Magische Neuanfänge - Brenda Trim - E-Book

Magische Neuanfänge E-Book

Brenda Trim

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Beschreibung

Wenn das Leben auf Abwege gerät, ist das Abenteuer anzunehmen der schnellste Weg, um die Dinge richtigzustellen. Am einen Tag war ich nur eine Witwe, die der Aussicht auf ein leeres Nest gegenüberstand und ein Leben lebte, das alles andere als verzaubert war. Am nächsten Tag hatte ich meine magischen Wurzeln und meinen rechtmäßigen Platz als Wächterin über das Portal zwischen Faery und der Erde entdeckt. Es gab Erschütterung. Und es gab Furcht. Immerhin plant niemand mit fünfundvierzig noch einmal von vorne anzufangen. Ich habe beabsichtigt, mit meinem Mann alt zu werden. Ich dachte, wir würden ein gewöhnliches Leben führen. Also will ich verdammt sein, wenn ich diese Gelegenheit in einer Welt zu leben, die ich immer für erfunden gehalten habe, verschwenden würde. Ich bin halb Hexe, halb Fee und sehe mich Gefahren gegenüber, die so real sind wie der Schmerz in meinem schlechten Knie. Ibuprofen und Koffein lassen mich weitermachen und ich könnte das für den Rest meines Lebens tun. Wer auch immer denkt, dass das Haus meiner Familie ein leichtes Ziel ist, sollte dem Beachtung schenken: Die neue Wächterin in der Stadt geht nicht kampflos unter. Immerhin hat sie bereits gelernt, ihre einfache Existenz loszulassen und an die außergewöhnliche Macht in sich zu glaube. Was könnte sie jetzt noch aufhalten?

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Seitenzahl: 336

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MAGISCHE NEUANFÄNGE

BRENDA TRIM

Übersetzt vonCAROLIN KERN

INHALT

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

AUSZUG AUS GEIST ÜBER MAGIE BUCH # 2

Über den Autor

ANDERE WERKE VON BRENDA TRIM

Ohne Titel

Copyright © Mai 2020 by Brenda Trim

Titel der englischen Originalausgabe: »Magical New Beginnings«

Herausgeber: Chris Cain

Einband Design: Fiona Jayde

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright Übersetzung © 2021 by Carolin Kern

Herausgeber: TekTime

* * *

Bei diesem Werk handelt es sich um Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin oder wurden fiktiv genutzt und dürfen nicht als real aufgefasst werden. Jede Ähnlichkeit zu Personen, lebend oder verstorben, tatsächlichen Ereignissen, Schauplätzen oder Organisationen ist rein zufällig.

WARNUNG: Die unbefugte Vervielfältigung dieses Werks ist illegal. Kriminelle Urheberrechtsverletzungen werden vom FBI untersucht und mit bis zu fünf Jahren im Staatsgefängnis und einer Geldstrafe von 250.000 $ bestraft.

Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne schriftliche Zustimmung der Autorin auf keine Weise, weder vollständig noch in Teilen, benutzt oder vervielfältigt werden, außer es handelt sich um kurze Zitate in Rezensionen.

Erstellt mit Vellum

»Und manchmal weiß man einfach, dass es an der Zeit ist, etwas Neues anzufangen und auf die Magie von Neuanfängen zu vertrauen« ~ Fiona Shakleton

KAPITEL EINS

Emmie ließ mich los und wischte eine Träne aus ihrem Auge, während sie sich auf dem Gelände umschaute. »Ich kann verstehen, warum du hier nicht weg willst. Dieser Ort ist unglaublich, Mom. Na ja, abgesehen von dem gruseligen Friedhof und Mausoleum. Ich habe das immer gehasst, wenn wir als Kinder hierhergekommen sind, und es ist kein bisschen besser. Wie auch immer, da ich weiß, wie sehr du es liebst, wird es das vollkommen wert sein, so weit von dir weg zu sein.«

Ich drückte die Hand meiner ältesten Tochter und wippte zustimmend mit meinem Kopf. Ich habe nie angenommen, dass ich mich derart fühlen würde, wenn ich nach England kommen würde, um mich von meiner Großmutter zu verabschieden. »Zum ersten Mal, seit euer Vater gestorben ist, fühle ich mich, als ob ich zuhause bin, hier in Pymm’s Pondside. Die Schattenseite ist, nicht einfach in der Lage zu sein, ins Auto zu hüpfen und dich und deinen Bruder und deine Schwester zu besuchen.«

»Es macht uns nichts aus, zu dir zu kommen, Mom. Du hast mehr als genug für uns getan. Es ist an der Zeit, dass du etwas nur für dich hast«, sagte Skylar, meine jüngste Tochter, zu mir, als sie in die Unterhaltung miteinsprang. Sie lehnte sich gegen den weißen Lattenzaun, der den gewaltigen Garten umgab, den meine Großmutter in makellosem Zustand gehalten hat. Das zu pflegen war eine Sache, auf die ich mich nicht freute. Mein schlechtes Knie schmerzte in Vorbereitung auf das, was es durchmachen müssen würde.

Greyson wandte sich vom Teich an der Vorderseite des Grundstücks ab, das ich gerade geerbt hatte, und rollte seinen Zwilling anschauend mit den Augen. Skylar war meine Sensible, wo Emmie die Verantwortungsvolle meiner drei Kinder war, und Greyson war hitzköpfig. »Hör auf dich einzuschleimen. Mom wird dich nicht jedes Mal nach England ausfliegen, wenn du Heimweh hast.«

Mein Kopf begann bei dem vertrauten Streit zu pochen. Emmie war seit zwei Jahren weg und am College, aber die Zwillinge hatten gerade erst angefangen. Und da sie meine Sensible war, kam Skylar beinahe jedes Wochenende nach Hause. Die dreistündige Fahrt störte sie überhaupt nicht, wo Greyson beinahe immer auf dem Campus blieb. Indem ich in England blieb, würde ich es ihnen unmöglich machen, für einen Wochenendbesuch nach Hause zu kommen.

Ich war eine schreckliche Mutter, weil es mich meine Meinung nicht ändern ließ, dass ich meine Kids ohne ihre Heimat in der Nähe ließ. Jede Faser meines Wesens schrie, dass es mir bestimmt war, hier zu sein. Dass ich hier sein musste. Ich habe die vergangenen zweiundzwanzig Jahre für jemand anderen gelebt. Jetzt war meine Zeit.

