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Skyla entgeht dem Tod durch Ertrinken nur knapp. In den Klauen der AKIA ist sie weiterhin Streitpunkt zwischen Freaks, Eispiraten und Armee, doch rückt das Ende ihrer erzwungenen Reise deutlich näher, als es den Eispiraten und Skyla lieb ist. Gleichzeitig formieren sich die Freaks neu. Mit Hilfe eingeborener Kräfte und dank der fast unerschöpflichen Reserven von Shirley Lightoller, rückt die Entführung Skylas in greifbare Nähe. Aber auch die Eispiraten sind nun bald in der Lage direkt einzugreifen und so nimmt das Ballett des Todes seinen choreographierten Lauf und die Spiralbahnen der untergehenden Sterne driften hinter den Ereignishorizont der Vernichtung, von welchem keine Rückkehr mehr möglich ist. Derart auf ihren Bahnen festgeschrieben torkeln AKIA, NRA und Eispiraten in ihr unabwendbares Ende. Tausende Kilometer von ihrem Bruder Silas entfernt befinden sich Salome und ihr Freund Kiawo in Gefahr. Menschenhändler, Sicherheitskräfte und Verbrecher stehen im Wettstreit um die Unschuld der Kinder.
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2023
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I’m a mechanical soul
Die verbliebenen Schiffe der VSE-Flotte vergingen im Flammenhagel der Seekriegsartillerie.
Geschoss um Geschoss schlug in sie ein und zerriss Metall und Menschen. Dann als kritische Systeme zerstört und Regelmechanismen außer Kraft gesetzt waren, detonierte eines der Schwesterschiffe der Aberdeen. Die zerstörerische Kraft vieler tausend Tonnen Wasserstoff zerfetzte das Schiff. Eine riesige Flammensäule schoss empor und Splitter und Trümmerteile des Kreuzers gingen in einem mehrere hundert Meter großem Falloutbereich zu Wasser. Die See schäumte und die Druckwelle lief über anderthalb Kilometer weit, bevor ihre Energie verbraucht war. Der zweite schwere Kreuzer sank ohne größere Auswirkungen auf den Grund der See und riss Mann und Maus mit sich in die Tiefe. Die Mini-Bohrdrohnen der Baphomet 3 waren daran nicht ganz unschuldig.
Damit war die Flotte der VSE vernichtet. Die in der Luft gestrandeten F-354 Skylighter drehten ab, nachdem keine Ziele mehr vorhanden waren.
„Hier Staffelführer. An alle Skylighter, wir fliegen zum Festland und verteilen uns auf die Airbases an der Küste“, erteilte dieser den Befehl. Ausreichend Treibstoff für den mehrere hundert Kilometer langen Weg war vorhanden. Dennoch schafften es einige der beschädigten Maschinen nicht nach Hause, was den Zoll an Menschenleben, der heute von den Streitkräften der beiden großen staatlichen Vereinigungen gefordert worden war, nochmals erhöhte.
Durch die beiden nuklearen Explosionen und die Druckwellen, die diese ausgelöst hatten, sowie durch die Detonation des VSE-Kreuzers waren hunderttausende Meereslebewesen vernichtet worden. Die wenigen Matrosen die sich von den Kriegsschiffen hatten retten können, schwammen auf oder neben Rettungsbooten inmitten der Leichen eines ganzen Ökosystems.
„Kein guter Tag für die Karibik“, erklärte ein namenloser Matrose dem anderen, als sie in Unmengen Fischkadavern schwammen. Der nukleare Fallout würde das Leben in der karibischen See auf jeden Fall interessanter machen, ehe die Verseuchung der Weltmeere weiter fortschritt und sich die radioaktiven Elemente über den Planeten verteilten. War das Meerwasser heute schon eine von Strahlenmüll, Mikro- und Nanoplastik sowie chemischen Tensiden triefende, kontaminierte Brühe, würde das in Zukunft nicht besser werden.
Die durch ultimative Zerstörung der Ökosphären verursachte biologische Kaskade, sterilisierte das karibische Meer faktisch auf Generationen hinaus.
Die Tin Lilly sank. Viele tausend Tonnen Meerwasser waren in das Wrack eingedrungen und beschleunigten den Untergang des Frachters.
