Die Entdeckung Des Fae-Königs - Brenda Trim - E-Book

Die Entdeckung Des Fae-Königs E-Book

Brenda Trim

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Beschreibung

Willkommen an der Bramble’s Edge Akademie. Einer Universität, an der Fae ihre Elementkräfte verfeinern. Klingt exakt wie etwas, was ein mächtiges Wesen braucht, oder? Das Problem ist, dass ich keiner von denen bin. Als also meine Zeit kam, um die Schule zu besuchen, versuchte ich den Sammlern zu entfliehen, was mich lahmgelegt inmitten des Kolleghofs mit ramponierten Flügeln und einer ungewollten Anziehung zu Maurelle lässt. Die sexy Frau kommt mit mehr, als ich mir leisten kann. Meine Mom hat mir eingebläut, dass ich meinen Kopf unten halten und ohne Beachtung durch meine drei Jahre hier kommen muss. Unglücklicherweise lässt mich Maurelles Lächeln meinen Namen vergessen. Um die Dinge noch schlimmer zu machen, wirft uns das Schicksal immer wieder zusammen. Aber nicht für eine Sexytime, wie ich gehofft hatte. Wir entdecken sowohl ein Komplott die Studenten zu vergiften als auch die geheime Gruppe von Assassinen der Schulleiterin. Welche Schule hat kaltblütige Killer, die auf dem Campus leben, und tödliche Verschwörungen? Da eine Gruppe tödlicher Fae herumschleicht, sollte ich mich nicht aus meinem Zimmer bewegen und wie die restlichen Studenten lernen. Aber ich bin nicht wie die anderen, die die Akademie besuchen. Und ich weigere mich mein Volk weiter manipuliert und ihrer Elementmagie beraubt werden zu lassen. Wie sich herausstellt, gibt es einen Grund dafür. Ich bin der Erbe des Throns der Fae! Ich bin die eine Person, die das Leben für meine Art verändern kann. Es geht doch nichts darüber, meiner bereits heiklen Lage weitere Komplikationen hinzuzufügen. Gefahren erheben sich und ich will meinen Titel beanspruchen. Das Problem ist, dass die Nachwehen mehr Opfer bringen werden, als ich damit leben kann.

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Die Entdeckung Des Fae-Königs

Bramble’s Edge Akademie

Brenda Trim

Übersetzt vonCarolin Kern

Inhalt

1. Glossar

2. Kapitel Eins

3. Kapitel Zwei

4. Kapitel Drei

5. Kapitel Vier

6. Kapitel Fünf

7. Kapitel Sechs

8. Kapitel Sieben

9. Kapitel Acht

10. Kapitel Neun

11. Kapitel Zehn

12. Kapitel Elf

13. Kapitel Zwölf

14. Kapitel Dreizehn

15. Kapitel Vierzehn

16. Kapitel Fünfzehn

17. Kapitel Sechzehn

18. Kapitel Siebzehn

19. Kapitel Achtzehn

20. Kapitel Neunzehn

21. Kapitel Zwanzig

Anmerkung Der Autorin

Allianz der Dark Warrior

Ohne Titel

Copyright © Februar 2020 by Brenda Trim

Titel der englischen Originalausgabe: »Unearthing the Fae King«

Herausgeber: Chris Cain

Einband Design: Fiona Jayde

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright Übersetzung © 2020 by Carolin Kern

Herausgeber: TekTime

* * *

Bei diesem Werk handelt es sich um Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin oder wurden fiktiv genutzt und dürfen nicht als real aufgefasst werden. Jede Ähnlichkeit zu Personen, lebend oder verstorben, tatsächlichen Ereignissen, Schauplätzen oder Organisationen ist rein zufällig.

WARNUNG: Die unbefugte Vervielfältigung dieses Werks ist illegal. Kriminelle Urheberrechtsverletzungen werden vom FBI untersucht und mit bis zu fünf Jahren im Staatsgefängnis und einer Geldstrafe von 250.000 $ bestraft.

Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne schriftliche Zustimmung der Autorin auf keine Weise, weder vollständig noch in Teilen, benutzt oder vervielfältigt werden, außer es handelt sich um kurze Zitate in Rezensionen.

Erstellt mit Vellum

Und plötzlich weiß man … es ist Zeit etwas Neues zu beginnen und der Magie von Neuanfängen zu vertrauen. Dies ist für alle meine Fans. Ich danke euch, dass ihr diese Reise mit mir weitergeht und in diese neue Welt eintaucht, die ich erschaffen habe.

Glossar

Asrai: Eine Gattung der WasserelfenBanshee: Ein blasses, weibliches Wesen aus dem Reich der Fae, dessen ohrenbetäubendes Kreischen töten kannBarghest: Ein monströser schwarzer Hund mit riesigen Klauen und ZähnenBoghart: Ein Fae-Wesen, das einem Kobold ähnlich istBrownie: Eine Art HeinzelmännchenCoblynau: Ein gnomenähnliches WesenFae: Ein menschenähnliches Wesen mit spitzen Ohren und Flügeln. Nach ihrer Wandlung können Fae die Kräfte der Elemente und des Geistes nutzen, um Zauber zu wirken.Glamour: Ein Zauber, um die äußere Erscheinung zu verhüllenMerrow: Eine Art MeerjungfrauPeridun: Schamanin der Fae, wird von anderen Fae als eine Art heilige Person angesehen, besitzt spezielle Fähigkeiten, immer weiblichPixie: Kleine, listige FaeZentaur: Ein Mischwesen mit dem Körper eines Pferdes und Rumpf, Armen und Kopf eines Menschen

Kapitel Eins

»Du musst gehen, Ryk. Du kannst nicht hierbleiben. Wenn du es nicht tust, werden sie dich erwischen«, verlangte seine Mutter Galina, während sie Kleidung vom Boden seines Schranks in einen Stoffbeutel stopfte.

»Wovon redest du, Mom? Ich kann dich nicht verlassen. Ich werde nicht wie Dad sein und dich den Menschen überlassen«, widersprach Ryker.

Seine Mom hörte mit dem auf, was sie tat, und schaute zu ihm hoch. Er hasste es zu sehen, dass ihre lavendelfarbenen Augen randvoll mit Tränen gefüllt waren. Sie arbeitete hart, um für ihn zu sorgen und ihn vor der Verderbtheit in Bramble’s Edge zu schützen.