Ich schlang einen Arm um Greyson und den anderen um Skylar. »Was habe ich dir immer gesagt, Grey? Es ist dein Job dich um deine Schwestern zu kümmern. Sie tun genug für dich. Ich erwarte, dass du dir Zeit für sie nimmst, während wir uns alle an dieses neue Arrangement anpassen.«

Greysons Kopf senkte sich und er holte tief Luft. »Sorry, Mom. Du hast Recht. Ich werde mich nicht in mir selbst verlieren.«

»Das werde ich dich tun nicht lassen«, fügte Emmie hinzu. »Ich hätte nie gedacht, dass ich mich freuen würde, wieder mit euch zwei Spinnern zusammenzuziehen, aber ich bin tatsächlich begeistert.«

Staub wogte in die Luft, als das Auto, dass ich arrangiert hatte, um sie zum Flughafen zu bringen, meine unbefestigte Zufahrt entlangfuhr. Gefühle verstopften meine Kehle und meine Augen brannten durch Tränen. Ich hatte so viel in meinem Leben verloren und es fühlte sich an, als ob ich sie jetzt auch verlor. »Ich werde euch vermissen.«

Skylar drückte mich fester. »Wir werden dich auch vermissen, aber das ist nicht für immer. Man weiß nie. Vielleicht entscheiden wir uns nach dem College hierherzuziehen.«

Ich ließ die Zwillinge los und umarmte Emmie als nächstes. »Jetzt denkt daran, dass ihr das mit eurem Haus abschließt, bevor das Semester beginnt. Der Makler wird sich mit dir in Verbindung setzen, Emmie, um Datum und Uhrzeit festzulegen, aber ihr müsst alle drei da sein.«

In der Sekunde, in der ich das Grundstück betreten habe, rief ich einen Immobilienmakler in Salisbury an und vereinbarte den Verkauf meines Hauses. Ich schwor, die Götter waren auf meiner Seite, weil es vor Ende der Woche verkauft wurde. Emmie war nur allzu glücklich darüber, ein Haus zu suchen, in das sie mit den Zwillingen einziehen konnte. In kürzester Zeit fanden die drei genau das, was sie wollten. Mit dem Geld aus dem Verkauf meines Hauses habe ich für die Kinder ein Angebot auf dieses unterbreitet, das in der Nähe ihres Campus war.

»Ich hab’s im Griff, Mom. Mach dir keine Sorgen um uns. Wir werden nächsten Sommer wiederkommen.”

»Wenn ihr irgendetwas braucht, ruft mich an.« Ich umarmte jeden noch einmal und schickte sie dann auf den Weg.

Ich drehte mich um und nahm mein neues Zuhause auf. Pymm’s Pondside war der Name für das weiße Cottage. Als ich als Kind zu Besuch war, fand ich es nett, dass sie ihre Häuser hier benannt haben. Aber es ein Cottage zu nennen war irreführend. Das Ding war fast so groß wie mein Haus in Salisbury, aber es hatte Charme, der aus der Traufe strömte.

Das braune Dach erinnerte mich an ein Strohdach. Jeder Winkel war abgerundet, was dem Haus mit fünf Schlafzimmern ein weiches, einladendes Aussehen verlieh. Die Fensterläden passten zum Braun des Dachs und der Efeu, der auf einer Seite nach oben wuchs, war geradewegs aus einem Märchen. Das hatte ich immer gedacht, und jetzt war es meins.

Ich besaß sogar einen Friedhof. Ich hätte nie gedacht, dass ich das in meinem Leben sagen würde. Und das Verrückteste war, dass ich mich dadurch der Familie näher fühlte, die ich nie gekannt hatte. Ich drehte meinen Kopf nach links und blickte zu den Grabsteinen. Im hinteren Teil des Ortes befanden sich ein paar Mausoleen. Ja, es war supergruselig, aber auch ziemlich klasse. Ich meine, es war ein Friedhof dreißig Meter von dort entfernt, wo ich schlief. Gut, dass ich die immer geliebt habe, sonst wäre ich nicht in der Lage gewesen, im Haus zu bleiben.

Ich wandte mich vom Friedhof ab und blickte zum Garten, bei dem ich tagelang damit verbracht hatte, mich zu fragen, ob ich ihn entfernen sollte. Ich zuckte nicht nur bei dem Gedanken an so viel Bücken zusammen, sondern hatte auch keinen grünen Daumen. Ich war nicht so schlimm wie Violet, meine beste Freundin, aber Pflanzen gediehen unter meiner Obhut nicht gerade. Und ich fing jetzt ein neues Leben an. Ich gab zu, dass ich keine Lust hatte das verdammte Ding zu jäten. Es sträubte mich innerlich davor, die Pflanzen tatsächlich auszureißen. Sie sind ein Teil des Charmes dieses Ortes.

Ich machte mich zum Teich auf und lächelte, als ich auf das große Wasserloch schaute. Ich habe Rehe, Kaninchen und kleine Bären spät in der Nacht oder am frühen Morgen trinken gesehen. Das gesamte Grundstück war von Wäldern umgeben. Die Gegend war dank des regnerischen Wetters in Nordengland üppig.

Ich öffnete das kleine Tor im Zaun um den Garten herum und machte mich auf die Suche nach etwas Basilikum, das ich zum Mittagessen meinem Tomatensandwich hinzufügen konnte. Es gab so viele Kräuter und Pflanzen und ich wusste vielleicht bei einem Drittel davon, was sie waren. Rosmarin und Minze waren die offensichtlichsten. Den Rest würde ich mit der Zeit lernen, wenn ich nicht alles an Unkraut verlor.

Ich fand, was ich suchte, in der gegenüberliegenden Ecke, die dem Friedhof am nächsten war. Mein Blick wanderte zu dem frischen Grab. Meine Sicht verschwamm, als ich den Namen meiner Großmutter las. Ein Pingen setzte in meinem Kopf ein. Nur so konnte ich es beschreiben.

Etwas schlug gegen die Wände meines Schädels, fast wie eine Biene, die unter einer Glasglocke gefangen war. Ich habe das noch nie zuvor in meinem Leben erlebt. Der Stress des letzten Monats musste mir zu schaffen machen.