Skyla und die überlebenden Freaks waren dem Tode geweiht. Das Meerwasser umspülte mittlerweile den Bauch der jämmerlich schreienden Tupolew. Achmed und Miguel, der kaum richtig schwimmen konnte und mittlerweile toter Mann spielte, um nicht unterzugehen, wurden von der Dünung gegen das Flugzeug gepresst. Achmed versuchte, sich am Hintern der Tupolew festzuhalten, was Skyla mit einem empörten Quieken kommentierte. Billy und Shirley schwammen verzweifelt gegen den Strom, um in Skylas Nähe zu bleiben. Was keiner sehen konnte, war der Überlebenskampf, den Silas währenddessen führte. Von Bord geschwemmt, war er mittlerweile einige hundert Meter abgetrieben worden. Gerade verließen ihn die Kräfte, in der aufgewühlten See zu bestehen. Er schluckte immer mehr Meerwasser und kämpfte verzweifelt gegen das Versinken an. Seine Kleidung zerrte schwer an ihm und immer wieder ging er für kurze Zeit unter, nur um dann nach Luft schnappend und keuchendprustend wieder an die Oberfläche zurückzukehren. Gerade schien es, dass er diesmal das letzte Mal untergehen und nicht wieder auftauchen würde, als seine Füße plötzlich festen Boden fanden. Silas, zu verzweifelt, um genauer darüber nachzudenken, stand unvermittelt auf festem Grund. Dann hob sich der Boden und Silas taumelte, als das Wasser abfloss. Doch er konnte sich halten und blieb stehen. Dann war er nicht mehr im Meer, sondern stand auf der, wie er erst jetzt erkannte, Baphomet 3, die sein Onkel zielgerichtet unter ihn gesteuert hatte. Die Luke klappte auf und Kira kam hoch. Sie trug ein großes Handtuch und wickelte den Jungen darin ein. Dann führte sie den plötzlich ermatteten Eispiraten die Leiter runter und packte ihn direkt in eine der Kojen.
„Aber Skyla“, keuchte Silas angestrengt. „Wir müssen sie doch retten.“ Die letzten Worte waren kaum noch zu verstehen.
„Verdammt“, fluchte Kira. „Was machen wir denn jetzt?“
Skyla rief immer noch verzweifelt nach Hilfe, sie jammerte und klagte, als plötzlich einige Marines über sie schwärmten. Sie wusste weder, wo diese herkamen, noch was sie von ihr wollten. Bockig versuchte sie, die Männer abzuschütteln, doch es gelang ihr nicht. Zu fest waren noch die restlichen Ketten. Dann sprangen die Männer unvermittelt ins Wasser und schnitten mit den mitgebrachten Bolzenschneidern die Ketten durch. Skyla kam ins Rutschen und war auf dem Weg, vom Frachtschiff hinab in die Tiefe des Meeres zu gleiten, als sich ein Bergegreifer auf sie hinabsenkte. Der hydraulisch motivierte, gigantische Kranarm war mit einem Multi-Greifer-System ausgestattet. Als es aktiviert wurde, legten sich dicke, stabile Polymerbahnen um Skyla und fixierten sie an den Kranarm. Binnen Sekunden war das Flugzeug fest und sicher mit dem Kran verbunden. Sie keuchte überrascht auf, als sie unvermittelt in die Höhe gehoben wurde.
Der Kranarm, der vom längsseits gegangenen Werftschiff aus gesteuert wurde, war für die Bergung großer Boote und kleiner Schiffe ausgelegt und in der Lage einige hundert bis tausend Tonnen zu bewegen. Skyla war da ein Leichtgewicht. Das Flugzeug hob sich aus dem Wasser und in die Luft, ihr angestammtes Revier. Doch Skyla flog nicht, sondern schwebte.