Das Leben war für die meisten seiner Freunde eine Partie Völkerball, während sie die Straßen der Edge durchquerten und versuchten Arbeit, Essen oder Spaß zu finden. Es war nicht einfach ein Fae im Mag Mell Reich zu sein. Sicher, es hatte den Fae gehört, aber das war, bevor die Menschen eingedrungen waren.

Nach der Invasion wurden Fae im Alter seiner Mutter dazu gezwungen in das kleine Gebiet Bramble’s Edge zu ziehen. In der Edge wurden alle Fae kontrolliert und für die menschliche Besserstellung benutzt. Ryker hatte kein Wissen darüber, wie das Leben war, bevor die ganze Gattung der Fae in die Edge übergesiedelt wurde und es war ihm egal. Alles, was jetzt wichtig war, war zu überleben und sich um seine Mom zu kümmern.

»Es ist hier nicht mehr sicher für dich. Ich habe versprochen, dass ich dich behüten würde.«

Ryker durchquerte das Zimmer und nahm seine Mutter in die Arme. Seine Größe brachte ihren Kopf auf Brusthöhe. Ihre kleine Statur verfestigte seinen Wunsch derjenige zu sein, der sie jetzt beschützte. Sie hatte genug für ihn getan. Er war endlich in der Lage etwas zurückzugeben.

Er wollte seine neuerdings blau-schwarzen Flügel um sie schlingen und sie vor weiterem Missbrauch schützen. Über ihren Kopf hinweg hatte er einen perfekten blick auf ihre orange-gelben Flügel. Ein Teil von ihm war erleichtert die Wandlung endlich auf sich zu haben.

Seit Jahren war er gereizt und fragte sich, wann er zu seinen Kräften kommen würde. Mit vierundzwanzig Jahren war er auf der durchschnittlichen Seite der Entwicklung. Die meisten Fae erreichten diesen Punkt irgendwann zwischen einundzwanzig und dreißig, wobei die meisten sich in ihren späten Zwanzigern wandelten.

Seine Mutter war nicht alt für eine Fae. Sie alterten nicht wie Menschen, wovon er dachte, dass es diese wütend machte. Zum Beispiel spiegelte das dunkelblonde Haar seiner Mutter nicht ihr Alter wider, wie es bei einem Menschen in ihrem Alter der Fall wäre. Sie hatte mehr Leben in sich, als jeder Mensch mit dreiundsechzig Jahren.

Als eine Rasse lebte seine Art hunderte, wenn nicht gar tausende von Jahren und hatte Fähigkeiten weit über denen gewöhnlicher Menschen hinaus. Sicher, es gab manche mit Vorausahnungen, Telepathie und ähnlichen Fähigkeiten um den Verstand herum, aber diese waren nicht annähernd so machtvoll wie die eines Fae.

Ryker glaubte daran, dass Fae nicht für immer unterjocht sein würden. Er musste glauben, dass seine Art letztendlich ihre Macht wiedergewinnen würde. Seine Flügel flatterten auf seinem Rücken, was ihn daran erinnerte, warum sie diese Unterhaltung führten.

»Du musst fliehen und den Untergrund finden«, instruierte Galina. »Deine Kräfte manifestieren sich.« Ihre Worte ließen Ryker über seine Schulter auf das strahlende Blau in seinen Flügeln blicken. Ein Teil von ihm freute sich darauf zu entdecken, worin seine Kräfte lagen und was seine Fähigkeiten sein würden, aber der Rest von ihm hatte schreckliche Angst. Dies veränderte alles und er war für diese Veränderung nicht bereit.

Wenn sie ihren stärksten Punkt erreichten, entwickelten die Fae ihre Kräfte. Fae hatten die Fähigkeit die Elemente zu kontrollieren. Manche waren in der Lage Feuer erscheinen zu lassen und es zu benutzen, wohingegen es bei anderen Wasser oder Erde oder Luft war. Und es gab die Seltenen, die alle vier plus den Geist kontrollierten.

»Ja, aber ich kann sie verstecken. Ich werde dich nicht verlassen. Sobald ich die Kontrolle erlerne, habe ich vor zu arbeiten, so dass du nicht länger Häuser im Mittelgrund putzen musst.«

Ein Hämmern an der Vordertür hallte durch das kleine Appartement, bevor seine Mutter antwortete. Ihre Hand flog zu ihrem Mund und sie blickte aus dem Fenster. »Geh aus dem Fenster, während ich sie wegschicke.«

»Woher wussten sie, dass sie heute hierherkommen müssen?«, wunderte sich Ryker. Er wusste erst seit wenigen Stunden, dass sich seine Kräfte entwickelten. Der plötzliche Zustrom von Macht ließ sich seine Glieder anfühlen, als ob sie zu lebendigen Kabeln wurden, kurz bevor Farbe seine blassen Flügel überflutete. Jeder Fae wurde mit hellen pfirsichfarbenen Flügeln mit leicht dunkleren Zeichnungen geboren, und wenn sie sich wandelten, veränderten sie die Farbe und meistens wurde die Zeichnung schwarz oder zu einer ähnlich dunklen Farbe.

Die Lichter im Badezimmer waren geborsten, als er versuchte zu duschen, und das Wasser ging in einem schwindelerregenden Tempo von heiß zu kalt über und wieder zurück. Seine Mom erklärte ihm, was passierte, und dass sie dachte, dass er in mehr als einem Element bewandert war, und begann dann seine Taschen zu packen.

»Nichts kommt an ihnen vorbei. Das weißt du, Ryk. Jetzt geh«, scheuchte sie ihn zum Fenster. »Finde die Peridun jenseits des Bordells. Sie wird dich zum Untergrund leiten. Ich liebe dich.«

Ryker schlang seine Tasche über seine Schulter und machte sich zum Fenster auf, bevor er an seinem Willen zu gehen zweifelte. Er hatte nicht den Wunsch zur Bramble’s Edge Akademie zu gehen. Jeder, der durch das Programm ging, kam als Sklave heraus.

»Ich werde zurückkehren«, versprach er.

