eiswürfel heraus und ließ sie ins Glas fallen.
Er reichte Nimiz sein Getränk.
„Möchten Sie etwas essen?“, lautete die nächste Frage.
„Nein, danke“, antwortete Nimiz. „Momentan nicht.“
„In Ordnung“, nickte der Mann. „Wir verlassen Sie jetzt, man wird sich gleich um Sie kümmern. Zögern Sie nicht, sich an der Minibar zu bedienen. Wenn Sie es sich überlegen sollten und doch eine Kleinigkeit zu sich nehmen wollen, können Sie hier über diesen Intercom Bescheid geben. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag, Sir.“
Die Agenten verließen das Zimmer.
Nimiz sah sich um. Das Zimmer war in dunklen Holztönen eingerichtet. Ein massiger Schreibtisch mit diversen Dokumenten und einem Tablet darauf lud zum Spionieren ein, doch Nimiz widerstand dem Bedürfnis, sich weitergehend damit zu beschäftigen und hing seinen Gedanken nach. Er nippte an seinem Whiskey und die aromatische Flüssigkeit brannte angenehm und entzündete ein warmes Feuer in seinem Magen. Nimiz atmete tief durch und entspannte sich, das erste Mal seit Tagen.
„Komisch“, dachte er bei sich, „dass ich tatsächlich im Feindesland entspannter und sicherer bin, als bei mir zu Hause.“
In diesem Moment öffnete sich die Tür und ein etwas dicklicher Mann in den späten Fünfzigern betrat den Raum. Nimiz wollte aufstehen, doch der Mann winkte ab und sprach weiter in sein Smartphone. Dann beendete er den Anruf und wandte sich Nimiz zu.
„Willkommen in Groß-China, General. Wie war Ihr Flug?“
„Danke, angenehm“, erwiderte Nimiz.
„Schmeckt Ihr Getränk. Was haben Sie da?“, erkundigte sich der Mann und rückte seine Brille zurecht.
„Ähm, das, ja irischer Whiskey“, antwortete Nimiz und besah sich die Flasche näher. „Glen Fiddichkin wohl“, fügte er dann hinzu.
„Sehr gut. Ein edler Tropfen. Nun dann will ich mir auch einen einschenken. Haben Sie Hunger?“ Der Mann nahm sich ein Glas und goss sich einen Schuss ein. Er roch genießerisch am Glas und nippte dann daran. „Ah, hervorragend.“
„Nein, danke, ich bin nicht hungrig. Wenn ich fragen darf: Wer sind Sie?“
„Ich? Nun, ich bin Tian Feng. Offizieller Beauftragter Groß-Chinas für die Belange den Weltraum und das Sonnensystem betreffend. Und Sie sind General John Nimiz, Kommandeur der NRA Space Force.“
„Ehemaliger Kommandeur, ehemalig“, berichtigte Nimiz.
„Ja natürlich. Schlimme Sache das. Aber nun sind Sie in Sicherheit, das möchte ich Ihnen versichern. Nun, warum ich Sie herbestellt habe…“
Komodo schaute Kira bei ihrer Arbeit zu und es erstaunte ihn ziemlich, mit welcher Leichtigkeit die junge Frau Skyla beschwichtigen konnte, die Behandlung ruhig über sich ergehen zu lassen, von gelegentlichen Zuckungen einmal abgesehen. Er glaubte, den Grund zu kennen. Die Tupolew hatte ihre schlechten Erfahrungen hauptsächlich mit Männern gemacht. Leider gehörte er selbst zum männlichen Geschlecht, er bemühte sich jedoch, möglichst ohne Bart und nicht abgeranzt zu erscheinen, was nach langen Kämpfen oder Fluchten nicht immer zu bewerkstelligen war. Auch jetzt spürte er die sprießenden Bartstoppeln, zudem war er verschwitzt und ungekämmt. Wenn sie in Wostok ankamen, musste er sich unbedingt frischmachen.
