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Die Entführung Skylas geht in die nächste Phase über. Nachdem Befreiungsversuche der Freaks und der Eispiraten grandios gescheitert sind, wird der schlimmste Alptraum für Komodo und die anderen wahr. Skyla ist in den Tempel der AKIA verschleppt worden und sieht nun einer brutalen Hinrichtung entgegen. Die Fanatiker beginnen ihr grausames Spiel und in ihrem Willen eine echte KI leiden zu sehen, kommen sie auf Hochtouren. Die Situation scheint hoffnungslos, doch noch geben die Eispiraten nicht auf. Geschickt schleusen sie sich auf dem volksfestähnlichen Spektakel ein, um einen finalen Rettungsversuch zu unternehmen. Wird ein letztes Ass im Ärmel der Rebellen Skyla retten können? Auch die überlebenden Freaks schlafen nicht und sind anwesend. In der Republik der Gerechten geht es für Salome und die anderen Mädchen um alles oder nichts. Silas' Schwester wird einem schmierigen Incel zugeteilt und die Ehezeremonie findet statt. Der verlauste Kerl kann es kaum erwarten, sich sein Recht zu holen. Wird es Rettung für Salome geben?
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Seitenzahl: 130
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Licht und Schatten
Skyla stand inmitten der Hubschrauber, von denen einige brannten. So schnell hatte sie neugewonnene Kumpane noch nie verloren. Bei einem drehten sich noch die Rotoren, die ihr gefährlich nahekamen. „Schalte sie ab, du triffst mich sonst“, bat sie die KI des Helis, die der Bitte auch sofort nachkam.
Die Tupolew bedauerte sie schon etwas, wie überhaupt die bisherigen Verluste unter Maschinen. Sie tröstete sich schließlich damit, dass sie anders als sie selbst über keine Empfindungen verfügten, also auch keine Angst verspürten. Ihr selbst erging es anders. Die Flammen schlugen immer höher und sie konnte nicht fliehen, da sie noch immer an den Gurten hing und zudem ihre Triebwerke verschlossen waren. Sie fragte sich immer noch, wie die Leute das so schnell bewerkstelligt hatten.
Zu allem Unglück fühlte Skyla Nässe unter sich, gefolgt von einem stechenden Schmerz. Offenbar hatte sie sich schwerer verletzt als gedacht, als sie bei ihrem Fluchtversuch den Chinnok rammte und seine Rotorblätter daraufhin in ihre Haut schnitten. Die tiefe Wunde befand sich an ihrem Bauch vor den Tragflächen und hatte offenbar auch den Treibstofftank getroffen, denn was da kalt an ihr herablief und sich unter ihr sammelte, war Kerosin.
„Verdammter Mist“, knurrte sie. Wenn die Flammen den ausgelaufenen Sprit erreichten, würde sie als Feuerball enden.
Wo blieben nur ihre Mitstreiter um Komodo? Deren letztes Lebenszeichen waren die Minidrohnen, als sie selbst sich noch auf dem Bergungsschiff befand.
Mehrere Männer rannten auf sie zu. „Schafft endlich den Schrott weg“, rief einer und meinte damit das brennende Wrack des Hubschraubers. Ein anderer versuchte Sand auf die immer größer werdende Treibstoffpfütze unter der Tupolew zu schütten. Ein dritter kam mit einem Feuerlöscher und entleerte dessen Inhalt auf die Flammen. Lieutenant Gruber brüllte sich schier die Kehle aus dem Hals, um seine Mannschaft anzuweisen. „Entfernt die Gurte von den Wracks! Räumt die Strecke frei! Bindet das Flugzeug an den Geländewagen fest! Und seht zu, dass ihr das Leck an der Maschine schließt! Der Rest hält Angreifer auf Abstand!“
Kaum hatte er den Satz beendet, als erneut Schüsse fielen. Billy und Shirley hatten sich hinter einem Felsen verschanzt und eröffneten das Feuer. Einige Priester und Soldaten sackten getroffen zusammen, die anderen schossen zurück und zwangen die beiden Frauen, in Deckung zu bleiben.
Die Insassen des Kleinbusses beobachteten die Szene. Komodo war unentschlossen, ob der richtige Zeitpunkt gekommen war, doch Silas nahm ihm die Entscheidung ab und rief: „Ich habe die Faxen dicke und werde jetzt eingreifen. Die Chance sie zu befreien, war noch nie größer als jetzt.