Die Stimme seiner Mutter war laut in ihrem bescheidenen Zuhause, als er die Fensterscheibe anhob. Hämmernde Füße erklangen. Die zweite Scheibe quietschte protestierend. Ryker sprang ohne innezuhalten aus dem Fenster. Das nächste Gebäude war weniger als einen Meter zwanzig entfernt und er rutschte beinahe auf dem schmierigen Sims, auf welchem er landete, aus.

»Halt. Nicht flüchten«, befahl ein Mann vom offenen Fenster aus. Ryker stand auf einem winzigen Balkon und breitete als Antwort seine Flügel aus. Der Fae fluchte und krabbelte hinter ihm durch das Fenster. Ryker hasste es wütend zu werden oder gegen seine eigene Art zu kämpfen.

Jedes Mal, wenn er sah, wie die Polizei die Edge patrouillierte, fragte er sich, wie viele diesen Job machen wollten. Sein Bauch sagte ihm, dass in ihrer Welt jetzt nicht alles war, wie es schien. Er tat Gerüchte über den Zustand ihres restlichen Reichs, zusammen damit, wie Menschen an die Macht kamen, ab. Da musste mehr im Spiel sein.

Ryker knurrte und kauerte sich hin, um abzuheben. Das Geräusch von Metall ließ Ryker innehalten, bevor er davonflog. »Verdammte Scheiße«, fluchte er, während er mit den Flügeln schlug und versuchte davonzufliegen. Unglücklicherweise waren seine Bewegungen nicht schnell genug.

Seine Handgelenke fielen in der Sekunde an seine Seite, als die magischen Schellen Kontakt mit seinem Körper bekamen. Ryker fiel auf ein Knie, versuchte sich aus den Fesseln frei zu schlängeln. Er musste sich davon befreien oder er würde in der Akademie enden.

Aus seinem Augenwinkel bemerkte Ryker einige seiner Nachbarn, die sich eben in ihrem Zuhause herumdrückten und beobachten, was abging. Er wollte ihnen zeigen, dass Fae sich wehren konnten, aber er war machtlos etwas anderes zu tun, außer zu schwitzen, während der Schmerz in seinem Torso stärker wurde.

Das magische Band schlang sich um seine Brust und verankerte seine Hände an Ort und Stelle. Je mehr er dagegen ankämpfte, desto mehr Schmerz wurde vom Metall abgestrahlt. Es versengte seine Haut, was ihn sich wundern ließ, ob der Stahl mit seinen Knochen verschmolz, nachdem die Elektrizität sich durch seine Haut fraß.

»Es hat keinen Wert, Ryker. Gib auf. Es wird einfacher für dich sein, wenn du willentlich mit uns kommst«, sagte der Mann.

Ryker hob seine grünen Augen und bemerkte, dass der Mann näher war, und er war schockiert zu sehen, dass er den Fae kannte. Diese blauen Augen und das rotbraune Haar oder die rot-schwarzen Flügel waren unverkennbar. »Aidan? Bist du das?«

»Ja. Ich bin es. Schau, du musst dich beruhigen. Die Magie wird sich zerstreuen, wenn du aufhörst zu kämpfen. Die Akademie ist nicht so schlecht, wie wir es als Kinder gehört haben. Du wirst lernen deine Kraft zu kontrollieren. Ohne Anweisung kannst du nicht darauf hoffen deine Fähigkeiten zu kanalisieren und auszuüben.«

Ryker wollte seinen Kindheitsfreund verhöhnen. Es klang, als ob er eine einstudierte Botschaft aufsagte. Es war unmöglich die Geschichten zu vergessen, die sie über Studenten gehört haben, welche durch Lehrpraktiken verstümmelt worden waren. Und manchmal Schlimmeres.

Das Problem war, dass es ohne Zugang zu Technologie keinen Weg gab zu wissen, welches zutreffender wäre, außer er besuchte die Schule. Die Verschmitztheit in Aidan, die ihn zu dem anderen Mann gezogen hatte, war nun komplett abwesend. Das hatte etwas zu bedeuten, richtig?

»Ryker«, schluchzte seine Mutter vom Inneren des Schlafzimmers. Ein weiterer Mann hatte seine Hände auf ihren schmalen Schultern und ragte mit geraden Schultern und einem finsteren Blick über ihre kleine Gestalt. Die Drohung war offensichtlich. Und es ließ Übelkeit seine Gedärme durchwühlen.

Rykers Blick wanderte rapide über das Gebiet, während er seine Optionen abwog. Das Gebiet aus zerbröckelndem Stein, wo die Fae lebten, war urban und ein Gräuel für das, was seine Art antrieb.

Alten Geschichten zufolge erschufen die Fae Bramble’s Edge als Handelszentrum, aber das Gebiet aus fünfzehn quadratischen Blöcken wurde von Pflanzen und Tieren umgeben, die ihre Macht nährten. Ryker hatte niemals gesehen, wie sein Reich zuvor aussah, denn es war den Fae nicht erlaubt Kommunikationsgeräte oder Computer zu benutzen. Er wusste nur, dass die Menschen sehr anders als sie lebten.

Er hatte seine Mutter zu den Häusern begleitet, die sie für den durchschnittlichen Menschen putzte. Sie hatten gewaltige Bildschirme, die Filme zeigten, und andere Geräte, deren Nutzen er sich nicht vorstellen konnte. Es wurde behauptet, dass die Reichen sogar noch mehr hätten.

Er hatte nur eine Wahl, wenn er entkommen und einen Weg finden wollte, um den Zustand seines Volks zu verbessern. Ryker rappelte sich hoch, drückte sich vom Balkon ab und schlug mit seinen Flügeln.

Glücklicherweise waren diese ausgebreitet gewesen, als sich die Fesseln zur Eindämmung um ihn geschlungen haben, oder er hätte keine andere Wahl gehabt als mit ihnen zu gehen. In der Luft bekam er einen besseren Blick auf die Edge. Der Bereich der Zentauren war eineinhalb Blöcke entfernt, während die kleineren Apartmentkomplexe der Barghests auf der anderen Seite an die Stallungen grenzte.