Achmed und Miguel schafften es sich am linken Fahrwerk festzuhalten und Billy und Shirley erreichten gerade noch rechtzeitig das rechte und klammerten sich an die Reifen. Sie hoben sich aus dem Wasser und mit Skyla hinüber zum Werftschiff. Langsam schwebten sie durch die Luft und ihre Kräfte verließen sie. Achmed stürzte plötzlich ab und schlug einige Meter tiefer hart auf dem Deck auf. Dann senkte sich Skyla auf ihn nieder und nur dank einer schnellen Rolle entging er dem Tod durch Zerquetschen. Billy, Shirley und Miguel waren froh endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, wurden jedoch sogleich von Marines umzingelt. Während Skyla langsam mit dem Schreien und Zetern aufhörte und sich beruhigte, fing der Adrenalinschock bei den schiffbrüchigen Freaks gerade erst an. Achmed entlud seine kraftvolle Panik in sinnloser Gewalt und verprügelte laut brüllend ein halbes Dutzend Marines, bevor er mit Tasern zu Boden gebracht wurde. Auch bei den anderen klickten die Handschellen und sie wurden abgeführt, einem ungewissen Schicksal entgegen. Skyla, immer noch durch den Kran fixiert und gesichert, beobachtete kritisch ihre Umgebung.
„Vom Regen in die Traufe“, murmelte sie, als sie langsam begriff, dass sie zwar gerettet worden war, sich jedoch immer noch in der Hand der NRA-Schergen befand.
Silas hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und schluchzte hemmungslos, auch Komodo war geknickt. Da zupfte Kira ihn am Ärmel. „Schaut doch.“
Sowohl Onkel als auch Neffe blickten aus dem Fenster und sahen, wie Skyla von einem Kran buchstäblich in allerletzter Sekunde gerettet und auf ein Bergungsschiff gehoben wurde. Beiden fiel ein gigantischer Stein vom Herzen und da sich auch kein europäisches Kampfschiff mehr in der Gegend aufhielt, war die Gefahr eines erneuten Versinkens gering.
Die Tupolew betrachtete ihr neues Reisemittel und als erstes fiel ihr auf, dass der Bergekahn weitaus größere Ausmaße besaß, als der abgeranzte Schweinetrog, auf dem sie vorher gefangen war. Sie wollte etwas sagen, entschloss sich jedoch, besser still zu sein, um nicht wieder geknebelt zu werden. Der durchgekaute Sandsack hing schlaff an ihrem Kinn herunter, ebenso die Decke, die einst ihr Sichtfeld bedeckte.
Mehrere Männer tauchten vor ihr auf, von denen einer anhand seiner Mütze und den Schulterstücken als Kapitän zu identifizieren war.
„Auftrag ausgeführt, Sir. Das Flugzeug ist gesichert und bereit für den Weitertransport“, salutierte einer der Soldaten. Captain Pubert musterte Skyla von oben bis unten. „Du bist also die Maschine mit einer selbstbewussten KI?“
Der Tupolew lagen tausende bissige Antworten auf der Zunge, sie schluckte jedoch alles hinunter und schwieg beharrlich.
„Lasst sie in der Greifvorrichtung fixiert und macht den ganzen Klimbim, der da an ihr baumelt, ab.“
Die Männer machten sich ans Werk und Pubert konnte erkennen, wie Skyla mehrmals zusammenzuckte.
Achmed und Miguel befanden sich gemeinsam in einer Arrestzelle und man hatte ihnen auch nicht die Handschellen abgenommen. Der Brasilianer wirkte ziemlich gekränkt, hatte er doch seine Waffe, Doomhammer, bei der Festnahme verloren.
Achmed hingegen lag mit verklärtem Blick auf seiner Pritsche. „So geil, ich habe sie am Hinterteil berühren können“, murmelte er.
Leider verhinderten die Handschellen, dass er sich Erleichterung verschaffen konnte, was ihn jedoch nicht davon abhielt, weiterhin in opulenten Bildern zu schwelgen.
„Ihre Haut ist so schön glatt und zart, ich könnte da stundenlang drüberfahren.“
Miguel schüttelte den Kopf. „Du bist total verschossen in diese Tupolew, oder?“
„Ja. Ich muss sie haben. Du bist doch selber in deinen Knicker verknallt.“
Der Brasilianer errötete, ehe ein Schatten über sein Gesicht huschte. „Leider liegt er irgendwo da draußen.“
Einer der Männer, die Skyla von den Fesseln befreien sollten, fand Doomhammer schließlich und hob ihn auf. „Was ist das denn für ein nettes Spielzeug?“
Ein anderer musterte das Ding. „Ich glaube, die gehört einem der Gefangenen.“
„Jetzt ist sie meine, die passt gut in meine Waffensammlung.“
Er steckte Doomhammer ein und machte sich wieder an die Arbeit. Es hingen noch reichlich Taue und Ketten an der Tupolew, die sie entfernen mussten.