Ich holte tief Luft und dachte an meine Oma. Isidora Shakleton war unvergesslich und ein wesentlicher Bestandteil der Stadt. Die meisten Bewohner von Cottlehill Wilds tauchten für ihre Dienste auf.

Das Pingen war weg, als ich mich abwandte und zum Haus zurückging. Das Innere war genauso gemütlich, wie es von außen wirkte. Die Hintertür ging direkt in die Küche, wo ich das Basilikum ablud, bevor ich durch das kleine Wohnzimmer und die Treppe zu meinem Schlafzimmer hinaufging.

Die Patchworkdecke, die meine Großmutter gemacht hatte, lag noch auf ihrem Bett. Ich habe mir meine Klamotten und ein paar meiner liebsten Erinnerungsstücke zuschicken lassen. Der Rest ging an die Kinder.

Ich brauche dringend eine neue Bettdecke. Und Laken. Ich hatte vor in die Stadt zu fahren, um mir eine schöne Daunendecke und vielleicht eine neue Matratze zu besorgen. Ich schwöre, dieses Ding hatte mehr Beulen, als an meinem Hintern und meinen Schenkeln waren. Und das wollte etwas heißen.

In meinem Alter war es schockierend, wenn man keine fünfzehn oder zwanzig Pfund mehr mit sich herumtrug. Ich wusste, dass ich auf jeden Fall die zusätzliche Polsterung hatte. Zusammen mit Wehwehchen, dachte ich, als ich mich bückte, um die Handtücher aufzuheben, die Skylar auf dem Holzfußboden zurückgelassen hatte.

Das war eine Sache, die ich nicht vermissen würde. Die Kinder, ähnlich wie mein verstorbener Ehemann, haben nie hinter sich aufgeräumt. Und Junge, ist mir das verdammt noch mal auf die Nerven gegangen. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, mich um andere zu kümmern – sowohl bei der Arbeit als auch zu Hause. Ich schwöre, eine Betreuerin zu sein war in meine DNS eingewebt.

Nach meinem Bachelor-Abschluss in Krankenpflege habe ich zwanzig Jahre lang Vollzeit auf der Intensivstation eines örtlichen Krankenhauses gearbeitet und mich am Ende um Tim gekümmert. Möglicherweise war es das, was das Haus meiner Großmutter so einladend machte. Es war niemand hier, um den ich mich kümmern konnte.

Nachdem ich die Zahnpasta aus dem Waschbecken gewaschen hatte, drehte ich mich um und jaulte. »Was zum Teufel?« Mein Mund eiste sich von mir los, als ich bemerkte, dass die Handtücher wieder auf dem Boden lagen. Woher zur Hölle waren sie gekommen? Ich habe sie gerade aufgehoben und in den Wäschekorb gelegt.

Ich steuerte in die anderen Schlafzimmer und zog die Betten ab, bevor ich die Bezüge über den Matratzen glättete. Als ich mit dem Zimmer fertig war, in dem Greyson übernachtet hatte, stolperte ich über die Laken, die nicht mehr in ihrem ordentlichen kleinen Stapel waren.

Ich hielt inne, stemmte meine Hände in die Hüften und sah mich um. War da jemand, der mich zum Narren hielt? Ich fand nichts Ungewöhnliches, also hob ich den Stapel auf, gab ihn in den Korb und trug meine Ladung nach unten.

Als ich den winzigen Raum im hinteren Teil der Küche betrat, in dem die Waschmaschine und der Trockner waren, blieb ich stehen, als ich bemerkte, dass die Seife auf die Seite gekippt war. »Okay, Oma, wenn du den Ort heimsuchst, um mich zu erschrecken, ist das nicht nötig. Ich werde nicht zu viele Änderungen vornehmen.«

Es fühlte sich beinahe so an, als ob das Haus um mich herum seufzte. Ich schüttelte meinen Kopf über meine Idiotie, machte eine Ladung an und betrat dann die Küche. Der Anblick des abgewetzten Holzschemels, der an der Metzgerblock-Kücheninsel stand, erinnerte mich an all die Tage, an denen ich als Kind dort saß und zuhörte, wie meine Großmutter mir Geschichten über Feen und Hexen erzählte.

Ich beneidete ihre Kreativität. Ich konnte mir nie so Ausgefeilte ausdenken, wie sie das getan hat. Sie spann Geschichten über Portale, Feen, Drachen und Gnome. Als ich Mutter wurde und meine Kinder anfingen, nach Geschichten zu fragen, habe ich meine Favoriten von denen verwendet, die sie mir erzählt hat.

Skylar liebte eine über eine Pixie, die bei einer Hexe vor einer bösartigen Bestie, die sie gejagt hatte, Asyl ersuchte. Die Pixie wich der Bestie knapp aus und bretterte durch einige Wälder, als sie auf eine Barriere stieß. Sie hämmerte mit ihren winzigen Händen gegen die Barriere und bettelte um Hilfe. Die Hexe half und stellte der Pixie einen Wald bereit, in der sie leben konnte, und die Pixie schenkte der Hexe im Gegenzug frische Blumen.

Emmies Lieblingsgeschichte handelte von einer Gnomenfamilie, die vor einigen Barghests entkam, während Greyson Geschichten über Drachenwandler bevorzugte, die dem niederträchtigen König entkommen mussten, der sie geschaffen hatte, um zu verwüsten und töten.

Während mein Geist vor Erinnerungen schwamm, machte ich ein Sandwich und drehte mich vom Fenster weg, als mir eine Bewegung ins Auge fiel. Ich sog einen Atemstoß ein und mir blieb sofort mein Essen im Hals stecken. Ich zerquetschte das Essen in meiner Hand, raste zur Hintertür und stürmte hindurch.

Ich hustete noch immer, als ich die Stufen hinuntersauste. Nach noch ein paar Mal trocken Husten gelang es mir, mich zu räuspern. »Kann ich helfen?« Es fühlte sich noch immer so an, als ob das Essen im falschen Hals stecken würde.