Das, wo die Zentauren lebten, Stallungen zu nennen war nett. Es bestand eher aus einer Gasse, worin Heu verstreut war, und einem Hauptbereich, um zu kochen. Der einzige Unterschlupf, den sie hatten, um sich vor Regen und Schnee zu schützen, bestand aus einem Dach und zwei Wänden. Das Gebäude der Barghests diente als Rückseite ihrer Heime, wobei die Vorderseite komplett offen war.

Es kostete Ryker große Mühe über die großen Gebäude aufzusteigen, aber als er es tat, erhaschte er einen Blick auf die Akademie und den Ozean jenseits davon. Wenn er es zum Wasser schaffen konnte, wäre er vielleicht in der Lage die Küste entlang zu einem Gebiet zu fliegen, das frei von der menschlichen Herrschaft war.

Bist du verrückt? Es gibt dort nichts außer einem Ödland. Du bist nicht suizidgefährdet, Idiot, rügte ihn seine innere Stimme, als er sich rasch für einen Plan entschied. Nein, er war nicht suizidgefährdet, aber die anderen Männer waren in die Luft gestiegen, also hatte er keine Zeit die Dinge zu überdenken.

Als er den Bereich der Asrai überflog, dachte er, dass er es vielleicht in die Freiheit schaffen könnte. Er versuchte auf seinen Instinkt zu hören und festzustellen, was er vielleicht tun könnte. Es wäre großartig, wenn er sich mit Schatten verschmelzen könnte. Nicht dass es im Moment viele Schatten gab, sagte er sich selbst. Unsichtbarkeit wäre perfekt, um ihm dabei zu helfen zu entkommen.

»Ryker, du musst anhalten. Die Behörden wurden informiert«, rief Aidan hinter ihm aus. Eine Sekunde später erklang tatsächlich eine laute Warnsirene durch die Egde, was Kobolde und Brownies dazu brachte in Deckung zu huschen.

Das Band schnürte nun seine Bauchgegend ein, was es ihm schwer machte zu atmen. Die Qual ließ Punkte in seinem Sichtfeld tanzen. Ryker nahm Geschwindigkeit auf und wich dem nächsten Schlag aus, den Aidan in seine Richtung warf.

Die Spule fiel nutzlos zu Boden und löste einen Funkenschauer aus, als sie landete. »Wir können es besser machen, Aidan. Lass mich einfach gehen.«

»Das kann ich nicht tun. Es ist offensichtlich, dass deine Kräfte außer Kontrolle sind und dein Verhalten kontrollieren, Ryker. Halt an und denk darüber nach, was du gerade tust.«

Das gewaltige Steinbauwerk ragte in der Ferne auf und lenkte Ryker ab. Er war zu weit weg, um Details zu sehen, aber es war eindeutig, dass sich unzählige Studenten auf der Rasenfläche vor der Akademie versammelt hatten, um zu beobachten, was vor sich ging.

Es gab nichts Eindeutiges über die Institution, das ihm sagte, ob er in Gefahr wäre, wenn er dorthin ging. Seine Mutter hatte unzählige Male während seines Lebens mit ihm geteilt, was während des Kriegs mit den Menschen und den anschließenden Nachwehen passiert war.

Das Schlimmste war die Ermordung des Fae-Königs und der Königin, was sein Volk verletzlich zurückließ. Ohne jemanden, der das Zepter des Königs schwang, waren sie wehrlos. Ryker fragte sich oft, wie das Leben wohl wäre, wenn sie einen König hätten. Die Menschen würden sich nicht umdrehen und davonrennen, aber er musste glauben, dass ein König ihnen eine weitere Schicht der Verteidigung geben würde.

Seine Flügel wurden von der andauernden Mühe schwer, aber er weigerte sich jetzt aufzugeben. Lärm hinter ihm zwang Ryker dazu jedes Gramm an Energie, das er hatte, hervorzukramen und in seine Flügel fließen zu lassen.

Er bewegte sich ruckartig nach vorne und flog durch die Anstrengung schneller. Er taumelte durch die Luft wie ein betrunkener Flieger. Messer schnitten plötzlich durch seine Flügel und stahlen all seine Aufmerksamkeit. Er verdrehte seinen Kopf und bemerkte, dass er nicht tatsächlich irgendwelche sichtbaren Wunden erlitten hatte, auch wenn es sich so anfühlte.

Jedem jungen Fae wurde gesagt, dass sie nicht viel fliegen sollten, da es ein Schild um die Edge herum gab. Bis zu diesem Moment existierte es nur als Warnung für die Kleinen. Als seine Flügel taub wurden und aufhörten zu funktionieren, erkannte Ryker die schmerzhafte Wahrheit über die Mächte, die ihre Leben kontrollierte.

Aidan und ein weiterer Fae schwebten an Ort und Stelle und beobachteten, wie Ryker in einem Gewirr aus Flügeln zu Boden fiel. Da seine Arme an seine Seite gebunden waren, gab es nichts, was er tun konnte, um sich vor Schaden zu schützen.

Als sein Körper auf den harten Boden krachte, wurde Rykers Sicht für einige Sekunden schwarz. Ein Flügel war unter ihm, als seine Seite mit genug Kraft aufschlug, um Stein zu zerschmettern.

Ein knackendes Geräusch wurde schnell von Qual gefolgt. Jeder Zentimeter seines Körpers schmerzte und er war ziemlich sicher, dass er niemals wieder in der Lage wäre seinen linken Flügel zu benutzen. Glücklicherweise griff Dunkelheit auf ihn über und verschluckte ihn.

Gerade bevor er das Bewusstsein verlor, hörte er, wie sich die Polizisten darüber beschwerten, wie schwierig die sich wandelnden Fae dieses Mal waren.

Weil wir es leid sind und verdammt nochmal genug davon haben die Sklaven der Menschen zu sein, dachte er.

Kapitel Zwei

Mit verknotetem Magen verweilte Maurelle im Badezimmer für den Fall, dass der Rest des Frühstücks, das sie geschafft hatte herunterzuwürgen, wieder hochkam. Sie schob das Fenster auf und genoss die kühle Herbstbrise, die durch den kleinen Raum blies. Es erfüllte sie mit Energie, die sie nicht vollkommen verstand, aber nichtsdestotrotz liebte.

