Die Klapperschlangenbande vom Hasenhügel 3 - Barbara Bilgoni - E-Book

Die Klapperschlangenbande vom Hasenhügel 3 E-Book

Barbara Bilgoni

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Beschreibung

In Fichtbach passiert etwas ganz Aufregendes: Der Zirkus Hudriwudri gastiert auf der Dorfwiese hinter der Kirche. Anna, Moni, Andi und Oliver, die Mitglieder der Klapperschlangenbande, lernen alle möglichen Artisten kennen und haben wieder eine knifflige Aufgabe zu bestehen. Ein Zirkustier ist ausgebüxt und muss eingefangen werden. Pedro, der ehemalige Seeräuber und Gebirgsjäger und nun Schulwart, Rexi, sein Hund, sowie Tini und Lucy, die beiden Kätzchen, sind natürlich wieder mit von der Partie.

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Seitenzahl: 102

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Für alle Meisterdetektive und die, die es noch werden wollen

Barbara Bilgoni

Die Klapperschlangenbande vom Hasenhügel

Zirkus Hudriwudri

© 2022 Barbara Bilgoni

Instagram: barbarabilgoni

Mail: [email protected]

https://www.barbara-bilgoni.at/

Umschlag, Illustration: Barbara Bilgoni, canva.com

Lektorat, Korrektorat: Carolin Kretzinger

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland

ISBN

 

Paperback

978-3-347-75591-8

Hardcover

978-3-347-75592-5

e-Book

978-3-347-75593-2

Großdruck

978-3-347-75594-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Die Personen und die Handlung des Buches sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Die Klapperschlangenbande

vom Hasenhügel

Zirkus Hudriwudri

Ein neuer Schultag stand bevor. Plötzlich blieb Moni mit ihrem Fuß an der Stufe zum Schulbus hängen und purzelte Hals über Kopf direkt Frau Koller, der neuen Buschauffeurin, vor die Pedale. Der Inhalt ihrer Schultasche ergoss sich auf den Boden. Dabei kamen drei verschiedene kleine Kuscheltiere, ein Sackerl Gummibären und ein mp3- Player zum Vorschein. Moni wurde knallrot und schaufelte Häschen, Frosch und Bimbuli rasch wieder zurück in den Ranzen. Den Apfel, der ebenfalls davongekullert war, sah sie gar nicht.

„Das kommt davon, wenn man beim Einsteigen herumblödelt und nicht richtig aufpasst. Hast du dir wehgetan?“ Anna half ihrer Freundin vorsichtig auf und putzte sie mit ihrer Handfläche fürsorglich ab. Man sah ohnehin keinen Schmutz, aber sicher war sicher. Sie schnappte den Apfel und drückte ihn der Sitznachbarin in die Hand.

„Danke Anna. Nein, nicht so schlimm. Aber ein blaues Schienbein werd ich schon bekommen. Ich bin damit genau auf die Stufenkante geknallt. Mensch, das tut vielleicht weh! Ich hab direkt die Sternchen gesehen. Dabei haben wir heute Turnen und da wird das arg stören.“ Langsam humpelte Moni hinter Anna her und beide setzten sich in ihre Lieblingssitzreihe im Bus und begannen zu plaudern. Die Fahrt zur Schule dauerte nicht lange und schon kurz darauf waren sie am Ziel angelangt. Wie immer wartete dort Herr Gruber, von seinen vier jungen Freunden auch Pedro genannt, und geleitete die Kinder unfallfrei ins Gebäude. Er achtete stets darauf, dass nichts passierte. Darauf war er sehr bedacht.