Die Frau hielt mit ihrer Hand auf einem Kraut im Garten inne und schaute zu mir auf. Sie sah aus wie Ende zwanzig, vielleicht Anfang dreißig, und hatte umwerfende rote Haare. Meine Hände strichen über mein rosafarbenes T-Shirt, während ich ihr bauchfreies Top und ihren flachen Bauch anschaute.

Sie hob eine Hand und lächelte. »Oh, hi. Du musst Fiona sein, Isidoras Enkelin. Ich bin Aislinn. Ich dachte, du würdest mittlerweile im Flugzeug nach Hause sitzen. Ich habe das Auto vor Stunden wegfahren sehen.«

Ich verschränkte meine Arme über meiner Brust und schmierte dabei Mayonnaise über meinen linken Busen. Ich sah ziemlich mitgenommen aus, aber das war mir im Moment egal. Ich hatte keine Ahnung, wie meine Großmutter die Dinge gehandhabt hat, aber ich wollte nicht, dass Leute auf meinem Grundstück herumliefen, wann auch immer sie wollten.

»Dies ist mein Grundstück und ich habe entschieden, zu bleiben. Hör mal, ich bin mir nicht sicher, welche Vereinbarung du mit meiner Großmutter hattest, aber ich hätte gerne eine Vorwarnung, bevor du herumschleichst und mein Zeug stiehlst.«

Aislinns Augen sprangen aus ihrem Kopf und ihre Hand fiel an ihre Seite. »Ich entschuldige mich. Wie ich sagte, ich dachte, du wärst weg. Ich brauchte nur etwas Distel für einen Trank, und Isidora hat mir immer erlaubt mir die wenigen Zutaten zu schnappen, die ich benötige, im Austausch für meine Hilfe das hier instand zu halten.«

Das zauberte mir ein Lächeln auf meine Lippen. Meine Hände sanken und Tomatenstücke fielen zwischen dem Brot heraus. »In diesem Fall bist du mehr als willkommen. Ehrlich gesagt dachte ich darüber nach, den Garten loszuwerden. Ich schwöre, ich habe einen schwarzen Daumen. Außerdem habe ich keine Ahnung, was das alles ist oder wofür es ist.«

Aislinn gluckste und schnitt ein paar Zweige der Pflanze ab, die sie in der Hand gehalten hatte. »Wenn du Isidoras Verwandte bist, wirst du die Dinge am Leben halten können, aber ich helfe dir gerne. Das ist zu meiner Therapie geworden, seit mein Mann mich vor einem Jahr verlassen hat. Bleibt dein Mann nicht bei dir?«

Ich schüttelte meinen Kopf von einer Seite zur anderen, während sich ein Kloß in meiner Kehle bildete. Jedes Mal, wenn ich über Tim sprach, war ich kurz davor, auszurasten. Es war genug Zeit vergangen, dass ich inzwischen darüber hinweg sein sollte. Aber ich wusste besser als jede andere, dass es so etwas wie einen Abschluss nicht gab. Kummer war eine Achterbahn, die einen überrumpelte, wenn man es am wenigsten erwartete. Der Verlust eines geliebten Menschen hörte nie auf weh zu tun, egal wie viel Zeit verging.

»Mein Mann ist vor ein paar Jahren gestorben. Krebs.« Ich kam den unvermeidlichen Fragen, was ihn umgebracht hatte, zuvor. »Meine Kinder sind wieder nach Hause aufs College gegangen. Sie werden mich besuchen, aber sie werden nicht bei mir wohnen.«

»Es tut mir so leid um deinen Mann. Du fängst von vorne an. Das ist gut. Es wird dabei helfen, ein Leben zu erschaffen, das von ihm gelöst ist. Auf diese Weise wird der Kummer dich nicht jedes Mal hinunterziehen, wenn du dich umdrehst.«

Meine Kinnlade klappte bei dem Verständnis der jungen Frau auf. Ich hätte nie erwartet, dass sie so weise wäre. »Ehrlich gesagt habe ich darüber nie nachgedacht. Es fiel mir so schwer ihn gehen zu lassen. Obwohl es weh tat in unserem Lieblingsrestaurant zu essen und in unseren Park zu gehen, habe ich es ignoriert, weil es sich wie Verrat anfühlte etwas anderes zu tun. Erst als ich hier ankam und dieses Zugehörigkeitsgefühl verspürt habe, begann ich mehr über meinen Wunsch nachzudenken, ein neues Leben für mich selbst zu schaffen.«

Aislinn ging durch das Tor und blieb neben mir stehen. Sie war mindestens zehn Zentimeter kleiner als meine eins fünfundsechzig große Gestalt und dünn wie eine Bohnenstange, aber sie verströmte diese grüne Aura. Das musste ich denken, weil sie gerne im Garten arbeitete.

»Als eine Shakleton gehörst du definitiv hierher. Ich muss nach Hause, um diesen Trank zu machen, aber wenn du jemals etwas brauchst, ich arbeite im Phoenix Feathers. Tatsächlich solltest du irgendwann auf einen Drink vorbeikommen. Auf mich.«

Ich streckte meine saubere Hand aus und schüttelte ihre. »Danke. Ich werde mich melden, da bin ich mir sicher.«

Ich schaute zu, wie sie wegging. Ich verpasste, wo sie von meiner Einfahrt bog, weil auf der anderen Seite des Wegs ein Mann stand. Er war muskulös und einschüchternd. Ich würde nicht sagen, dass er hinreißend war. Dafür war er zu beängstigend, obwohl seine Schönheit nicht zu leugnen war.

Ich hob meine Hand und winkte ihm zu. »Hi. Ich bin Fiona. Ich bin gerade in das Haus meiner Großmutter eingezogen.« Der Typ sagte kein Wort, als er mit gespreizten Füßen und vor seiner Brust verschränkten Armen dastand, während er mich mit seinen zusammengekniffenen braunen Augen anschaute.

Ich wartete ein paar Minuten, bis mir klar wurde, dass er sich nicht vorstellen würde. Schwer schluckend drehte ich mich wieder zu meinem Haus um. Als ich in die Küche kam, war er weg. Vielleicht würde ich Aislinn fragen, wer der attraktive, aber wütende Mann war.

Pymm’s Pondside erwies sich als mehr, als ich erwartet hatte, als ich mich wieder in die Küche wandte und auf der Insel Besteck verstreut sah. Eine vertraute Entschlossenheit überkam mich. Das würde großartig werden. Es gab keine andere Wahl.