Bevor irgendwer reagieren konnte, packte er seine Pistole und sprang aus dem Fahrzeug. Komodo ließ seine Minigun aus dem Cyberarm schnellen. „Er hat recht. Wir greifen jetzt an. Robo Master? Angriffsmodus einleiten!“
Auch Achmed wurde munter. Noch immer lag er in dem Wrack, welches zum Glück nicht länger brannte. Sein Schädel brummte und er konnte anfangs keinen klaren Gedanken fassen. Als es ihm etwas besser ging, wagte er einen Blick nach draußen und sah Miguel am Boden liegen, mit dem Gesicht nach unten und in einer riesigen Blutlache. Seine Waffe lag einige Meter weiter vor ihm.
„Ruhe in Frieden, Kleiner“, sagte der Wrestler leise und überlegte, wie er Doomhammer an sich bringen konnte. Zuvor galt es erst mal, hier irgendwie unbeschadet herauszukommen. Vielleicht sollte er sich besser totstellen, bis die Soldaten abgezogen waren.
Lieutenant Gruber bemerkte, wie in einiger Entfernung ein Kleinbus hielt und mehrere Gestalten ausstiegen. Mindestens einer sah dabei alles andere als menschlich aus. Schon zischten die ersten Schüsse durch die Luft, ein Gefreiter neben ihm wurde von den Minigunsalven regelrecht in Stücke geschossen.
Gruber brauchte nicht zu überlegen, was jetzt zu tun war. Auf seinen Wink hin richteten zwei der Soldaten jeweils einen Raketenwerfer auf Skyla. Er selbst zielte mit seiner Pistole auf die Stelle, aus der immer noch Kerosin tropfte. „Hört ihr mich? Zieht euch zurück, oder wir zerstören das Flugzeug!“
„Verdammt!“, schrie Komodo.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Kira.
„Wir können nicht angreifen!“, rief Hagelstolz.
„Wir riskieren nur, dass sie Skyla töten.“
„Rückzug!“, befahl Komodo.
„Aber ...“, maulte Silas.
„Komm zurück, Junge. Wir können nichts tun“, knurrte sein Onkel. „Wir warten auf eine bessere Gelegenheit.“
„Nein, ich lasse sie nicht im Stich!“, brüllte Silas wütend und leerte seine Waffe in Richtung der Soldaten, wobei er darauf achtete Skyla nicht zu treffen.
„Junge, komm jetzt. Provozier die Bastarde nicht!“, orderte Komodo.
Der Österreicher warf sich hinter das Steuer, während um sie herum die Kugeln einschlugen. Solid State stellte sich in die Schusslinie und fing mit seinem Körper aus Aluminiumkeramik einen Großteil der Projektile ab. Kira stieg gerade in das Fahrzeug, als sie ein Zupfen am Arm spürte. Sie wandte sich um und ihr wurden die Knie weich. Hagelstolz ergriff sie am anderen Arm und zog sie in den Wagen, was gar nicht so leicht war, als Kira die Sinne schwanden. Sie fiel mehr hinein und blieb dann im Fußraum liegen.
„Scheiße! Komodo, gib endlich Gas!“, schrie der Elitesoldat. Der Österreicher trat das Gaspedal durch und die Automatikschaltung ließ den Wagen nach vorne springen. Siebeck tat die Schiebetür nach vorne und schloss sie dann, während Solid State neben dem Wagen einher rannte. Die übermenschlichen Kräfte des Robo Master ließen ihn problemlos Schritt halten. Komodo lenkte den Kleinbus durch den holprigen Wüstensand und erreichte nach zehn Minuten Fahrt die Straße. „Anhalten“, verlangte Hagelstolz. Komodo trat auf die Bremse.
Hagelstolz hatte bereits versucht, die Blutung an Kiras Arm zu stillen. Nachdem sie standen, schob sich Silent Breakthrough nach vorne.
„Meine Programmierung umfasst auch einen umfangreichen Erste-Hilfe-Modus“, erklärte der Robo Master. Er öffnete eine Tasche und holte ein Feldbesteck heraus. Innerhalb von Sekunden legte er Kiras Arm frei und holte mit der Geschwindigkeit und Präzision einer chirurgischen Maschine die Kugel aus der Wunde, reinigte und desinfizierte diese, klebte die Arterie, nähte den Muskel und verschloss die Haut.