Sie lehnte ihre Hände auf das Waschbecken und zuckte bei den dunklen Ringen unter ihren grauen Augen und der fettigen, wirren Masse ihres pinken Haars zusammen. Sie sah überhaupt nicht wie die lebenssprühende Fae aus, die sie normalerweise war. Sogar ihre pink-türkisen Flügel waren stumpf.

Seit sie vor einem Jahr zu ihrer Macht gekommen war, war sie ins Haus verbannt worden, denn die strahlende Farbe ihrer Flügel war unverkennbar. Nicht dass ihre im Moment stumpfe Erhellung bedeutete, dass sie sich aus dem kleinen Apartment ihrer Familie wagen konnte. Es war noch immer offensichtlich, dass sie sich wandelte, und es war ihre Pflicht sich bei der Bramble’s Edge Akademie zu melden.

»Bist du bald fertig da drin?«, rief ihre Schwester Nyx durch die Tür, während sie an das Holz pochte. »Ich muss meine Haare machen, damit ich mit Alek zum Mittagessen gehen kann.«

Sie rollte beim Drängen ihrer Schwester mit den Augen und wünschte sich, dass sie das nicht getan hätte, als es einen pochenden Schmerz in ihren Hinterkopf schickte. Alles war für ihre jüngeren Schwestern dringend, aber besonders für Nyx, die vier Jahre jünger als Maurelle war. Sie rief sich in Erinnerung, wie es sich anfühlte mit achtzehn Jahren mit einem jungen Mann Mittagessen zu gehen.

»Ich bin fertig«, krächzte Maurelle, als sie die Tür öffnete.

»Iiih. Bleib weg. Du siehst aus, als ob die Peridun auf der Zehnten Straße dich mit einem Zauber belegt hat. Ich will nicht kriegen, was auch immer dich so krank gemacht hat«, informierte Nyx sie, als sie aus ihrer persönlichen Wohlfühlzone tanzte.

»Danke, Nyx. Hab’ dich auch lieb«, nuschelte Maurelle, während sie den kurzen Flur entlangging. Zum hundertsten Mal über das vergangene Jahr war Maurelle dankbar, dass ihr Vater einen so guten Job in der Edge hatte.

Technisch gesehen arbeitete er in Furness, dem menschlichen Gebiet knapp außerhalb der Slums der Edge, wo die Menschen der Mittelklasse lebten. Sogar die Ärmsten in Furness hatten ein besseres Leben als jeder Fae. Sie packten ihr Leben an, blind gegenüber dem, was die Fae durchmachten. Es half, dass die Edge durch Dornensträucher von den Menschen getrennt war, die so dicht waren, dass die meisten Fae nicht hindurch schleichen konnten.

Es wäre nett, wenn sein Talent ihnen eine Wohnung in Furness, oder sogar Dornwich, ermöglichen könnte. Unglücklicherweise würde ihrem Dad auf keinen Fall ein Geschäft im Elite-Bereich der Menschen von Dornwich gegeben werden, denn, obwohl die Opulenten die Wand- und Armbanduhren ihres Vaters wollten, gab es keine Chance, dass sie ihn so nah bei sich wollten.

Das Einkommen ihres Vaters erlaubte es ihnen nahe an Furness zu leben, was ihr einen perfekten Blick auf den Menschenbereich jenseits der Dornenhecke schenkte. Es brach ihr das Herz, dass die Menschen in gepflegten Häusern lebten, wovon die meisten individuelle Häuser waren, während Fae in zerbröckelnde Gebäuden gezwängt waren, die sie nicht reparieren oder instand halten konnten.

Auch wenn die Fae ihre Magie nutzten, um mit der Edge zu tun, was sie konnten. Menschen mochten ihre ordentlich gepflegten Gebiete, wo die Fae mehr die wilde Seite bevorzugten. Die glatten Steinstraßen der Menschen waren für Maurelle schroff und unattraktiv.

Sie mochten nicht viel haben, aber jeder Fae fügte ein bisschen seiner Magie hinzu, um die Straße mit Gras und Blumen zu säumen, damit dem Boden eine ansprechendere Erscheinung gaben. Ältere wie ihre Mutter, die eine Erd-Fae war, benutzten manches ihres Talents, um Reben dazu zu ermuntern die Mauern der schlimmsten Gebäude zu stützen.

Ab und an vernichteten die Menschen das Gras und die Blumen und entfernten die Reben. Maurelle schätzte, dass sie nicht wollten, dass sie sich zu wohl fühlten. Sie hielt an ihrer offenen Schlafzimmertür an, zog in Erwägung sich hinzulegen, aber Erlina hörte auf ihrem Bett Musik, also lief Maurelle weiter ins Wohnzimmer.

Ihre Mom schaute auf und lächelte sie an. »Hey, Süße. Wie fühlst du dich?«

»Nicht zu großartig«, erwiderte Maurelle. »Bei meinem Magen und meinem Kopf bin ich bereit mich zu einem Ball zusammenzurollen.«

»Ich habe dir etwas Ingwertee gemacht. Ich kann runterrennen und etwas Fieberkraut holen, um dir mit den Kopfschmerzen zu helfen«, bot ihre Mom an. Nicht dass die Apotheke weit weg war, aber Maurelle hasste es eine größere Bürde zu sein als sie es bereits war.

Maurelle schüttelte ihren Kopf und ging weiter zum Sofa. »Das ist okay, Mom. Der Ingwertee wird perfekt sein.«

Sie war nicht in der Lage das Haus zu verlassen, jetzt, da sie sich wandelte, ansonsten würde sie zur Akademie befördert werden. Ihre Eltern besuchten beide die Akademie, als sie an ihre Kraft kamen, aber die Dinge dort haben sich geändert, als die Menschen übernahmen.

Ihre Mom und ihr Dad sagten, dass die Fae nicht dieselben waren, wenn sie herauskamen, im Vergleich dazu, wie sie gewesen sind, als sie in die Akademie eintraten. Sie konnten es ihr nicht erklären, aber sie wollten nicht, dass sie den Menschen diente und ihre Mit-Fae unterdrückte.

Maurelle ächzte, als sie sich auf das Sofa senkte. Ihre Mom war eine Sekunde später mit dem Tee sofort da. »Danke, Mom«, sagte sie und nippte an der heißen Flüssigkeit. Es war jetzt einfacher die Eindrücke, die sie von der Teetasse bekam, zu ignorieren.