Ich habe mein Grams verloren, meinen Job gekündigt, mein Haus verkauft und bin in ein anderes Land gezogen. Ich konnte nicht genau da weitermachen, wo ich aufgehört habe. Dieses Leben war jetzt im Umbruch.

KAPITEL ZWEI

»Ungh!« Ich packte meinen Kopf, als das Pingen wieder einsetzte. Ich fragte mich zum millionsten Mal, ob dies ein perimenopausales Symptom war. Die Hitzewallungen traten immer häufiger auf und ich habe gestern ein graues Haar gefunden, also würde es mich nicht überraschen. Sie sagen, vierzig ist das neue dreißig, und ich stimmte zu. Mit vierzig gab es nicht viel, was mich gebremst hat. Mit fünfundvierzig war ich mir nicht so sicher. Es gab Momente, in denen ich mich uralt fühlte.

Ich schob die Verärgerung beiseite und zwang meine Füße, mich zur Kaffeemaschine zu tragen. In der vergangenen Woche war mir klar geworden, dass ich etwas mit meiner Zeit anfangen musste. Ich habe immer Vollzeit gearbeitet und konnte es nicht ertragen, nichts zu tun zu haben. Ich habe es genossen, nicht den Stress des Krankenhauses zu haben, aber ich brauchte etwas.

Ich wünschte, Violet hätte mehr Zeit. Es war nett jetzt in derselben Stadt wie sie zu leben, aber sie besaß eine Buchhandlung und hatte keine Zeit, den ganzen Tag mit mir abzuhängen. Ich überlegte zu fragen, ob ich im Laden helfen könnte, wollte aber nicht übertreiben. Es war eine Sache, täglich am Computer zu reden, und eine andere, ständig vorbeizuschauen.

Es half nicht, dass der herzliche Empfang, den ich bei meiner Ankunft in Pymm’s Pondside erlebt habe, nachgelassen hatte. Es war eher so, als ob eine Kraft versuchte, mich zum Gehen zu bewegen. Das Haus schien mich dort haben zu wollen und mich gleichzeitig wegzustoßen. Es war ein beunruhigendes Zieh-Drück-Spiel.

Ich konnte tief durchatmen, als das Pingen aufhörte. Da fing das Klopfen an. Es klang, als würde der Wasserboiler explodieren, aber ich zögerte, den Klempner aus der Stadt zu rufen, damit er hier rauskommt. Als er das letzte Mal kam, sagte er mir, er sehe keinen Grund für die Geräusche. Es half nicht, dass er es in den anderthalb Stunden, die er dort war, zu keiner Zeit gehört hatte.

Ich beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken, goss mir eine Tasse Java ein und nippte an dem koffeinhaltigen Getränk, während ich aus dem Fenster auf den Teich blickte. Die Morgen hier war mein absoluter Favorit. Das Grün um mich herum sprach zu einem Teil von mir, bei dem ich in Salisbury selten dazu kam, ihn zu nähren. Nicht, dass es so karg wie Texas war, aber Cottlehill Wilds stellte in Sachen Pflanzenwelt beide Gebiete in den Schatten.

Die stille Einsamkeit umgab mich. Ich hatte mich daran gewöhnt, allein zu leben, aber es gab immer Lärm. Ich wohnte in der Nähe der Innenstadt, was bedeutete, dass ich den ganzen Tag Fahrzeuge hörte. Mir war nie aufgefallen, wie viel Lärmbelastung es dort gab, wo ich gewohnt habe.

Ich öffnete die Hintertür, trat hinaus und querte zu dem Tisch, der unter einem großen Ahorn aufgestellt war. Ich setzte mich an den schmiedeeisernen Tisch und trank meinen Kaffee, während ich meinen Tag plante. Ich musste herausfinden, ob ich in der Stadt etwas tun könnte. Es war das andere, was ich am Leben hier liebte.

Es gab eine Hauptstraße voller uriger Geschäfte. Die Bäckerei hatte die beste Clotted Cream, die ich je gekostet habe, und Violets Buchladen war sehr gut bestückt. Vielleicht frage ich sie, ob sie Hilfe im Spirituosenladen brauchten. Sie führten eine fabelhafte Auswahl an Merlots.

Die Aufregung über diese neue Phase in meinem Leben brodelte noch immer unter der Oberfläche. Ich habe noch nie so viel Zeit für mich verbracht. Es fühlte sich dekadent an, so viel Zeit damit zu verbringen, mich zu fragen, was ich jetzt mit meiner Zeit anfangen wollte. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Entscheidungen immer ein Selbstläufer gewesen. Das College auszuwählen, das ich besuchen wollte, war einfach gewesen und ich lernte Tim in meinem ersten Jahr kennen. Die Dinge sind einfach von dort aus passiert.

Nicht, dass es Liebe auf den ersten Blick war, aber ich wusste, dass wir heiraten würden. Als er mich in unserem letzten Jahr fragte, war das eher eine Formalität als alles andere. Drei Kinder, eine Karriere und ein Ehemann zu haben beschäftigte mich genug, dass ich meine Zwillinge nicht oft mitgenommen hatte, um meine Großmutter zu besuchen. Schuldgefühle deswegen nahmen etwas von meiner Aufregung. Ich hätte mehr zu Besuch kommen sollen.

Ich hätte mich anstrengen sollen, alle paar Jahre zu kommen. Ich wusste es besser. Als meine Eltern während meines zweiten Studienjahres bei einem Autounfall ums Leben kamen, bereute ich es, keine Schule näher an Zuhause gewählt zu haben. Ich habe so viel vom letzten Teil ihres Lebens verpasst.

Das brachte mich dazu, über die Entscheidung nachzudenken, hier zu bleiben. Ich würde meine Kinder nicht oft sehen. Ich hatte genug Geld, um ihnen einmal im Jahr Flugtickets zu kaufen, ohne meine Ersparnisse aufzuzehren, aber zwischen den Besuchen würde so viel in ihrem Leben passieren.

Zumindest hatte ich Violet hier. Sie und ich waren, seit ich denken konnte, Freundinnen. Ich habe sie bei meinen ersten Besuchen bei meiner Großmutter kennengelernt und wir waren über die Jahre in Kontakt geblieben. Sie war die Erste gewesen, die ich anrief, wenn etwas passierte, und ein großer Grund, warum ich die wenigen Male in meinem Erwachsenenleben zu Besuch kam.