Er klebte einen Verband über die fertige Operation und injizierte sodann kreislaufstabilisierende und schmerzstillende Medikamente.
„Sie hat nur minimalen Blutverlust erlitten“, erklärte der Robo Master. „Ich prognostiziere eine komplikationslose Heilung. Sie sollte sich nur nach Möglichkeit schonen.“
Kurze Zeit später schlug Kira die Augen auf. „Was ist passiert?“, fragte sie verwirrt und griff sich an den verletzten Arm.
„Aua.“
„Du wurdest angeschossen. Komm, ich helf dir hoch.“
Hagelstolz zog Kira auf ihren Sitz. Die Wissenschaftlerin begutachtete dann den Verband an ihrem Arm.
„So ein Mist“, beschwerte sie sich. „Wie soll ich denn damit kämpfen?“
„Ich kann dir vor dem Beginn der Feindseligkeiten einen aufputschenden und schmerzstillenden Medikamentencocktail verabreichen“, erklärte Silent Breakthrough.
„Das wär cool“, erwiderte Kira. Dann hob sie ihre Waffe. „Immerhin müssen wir noch Skyla retten.“ Sie grinste schwach.
Lieutenant Gruber beobachtete mit Genugtuung, wie die Feinde in ihren Wagen stiegen und eiligst Fersengeld gaben. Er ließ das Feuer einstellen, da es jetzt drängendere Probleme gab. Er wandte sich der Tupolew zu und evaluierte die Lage. Das Flugzeug hatte, wie ihm schon zuvor aufgefallen war, ein Treibstoffleck, durch das inzwischen mehrere hundert Liter Kerosin in den Wüstensand geströmt waren. Er griff sich einen Soldaten. „Sie holen mir sofort einen CO2Feuerlöscher. Na los, Mann!“, befahl er.
Der Gefreite rannte zu einem der Helikopter und kehrte kurz darauf mit dem Gewünschten zurück.
„Hier, Sir“, keuchte der Soldat.
„Geben Sie schon her“, brummte Gruber unwirsch.
Dann lief er zur aufgerissenen Seite in der Flanke des Flugzeugs, steckte den Schlauch hinein und entleerte den Feuerlöscher direkt hinein. Das flüssige Kohlendioxid setzte die Temperatur des Treibstoffes drastisch herab, sodass schließlich das Kerosin dickflüssig wurde und teilweise gefror. Dadurch war kurzzeitig der Austritt von Treibstoff unterbunden. Skyla fühlte ein leichtes Unbehagen, als ein kurzzeitiges Gefrieren einsetzte, aber sie war, was Minusgrade anging, erheblich resilient.
Gruber winkte einige Soldaten herbei.
„Los, verschließen sie das Leck, bevor hier noch alles hochgeht“, befahl er.
„Wie denn Sir?“, fragte der Gefreite vor ihm.
„Was weiß ich?“, erwiderte Gruber. Dann fiel ihm etwas ein. „Holen Sie sofort das Pannenkit aus einem der Wagen. Beeilung!“
Kurze Zeit später stand der Soldat mit einem Koffer vor Gruber. Der Lieutenant öffnete diesen und holte das Reifendichtmittel heraus. Er streckte sich und sprühte das Dichtmittel in den aufgerissenen Tank. Das auf Kautschukbasis und Nanobot-Technologie basierende Mittel füllte den Riss aus und verschloss diesen, während es sich aufblähte und fest wurde. Kurze Zeit später war der Tank abgedichtet.
Gruber sprang zu Boden.
„So, jetzt macht das verdammte Ding an den Winden fest und zieht es mir hier weg. Ich will nicht, dass es doch noch in die Luft fliegt.“ Kurze Zeit später wurde Skyla aus dem unregelmäßigen Ring, den die brennenden Helikopter bildeten, herausgezogen.