Silas hatte es mit seinem femininen Antlitz da weitaus leichter. Er stand neben Kira und half ihr dabei, das Tape um Skylas zerfetzte Klappen zu befestigen. Das ebenfalls verletzte Querruder wurde hingegen nur leicht zusammengeheftet, da die Tupolew es bei der Flugsteuerung benötigte.
„So, erledigt“, meinte Kira und wischte sich über die Stirn. Komodo reichte ihr seine rechte Hand, damit sie von den Ketten des Mechs absteigen konnte.
„Danke Ihnen, was Sie für Skyla getan haben. Es ist leider nicht selbstverständlich, die meisten Menschen erkennen nicht, dass sie Gefühle und Empfindungen besitzt.“
„Von mir auch ein Dankeschön“, fügte Silas hinzu. „Echt, gut gemacht.“
Zu guter Letzt meldete sich die Tupolew selbst. „Hab Dank.“
Dieses Mal kam es ihr leichter von den Lippen, mehr noch, sie bedauerte es, die junge Frau vorhin mit dem Fahrwerk gestoßen zu haben.
„Kira... falls ich dich getroffen haben sollte, das wollte ich nicht.“
„Ist schon okay“, erwiderte die junge Frau.
Komodo dachte unterdessen weiter. Um Skyla richtig zu reparieren, mussten sie zu Cosacks Labor gelangen. Der Doc hatte extra einen vollautomatisch operierenden Hangar für die Tupolew anfertigen lassen, die sich allerdings bisher nicht hineingetraut hatte. Mit Kiras Hilfe dürfte dies jedoch bestimmt gelingen. Aber bevor er sie fragen konnte, galt es, noch weitere verletzte Stellen an Skyla zu versorgen. In mehreren Bereichen ihres Rumpfes klafften Löcher, eines auf der linken Seite hinter der Tragfläche war besonders groß. Daneben steckte immer noch der Fremdkörper im rechten Triebwerk und behinderte seine Funktion.
Mit dem Rest des Panzerbands klebten Kira, die dazu erneut auf die Ketten des Roboters stieg, und Silas den Riss zu, worauf Skyla mehrmals leise Schmerzlaute von sich gab und zusammenzuckte, jedoch dann stillhielt.
„So, mehr geht nicht, das Tape ist alle“, meinte Silas und steckte die leere Hülse ein, ehe er vorsichtig über die provisorisch verschlossene Wunde strich. „Wie fühlst du dich, Skyla?“
Die Tupolew stieß einen erleichterten Seufzer aus. „Es tut noch etwas weh, aber nicht mehr so schlimm wie vorher.“
Leider hatten weder Silas, noch sein Onkel eine Ahnung, wie man bei ihr eine effektive Schmerzausschaltung vornehmen konnte. Eine Betäubung, wie bei Menschen oder Tieren, dürfte nicht funktionieren.
„Wisst ihr, was ich mich frage?“, wandte Komodo in die entstandene Stille hinein ein. „Warum setzen die NRA so massive und teure Waffen ein, nur um uns paar Hansel zu erledigen?“
„Sicher wegen mir“, murmelte Skyla leise und ihre Stimme nahm einen bedrückten Ton an.
„Die halbe Welt will mich tot sehen. Vor allem die Klimafreaks in Europa werden nicht eher ruhen.“
„Ja, aber die Amerikaner haben es nicht so mit dem Klima, das kann also kaum der Grund sein“, erklärte Komodo. „Dort gibt es sogar noch richtigen Passagierluftverkehr. In Europa schon lange nicht mehr, nur noch kleine Elektroflieger für Reiche.“
„Die haben eben alle einen Schuss in der Marille“, meinte Silas herablassend und fasste sich dabei an die Stirn. „Lasst uns noch schnell nach dem Triebwerk schauen und dann ab nach Wostok.“
Er, Kira, Komodo und Snow Mech begaben sich dazu auf die andere Seite und Skyla drosselte ihre Turbinen stark, um die Leute nicht zu verletzen. Als diese unter