Und dann war da noch Aislinn. Ich hatte in der letzten Woche nicht viel Zeit mit ihr verbracht, aber sie kam mehrmals vorbei und ich sah ihr zu, wie sie den Garten pflegte, während wir plauderten. Ich mochte es, wie sie ihre Meinung sagte, auch wenn sie sonderbar war und über Tränke sprach. Ich war immer noch dabei, mich an die Begriffe zu gewöhnen, die die Engländer für Hausmittel benutzten.

Dann war da noch der mysteriöse Mann, den ich an dem Tag gesehen hatte, als meine Kinder gingen. Violet informierte mich, dass sein Name Sebastian sei und er in der Nähe von Pymm’s Pondside wohnte. Ich hatte ihn einige Male herumschleichen sehen, aber er sagte nie etwas, während er dastand und mich beobachtete.

Meine Augen suchten den Wald ab, der mich umgab. Der Typ hatte fast jeden wachen Moment heimgesucht. Ich wusste nichts über ihn, aber sein ernster Ausdruck und sein sexy Körper ließen mich nicht in Ruhe, also brütete ich weiter darüber, warum. Ich hasste es, etwas nicht zu verstehen. Wenn ich ein Puzzle bekam, konnte ich es nicht aus der Hand legen, bis ich es ausgeknobelt hatte.

Mit einem Seufzen stand ich auf und holte mir einen Frühstückskeks. In der Sekunde, in der ich das Haus betrat, fing das Klopfen an, gefolgt vom Knarren der Treppe. Die Haare in meinem Nacken standen mir zu Berge. Das war das erste Mal, dass die Treppe irgendwelche Geräusche machte.

Mein Atem blieb mir im Hals stecken, während ich mir ein Messer aus dem Metzgerblock schnappte. Ich hielt es vor mir und suchte nach einem Eindringling. Auf Zehenspitzen aus der Küche schleichend steckte ich meinen Kopf um die Ecke. Auf der Treppe war nichts.

Ein Schrei verließ mich, als eine der Türen des Fliegenschranks im Wintergarten aufschlug. An diesem Ort spuckt es, verflucht noch mal! »Oma, bist du das? Es tut mir leid, dass ich in den letzten zehn Jahren nicht öfter gekommen bin.« Meine Wangen wurden heiß und ich verdrehte wegen mir selbst die Augen.

Es spukte nicht an diesem Ort. Aber ich würde sehr gerne wieder mit Grams sprechen können. Sie hatte immer alle Antworten und im Moment war eine Sache, derer ich mir sicher war, dass mir etwas entging, aber ich hatte keine Ahnung, was. Ich eilte die Treppe hinauf und überprüfte die Zimmer auf dieser Etage. Es war niemand im Haus.

Zurück im Wohnzimmer stand ich mit den Händen auf den Hüften neben dem abgenutzten Sofa. »Ich weiß nicht, was vor sich geht, aber das ist jetzt mein Haus und ich werde keinen Mist mehr dulden. Das heißt, du kannst mit den Geräuschen und den sich öffnenden Türen aufhören. Ich bin eine Shakleton und ich gehe nirgendwohin.«

Ich blies einen Atemstoß aus, aber bevor ich mich abwenden und das Essen schnappen konnte, wurde ich von Elektrizität überwältigt. Sie verpasste mir einen Schlag, was mein Herz in eine SVT schickte. Ich konnte meinen Arm nicht heben, um meinen Puls zu überprüfen, aber ich war mir sicher, dass meine Herzfrequenz deutlich über zweihundertdreißig Schläge pro Minute lag. Sie war so schnell, dass ich nicht zu Atem kam.

Ich versuchte, einen Schritt zu machen, und zuerst dachte ich, dass ich mich keinen Zentimeter bewegt habe. Dann krachte mein Arm gegen etwas, das mich rückwärts taumeln ließ. Als nächstes prallte ich von etwas hinter mir ab. Meine Augen waren weit geöffnet, aber ich sah nichts vor mir. Ich schwor, es gab ein unsichtbares Kraftfeld um mich herum und ich konnte die Staubpartikel um es herum fallen sehen. Mädchen, du musst Star Wars aufgeben und aufhören, mit dir selbst zu reden. Es lässt dich verrückt klingen.

Die Elektrizität wurde zu Energie, die jede Zelle meines Körpers erfüllte. Ich spürte, wie sie in Sekundenschnelle von verschrumpelten Rosinen zu prallen Trauben wurden. Ich hatte nie gemerkt, dass ich dehydriert oder erschöpft war, bis ich wiederhergestellt wurde. Nur waren es keine Flüssigkeiten, die mich erfüllten. Macht. Ich erschauderte, als das Wort durch meinen Geist raste.

Musste eine verzögerte Reaktion auf das Koffein sein. Das war die einzige Erklärung, anders als die Geräusche im Haus. Mein analytischer Verstand sagte mir, dass die Rohrleitungen der Grund für das waren, was ich immer wieder hörte, aber der Klempner versicherte mir, dass die Rohre in meinem Haus in einwandfreiem Zustand seien. Da hob der Einfluss meiner Großmutter seinen Kopf und ich beschwor Geister als den wahren Grund herauf.

Hatte ich dem Geist ans Bein gepisst? Mit mir selbst zu reden und das Haus zu deklarieren machte mich wahrscheinlich wahnsinnig, aber mein Verstand reagierte, bevor ich Zeit hatte, das zu zensieren, was herauskam. Mit gegen die anhaltende Energieflut zusammengebissenen Zähnen weigerte ich mich, nachzugeben. Das Haus gehörte mir, wie alles darin. Ich habe es von meiner Großmutter geerbt und beabsichtigte, sie stolz zu machen.

Überall um mich herum blitzten Lichter auf und es schien, als würde ich in einen Trichter gekehrt. Das Atmen wurde noch schwerer. Habe ich einen Herzinfarkt? Es fühlte sich nicht danach an. Die Symptome einer akuten MI bei Frauen waren Übelkeit, Sodbrennen, Schwindel, kalter Schweiß und ungewöhnliche Müdigkeit.