Achmed versuchte aus dem Hubschrauberwrack zu kriechen, überlegte sich das jedoch ganz schnell anders, als sein gebrochener Arm und die lädierte Schulter grelle Schmerzen durch seinen Körper schickten. Zudem musste er aufpassen, dass er sich keine Kugel fing, denn das Feuergefecht tobte noch immer. Als es nachließ, rappelte er sich mühsam auf und verließ geduckt das Wrack. Er schlich langsam zu Miguels Leiche, kondolierte und nahm schließlich Doomhammer an sich. Dann rannte er vom steten Strom der Geschosse weg und warf sich hinter einen großen Felsen, was er sofort bedauerte, als er dabei seinen Arm am Bruch umknickte. Ihm wurde schwarz vor Augen und Sterne tanzten in seinem Blickfeld. Laut stöhnend sank er nieder und keuchte leise, ehe sich sein Blickfeld aufklarte und er seine Umwegbung wieder wahrnahm. Hinter einem mehrere Meter entfernten Felsen sah er Billy und Shirley, die sich in den Wüstendreck duckten und versuchten sich so klein wie möglich zu machen. Achmed war klar, warum.
Die Explosionen der Geschosse der Priester nagten an dem Felsen, hinter dem Billy und Shirley lagen. Gesteinssplitter spritzten durch die Luft und zwangen sie in Deckung zu bleiben. „So ne Scheiße!“, fluchte Billy. „Bleib schön unten, Shirley.“ Langsam ließ der Kugelhagel nach. Billy spitzte über den Felsen hinweg und sah, wie eine Reihe schwarz gekleideter Priester auf sie zuschritten. Sie hob ihre Waffe und erledigte zwei der mit roten Kreuzen markierten Bastarde, die geräuschlos in den Sand sackten.
Schnell tauchte sie ab, da eine erneute Geschossgarbe in ihre Richtung zielte.
„Macht keine Gefangenen“, befahl Pater Greygorowitz, während er aus seinem AR 36 feuerte. Der Felsen, hinter dem sich die asozialen Ketzer verschanzt hatten, nahm kontinuierlich ab, da die Explosivgeschosse der Priester an ihm kratzten. Bald würde er keine Deckung mehr bieten. Als er nachladen musste, entstand eine fatale Feuerpause, da seine Mitkämpfer ebenfalls keine Munition mehr hatten. In diesem Moment schob sich eine kleine Gestalt über den Felsen und erschoss zwei der Priester. Wütend lud Greygorowitz seine Waffe durch und eröffnete erneut das Feuer.
Achmed linste vorsichtig hinter dem Felsen hervor, dabei Doomhammer in der Hand wiegend. Sollte er sich einmischen und riskieren getötet zu werden?
„Sei kein feiges Arschloch, Achmed“, murmelte er dann zu sich selbst. „Feigheit passt so gar nicht zu dir! Außerdem brauchst du die zwei Weibsen noch oder zumindest die eine.“
Er richtete sich auf und schoss mit Doomhammer auf die Priester, die Billy und Shirley angriffen. Einen nach dem anderen knipste er aus, ein Schuss reichte pro Mann, da die Waffe sehr stark war.
„Los jetzt!“, schrie er über den Lärm der Schlacht hinweg.
Billy hörte etwas, blickte herüber und erkannte Achmed.
„Das Riesenbaby hat ja doch Mumm in den Knochen“, dachte sie sich, während der Hüne einen Kuttenträger nach dem anderen abknallte, ehe er sich erneut in Deckung begab. Mittlerweile hatten sich die überlebenden Priester von dem überraschenden Angriff von der Flanke erholt und schossen auf Achmed. Billy kam hoch, die Waffe im Anschlag und erledigte, was an Priestern noch stand. Plötzlich fühlte sie einen Schlag an ihrem rechten Arm und blickte erschrocken nach unten, als ihr im selben Moment die Waffe entfiel. Der Treffer mit dem Explosivgeschoss aus dem automatischen Gewehr des sterbenden Paters Greygorowitz hatte ihr den Arm am Ellenbogen abgerissen. Billy schaute ungläubig, ehe ihr schwummrig schwurde und sie zu Boden rutschte.
Shirley sah, was ihrer Freundin geschah. „Nein!“, schrie sie. „Nein, Billy!“ Sie krabbelte zu ihr hin und wiegte ihre Freundin in den Armen.
„Sei kein Idiot!“, rief sie sich selbst zur Ordnung. Sie nahm ihren Gürtel ab und band die Wunde ab. Der stete, pulsierende Blutstrahl verkam zu einem bloßen Sickern. Dann ergriff Shirley die Waffe und richtete sich auf.