Vor einem Jahr konnte sie nichts berühren, ohne mit Visionen der Vergangenheit bombardiert zu werden. Bis jetzt war die einzige Fähigkeit, die sich für Maurelle manifestierte, Psychometrie und dafür war sie dankbar. Sie konnte sich nicht vorstellen mit mehr auf einmal umgehen zu müssen.

Da man gerade von unangenehm spricht, dachte sie. Momente, nachdem sich ihre Flügel eingefärbt haben und Elektrizität ihr System überflutet hat, ging sie zum Kühlschrank, um sich etwas zu trinken zu holen, und hat ihren Vater mit ihrer Mutter rummachen gesehen. Kein Kind will sehen, wie sein Vater intime Dinge mit seiner Mutter tat.

Ein Klopfen an der Tür unterbrach Maurelles Grübelei. Da sie schätzte, dass es Alek für Nyx war, nippte sie weiterhin an ihrem Tee. Ihr Kopf schnappte herum, als sie wütende männliche Stimmen hörte.

»Ihre Tochter wird mit uns kommen!«, informierte ein Mann meine Mutter.

Maurelles schlimmster Alptraum entfaltete sich vor ihren Augen. Zum ersten Mal in ihrem Leben wünschte sie sich, dass es Fae erlaubt wäre technische Geräte wie Kommunikationsgeräte zu haben, so dass sie ihren Vater anrufen konnte. Der einzige Gedanke, den Maurelle hatte, als sie auf den Fae mit goldbraunem Haar schaute, der hier war, um sie zu sammeln, war, dass sie rennen sollte.

Sie hatte keine Ahnung, wo sie tatsächlich hingehen würde, falls sie es schaffen sollte wegzukommen. Jeder Fae hörte Gerüchte über den Untergrund, aber sie wusste nicht, wo er war oder wohin er sie führen würde. Außerhalb von Bramble’s Edge und den menschlichen Siedlungen gab es nichts.

»Sie können sie nicht mitnehmen. Sie ist krank und kann nicht jetzt gleich auf die Akademie gehen«, versuchte ihre Mutter vernünftig mit dem Officer zu sprechen.

Nyx und Erlina kamen den Flur heruntergeeilt und hielten plötzlich an, als sie die Officers sahen. Ihre identischen blassgrünen Augen begegneten Maurelles Blick, was ihr zeigte, wie viel Angst sie hatten.

»Geht zurück«, formte sie mit dem Mund und winkte sie davon.

»Krankheit schließt sie nicht von der Akademie aus. Sie muss jetzt mit uns kommen!«, verlangte derselbe Officer.

Maurelle warf ihre Tasse Tee nach dem Mann und startete den Flur herunter. Nyx und Erlina sprangen aus dem Weg, als sie vorbeikam. Maurelle lief weiter zum Schlafzimmer ihrer Eltern, schnappte sich ein Paar Schuhe ihrer Mutter, während sie lief.

Ein Schrei ließ sie ihren Kopf rechtzeitig drehen, um ihre Schwestern inmitten des Flurs stehen zu sehen. Nyx perfektionierte den versnobten, einen Anspruch auf etwas habenden Blick, als sie ihre Arme über ihrer Brust verschränkte und finster blickte. »Lassen Sie meine Schwester in Ruhe«, kreischte sie.

Maurelle lächelte beinahe, als sie sah, dass Nyx ihre Hände anpasste, um ihre Brüste zusammen und raus zu drücken. Es war eine Ablenkungstechnik, die selten scheiterte. Besonders bei Fae-Männern. Fae waren eine wollüstige Spezies.

Es war nichts, worüber ihre Eltern jemals mit ihr gesprochen haben, aber das mussten sie nicht, denn das tobende Verlangen war genug, um Maurelle zu sagen, wie wichtig Sex für sie sein würde. Das war das Stadium, in welchem Nyx war, und warum sie so begierig auf Mittagessen mit Alek war.

Ein sexuelles Ventil entspannte Fae und half ihnen stabil zu bleiben. Maurelle war sicher, dass ihr Mangel an jeglichen Partnern einer der Gründe war, warum sie im Moment krank war. Es gab kein Ventil ihre Kräfte auszugleichen. Es half den Dampf abzulassen.

Ihr Kiefer klappte herunter, als der Fae-Officer Nyx kein bisschen Aufmerksamkeit schenkte. Als der Mann ihre Schwester aus seinem Weg schob, drehte sich Maurelle vom Fenster weg. Sie warf einen der Schuhe und traf den Mann am Kopf. Erlina begann zu weinen und drückte sich an die von Nyx gegenüberliegende Wand.

Maurelles Kopf pochte von all der Bewegung, was ihren Magen schwimmen ließ. Mit Galle in ihrer Kehle eilte sie auf den Mann zu. Sie konnte hören, wie ihre Mutter mit dem anderen Mann im Wohnzimmer stritt, aber sie musste sich auf den konzentrieren, der mit ihr im Zimmer ihrer Eltern war.

Des Ausdruck von Zorn auf seinem Gesicht ließ sie zur Seite ausweichen und brachte das King Size Bett zwischen sie. »Du wirst uns nicht entfliehen. Es wäre besser für dich, wenn du jetzt aufgibst.«

Sie schüttelte ihren Kopf, suchte nach einem Weg aus diesem Chaos. Wenn sie es zum Fenster schaffen konnte, könnte sie wegfliegen. Sie war sich nicht sicher, wie weit sie mit ihrem hämmernden Kopf und den Bauchschmerzen kommen würde, aber sie würde jetzt nicht aufgeben.

Als der Mann sich auf ihre Beine stürzte, sprang sie und schrie auf, als ihr Unwohlsein sich steigerte. Instinktiv trat sich nach dem Fae. Es musste ein komischer Anblick sein, dachte sie, als ihre Arme in der Luft um sich schlugen und ihr wirres Haar um ihr Gesicht schwang.

Ihr Fuß traf auf die Seite seines Kopfs und er schnappte zur Seite. Sie zog ihren halbarschigen Angriff durch und packte sein Haar. Sein Arm knallte in ihre Brust und ließ sie durch das Zimmer segeln.

