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Hendrik M. Bekker

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Beschreibung

Die Eisriesen kommen

Das Ende der Welt kam nicht wie erwartet. Es war nicht der vom Mensch herbeigeführte Klimawandel, es war ein Feind ohne Gnade.
Die letzten Reste der einst großen menschlichen Zivilisation vegetieren nun in der Dunkelheit geduckt vor sich hin, Schutz suchend vor den eisigen Winden und den neuen Herrschern der Erde: den Eisriesen!
Dies sind Geschichten aus der Zeit nach dem Untergang....

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Hendrik M. Bekker

Die Eisriesen kommen

Aus der Zeit nach der Apokalypse: Cassiopeiapress Spannung

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Eisriesen kommen

von Hendrik M. Bekker

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 42 Taschenbuchseiten.

 

Das Ebook enthält folgende Episoden:

Überlebende

Die Entführung

Rückschlag

Der Versuch

Das Tor

 

Überlebende

Es ist das Ende der Welt.

Schräger Satz, oder?

Wenn man ihn das erste Mal denkt, fühlt es sich frevelhaft an. Der Teil in einem, der völlig auf das Überleben ausgerichtet ist, knallt dem rationalen Teil einen vor den Latz und ruft NEIN.

Wenn man ihn dann das erste Mal sagt, muss das ähnlich sein. Bisher hab ich‘s nur gedacht und sogar mal jemanden sagen hören. Aber, ehrlich? Ich glaube es inzwischen.

Nur, etwas ist nicht so richtig so, wie man sich das vorstellt. Der Emmerich-Katastrophen-Film ist abgelaufen, einmal walzten die Naturgewalten über die Erde und dann ... Ja, dann waren wir noch da.

Wenn es so was gibt wie einen Weltuntergang, dachte ich immer, es ist wie Armageddon in der Bibel. Nicht dass ich das gelesen habe, wer hat es schon? Aber da steht doch, meine ich, dass am Ende, wenn Gericht gehalten wurde, die Tür zum Paradies zugemacht wird und die Schöpfung vorbei ist. Sack zu, Affe tot, irgendwie so.

Aber wir sind noch da!

Ich starre auf die gefrorene Piste vor mir. Das hier war mal Teil des Hafenbeckens von Emden. Das ist oben in Deutschland, in Ostfriesland. Okay, für das „oben“ wäre mein Erdkundelehrer nun sauer. Halt im Norden.

Aber der Reihe nach, das, was hier vor mir ist, ist alles, was noch ist.

Es gibt eine Handvoll Bunker in Emden, Hochbunker wegen des niedrigen Grundwassers. Sie sind aus dem Zweiten Weltkrieg. Ich lebe in dem, der mal ein Museum war.

Vor zwei Jahren sanken die Temperaturen. Ich meine hier nicht, dass wir einen echt miesen Sommer hatten, wir hatten nur noch bewölkten Himmel.

Dann kamen die Riesen. Es sind große Kerle in Rüstungen und mit Schwertern. Ich habe gesehen, wie ganze Magazine auf sie abgefeuert werden können und Kleinkalibergewehrkugeln kratzen nicht mal die Panzerung der Biester. Sie fressen Menschen, heißt es. Deswegen machen sie so gerne Gefangene.

Ich trage einen dicken warmen Parka und Schichten aus Pullovern, während ich durch die verschneite Stadt stapfe. Ich bin auf Essenspatrouille. Wenn ich ein Tier sehe, abknallen und mitbringen. Wenn ich einen nicht geplünderten Laden finde, muss ich Vorräte mitbringen. Wenn ich einen Riesen finde, muss ich zusehen, dass ich entkomme.

Wir sind nicht mehr viele. Die öffentliche Ordnung brach zusammen und in den Bunkern bildeten sich kleine, ja, was sind wir eigentlich?

Vielleicht sind wir Autokratien, die ihre Herrscher auf Zeit wählen. Irgendwo ein Mittelding zwischen Wahldiktatur und dem Verhindern davon, dass wir immer alles zusammen diskutieren. Es gibt ja nicht mal einen Raum im Bunker, der groß genug dafür wäre.

Ich wäre lieber in einem Atomschutzbunker, der gebaut wurde, um Jahre unterzukommen. Aber hey, ich sehe es positiv.

Während mein Blick zum Café Stadtgarten wandert, in dem ich immer so gerne gesessen habe, mache ich es mir noch einmal eindringlich klar: Es war Weltuntergang und ich bin noch da. Ich meine, leben ist besser als nicht leben.

Mein Rucksack ist leer, ich habe nichts gefunden. Meine Patrouille ist eigentlich beendet, doch ich will noch nicht aufgeben. Schließlich habe ich auch noch keinen Eisriesen gehört. Das ist ein gutes Zeichen.

Sie brummen manchmal. Es klingt wie Buckelwalgesang nur tiefer und irgendwie so, dass es dir eiskalt den Rücken runterläuft.

Vermutlich haben sie Tausende vernichtet.

Wenn wir auf Patrouille ein Radio mitnehmen, um zu hören, ob da draußen jemand ist, bekommen wir stets statisches Rauschen. Wie so oft verdränge ich den Gedanken, dass wir wirklich die allerletzten sind.

Ich beeile mich, zu einem am Stadtrand gelegenen Supermarkt zu kommen. Dort hat die Patrouille von letzter Woche angeblich eine Menge Konserven vorgefunden. Wir brauchen das Vitamin C.

Zwar können wir Schweine halten, denn sie fressen gerne die für uns zum Teil unverträglichen Pilze im Bunker, doch wir brauchen Obst, Gemüse und solche Dinge.

Wir basteln an hydroponischen Gärten, doch das wird dauern. Bis dahin müssen wir vor allem Konserven sammeln.

Während ich durch den kniehohen pulverigen Neuschnee stapfe, höre ich es: Dieses Brummen, das die Eisriesen machen. Sie verständigen sich, glaube ich, damit. Es gibt einige bei uns, die versucht haben, mit ihnen zu reden. Sie wurden geschlachtet, die Eisriesen zerschneiden und zerreißen jeden Menschen, den sie in die Finger bekommen. Was immer unter diesen runenverzierten Rüstungen steckt, es müssen Bestien sein. Ihre Helme lassen keine Sehschlitze frei.

Erneut ertönt das dumpfe Dröhnen, diesmal ganz in meiner Nähe. Ich suche Deckung in einem Häusereingang und warte.

Eine Antwort erfolgt aus Nordwesten, dann ist es lange still. Der nächste dumpfe dröhnende Laut ist weiter weg und ich beruhige mich.

Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich eine Heidenangst vor den Biestern habe.

Ich habe sie rennen sehen! Ein Porsche ist nichts gegen ihre Beschleunigung. Dazu kommt, dass wir hier nicht in den USA sind. Es ist verdammt schwer, überhaupt an kleinkalibrige Waffen zu kommen. Ich habe einen Karabiner aus dem ersten Weltkrieg aus dem Museum am Ratsdelft. Er funktioniert und vielleicht reicht das Kaliber, um einen Eisriesen zu verletzen. Wissen will ich das aber nicht.