Der Schweiß, der mir über den Rücken tropfte, war heiß wie die Arschritze des Teufels, und mein Würgereflex pulsierte nicht in meiner Kehle. Das nächstes, was ich wusste, dass schwarze Flecken in meinem Blickfeld tanzten, während sich der Druck in meinem Körper aufbaute. Meine Augen glitten zu und die Schwärze übernahm.

* * *

»Fiona! Fiona, geht es dir gut? Du musst aufwachen.«

»Uhhf«, grummelte ich bei der hektischen Stimme. Mein Kopf brachte mich um und ich wollte noch etwas schlafen.

»Oh, den Göttern sei Dank. Ich dachte, du wärst tot.« Die Stimme kam mir bekannt vor, aber mein Verstand war langsam, etwas anderes außer der Tatsache, dass jemand in meinem Haus war, zu verarbeiten.

Meine Augen zuckten auf und ich setzte mich eilig auf. Meine Hand ging zu meinem Kopf, während ich den Raum absuchte. »Aislinn? Was zur Hölle ist passiert?« Mein Blut fühlte sich dick an, während es durch meine Adern strömte. Mein Verstand war träge und es fiel mir im Moment schwer, mich auf irgendetwas zu konzentrieren.

Aislinn saß auf dem Fußboden neben mir und seufzte tief und schwer. »Ich habe keine Ahnung. Ich bin hergekommen, um zu sehen, ob du mit mir zum Mittagessen gehen willst. Als du nicht an deine Tür gegangen bist und ich in der Auffahrt die alte Klapperkiste gesehen habe, die du George abgekauft hast, habe ich das Schloss überprüft und kam rein, als es sich in meiner Hand drehte. Ich habe dich bewusstlos auf dem Fußboden gefunden.«

Wie als Reaktion auf ihre Beobachtung begann mein Rücken laut und deutlich zu zicken. Meine Seite schmerzte und meine Schulter tat weh wie Sau. Es bestand kein Zweifel, dass ich schon seit einiger Zeit auf dem Fußboden gelegen war. Gott, es machte keinen Spaß, älter zu werden. Wenn ich länger als fünf Minuten irgendwo saß, brauchte ich einen Kran, um mich hochzubekommen.

»Ich hatte einen mächtigen Stromschlag.« Ich betastete mein Haar, war überrascht, dass es kein krauses Durcheinander war.

Aislinn neigte ihren Kopf und warf einen Blick auf die Steckdose, die uns am nächsten war. Wir standen mitten im Wohnzimmer, mindestens eineinhalb Meter von jeder Wand entfernt, ohne Geräte oder Lampen in der Nähe. »Ähmmm. Das macht keinen Sinn. Was ist genau passiert?«

Meine Schultern hoben und senkten sich. »Ich war vor ein paar Minuten überzeugt, dass es im Haus spukt, und bei näherem Nachdenken hat mich vielleicht ein Geist angegriffen, aber das macht keinen Sinn.«

Aislinn gluckste und kam auf ihre Füße. »So funktionieren Geister nicht. Sie sind nicht in der Lage, solche Energie zu produzieren, und sie sind auch keine Leiter. Sie haben meistens kaum genug Vitalität, um sich zu manifestieren.«

Ich nahm ihre Hand und grunzte, als ich auch auf meine Füße kam. Sie ließ es so viel einfacher aussehen, als es tatsächlich war. »Was meinst du damit, dass sie nicht genug Macht haben? Gibt es echte Geister?« Ich erinnerte mich an all die Geschichten, die mir meine Großmutter erzählt hatte, aber keine davon drehte sich um Geister.

Aislinn beobachtete mich einige Sekunden lang genau. Die Stille gepaart mit der Art, wie sie mich ansah, war höchst unangenehm. »Geister existieren und ich denke jetzt schon seit Wochen, dass deine Großmutter in irgendeiner Form rumhängen muss. Es ist das Einzige, was Sinn macht. Du hast bis jetzt keine Macht gezeigt und etwas muss den Schutz aufrechterhalten.«

Eine Million Gedanken und Fragen schwirrten mir gleichzeitig durch den Kopf. Was meinte sie damit, dass Grams noch da war? Und welche Macht? Ich konnte mich nicht entscheiden, welche Frage ich zuerst stellen sollte, also ging ich in die Küche und holte den Tee aus dem Schrank. Nachdem ich den Kessel mit Wasser gefüllt hatte, stellte ich ihn zum Kochen auf.

Ich holte tief Luft, drehte mich und stellte fest, dass Aislinn mir gefolgt war und auf der Insel saß, wie ich es als Kind immer getan hatte. »Okay. Das wirst du mir langsam erklären müssen. Ich weiß, dass hier etwas vor sich geht, aber Geister existieren nicht. Richtig? Was auch immer es ist, ich möchte es verstehen.«

Aislinn lächelte und wippte mit dem Kopf. »Ich bin wahrscheinlich nicht die Beste, um das alles zu erklären, aber ich werde mein Bestes geben. Violet ist in der Buchhandlung, ansonsten würde ich sie anrufen, damit sie rüberkommt und mir hilft. Du weißt, dass Magie existiert, nicht wahr? Und du hast sie.«

»Nein, tut sie nicht.« Der wissenschaftliche Teil von mir meldete sich zu Wort. Ich wollte laut loslachen und sie geradewegs abweisen, bevor ich die verrückte Dame aufforderte, zu gehen. Aber ich zwang mich, ihre Worte wirklich zu bedenken. »Seit ich hierhergezogen bin, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das richtig ist. Es passiert immer wieder Zeug, das ich nicht erklären kann.«

Sie musste falsch liegen. Ich bin nichts weiter als eine gewöhnliche Witwe mittleren Alters. Etwas krittelte in meinem Geist, von der Zeit, als ich ein Kind war. Wenn mir mein Gedächtnis keinen Streich spielte, zündete meine Großmutter mit einem Fingerschnippen Kerzen an. Und dann war da die Zeit, als sie den Teich türkis machte. Ich habe für eine ganze Weile geglaubt, sie sei eine Hexe. Dann begann ich an der Highschool und ging aufs College und begriff, dass sie eine Art Farbstoff verwendet hatte, um die Farbe zu ändern.