Ihre Seite krachte mit mehr Kraft in die Kommode, als es Maurelle je für möglich gehalten hat. Ihre Hand fegte den Glasnippes ihrer Mutter mit einem Klappern auf den Boden. Sie zuckte bei beidem zusammen, dem Geräusch und der Art und Weise, wie dieser beim Aufprall auf dem Holzboden zerbrach.

»Maurelle«, kreischte Nyx.

Maurelle hob ihren Kopf, um den Fae über das Bett springen und genau neben ihr landen zu sehen. Er griff hinter seinen Körper und zog eine silberne Schlinge hervor. Funken der Elektrizität gingen von dem Objekt aus, was ihren Mund trocken werden ließ.

Sie ließ ihren Kampf wiederaufleben, als sie sich zu schlängeln und ihre Ellbogen herumzuwerfen begann, in der Hoffnung seine Nase zu brechen. Einer seiner Arme schlang sich um ihre Taille, drückte ihren Magen stark genug, dass sie sich Sorgen machte, dass sie sich übergeben würde.

Mit seiner freien Hand brachte er das Silber zu seinem Mund und murmelte ein Wort, das es beben ließ. Bevor sie wusste, was passierte, klatschte er es gegen ihre Seite. Das Metall veränderte seine Form und wand sich um ihre Mitte.

In Anbetracht seines Fluchens hatte er wohl gehofft, dass es an einer anderen Stelle zuschnappen würde. Ihre Flügel waren frei, ebenso wie ihre Hände. Sie ergriff das Metall mit der Absicht die Fesseln wegzuziehen.

In der Sekunde, in der ihre Hand auf dem Objekt landete, verschwand das Zimmer ihrer Eltern und der Fae auf ihr. Wie es immer der Fall war, wenn sie ihre Kräfte benutzte, konnte sie sich für einige Sekunden auf nichts anderes konzentrieren.

Das Einzige, was sie erkannte, bevor sich ihre Sicht klärte, war der generelle Eindruck der Erinnerung, die sie betrat. Was auch immer sie auf der anderen Seite erwartete, hatte eine große Menge Furcht und Entschlossenheit verursacht.

Sie nahm an, dass es sie nicht überraschen sollte, wenn man bedachte, dass die Waffe von einem Sammler geschwungen wurde. Sammler mochten Fae sein, aber es war jetzt offensichtlich für Maurelle, dass sie kein Gramm an Empathie oder sogar individueller Identität haben.

Es war gruselig genug, dass es sie sich wundern ließ, was an der Akademie passierte, um seine Persönlichkeit so gründlich auszulöschen. Von der Art und Weise, wie ihre Eltern ihre Zeit an der Universität beschrieben hatten, hatte sie keinen Zweifel, dass es jetzt eine völlig andere Einrichtung war.

Als der Nebel sich von ihrem Geist klärte, sah sie den hinreißendsten männlichen Fae. War es ihre langwierige Trockenperiode und ihr erhöhtes sexuelles Bedürfnis, was sie denken ließ, dass der Mann in ihrer Vision gutaussehend war?

Nein, beschloss sie, als sie einen Blick auf seine kantigen Züge und die umwerfenden tiefgrünen Augen erhaschte. Sein schwarzes Haar war ein Durcheinander um seinen Kopf und ein wenig länger über seiner Stirn.

Der Ausdruck von Entschlossenheit gab wieder, was sie in dem Moment verspürte, als die Officers in ihrem Zuhause erschienen waren. Ihr Herz begann zu hämmern, als er knurrte und eine Sekunde später in die Luft abhob. Sie wollte ihm eine Warnung zuschreien.

Es gab keine Chance, dass er sehr weit kommen würde, da seine Hände an seine Seiten gebunden waren. Dieselbe Vorrichtung funkte um seine Taille herum, was sie erkennen ließ, dass es als Letztes bei ihm benutzt wurde.

Je weiter er von dem Fae flog, der sie attackiert hatte, desto enger schnürte sich ihr die Kehle zu. Wenn er es geschafft hätte wegzukommen, wäre die Vorrichtung in diesem Moment nicht an ihr. Sein Flugweg strauchelte, als er auf den Mann zurückblickte, der ihn jetzt durch den Himmel jagte.

Als der Ozean in Sichtweite kam, hielt Maurelle den Atem an. Die Akademie war exakt, wie ihre Eltern sie beschrieben hatten. Die großen Steingebäude wurden von üppigem Grün mit Dornensträuchern auf der einen Seite und dem Ozean an seiner Rückseite umringt.

Die Überfülle an Funken lenkte sie von dem Anblick ab. Ihr Blick verlagerte sich gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der attraktive Mann in eine unsichtbare Barriere am Himmel krachte. Niemand hatte Maurelle genau erzählt, was passieren würde, wenn sie versuchte wegzufliegen, nur dass sie es nicht versuchen solle, da sie es bereuen würde.

Zu beobachten, wie sein Flügel aufleuchtete, als ob ein Blitz einschlug, kurz bevor er zu Boden stürzte, ließ ihre Übelkeit aufwühlen. Sie schaute mit großen Augen und rasendem Herzen zu, als er zu Boden fiel.

Sie schwor, dass der Aufprall die Erde erschütterte, als er landete. Sein Flügel war hinter seinen Rücken gebogen und seine Seite blutete. Die Szene war so grauenhaft, dass sie bezweifelte, dass der Mann sich jemals erholen würde.

Da sie nicht willens war mit den zwei Officern in ihrem Haus so verletzlich zu sein, zwang Maurelle ihren Geist von der Vision und zurück in ihr Zuhause. Ihr Kopf wurde von einer Spitzhacke gespalten und Galle füllte ihre Nasenlöcher.

Es war beinahe unmöglich ihre Augen zu öffnen, angesichts dessen, dass sie sich zugeklebt anfühlten. Als sie es schaffte diese zu öffnen, wurde sie gerade von dem Mann mit goldbraunen Haaren vom Fußboden gezerrt. Er hatte seinen Griff um ihren Kragen und einen ihrer Arme.

Ihre Schwestern waren unter Tränen zusammengedrängt. Maurelle stolperte mit dem Officer mit, der sie hielt. Die Orientierungslosigkeit hielt länger an als normal, nachdem sie aus ihren Visionen kam. Sie hatte keine Ahnung, ob es so war, weil sie sich aus dieser gezwungen hatte, oder weil sie krank war.