„Oh Mann. Die haben sie ja schlimmer verschnürt als ein Weihnachtspaket.“
Einige der Seile saßen derart fest, dass sie diese mit einem Bolzenschneider kappen mussten.
Skyla fuhr natürlich mehrmals zusammen, bemühte sich aber, leise zu sein.
„Sie scheint es tatsächlich zu spüren“, meinte der Mann, der Miguels Waffe eingesackt hatte und betastete jetzt erst recht den Bauch des zuckenden Flugzeugs, ehe er sich dem Fahrwerk zuwandte.
„Die Ketten haben ganz schön gescheuert.“ Auch hier kam der Bolzenschneider zum Einsatz und schließlich war Skyla endlich von den Fesseln befreit.
„Aufgabe erledigt, Sir!“, salutierte der Soldat.
Captain Pubert nickte, wies aber auf die Sandsäcke in den Triebwerkseinlässen. „Was ist das für Zeug da drin? Macht es auch weg.“
„Sir, ich denke, damit die Tupolew ihre Turbinen nicht starten kann.“
Pubert lachte. „Das wäre sinnlos, der Kran fixiert sie bombenfest.“
Die Männer holten Leitern, stiegen hinauf und fischten die Säcke aus den Lufteinlässen. Einer rümpfte die Nase. „Die Dinger stinken nach Benzin.“
Der Captain trat näher und schnupperte. „Tatsächlich.“
Er konnte sich allerdings den Grund nicht erklären. Von den religiösen Eiferern, welche Skyla verbrennen wollten, ahnte er nichts. „Werft den Müll über Bord.“
Einer zeigte auf die immer noch in ihrem Unterleib steckende Harpune. „Da ist auch noch etwas.“
Captain Pubert verschränkte die Arme. „Worauf wartet ihr? Raus damit!“
Jetzt konnte Skyla nicht mehr an sich halten und schrie auf, als einer der Soldaten nach dem Schaft der Waffe griff. Er versuchte, daran zu ziehen, die Harpune steckte jedoch fest. Zudem bildete sich ein roter Öltropfen an der Wunde.
„Sir, es ist nicht möglich, den Spieß rauszukriegen, ohne das Flugzeug noch mehr zu verletzen.“ Pubert dachte nach und betrachtete lange die Harpune. „Gut, dann kappt aber den Stiel.“ Die Männer taten es, was Skyla erneut vor Schmerz kreischen ließ.
„Sir, sollen wir sie knebeln?“
„Nein, im Moment nicht. Ich möchte mich später noch mit ihr unterhalten. Aber haltet für alle Fälle eine Matratze bereit.“
Silas und Komodo waren von neuem Lebensmut erfüllt, als sie Skylas Rettung miterlebten. Jetzt setzte sich das Bergeschiff mit dem Namen Harrisburg in Bewegung. Die Baphomet 3 folgte ihr in gebührendem Abstand.
Billy stand in dem Raum mit dem winzigen LED-Oberlicht, das nur minimales Licht abgab. Es gab nur eine Pritsche in der Zelle und Shirley lag momentan darauf und schlief. Sie hätte sich jederzeit von den lästigen Handschellen befreien können, wollte aber nicht riskieren, dass ihre Fähigkeiten in dieser Hinsicht zu früh entdeckt werden. Billy dachte nach. Nach den turbulenten Ereignissen der letzten Zeit sehnte sie sich förmlich nach etwas Ruhe und Beständigkeit.
„Eine schöne Kopfgeldjagd wäre jetzt genau das Richtige“, dachte sie sich. „Vielleicht mit etwas Ballerei und Widerstand, der gebrochen werden musste.“
Sie seufzte. „Ja, das wäre schön.“
Ihre Kleidung war immer noch feucht. Nach dem Ausflug in das warme Wasser der karibischen See, war die kalte Zelle alles andere als angenehm. Doch sie trocknete langsam. Die Pfütze auf dem Boden wuchs auch nicht mehr. Das war ein gutes Zeichen und versprach Trockenheit in ein paar Stunden. Sobald Shirley wach war, wäre sie endlich mit Schlafen an der Reihe.