»Deine Großmutter war eine der stärksten Hexen in unserer Stadt. Sie hat alle anderen übertroffen, und das erwarten wir alle auch von dir. Allerdings gebe ich zu, dass einige angenommen haben, dass du nichts weiter als eine Mundane bist, da du keine Fähigkeiten gezeigt oder Tränke hergestellt hast, um sie bei Staves and Stoves zu verkaufen.«

Ich schnappte mir zwei Tassen und legte Teebeutel hinein. »Grams war nichts weiter als eine normale, aber exzentrische Großmutter. Was ist Staves and Stoves? Und was meinst du mit Tränke? Ich stehe nicht auf Hausmittel. Ich stehe fest auf der Seite der modernen Medizin. Obwohl ich zugeben muss, dass viele Pflanzen heilende Eigenschaften haben und in vielen Medikamenten verwendet werden.«

Aislinn gluckste und schüttelte den Kopf. »Eins nach dem Anderen. Erstens, hast du jemals etwas Merkwürdiges getan oder etwas geschehen lassen, wenn du wütend oder verängstigt warst?«

Ich hielt die rasenden Gedanken an und dachte über ihre Frage nach. Was sie sagte, barg keine Wahrheit. Oder etwa doch? »Zählt es, Reifen in die Luft zu jagen?« Mein Tonfall war neckend, als ich ein unrealistisches Phänomen auswählte, nur um zu begreifen, dass der Grund, warum ich dieses ganz besondere Beispiel ausgewählt hatte, ein Vorfall vom College war, den ich mir nicht erklären konnte.

Aislinn hob eine Augenbraue, während sie mich anschmunzelte. »Also das musst du erklären.«

Der Kessel fing an zu pfeifen und ich goss das heiße Wasser in die Tassen und reichte ihr dann eine. Ich fügte drei Löffel Zucker und einen Spritzer Milch hinzu, während ich versuchte, mich an alles zu erinnern und die Verleugnung, die über alles andere hinweg schrie, zum Schweigen zu bringen.

»Als ich auf dem College war, gab es dieses Mädchen, das in meinem Wohnheim lebte. Sie glaubte, die Welt sollte sich um sie drehen. Eines Tages bat sie meinen Mann Tim, der damals nicht mein Mann war, sie in dem Restaurant, in dem sie arbeitete, zu treffen und nach ihrer Schicht zum Tanzen auszuführen. Beide wussten nicht, dass ich von meinem Auto aus zuhörte, das zwei Parkplätze von ihrem entfernt stand. Ich war so wütend, dass ich mir wünschte, ihr Reifen hätte einen Platten und sie würde bei der Arbeit fehlen. Zu meiner Überraschung platzte ein paar Sekunden später ihr Reifen, was sie auf ihren Arsch schickte.«

Aislinn lachte, als meine Erklärung endete. »Das ist definitiv Magie. Reifen explodieren nicht einfach so. Du hast das geschehen lassen. Es scheint, als hättest du doch die Magie deiner Großmutter geerbt. Ich lag richtig. Und der Rest von dem, was heute Morgen passiert ist, liegt wahrscheinlich daran, dass du gerade zur neuen Wächterin ernannt wurdest. Aber da ist noch mehr. Sonst hätte ich den Kraftfluss vorhin nicht gespürt.«

»Wächterin? Wovon zur Hölle redest du?« Ich kam schnell an meine Grenzen. Ich wollte mich nicht über die einzige andere Person in der Stadt aufregen, die mit mir sprach, aber ich hasste es, für eine Närrin gehalten zu werden.

Ich öffnete meinen Mund, um sie zusammenzustauchen, weil sie dachte, ich wäre so leichtgläubig, dass ich die Lügengeschichte, die sie gerade erzählt hat, glaubte, aber ich ließ meinen Mund zuschnappen. Die Energie, die durch meinen Körper sprudelte, sagte mir, dass sie Recht hatte. Sie zischte wie Säureblocker-Tabletten in Wasser. Das war nicht normal. Und du bist das auch nicht. Ich zuckte bei der Stimme in meinem Kopf zusammen. Sie klang furchtbar sehr wie Grams.

»Wie ich schon sagte, ich bin nicht die Beste, um das alles zu erklären, aber du bist die Wächterin des Portals. Deine Familie ist jetzt seit über hundert Jahren dafür verantwortlich, dass Dunkle Feen nicht in dieses Reich gelangen. Und du bist in diese Rolle eingesprungen.«

Mir fiel die Kinnlade runter und mein Herz setzte einen Schlag aus. Ein Teil von mir wusste, dass sie Recht hatte, aber mein wissenschaftlicher Verstand weigerte sich, es zu glauben. Ich stand da, während mein Verstand mit sich selbst kämpfte. Der Teil von mir, der mich zu einer ausgezeichneten Krankenschwester machte, wies darauf hin, dass ich mir wahrscheinlich den Kopf gestoßen habe, immer noch bewusstlos war und an einer Gehirnblutung litt. Dass nichts davon real war.

Ein verborgener Teil von mir stieg an die Oberfläche. Es war etwas, das nur herauskam, wenn ich in Pymm’s Pondside war. Der Teil erinnerte sich an all die Kuriositäten, die ich von meiner Grams gesehen hatte, gepaart mit den Vorfällen, die sich ereignet hatten, seit ich das Haus übernommen hatte.

Ich kniff mir in den Arm, um zu sehen, ob ich tatsächlich wach war. »Au! O mein Gott. Deshalb wurde ich von der Elektrizität getroffen, nachdem ich dem Haus mitgeteilt habe, dass es jetzt mir gehört und es mich nicht vertreiben würde. Obwohl ich nicht sicher bin, ob ich an Magie oder was auch immer glaube. Das ist alles zu verflucht viel.«

Aislinn schnappte sich die Keksdose, die ich in der Mitte der Insel aufbewahrte, und hob den Deckel. Sie schnappte sich einen Haferflocken-Rosinen-Keks und biss hinein. »Was meinst du zu viel? Isidora hat dir nie etwas erzählt? Wie konnte sie dich nicht einweihen, wenn sie wusste, dass es dir zufallen würde?«

Ich schüttelte den Kopf. »Also gibt es Magie? Und Feen? Sind die wie winzige Tinkerbells?«