Sie konnte hören, wie ihre Mutter sie anbettelte sie gehen zu lassen, aber der andere Mann weigerte sich zuzuhören. »Werden Sie jetzt kooperieren?«

Maurelle versuchte sich aus dem engen Griff des Officers um ihren Arm loszureißen, aber sie stutzte plötzlich, als ihre Hand sich weigerte sich von ihrer Seite zu heben. Ein rascher Blick nach unten sagte ihr, dass ihre Handgelenke irgendwie in die Schellen aufgenommen waren.

»Nein. Sie dürfen meine Tochter nicht mitnehmen«, schluchzte ihre Mutter, während sie durch das Haus gezerrt wurde. Ihre Mutter stürzte auf den Mann, der sie hielt, und noch einmal verlangsamte sich die Zeit für Maurelle.

In der Sekunde, in der ihre Mutter versuchte sie zu erreichen, hob der andere Mann einen langen, glatten, schwarzen Stab und schwang ihn. Die Stange traf mit einem lauten dumpfen Schlag auf den Kopf ihrer Mutter. Ihre Schwestern kreischten zusammen mit ihr, als der Kopf ihrer Mutter zur Seite flog und Blut gegen die Wand spritzte.

»Was zum Teufel hast du gemacht?«, bellte der Officer, der sie festhielt.

Das musste ein Alptraum sein, dachte Maurelle, während sie beobachtete, wie ihre Mutter auf den Fußboden sackte. Ein Teil ihres Schädels fehlte und ihre leeren braunen Augen starrten ins Nichts.

»Mom«, kreischte sie, während ihr Magen bei dem Anblick rebellierte. Der Tee, den sie zuvor getrunken hatte, kam in einem Schwall hoch und dann aus ihrem Mund und ihrer Nase. Maurelle versuchte zu sehen, ob sich die Brust ihrer Mutter hob und senkte, aber wurde durch die Tür geschleppt, bevor sie eine Feststellung machen konnte.

»Geht und holt Dad«, rief sie zurück zu ihren Schwestern, während sie die Treppen heruntergeschoben wurde. Das helle Sonnenlicht verhöhnte den Kummer, der ihre Brust zerrüttete, während der Fae sie auf einen Wagen zuschubste. Mit ihr auf ihrem Bauch, presste der Mann eine Scheibe an die Rückseite ihrer Kette und sie fiel mit einem Knall ab. Sie musste einen dieser Schlüssel für die Handschellen bekommen.

Zügig kämpfte sie sich auf ihre Füße und versuchte an ihm vorbeizueilen, so dass sie zu ihrem Vater kommen konnte. Als die Tür sich hinter ihr schloss, schaute Maurelle zurück und sah ihre Schwestern zusammengedrängt in der Türöffnung des Apartmentkomplexes, den sie Zuhause nannten. Das konnte nicht wahr sein, sagte sie zu sich selbst.

Während ihr Herz in eine Million Stücke zerbrach, trat sie gegen die Stangen, die sie von ihren Schwestern fernhielt. Sie wäre nicht dort, um ihren Dad zu trösten oder ihm zu helfen Nyx oder Erlina zu beruhigen.

Ihre Finger schlangen sich um die Stangen, als sie jedem zuschrie, der zuhören würde, während sie wegbefördert wurde. Zum ersten Mal, seitdem sie ihre Kräfte bekommen hatte, wurde sie nicht in eine Vision geworfen.

Das reale Leben hatte einen festen Griff um ihre angeschlagene Seele und weigerte sich loszulassen. Sie hatten unbarmherzig ihre Mutter umgebracht, weil sie Maurelle nicht auf ihre dumme Akademie schicken wollte. Wie könnte sie weitermachen, wenn ihre süße, liebende Mutter weg war? Sie war nicht einmal in der Lage sich zu verabschieden und dabei zu helfen, den Geist ihrer Mutter ins Leben nach dem Tod zu schicken.

Sie sollte nicht so überrascht sein, angesichts der Folter, von der sie in ihrer letzten Vision Zeuge wurde. Jeder, der erlaubte, dass dies auftrat, scherte sich in seinem Gebot nach Herrschaft und Kraft einen Dreck darum, wem geschadet wurde.

Kapitel Drei

Ein heftiger Schmerz schoss durch Rykers Schulter, während er die Bilder überflog, die vor ihm auf dem Tisch glommen. Er konnte seinen schlechten Arm nicht ohne bedeutenden Schmerz heben. Nachdem er auf der Krankenstation der Akademie das Bewusstsein wiedererlangte, war das Leben besser gewesen, als er erwartet hatte.

Es war irgendwie erfrischend zu sehen, dass die Menschen nicht von der ersten Sekunde in der Akademie an irgendwelche bösen Vorhaben begannen. Ehrlich gesagt, war er überrascht darüber, wie normal es ihm erschien. Jedes Fae-Kind besuchte für einige Jahre, wenn es jünger war, die Schule, wo sie zu lesen und schreiben und Dinge derartiger Natur lernten.

Historisch gesehen diente die Bramble’s Edge Akademie den Fae dabei zu helfen ihre Kräfte zu verfeinern, wenn sie zu jungen Erwachsenen wurden. Der Fokus lag hierbei nicht auf formeller Bildung, sondern darauf seine Fähigkeiten zu kontrollieren. Möglicherweise ist das alles, was hier jetzt passierte.

Nichts Verdächtiges oder Schändliches war seit seiner Ankunft aufgetreten und es ließ Ryker seine Kindheit hinterfragen. Besonders wie seine Mutter ihm kontinuierlich erzählt hat, dass Menschen schlechte Kreaturen wären, darauf versessen die Kontrolle über ihr Reich zu behalten.

War es möglich, dass Fae ohne eine Agenda für die Menschen die Schule betrieben? Er musste denken, dass das höchst wahrscheinlich war, wenn man bedachte, wie er behandelt worden war. Die Heilerin verbrachte einige Tage damit, daran zu arbeiten, seinen Flügel Zentimeter um Zentimeter zu reparieren, so dass er letztendlich wieder fliegen kann.