In der ersten Stunde hatten die Mädchen Mathe. Anna liebte Mathe. Rechnen war ihre große Leidenschaft. Sie tat sich dabei auch ziemlich leicht und wollte später mal Wissenschaftlerin werden. Welche Richtung genau wusste sie noch nicht, aber sie sah sich schon in einem ordentlichen weißen Mantel an einem Schreibtisch sitzen und einen ganz tollen Computer bedienen. Ihr Bruder Rudi besaß schon einen Laptop. Den brauchte er für den Unterricht, aber er borgte ihn leider nicht her. Immer wenn er emsig darauf herumtippte, schaute Anna sehnsüchtig über seine Schulter. Aber sie würde noch warten müssen, bis sie auch einen bekam. Na ja, jedenfalls: erste Stunde Mathe! Das Neuner-Einmaleins. Puh! Anna schnaufte jetzt doch etwas genervt. Frau Kindermann teilte Testzettel aus: „Ihr habt für die Fragen dreißig Minuten Zeit. Und los geht’s“, und schon klatschte sie in die Hände und die Kinder begannen zu rechnen.

Kleine Rauchwölkchen stiegen auf. Man hätte meinen können, jemand gab Rauchzeichen und brauchte Hilfe. Die Fragen waren schwer. Nur Anna war ratzfatz fertig.

Und schon war die Zeit verstrichen und die Zettel wurden eingesammelt. Gott sei Dank begann nun die Pause. Die Mädchen liefen in den Schulgarten, wo sie von Schulwarthund Rexi freudig begrüßt wurden. Da kamen auch schon Oliver und Andi aus dem Gebäude. Sie steuerten auf Anna und Moni zu: „Klapperschlangengruß“, murmelten sie.

„Klapperschlangengruß“ erwiderten die Mädchen. Die vier gehörten ja der Klapperschlangenbande an, die erst vor Kurzem gegründet worden war. Aber den Gruß sollten die Außenstehenden nicht hören. Das ganze Geschehen rund um die vier Hobby-Detektive sollte geheim bleiben.

„Was macht ihr heute Nachmittag? Wir könnten im Klubhaus ein bisschen abhängen und chillen. Was meint ihr?“, fragte Oliver die anderen.

„Ja, gute Idee! Ich werde mich mit der Hausübung beeilen und Anna ist ohnehin immer als Erste fertig“, meinte Moni. Andi brummte zustimmend.

„Okay, sobald ihr fertig seid, sehen wir uns dort.“ Und schon war die Pause wieder vorüber. Schnell wurde Rexi noch gestreichelt und dann ging’s wieder zurück ins Gebäude.

Zu Mittag bekam Anna daheim ein Gulasch mit Nockerln, das liebte sie sehr. Rudi hatte später aus. Der würde dann essen. Kurz spielte Anna mit Tini, dem roten Katzenbaby, das seit ein paar Tagen bei ihr wohnte. Rudis Lucy war wohl gerade draußen im Garten und jagte Schmetterlinge. Das war ihre Lieblingsbeschäftigung. Sie hüpfte dann immer über die Wiese wie ein kleiner Gummiball. Fangen ließen sich die zarten Dinger aber nie. Und das war auch gut so! Ganz Tollkühne unter ihnen neckten das Kätzchen sogar und landeten auf seiner Nase. Das kitzelte dann entsetzlich und Lucy musste herzhaft niesen.

Anna hob Tini vorsichtig auf, indem sie sie unter dem Bäuchlein fasste, und nahm sie mit hinauf in ihr Zimmer. Sie sollte ihr bei den Hausaufgaben zusehen. Das fand das Kleine aber gar nicht so toll. Sie übte lieber, über den Vorhang hinauf bis zur Karniese zu klettern. Das war vielleicht ein Abenteuer! Von oben sah alles so klein aus. Annas Mama war von dieser Betätigung jedoch nicht sehr angetan, denn mit seinen winzigen superscharfen Krallen zog das Tierchen lauter Fäden und machte sogar Löcher in den zarten Stoff. Das tat dem Vorhang gar nicht gut. Als Anna gerade ihre Arbeit beendete, war Tini schon einen Meter hochgeklettert, und das Mädchen pflückte sie vorsichtig aus dem filigranen Gewebe und gab ihm ein dickes, schmatzendes Nasenbussi.