„Der ganze Aufwand, nur wegen einem blöden Flugzeug.“
Andererseits, mit fünf Millionen Dollar, wäre sie endlich in der Lage sorgenfrei zu leben. Endlich genug Wasser. Sie würde sich ein Haus kaufen und ganze Zisternen mit Wasser einlagern. „Zumindest wäre damit diese wasserlose Apokalypse besser zu ertragen“, murmelte sie.
Billy ging zum hundertsten Mal die zwei Meter der Gefängniszelle auf und ab. Vier Schritte in die eine Richtung, Drehung, vier Schritte in die andere Richtung.
„Was machst du da?“, fragte Shirley sie. Billy drehte sich zu ihrer Geliebten um. „Ich marschiere“, erklärte sie.
Shirely setzte sich auf. „Au“, stieß sie hervor und besah sich ihre Handgelenke. Rote Streifen zeigten, wo die Handschellen gescheuert und gedrückt hatten. „Kannst du mir die Dinger nicht abnehmen?“, fragte sie missmutig.
„Nein, tut mir leid. Wir können nicht riskieren, dass sie entdecken was wir draufhaben. Ich dachte daran auszubrechen, sobald wir an Land und in relativer Sicherheit sind. Und dann, ja dann schnappen wir uns Skyla.“ Sie lachte. Dann verstummte sie abrupt.
„Solange müssen wir durchhalten. Aber ich rechne damit, dass wir in zwei Tagen einen Hafen erreichen, von dem aus dann das Flugzeug weitertransportiert werden soll. Die Qual hat also bald ein Ende.“
„Ja hoffentlich“, erklärte Shirley, „sonst fallen mir noch die Flossen ab.“
Billy ging zu ihr und griff vorsichtig nach ihren Händen. Sie besah sich die Wunden und drückte dann einen Kuss darauf. „Halb so schlimm“, sagte sie dann, „das heilt wieder.“
Achmed lag auf der einzigen Pritsche in der Zelle, in die sie gesperrt worden waren. Miguel stupste ihn an.
„Los aufstehen, jetzt bin ich dran. Ich stehe hier seit Stunden schon.“
Der Wrestler rührte sich nicht.
„Hey“, stupste Miguel ihn erneut an. „Los aufstehen.“
Achmed schien aus einem Tagtraum zu erwachen, sein Blick klärte sich.
„Huch“, machte er. „Natürlich. Komm und leg dich hin, Miguel.“
Als Achmed aufstand, war die Beule in seiner Hose nicht zu übersehen.
Miguel schüttelte nur den Kopf und legte sich hin.
Nach einiger Zeit sagte er: „Ich vermisse Doomhammer. Ich muss ihn mir zurückholen.“
„Mhm, und wie soll das funktionieren?“, fragte Achmed, der sich an einer trockenen Stelle auf den Boden gesetzt hatte und mit dem Rücken an einer Wand lehnte.
„Wir brechen natürlich aus und holen ihn uns. Was denn sonst?“
„Nun, wenn wir eh ausbrechen, dann könnten wir auch gleich verschwinden. Doomhammer zu holen wird nur alles verkomplizieren.“ Der Riese schnaufte. „Dann werden wir nur wieder eingefangen.“
„Lass das meine Sorge sein, Dummkopf“, erklärte Miguel, „Ich habe einen Plan.“
Kurze Zeit später schnarchte er.
„Einen Plan. Er hat einen Plan“, brummte Achmed. „Mich fragt wieder keiner. Achmed, dass kann so nicht weitergehen. Jeder sagt dir, was du zu tun hast. Das endet nun. Ich bin schließlich Achmed the Butcher. Achmed the Bonebreaker. Wer hat Grand Chinillo im epischsten Match aller Zeiten verdroschen und ihm eine Gabel in sein Dings gerammt. Ja genau! Ich war das. Achmed!“
Er schnaufte. „Es wird Zeit, dass Achmed sagt wo es langgeht.“