„IHR ARSCHLÖCHER!“, brüllte sie voller Zorn und eröffnete das Feuer auf die Feinde. Tränen strömten ihr über das Gesicht. Nachdem ihre Waffe leer geschossen war, taumelte sie zurück zu Billy und fiel vor ihr auf die Knie.
„Ich, ich ...“, stammelte Billy mühsam. „Ich ...“ „Pscht“, machte Shirley und legte ihren Finger auf Billys Lippen. „Ich weiß. Ich weiß es.“
Achmed wartete ab, denn es galt den taktischen Vorteil zu suchen. Er warf einen vorsichtigen Blick über den Felsen. Offenbar hatten Billy und Shirley die Priester, die auf ihn geschossen hatten, niedergestreckt. Es stand nur noch eine der schwarz gekleideten Gestalten und diese feuerte auf Billys und Shirleys Position. Achmed kam auf die Beine und rannte los. Er erreichte den Priester von der Seite und mit einem mächtigen Hieb seiner Faust sandte er den Gottesboten zu Boden. Achmed ergriff dessen Gewehr und rannte zu Billy und Shirley hinüber. Dort kniete er dann schwer atmend nieder.
„Geht“, keuchte er, „geht es euch gut?“ Shirley sah aus verweinten Augen zu ihm auf.
„Sehen wir so aus, als ob es uns gut ginge?“, fragte sie.
Sie brauchten unbedingt einen fahrbaren Untersatz. Achmed schaute sich um. Bei den vielen toten Priestern und Soldaten würden einige ihrer Geländewagen verwaist bleiben. Da sie mit Skyla beschäftigt waren, konnte er sich an ein Auto heranschleichen, einsteigen und es starten, da der Zündschlüssel steckte. Er fuhr zu Shirley zurück. „Schnell, laden wir Billy ein und bringen sie in ein Krankenhaus.“
Die Kanadierin wunderte es, dass dieser Muskelberg so hilfsbereit herüberkam, aber jetzt war keine Zeit, um darüber nachzudenken. Billy musste so schnell wie möglich zu einem Arzt. Sie hob ihre Freundin vorsichtig an und legte sie auf die Rückbank, stieg selbst ein und bettete Billys Kopf auf ihren Schoß, während Achmed losbrauste.
„Wo ist hier das nächste Hospital?“, fragte er, während er schlingernd den Wagen in einem großen Bogen an den Soldaten vorbeilenkte, bis er die Straße erreichte.
„Fahr nach Little Rock“, wies Shirley ihn an. Sie wusste, dass in der NRA medizinische Behandlungen im Voraus bezahlt werden mussten, war aber bereit, das Kopfgeld dafür zu opfern. Sicher würde ihre Freundin Verständnis dafür haben. Es wurmte sie, Skyla aufgeben zu müssen, aber das Leben ihrer Geliebten ging vor.
Achmed interessierte sich zwar wenig für die Kopfgeldjägerin, wollte aber bei Shirley einen guten Eindruck hinterlassen. Wenn sie die Verletzte ins Krankenhaus gebracht hatten, konnten sie sich einen neuen Plan ausdenken, wie sie das Flugzeug in ihren Besitz bringen würden. Vielleicht gelang es ihnen doch noch, zu verhindern, dass die Fanatiker der AKIA es hinrichteten. Der Wrestler hoffte zudem, bei Shirley angestellt zu werden, um immer in der Nähe der Tupolew sein zu können.
Skyla atmete einerseits auf, weil die Wunde verschlossen wurde, doch die ungeeigneten Materialien versursachten ihr Schmerzen, insbesondere, als die Kühlung nachließ. Sie verkniff sich jedoch eine Lautäußerung, um nicht wieder geknebelt zu werden.
Zudem keimte Hoffnung in ihr auf, als sie den Angriff von Komodo und seinen Leuten mitbekam, auch wenn sie durch Erpressung erst einmal auf Distanz gehalten wurden. Die Tupolew verhielt sich daher still und bremste auch nicht, als man sie an mehreren Geländewagen und Militärtransportern gebunden, über den Wüstensand zog. Mehrere Soldaten machten sich daran, das ausgelaufene Kerosin mit Sand zuzuschütten, ehe sie in die Fahrzeuge stiegen. Jetzt erst bemerkten sie, dass eines der Autos fehlte.
„Sir, uns wurde einer der Jeeps geklaut“, meldete ein Gefreiter vorsichtig.