Tini und ihr Schwesterchen hatten sich bei den Kindern sehr gut eingelebt. Manchmal gingen alle vier hinüber zur alten Frau Wegrostek, wo immer noch Susi, die Katzenmama, wohnte. Eines von den Babys hatte sie behalten dürfen und zwar ein schneeweißes. Die Nachbarin hatte es Flöckchen getauft. Sie hatte Angst, dass sie das Tierchen im Winter im Garten nicht finden würde. Daher hatte sie ihr ein rotes Halsband umgelegt, an dem ein kleines Glöckchen befestigt war. So bimmelte die winzige weiße Katze stets fröhlich durchs ganze Haus, und wenn Anna und Rudi mit ihren zwei Geschwisterchen zu Besuch kamen, ging es immer hoch her.

Nach der Hausübung gab Anna Tini noch ein kleines Leckerli, ein Katzenkekserl in Herzform, und verabschiedete sich dann in Richtung Klubhaus. Unterwegs traf sie Oliver auf dem Rad und sie legten den Rest des Weges gemeinsam zurück.

Moni, die mit ihrer Omi immer viel und gerne Kuchen und Kekse buk, hatte wieder einen Korb voll Schmankerln mit. Sie war bereits im Klubhaus, das früher ein Hasenstall gewesen war, und hatte ihre Köstlichkeiten schon ausgepackt.

Der Letzte, der eintraf, war Andi. Er hatte seinem Vater noch schnell helfen müssen. Es gab nämlich schon wieder ein neues elektronisches Fahrzeug, das hatte einen kurzen Greifarm und konnte daher Dinge schnappen und von einem Punkt zum anderen bringen. Von seinem Papa entwickelt.

Doch oh weh! Eine dicke fette Spinne seilte sich gerade vom Stalldach ab. Sie wackelte genüsslich mit den Beinchen und schien den Kindern fast zuzuwinken. Die beiden Mädchen begannen zu quieken wie kleine Ferkel.

„Hilfe! So tut doch was! Eine Spinne! Ich hab Angst vor Spinnen. Macht sie sofort weg!“, schrie Anna und Moni stimmte ihr lauthals zu.

Oliver, der das ganze Spektakel gelassen betrachtete, konnte den Aufstand nicht verstehen: „Macht doch nicht so ein Geschrei! Spinnen sind ausgesprochen nützliche Tiere. Sie fangen ja unzählige Insekten und tun uns damit sogar einen Gefallen.“

Total entspannt ließ er die Spinne auf seinem Handrücken Platz nehmen und krabbelte dann mit ihr hinaus ins Freie. Dort setzte er sie auf eine Blume und kam dann wieder ins Klubhaus. Jetzt war den beiden Mädchen sehr viel wohler in ihrer Haut und es kehrte allmählich Ruhe ein.

„Habt ihr eigentlich bemerkt, dass Pedro heute so zappelig war? Er war irgendwie total durch den Wind, wollte aber mit der Sprache nicht richtig herausrücken“, fragte nun Oliver in die Runde, wohl auch, um die Mädchen auf andere Gedanken zu bringen. Es gab viele Menschen, die Spinnen nicht mochten, ja sogar fürchteten.

„Nein, mir ist nichts aufgefallen. Er hat ja öfter mal so komische Launen. Ich versteh ihn wirklich nicht immer.“ Anna schaute ratlos drein.

„Ach, egal. Lasst ihn doch einfach. Jeder hat seine Macken. Schaut, was ich hier habe. Wir waren wieder fleißig. Oma Lene und ich haben Muffins gebacken. Greift zu und lasst es euch schmecken“, und schon bot Moni den anderen Kuchen und Kekse an.

Das ließen sich die Detektive nicht zweimal sagen und griffen beherzt zu. Leises zufriedenes Schmatzen war nun zu hören.

„Wollen wir morgen gemeinsam ins Kino gehen? In Wiener Neustadt spielt es den neuen Paw- Patrol-Film. Ich mag die Helfer auf vier Pfoten sehr gern“, fragte jetzt Anna. Und schon wurden eifrig Pläne geschmiedet. Welchen Bus konnten sie nehmen? Würden sie Karten bekommen oder sollten sie vorher anrufen und welche reservieren?

„Fragt einfach einmal alle daheim, ob ihr fahren dürft, und wir machen dann morgen in der Schule die Einzelheiten aus“, bestimmte nun Oliver resolut.

Anna hatte da schon wieder ganz andere Gedanken. Würde sie vielleicht im Kino neben Andi sitzen können? Puh, da wurde ihr gleich heiß. Während der Vorstellung war es dunkel. Und vielleicht würde er gar ihre Hand halten ...

„He, Anna! Was ist mit dir? Ich hab dich grad gefragt, ob ich noch kurz zu dir kommen darf. Ich möchte so gerne die Katzenbabys wiedersehen“, bat Moni mit erhobener Stimme.

„Ja klar. Lasst uns fahren. Die Köstlichkeiten sind eh verputzt und es wird auch schon wieder dämmrig.“ Und schon krabbelten die vier aus ihrer Höhle und radelten flink ins Dorf zurück.

Der Spätnachmittag mit Tinchen wurde noch sehr nett. Das kleine Tierchen hatte sich nämlich selbst ein Kunststück beigebracht: Es zog sich an Annas Bettdecke hinauf aufs Bett und stürzte sich dann todesmutig in die Tiefe. Katzen können ja sehr gut springen. Aber Babykätzchen müssen das schon auch häufig üben. Sie haben einen angeborenen Reflex, der ihnen ermöglicht, sich im freien Fall immer so zu drehen, dass sie auf ihren vier Pfoten landen. Lediglich bei geringen Höhen reicht die Zeit eventuell nicht aus, dass sich die Katze komplett drehen kann. Aber Tinchen hatte ja ohnehin nicht vor, in der Luft einen Purzelbaum zu machen. Sie sprang einfach mit allen vier Pfoten gleichzeitig ab, so, wie wenn ein Mensch einen Bauchfleck1 ins Wasser macht. So konnte sie auch sicher sein, unten wohlbehalten aufzukommen.

Anna und Moni schauten dem Fellknäuel bei seinen herzigen Übungen zu und hatten sehr viel Spaß. Dann war es aber auch schon Zeit für Moni heim zu radeln.

1 Bauchklatscher.

Am nächsten Morgen im Bus waren die vier Kinder aufgeregt. Sie alle hatten die Erlaubnis bekommen, das Kino in der Stadt zu besuchen. Und das allerbeste: Monis Mama lud die Detektive vor dem Film noch auf ein Eis ein. Da war die Freude natürlich doppelt groß. So etwas kam nicht allzu oft vor. Und Eis ging ja bekanntlich immer.

Pedro zappelte vor der Schule herum und seine Haare machten den Eindruck, als hätte er sich kurz vorher elektrisiert. Ja, sogar Rexi sah irgendwie aus, als wäre er höchst aufgeregt. Er lief vor der Schule auf und ab, bellte und war gar nicht zu beruhigen.

Leider schnappte sich die Lehrerin Frau Kindermann sofort die Schüler und daher ergab sich keine Gelegenheit, mit Herrn Gruber, also Pedro, zu sprechen. Die Detektive sahen sich bloß ratlos an. Auch nach dem Unterricht ergab sich nicht die Möglichkeit, mit dem Schulwart zu reden. Das Rätsel wurde also nicht gelöst.

Dafür war der Nachmittag umso toller. Gemeinsam fuhren die vier in die nahe gelegene Stadt und wurden dort bereits von Monis Mutter, die dort lebte, an der Haltestelle in Empfang genommen. Und schon ging es ab in den Eissalon „Bella Italia“.